Certamen Electus | Wahlkampfspiele des MFG et MFA

  • Hinter der Kulisse und die Regieanweisung für die Gladiatoren und die Amazonen


    Ich hatte eine Scheiß Angst!! Es war immer so und vor jedem Kampf das gleiche egal ob die Männer, die die Spiele ausrichteten, es auf Leben und Tod ankommen ließen oder nicht. Denn in jedem Kampf konnte man eine üble Wunde erhalten und verbluten wie ein abgestochenes Schwein. Jedes mal war es ein Risiko in den Kampf zu ziehen und heute war die Belohnung das Leben und das Versagen der Tod. Wie sollte man da nicht Angst bekommen? Ein Stein lag mir im Magen und ich hatte übel damit zu kämpfen! Schweigend lehnte ich gegen den Stein in dem Raum in dem die Gladiatoren warten mussten. Ich redete mit keinem der anderen, denn wer wusste schon gegen wen ich antreten musste, da wollte ich nicht noch vorher mit dem Kerl scherzen!! Ich sah in die Gesichter der anderen und ich kannte nicht alle, denn zwei oder drei waren von einer anderen Gladiatorschule. Was solls?? Es interessierte micht eigentlich nicht außer, dass ich ihre Schwächen erkennen wollte.


    Auf dem Tisch standen einige Becher aber jetzt etwas zu trinken war wirklich keine gute Idee.
    Zum tausendsten Mal kontrollierte ich den Sitz meiner Lederrüstung und den bauchfreien Torso, den mir Brutus heute gegeben hatte. Es saß noch alles richtig wie die letzten Male aber es half mir mit meiner Nervosität fertig zu werden und der Aussicht heute zu sterben. Die anderen Gladiatoren waren besser als ich ausgerüstet und das gab mir deutlich zu denken. War ich wirklich heute das Schlachtvieh für die Patrizier? Ich als Amazone und Exot. Ich seufzte und lief auf und ab in dem Raum wie ein nervöser Tiger und war genauso reizbar. Ich strich mir durch meine langen und lockigen schwarzen Haare und sah zu der Tür, die sich öffnete. Herein kam ein gut gekleideter junger Mann, der scheinbar wichtig war.
    Na toll! Hoffentlich war das nicht mein neue Herr, denn es hatte mir noch gefehlt, dass ich Sklavin eines verwöhnten Halbwüchsigen wurde, der mich für seine Launen über die Klippe springen liess. Süß war er aber immerhin!!


    Während er uns musterte beugte ich mich zu meinen Stiefeln hinunter um sie noch mal zu binden und dem Flavier einen kleinen Einblick in meinen Ausschnitt zu gewähren. Konnte ja nicht schaden auch auf die anderen Reize als meine Kampffähigkeiten hinzuweisen, um mir doch noch ein Ticket ins Leben zu besorgen. Ich richtete mich auf und lächelte den süßen Jungen verschmitzt an während er seine Rede schwang. Super!! Scheinbar meinten die Patrizier es wirklich ernst und das Lächeln rutschte mir von dem Gesicht herunter. Die Angst kehrte mit voller Wucht zurück und ich lehnte mich gegen die Wand. Bang sah ich dem Flavier hinter her als er den Raum wieder verließ.


    Ich schloß die Augen und versuchte mich darauf zu besinnen wer ich war!! Eine Amazone und ich hatte schon vier Jahre überlebt!! Ich öffnete meine Augen und kniete mich auf den kalten Boden herunter, die anderen Gladiatoren waren mir egal und auch ob sie mir dabei zu sahen. Ich griff nach dem krummen Dolch der an meinem Gürtel hing und schnitt mir in die Handfläche, damit Blut auf den Boden tropfte.
    »Ngai! Gott meiner Mutter helfe mir und lass mich diesen Tag überleben.«
    Ich vermischt das Blut mit dem Sand auf dem Boden und spuckte darauf.
    »Osiris! Gott meines Vaters bitte gewähre mir deine Gnade und lass mich den Kampf überleben.«
    Auch der ägyptische Gott erhielt Blut von meiner Hand, dann erhob ich mich und griff nach einem Speer. Jetzt wurde es ernst und es würde nicht mehr lange dauern bis ich auf die beiden Götter vertrauen musste.



    Sim-Off:

    Out of Play: *kicher* Super die Anweisung *.* Ups!! Irgendwie geht das Servus Bild nicht weg!
    Da!! Gefunden ^^




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  • Manius Tiberius Durus war persönlich zu dieser Veranstaltung geladen worden und da er Gracchus als einen politischen Freund betrachtete (dem er zudem persönlich auch zugetan war), war er selbstverständlich erschienen, um der Veranstaltung ein mehr wenig Glanz zusätzlich zu verleihen. Er war tatsächlich etwas überrascht gewesen, dass er zum Praetor kandidierte, doch andererseits war dies auch wieder eine Verpflichtung, um höhere Ehren zu erreichen.


    Natürlich saß er in der ersten Reihe, denn es waren nicht ausreichend Consulare erschienen, die den Platz vor den Praetoriern erlangt hätten. So konnte er das Opfer besonders gut verfolgen - es war erwartungsgemäß pompös und korrekt ausgeführt, obwohl Gracchus aufgrund seines Sprachfehlers an einigen Stellen etwas undeutlich sprach. Ein besonders strenger Kontrolleur hätte es möglicherweise nicht gelten lassen - doch da er die Annahme selbst entschied, konnte er natürlich eine Litatio verkünden.


    Und dann begann es endlich: Während ihm Diener süße Früchte und Wein in die Hand drückten, blickte Durus gespannt auf die Tore, aus denen hoffentlich gleich Gladiatoren kommen würden. Ob es wieder einmal eine klassische Präsentation werden würde? Davon hatte er in letzter Zeit besonders wenig gesehen!

  • Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    So führte er Vespa zu den Plätzen, was den Unmut einiger Umsitzender erregte (der jedoch durch die grimmigen Gallier im Gefolge schnell wieder verebbte), und während sie sich setzten sagte er: "Ich bin ja mal gespannt, was die Flavier hier auffahren."


    Es waren ihre ersten Spiele gewesen. Zumindest in diesem Rahmen. In einem nicht ganz so unauffälligen Tross waren sie zum Theatrum gezogen. Als dieses erreicht worden war und sie die Eingänge passieren konnten, konnte Vespa nun auch das Innere des von außer schon sehr groß wirkenden Theaters erkennen. Wie viele Menschen wohl anwesend sein mochten? Eine Kunst jedoch war es an den ganzen Menschen vorbei zu ihren Plätzen zu kommen und nun verstand sie auch warum Balbus so auf die Anwesenheit des Galliers bestanden hatte. Was alles gemeckert wurde, kaum zu glauben. Irgendwann hatten sie endlich ihre Plätze einnehmen können und saßen, wenn auch gedrängt recht gut.


    "Ich bin auch sehr gespannt. Solch Spiele scheinen ja wirklich eine große Anziehungskraft zu haben."


    Ihr Blick ging im Theater um.

  • Aus dem langen dunklen Gang, aus den tiefen Eingeweiden des Flavischen Amphitheaters trat Rutger Thidriksohn in das Licht der Arena. Es war gewaltig, ein überwältigender Eindruck von Grösse, als er in das gigantische Oval hineinging, und den Blick hinaufwandern liessen, zu den sich höher und immer noch höher aufschwingenden Rängen, auf denen die Menge der Zuschauer zu einem Meer bunter Flecken verschwamm. Darüber spannte sich das gigantische Segel, darüber der Himmel, in dessen klarem Blau weisse Wolken trieben. Ein Murmeln und Summen wie in einem kolossalen Bienenkorb, Rascheln und Reden tausender Menschen erfüllte das Rund, schwoll an, als die Kontrahenten von verschiedenen Seiten her barfuss über den Sand schritten.
    Dann setzten cornua, tubae und lituus ein, schmetterten pompös, während die weichen Klänge einer Wasserorgel die ansteigende Spannung untermalten. ministri trugen Tafeln durch das Rund, auf denen die Namen der Kämpfer standen, so gross geschrieben, dass sie bis in die hinteren Reihen zu lesen waren, wohin selbst die tragende Stimme des praeco, des Heroldes, nicht gelangen konnte, als dieser nun kraftvoll verkündete:
    "Im ersten Kampf treten an:
    als Murmillo ZYCUS, der Schnitter von Mauretanien, Bezwinger von Barosus, ungeschlagen in neun Kämpfen, einmal stante missio!
    Als Hoplomachus und Herausforderer sehen wir heute zum ersten Mal: RUTGER, die Blonde Bestie aus den Wäldern des Nordens!"


    Der großgewachsene Chatte trug die hohen Beinschienen des Hoplomachus, und den kleinen gewölbten Rundschild, war bewaffnet mit dem geraden Kurzschwert und der Stosslanze, die so sehr dem Ger ähnelte, mit dem man in seiner Heimat zu kämpfen pflegte, und der sogar Teil seines Namens war - des wahren Namens, nicht des Sklavennamens, den der Flavier, der sich seinen Herrn nannte, ihm gegeben hatte - was ihm ein gutes Vorzeichen dünkte.
    Den attischen Helm mit den schwarzen Federn trug Rutger noch unter dem Arm, er liess sein Blondhaar gülden in der Sonne leuchten, und bot alles in allem ein Bild von einem Barbaren. Durch Physis zu beeindrucken, gehörte zum Gladiatorsein dazu, und kam dem Chatten, der von Natur und Herkunft aus gerne prahlte, sehr entgegen. Prächtig spielten die Muskeln unter der ölglänzenden Haut seines bloßen Oberkörpers, und schienen schon die Lederbänder seines Armschutzes sprengen zu wollen, als er stolz die Lanze gen Himmel reckte, und den Lärm der Skrälinge und Südländer als Beifall entgegen nahm.
    Es entging ihm allerdings nicht, dass sie für seinen Gegner noch lauter johlten - was kein Wunder war, da der ihnen bereits bekannt war. Abschätzend fasste Rutger den Murmillo ins Auge, offenbar ein sehr erfahrener Kämpfer, nun gut, um so grösser der Ruhm ihn zu erschlagen... und sollte statt dessen er, Rutger, unterliegen, so erwartete ihn ein Platz in Walvaters Halle, wo Wunschmädchen den Trunk reichten, wo ein Fest gefeiert wurde noch tausendmal besser als die cena libera am Vorabend, dort würde er mit den Einheriern tafeln, trinken und den Skalden lauschen, bis zum Tag der letzten Schlacht, an dem der graue Wolf die Sonne verschlingen würde, und sie alle eine letzte ruhmvolle Schlacht schlagen würden.
    Schon so viele Male hatte Rutger den Tod vor Augen gehabt - den Tod im Scharmützel, das Erfrieren in den Alpen, das sang- und klanglose Verbluten, das Dahinsiechen an seinen Wunden, und auch dem elenden Verrecken am Kreuz war er nur um Haaresbreite entgangen - dieser Tod, der ihm hier, heute, in der Arena zulächelte, voll Ruhm und Mannesmut, war begehrenswert dagegen.
    Noch mehr lockte freilich der Sieg.


    Kampfeslust durchströmte den Germanen als eine hitzige Woge, er bleckte die Zähne zu einem grimmigen Lächeln. Neben seinem Gegner blieb er stehen, sah hinauf zu den Veranstaltern - dem Goden Flavius Gracchus, ein bösartiger Hexer, von dessen üblem Schadenszauber Rutger ein Lied singen konnte, und dem Neiding Flavius Aristides, der ihn einst in den Wäldern seiner Heimat durch nur List und Tücke gefangen genommen hatte. Rutger hatte ihm dafür die Tochter, oder zumindest deren Unschuld geraubt, und nun war der Mann ausserdem im Krieg zum Krüppel geworden - beides geschah ihm recht, beides erfüllte Rutger mit Genugtuung.
    Während der Murmillo das Knie vor den Flaviern beugte, blieb der Hoplomachus aufrecht stehen, und schleuderte den beiden Römern den Gruß wie eine Herausforderung entgegen, zu gleichen Teilen von Verachtung und unversöhnlichem Haß durchdrungen.
    "Morituri vos salutant!"





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  • Es standen flavische Wahlkampfspiele an und als flavischer Sklave wollte er sich diese nicht entgehen lassen und hatte wohl auch gerade dadurch die Möglichkeit, sich durch das Gedränge der Menschen in das Theater zu begeben, das flavische Sklavenzeichen, das er heute mitgenommen hatte, genügte vollkommen, um eingelassen zu werden. Jetzt baumelte das Tonzeichen an seinem Gürtel herunter und über seinem rechten Bein, das bis zum Knie mit einer dunkelroten Tunika bedeckt war, ganz der Farbe der Flavier. Hannibal hatte jedoch vor, irgendwo in der Menge zu verharren und sich nicht zu den flavischen Ausrichtern zu begeben, denn immer noch versuchte er seinen Herrn zu meiden, so weit es nur ging. Außerdem war er mehr hier, weil er gehört hatte, dass der Germane, den er einst im Bad so sehr verunsichert hatte, heute auftreten würde und auch das wollte sich Hannibal nicht entgehen lassen. Er nahm die letzten beiden Stufen zu einer der Ebenen und trat in das warme Licht der Sonne, sah sich nach einem Sitzplatz um und drängte sich an einem Römer vorbei, der selbiges vor hatte offensichtlich.


    Abrupt blieb Hannibal stehen als er auf den Rücken eines Soldaten sah, der direkt neben einem der unteren Aufgänge stand, Serapio. Es hatte keinen Atemzug gedauert, bis Hannibal ihn erkannt hatte und sein erster Impuls war, sich einfach umzudrehen und weg zu gehen. Doch für einen Moment blieb Hannibal stehen und betrachtete ihn, gut sah er aus und er schien auch recht vergnügt zu sein, wahrscheinlich hatte er ihn (Hannibal) auch schon längst vergessen. Vielleicht war es das Zögern von Hannibal, das verkehrt war, aber als er eine Bewegung von Faustus sah, wandte sich Hannibal doch schnell ab und drängte sich durch die Zuschauer hindurch an einem der Sitzreihen entlang, neben einer Säule blieb er dann stehen und sah das erste Mal zurück, doch er hatte Faustus aus den Augen verloren. Hannibal blieb stehen, um keinen Ärger zu provozieren und sah auf die Arena hinunter, gerade als der Herold laut den Auftritt des ersten Gladiatorpaares ankündigte und den ersten Kampf einläutete. Nachdenklich betrachtete Hannibal die beiden Männer und natürlich den Germanen, dem die Zeit bei den Gladiatoren wirklich gut getan hatte, wie es schien. Hannibal hoffte für ihn, dass er wirklich viel gelernt hatte und den heutigen Tag überleben würde, es wäre ja schon schade um ihn, mit einem Grinsen auf den Lippen rief er aus dem Grund auch laut den Namen des Sklaven, um ihn anzufeuern.

  • [Blockierte Grafik: http://img135.imageshack.us/img135/6254/zycusqt8.jpg| Zycus, der Schnitter von Mauretanien


    In die Arena trat Zycus, der Tingitaner, der als Murmillo kämpfte, einen blank polierten, silbrigen Helm auf dem Haupte, das Visier nur von runden Löchern durchdrungen, so dass seine Sicht stehts überaus löchrig war, ein Schild in der einen Hand, wie die Legionäre es trugen, doch mit dem Kopf der Medusa gezeichnet, ein Gladius in der anderen, blitzend im Schein der Sonne, als er es grüßend zur Menge empor hielt, sich einmal um die Achse drehte, um hernach seinen Weg bis vor die Ausrichter der Spiel anzutreten. Den Gegner neben sich, den germanischen Hoplomachus, kannte Zycus nicht, doch er hatte gehört, dass jener ein Anfänger war, ein unbeschriebenes Blatt, welches in einem lauen Wind schaukelte, keine Gefahr, kaum eine Herausforderung - dennoch ging der erfahrene Gladiator weder unbedarft, noch leichtsinnig in den Kampf. Schon als Junge war Zycus abgerutscht in den Untergrund von Lixus, später aufgestiegen zum Kopf einer Bande in Tingis, ehedem der zuständige Legatus Augusti pro Praetore Mauretanias auf die Idee gekommen war, die Hauptstädte seiner Provinz vom Unrat der Kriminalität zu reinigen. Eine Zeit lang hatte Zycus in den Arenen Mauretanias gekämpft, bis sein Besitzer mit ihm nach Italia gekommen, ihn in der Schule des Cluvius Bulbo untergebracht hatte, wo der Gladiator sein Handwerk perfektionierte. Er war gut, weil er den Kampf liebte, weil ihn nichts nach einem Leben außerhalb der Arena drängte, denn das Leben als Gladiator - bejubelt, bewundert, versorgt - war das beste, was Zycus jemals erlebt hatte. Noch fünf Kämpfe wollte sein Besitzer ihm abringen, fünf Siege, bevor er ihn in die Freiheit entlassen wollte, eine Aussicht, die den erfahrenen Gladiator in Furcht versetzte - die einzige Furcht, die er je verspürt hatte -, denn was sollte danach werden? Was sollte ein Mann mit sich anfangen, der sein Leben lang nur gekämpft hatte, der sich darauf verstand, einen anderen zu bezwingen, der nie etwas anderes hatte gelernt, unfähig war in einem bürgerlichen Umfeld sich zu bewegen? Lange hatte er bereits darüber nachgedacht, fürchtete als Bettler vor den Stadttoren zu enden, oder schlimmer noch als Auftragsschläger, hinterlistiger Mörder etwaig. Doch an diesem Tage waren solche Gedanken ihm fern, Zycus war begierig auf die Arena, begierig auf den Sieg, den Blutrausch und Kampfestaumel, begierig, seinem Gegner den ehrenvollen Tod in der Arena zu schenken. Die kleine flavische Rotznase hatte große Töne gespuckt, von denen sie nicht das geringste verstand, doch in einem würde sie Recht behalten - zwei betraten die Arena und einer verließ sie. Zycus stellte das große, rechteckige Schild am Boden ab, beugte ein Knie und neigte den Kopf, ehedem er sich wieder erhob und den flavischen Ausrichtern gemeinsam mit dem germanischen Hoplomachus seinen Gruß entgegen sandte.
    "Morituri vos salutant!"




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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Zitat

    Original von Aelia Vespa
    Irgendwann hatten sie endlich ihre Plätze einnehmen können und saßen, wenn auch gedrängt recht gut.
    "Ich bin auch sehr gespannt. Solch Spiele scheinen ja wirklich eine große Anziehungskraft zu haben."
    Ihr Blick ging im Theater um.


    "Ich muss zugeben, dass das der Grund ist, warum ich eigentlich nur selten zu Spielen gehe." sagte er. "Es sind einfach zu viele Menschen." Sein Blick wanderte umher und mehr als nur ein neidischer Blick fiel auch auf die Sitzreihen der Senatoren, die noch um einiges bequemer und weniger gedrängt saßen als die Equites oder gar die einfachen Bürger.
    "Aber es ist auch jedes Mal wieder interessant zu sehen, wer alles rauskommt, wenn es um Brot und Spiele geht." sagte er, als er den Praefectus Urbi entdeckte. "Aber es wird heute sicherlich spannend, sieh da geht es los." Er deutete in die Arena, wo die ersten Kämpfer aufliefen.

  • Sie hatte eine der wertvollen Eintrittskarten ergattern können. Legal natürlich. Es war also keiner um das Eigentum gebracht worden ohne nicht eine Gegenleistung dafür erhalten zu haben. Recht spät kam sie am Theatrum an und versuchte noch einen Platz für sich zu ergattern. Mit Verwunderung musste sie mit ansehen, dass sie nicht die letzte war und noch immer einige in das Theater srömten. Nach einiger Sucherei blieb ihr nur mehr ein wirklich schmaler Platz an einem der Gänge. Viel sehen konnte die Germanin auch nicht. Manchmal verfluchte sie ihre im Vergleich zu anderen Germanen recht kleine Wuchshöhe. Vom Sppiel in der Arena konnte sie nicht recht viel mitbekommen. Allerdings hatte sie sich dennoch einen Platz im mittleren Tribünenfeld ergattern können und musste nicht ganz oben sitzen wo man sicher noch weniger sah als von hier.

  • Serenus hatte sich neu gewandet und rechtzeitig in der Ehrenloge neben seinem Vater Platz genommen. Von hier aus hatte er einen guten Überblick auf die Arena und konnte mit Genuss und in allen Details erleben, wie der Gladiator mit dem Namen „Die Blonde Bestie“ von seinem Favoriten Zycus nach allen Regeln der Kampfkunst zerschnetzelt werden würde. Die Wettquoten sahen Zycus als klaren Sieger und den Germanen als Außenseiter. Zumindest hatten die Buchmacher die Quoten so gepuscht und eigentlich verstanden die ihr Geschäft gut. Zycus war auch deutlich schwerer und kräftiger auf den ersten Blick und seine Bilanz war beeindruckend. Die Wette würde eigentlich eher in die Richtung gehen müssen „Wie lange braucht Zycus für den anderen denn?“. Man musste schon eine sehr optimistische Frohnatur wie seine Leibsklavin Dido sein oder eine Schwäche für die stinkenden Tiere aus den nördlichen Wäldern haben. Dido würde ihre drei Sesterzen gegen ihn verlieren. Daher hatte Serenus ihr auch gönnerhaft eine 4:1 Quote angeboten. Er würde kaum in die Verlegenheit kommen Dido 12 Sesterzen auszuzahlen, die er in eine Messingschale vor ihm auf einem kleinen Beistelltisch geworfen hatte.


    Das Theater war voll, die Stimmung gut. Die Senatoren saßen bequem. Dahinter wurde es bis zum obersten Platz gerammelt voll und eng. Das gute Wetter und die Aussicht auf unterhaltsame Stunden bei den kleinen Wahlkampfspielen der Gens Flavia hatte unzählige Klienten, Bürger und Gäste angelockt. Da es keine Rennen gab war mit Ärger und Ausschreitungen der rivalisierenden Fans nicht zu rechnen. Das Einladungssystem „vom obersten Patron bis zum letzten Klienten“ trug ebenfalls seinen Teil dazu bei. Wer wollte als Klient da schon unangenehm auffallen, wo der Rest zugegen war. Man war Römer, man erinnerte sich an seine Vorbildfunktion. Dementsprechend wenig hatten wohl auch die vielen Stadtwachen zu tun, die sich zuerst in größerer Zahl vor dem Theater getummelt hatten, nun aber zu Beginn der Kämpfe aus allen Eingängen ihren Weg ins Innere des Theaters zu finden schienen. Sicher würde die Kriminalitätsrate in Roma während der Spiele explodieren.


    Serenus erlaubte sich zu entspannen. Hoffentlich dauerte es bei Zycus recht lange.

  • Nachdem das Opfer geglückt war, zog Marcus erleichtert den Zipfel der toga wieder von seinem Haupte und sah hinauf zu all den Zuschauern, es überkam ihm ein Schauder bei dem Gedanken, wieviele es dort oben waren, so war er nicht unerleichtert als er sich mitsamt seines Vetters und seines Sohnes auf die andere Seite der hohen Steinmauer bewegen konnte, die Treppen hinauf zu der Loge und um dann hoch erhoben über der sandigen Arena Platz zu nehmen; einige Herzschläge lang fragte sich Marcus, ob er jetzt wieder sich Schuhwerk anziehen könnten, denn es war doch reichlich unangenehm barfuß über die Steinstufen zu laufen. Das eine oder andere bekannte Gesicht konnte Marcus bereits in der Loge erkennen, natürlich kannte auch Marcus nur einen Bruchteil der geladenen Senatoren und selbst von den ihm bekannten Geladenen waren auch nicht alle erschienen, ein markanter Kopf stach ihm natürlich sofort ins Auge, nämlich sein ehemaliger Kommandant von den cohortes urbanaeVescularius Salinator. Marcus winkte einen der Sklaven heran, die sich um das Wohl der Senatoren heute zu kümmern hatten, es waren viele Sklaven, und bläute ihm ein, daß der PU auch schön gut bedient wurde, was er seinem ehemaligen Kommandanten eben schuldig war – wie Marcus fand; deßen griesgrämisches Verhalten am Tag seines Abschiedes hatte Marcus – deßen Gutglauben auch grenzenlos sein konnte! - schon längst wieder verdrängt und sogar vergeßen, weswegen er auch mit einem ehrlich freundlichen und repektvollen Ausdruck auf dem Gesicht auf den PU zutrat, während noch die Reste des Opfers beseitigt wurden und die Schilder herum getragen.
    „Präfektus! Salve, es ist wirklich eine Freude, Dich hier begrüßen zu dürfen! Ich hoffe sehr, daß Dich die Spiele heute amüsieren werden!“


    Sogleich fiel ihm ein weiteres, prominent und sehr bekanntes Gesicht auf – Purgitius Macer und in der Nähe, aber mehr bei Gracchus, sah er auch den – wie er fand, sehr angenehmen Zeitgenoßen – Tiberius Durus! Marcus nickte Macer ebenfalls sehr freundlich zu, hatte er den Mann doch von den wenigen Begegnungen immer als höchst anständig in Erinnerung! Gerade bei der Abnahme des dritten Militärexamens, wo Marcus jede Minute in höchster Not war, was die mündliche Wiedergabe von Wissen anging.
    Salve, Senator Purgitius, Willkommen bei dem Certamen Electus und es ist mir auch eine Freude, daß Du uns mit Deiner Anwesenheit beehrst. Mein Herrn, wenn ihr mich entschuldigt?“
    Er nickte sowohl Salinator noch mal freundlich zu, als auch Macer, denn es war heute seine Aufgabe, den ersten Kampf zu beginnen, beziehungsweise, das Zeichen dafür zu geben, darum nahm er auch wieder dort Platz, wo auch Gracchus saß und sah bereits die Gladiatoren eintreten; Marcus starrte noch erst arglos hinunter, denn er hatte nicht gewußt, welche Paare ausgewählt worden waren, dann weiteten sich seine Augen als er den Germanen erkannte – Rutger, diesen elenden Wurm, der sich an seiner Tochter vergangen hatte, indem er sie damals entführt hatte. Marcus' Lippen wurden zu einem schmalen Strich und sein Gesicht verschloß sich – so daß er wirklich so hochmütig wirkte, wie es seine Frau einst von ihm geglaubt hatte. Er starrte auf die beiden Gladiatoren hinunter, der Germane war immer noch so aufsäßig wie früher, wie es ihm schien und hatte sich keinen Deut gebeßert, nun, vielleicht würde es das Schicksal endlich besiegeln und den Germanen ins Jenseits befördern, Marcus hoffte es sogar! Er nickte langsam und huldvoll, sah dabei verächtlich auf beide Gladiatoren hinab.
    „Die Spiele können beginnen!“
    , sprach er, was der Herold aufgriff und laut rief.
    „Mögen die Spiele beginnen!“

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    Sogleich fiel ihm ein weiteres, prominent und sehr bekanntes Gesicht auf – Purgitius Macer und in der Nähe, aber mehr bei Gracchus, sah er auch den – wie er fand, sehr angenehmen Zeitgenoßen – Tiberius Durus! Marcus nickte Macer ebenfalls sehr freundlich zu, hatte er den Mann doch von den wenigen Begegnungen immer als höchst anständig in Erinnerung! Gerade bei der Abnahme des dritten Militärexamens, wo Marcus jede Minute in höchster Not war, was die mündliche Wiedergabe von Wissen anging.
    Salve, Senator Purgitius, Willkommen bei dem Certamen Electus und es ist mir auch eine Freude, daß Du uns mit Deiner Anwesenheit beehrst. Mein Herrn, wenn ihr mich entschuldigt?“


    "Salve, Flavius Aristides", grüßte Macer freundlich zurück, als ihn einer der Kandidaten auf der Ehrentribüne persönlich begrüßte. Dann war er aber auch schon wieder weg, aber vielleicht würden er oder Flavius Gracchus ja nochmal vorbei kommen.


    In der Arena liefen derweil Männer mit lustigen Schildern herum, die Macer für eine hübsche Idee hielt. Es erinnerte ihn an die drei Männer, die als riesige Amphoren verkleidet mal Werbung für einen Weinhändler gemacht hatten. Die waren beim Publikum nicht ganz so gut angekommen, wenn er sich richtig erinnerte.

  • Um nichts in der Welt wollte ich mir dieses Schauspiel entgehen lassen! Zwar war ich eher eine Freundin der schönen Künste, doch empfand ich einen Tag mit Gladiatorenspielen als Abwechslung von dem Herkömmlichen. In Begleitung meines Sklaven betrat ich die Ehrenloge. Das flavische Theater war bereits wohlgefüllt. Zu meiner Erleichterung stellte ich fest, daß ich nicht die einzige war, die noch nicht ihren Platz eingenommen hatte.
    Unten in der Arena konnte ich Marcus und Manius erblicken, die mit dem Opfer zugange waren.
    Genüßlich ließ ich mich auf meinen Platz nieder. Ich liebte es, von hieraus die die Anwesenden um mich herum zu beobachten. Das hatte etwas voyeurhaftes.
    Einige Zeit später erreichten die beiden Ausrichter der Spiele, die ihr Opfer erfolgreich zu Ende gebracht hatten, ebenfalls die Ehrenloge und nahmen Platz, sodaß es nun nicht mehr lange dauern konnte.
    An das einfache Volk wurde Brot und verdünnter Wein gereicht, während man in der Ehrenloge mit süßen Früchten Nüssen und einem weitaus besseren Wein verköstigt wurde.
    Ein Sklave reichte mir einen Becher mit Wein und eine Schale mit dem Obst. Von beidem nahm ich und verkürzte mir so die Wartezeit, bis die Spiele eröffnet wurden.


    Die erste Paarung betrat die Arena, begleitet von johlenden Rufen der Menschenmassen. Die Namen der beiden Gladiatoren sagten mir nicht viel. Ich wohnte solcher Unterhaltung nur bei besonderen Gelegenheiten, wie dieser bei. Ansonsten interessierte es mich nicht, welcher Gladiator momentan den meisten Ruhm einfuhr. Der den sie 'die blonde Bestie' nannten, kam mir bekannt vor. "Kennen wir diesen Mann dort unten nicht? Mir kommt es so vor, als hätte ich den schon einmal gesehen!"

  • In einigen Schritt Entfernung nahmen die Gegner Aufstellung, machten sich kampfbereit. Zwischen sie trat der summa rudis, Schiedsrichter über die Zweikämpfe, in der Hand seinen langen Stab. Rutger setzte den schweren, geschlossenen Helm aufs Haupt, der einen geschwungenen Kamm trug, welcher vorne in der Fratze eines Greifen auslief, und von blauschwarz glänzendem Gefieder geschmückt wurde. Sobald er die Riemen anzog, und der Helm fest sass, spürte er kaum noch dessen Gewicht, sein Blickfeld verengte sich auf den vergitterten Ausschnitt, durch den er seinen gesichtslosen Gegner fixierte, sein Atem wurde heiss von der Maske zurückgeworfen, klang laut in seinen Ohren, und immer stärker wuchs die Lust zum Holmgang, zu kämpfen, zu töten, das Blut des anderen mit dem der Opfertiere im Sand zu vermengen!
    Ungestüm riss Rutger die Lanze empor, und erhob - auf chattisch - seine Stimme zum höchsten der Asen, und laut, metallisch dröhnend durch den Helm, schallten die Worte durch die Arena:
    "Walvater Wodan! Höre in Huld mich!
    Ich, Rutger der Hallvardung, weihe Dir den welschen Krieger!
    Dein ist sein Blut! Dein sein Gebein! Dein seine Glieder!
    Sende, Walvater, mir Sieg!"

    Hätte er einen weiteren Ger zur Hand gehabt, dann hätte er ihn nun, Walvater zu ehren, über den Feind hinweggeworfen - aber er brauchte seine Waffe noch, und hoffte, Wodan würde dafür Verständnis haben.


    Die Musiker am Rande der Arena spielten aufpeitschende Takte, der summa rudis sah von einem Kämpfer zum anderen... hob seinen Stab... ein schriller tibia-Triller durchschnitt die Luft... - und der Stab senkte sich, der summa rudis wich zurück, der Kampf begann.
    Wie der Wolf, der sich an den Auerochsen heranpirscht, so trat Rutger lauernd an seinen Gegner heran, der ihm, durch das grosse scutum mit dem Medusenhaupt exzellent gedeckt, eine geschlossene Front bot. Der Germane kam näher, doch nicht zu nah, denn der Vorteil seiner armatura war die Beweglichkeit, und die Reichweite, die verloren ging sobald der Gegner seine Lanze unterlief. Den kleinen Schild hielt er in Linken, ebenso das Kurzschwert, dessen Klinge nach oben hin über den Rand hinausragte, mit der Rechten führte er die Lanze, eröffnete das Duell mit einem blitzschnellen Stoß von oben herab, wich augenblicklich wieder zurück und schnellte erneut vor - die Lanze sauste durch die Luft, auf und nieder, schnappte nach der Schulter des Murmillo, nach dessen Waden...
    Rutgers Füsse trugen ihn flink über den Sand, und in einer raschen Folge fliessender, eleganter Attacken - Stöße, Schildparaden, Gegenstöße - tastete er den Gegner ab, wich ihm aus, reizte ihn, und stellte zudem damit vor den Zuschauern sein Können mit der Lanze zur Schau. Es ging ja nicht nur ums töten! Sondern darum Eindruck zu machen, Ruhm zu gewinnen, dem weichlichen Römerpack zu zeigen was Mannesmut war.


    Hell blitzte die Sonne auf den Klingen der Kämpfenden. Mit einem flamboyanten Wirbeln der Lanze (welches nicht effizient war, aber noch einmal effektvoll seine Kampfkunst in Szene setzte), leitete Rutger einen gewagten Scheinangriff ein - vermeintlich auf die Schulter des Feindes abzielend, suchte er ihn zur Gegenattacke zu reizen, und zum Öffnen der Deckung zu verleiten, darauf versetzte er ihm einen wuchtigen Tritt gegen das scutum und führte, die Lanze herumreißend, einen sichelnden Hieb gegen die Flanke des Murmillo.





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  • Deirdre in höchster Spannung als Zuschauerin des Kampfes



    Ich konnte es kaum erwarten bis die Spiele endlich anfingen und ich wurde so gespannt, dass ich immer wieder nach den Trauben griff die vor mir standen. Das nenne ich mal luxuriöse Spiele wobei mir einfach nicht auffiel, dass ich auf dem falschen Platz gelandet war. Da kamen sie schon, die beiden Gladiatoren!! Ich lehnte mich weiter nach vorne um noch mehr von den beiden zu sehen. Den einen kannte ich schon aber sonderlich für ihn mit fiebern konnte ich nicht, denn er trug immer diesen bescheuerten Helm und der andere sah aber wirklich schmuck aus mit all seinen Muskeln und den blonden Haaren. Ich hatte sogar das Gefühl er sah zu mir hoch und ich wurde sofort knallrot in meinem Gesicht, weshalb ich mich schnell zurück zurück lehnte. Natürlich war das blöd und ich hätte ihm zu winken sollen, aber ich war nun mal ganz schrecklich schüchtern bei Männern die mir gefielen. Meine Hände griffen nach weiteren Trauben aber dieses Mal in der Nachbarschüssel, was mir zu spät auf fiel. »Entschuldigung«
    Ich sah zu meinem Sitznachbarn und erschrak fürchterlich, denn dieser war ungeheuer teuer gekleidet. Ich sah nach links und wieder erkannte ich einen piekfeinen Bonzen. Wo war ich denn gelandet? Der rechts hatte sogar ein Patrizier-Zeichen an seiner Kleidung, das ich sofort erkannte. Ich konnte der Versuchung nicht verstehen und streckte den Zeigefinger aus, um den Mann schnell zu berühren. Ich hatte in meinem Leben noch nie einen Patrizier angefasst. »Entschuldigung«


    »Es geht los!!« Schon wieder so eine Pieps-Stimme die ich aus meinem Mund hören ließ. Na toll! Die um mich herum würden mich bestimmt für eine hysterische Kuh halten, doch ich konnte nicht anders und ich begann zu japsen und fächelte mir Luft zu. Die Sprache von dem Gladiator verstand ich nicht, aber ich bekam eine ungeheure Gänsehaut und ich quiekte leise auf. Na toll!! Immerhin verbarg diese schrille Tibia meine Stimme!! Ich klammerte mich an dem Stein fest und spähte hinunter. »Stech ihn ab!! Mach ihn kalt!!« Meine Stimme war jetzt wirklich ein Kreischen, aber tausend andere schienen es mir nach zu machen. Gut vielleicht nicht der Patrizier neben mir, aber ich hörte um mich herum nichts mehr und verfolgte nur gebannt den Kampf.

  • Dido hatte 3 schrammelige Sesterzen aus einem kleinen Beutel an ihrem Gürtel genommen und in die Schale auf dem kleinen Tisch vor ihrem Dominus gelegt. Innerlich freute sie sich schon über ihrem Gewinn. 12 Sesterzen waren ein Vermögen. Eigentlich durfte sie als Sklavin keinen eigenen Besitz haben, aber ihr Dominus sah das nicht so eng. Dido hatte sogar einen Hund, der nur ihr gehörte. Sie bekam auch immer ganz viele neue Sachen zum Anziehen, wenn sie gewachsen war. Sogar die duftenden Seifen und Öle durfte sie verwenden, die Domina Claudia Antonia bei gewissen Händlern immer als Proben bekam, wenn sie dort den halbe Laden leer kaufte. Und obgleich sie als Leibsklavin über ihren Dominus mühelos Zugriff auf ganz viel Geld hatte, aber eigenes Geld, das sie hier und da mal stibitzte viel mehr wert. Ihr höchstes Sparvermögen waren einmal 19 Sesterzen gewesen. Die Blonde Bestie war ihre erste Wahl. Sie wusste als Schreiberin an der Seite ihres Dominus, der Hauptorganisators dieser Spiele war während die Wahlkandidaten alles zahlen durften, dass das ein Germane war. Und sie hatte auf dem Forum einmal ein paar Soldaten sich darüber unterhalten gehört, dass Germanen üble bärtige Mistkerle und der Schrecken jedes Soldaten am Limes sein sollten. Nun, der Limes lag am anderen Ende der bekannten Welt in einem Land, wo es nur Schnee und Wälder geben sollte. Auch hatte der Germane keinen langen Zottelbart und trug keine Felle, aber ein Schrecken war er hoffentlich. Das wären 12 Sesterzen und das war eine solide Anzahlung auf den Sica, welchen sie bei dem Waffenhändler nahe der Subura gesehen hatte. Die Klinge stammte aus Ierusalem, einer Stadt inmitten der Wüste der römischen Provinz Palaestina. Das war nur eine Daumenbreite von Alexandria weg, zumindest auf der bunten Landkarte die sie unlängst einmal in der Hand gehabt hatte.

  • In der Loge wartete bereits die Familie, so dass Gracchus sich mit einem feinen Lächeln neben seiner Gemahlin nieder und seinen Blick mit ein wenig zusammengekniffenen Augen über die Zuschauerränge schweifen ließ. Dem ein oder anderen, welchen er entdecken konnte, nickte er erfreut zu, darunter Tiberius Durus und Purgitius Macer, beobachtete hernach ein wenig verwundert, wen Aristides aufsuchte, und erkannte erst auf den zweiten Blick den Praefectus Urbi, dessen Person ihm bisherig nur - nicht unbedingt in positivster Weise - aus dem Senat bekannt war. Sodann verkündete der Herold den ersten Kampf und Gracchus atmete tief durch - die Aussicht auf die verwundeten Leiber ließ ihm bereits jetzt heiß werden, gereichte menschliches Blut doch stets aus, ihm blümerant vor Augen werden zu lassen. Er wandte den Blick von der Arena, seinem Sohne Minor zu, welcher neben seiner Mutter ein wenig unruhig auf seinem Stuhl herum zappelte, da er ob der geringen Größe eines etwa Fünfjährigen nur unzureichend über die Brüstung konnte hinab in das Amphitheater sehen.
    "Komm' zu mir, Minimus, damit du etwas sehen kannst."
    Der Junge strahlte über das ganze Gesicht, kletterte umständlich von dem Stuhl und stellte schlussendlich sich vor Gracchus hin, dass dieser ihn auf seinen Schoße hob. Es waren nicht nur Minors erste Spiele, sondern gleichsam der erster öffentlicher Auftritt des flavischen Jungen. Die Kämpfer indes grüßten empor, der blonde Germane noch immer mit ungebrochenem Stolz. Die Ausbildung in der Gladiatorenschule war ihm gut bekommen, und obgleich Gracchus noch immer nicht die Entscheidung seines Vetters Aquilius konnte verstehen, welcher Rutger hatte vor dem Tode bewahrt, so kam es ihm nicht nur gelegen, für die Spiele bereits einen günstigen Kämpfer in der Hinterhand zu haben, sondern würde der Sklave an diesem Tage nun seinem Schicksal ins Auge sehen müssen.
    "Er ist im Besitz Aquilius'"
    , bestätigte Gracchus Celerinas Vermutung.
    "Einige Zeit war er Bestandteil des Haushaltes, bevor Caius ihn zur Ausbildung in der Gladiatorenschule unterbra'hte. Marcus, hattest du ihn nicht damals aus Germania mitgebracht?"

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  • [Blockierte Grafik: http://img135.imageshack.us/img135/6254/zycusqt8.jpg| Zycus, der Schnitter von Mauretanien


    Breitbeinig stellte Zycus vor seinen Gegner sich hin, ließ diesem Zeit, seinen Ritus zu vollenden, ehedem auch er noch einmal sein Schwert gen Himmel empor hob.
    "Blut für den Blutgott! Schädel für den Thron Khornes!"
    brüllte der Murmillo durch seinen Helm hindurch, dass er selbst vermutlich am lautesten seine Stimme hörte dröhnen, schlug sodann mit seinem Schwert auf das Schild, gleich den Soldaten zahlreicher Länder den Gegner zu rufen, die Menge auf den Zuschauerrängen anzustacheln, zu Klatschen und mit ihren Füßen auf den Boden zu stampfen, sich einzureihen in die Symphonie des Kampfes, zu welcher die Gladiatoren in der Arena ihren tödlichen Tanz vollführten. Zycus glaubte an keine Götter, vertraute einzig seinem Können, doch die Menge erwartete stets martialische Worte und sie liebten fremde Götter, deren Namen alleine ihnen bereits barbarisch schienen, ebenso wie sie danach gierten, dass der mauretanische Schnitter seinem Namen alle Ehre machte, seinen Gegner nach dem Sieg in handliche Scheibchen zerteilte. Auch an diesem Tage würde er sie nicht enttäuschen, den germanischen Pfau filetieren wie die fetten Braten bei der cena libera am Vorabend. Behände tanzte der Hoplomachus um Zycus herum als das Startsignal gefallen war, doch das große Schild wehrte so manchen Vorstoß der Lanze mühelos ab, den Rest erledigten die Schwertstreiche, doch gleichsam war es für den Murmillo in seiner begrenzten Sicht und der Schwerfälligkeit unter dem Gewicht der Rüstung und des Schildes nicht allzu einfach, seine Aufmerksamkeit stets überall zu haben, so dass alsbald der erste Kratzer den ungeschützten Teil seines rechten Beines zierte, eine dünne Linie nur, unbedeutend, doch Anlass nicht nur zu freudigem Jubel derer, welche auf den blonden Germanen ihre Wetten hatten platziert, sondern auch zu weiter angestacheltem Ehrgeiz des tingitanischen Kämpfers. Schlussendlich gereichte eben dieser Ehrgeiz dazu, den erfahrenen Kämpfer zu verleiten, seine Deckung ein wenig zu öffnen, offensiver gegen den Hoplomachus vorzugehen, mit seinem Schild den Gegner nicht von sich zu halten, sondern diesen als Barriere zur linken Seite zu nutzen, dass der Germane seinem Schwert in der Rechten würde ausgeliefert sein. Nähe zudem war die einzige Möglichkeit Zycus', der Lanze zu entgehen, welche in diesem Falle des Nahkampfes für seinen Gegner ihren Nutzen verlor.




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  • Von seinem Platz aus verfolgte Modestus nach dem Opfer gespannt die Gladiatoren. Als die beiden Gladiatoren die Arna betraten, war Modestus von der orginellen Kombination durchaus angetan. So zählte er doch die Paarungen mit Hoplomachi zu seinen Favoriten. Er war schon dabei sich einen der beiden Gladiatoren auszusuchen, den er dann in Gedanken auf seiner Seite kämpfen lassen würde, als die beiden Männer ihre Widmungen proklamierten. Wodan oder einen Gott aus dem Kreis hatte er bei dem Germanen schon erwartet, doch von diesem Khorne hatte er noch nie gehört. Das musste wohl ein recht blutrünstiger Gott aus dem Osten sein. Diese Widmung entschied für Modestus und nun war er auf der des Germanen. Obwohl er sich äußerlich in vornehmer Zurückhaltung übte, verfolgte er jedoch jedes hervorschnellen der Lanze und freute sich über jeden Fehler des Murmillos.

  • Die Blonde Bestie hatte Blut geleckt, das Brüllen der Zuschauer umgab ihn wie ein sinnenbetörender Sturm, ein gewaltiges Dröhnen, zusammengeschmolzen aus vieltausenden Stimmen, aus dem sich einzelne Rufe herausschälten, ein Donnerhall, der sich über das Theater bis hinauf zum hohen Himmel erhob. Blutlechzend duckte sich der gestählte Körper, wie in Stein gemeisselt zeichnete sich die Muskulatur ab, Sehnen und Blutadern traten hervor, als der Germane wiederum einen Vorstoß machte, die Lücke auszunutzen, die er in der Deckung des Murmillo erspäht hatte. Sand klebte an seinen Fussohlen, sein Atem ging schnell und heiß, und die Welt zog sich zusammen, auf ihn und auf seinen Feind, nichts anderes gab es mehr.


    Das gladius des Murmillo stieß wuchtig herab, Rutger blockte mit dem kleinen Schild, mit ohrenbetäubendem Klirren stieß Eisen auf Bronze, schlug eine tiefe Scharte, die Wucht des Aufpralls sandte Schmerz bis zum Ellbogen, und Rutgers Gesicht verzerrte sich hinter der ehernen Maske - doch er band die Klinge des Murmillo, nur für einen kleinen, flüchtigen Augenblick in dem Winkel zwischen dem Rand seines kleinen Schildes und der Klinge seines Kurzschwertes, die darüber hinausragte... Und eben in diesem Augenblick stieß er die Lanze in den Spalt, der sich zwischen dem scutum und dem kraftstrotzenden Torso des Murmillo aufgetan hatte... und traf den Feind, an der Achsel, gerade da wo der gepolsterte Armschutz endete. Blut quoll hervor, glänzte im Sonnenschein, stob in feinen Tropfen von der Lanzenspitze und "Habet!" erklang es von den Rängen.
    Doch jetzt war der Hoplomachus zu nah an seinen Gegner geraten. Zu nah! Viel zu nah! mahnte ihn eine innere Stimme (die genau wie die Thidrik Sigvaldsohns, seines Vaters klang), und notgedrungen liess Rutger die Lanze fallen, wechselte das, sehr kurze, Kurzschwert in die Rechte - schnell, doch nicht schnell genug, um zu verhindern, daß....





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  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    „Präfektus! Salve, es ist wirklich eine Freude, Dich hier begrüßen zu dürfen! Ich hoffe sehr, daß Dich die Spiele heute amüsieren werden!“


    Potitus hatte gerade erst zur Hälfte seinen Kelch heissen Würzweines geleert, da brachte ein Sklave auch schon den Nachschub. Freilich hinderte Salinator den Sklaven nicht im geringsten daran, denn stand ausser Frage, dass er als Praefectus Urbi einen gewissen Vorrang innehatte. Dass der Veranstalter dies ebenfalls erkannte, war für Salinator ebenso eine Selbstverständlichkeit wie es ihm durchaus schmeichelte, dass es so publik in der Öffentlichkeit zutage kam.


    "Ah, Flavius!" Eigentlich mochte Salinator keine Patrizier, aber hier und an diesem Tag war er wegen der Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wurde, gewillt, seine Huld dem Veranstalter zu offenbaren. "Ich bin mir sicher, dass die Veranstaltung niemandem Langeweile bescheren." antwortete er dem Kandidaten zum Cursus Honorum, bevor dieser zurückkehrte und die Spiele eröffnete. Den Einzug der Gladiatoren mass er kaum Bedeutung bei, er liess sich währenddessen verköstigen, erst bei den ersten Kampfszenen widmete er sich wieder dem Geschehen im Sandoval. "Ich setze eine Sesterze auf den Schwarzen."

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