Epistolae - Briefe an den Imperator – (Nicht für Privatpost an die Gens Aelia)

  • Als Reaktion auf Schreiben des Procurator a rationibus gab ein Bote des duccischen Haushalts eine Antwort bei der kaiserlichen Postannahme ab:


    Procurator a rationibus
    Potitus Plennius Flamininus
    Kaiserliche Kanzlei
    Mons Palatinus | Roma


    C. Duccius Callistus Proc. P. Plennio Flaminio s. d.


    Hochgeschätzter Procurator Plennius, vielen Dank für deine Antwort. Gerne nehme ich dein großzügiges Gegenabgebot an. Den Betrag in Höhe von dreißig Aurei lasse ich dir am Tage nach Erhalt dieses Schreibens überbringen.*



    Vale bene


    CAIVS DVCCIVS CALLISTVS


    Casa Duccia Acciaque| Roma


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    Sim-Off:

    *Persönliches Angebot in der Wisim habe ich angenommen, danke dafür. Der Restbetrag über 2499,75 Sz ist überwiesen.

  • Mogontiacum, PRIDIE ID IUL DCCCLXVI A.U.C. (14.7.2016/113 n.Chr.)

    Ad
    administratio imperatoris
    a.d. manum primicerii ab epistulis
    Marci Helvetii Severi
    Roma


    Iulius praefectus castrorum Helvetio primicerio s.d.


    hiermti bestätige ich den Empfang der Versetzunglsiten der Offiziere für das kommende Jahr. Ich sende anbei den Mannstärkebericht für die aktuelle Wechselperiode. Zusammenfassend ist ein Rückgang der Frewilligmeldungen zu verzeichnen, sodass die LEG II nach den diesjährigen Entlassungen 46 Mann weniger auf der Soldliste hat, als im vergangen Jahr.


    Ich schlage weiter keine Soldaten für besondere Auszeichnungen vor.


    Marcus Iulius Licinus

  • Ad Imperator Caesar Augustus


    Die Söhne des Hauses der Flavier, Manius Flavius Gracchus Minor, Sohn des Manius Flavius Gracchus, Enkel des Titus Flavius Vespasianus, sowie der ehrenwerte Senator Roms, Caius Flavius Scato, Sohn des Titus Flavius Milo, Enkel des Secundus Flavius Felix, laden dich, und deine ganze Familie zu Feierlichkeiten anlässlich der Wahlen in die Villa Flavia Felix ein.


    Die Feierlichkeiten finden am Abend des ANTE DIEM III ID AUG DCCCLXVI A.U.C. (11.8.2016/113 n.Chr.) statt, und dir und deinen teuren Verwandten wird es an nichts mangeln.
    Für Speisen, Trank und Unterhaltung ist wie stets in unserem Hause gesorgt, und wir erwarten deine Gesellschaft mit großer Vorfreude.


    Mögen die Götter stets über dich und die deinen wachen, und mögen deine Unterfangen erfolgreich sein.


    Wir verbleiben in hochachtungsvollen Grüßen,


    für beide Gastgeber unterzeichnend


    SENATOR Caius Flavius Scato

  • Ad Imperator Caesar Augustus Aquilius Severus
    Palatinus
    Roma


    Ich grüße dich mächtiger Imperator,
    Mein Name ist Aulus Iunius Seneca, und ich diene dir an der germanischen Grenze als Praefectus Alae der Ala II Numidia.
    Ich schreibe dir heute hinsichtlich eines Lageberichtes, und einer Bitte bezüglich einer meiner treuesten Männer, einem langgedienten Decurio, einem echten Römer, welcher nun am Ende seiner Dienstzeit steht.


    Aber zunächst der Lagebericht hinsichtlich deiner Provinz in Germania:
    Der lange, harte Winter hat die Nahrungsmittelversorgung in Germanien bedrohlich eingeschränkt, sodass die Truppen aufgrund des hohen Schneeaufkommens permanent mit Räumungs- und Reparaturaufträgen beschäftigt waren. Die Einheiten, sowohl die der Ala als auch die der Legio II in Mogontiacum halfen außerdem bei der Versorgung der Bevölkerung, auch wenn zwecks Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft einige Getreidebestände für die Truppe beschlagnahmt werden mussten.


    Das Frühjahr war von einigen Überschwemmungen durch das schmelzende Eis und den Schnee geprägt, und nun da der Sommer Einzug gehalten hat, wird die Region von einigen Banden germanischer Krieger geplagt, welche ob der harten Zeiten Raubzüge im Umland ausführen. Die Ermittlungen hinsichtlich der Anzahl und Herkunft der Banden laufen bereits auf Hochtouren, und wir erwarten erste Erfolge innerhalb der nächsten Zeit.


    Darüber hinaus hörten wir Berichte von einigen innergermanischen Konflikten jenseits des Limes. Da bisher aber jedoch keine verbündeten Stämme unmittelbar an den Konflikten beteiligt waren, bleiben wir in der Position des Beobachters, und versuchen weiterhin Informationen über eventuelle Risiken hinsichtlich unserer Interessen zu sammeln.


    Nun zu dem Decurio, welchen ich bereits in meiner Einleitung ansprach:
    Sein Name ist Paullus Atius Scarpus, ein römischer Bürger welcher seine Dienstzeit in der Ala verbracht hat. Natürlich ist dies ungewöhnlich, jedoch haben seine Fähigkeiten und seine Art zu führen großen Nutzen für diese Truppe gebracht, und auch die nichtrömischen Peregrini akzeptieren ihn als einen fähigen Anführer.
    Seine Dienstzeit endet nun, und er bat mich um seine ehrenhafte Entlassung. Während ich natürlich geneigt bin ihm diesen Wunsch aufgrund seiner langjährigen Dienste zu erfüllen, bin ich auch besorgt ob der Lücke welche er in meiner Einheit hinterlassen wird. Ich bitte dich deshalb, ihn aufgrund seiner langen und treuen Dienste in einer der gefährlichsten und entbehrungsvollsten Provinzen des Reiches, mit einem Stück Land in Germanien zu belohnen.
    Natürlich würde dieses Stück Land die Lücke in meiner Einheit nicht schließen, jedoch denke ich, dass der Mann auch für die Erhebung in den Ritterstand infrage kommt, und mir somit als Subpraefectus Alae dienen kann, sodass ich ihm eine größere Verantwortung, sowie eine größere Perspektive bieten kann.


    Ich bitte dich darum, mein Anliegen in Erwägung zu ziehen, auch wenn die Umstände ungewöhnlich erscheinen.


    Ich verbleibe mit der größten Hochachtung, und mögen die Götter stets über dich und das Imperium welches du bewahrst wachen.


    Aulus Iunius Seneca
    PRAEFECTVS · ALA II NVMIDIA



  • Procurator a rationibus Plennius Flamininus
    Palatium Augusti
    Roma


    M' Flavius Gracchus Minor Tresvir A.A.A.f.f. Procuratori Plennio Flaminio s.d.


    Im Namen des Collegium der Tresviri A.A.A.f.f. erbitte ich um einen Termin hinsichtlich der Ermittlung des Bedarfs zur Prägung der Münzen dieses Amtsjahres, der Zuweisung der diesbezüglich erforderlichen Lieferungen an Edelmetallen sowie sämtlicher weiterer Formalitäten.


    Vale bene!

    http://www.niome.de/netstuff/IR/SiegelCaduceus100.png


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    Sim-Off:

    Die historische Lektüre ergab, dass die Verwaltung der Münzprägung in der Kaiserzeit letztinstanzlich dem A Rationibus oblag ;)

  • Q. Claudianus Anaxander Administrationi Imperialis s.d.


    Ich habe erfahren, dass der Pasceolus Imperialis im Besitz einer Jägerei mit dem schönen Namen "Sparus Tiberii" ist. Diesen Betrieb würde ich gerne erwerben. Ich biete der Kanzlei 750 Sesterzen dafür an.


    Ich freue mich auf eine Antwort (Caelimontium, Rom: Insula C. Fundanii Vulsonis) auf mein Angebot und hoffe, dass der Vorschlag Gefallen findet.


    Vale.

    Q. C. Anaxander



  • Ad. Procurator ab epistulis
    P. Maenius Firminus [NSC]



    Salve Procurator Maenius, ich schreibe dir um dich drüber in Kenntnis zu setzten das ich gedenke mich etwas mehr um administrative Aufgaben in unserem Imperium zu bemühen.


    Wie dir sicher bekannt ist, bin ich nicht nur mit dem Straßenbau sondern auch in Architektur und dem Rechtswesen vertraut.
    Ich bitte dich daher, wenn möglich und dem Augustus genehm, mir eine Aufgabe zuzuweisen in der ich dem Augustus und dem Imperium dienen kann.


    Sim-Off:

    Es sind so viele Posten im Stadtsdienst für Senatoren frei da wird ja wohl eine für mich übrich sein -.^. Und mal ehrlich wenn meine ID nicht geeignet ist weiß ich auch nicht.


    Senator
    L. Iulius Centho

  • Antoninus wollte es erst mal mit einer petitio an den Augustus versuchen bevor er wirklich seinen eigenen Sohn adoptieren musste. So gab er seine Petition an den Augustus an den Procurator a libellis ab der so was ja normalerweis selbst entscheiden konnte da nicht jede der tausenden Bittschriften dem Augustus selbst vorgelegt werden mussten. Den im Grunde glaubte er nicht das sich der Augustus für so unwichtige Dinge interessieren würde. Der hatte sicher deutlich wichtigeres zutun.


    an Procurator a libellis
    Sis. Axius Lucullus [NSC]
    kaiserlichen Kanzlei
    Roma


    PETITIO
    des L. Iulius C. f. Esq. Antoninus,
    Centurio der II. prätorianischen Cohorte,
    die N. Laetilius Blasio [NSC] befehligt.
    An den Augustus Tib. Aquilius Severus Augustus


    Salve Procurator Axius Lucullus,
    ich L. Iulius Antoninus Miles der prätorianischen Cohorte,
    der dem Augustus treu dient.
    Bitte den erhabenen Augustus Tib. Aquilius Severus Augustus
    der, der Patronus aller Milites ist darum mir die Ehre zu erweisen.

    Das man mir meinen Sohn den ich wehrend meiner Dienstzeit mit der Pedia Tychica, Tochter des Caius Pedius Apollonius habe, als legitimen Sohn anerkennen.
    Da ich unverschuldet keine Ehe nach der Lex Iulia et Papia eingehen konnte. Bleibt mir nach dem Tot der Mutter nur noch der Sohn.
    Daher bitte ich um die Anerkennung des Augustus
    für meinen Sohn Caius Spurinus.
    So das er meinen Namen weiter tragen und auch sonst in allen Dingen als mein rechtmäßiger Sohn und Erbe gesehen wird.


    /images/signet/Siegel_gens_Iulia_Tabula.png


    L. Iulius Antoninus,
    Centurio der II. prätorianischen Cohorte

  • Imperator Caesar Tib Aquilius Severus Augustus
    Palatium Augusti
    Roma


    M' Flavius Gracchus Minor Principi suo s.p.d.


    Bezugnehmend auf deine Suche nach Laudatoren der Erkorenen des Ulpianum ersuche ich Dich hiermit, mir die Ehre zu gewähren, das Andenken eines jener Heroen des Imperium durch einen panegyrischen Beitrag bei der Eröffnung des ulpischen Hauses zu ehren.


    Als Spross eines patrizischen Hauses, welches für sich beansprucht von den besten Vätern unserer Stadt abzustammen, verspüre ich es als meine Pflicht, auch dem Volk von Rom die Vorzüge jener gewissermaßen jüngeren Väter des Staatswesens vor Augen zu führen und ihnen zugleich nachzueifern.


    Vale bene!

    http://www.niome.de/netstuff/IR/SiegelCaduceus100.png


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  • Imperator Aquilius Severus Augustus
    Palatium Augusti
    Roma


    Imperator,


    bezüglich deines Aufrufes an einen jenen ehrbaren Römer die Taten der großen Römer vor uns zu würdigen, habe ich selbstredend auch als einen Aufruf an mich verstanden. Als Enkel des großen Flavius Felix bin ich mir bewusst welch Gravitas aber auch Bürde ein solches Leben mit sich bringt, weshalb ich die großen Leistungen der Heroen angemessenen zu würdigen wüsste.
    Mir ist freilich bewusst, dass sich noch andere Söhne der Stadt melden werden um ihre Dienste anzubieten jedoch bitte ich dich auch mich für diese großartige und würdige Aufgabe in Betracht zu ziehen.


    Vale bene!
    Caius Flavius Scato

    http://www.niome.de/netstuff/IR/SiegelCaduceus100.png



  • An
    Augusta Veturia Serena



    Salve Augusta,
    ich Iulia Aviana Tochter des Senators Iulius Centho lade ich dich am ANTE DIEM IV NON FEB DCCCLXVII A.U.C. (2.2.2017/114 n.Chr.) ein, am Festag der Iuno meinem Opfer im Tempel der Iuno beizuwohnen.
    Da du als Augusta diesem Kult sehr nahe stehst würde ich mich sehr geehrt fühlen wenn du an diesem Tag meinem Opfer beiwohnen würdest. Wenn dein Mann oder dein Sohn dich begleiten würden würde diese Opfer sicher der Iuno noch mehr Ehre erweisen.



    Iulia Aviana


  • Kaiserliche Kanzlei
    Roma


    Quintus Minidius Geminus Imp. Caes. Aug. Aquilio Severo s.d.


    Ich schreibe dir aus deiner Provinz Ägypten, um dir von meiner Reise in den Süden zu berichten. In deinem Namen fuhr ich mit einem Teil der Classis Alexandrina den Nil hinauf, um mich vom Zustand deines Besitzes zu überzeugen, wie es Tradition ist, und gleichzeitig eine Steuererhebung durchzuführen. Anbei findest du die Listen zu den erhobenen Zählungen an Rindern, Getreidescheffeln und selbstverständlich auch Münzen zum Abgleich mit deinen Archiven.
    Die Reise führte uns südlich über Iamu, Letopolis, Heliopolis, Memphis, Arsinoe, Herakleopolis, Karnak, Hermopolis, Lykopolis, Ptolemäis, Tenytris, Koptos, Theben, Latopolis, Apollinopolis bis schließlich nach Syene und nahm aufgrund ihrer Länge mehrere Monate Zeit in Anspruch. An dieser Stelle beglückwünsche ich dich zu deinem wirklich enormen Besitz, den du mit Ägypten dein eigen nennen darfst. Nur wenige deiner Statthalter haben wohl die Ehre, eine derart große und auch reiche Provinz für dich verwalten zu dürfen.
    Ausnahmslos alle Vorsteher der verschiedenen Poleis senden dir ihre Grüße und jede Abordnung einer jeden Stadt bat mich, dir ihre ausdrückliche Bewunderung und Hingabe zum Ausdruck zu bringen. Ich konnte dieser Nachricht nicht alle Geschenke, die ich in deinem Namen angenommen habe, beilegen. So entsende ich dir dieses Mal nur eine Truhe aus Zedernholz, die wir in Theben bekommen haben, sowie ein paar goldener Pokale aus Ptolemäis. Die weiteren Geschenke folgen sukzessive jeweils mit den Getreidelieferungen, sobald das sommerliche Meer eine stärkere Überfahrttätigkeit erlaubt. Diverse Tempel haben uns Urnen mit mumifizierten Tieren aller Arten überreicht, von denen ich mir unsicher bin, ob du ihre Übersendung wünscht.
    Wie unschwer zu erkennen ist, ist deine Provinz momentan vergleichsweise friedlich und in jedem Falle dir treu und in Zuneigung ergeben.


    Neben diesem Reisebericht und den Listen, möchte ich noch in meiner Funktion als Praefectus Classis dein Gehör erbitten. Wir haben viele junge Männer, die derzeit in die Classis eintreten, so dass für Nachwuchs gesorgt ist. Sollte an anderen Standorten ein Mangel an Milites also bestehen, möchte ich darauf hinweisen, dass Teile der Schiffsbesatzungen der Classis Alexandrina, die die Getreidelieferungen beschützend begleiten, auch umverteilt werden können auf Classes mit weniger Zulauf. Natürlich alles in Maßen, aber bis zu 200 Mann könnten durch neue Rekruten zeitnah ersetzt werden.
    Auch dienen einige der Tribuni angusticlavi schon geraume Zeit bei der Flotte. Lucius Volcatius Optatus* ist ein fähiger Mann und eindeutig zu höherem berufen. Er hat seine Zeit hier sehr genutzt und verfügt über alle Kenntnisse, die einen guten Offizier ausmachen. Ich empfehle ihn also deiner weisen Zuteilung.
    Darüber hinaus dient Lucius Petronius Crispus nun schon mehrere Jahre bei der Classis Alexandrina, und ich bezweifle, dass er hier noch viel lernen kann.


    Zuletzt möchte ich mich ganz besonders für einen Mann aussprechen, der seine Rückkehr in den Exercitus wünscht, nachdem er ehrenhaft vor einiger Zeit entlassen wurde. Der Eques Appius Decimus Massa ist der fähigste Soldat, den ich hier in Ägypten kennenlernen durfte. Er entstammt einer ehrwürdigen Familie, ist mit mehreren Phalerae, Toques und einer Hasta pura für seine Dienste ausgezeichnet worden. Obwohl er nach dem Bürgerkrieg zwischenzeitlich degradiert wurde, diente er treu, ehrenhaft und vorbildlich als Nauarchus der Flotte hier in Alexandria und hat damit mein vollstes Vertrauen gewonnen. Er hat hier bessere Qualitäten einer Führungspersönlichkeit gezeigt, als ich sie mir hätte wünschen können, und blieb dabei dennoch bescheiden, treu und mutig.
    Da er nun Ritter ist, sehe ich persönlich einen Einstieg in den Exercitus als Tribunus bei der Classis als blanke Verschwendung seines Talentes. Er weiß bereits nun mehr, als jeder Tribun, den ich dir zur weiteren Beförderung vorschlagen könnte und je vorgeschlagen habe. Daher hoffe ich und bitte dich eindringlich, ihn bei der Vergabe der Tribunate in den Legiones zu berücksichtigen und ihm so den nächsten Schritt in seiner Laufbahn zu ermöglichen.


    Wie immer verbleibe ich als dein dir ergebener Statthalter in Ägypten


    QMG


  • Imperator Caesar Tib Aquilius Severus Augustus
    Palatium Augusti, Roma


    M' Flavius Gracchus Pontifex pro magistro Imp Caes Tib Aquilio Severo Aug s.p.d.


    Im Ansinnen den persistenten Mangel an Vitalität meines Leibes zu kurieren werde ich auf Anraten meines Medicus mich in den kommenden Tagen auf mein Gut in Baiae begeben, um meine Genesung der Salubrität der Küstenregion anzuvertrauen. Da der Zeitpunkt meiner Rückkehr nach Rom im Ungewissen verharrt, mindestens indes mit einigen Wochen bis Monaten zu rechnen ist, bitte ich dich hiermit, mich von den Aufgaben des Pontifex pro magistro zu befreien, dass nicht das Wohle Roms geschmälert wird durch dieses Vakuum. Als nachfolgenden Stellvertreter in kultischen Belangen kann ich dir L. Genucius Soranus oder A. Servilius Calvus empfehlen, beides Pontifices von untadeligem Ruf und großem Eifer.


    Mögen die Götter dir, deiner Familie und Rom stets gewogen sein!

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Das Amtsjahr ging voran: Die ersten 4 Monate waren rum. * Offen politisch tat sich nichts. Aber es rumorte. Nach seiner Foren-Rede hatte sich Anax zu einer Art Anführer eines Bürgerprotests entwickelt. Denn er war ja mal ein Anwaltsgehilfe gewesen und wusste darum ein bisschen mehr von Recht und Gesetz als der Bäcker von nebenan oder der Fleischer um die Ecke. Und gleichzeitig gehörte er als Freigelassener - nicht - zu den adligen Patriziern und Senatoren, die zwar bestimmt die gewiefteren Anwälte in ihren Reihen hatten, die in letzter Zeit aber allesamt irgendwie ihre Augen und Ohren vor den Delikten ihrer Standesgenossen verschlossen hatten.


    Sim-Off:

    * Spenden seit 16.5. => Verstoß seit 31.5. = Tag der Vereidigung = 1 RL-Monat her = 1/3 CH-Jahr = 4 IR-Monate.


    Und also wandte sich der freigelassene Wortführer im Kampf um Gerechtigkeit an die einzige verbleibende Adresse: den Kaiser!


    Q. Claudianus Anaxander Augusto Optiomo Maximo s.d.


    Ich wende mich an dich, weil du der letzte, der einzige bist, der diese schreiende Ungerechtigkeit beenden kann.


    Der amtierende Ädil Caius Flavius Scato beugt seit * seinem erstaunlich verfrühten Amtsantritt (angekündigt für den 4. Juni, vollzogen schon am 31. Mai, auffällig: direkt nach Einreichung einer Anzeige gegen ihn) geltendes Recht.


    Konkret beugt er die Lex Mercatus, wo in §4 Absatz 1 steht: "Der Verkauf von Waren und Dienstleistungen darf nur durch behördlich genehmigte Betriebe geschehen."
    In §5 Absatz 3 steht: "Der Staat darf einen Betrieb mit einer Strafabgabe belegen, wenn er Waren zu einem Preis unterhalb der Herstellungskosten anbietet, um damit Mitbewerbern den Zutritt zum Markt zu erschweren.
    Die verbilligte oder kostenfreie Abgabe von Waren im Sinne von Schenkungen oder Spenden bleibt unberührt, sofern der niedrige Preis nur für maximal zwei Wochen gilt und die Maßnahme nicht in kurzen Zeitabständen wiederholt wird."


    Trotzdem spendet der Ädil seit seiner Wahl * dauerhaft kostenlos Landwein (Amphoren), Obst und Oliven. Wobei er ein behördlich genehmigtes Weingut scheinbar besitzt, ein behördlich genehmigtes Obst- oder Olivengut dagegen nicht. Damit verstößt er nicht nur gegen die eben genannten Paragraphen der Lex Mercatus. Als derjenige, der qua Amt auf die Einhaltung dieses Gesetzes achten muss, beugt er die Lex Mercatus auch - zu seinen eigenen Gunsten und zum Nachteil aller rechtschaffenen Marktteilnehmer. Denn wo gegen jeden anderen bei solchen Verstößen schon längst öffentlich ein Strafedikt verhängt wäre, handelt der Ädil nicht. Trotz öffentlicher Kritik setzt er sein Unrecht unbeirrt fort.


    Passieren tut dieses Unrecht auf der Straße vor der Villa Flavia. Da sind "zahlreiche Tische platziert von denen aus Nahrungs- und Weinspenden an das Volk ausgegeben" werden. Eindeutig öffentlich und nicht als Teil einer privaten Feier also. Genauso hört man die Verteiler der Spenden auch rufen "Spenden fürs Volk! Vom Aedil Caius Flavius Scato!" Weil es öffentliche Spenden an das gesamte Volk sind, keine Gaben nur an private Gäste.


    Das Problem ist nun: Als Magistrat des Cursus Honorum kann der Ädil nicht rechtlich belangt werden für seine Verfehlungen, die das Vertrauen des Volks (und vor allem der wirtschaftlich tätigen Bevölkerung) in das Amt selbst tief erschüttern. Darum appelliere ich an dich, höchster Augustus. Du bist der oberste Richter des Reiches, der Beschützer und Bewahrer von Recht und Ordnung und römischem Gesetz!
    Der Cod. Iur. §112 gibt dir das Recht, wenn du die Beweislast als hinreichend schlüssig einstufst, einen Magistrat des Cursus Honorum vorzeitig seinem Amt zu entheben.


    Ich appelliere an dich, genau das zu tun. Bitte enthebe Caius Flavius Scato seines Amtes. Bitte lass den Senat sein eigenes Ansehen erneuern, indem er in einem Prozess über die Bestrafung für diesen Mann berät. Bitte stell das Vertrauen der Römerinnen und Römer in Recht und Ordnung wieder her, indem du unser Marktrecht verteidigst gegen die unverholene Rechtsbeugung eines hohen Magistraten des ehrwürdigen Senats.

  • Imperator Aquilius Severus Augustus
    Palatium Augusti
    Roma


    Salve Imperator,


    ich Duccia Sorana wende mich heute als besorgte Bürgerin an dich. Es macht sich Unruhe unter den Bürgern Roms breit. Jeden Tag klopfen Bettler an meine Tür und bitten um Gaben. Diese habe ich ihnen bisher immer gern gewährt. Auch in der Schule, die ich für die Kinder der Ärmsten eingerichtet habe bekommen diese immer eine warme Mahlzeit.
    Seit mehren Tagen bemerke ich aber schon wie die Stimmung umschlägt. Wie diese Leute immer panischer werden. So erzählten sie mir, dass öffentlich auf dem Forum angeprangert wurde, dass Senator Flavius Scato Brot an die Bürger verteilte. Es wird auch berichtet, dass er deswegen verklagt werden soll. Die armen Bürger der Stadt machen sich nun Sorgen. Sie sorgen sich, dass bald keiner mehr spendet. Natürlich spendest du werter Imperator deinen Bürgern täglich Speisen. Doch reichen diese Spenden leider nicht aus. Es gibt zu viele Bedürftige in der Stadt. Viele der Bürger die genug haben tun es mir gleich und geben das was sie selbst nicht verwenden können gern an die Armen weiter. Dies wird nicht getan um den Händler zu schaden. Denn welchen Schaden könnte man anrichten? Diese Menschen haben nicht die Mittel zu den Händler zu gehen und die Waren zu erwerben. Die Alternative wäre der Diebstahl und das wollen diese Bürger nicht. Diese Bürger mein Imperator sind auf unsere Spenden angewiesen. Und nun machen sie sich Sorgen und ich ebenso. Muss ich nun auch mit einer Hetzjagd rechnen, nur weil ich den Armen helfe? Werde ich nun auch verklagt, weil ich die Not Roms etwas lindern möchte?


    Die Bürger in den Armeniervierteln der Stadt reden schon von einer Verschwörung: Sie reden davon, dass jene die den Flavier verklagen wollen nicht nur ihn im Visier haben sondern alle die Spenden verteilen, somit also auch dich. Man redet von einer Verschwörung gegen den Kaiser.


    Imperator ich flehe dich an, die Bürger deiner Stadt sind in Aufruhr. Die Armen weil sie Hunger leiden. Jene die gleiches wie ich tun aus Angst vor Verfolgung. Ich bitte dich inständig sende ein Zeichen an alle Bürger dieser Stadt.



    Mögen die Götter stets wachen über dich, über deine Familie und über das römische Imperium. Vale bene!



    Duccia Sorana

  • Ein Bote aus der Basilica Ulpia brachte zwei Briefe vorbei.




    Ad
    IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS
    Palatium Augusti
    Roma




    Mein Kaiser,
    mit gleicher Post stelle ich dir einen Antrag auf Befangenheit - meine Person betreffend - von Seiten eines Beklagten zu. In diesem Antrag wird auf die geplante Verbindung meiner Enkeltochter zum Hause Flavia Bezug genommen. Der Kläger und sein Advocatus entstammen beide dem Hause Flavia.


    Unabhängig davon, dass ich mich in der Ausübung meiner Funktion oder meines Dienstes nie von privaten Angelegenheiten beeinflussen lassen würde, bitte ich dich darum, mich in diesem Fall von der Pflicht des Iudex Prior zu entbinden. Ich habe meine Familie zu beschützen, ganz abgesehen von meinem Ruf, frei von jeder Korruption zu sein.
    Ich habe während meiner Amtszeit bereits nach bestem Wissen und Gewissen eine Klage gegen den amtierenden Aedil Caius Flavius Scato abgelehnt, was als Einzelsache sicherlich nicht als Voreingenommenheit gegenüber dem Hause Flavia gewertet werden kann, aber in der Summe mit der anstehenden Vermählung meiner Enkeltochter sowie den anstehenden Prozess befürchte ich dies durchaus.
    Ich erwäge, gegen die bereits verbreiteten Äußerungen, ich würde mit dem Hause Flavia im Bunde stehen und meine Amtsgewalt diesbezüglich ausnutzen, Klage einzureichen.



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    gez. H. Claudius Menecrates




    RIDIE KAL AUG DCCCLXVII A.U.C. (31.7.2017/114 n.Chr.)





    Aemilius Sabinus Varus
    Advocat zu Rom
    Mein Mandat NERO GERMANICUS PETICUS, wird nicht an der Verhandlung teilnehen!
    Begründung= sein desolater Gesundheiszustand
    Wie mir dirch gut informierte Quellen zugetragen wurde, versucht das Haus Flavius hier im Bunde mit dem Haus Claudius , dem ehrenwerten Haus germanicus zu schaden.
    Das sämtliche rechtsgültigen Normen wissentlich verletzt wurden, lehnen wir den Richter als befangen ab.Im Schreiben bezeicnete sich Menecrates nur selbst als Ludex. Ein Iudicium Privatum hat nach §2 ein en Ludex, Ein Iudicium Publicum nach §3 drei.Bei Verbrechen und Schwerverbrechen ist nach §19 ein Iudicium Publicum zuständig.Ergo geht es hier nicht nicht um Verbrechen oder Schwerverbrechen. (Sonst wäre ja ein Iudicium Publicum mit drei Richtern zuständig!)
    Aber nach §30 sind Verbrechen und Schwerverbrechen der einzige Grund, warum eine erste Anhörung entfällt.
    Man nimmt also einfach so meinem Mandanten das Recht der Möglichkeit einer gütlichen Einigung!Begründung: Die Kläger wollen keine Einigung, aber nach §30 muss ein Iudex Prior in der ersten Anhörung versuchen, eine gütliche Einigung zu finden.
    Menecrates hat dies nie versucht, er nie mit unserere Seite geredet.
    Kommen wir nun zu noch schwerwiegenden Gründen sowohl Richter als auch Ankläger als schwerst befangen abzulehnen.Flavius Scato ist mit Claudia Sassia verlobt. Einer Enkelin von Claudius Menecrates. Da gibts also eine enge Verbindung zwischen dem Iudex und dem Kläger-Anwalt!
    Wir berufen uns aud §13 und erklären das wir beide als befangen ablehnen.
    Das richt hier schon arg nach gewollter Verschwörung.
    Gegeben am Sitz unseres Mandanten.
    ASV
    Advocat



  • Dem Kaiser.


    LEG AUG T DUCCIUS VALA IMP CAES AUGUSTO s.p.d.


    Mein Kaiser,


    der Centurio Lucius Antoninus von den Iulii hatte die Versetzung erhalten und hat an den achten Iden des Iunius die Castra der Legio Secunda gen Roma verlassen.


    Der Tribunus Manius Gracchus Minor von den Flavii hat Mogontiacum am Tage vor den Nonen des Iunius erreicht und augenblicklich seinen Posten in der Legio eingenommen. Wir haben mit dem Flavius einen wissbegierigen jungen Mann voller Tatendrang hier, der innert seiner Einheit als auch bei der Zivilbevölkerung Sympathie erweckte. Da er nach eigener Aussage für jede Schandtat bereit war, habe ich ihn deiner Anmerkung, dass er wohl etwas Selbstbewusstsein gebrauchen könnte, als Emissär zu den Chatten geschickt. Hierzu später mehr.


    Ich harre der Ankunft des Appis Massa von den Decimi. Wir standen im Krieg gegen den Usurpator auf unterschiedlichen Seiten, allerdings hat sich der Mann einen Ruf als fähiger Offizier und Macher verdient.


    Die Lage am Limes ist alles in allem ruhig. Zu ruhig, wenn du mich fragst, Schmuggler sind aktuell die größte Sorge unserer Grenzer. Wir haben immer wieder mit kleineren Überfällen von Gruppen junger Männer zu tun, aber dies gehört zum üblichen Geschehen an der Grenze. Vor einigen Wochen hat sich in dieser Sache ein Zwischenfall ereignet. Ein Grenzposten wurde von einer eben solchen Gruppe junger Männer angegriffen und angezündet. Die postum erfolgende Reaktion der nahen Garnison wurde überraschenderweise aufgerieben. Legio und Ala Secunda haben mit einer massiven aber kurzen Strafexpedition für Ruhe gesorgt. Dies gelang unter anderem, weil die betreffende Sippe der Chatten, aus welcher die Gruppe junger Männer hervorgegangen war, in einem Thing des Stammes von diesem zur Kapitulation gegenüber unseren Truppen gezwungen wurde.
    Ein Vorgehen, dass uns größere Sorgen bereitet als wenn die Chatten sich zu einer der Strafexpedition entsprechenden militärischen Gegenreaktion entschieden hätten.
    Als einer der erbittertsten Feinde Roms ist es Tradition, dass eine Generation junger Männer sich im Kampe gegen unsere Männer an der Grenze bewährt. Dass die Reaktion unserer Männer niedergeschlagen wurde, dürfte den Männern der Chatten ihren barbarischen Maßstäben entsprechend viel Ehre innert ihres Stammes eingebracht haben. Eigentlich. Denn stattdessen wurden die jungen Männer sowie ihr komplettes Heimatdorf der römischen Rechtsprechung unterworfen. Die Frauen und Kinder wurden entsprechend der Versklavung preisgegeben und dürften wohl auch in Rom bald zu sehen sein. Die wehrtüchtigen Männer wurden zum Tode verurteilt und zur Mahnung weiterer Brechung des Grenzfriedens ans Kreuz geschlagen. Ebenso wurde eine Völva, eine Seherin, von einem unserer Centurionen gefangen genommen und zur Sklavin gemacht.
    Dies könnte, je nach Stand und Ruf der Seherin, gewisse Komplikationen mit sich bringen. Vereinzelte Angehöriger germanischer Stämme, vor allem zuvor verstoßene chattische Flüchtlinge, zeigten sich wenig angetan von der Versklavung einer für sie nicht unwichtigen Frau. Der Exercitus hat die Lage dank der Vielstimmigkeit der hiesigen Bevölkerung allerdings im Griff, von Unruhen ist derzeit nicht zu sprechen.


    Die Lage jenseits des Limes lässt zuviele Fragen offen, weshalb eine emissarische Entourage aufgebrochen ist, um das Gespräch mit führenden Köpfen des Stammes zu suchen. Zwar mag noch niemand an so etwas wie an einen Friedensschluss mit unseren erbittertsten Feinden denken, aber Antworten auf die derzeitige Lage sind zwingend vonnöten.
    Als oberster Emissär wurde der Tribunus Laticlavius Manius Gracchus Minor von den Flavii bestimmt. Ich bin mir sicher, als Sohn einer der ältesten Familien Roms wird er den Chatti mit Gravitas und Würde entgegentreten... und die erhofften Antworten zutage fördern.


    Der Centurio Statorum Aulus Tiberius Verus hat sich im Verlauf der Nicht-Auseinandersetzung mit den Chatten als Held Roms hervorgetan und wurde entsprechend mit einer Torques Aenea ausgezeichnet. Ich bin mir sicher, für einen derart idealistischen und aufrichtigen Mann sind höhere Aufgaben im Exercitus bestimmt.


    Die Munera der Civitates sowie der Zölle und Steuern der Provinz werden beinahe besorgniserregend zuverlässig erbracht, gesammelt und gen Rom geschickt. An dieser Stelle erwähne ich besonders die Civitas Vicus Iulius, deren Duumvirn Autronius und Herminius dir ihre ehrerbietigsten Grüße ausrichten lassen und dir einen geschliffenen Bernstein in Form eines Adlers, dem Wappentier deiner Familie, überreichen lassen. Er wird dir mit dieser Nachricht überreicht. Ich darf erwähnen, dass der Bernstein zu den größten gehört, die jemals durch Handel mit den Barbaroi jenseits des Limes seinen Weg in das Imperium gefunden hat.


    Vale bene.


  • Ohne Moos nix los. Das Prinzip war auch beim Cursus Publicus bekannt. Da wurden auch alte Briefe erst dann auf Reisen geschickt, wenn man (oder frau) auch dafür bezahlt hatte ..



    An Augusta Veturia Serena
    Palatium Augusti
    Roma, Italia


    Verehrte Augusta,


    ich schreibe dir aus einem Land, das aktuell wie unter einer weißen Decke schläft. So viel Schnee hab ich noch nie in meinem Leben auf einmal gesehen. Aber alles der Reihe nach.


    Für deine irgendwann ausstehende Reise in den Norden möchte ich dir von der Route, die wir gewählt haben abraten. Ich kann mir nur ausmalen, welche Ungemach einem bei der Benützung eines Schiffes für einen Abschnitt der Reise bereitet. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es unangenehmer sein kann, als auf Wochen in einem Reisewagen unterwegs zu sein. Ich bin froh darum gewesen Decima Seiana und die junge Esquilina – Marcus Iulius Licinus‘ Mündel - als Gesellschaft dabei gehabt zu haben und auch die Musik und verschiedene Lesungen haben mir die Zeit vertrieben, aber irgendwann wird selbst der unsterbliche Ovid öde. Ich konnte es selbst kaum glauben!


    Germania Superior ist ein Land gespalten zwischen zwei Welten. Die Menschen erscheinen mir sehr herzlich, aber im Gegensatz dazu, was ich von anderen Provinzen gehört habe, nehmen sie von der römischen Lebensart nur das Nötigste an und legen übermäßigen Wert auf ihre Kultur, die scheinbar viele als überlegen betrachten. Natürlich gibt es hier auch viele echte Römer und auch Soldaten im Ruhestand aus den verschiedensten Regionen des Reiches. Aber die Germanen stechen allein schon durch ihren Kleidungsstil hervor.
    Es gibt hier wunderbare römische Anlagen, Bäder, Tempel, natürlich kommt nichts an den Glanze Roms heran, aber man kann ihnen auch keinen großen Mangel nachsagen. Nein, man kann den Planern und Bauern Mogontiacums wahrlich keinen Vorwurf machen. Es ist das Wetter, der frühe Untergang und späte Aufgang der Sonne und die Lebensart einiger Einheimischen, die dem Ort einiges an Reiz nehmen. Es ist wirklich erstaunlich: Wenn man sich mit de Sonnenaufgang erhebt und seiner alltäglichen Morgentoilette nachgeht ist es, wenn man fertig ist, schon fast Mittag! Vier Stunden später senkt sich die Sonne dann schon wieder über den Horizont, um in das unglaublich lange dauernde Dämmerlicht überzugehen, ehe es wieder dunkel wird. Auch brauchst du unbedingt ein, nein eher mehrere Felle und warme Mäntel, wenn du den Norden besuchst! Vor zwei Tagen hat es begonnen zu schneien und es wirkt nicht so, als ob es irgendwann bald aufhören mag. Die Kälte kriecht durch jede Ritze und damit meine ich nicht die aus Rom bekannte Kühle, die mit dem Winter kommt, ich meine eine beißende Kälte, die in Nase, Wangen und jedes freie Zipfelchen Haut sticht.
    Mir wurde versichert, dass es wie um die Dunkelheit des Winters auszugleichen im Sommer dafür umso länger hell ist und warm, ohne die unangenehme Hitze die man aus Rom kennt. Ich gebe dir diese Worte weiter, ohne eine eigene Meinung dazu zu äußern, denn noch habe ich diese Seite des Nordens noch nicht kennenlernen dürfen. Bona dea, ich hoffe es ist wahr!


    Die Stadtverwaltung scheint, auch ohne die ständige strenge Hand eines gesunden Stadthalters, in den letzten Monaten effektiv weitergearbeitet zu haben. Es gab keine großen Mängel hinter denen mein Mann direkt nach seiner Ankunft aufräumen musste, nur die Regia ist kaum repräsentativ und scheint mir in den letzten Monaten nur wenig bis gar nicht gepflegt worden sein. Aber dessen werde ich mich persönlich annehmen, sobald der Frühling irgendeine Art der Arbeit außerhalb der beheizten vier Wände zulässt. Überhaupt scheint das Leben der Stadt es hier den Tieren des nahen Waldes im Winter gleich zu tun und schlafen zu gehen, um auf den Frühling zu warten. Mein Gatte lässt sich dadurch aber nicht davon abbringen die Provinz auf dem Pferd zu bereisen. Er regelt Angelegenheiten lieber vor Ort, als alle Beteiligten zu ihm kommen zu lassen.


    Zu guter Letzt möchte ich dir von meiner kleinen Aquilina berichten. Sie ist Valas Augenstern und macht sich prächtig. Ich fürchte es dauert nicht mehr lange und sie ist deiner Wiege entwachsen. Das kalte Wetter scheint sie kaum zu beeinflussen und, den Göttern sei Dank, hat sie eine scheinbar unzerstörbare Gesundheit. Nachdem meine Kleine bei unserem Treffen so begeistert von den bunten Bändern gewesen ist, hat sie nun auch hier welche über ihrem Platz hängen. Ihr Anblick zaubert mir jedes Mal aufs Neue ein Lächeln ins Gesicht.


    Aquilina und ich senden dir die besten Grüße,
    Tiberia Lucia

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