Blitz und Feuer – Summanus' Zorn


  • Von wo war dieses Unwetter so plötzlich gekommen? Hatte es über dem Meer Kraft gefunden um dann, vom Favonius getrieben, herüber geweht zu werden? Oder war es über dem Campus Solonius im Süden gewesen, wo es dann der Auster gepackt und hierher gebracht hatte? War es am Lacus Regilius im Osten entstanden und dann als Vertrauter des Solanus gekommen? Vielleicht hatte es aber auch im Nordwesten, bei Veji angefangen und war dort auf den Caurus gestoßen.
    Nein, niemand konnte das mit Bestimmtheit sagen. Es schien vielmehr so, als hätten sich die Wolken direkt über Rom zusammengeballt. Eben noch war es ein freundlicher Novemberabend gewesen, bevor ein fernes Grummeln kommendes Unheil ankündigte. Die drohenden Wolken schwollen an, griffen aus, wölbten und blähten sich. Die Sonne war eben hinter dem Horizont untergegangen. Doch ihre letzten Strahlen erfassten die Wolkenberge und ließen sie rot und gelb, und wie Kupfer und Gold aufleuchten, als würde in ihrem Inneren ein infernalisches Feuer wüten.
    Wieder ein Grollen, aber lauter. Es klang zornig, als wenn ein gewaltiges Untier vom Himmel steigen würde. Zuerst kleinere, dann größere Blitze irrten zwischen den schroffen Hängen, den Tälern und den Gipfeln dieser sich auftürmenden Gebirgslandschaft aus glimmenden Wolken umher.


    Es soll Menschen geben, die solche Schauspiele dem Zufall zuschreiben, oder unerklärlichen aber ganz gewöhnlichen Mechanismen der Natur. Doch wer mit Vernunft gesegnet ist der weiß genau, dass diese Leute Narren sind, welche die Augen vor der Wirklichkeit verschließen und die Wahrheit leugnen. Denn das, daran konnte kaum ein Zweifel bestehen, war Summanus' Werk. Er, der die Welt mit seiner sengenden Peitsche strafte, die Inkarnation des göttlichen Pluto, der aus den Tiefen der Unterwelt hinauf zum Himmel gestiegen war, um am nächtlichen Himmel seine Blitze zu schleudern.


    Das tat er an diesem Abend dreimal. Nur drei Blitze, will man angesichts dieser unheilsschweren Himmelsfinsternis sagen, doch es waren schreckliche und beängstigende Entladungen. Und war nicht auch das ein Zeichen?


    Der erste Blitz schlug vor dem Tempel der Concordia am Forum Romanum ein.


    Der zweite Blitz ging im Garten der Villa Flavia Felix nieder.


    Dann, gleißend hell und begleitet von einem erschreckenden Krachen, schoss ein dritter, gewaltiger Strahl herab. Er leuchtete, als wären alle Sterne des Firmaments zu einem einzigen Fluss geschmolzen. Er zuckte, wand sich und schlang sich hinunter zur Erde, bis er mit ohrenbetäubendem Getöse den höchsten Giebel der Villa Tiberia traf. Er sprengte die Dachpfannen auseinander, die im Duzend herab regneten, viel weiter unten auf dem harten Boden zerschellten und in unzählige Scherben zersprangen. Der gleißende Feuerstrahl durchschlug den obersten Dachbalken. Der barst als wenn er aus Schilfrohr wäre und geriet sofort in Brand. Dann war es still. Kein Donner mehr, kein Brüllen, keine Blitze und kein Fauchen. Das Unwetter, dass eben noch gewütet hatte, löste sich auf, es verschwand einfach. Die Wolken rotleuchteten nicht länger, sondern wurden schwarz und verschmolzen mit dem dunklen Himmel der hereinbrechenden Nacht.
    Aber ein warmer und nicht zu strenger Wind fachte die Flammen an und kein Tropfen regnete herab um sie aufzuhalten. Schon leckten und fraßen sie an den Pfosten des Daches, fanden weitere Nahrung und breiteten sich aus. Bald würde wohl das ganze Haus in Flammen stehen und bis auf den Grund niederbrennen, wenn seine Bewohner nicht rasch handelten...

  • An diesem Nachmittag spazierte Durus gerade durch das Atrium, als ihm der auffällig schwarze Himmel ins Auge sprang. Einen Moment war er ratlos - war es schon so spät? Immerhin wurde es Winter und die Tage immer kürzer! Aber andererseits...das Donnergrollen wies eher auf ein Unwetter hin! Einerseits war es normal, dass es im Winter ein wenig häufiger regnete, doch das dort hatte eher etwas von einem Sommergewitter - kurz und heftig!


    Letztendlich beschloss Durus, dass doch nichts zu machen war und ging weiter ins Tablinium, als er plötzlich einen gewaltigen Schlag hörte. Durus hatte fast das Gefühl, dass die Erde kurz gebebt hatte und stürzte zurück ins Atrium: Ihm bot sich ein Bild, das er sich in seinen düstersten Träumen nicht ausgemalt hätte: In der Decke klaffte ein riesiges Loch, zerborstene Dachziegel lagen auf dem Boden herum und es breitete sich ein verbrannter Geruch aus! Der Qualm aus dem Loch deutete darauf hin, dass der Dachstuhl Feuer gefangen hatte! Und aus irgendeinem Grund schien das Gewitter ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt weiterzuziehen, denn der Regen hatte stark abgenommen, sodass er die Flammen kaum löschen konnte, die nun auch durch das Loch im Dach zu sehen waren.


    "Feueer!"


    brüllte Durus so laut er konnte, während sein Herz zu rasen begann. Was sollte er jetzt tun? Wie gefährlich war so ein Feuer? Und wie war es zu löschen? Und was war in Sicherheit zu bringen? Die Ahnen! Wenn das Feuer stärker wurde, würde die Hitze am Ende die Totenmasken seiner Vorfahren schmelzen und sie wären für immer verloren!


    Erst jetzt bemerkte Durus andere Hausangehörige, die im Atrium standen und noch ganz erstarrt wirkten von dem Schock, nun aber zu ihm blickten.


    "Nehmt die Wachsmasken und bringt sie in Sicherheit!"


    brüllte Durus ihnen zu und stürzte selbst zum Lararium - das Atrium konnte wieder aufgebaut werden, doch wenn die Hausgötter und Ahnen zerstört waren, würde nichts sie wieder zurückholen können! Und sicher würden noch mehr Leute kommen, die etwas gegen das Feuer unternehmen konnten!


    Der Pontifex packte die beiden Laren-Figuren, seinen eigenen Genius und den von Iuvenalis, sowie die Minerva, die im Schrein stand. Der Rest war entbehrlich! So rannte er mit den Figuren in den Armen in Richtung Keller - da würde es am sichersten sein!


    Sim-Off:

    Bitte noch keine weiteren Ereignisse - wir überlegen noch unsere endgültige Reaktion! ;)

  • Als Durus wieder aus dem Keller zurückkam, wo er die Figuren einfach neben ein Regal mit Amphoren gestellt hatte, bekam er bereits einen Hustenanfall: Im Atrium sammelte sich Rauch, der sich sofort auf die Lungen legte. Auch Durus' Augen begannen zu tränen.


    Wo waren denn alle? Es musste doch bereits im ganzen Haus nach Rauch riechen! Und vor allem: Wo waren die Vigiles? Wofür gab es denn eine Feuerwehr in Rom, wenn sie es nicht bemerkte, dass die Villa Tiberia brannte? Und sogar die Sklaven, die langsam herbeiströhmten, standen tatenlos herum und pressten sich ihre Ärmel vor die Gesichter, während sie wie erstarrt auf die brenndenden Dachbalken blickten.


    Der Tiberier packte einen von ihnen und brüllte ihn an.


    "Lauf zur nächsten Castra Vigilum und hol' die verdammten Vigiles hier her!"


    Der Sklave brauchte einen Augenblick um zu verstehen, dann jedoch machte er sich auf die Suche nach den Vigiles (wobei er einen Moment brauchte, bis er erkannte, dass er nicht durch das Hauptportal, das auf der anderen Seite des Atriums lag, konnte). Unterdessen begann Durus, wieder um Fassung zu ringen. Er bemühte sich, ruhig zu atmen, was allerdings nur einen weiteren Hustenanfall erzeugte.


    "Los, macht was! Sonst brennt das ganze Haus ab!"


    Er ergriff sich wieder einen Sklaven und schüttelte ihn wie ein Verrückter. Der Sklave wirkte sehr verängstigt, doch dann klopfte er zwei anderen Sklaven auf den Rücken und machte sich mit diesen davon, einen Brunnen zu suchen. Was konnte man noch tun? Durus packte zwei ankommende Sklaven und deutete auf das Tablinium.


    "Holt alle Sachen aus dem Archiv! Bringt sie in Sicherheit!"


    blaffte er sie an und plötzlich fiel ihm das aller-, allerwichtigste ein: Im Atrium stand eine gewaltige Truhe, in der die Familienersparnisse eingeschlossen waren! Beinahe wäre er vor Schock zusammengebrochen, wenn nicht der Maiordomus erschienen wäre und das Heft in die Hand genommen hätte. Glücklicherweise hatte er auch den Schlüssel dafür, sodass er sich mit den übrigen Sklaven, die nun nach und nach auftauchten, in die immer stärker rauchende Halle eilten (glücklicherweise war sie so hoch, dass der Rauch eine Weile brauchte, bis er alles einnebelte) und kurz darauf, sich die Seele aus dem Leib hustend, aber säckchenschleppend herauskommen. Durus lobte innerlich die Ordnungsliebe des Maiordomus, der das Geld der Tiberier geordnet nach Besitzer in Säcken zu je 1000 Sesterzen verpacken hatte lassen. Darunter befanden sich Münzen aus den Punischen Kriegen - wie gut, dass zumindest ein bisschen gerettet werden konnte (obwohl Durus nicht sicher war, ob das alles war). Nachdem sie die Säcke irgendwo ins Freie gebracht hatten (und hoffentlich jemanden zur Bewachung abgestellt), kamen sie wieder und stürzten sich diesmal mit feuchten Tüchern vor Mund und Nase in die Rauchwolke, die nun auch den Boden zu bedecken begann. Wo steckten nur die Vigiles?

  • Das Feuer breitete sich weiter im Dachstuhl der weitläufigen Villa aus. Wie die Fänge eines hungrigen Tieres griffen die Flammen nach den hölzernen Stützbalken und den Verschalungen des Bodens, die ebenfalls aus köstlichem Holz waren. Es knisterte, knackte und man konnte hören, wie es geräuschvoll atmete. Immer weiter näherte es sich dem Zentrum des Hauses, dort wo das Atrium lag. Wegen der Hitze begannen die Dachpfannen zu platzen und zu zerspringen. Schon polterten die Stücke herunter und manche fielen durch das compluvium hindurch. Sie landeten zischend in dem mit Wasser gefüllten impluvium. Weiße, federleichte Ascheflocken begleiteten sie wie Schnee. Schwarz aber war der dicke und schwere Rauch, der durch jede Ritze und jeden Türspalt drang, langsam das ganzen Haus eroberte und die Luft nahm.

  • Bona Dea, was für ein mörderisches Unwetter! Und das ganz plötzlich! So bedrohlich türmten sich die Wolken, zuckten die Blitze über den flammenden Himmel, dass ich die Patrouille, mit der ich in der Stadt unterwegs war, erst mal unter das Dach einer öffentlichen Säulenhalle führte, da stellten wir uns unter, während die Elemente tobten, und warteten das schlimmste ab. Manche beteten leise, andere starrten, wie ich, einfach nur furchtsam und gebannt zugleich, zum Himmel hinauf, an dem der Zorn der Himmlischen mit unsagbarer Pracht und Gewalt losgebrochen war. Das Grollen, abgrundtief wie der Klang parthischer Kriegstrommeln, liess mir kalte Schauder über den Rücken laufen. Dann war es, mit einem letzten gewaltigen Donnerschlag, auf einmal vorbei. Ich hätte erwartet, dass es jetzt regnete, aber nur ein seltsamer warmer Wind schlug uns entgegen, als ich die Männer wieder in Richtung Castra führte. Es dämmerte bereits, und mit Anbruch der Nacht würden die Vigilen das Patrouillieren der Strassen übernehmen. -
    Ein sehr merkwürdiger warmer Wind war das... - der einen brandigen Geruch mit sich brachte! Ich sog die Luft ein, witterte wie ein Tier. Kein Zweifel... es war ein Geruch bei dem vor mir endlose Aschefelder auftauchten, und ein Fluss, an dem eine schmale Strasse entlangführte, daneben steile, kahle Hügel... Sogar ein paar feine Ascheflocken schwebten uns nun mit dem Wind entgegen, und als ich wieder zum Himmel hochblickte, sah ich den Rauch - eine pechschwarze Säule vor dem dämmrigen Abendhimmel. Verdammt. Ich starrte, überwältigt von dem Anblick, und von bösen, bösen Erinnerungen da hinauf, sog scharf die Luft ein und gab erst dann den Befehl:
    "Milites, cursim peergite! Los, los!!"


    An der Spitze der Soldaten lief ich die Strasse entlang, an prachtvollen Villen vorüber, auf die Rauchsäule zu. Bald konnten wir ihren Ursprung sehen, einen gewaltigen Brand, der eine grosse Villa ergriffen hatte. Die Flammen loderten wild oben aus dem Dachstuhl, und pechschwarzer Qualm verbreitete sich, wurde vom Wind in grossen Fetzen losgerissen und davongetrieben. Funken stoben. Nicht auszudenken wenn das Feuer auf die anderen Häuser übergriff, eine Feuersbrunst war das schlimmste was unserer Stadt passieren konnte. Wenigstens standen hier die Häuser in recht grossen Abständen... Ich schmeckte meine Furcht von damals wieder, wie Metall in meinem Mund. Tief atmete ich durch, und versuchte ruhig zu bleiben.
    Vigilen waren noch keine eingetroffen. Dafür standen so einige Leute auf der Strasse rum und begafften das Spectaculum. Ruppig schoben wir sie beiseite
    "Coonsistite." An einen der Männer gewandt, die auf der Strasse herumstanden, drängte ich: "Sind da noch Leute drin?"
    Aber er meinte bloss: "Das weiss ich nicht."
    "Wo ist der nächste Brunnen?"
    "Dort an der Ecke."
    Gut... "Ruhig Blut Milites." Das galt mindestens genauso sehr für mich. "Du und du, ihr lauft sofort zum Brunnen und holt Wasser mit den Helmen. Damit tränkt dann jeder sein Focale und bindet es sich vors Gesicht. Agite! - Du und du, ihr treibt Eimer auf, und bringt die Leute dazu, dass sie eine Kette bilden und beim Löschen helfen. - Wir hier schippen die Erde aus dem Garten da auf unsere Scuta und gehen erst mal damit gegen die Flammen an."
    Ich bedeutete jedem seine Aufgabe, und die Männer machten sich ans Werk. Ob wir eine Chance hatten das zu löschen, wusste ich nicht, ich war ja kein Vigil, aber ich hoffte dass wir das Feuer wenigstens an der Ausbreitung hindern konnten. Ausserdem schickte ich einen flinken Soldaten los um Verstärkung zu holen.


    Die Flammen brausten, brüllten, die Hitze schlug mir ins Gesicht als ich näher ranging und der Rauch kratzte in der Kehle. Mir war als hörte ich Waffenlärm, und das Rauschen eines Flusses... die Schreie verbrennender Kameraden... In dem Moment war ich wieder am Chaboras... wieder voll da drin, in dem Inferno... Hastig packte ich einen der Soldaten am Arm, und befahl: "Miles! Du hältst Ausschau nach Bogenschützen! Warne uns rechtzeitig, falls die Dreckschweine wieder aus dem Hinterhalt kommen!"
    Das Wasser wurde rasch gebracht. Ich band mir den nassen Schal vors Gesicht, lud mein Scutum voll Erde und trug es zum Haus, um dort die erste Ladung auf das nächste Glutnest zu schleudern.

  • Laut hallten die hastigen Schritte der vielen Soldaten durch die Gassen während sich die zwei Centurien ihren Weg bahnten, die Wägen mit Werkzeug in ihrer Mitte. Zuviele Schaulustige dachte Dragonum noch bei sich als sie in die Straße einbogen von der aus sie die Villa schon sehen konnten, der Dachstuhl war in Brand geraten, wahrscheinlich durch einen Blitzeinschlag, und hatte sich schon gut eingenistet, da musste abgerissen werden ... zumindest ein Teil ... verdammter Mist sie hätten viel früher hier sein müssen ...


    "Milites das wichtigste ist als erstes das das Feuer sich nicht ausbreitet!"


    Mehr Infos waren erstmal nicht nötig denn der Schauplatz war tatsächlich mehr ein Schauplatz als alles andere ...
    Als Dragonum einige Uniformierte entdeckte, die mit ihren Schilden Sand ins Haus trugen, wusste er schon von welcher Einheit sie waren ...


    "Milites der Cohortes Urbanae hierher!


    rief er sie erstmal zu sich bevor er sich an die Centurionen und die Optionen wandte ...


    "Alles klar die CU'ler werden zur Sicherung abgestellt! Virgillius du und deine Jungs übernehmen die Eimerkette und wehe ich sehe sowas wie neulich auf dem Exerzierplatz, hier gibt es keine zweite Chance! Optio Mercatio du suchst mir sofort einen Einwohner möglichst einen Tiberier der sich hier auch auskennt! Ihr anderen Bergen und Retten, ich will verdammt sein wenn hier auch nur einer draufgeht nur weil wir zu langsam waren klar? Gut! Ausführung!"


    Die Vigile begannen wie wild umherzuwuseln doch wer sich auskannte konnte die Ordnung erkennen, jeder hatte seine Aufgabe, schon hunderte male ausgeführt und versuchte so schnell wie möglich seine Befehle auszuführen. Mit Hacken wurde der Garten binnen Sekunden in einen Sandkasten verwandelt, Vigile liefen in die Gassen zwischen den Häusern und räumten jegliches brennbare Material beiseite und häuften es weit ab der Villa auf. Fenster und andere Öffnungen, die nicht zum bergen und retten genutzt wurden, wurden mit nassen Wolldecken verhängt genauso waren etliche Vigiles unterwegs in die Häuser mit Wasserfässern und nassen Wolldecken. Immer mehr Einwohner wurden aus dem Haus, in nasse Decken gehüllt, au die Straße geführt und dort auf der anderen Straßenseite abgesetzt. Vigile warfen brennbare Möbelstücke und andere Dinge die im Weg waren hinaus auf die Straße, Sachen die nicht bewegt werden konnten wurden mit Wasser übergossen ...


    Dragonum versuchte den Überblick zu behalten und kommandierte hier und da ein paar verbleibene Vigiles ab die ihre ersten Aufgaben bereits wieder erledigt hatten ... es war wie in einer Schlacht nur das man dem Feind nicht mit dem Gladius zu Leibe rücken konnte, mit Äxten hingegen ginge das schon wenn ...

  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio
    "Miles! Du hältst Ausschau nach Bogenschützen! Warne uns rechtzeitig, falls die Dreckschweine wieder aus dem Hinterhalt kommen!"


    Paulinus, der seine Grundausbildung noch lange nicht abgeschlossen hatte, hielt sich lieber in der Nähe seines Offiziers auf, um als Meldegänger zu dienen. Noch nie in seinen ganzen Leben hatte er so einem Inferno beigewohnt. Wäre es sein Haus gewesen, wäre er wohl verrückt geworden. Auf einmal griff sein Vorgesetzter ihn fest an und redete irgend etwas von Bogenschützen. Paulinus wusste nicht so genau, ob er den Befehl ernst nehmen sollte oder lieber nicht. [SIZE=7]"Bei den Göttern, ist der kaputt..."[/SIZE] murmelte Paulinus sehr leise und nickte. "Jawohl, Centurio! Zu Befehl!" gab er militärisch zackig von sich und drehte sich um. "ACHTET AUF BOGENSCHÜTZEN!" Verwirrte Blicke trafen Paulinus. Einige zeigten ihn obszöne Handzeichen, andere grinsten oder schüttelten lediglich den Kopf. Paulinus aber stand weiterhin neben seinem Offizier und schaute sich ab und an nach feindlichen Bogenschützen um. Er hatte bei der ganzen Sache hier kein wirklich gutes Gefühl und schwieg.

  • Es war mein Heim, jetzt wieder, und so war ich mir nicht zu schade mich nützlich zu machen weshalb ich mich in die Eimerkette eingereiht hatte was wegen meinem wollenen Leibchen auch gar nicht auffiel. Schon auf dem Lande hatte ich des öfteren mit angepackt und tat auch jetzt zumindest ein wenig.


    Durus würde das seinige an anderer Front richten und da mich ja kaum einer kannte würde eh kaum einer auf mich hören.

  • Ich wusste nicht, wie viele Tage seit dem Unglück im Atrium vergangen waren, doch seit dem war ich nicht von Cristas Krankenbett gewichen, Tag ein, Tag aus sass ich neben ihrem Bett, hielt ihre Hand, strich über ihre Stirn, küsste ihre Stirn. Und ich sprach, ich erzählte ihr, was mir gerde einfiel, erzählte ihr aus meinem Leben, von dem was ich erlebt hatte, von dem, was mir erzählt worden war....


    Was draussen passierte, darauf achtete ich nicht, ich hörte nicht den Donner oder den Regen, ich hörte selbst den Blitzeinschlag nicht...


    Stattdessen erzählte ich Crista davon, wie ich in meiner Jugend mit Lucius und Quintus durch die Villa Rustica getobt hatten, wie wir in der Culina fast einen Brand ausgelöst hatten. Während ich erzählte, drang der Brandgeruch von damals in meine Nase.....


    ....nur das er nicht von damals war, sondern ganz real.

  • Arvinia kam gerade aus der Stadt, wo sie mit ein paar Sklaven einige Sachen eingekauft hatte. Ein lauter Donner war zu hören und darauffolgende Blitze prasselten auf Rom ein. Wenig später, es war einfach nicht zu übersehen, dicke, große und pechschwarze Rauchschwaben zogen in den Himmel, es waren insgesamt drei Rauchsäulen, die auf dem Forum Romanum sah sie sofort und erschrak, um nicht in der tobenen Masse unterzugehen, machte sie sich schnell auf den Heimweg.
    Sie drehte sich um und lief los, blieb aber kurz darauf stehen.
    Das konnte doch nicht sein. Zwei weitere Rauchschwaden stiegen von Mons Equilinus auf. Eine von ihnen schien direkt über der Villa Tiberia zu sein! Arvinia erschrak fürchterlich und schlug ihre beiden Hände vor den Mund. "Schnell! Die Villa Tiberia brennt!"
    Sie lief samt den Sklaven los, viele Sorgen kümmerten sie, was ist mit Manius? Albina? Crista? Cato?


    Als sie endlich dort ankam, traute sie ihren auch nicht.
    Es gleich einem Schlachtfeld. Ihr Cousin befehligte die Sklaven, um wichtige Dinge aus der Villa zu retten, Dolabella hatte sich in die Eimerreihe eingegliedert und die Vigiles versuchten den Brand zu löschen. Es herrschte reinstes Chaos. Auch die junge Tiberia befehligte die Sklaven sich einzureihen oder andere ebenfalls Sachen aus der Villa zu retten. Sachen? Crista! Bei den Göttern was ist mit Crista und Cato?
    Schnell lief sie zu ihrem Cousin, der total in Rage zu sein schien und versuchte neben seinen ganzen Anweisungen einen Moment zu finden.
    "Manius! Cato und Crista sind noch da drin und sie kann sich nicht bewegen!" Eine Träne floß schon von ihrem rechten Auge hinab, die Sorge war so groß, wie die drei Rauchschaden zusammen. Ob ihre Kleider verbrannten war ihr egal, sie hatte genug Geld von ihrem Bruder geerbt, aber ihre geliebte Sklavin, konnte nicht wieder mit Geld zum Leben erweckt werden, auch wenn man den Fährmann bestach, sie wieder ins Reich der Lebenden hinüberzuführen.

  • Gleich nachdem wir an dem Brandherd angekommen waren, erwartete uns ein schreckliches Bild. Die Dachpfannen der Villa Tiberia lagen zu tausenden Scherben zersprungen, verteilt auf dem Boden, sensationslustige Gaffer, die wir Urbaner nur allzu gut kannten, hatten sich um das brennende Gebäude versammelt, widerten mich an und starrten mit offenen Mündern zu dem rotgefärbten Himmel. Der gesamte Dachstuhl der Villa brannte inzwischen, einzelne Flammen schlugen um sich, fraßen sich weiter vor und leckten an dem Gebälk wie eine Schlankenzunge. Das ohrenbetäubende Zerplatzen der Ziegel übertönte sogar die Stimmen der Panischen und die dicken Rauschwaden zogen schwarz und bedrohlich gen Himmel. Ich vernahm die Stimme meines Centurios im ersten Moment nur, wie durch eine dicke Wand, weit entfernt und doch maßgeblich und sah mich zu den Miles zugeteilt, die mit den Helmen Wasser aus dem Brunnen schöpften, um kurz darauf alle Kameraden ihre Focale durchtränken zu lassen, bevor wir sie vor die erschöpften Gesichter, Mund und Nase, banden.
    Serapios Augen weiteten sich und ich ahnte, dass der Grund dafür Erinnerungen waren, furchtbare Erinnerungen. Als er den Befehl gab auf Bogenschützen zu achten, bekam ich die Reaktion der anderen natürlich mit und wurde wütend. Diese Frischlinge hatten keine Ahnung, was in parthien geschehen war, keine Ahnung, wie es sich anfühlte, einen Freund sterben zu sehen, den Todesschreie eines tapferen Mannes nicht entgehen zu können, der den Kampf gegen die Dunkelheit verlor, selbst jeden Atemzug wie den letzten zu fühlen. Ich erinnerte mich noch gut daran, was mich selbst am meisten geprägt hatte und schloss die Augen. Es war die Veränderung meiner eigenen Person gewesen. Blutrausch.
    Meine Kiefernmuskeln spannten und entspannten sich mit jedem Herzschlag, als ich die Augen wieder öffnete, ertrug ich den Blick auf die Flammen nicht.


    Froh, die Virgiles im Anmarsch zu sehen, folgte ich sofort der Anwesiung des Tribuns und hielt ein paar Kinder zurück, die es spannend fanden, sich zu übertrumpfen, indem sie immer näher an die Villa herantraten. Schweiß stand mir auf der Stirn, als ich die junge Frau sah, die mit ihren Sklaven offenbar von einem Einkauf zurückkehrte und ihrem Ausdruck nach zu urteilen, der das ganze Entsetzen der Tatsachen widerspiegelte, gehörte sie zu den Tiberiern. Nur einige ihrer Worte schnappte ich auf, doch es reichte um das Grauenvolle, nämlich, dass sich noch Menschen in der Villa befanden, zu begreifen. Suchend versuchte ich Serapios Blick einzufangen, brüllte beinahe um das Chaos zu übertönen.


    "CENTURIO, ES SIND SCHEINBAR NOCH ZWEI PERSONEN IM GEBÄUDE!!"


    Ich konnte nur hoffen, dass mein Freund sich wieder etwas gefangen hatte und gab ihm einige Sekunden um zu reagieren, mehr hatten wir nicht zu verlieren und ich war bereit das Ganze Tribun zu melden oder mehr noch: zu handeln.

  • Die Welt, die sie nun vorfand, war ihr fremd und erschien ihr zufällig. Verschiedene Personen sprechen zu ihr, von denen sie nicht mehr genau weiß, in welcher Beziehung sie zu diesen steht. Orte und Zeit verschmelzen zu einem undurchschaubarem Schleier, der ihr träumerisch vor den Augen liegt. So bleibt ihr nur, Schritt für Schritt diesen Schleier zu lüften.


    Catos Sorge um ihr Wohlbefinden war groß und irgendwo spürte Crista diese Sorge. Sie konnte seine Stimme immer noch nur wie aus weiter Ferne hören. Manchmal erhaschte sie ganze Sätze, manchmal nur Bruchstücke oder einzelne Wörter. Es fiel Crista immer schwerer zu unterscheiden ob sie träumte oder die Umgebung real erlebte. Ihre linke Faust war immer noch ganz verkrampft. Die Katzenhaare von Kater Paco waren inzwischen zerbröselt und rollten in winzigen Krümeln in der Handfläche hin und her.
    Die Stimme, von der sie wusste, dass diese ihr allzu bekannt war sprach von ihr, schien von etwas zu erzählen, was ihm wichtig war. Ja, es war eine männliche Stimme die zu ihr sprach. Sie spürte Catos Körper neben dem ihren liegen, er schenkte ihr seine eigene körperliche Wärme durch die Decken hindurch. Crista strengte sich unglaublich an, die Lippen zu bewegen, eine Bewegung zustande zu kriegen und ihre trockene Kehle samt Stimme zum klingen zu bringen... doch erneut reagierte ihr Kopf mit einem langsamen Schütteln, wie als ob sie ihre Haare aus dem Gesicht streichen wollte. "Ca...." Crista wollte wach bleiben.. nicht wieder in die Dunkelheit hinein. Aufwachen bedeutet Emporsteigen, und Träumen bedeutet Sinken. "... to." Da war ihre Stimme wieder... erschöpft von der ganzen Anstrengung flachte das Kopfschütteln ab. Der Brandgeruch erreichte ihre Nase.. das roch nicht gut. Dieser Geruch gefiel ihr nicht. Mit der verkrampften Faust begann sie auf die Laken zu schlagen.. es war durch das lange Liegen und körperliche Schwäche ein schwaches Schlagen.. einfach nicht zu übersehen.

  • Die Hölle selbst schien ihre feurigen Pforten geöffnet zu haben und ihre Glut über der Villa Tiberia verteilt zu haben.
    Eine mächtige, schwarze Rauchsäule erhob sich über dem brennenden Gebäude, trotz der anbrechenden Dunkelheit noch gut zu erkennen. Durch das Feuer in ein unheilvolles, flackerndes Licht getaucht, wallte der Rauch gen Himmel wie ein schreckliches Monument des göttlichen Zorns.
    Begleitet vom wütenden, unbarmherzigen Prasseln der Flammen hatte sich das gesamte Viertel rund um die Villa herum in ein einziges Chaos verwandelt. Soldaten der Cohortes Urbanae, Vigiles, Schaulustige, freiwillige Helfer, Tiberier - alles lief durcheinander, rief um Hilfe, versuchte, irgendetwas zu tun.
    Tychicus und ein paar andere Milites der Patrouille waren losgelaufen und hatten eine Eimerkette vom nahen Brunnen zum Brandplatz organisiert. Freiwillige hatten sich schnell gefunden, waren es nun Sklaven aus der Villa oder den umliegenden Häusern, hilfsbereite Passanten oder die Hausbewohner selbst, die um ihr Dach über dem Kopf bangen mussten. Feine Aschewolken wehten durch die Straßen, begleitet vom warmen Gluthauch des Feuers, und machten jede Arbeit zur Qual. Mit ausgetrockneter Kehle tauchte Tychicus sein Focale in das angenehm kalte Wasser des Brunnens und band es sich vor den Mund.
    Seine Kameraden, mit denen er kurz zuvor losgrannt war, hatte er längst aus den Augen verloren, wahrscheinlich hatten sie sich mit ihren Helmen bereits in die Eimerkette eingereiht.
    Es waren allerdings noch viel zu wenige Behältnisse vorhanden, mit denen man das Wasser zur brennenden Villa hätte bringen können. Der junge Miles entdeckte schließlich in einem sich zur Straße hin öffneneden Innenhof die reich ausgestattete Küche einer anderen wohlhabenden Villa. Ein kurzer Blick in den von Sklaven und anderen Leuten völlig verlassenen Gebäudeteil zeigte dem Rediviver, dass sich hier noch zahlreiche Töpfe, Eimer und andere behälter fanden.
    Er sprang wieder auf die Straße hinaus und rief einigen noch unbeschäftigten Helfern zu:


    "Hier her! Holt alle Töpfe und Eimer da Heraus und reiht euch damit in die Eimerkette ein!"


    Schon bald befand sich auch Tychicus wieder in der Kette und hievte Eimer um Eimer voll Wasser in Richtung Villa Tiberia. Während die Vigiles bis jetzt erfolgreich ein Übergreifen des Feuers aus benachbarte Gebäude vehindetren, schlugen die Flammen unvermindert aus dem Dachstuhl der brennden Villa.
    Ob da noch etwas zu retten war?

  • Umfangen von einem schaurigen Durcheinander von damals und jetzt, schaufelte ich Erde auf die Flammen. Die Schreie, das Tosen der Feuersbrunst, das Klirren von Waffen... oder Dachpfannen...., das Krachen brechender Lanzenschäfte... oder Dachsparren... umgaben mich wie ein Orkan, und kaum nahm ich wahr, dass wir inzwischen Verstärkung bekommen hatten... äusserst zahlreiche und professionelle Verstärkung, die der Flammenwand... dem Hausbrand... systematisch zu Leibe rückte. Der Ruf eines Kameraden drang durch den Lärm und das Chaos hindurch bis zu mir, ich blickte durch eine Wolke von Russ zu ihm hin - ja, Macro, mein Gefährte in der Schlacht, der war natürlich auch hier...
    Hätte ich in jenem Moment klar denken können, so hätte ich sicherlich beschlossen, das ganze den Vigilen zu überlassen, denn natürlich war es besser, wenn Peregrine oder Freigelassene Kopf und Kragen riskierten als wenn römische Soldaten das taten. Jedoch - ich dachte alles andere als klar. Zwei Menschen waren da drin... die Kameraden kämpften, abgeschnitten von den Flammen, um ihr Leben... bedrängt vom tückischsten aller Feinde... Macro und ich mussten sie da rausholen, keine Frage. Treue, Ehre, Mut, nicht wahr?


    Mit einer schnellen Armbewegung winkte ich Macro zu mir. Ich riss mein Sagum von den Schultern, tränkte es in einem der Wassereimer, die von Hand zu Hand gingen.
    "Wir gehen jetzt da rein." Einen ganz kurzen Moment lang, sahen wir uns in die Augen - und ich denke wir verstanden uns ohne Worte. 8)
    Ich ging voran, durch das Vestibulum, in dem das Atmen schon schwerfiel. Die Fauces waren ein schwarzer Schlund, erfüllt von dichtem Qualm. Mit tränenden Augen und keuchendem Atem rückten wir vor, entlang der Wand, immer tiefer in die Gluthitze. Ich schlang mir den nassen Mantel um, duckte mich dann hastig unter meinen Schild, als ein grosses Stück der Vertäfelung herunterbrach, und, eine rote Spur hinter sich ziehend, zu Boden polterte. Asche stob uns entgegen, feine grauweisse Flocken, als wir den Eingang zum Atrium erreichten - es war bizarr, sah fast schön aus, genau so würde ich mir einen Schneesturm vorstellen...

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio
    Ich ging voran, durch das Vestibulum, in dem das Atmen schon schwerfiel. Die Fauces waren ein schwarzer Schlund, erfüllt von dichtem Qualm. Mit tränenden Augen und keuchendem Atem rückten wir vor, entlang der Wand, immer tiefer in die Gluthitze. Ich schlang mir den nassen Mantel um, duckte mich dann hastig unter meinen Schild, als ein grosses Stück der Vertäfelung herunterbrach, und, eine rote Spur hinter sich ziehend, zu Boden polterte. Asche stob uns entgegen, feine grauweisse Flocken, als wir den Eingang zum Atrium erreichten - es war bizarr, sah fast schön aus, genau so würde ich mir einen Schneesturm vorstellen...


    Jetzt stand Paulinus da wie bestellt und nicht abgeholt. Der Kommandierende, dessen Aufgabe es war zu kommandieren, war nicht mehr da. Wie von der Tarantel gestochen lief er in das brennende Haus. Paulinus drehte sich kurz um und sah die anderen Soldaten Wasser holen oder Erde auf die Brände werfen. Körperliche Arbeit war noch nie Paulinus seine Stärke gewesen und so entschloss er sich seinem Offizier zu folgen. Die Hände wollte er sich nun nicht wirklich schmutzig machen hier draußen. Es dauerte nicht lange bis der Qualm seine Augen zum weinen brachten und er fast kaum noch etwas sah. Paulinus hustete wie noch nie in seinem Leben und hätte beinah seinen Vordermann im brennenden Haus verloren. Er hatte vergessen seine Kleidung mit Wasser zu befeuchten und so ging er zur kleinen Wasserstelle im Atrium, um dies nachzuholen. "Für 10 erbärmliche Sesterzen in der Woche, ist das hier wirklich zu viel verlangt." Er schaute sich um, erspähte einen scharlachroten Mantel und folgte diesem geschwind.

  • Dragonum rauschte durch das Geschehen und erteilte mal hier mal dort seine Befehle, im Moment sah es recht gut aus nur das diese verdammten Schaulustigen nicht verschwanden, wo blieben die Urbaner hatten sie ihn nicht gehört? Dragonum sah sich um und sah gerade noch wie der Centurio der Gruppe in die brennende Villa rannte, mit einem absoluten Frischling, Dragonum erkannte soetwas mittlerweile schon an der Atr wie schnell die Männer auf Befehle reagierten und dieser war so langsam das man ihm hätte die Haare beim gehen schneiden können ... mit einem Gladius!
    Dragonum fluchte laut und wollte schon einige Vigile hinterherschicken als Optio Mercatio auf ihn zukam und auf einen Mann im Senatorengewand deutete der einige Sklaven herumkommandierte ...


    "Das ist der Pontifex Tiberius Durus, er ist soetwas wie der Hausherr hier wenn mich nicht alles täuscht!"


    der Optio war durch den Lärm des Feuers und der verdammten Schaulustigen kaum zu hören, aber das änderte nichts an den Tatsachen ...


    "Gut bring ihn hierher und sorge dafür das seine Sklaven aus dem Haus rauskommen, sag ihm das wir die Sachen bergen die ihm wichtig sind ... zieh dafür 4 Männer von der Eimerkette ab, da können seine Skalven dann dafür mithelfen! So ich werde mich dann mal um die Missverständnisse unserer Kollegen von den Urbanern kümmern!"


    Mercaio nickte eifrig und lief wieder zu Durus zurück um diesen zu unterrichten ...


    Sim-Off:

    Ich bin zu faul um das nochmal zu wiederholen! ;)


    Indess machte sich Dragonum daran die Soldaten der CU zusammenzukriegen, als erstes kam der an die Reihe der gerade Töpfe und andere Sachen aus einem anderen Haus verteilen wollte, Dragonum fuhr zwischen ihn und die Leute wie ein weiterer Blitz ...


    "Alle Sachen bleiben da! Wer helfen will nimmt einen der unzähligen Eimer von den Wagen die wir mitgebracht haben! Und du Miles kümmerst dich darum das hier niemand die Stunde der Not anderer ausnutzt um zu plündern! Und schaft diese verdammten Schaulustigen weg! Jeder der nicht einen Eimer in der Hand hält und in der Eimerkette steht hat sich verdammt nochmal nach Hause zu begeben oder wird wegen der Behinderung römischer Soldaten inhaftiert!"


    Dragonum sah dn Miles kurz eindringlich an und rauschte dann zur Eimerkette wo es weitere Befehle gab ...


    "Alles klar Männer, zweisträngige Eimerkette wir sind genug Leute also hängt euch rein!"


    Während Dragonum sich schon wieder auf den Weg machte formierten die Vigile die Eimerkette so das es zwei Reihen gab bei dem jeder am Rücken eines anderen stand so das die Eimer nur noch seitlich weitergereicht wurden, den nicht Vigilen wurde das Verfahren im Schnellkurs erklärt und binnen Sekunden stand die Eimerkette neu ausgerichtet und transportierte unzählige Eimer mit dennen die Vigile Brandherde im Untergeschoss bekämpften und andernorts Bränden vorbeugten indem sie alles mit Wasser übergossen was nicht bewegt werden konnte.
    Dragonum hatte schon die anderen CU'ler erreicht die in der Eimerkette standen und wies sie ebenso an die Schaulustigen zu vertreiben und Plünderungen zu unterbinden immerhin waren sie dafür geeigneter ausgerüstet.
    Dann nahm er sich den einen CU'ler zur Seite den er eben noch vom Eimer verteilen abgehalten hatte um ihm neue Befehle zu geben ..


    "Pass auf! Dein Centurio ist da gerade mit nem Frischling rein du und ich wir holen die da wieder raus bevor sie nur noch Asche sind, also schnapp dir auch ein paar nasse Decken und dann los!"


    Dragonum lies sich von einem Vigil nasse Decken reichen und warf erst sich selbst eine über bevor er sich noch einen Eimer Wasser überkippte und dann den anderen Soldaten ins Atrium folgte ... warum eigentlich ...

  • Ihre Feinde kamen mit Eimern und Wasser. Aber die Feuersbrunst ergab sich nicht kampflos. Jede Attacke der Gegner wurde mit einem Fauchen und Zischen beantwortet. Wild schlugen ihre Flammen den mutigen Männern entgegen. Wie zum Trotz schlug sie weiter aus, fand hier einen Vorhang und dort einen alten Teppich, versuchte sich hier an einem Stuhl, um dann dort einen Stützbalken zu versengen. Wie ein Triumph erklang es, als krachend ein Teil Daches einstürzte. Staub, Asche und schwarzer Qualm wurden hochgewirbelt. Die Villa ächzte. Im Gebälk knisterte und knackte es. Die Luft flimmerte vor Hitze. Das Feuer stemmte sich den Rettern mit aller Macht entgegen.

  • Der dichte Rauch und der Lärm hatten Paulinus ganz durcheinander gebracht. Er hatte sich verlaufen. Mitten im brennenden Haus. Er rief nach seinen Kameraden, aber niemand hörte ihn. Plötzlich fiel ein Stück der brennenden Decke hinter ihm ein. Sein Fluchtweg war abgeschnitten. "HAHA!!! Wirklich köstlich! Hier hättet kein besseres Ende für mich finden können, liebe Götter!" Genervt von der ganzen Sachen, ging er die Treppe hinauf und versuchte einen Raum zu finden. Nach wenigen Minuten fand er auch einen. Er war leer und niemand war mehr hier. Außer zwei wichtigen Persönlichkeiten. Nämlich Homer und Hippokrates. Es schien, als würden beide Persönlichkeiten ihn anflehen, sie zu retten. Währenddessen wurde die Feuersbrunst hinter Paulinus immer gieriger und hungriger. Er schloss die Tür, doch könnte dies das Feuer nicht lange aufhalten. Die dicke Tür hatte bereits Feuer gefangen und aus jeder noch so kleinen Ritze, stieg Rauch auf. Ein großes Fenster, welches im Raum war, war Paulinus seine letzte Hoffnung. Er ging dorthin und schaute hinab. Es war wirklich sehr tief. "Was man sich da alles brechen könnte..."
    Aber besser ein paar gebrochene Knochen als die Unterwelt. Er schlug mit der Faust gegen das Fenster, verletzte sich die Hand und schritt zurück. Er überlegte fieberhaft und schaute zu den beiden Büsten. Er könnte eine durch das Fenster werfen und sich damit das Leben retten. Aber welche Statur sollte er durch das Fenster werfen und welche sollte er retten? Er nahm auf dem großen Bett Platz und überlegte. "Also gut... Hippokrates hat viel gutes getan für die Menschen und der Medizin ziemlich viel wissen hinterlassen..." Er schaute bedächtig auf die Statur. "Jaja, ich weiß!" Brüllte er Homer an. "Natürlich bist du genau so bedeutend wie Hippokrates! Keine Frage! Aber dein Gebiet liegt leider etwas woanders... deine Dichtkunst ist beeindruckend, aber Hippokrates sein Wissen hat Leben gerettet." Wild mit der Hand gestikulierend mahnte er beide Staturen an, ruhig zu sein. Er musste in Ruhe überlegen. Allerdings hatte er nicht mehr viel Zeit. Die Tür krachte bereits zusammen und unter der Rüstung wurde es wirklich langsam ziemlich heiß. "Was hast du gesagt, Homer? Ja, da hast du natürlich recht!" Endlich hatte Paulinus eine Entscheidung getroffen. Er stand auf, nahm die Büste von Hippokrates und warf, begleitet von dem Satz "Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang" sie aus dem Fenster. Danach schnappte er sich Homer und sprang hinterher. Leider landete Paulinus etwas ungünstig und brach sich eine Rippe. Ihm wurde schwarz vor Augen. Neben ihm lag Hippokrates. Das halbe Gesicht war zerschmettert und sein vorwurfsvoller Blick traf Paulinus. Es schien, als wollte er sagen: Warum? Warum Paulinus?
    Als der Rekrut an sich hinunter sah, erblickte er Homer. Der alte Dichter hatte es überstanden und war voller Dankbarkeit. Paulinus fühlte, er hatte das richtige getan. Danach fiel er ihn Ohnmacht, Homer fest umklammert.


  • Sim-Off:

    Himmel, da ist man mal kurz einen Moment weg, schon bricht hier eine kleine Schlacht aus! :D


    Noch ehe die Vigiles wieder auftauchten, erschien ein Trupp Menschen, die Durus nicht erwartet hätte: Die Cohortes Urbanae kamen den Esquilin hinaufgeeilt und machten sich ohne weiter nachzufragen direkt daran, beim Löschen des Feuers zu helfen (was Durus natürlich nicht sehen konnte, da er sich innerhalb des Hauses befand). Inzwischen hatten es die Sklaven auch im Innern des Hauses geschafft, eine Eimerkette zu bilden und der Maiordomus in seiner unglaublichen Weitsichtigkeit hatte sie angewiesen, gar nicht erst zu versuchen, das Atrium zu retten. Ein Sklave tippte ihn an und meinte, er solle das Haus lieber verlassen - ein Rat, dem Durus angesichts der immer größeren Hitze und des Qualms, der sich ausbreitete, zu gern folgte. Da die Porta versperrt war, wählten er und der Sklave den Seitenausgang.


    Schweißüberströhmt erreichte Durus endlich den Ausgang und wurde von Soldaten und Vigiles zurückgedrängt, die ins Haus ströhmten um beim Löschen zu helfen. Mit einiger Anstrengung schaffte es Durus dann doch und stand endlich unter freiem Himmel. Ihm bot sich ein höllenhaftes Bild: Schaulustige standen herum, Soldaten der Stadtkohorten und Vigiles bildeten Eimerketten vom nächsten öffentlichen Brunnen, der Boden war übersäht mit zerborstenen Dachpfannen und das lodernde Feuer erzeugte durch das Ansaugen der Luft ein gespenstisches Heulen, während es zugleich die Szenerie in seltsames Licht tauchte.


    Endlich konnte sich Durus umwenden und erblickte seinen Sklaven.


    "Das Archiv! Rettet das Archiv!"


    herrschte er ihn an und schickte ihn wieder in die Villa. Wenn die Urkunden und Diplome verbrannten, würde das viel Raum für juristische Wettstreite geben, bei denen nicht einmal Durus stichhaltige Beweise aufführen konnte! Dort lagerte schließlich die Basis der wirtschaftlichen Tiberier-Macht!


    Während Durus noch immer voller Entsetzen, mit leicht rußigem Gesicht und verschwitzter Tunica dastand, tauchte aus dem Durcheinander plötzlich Arvinia auf, die ebenfalls schockiert wirkte (welch Wunder!) und ihm etwas von Cato und Crista erzählte. Wieder einmal brauchte der Tiberier eine Weile um sich zu erinnern, wer die beiden noch gleich waren: Ach ja, das waren die von dem kleinen Unfall - sicher war Crista noch irgendwo untergebracht! Einen Augenblick überlegte Durus, wem er dieses Faktum am besten präsentierte, doch ein geistesgegenwärtiger Stadtsoldat hatte es offensichtlich mitbekommen und plärrte die Neuigkeit bereits über den Platz, sodass die notwendigen Befehlsträger (die der Pontifex im Augenblick nicht ausmachen konnte) wohl informiert waren.


    Dann endlich tauchte jemand auf, der ihm etwas erklären konnte: Es war der Optio Mercatio, der darauf hinwies, dass die Lösch- und Bergungsarbeiten wohl am besten von den Vigiles wahrgenommen werden sollten - keine schlechte Idee, denn die musste er wenigstens nicht bezahlen, wenn sie dabei draufgingen! Rasch winkte er ein paar Sklaven, die mit Bergen von Papyrusrollen, Ruß in den Haaren und gehetztem Blick aus dem Seiteneingang kamen, herbei und herrschte sie an.


    "Überlasst das den Vigiles! Helft beim Löschen!"


    Apropos Löschen...warum hatten die Vigiles eigentlich noch keine Siphones oder Leitern aufgebaut, mit denen die oberen Stockwerke gelöscht werden konnten? Eigentlich kannte sich Durus ja nicht mit der modernen Feuerwehrtechnik aus, doch damals als Magistratus von Misenum war er für die Beschaffung dieser Dinge zuständig gewesen. Also mussten die stadtrömischen Vigiles so etwas doch auch haben!


    Diese Gedanken konnte er jedoch nicht formulieren, denn in diesem Augenblick brach das vordere Dach unter der Last der Flammen zusammen, sodass der Tiberier vor Schreck einen Satz zur Seite machte. Und dann klirrte es gleich noch einmal, als Hippokrates neben Durus auf das Pflaster stieß und ein junger Mann in Uniform, Homer unter dem Arm, hinterhergesprungen kam. Doch in der Surrealität dieser Situation (sein Haus brannte, Leute rannten umher, Befehle wurden gebrüllt, jeder wollte etwas von ihm, das Feuer kreischte) konnte ihn auch das nicht verwundern.

  • Ich brauchte nicht lange, um an Serapios Seite zu sein. Ich sah zu, wie er sein Sagum tränkte, tat es ihm gleich und die wenigen Worte, die er sagte, oder vielmehr der Blick, den wir wechselten, brachte ihm ein breites Grinsen meinerseits ein. Ich nickte nur, kurz und knapp, aber eindringlich. Wahrscheinlich hatten wir jetzt beide den Verstand verloren, aber allein Parthien verband uns so sehr, dass keine Fragen blieben.
    Ich folgte meinem Freund, Kameraden, Centurio in das Vestibulum des Hauses, mein Atem wechselte stickig hinter dem Focale, die Hitze stand in dem Raum, wie Plutos Anwesenheit selbst und ich hatte das Gefühl die Pforten eines Brennofens zu durchschreiten, war aber gleichzeitig von einer Euphorie aufgefühlt, die für die meisten wohl unerklärlich gewesen wäre.


    Meine Augen brannten vor Tränen, aber ich blinzelte sie weg, immer noch die Mundwinkel unter dem vorgebundenen Tuch zu einem Grinsen verzogen. Schwarzer Qualm schlug uns entgegen, während wir immer tiefer in die Villa, die einmal schön eingerichtet gewesen gewesen sein musste, nun aber von Ruß und Flammen entstellt war, vordrangen. Ich blieb dicht bei Serapio, um ihn in dem Chaos nicht auch noch zu verlieren. Ich versuchte nur noch sehr flach, so wenig wie möglich, zu atmen, spürrte die Hitze des Infernos auf meinen Wangen brennen und duckte mich wie mein Begleiter immer wieder hinter meinem Schild, wenn Teile der Decke die Erdanziehung für sich entdeckten. Mit jedem Teil, dass aus der Vertäfelung brach, stoben Rußteilchen und Holzstücke auseinander und hüllten alles um uns herum, uns selbst, in das kaltige weiß.
    Ich sah mich um, war nicht sicher, welchen Weg wir nehmen sollten. Teile des Vestibulums waren schon durch heruntergestürtze Balken versperrt.
    Hilfesuchend sah ich zu Serapio, während ich meine Hand schützend um das langsam erhitzende Schild legte. "Wo lang?"
    Meine Stimme klang stickig und brüchig und fremd, aber absolut nicht ängstlich und immerhin darauf war ich stolz.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!