Das Officium des Senators Sedulus


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    Gundhraban Türsklave


    Kurz klopfte er an, dann steckte er den Kopf zur Türe herein. „Dominus, hier ist ein Verwandter für dich. Ein Gaius Germanicus Gracchus aus Germanien“, berichtete er. Gundhraban deutete hinter sich.


  • Der Name sagte Sedulus überhaupt nichts als er ihn hörte. So blickte er von seinen Dokumenten auf und sah den für ihn Fremden an.


    Salve Gaius Germanicus Gracchus, willkommen in der Gens Germanica.


    Und winkte den Germanicer näher zu sich.


    Setz dich doch bitte. Möchtest du etwas zu Trinken?


    Bei der Frage räumte er seine Utensilien beiseite.

  • Salve Sedulus! entgegnet Gracchus und kommt wie aufgefordert näher und setzt sich. Auf die Nachfrage ob er etwas trinken möchte stimmt er erfreut zu. Er war durstig nach der langen Reise und mit etwas Wein im Blut ließ es sich immer leichter Sprechen. Besonders wenn man neu war und der Gegenüber ein Senator.

  • Sedulus winkte Teutus zu, dass er den beiden Germanica etwas zu Trinken bringen sollte. Teutus nickte und er schickte sich an, die Getränke fertig zu machen und zu den Herrschaften zu bringen.


    Nun Gaius Germanicus Gracchus, aus welcher Linie stammst du und was hast so in den letzten Jahren getrieben?


    Wollte Sedulus auch prompt wissen ehe noch die Getränke serviert wurden.

  • Ich bin der Sohn des Pilatus, Enkel des Sophos. erklärte Gracchus und hoffte, dass Sedulus wusste um wen es sich bei diesen handelte. Seine Ahnen waren leider nicht gerade bekannte Persönlichkeiten. Selbst in ihrer eigenen Gens nicht. Aufgewachsen bin ich in der Villa in Germanien bei Verwandten, nachdem meine Eltern früh verstarben. Dort habe ich auch eine gewisse Ausbildung erhalten, die ich nun in Rom fortsetzen will. Hast du den Brief nicht erhalten?

  • Sedulus kramte in seinem Gedächtnis und verfolgte in Gedanken die Ahnengalerie. Natürlich konnte er nicht alle Germanicusse kennen, was auch ein klein wenig zuviel verlangt war.
    So hörte er Gracchus interessiert zu und nickte bevor er seine Fragen stellte.


    Wo genau in Germanien steht denn diese Villa?


    Vielleicht konnte Sedulus ja mit dieser Auskunft ein klein wenig mehr anfangen.


    Und welche Ausbildung hast du genossen und was hat dich nach Rom geführt?


    Dann sah er seinen Gegenüber erstaunt an.


    Einen Brief? Nein, ich habe keinen Brief erhalten...

  • Die Villa ist im Umland von Mogontiacum. antwortet Gracchus etwas verwundert das Sedulus dies nicht wusste. Vielleicht wollte Sedulus aber auch seine Identität überprüfen. Tatsächlich hätte ja jeder kommen können und sich als ein Germanicus ausgeben können.


    Das der Brief nicht angekommen war äußerst ärgerlich fand Gracchus. Auf den Cursus Publicus ist auch kein Verlass mehr. murmlete er.


    Die sieben freien Künste habe ich gelehrt Sedulus. gab er nicht ohne Stolz an, fügte aber auch hinzu, dass er in der Verwaltung von Ländereien durchaus seine Unterweisung erhalten hatte.

  • Sedulus nickte bei der Antwort. Allerdings gab es im Umland von Mogontiacum massig Villen.


    Tja, manchmal hinkt er eben hinterher.


    Allerdings durfte das Avarus nicht hören, der schließlich der Chef des Ladens war.


    Die sieben freien Künste also... Und wie stellst du dir nun deinen weiteren Weg vor? Und vorallem, hast du schon eine Bleibe?

  • Bezüglich des verlorenen Briefes konnte Gracchus nur noch einmal mit den Schultern zucken. Da konnte er auch nichts dran ändern, auch wenn die Situation deswegen nun mehr als peinlich war.


    Es war... als es war so gedacht, dass ich hier wohne... aber dadurch das der Brief... Die ganze Sache war Gracchus sehr peinlich. Im öffentlichen Dienst... Wenn es möglich ist vielleicht irgendwann cursus honorum... fügte er dann nur kurz hinzu.

  • Wie schon gesagt, einen Platz wird sich hier noch finden lassen. Das Haus ist ja groß genug.


    Dann nahm Sedulus einen Schluck des Weines. Doch zuvor ließ er einige Tropfen auf den Boden fallen als Opfer für die Götter.


    Dann wollen wir mal sehen, wo wir dich unterbringen. Hast du irgendwelche Vorstellungen wo du am liebsten arbeiten möchtest?


    Was den CH anging, so würde wohl noch einiges an Zeit verstreichen bis es so weit war.


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    Gundhraban Türsklave


    Übliche Zeiten, totsichere Tips wo man die gesuchten Personen fand. Gundhraban brauchte nicht viele Zimmer zu durchsuchen. Er fand den gesuchten Senator in dessen Arbeitszimmer. Wie üblich zu dieser Zeit. "Senator, salve. Im Atrium wartet ein Bote aus der Provinz Germanien. Er hat einen Brief für Dich, den er nicht aus der Hand geben wollte.“











  • Vielen Dank das ich bei dir... bei euch... wohnen darf! sagte Gracchus aufrichtig dankbar und beruhigt. Er nahm einige Schlucke von dem Wein.


    So ganz genau wo ich arbeiten soll und will weiß ich noch nicht. Hättest du denn einen Tipp für eine gute Stelle die leicht zugänglich wäre für mich?


  • Sedulus ließ alles stehen und liegen und eilte ins Atrium. Es konnten nicht viele Leute sein von denen er Briefe aus Germania erhalten würde, so tippte er auf seinen Klienten Primus!


    Sag ihm ich komme. Ach was, lass es gut sein!


    Und mit einem Satz stand er neben Gundhraban und war auch sogleich in Richtung Atrium unterwegs.

  • Zitat

    Original von Gaius Germanicus Gracchus
    Vielen Dank das ich bei dir... bei euch... wohnen darf! sagte Gracchus aufrichtig dankbar und beruhigt. Er nahm einige Schlucke von dem Wein.


    So ganz genau wo ich arbeiten soll und will weiß ich noch nicht. Hättest du denn einen Tipp für eine gute Stelle die leicht zugänglich wäre für mich?


    Das ist keine Ursache. Ich hoffe dir macht ein wenig Kinderlärm nicht allzuviel aus.


    Dabei grinste Sedulus breit.


    Hmm... Hast du dir noch überhaupt keine Gedanken darüber gemacht? Es ist schwer jemanden wo unterzubringen, der noch keine Vorstellungen hat, was ihm so liegt oder was er gerne macht.


    Schließlich mußte sich Sedulus ja dann auch noch ein wenig umhören.


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    Gundhraban Türsklave


    Beim Arbeitszimmer angekommen klopfte der Germane an, dann steckte er den Kopf hinein. „Da is‘ nen Bote für dich, dominus!“ erklärte er seine Störung.


  • | Cito


    Die Reise durch den Prachtbau, wie Cito die Räumlichkeiten empfand, endete vor einer Tür. Man kündigte ihn an und er merkte, wie sein Herz vor Aufregung anderthalbmal schneller als normal schlug. Ein Auftrag seines dominus und gleich zwei Senatoren, denen er Botschaften überbringen durfte... Er war ja sooo wichtig!


    Gespannt wartete er das weitere Geschehen ab.



    CURSOR - MARCUS IULIUS DIVES

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Sedulus blickte auf und zur Türe hin und winkte den Boten näher zu sich.
    Er glaubte den Boten zu kennen, war er nicht einer von Dives Männer? Mal sehen was er zu sagen hatte.


    Salve!


    Grüßte Sedulus knapp.


    Du hast eine Nachricht für mich? So berichte oder gib mir das Schreiben.


    Forderte Sedulus den Boten auf.

  • | Cito


    Uagrh! Das war irgendwie gruselig, wie der Germanicer an seinem Ianitor vorbei und durch den Spalte der Tür hindurch Cito anblickte, ja förmlich fixierte, wie jener fand. Dabei blickte er so wissend. War das jetzt gut oder schlecht? Der Cursor wusste es nicht. Ihm nämlich kam der Senator ganz sicher nicht bekannt vor - und einen Senator hätte er wohl nicht so schnell vergessen! Erst seit einiger Zeit unterstand Cito seinem dominus, wenngleich der Iulier ihn schon deutlich länger kannte. Der Sklave war ein Geschenk seines Freundes Asinius Celer anlässlich seines 20. Geburtstages gewesen, den er leider krank in Ostia verbracht hatte... Aber gut.
    Sklaven gab es bekanntlich in Roma wie Sand am Meer, sodass er vielleicht auch einfach nur verwechselt wurde, wenngleich natürlich ein interessanter Zufall, dass Dives auch Citos Herr war.


    Geschwind kam Cito der Aufforderung des Germanicers nach nud trat am Ianitor vorbei ein ins Officium.
    "Salve, Senatore!", grüßte er artig zurück. Er blickte kurz hinter sich, um sich zu versichern, dass die Tür mittlerweile wieder geschlossen worden war. Nachdem er sich wieder zum Senator umwandte, hatte er ein Schriftstück in der Hand. Woher er dieses nahm, würde dem Betrachter verborgen bleiben. Er übergab es seinem Gegenüber:


    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/Payiosbreit1-1.jpg]



    Salve Quinte, amice certe,


    Ich muss und möchte mich für mein langes Schweigen entschuldigen. Die letzten Monate hier in Ostia waren allerdings alles andere als angenehm für mich. Irgendeine heimtückische Krankheit, die wahrscheinlich einer der zahlreichen Seeleute eingeschleppt hat, setzte mich für geraume Zeit außer Gefecht. Nicht nur, dass ich auf dem Landgut meines Cousins unter Karantäne gestellt werden musste, nein. Ich verbrachte gar ganze Wochen nahezu tatenlos im Bett. Umso mehr freue ich mich, dass es langsam aber stetig wieder bergauf mit mir geht und ich mich auch wieder dazu befähigt sehe, dir diesen Brief zu schreiben.


    Ich hoffe wirklich sehr, dass es dieses Schreiben dich überhaupt erreicht und es dir und den Deinen gut geht! Aus der Acta habe ich erfahren, dass der Princeps samt Familie ermordet wurde, dass es eine Ausgangssperre in Roma gab, ich hörte von Unruhen, Verhaftungen und Toten! Vor allem führende Senatoren sollen wohl am Anschlag auf den Augustus beteiligt gewesen sein und wurden gar teils schon proskribiert! All dies erschüttert mich zutiefst. Ich meine dich als kaisertreuen, römischen Bürger kennengelernt zu haben und gehe daher nicht davon aus, dass du etwas mit dieser abscheulichen Tat zu schaffen hast. Bei den Göttern, ich hoffe, es geht dir gut!


    Weiterhin muss ich mit dir über die Factio schreiben. Leider habe ich es vor Ausbruch meiner Krankheit nicht mehr fertig gebracht der Russata zu schreiben. Dementsprechend ist kein kleines Trainings-Wettrennen zwischen den beiden Factiones anberaumt. So du es für wünschenswert hälst, werde ich dies umgehend nachholen. Allerdings stellt sich mir die Frage, inwieweit die momentane politische Situation es überhaupt zulässt sich darüber Gedanken zu machen. Das letzte, was ich aus der Factio hörte, war, dass Mehaf sich nach seinem letzten Auftritt, an den du dich vielleicht noch erinnern kannst, endgültig aus dem aktiven Rennegschehen zurückziehen will. Seither erreichen mich keine Informationen mehr aus dem domus factionis. Weist du, wie es den übrigen Sodales geht? Unter ihnen findet sich ja nicht nur einen Senator...


    Tja, und was mich betrifft, so erwähnte ich ja bereits, dass ich mich auf dem Weg der Gesundung befinde. Morgen werde ich mich das erste Mal nach meiner Absenz wieder zur Curia von Ostia begeben. Ich hoffe, dass man mir die Chance einräumt, meine Magistratur noch ordnungsgemäß zu beenden, sodass meine Arbeit vor der Erkrankung nicht gänzlich wertlos für mein politisches Weiterkommen war. Allerdings ist wohl bereits jetzt abzusehen, dass so manch geplantes Projekt - du erinnerst dich an den gemeinsamen Besuch mit deinem Onkel (?) - in absehbarer Zeit kaum über jene Planungsphase hinaus kommen wird. Zu gespannt ist die Lage, als dass die Civitas jetzt in öffentliche Neubauten investieren würde. Auch wenn dein Onkel sicherlich andere Sorgen haben wird, wäre ich froh, wenn du ihm dies in einem ruhigen Augenblick mitteilen könntest.


    Mögen die Götter dich und die Deinen schützen.
    Vale bene,


    Marcus



    Auch dieses zweite Schreiben war, wie bereits der Brief an Senator Iulius Centho, frei von jeglichen Gentil- und Cognomen un trug ebenfalls kein iulisches Siegel. Ein Fremder hätte, hätte er den Boten abgefangen und den Brief bei ihm gefunden, mit Sicherheit einiges an Zeit und Energie aufwenden müssen, um Absender und Empfänger zu ermitteln. Sedulus hingegen würde mit dem Geschriebenen sicherlich sofort wissen, dass es sich um ein Schreiben von Dives handelte.


    "Mein dominus würde sich über eine schriftliche oder mündliche Antwort freu... sehr freuen.", gab Cito dann noch die mündliche Botschaft an den Germanicer weiter. (Natürlich erst, nachdem jener mit dem Lesen der nachricht fertig zu sein schien.) Dann wartete er auf die Reaktion des Mannes.



    CURSOR - MARCUS IULIUS DIVES

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

  • Sedulus hatte gerade recht wenig Zeit. So meinte er zu dem Boten.


    Ich werde Marcus Iulius Dives eine Schriftliche Nachricht zukommen lassen. Er befindet sich doch noch in Ostia?


    Vergewisserte sich Sedulus vorsichtshalber noch einmal. Denn seit sie sich das letzte mal gesehen hatten, war doch einiges an Zeit ins Land gegangen.

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