Briganticas erster Gang:
Serenus betrachte das bescheidene Angebot an Leckereien und ersten Häppchen der Platte, welche nur schwerlich mit den bekannten Kreationen und optischen Aufbereitungen vergangener Jahre mithalten konnten. Dieses Saturnalienfest war ja wohl ein schlechter Witz. Zuerst keine Freien, dann so eine Vorspeisenplatte. Er hoffte ja immer noch, daß Hannibal zu guter Letzt doch noch alles heimlich für seinen Vater organisiert hatte und es nach diesen ersten Pleiten einen fulminanten Abschluss durch Hannibals Bestellungen und einen externen Bringdienst gab.
Insofern entschied er sich zu höflicher Mäßigung nachdem Dido sich ihren Teller vollgepackt hatte. Ein Stück Brot, ein paar grüne Oliven und einen Klecks Quark mit riesigen Kräuterstücken. Als ob man den Quark über die ungehackten Kräuter geschüttet hatte. Die Würstchen oder war es schwarze Dekoration mied er lieber vorsorglich. Nun ja, bei Oliven Natur konnte man ja nichts falsch machen, der Quark hatte nie Salz oder Pfeffer gesehen, wie es Serenus schien. Aber dafür war das Brot ausgezeichnet. So gut was es sonst eigentlich nie in der Villa. Vermutlich hatte man einen neuen Lieferanten, denn seinem Vater traute er eine solche kulinarische Backleistung nicht zu.
Aristides Gang:
Ah, die obligatorischen Eier! Allerdings schien ein Berserker mit einem Messer beim Schneiden gewütet haben. Statt ordentlicher Viertel und Hälften gab es ganze Eier und 1/32 Eier und 1/64 Eier ???
Und vor allem was suchten Würstchen auf der Eierplatte. Ein Skandal !!! Und keiner nahm Anstoß daran. Was war denn hier los? Serenus war einen schnellen Blick in die Runde. Und sein Vater schien ihn gar nicht zu beachten als er in den Raum kam. Dafür um so mehr die claudische Natter. Vermutlich hatte sie alle Anwesenden außer ihm verhext. Nun gut, als angehender Sacerdos in spe kannte sich Serenus auch mit Fluchtechniken aus. Er würde nach dem Essen gegen die Natter aktiv werden. Oder morgen, je nachdem was es noch zu Essen gab.
Serenus suchte sich zwei perfekte Eierhälften heraus und träufelte dezent etwas Garum darauf. Beherzt führte er eine Hälfte zum Mund und registrierte zu seiner Erleichterung, daß zumindest das Garum wohl nicht selbst zubereitet worden war. Die restlichen Saucen mied er lieber vorsorglich.
Es war an der Zeit die Gänge mit etwas Konversation zu überbrücken, damit dieses Desaster nicht so lange dauerte.
„Cassander! Wie geht es eigentlich Onkel Furianus? Macht seine Genesung Fortschritte? War er schon zur Kur? Und was hat er denn genau?“