Certamen Electus | Wahlkampfspiele des MFG et MFA

  • Garms Grimm. Die Flavier schickten des Neidings mißratenen Sproß los, und der schwang große Reden - das war ja widersinnig. Wie eine lästige Fliege schüttelte der Germane die Hand des großmäuligen Jüngelchens ab, nahm sich den Palmzweig, griff sich den Beutel, und öffnete ihn um reinzuschauen. Er hatte die leidvolle Erfahrung gemacht, daß man den Römern nicht trauen konnte, keinem von ihnen, niemals, und gerade was Serenus anging, so wollte sich Rutger lieber gleich vergewissern, daß der den Beutel nicht anstatt mit Gold nur mit Murmeln oder mit toten Ratten gefüllt hatte. Aber an dem Inhalt des Beutel gab es nichts auszusetzen.
    Einen Atemzug lang strich der Blick der Blonden Bestie flackernd, lauernd über die Loge der Flavier, über den Hexer und den so munteren kleinen Jungen auf dessen Schoss, über die appetitlichen Maiden, dann wandte er sich ab und stieg wieder hinab, in den Sand der Arena.


    Sein Kopf wurde so leicht, obschon die Glieder sich immer schwerer anfühlten, und kälter, ob des Blutverlustes. Er wollte sich nur noch hinlegen, und sehr lange schlafen. Aber jetzt durfte er nicht schlappmachen, die Ehrenrunde, die musste er noch schaffen. Langsam, wie gegen einen zähen Widerstand hob er den Palmwedel, drehte sich, und nahm die Huldigungen der Menge entgegen... senkte ihn, und es wurde leiser im Amphitheater, hob ihn erneut und wieder erhob sich das Getöse... schwenkte ihn hin und her, und es wurde zum Donnersturm... Rutger trank den Jubel... der Palmzweig war der Mjölnir, in diesem Augenblick, und er, Rutger Thidriksohn, war Donnar selbst...!
    Noch eine halbe Runde... Und das Gold, es war mehr als genug für eine Schiffspassage... um von hier wegzukommen... aber nicht ohne Arrecina... er würde nach Baiae gehen und sie einfach noch einmal rauben... dann ein Schiff nach Massilia, und durch das Rhonetal nach Norden... über den Rhein und nach Hause...
    Jetzt hatte er die porta sanavivaria erreicht. Rutger trat hinein, und das Getöse verklang hinter ihm, als das Dunkel des Ganges ihn verschluckte.






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  • Nachdem der verdiente Sieger seine Ehrenrunde durch das Amphitheater hatte gedreht, eilten aus den Gängen unter den Sitzreihen einige Sklaven über die Arena, um mit großen Rechen und hölzernen Hacken den Grund wieder von Blut zu befreien, und darüber frischen neuen Sand zu streuen, zwischen welchen erneut große Schilder umhergetragen wurden, die Kandidaten des Cursus Honorum den Zuschauern anzupreisen:


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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Selbstverständlich verfolgte Tiberius Durus den ersten Kampf voller Interesse. Er war ziemlich überrascht, dass man Zycus, den Schnitter gegen diesen unbekannten Germanen antreten ließ - von ersterem hatte Durus schon gehört und das wiederholt! Und er hätte vielleicht erwartet, dass man Zycus gegen feste Größen wie Alkibiades oder Artas kämpfen ließ. Oder war dieser Rutger etwa ein so großes Talent?


    Der Kampf zeigte dies dann tatsächlich, denn wider erwarten gelang es ihm, gegen den Veteranen auf besonders überraschende Weise zu besiegen - mit bloßen Händen! So etwas hatte Durus noch nie gesehen! Sein Applaus fiel entsprechend aus. Bloß um Zycus war es ein wenig schade - er hätte vielleicht noch spannende Kämpfe liefern können - nun war er stattdessen tot...


    Während der Pause ließ sich der Tiberier seinen Weinbecher nachschenken und diskutierte den vergangenen Kampf noch einmal mit seinem Nachbarn.

  • Auch Piso war gekommen. Es war eine Selbstverstaendlichkeit, gehoerten doch die beiden Kandidaten zu seiner Familie.
    Leider hatte er sich etwas verspaetet, und war erst in der Mitte des Kampfes zu den Flaviern in der Ehrenloge gestossen. Piso war aufgehalten worden, und hatte sich im Strassengewirr Roms, wo er erst einige Tage war, restlos verlaufen. Hoffentlich war dieses Faux-Pas nicht allzu gross, er hatte ja nicht allzuviel versaeumt. Die Wache hatte ihn anstandslos durchgelassen, als er bezeugen konnte, dass er ein Flavier war.
    Er setzte sich an einer unauffaelligen Ecke hin und schaute gebannt den Kampf an. Was die beiden da taten, war ja... urgh... was machte der da? Der schnitt ja direkt... waeh, das Gesicht... nein, und dann das Geklirre. So ein laerm. So etwas war nicht aesthetisch. Aber wenn es dem Poebel gefiel, wieso nicht? Piso kniff die Augen zusammen, sein blick wanderte ueber jene architektonische Meisterleistung, die das Kolosseum darstellte.
    Gelangweilt blickte er hernach auf den Kampf hinunter. Krach, Splitter, Metzel. Und am Ende war das Blut ueberall, in einer sehr unschoenen Art ueber die Arena verteilt. Die beiden Kaempfer waren komplett blutbespritzt. Pisos Augen folgten dem Unterlegenen, als er tot wegsgeschleppt wurde. Und wieder hatte ein Leben geendet. Um so etwas zu sehen, konnte er auch nach Parthien gehen und zusehen, wie sich dort die Voelker gegenseitig die Koepfe einhauten.
    Und wer war den der Knilch, der den Germanen auszeichnete? Piso hatte den noch nie gesehen. Oder warte, er hatte ihn schon gesehen. gehoerte der nicht zu seiner Familie? Sicher, das war doch dieses Buerschelchen, wessen Sohn war das nochmals? Aber wieso hatte man dem erlaubt, den Sieger dermassen auszuzeichnen?
    Er blickte kurz nach hinten. Er hatte seine Familie noch nie so versammelt gesehen, bisher hatte er die meiste Zeit damit verbracht, Rom zu erkunden.
    Er wandte sich an die Person neben ihn. "Das war... hm... ungewoehnlich.", meinte er etwas trocken.


    Sim-Off:

    Wer will?

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    ....


    Die Bredouille, in der er seinen Vetter brachte, als der Germane die Empore hoch kam, ganz wie ein Theoderich, der Rom erobern und sich das römische Volk unterjochen wollte – sprich, mit unendlicher Arroganz und dem Feilbieten von einem deutlich zu großen Stolz -, eben die gracchische Bredouille bemerkte Marcus in dem Moment nicht, mißbilligend starrte er mehr auf Rutger und runzelte die Stirn, was sich erst glättet, als er die Frage von Macer vernahm, woraufhin er den Kopf schüttelte, aber dazu ergänzte:
    „Sklaven waren es beides, Senator, dennoch sind sie auch geschulte Gladiatoren gewesen, der Germane ist schon seit einiger Zeit auf einer der ludi hier in der Nähe zur Ausbildung. Er ist lediglich in Freiheit geboren worden und trägt den germanischen Stolz mit voller Inbrunst, dieses Pack ist nun mal leider schwer zu zähmen, eigentlich braucht man den Versuch gar nicht erst zu unternehmen, es ist sinnlos!“
    Ingrimmig starrte er dem Germanen hinter her, ehe dieser seinem Blick entschwand, Marcus schüttelte marginal seinen Kopf, um den Ärger wieder zu vertreiben und lächelte schief.
    „Aber als Gladiatoren taugen sie wohl!“
    , meinte er, als gerade der Sand für den nächsten Teil der Vorstellung bereitet wurde.

  • Macer verstand von der Kampfweise der Soldaten oder vom Wagenrennen mehr als vom Gladiatorenkampf, so dass er nicht wiedersprechen wollte. Die beiden hatten sich einen Kampf geliefert und am Ende hatte einer gewonnen und für nichts anderes hatte man sie wohl geholt. Interessanter fand er es da schon, dass nicht Flavius Gracchus sich unten in der Arena zeigte, sondern der junge Flavius Serenus. Grinsend deutete Macer mit dem Kopf in dessen Richtung, während er weiter mit Flavius Aristides sprach. "Wie lange hat er betteln müssen, da unten seinen Auftritt anstelle von Flavius Gracchus zu bekommen? Wo Gracchus doch so ein Anhänger der Gladiatur ist und sich sowas doch normalerweise nicht entgehen lassen würde." Wie es diesbezüglich mit Aristides stand, wusste Macer nicht, aber das würde auch noch heraus zu bekommen sein.

  • Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus


    Als Vespa ihn nach dem Kampf fragte, löste er seinen Blick von der Arena und schaute zu ihr. "Beeindruckend ist nicht zwangsweise das Wort meiner Wahl." sagte er. "Es war ein unterhaltsamer Kampf, aber ich habe schon bessere Männer besser kämpfen sehen."


    Musternd, wie sie es in letzter Zeit häufiger tat, betrachtete sie ihren Mann, der wenig Begeisterung dafür zeigte, was hier geschah. Außerdem musste sie wohl auf die Worte Balbus vertrauen. Solch Kampf hatte sie ja noch nicht gesehen und konnte somit nicht vergleichen.


    "Den anderen scheint es bis auf den Ausgang des Kampfes gut gefallen zu haben. Wobei es nun scheinbar auch in Ordnung ist."


    Die Menschen hatten dem Sieger zugejubelt als dieser durch die Arena gelaufen ist. Nun jedoch machte sich jeder für unterschiedlichste Vorhaben die Pause zu Nutze.

  • "Der Ausgang war unerwartet." sagte er. "Der Verlierer war wohl der Favorit der meisten Zuschauer und da sind sie natürlich ein wenig enttäuscht. Vor allem auch, weil die meisten von ihnen jetzt vermutlich hohe Wettschulden zu begleichen haben."


    In der Arena liefen erneut die Männer mit den Schildern auf und obwohl Balbus es recht lustig fand, war es seiner Meinung nach auch ein wenig vergeblich, immerhin wählte nicht das Volk, sondern nur der Senat und der war sicherlich nicht vollständig anwesend.

  • Die Antwort, bzw. die Frage von Macer brachte ihn dazu, leise zu lachen, denn sowohl die Vorstellung, daß sein Vetter ein Fan von Gladiatorenspielen war, als auch, daß er sich darum reißen würde, einem blutenden und verschwitzten Gladiator die Ehrung zu überreichen, fand er zu herrlich, gerade eben weil Marcus noch vor Augen hatte, daß sein Vetter schon wegen einem Daumenschnitt fast in Ohnmacht gefallen war, seine Augen glitten noch über seinen Sohn und erweckte in ihm ein stolzes Lächeln auf seinen Sohnemann. „Mein Vetter ist immer sehr großzügig, ich glaube, ein Bitte wird gereicht haben!“ , erwiderte er grinsend, daß es genau umgekehrt war, ahnte er nicht, er hatte es nicht mitbekommen. „Und wie steht es mit Dir, Senator? Bevorzugst Du eher Wagenrennnen, Gladiatorspiele oder dann doch lieber das Theater?“


  • Frisch und sauber erschien nur wieder der Zirkus, verriet von dem vorigen Kampf nichts mehr, nur die Fußabdrücke der Schildträger waren noch an manchen Stellen zu sehen, Fußabdrücke, die schon bald Geschwister erhielten als ein Menschenzug anderer Art das Kolosseum betrat. Fröhliche Musik von Flöten, Pauken und Tuben schollen bis zu den obersten Rängen des Theaters hinauf. Bunt gekleidete Gestalten, Akrobaten, sprangen über den Boden hinweg, machten Purzelbäume, Handstand, Saltos und ähnliche Kunststücke- wie ein Zwerg, der eine lodernde Flamme immer wieder in die Luft spie. Allen voran schritt ein groß gewachsener alter Mann; zumindest hatte er weiße Haare, die ihm bis auf den Rücken fielen, vom Gesicht sah man nicht viel, da er eine Komödiantenmaske trug und dazu pompös goldrote Kleidung und einen gerupften Lorbeerkranz schief auf dem Kopf. Der Zug verharrte, die Akrobaten verbeugten sich und der Anführer verneigte sich übertrieben in jede Richtung der Zuschauermenge. Sein goldbestickter, etwas fahler Umhang flatterte als er sich wieder aufrichtete und die Arme zum Publikum hoch streckte.
    „Römer, Bürger des großartigsten Imperiums der Welt, Fremde aus allen Ländern. Sehet und staunet, eine Tierhatz der besonderen Art wird heute nur für Euch dargeboten. Die Löwen aus dem fernen Parthien werden einen gemeinen parthischen Soldaten jagen und darnieder strecken. Möge die Hatz beginnen.“


    Freudestrahlend, tanzend, Purzelbäume schlagend, jonglierend zogen sich die Akrobaten an den Rand der Arena zurück. Rasselnd öffnete sich das Tor zu den Gängen, in denen Gefangene, Sklaven und Verurteilte ihrem unfreiwilligen Auftritt im amphitheatrum novum ausharrten. Ein Mann – ein Sträfling - kam heraus getaumelt und hielt sich die Hand vor das Gesicht als die helle Sonne ihn jählings blendete; der Mann war von oben bis unten mit brauner Farbe eingeschmiert, seine Haare waren dunkel gefärbt – so lange nach dem Krieg war es eben schwer an echte Parther zu kommen, oder war es vielleicht sogar Absicht? - und bis auf einen Lendenschurz, einem dürftigen Lederschild und einem einfachen Speer war er nackt und kaum ausgerüstet.
    „Römer, sehet den Parther, den Barbaren!“
    , schrie der Komödiant – Iocus auch genannt - laut in die Ränge hinauf, dieses Mal von einem hölzernen Sprachrohr unterstützt, um das Johlen mancher Zuschauer zu übertönen. Der Parther taumelte in die Mitte des großen Kampfplates und starrte mit offenen Mund zu all den Zuschauern in den Rängen hinauf. Ein anderes Gatter öffnete sich knirschend und klirrend.
    „Und nuuuuun, wertes Publikum, die paaaaarthischen LÖÖÖÖÖÖWEEEN!“
    Im selben Augenblick schoß ein Rudel vierbeiniger Tiere aus dem dunklen Schacht, der aus den Tiefen der Gewölbe hinauf führte, an das Licht der Oberfläche, weiße und schwarze Tierleiber sprangen über den Sand hinweg und auf den Kampfplatz: Pudel, allesamt mit der typischen Löwenschur versehen, wie sie doch schon seit Augustus bei den Hunden Mode war.





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  • Die Leute grölten und feuerten die beiden Gladiatoren unten in der Arena an. Sie ergötzen sich und spotteten über sein Missgeschick. Denn er lag noch immer am Boden und sein Gegner setzte ihm zu. Ich verstand nicht, wie man sich daran so erfreuen konnte. Die Zuschauer waren nichts anderes, als eine riesige Meute hungriger Wölfe, die nur darauf warteten, sich endlich auf die Beute stürzen zu können Es war einfach widerlich! War die Welt denn verrückt geworden?


    Wie hypnotisiert starrte ich hinunter und hoffte, es würde nicht auf diese Weise zu Ende gehen. Doch genau deswegen war ich doch gekommen. Damit es endlich ein Ende nahm. Ich wünschte Severus nicht den Tod. Denn das war er schon längst. Ich wollte einfach nur vergessen. Das konnte ich am besten, wenn ich mit eigenen Augen sah, dass es niemanden mehr gab, an den ich mich erinnern konnte.


    Nein, bitte! Laß ihn nicht sterben, hörte ich mich sagen, während alles um mich herum tobte. Ich konnte nicht sagen, wie lange ich das noch aushalten konnte.
    Dann geschah das unglaubliche, womit niemand gerechnet hatte. Mit unvorstellbarer Kraftanstrengung richtete er sich auf und warf sich auf seinen Gegner. Ich sah wieder Hoffnung in mir aufkeimen. Sollten es seine Götterdieses Mal gut mit ihm meinen? Die blonde Bestie machte ihrem Namen alle Ehre. Wie eine wilde Bestie verbiss er sich in seinen Gegner und tötete diesen schließlich auf äußerst grausame Art. Ich wendete vor Ekel meinen Blick ab. Mein Magen wollte sich umdrehen, doch ich unterdrückte den Reflex.


    Sollte ich den Göttern dankbarsein, dass er den Kampf überlebt hatte? Etwas in mir war überglücklich und jubilierte. Dieser Mann dort unten war mein Fluch. Ich würde nie von ihm loskommen. Niemals! Erst wenn ich meinen letzten Atemzug tat, dann hatte ich eine Aussicht auf Frieden.


    Severus verließ die Arena, geehrt, belohnt, als Sieger. Ich sah ihm noch nach. Der Drang ihm nachzurennen, war groß. Doch ich ermahnte mich selbst und sah davon ab. Ich bahnte mir einen Weg zum Ausgang. Nach Hause zu meinem Kind, das wollte ich. Da war mein Platz! Severus und Bridhe gab es nicht mehr. Sie waren beide vor langer Zeit an ihrem Schicksal zugrunde gegangen.
    Hier gab es nichts mehr, was mich noch hielt. Ich hatte alles gesehen, was ich sehen wollte. Ich brauchte frische Luft!

  • Pudelkämpfe!
    Serenus machte ein Gesicht, als ob er in eine saure Frucht gebissen hätte. Das lag allerdings weniger an den Pudeln und dem nachfolgenden Unterhaltungsspektakel, sondern an den Gedanken an die Löwen der Gens Flavia.


    Pudelkämpfe waren ein absolut traditionelles römisches Spektakel seit der Zeit des 1. Augustus, dem Adoptivsohn des Iulius Caesar. Obgleich sie in den letzten Jahren als Klassiker bei Spielen sehr selten geworden waren, stellten sie doch einen Inbegriff kulturell hochwertiger Tradition dar. Wer Pudelkämpfe anbot, der gehörte zum elitären Who is Who der Ludi-Veranstalter. Hier fand nur in zweiter Linie ein Komödienspiel statt. Primär sahen die Zuschauer gerade römische Unterhaltungsgeschichte live und in Farbe.


    Die Pudelkämpfe fanden ihre Ursprünge in einer Zeit, wo Löwen in Roma nicht in Rudeln zur Christenverfolgung, für Tierhatzen oder aus Prestige gehalten wurden. Vor Kaiser Nero waren Löwen seltene Importe aus den afrikanischen Provinzen. Danach, insbesondere nach den Christenfütterungen, war die Nachfrage geradezu explodiert und es fand ein reger Importhandel statt.
    Als Traditionalisten und richtige Patrizier gehörte die Gens Flavia natürlich zu dem erlesenen Kreis jener Bewohner des römischen Imperiums, welche sich noch immer ein stattliches Löwenrudel hielten. Neben dem Grundrudel hatte jeder Flavier natürlich noch sein eigenes Tier. Serenus war stolzer Besitzer des Junglöwen Leontius, während Onkel Senator Felix Tier sich trotz seines Alters noch immer als Rudelführer behauptete.

    Und genau bei diesem Rudel verweilten Serenus Gedanken. In der letzten Zeit war man mit den Sklaven der Gens Flavia eindeutig zu gut und nachsichtig umgegangen. Es hatte schon lange keine Löwungen mehr gegeben, was dazu geführt hatte, dass aus den dynamischen flavischen Löwen unglaublich fette und faule Viecher geworden waren. Deshalb hatte auch eine Löwung an dieser Stelle ausfallen müssen. Serenus hatte zwar sofort veranlasst, dass die Löwen auf „Friss die Hälfte“ gesetzt wurden und jeden Tag zu ausreichender Bewegung angehalten wurden, aber die Diät hatte bis zu den Spielen nicht mehr rechtzeitig gefruchtet. Spätestens wenn Onkel Gracchus Praetor war mussten die Löwen in Topform sein.


    Nun denn, dann halt Pudelkämpfe. Dabei hätte Serenus seinem Neffen Gracchus Minor gerne die Löwen gezeigt. Sobald Minor etwas größer war und einige Zeit seinen eigenen Kampfhund hatte, dann würde Serenus ihm einen kleinen Löwen besorgen.

  • Pudelkämpfe waren noch am ehesten jene Art von Kampf, an welcher Gracchus beim Zuschauen seine Freude hatte - nicht allzu aufregend, zumeist unblutig, und wenn auch nicht anspruchsvoll, so doch amüsant.
    "Schau, minimus, jetzt kommen die stolzen Löwen!"
    raunte er seinem Sohne zu, der noch immer auf seinem Schoß saß und mit ungebrochener Neugier das Schauspiel zu seinen Füßen betrachtete. Eines Tages würde Minor auch die echten, flavischen Löwen bestaunen können, doch ob der relativen Kurzfristigkeit der Entscheidung zu Spielen waren diese nicht rechtzeitig ausgehungert gewesen, um für die Pause als Einlage zu dienen und sich hungrig und unbarmherzig auf verurteilte Verbrecher zu stürzen, um diese zur Freude der Zuschauer in kleinste Fetzen zu zerreißen. Interessiert beugte Minor sich nach vorn, um die goldfarbenen Löwen zu betrachten, von welchen er bereits viel gehört und einige auf Bildern gesehen hatte.
    "Das sind aber gar keine Löwen, tata! Die sind gar nicht gelb!"
    wandte der Junge zu seinem Vater sich um, als gelte es diesem seine Unwissenheit aufzuzeigen.
    "Fürwahr,"
    gab dieser bereitwillig zu, wohl ein wenig stolz darauf, dass so einfach sein Sohn nicht hinters Licht zu führen war.
    "Es sind Pudel. Hunde."
    "Dann musst du das dem Mann sagen, tata! Vor Hunden braucht er doch keine Angst haben!"
    Obgleich Minor großen Respekt und auch ein wenig Furcht vor Serenus' großen Molosserhunden hatte, so wusste er doch, dass jene aufs Wort ihres Herrn hörten und darob zumeist keine Bedrohung darstellten. Gracchus indes brachte die Feststellung nun doch ein wenig aus der Fassung, versuchte er sonstig doch nicht erst, seinem Sohn in kindlichen Worten die Welt zu erklären, da er ohnehin beständig daran scheiterte.
    "Nun, minimus, ... genau genommen sind das ... Pudellöwen. Das sind ... sehr perniziöse Hunde. Deswegen auch der Name ... Pudellöwen."
    Minors Augen weiteten sich ein wenig und er blickte aufgeregt zurück in die Arena. Die Pudellöwen schienen ihm nun weitaus gefährlicher als die Gladiatoren aus dem vorigen Kampf, schlussendlich hörte das Wort perniziös sich doch überaus bedrohend an - und außerdem hatte sein Vater immer recht, das sagte ihm seine Mutter stets.

  • Während der ganzen geschmacklosen Vorstellung hatte sich Cassim dezent im Hintergrund gehalten. Wie gerne hätte er dort unten in der Arena gestanden und mit einem der fetten, dekadenten Römer auf den Logenplätzen gekämpft. Dies blieb allerdings nur Wunschdenken, denn keiner dieser degenerierten Säcke hätte es auch nur gewagt, sich dem Parther zu stellen. So blieb ihm nichts anderes übrig, als den Kampf der beiden Gladiatoren zu beobachten. Er hatte sich durchaus mitreißen lassen, obwohl ihm die beiden Kämpfenden gänzlich unbekannt waren. Seine Sympathie gewann allerdings der stolze Germane, nicht zuletzt weil er beim Lauschen erfuhr, er sei von Aristides persönlich eingefangen worden und natürlich auch weil er sich im Laufe des Kampfes stetig steigerte. Schließlich gewann er auch den Kampf, was er mit seinem Applaus honorierte.


    Was nun dem Publikum als Zwischeneinlage zugemutet wurde, war einfach lachhaft! Die als parthische Löwen angekündigten Löwen stellten sich als harmlose Pudel heraus. Doch nicht genug! Der sogenannte parthische Barbar war nichts anderes, als ein armer Trottel, den man mit brauner Farbe angemalt hatte. Ob diese Lachnummer etwa lustig sein sollte! Nein mit Nichten! Cassim schüttelte nur verärgert den Kopf und wandte geringschätzig seinen Blick ab. Dieses Pack wagte es und verunglimpfte sein Volk. Er platzte fast vor Zorn!

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    Die Antwort, bzw. die Frage von Macer brachte ihn dazu, leise zu lachen, denn sowohl die Vorstellung, daß sein Vetter ein Fan von Gladiatorenspielen war, als auch, daß er sich darum reißen würde, einem blutenden und verschwitzten Gladiator die Ehrung zu überreichen, fand er zu herrlich, gerade eben weil Marcus noch vor Augen hatte, daß sein Vetter schon wegen einem Daumenschnitt fast in Ohnmacht gefallen war, seine Augen glitten noch über seinen Sohn und erweckte in ihm ein stolzes Lächeln auf seinen Sohnemann. „Mein Vetter ist immer sehr großzügig, ich glaube, ein Bitte wird gereicht haben!“ , erwiderte er grinsend, daß es genau umgekehrt war, ahnte er nicht, er hatte es nicht mitbekommen. „Und wie steht es mit Dir, Senator? Bevorzugst Du eher Wagenrennnen, Gladiatorspiele oder dann doch lieber das Theater?“


    "Ich bin Vorsitzender der Factio Russata", antwortete Macer, als wenn damit schon alles gesagt wäre. "Die Wagenrennen liegen mir da doch schon näher als die Gladiatur", ergänzte er aber dennoch. "Und das Theater kommt eigentlich permanent zu kurz. Ich muss zwar sagen, dass ich die meisten Aufführungen, die ich besucht habe, durchaus genossen habe, aber zu einem regelmäßigen Besuch dort kann ich mich nicht aufraffen. Und wie sieht es bei dir aus?"

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    ...



    Da war doch etwas gewesen, genau, und eigentlich hätte es Marcus doch seines Sohnemann wegens durchaus wißen können, er lächelte etwas breiter, denn er konnte dem Wagensport viel abgewinnen, eigentlich alle Spiele, die etwas ruppiger waren und nicht mit Tausend griechischer Wörter gespickt. Seine Augen wanderten zum Geschehen auf dem Kampfplatz, während er mit einem Ohr versuchte zu verstehen, was der Mann dort unten von sich gab, obwohl er das Programm durchaus kannte, so war er nicht in jede Einzelheit eingeweiht und manche Dinge würden auch für ihn heute noch die ein oder andere Überraschung parat haben; seine Augen folgten dem Parther und er grinste in sich hinein, natürlich gefiel es Marcus, wenn die Parther auf das Bockhorn genommen wurden.
    „Stimmt!“
    , erwiderte er zu Macer.
    „Mein Sohn ist ein leidenschaftlicher Anhänger von der Russata, er wäre wohl am Liebsten schon selber Rennen gefahren, zumindest hat er das früher immer gerne mit seinem Ziegenwagen gemacht. In unserem Rosengarten!“
    Marcus grinste wieder und sah zu seinem Sohn, meine Güte, das war doch nicht lange her gewesen und doch waren die Jahre im Flug verstrichen.
    „Oh, ich persönlich mag die Gladiatorenkämpfe, die Tierhatzen und Wagenrennen sehr gerne, Theater...joa...wenns keine Tragödie ist!“
    Marcus wollte jetzt nicht unbedingt zugeben, daß er bei den meisten Tragödien nur die Hälfte verstand – wenn er diese Hälfte nicht einfach verschlief – denn es würde ja durchaus zuviel von seiner empfindlichen Achillesferse verraten, eine, die durch die Sandalen seines Verhaltens eh schon oft genug offensichtlich wurde, aber man sah es schon seinem Gesicht an, daß er Tragödien, und im Allgemeinen das Theater, nicht sonderlich mochte. Marcus ließ sich auf einen der Sitze direkt dort nieder und winkte einem Sklaven, auf daß er ihnen nachfüllte und ihm überhaupt wieder einen Becher gab.
    „Wie ist es denn um die Russata bestellt? Man hört in letzter Zeit so wenig von den factiones!“
    Herrje, das waren ja Pudel dort unten, Marcus blinzelte einige Male und fand die Tiere von ihrem Aussehen irgendwie komisch, vielleicht sollte man sich so ein Tier mal in die villa holen.


  • Die Lefzen hoch gezogen, die Zähne gefletscht, einige der Hund grollten und knurrten, was im Grölen der Menge unterging; doch nicht alle Hund waren derart kampfgierig oder blutrünstig, zwei von ihnen liefen Schwanzwedelnd auf den Gaukler und Sprecher der kleinen Truppe zu, um an ihnen hoch zu springen und freudig zu bellen. Ärgerlich verzog Iocus, der Goldgekleidete, sein Gesicht, und schlug sachte mit seinem bunt bemalten Stock auf einen der Pudel, damit er sich wieder dem Löwenrudel anschloß.
    „Husch! Faß, faß!“
    Fröhlich kläffend wandte sich der Hunde ab und tummelte sich wieder zu der Hundemeute, die immer schneller laufend auf den verzweifelten Mann zurasten. Der wiederum stand eben noch völlig erstarrt in der Mitte des flavischen Kampfkampfplatzes und starrte ungläubig den Hunden entgegen, die in ihrer pittoresken Schur kaum ernst zu nehmen waren; doch die Grollen ihrer Kehlen drang auch bis zu seinen Ohren, der Mann drehte sich abrupt um und rannte in Richtung einer der großen Logen, den Speer und den dürftigen, halb zerfetzten Schild fest in seiner Hand haltend. Der Parther, der Angemalte, nahm wirklich die Beine in die Hand und erreichte noch vor der Meute, die Mauern des Kolosseum, wo er hoch sprang und versuchte, eine der Streben etwas weiter höher zu erwischen. Verzweifelt starrte er nach oben, doch seine Hand erreichte den rettenden Absatz um Längen nicht. Die Löwen kamen schon näher, weswegen sich der Parther gezwungenermaßen umdrehte und mit erhobenem Speer die Hunde abwartete, schon war der erste Pudel heran, der Mann stach panisch nach dem Köter und schleuderte mit dem Lederschild das Tier von sich fort; laut aufjaulend fiel der weiße Pudel in den Sand, Blut färbte sein flauschigen Pelz am Hals und es sickerte in den Sand. Schon waren die anderen Hunde an dem Parther heran, ein Löwe verbiss sich in die Wade des Mannes, ein Anderer sprang an seinem Arm hoch, erwischte jedoch nur einen der Lederbänder, die dem Mann um die bloßen Oberarme gewickelt waren. Zwei der Hunde wiederum sprangen putzmunter um den Parther herum und der eine, etwas dickliche Pudel, schien sogar freudig den feindlichen Soldaten abschlecken zu wollen.
    Schnell durchbrach der falsche Parther mit einem Satz das Rudel von Hunden, die sich anfingen knurrend miteinander zu streiten und stürmte wild mit dem Speer wedelnd über den Sandplatz, ihm dicht auf die Fersen die kläffende und bellende Hundemeute.


    Die Beine in die Hand nehmend, rannte der dunkel bemalte Sträfling um sein Leben, immer im Kreis von dem Zirkus herum, dabei mit dem Speer um sich schlagend, mal einen Hund von sich stoßend und direkt auf die Komödiantengruppe zu; Iocus, der Anführer des Trupps, verzog immer mehr das Gesicht und runzelte ärgerlich die Stirn, während der zwergenhafte Jongleur hastig einen Schritt zurück machte, die Schlangenfrau, die sich noch eben voller Elan in alle Richtungen gebogen hatte, drehte sich noch behänder um und schon flohen auch diese Akteure vor den wild gewordenen Hunden, von denen manche Blut geleckt hatten. Es dauerte einen Herzschlag, bis Iocus den taktischen Rückzug seiner Truppe bemerkte, und er alleine mitten auf dem sandigen Boden stand; verdutzt starrte er auf den leeren Fleck, wo eben noch seine Leute sich befunden hatten und schon merkte er, wie die Meute näher kam, hastig nahm auch Iocus Reißaus und rannte auf das Tor zu.
    „Öffnet die Tore!“
    , brüllte er den Sklaven zu, die sich langsam daran machten, die Gaukler flohen, ihnen dicht auf der falsche Parther und die Hunde, deren Bellen man noch hörte, als sie schon verschwunden war. Nur ein einziger Pudel blieb zurück, der freudig in das Publikum kläffte und sein Pfötchen hob.
    „Seht, die Parther rennen selbst vor Hunden feige davon!“
    , rief der Herold laut über die Menge hinweg, selbst wenn ihn nur ein Bruchteil der Menschen verstehen würden.
    „Aber nun, zum nächsten Kampf! Es wird wieder ernst, Römer und Mitbürger!“






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  • Nein, neeeiiiin!!
    "Ostras!!!"
    Um Zycus war es geschehen. Mit langem Gesicht sah ich wie mein Favorit tot hinausgetragen wurde. Ich fluchte aufgebracht und schlug mit der Faust auf die Stufe neben mir.
    "Jolín! Er hätte niemals das Scutum fallen lassen dürfen!"
    Miles Marius Musca neben mir sah das anders.
    "Er war doch schon verwundet, mit dem Scutum hatte er keine Wahl denke ich. Aber gegen Ende, da war er sich seiner Sache zu sicher!"
    "Ja, es reicht eben nicht, die Barbaren zu Boden zu ringen, man muss ihnen sofort den Garaus machen...", philosophierte ich. "Er hatte auch die Sonne gegen sich. Sie hat ihm genau ins Gesicht geschienen."
    "Sowas kann schon einen entscheidenden Unterschied machen."
    "Ja... das erinnert mich an den Kampf von Fulvius Invictus damals, gegen Olympos..."
    "Was macht eigentlich Fulvius mittlerweile?"
    "Der hat ein eigenes Ludus aufgemacht, in Capua."
    "Ich frag mich, ob er nochmal in die Arena zurückkommt."
    "Ich hoffe es! - Hast du eigentlich mal wieder was von Mactator gehört? Ist so still geworden um ihn."


    Wir fachsimpelten noch ein wenig, dann zogen die Akrobaten ein. Oh, eine Löwenhatz auf einen Parther, das klang gut! Erwartungsvoll beugte ich mich vor, grinste breit beim Anblick des erbärmlichen 'Parthers' und der possierlichen 'Löwen'.
    Dann allerdings fragte ich mich, ob unsere Mitrömer durch solche Nummern nicht ein gefährlich falsches Bild gewannen, von dem wirklich bedrohlichen Feind direkt an unserer Ostgrenze? Aber komisch war es schon. Vor allem als der Komödiant selbst vor die Hunde geriet. Ich lachte herzlich über den feigen Parther, und applaudierte lautstark.
    Dann wandte ich mich wieder zur Seite, und suchte mit den Augen in der Menschenmenge nach... niemandem. Ich sah mich bloss um.

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Kaum konnte sie ihrem Mann antworten, kam auch schon der nächste Punkt auf der Tagesordnung zum Vorschein. Eine Tierhatz. Gespannt, wenn auch ein wenig skeptisch verfolgte sie diese still. Die Tiere waren eine wirklich interessante Spezies,. Gehört hatte sie davon bisher noch nichts. Man mochte wohl kaum glauben, dass Vespa eine Römerin war, kannte sie sich doch so gar nicht aus.


    "Wie sind die Flavier nur auf diese Einlagen gekommen. So häufig ist das doch nicht, oder?"


    Ein kläglicher Versuch nicht all zu sehr wie eine Provinzpomeranze zu wirken. Wobei es wohl mehr ihr Gewissen beruhigen sollte als wirklich eine Entschuldigung zu sein.


    Auch wenn diese Zwischeneinlage etwas ungewöhnlich anmutete, war es auch etwas Interessantes.

  • Zitat

    Original von Aulus Flavius Piso
    huch, übersehen, da war ja noch wer =)

    Sim-Off:

    Wer will?



    Serenus wischte sich die blutverschmierten Hände an einem feuchten Tuch ab, welches ein Sklave nach der Auszeichnung des elenden Rutgers besorgt hatte. Pah! Der Germane hatte die Auszeichnung eigentlich gar nicht verdient und anstatt Respekt gegenüber den Flaviern zu zeigen hatte er wie ein jüdischer Krämer erst einmal in den Beutel geschaut. Nur der Umstand, dass das Tier ganz sicher nicht zählen konnte, hatte vermieden, dass er an Ort und Stelle auch noch rechnete wie viel Gold in dem Beutel war. Na ja, lange würde er sich nicht daran erfreuen können. Man würde ihm das Gold im Untergrund, spätestens in der Gladiatorenschule, abnehmen. Er war immer noch ein Sklave.


    Bei der Reinigung fiel sein Blick auf einen Mann, den er nicht kannte, aber plötzlich in der Ehrenloge saß. Also der Augustus war das nicht. Den hätte man an seiner Kleidung erkannt, den Praetorianern um ihn herum und dem Umstand, dass er dann neben Onkel Gracchus gesessen hätte. Außerdem sollte der neue Augustus so ein kleiner Dicker sein.


    Das war sicher der Verlobte von Celerina, dem Onkel Gracchus und Papa erlaubt hatten sich zur Familie zu setzen. Schließlich gehörte der Aurelier in einigen Tagen ja quasi zur Familie.

    „Salve! Ich bin Flavius Serenus. Wer bist du denn?“

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