Casa Quintilia (alt)

  • Kreidebleich schloß Valentina die Haustüre, nachdem auch sie sich verabschiedet hatte. Das was sie da gerade gehört hatte gefiel ihr überhaupt nicht. Sie hatte jetzt Angst, alleine zu sein. Wenn das hier öfter passierte? Nicht auszudenken. Und da fragte Loki sie auch noch ob sie hier alleine wohnte. Wortlos nickte Valentina und fügte dann leise hinzu. "Nein, sie ist nicht mitgekommen. Leider konnte ich nur einmal mit ihr sprechen und ich fürchte, sie ist nach dem Tod ihres Bruders nicht mehr Dieselbe. Ihr steht es offen jederzeit hier einzuziehen, doch ich weiß nicht ob sie dieses Angebot annimmt." Hilflos zog Valentina die Schultern hoch.


    Dann hob sie den Blick und sah Loki direkt an. "Ich bin froh, dass du jetzt hier bist." Und ohne, dass sie lange darüber nachdachte, griff sie nach seiner Hand. "Tagsüber habe ich eine Hausangestellte. Sie hat mir geholfen. Doch sie geht bei Einbruch der Dunkelheit. So bin ich Abends stets alleine." Dann jedoch lächelte sie scheu. "Aber heute Abend nicht."
    Gerade wollte sie endlich mit Loki ins Haus zutück gehen, als es erneut klopfte. Ob der Soldat nochmal zurück gekommen war? Unwillig löste Valentina ihren Griff und öffnete erneut die Türe. Zuerst nur einen Spalt, doch als sie ihren Bruder davor stehen sah, riss sie diese ganz auf und fiel ihm um den Hals. "Valerian! Ich bin so froh, dass du hier bist. Es ist etwas schreckliches passiert. Hier geschah ein Mord. Letzte Nacht." Sprudelte es einfach aus ihr heraus.

  • Etwas überrumpelt von ihrer Umarmung stolperte Valerian einen Schritt zurück. Erschrocken über ihre Worte, drückte er sie schützend an sich. "Ein Mord? Hier im Haus? Warum schickst Du nicht nach mir, wenn so etwas schreckliches passiert? Aber wer...? Valentina, geht es Dir gut? Wir müssen uns etwas einfallen lassen, Du kannst hier nicht allein wohnen." Mit ihr im Arm trat Valerian durch die Tür in das Haus und sah nun erst, daß noch jemand anwesend war.


    "Salve", grüßte er etwas zurückhaltend und blickte seine Schwester fragend an. Ohne Zweifel, würde sie ihm den Fremden sogleich vorstellen.

  • "Nein nicht hier im Haus!" Beruhigte Valentina ihren Bruder sofort und ging mit ihm ins Haus. "Hier in der Straße. Gerade war ein Soldat hier und hat gefragt ob ich etwas gesehen hätte. Deswegen habe ich dich auch nicht informiert, weil ich es gerade erst erfahren hatte." Sie sah ihren Bruder hocherfreut an. Zum Glück war sie jetzt nicht alleine. Sie hätte zu viel Angst gehabt sonst.


    Als dann das Unvermeitliche eintrat und die beiden Männer sich gegenüberstanden nickte Valentina auf den unausgesprochenen Befehl und stellte einander vor. "Valerian, das ist Tiberius Duccius Lando. Lando, das ist mein Bruder, Lucius Quintilius Valerian."

  • Als Valentina einfach so seine Hand ergriff, lief es Loki eiskalt den Rücken runter. Es war eine halbe Ewigkeit seit ihm eine Frau, die nicht seine Schwester war, so nahe gekommen war. Und unwesentlich weniger lang dass er eine so nah an sich herangelassen hatte.


    Das sie nachts alleine war, war nun wirklich nicht unbedingt das beste, doch als Loki gerade einen Vorschlag machen wollte, klopfte es erneut an der Tür. Als Valentina dann mit einem weiteren Soldaten hereinkam runzelte Loki die Stirn... bis sie vorgestellt wurden.


    "Salve Miles Quintilius Valerian.", er streckte die Hand zum festen Händedruck aus, "es scheint als wären heute mehr Soldaten in der Casa deiner Schwester als im Castellum."

  • Valerian entspannte sich sichtlich, als er den Namen des Fremden vernahm. "Ah, ein Duccier. Das ist natürlich...", ...etwas anderes, hatte Valerian sagen wollen, konnte dies aber gerade noch unterdrücken. Immerhin war seine Schwester eine erwachsene Frau und konnte empfangen, wen sie wollte. Daß er sich trotzdem um sie sorgte und sie beschützen wollte, stand natürlich auf einem andere Blatt. Aber ein Duccier, das war ja sozusagen Verwandtschaft.


    "Sehr erfreut, Dich kennenzulernen, Duccius Lando", erwiderte er mit einem erfreuten Lächeln und ergriff die dargebotene Hand, um den kräftigen Händedruck ebenso kräftig zu erwidern. "Das will ich nicht hoffen, denn als ich das Castellum eben verließ, waren da verflixt viele Soldaten." Er grinste breit. "Und das schlimmste ist, ich weiß nur zu gut, was für Halunken das alles sind."


    Doch er wurde wieder ernst, als er sich seiner Schwester zuwandte. "Na, den Göttern sei Dank, daß es nicht hier im Haus war. Valentina, ich habe ein bißchen was gespart. Davon sollten wir doch jemanden bezahlen können, damit Du hier nicht so allein bist, hm? Warum ist denn Narcissa nicht mit hier eingezogen? Und war hier nicht immer ein alter Sklave, der sich um das Haus gekümmert hat?"

  • Schweigend stand Valentina da und wartete bis die beiden Männer sich bekannt gemacht hatten. Ihrem Bruder tat sie sogar den Gefallen und lächelte gequält auf seinen Scherz hin. Sie wurde jedoch wieder ernst und schüttelte den Kopf als er ihr sein Geld anbieten wollte. "Nein Valerian! Das Geld brauchst du für dich selber. Ich komme schon klar. Tagsüber habe ich eine Hausangestellte. Und in der Nacht verstecke ich mich eben in meinem Zimmer." Versuchte nun auch sie zu scherzen. Auf die Frage warum Narcissa nicht hier war erzählte sie das Gleiche wie sie Lando schon berichtet hatte. "Der alte Sklave ist krank Valerian. Er war es schon als ich hier herkam. Zwar ist er jeden Tag für ein paar Stunden hier, doch eine Hilfe wäre er wahrlich nicht mehr." Meinte sie traurig.


    Dann jedoch deutete sie in den Innenbereich. "Aber jetzt kommt doch erst einmal rein oder wollt ihr euch hier die Füße platt stehen?" Sie lächelte Lando an und ging bewusst dicht an ihm vorbei. Sie wollte in seiner Nähe sein. Warum wusste sie noch nicht aber das wollte sie noch herausfinden. Valentina führte die Männer in einen kleinen Garten der in der Mitte der Casa lag und bat sie dort auf den Stühlen Platz zu nehmen. "Ich hole uns etwas zu trinken." Und mit diesen Worten ließ sie ihren Bruder mit ihrem Gast alleine um in die Küche zu gehen.

  • So plötzlich allein gelassen, sah Loki die Notwendigkeit von ein wenig Kleinsprech gekommen: "Nachdem eure Cousine und euer Cousin hier in Mogontiacum eintrafen, hatte ich das Gefühl mehr als die Hälfte eurer Familie zu beherben. Nun muss ich feststellen, dass sich die andere Hälfte auch schon in Mogontiacum aufgehalten hat.", grinste er sein Gegenüber an, es war schon recht seltsam wie die Quintilier plötzlich alle in Germanien saßen, "Wie ich sehe gehörst du der Legion an. Welchen Rang bekleidest du, Lucius?"

  • Valerian folgte Valentina in den Garten und nahm dort auf einem der Stühle Platz. Er persönlich fand es hier ja ein wenig kühl, doch wenn Valentina gerne an der frischen Luft sein wollte, so würde er gewiß nichts dagegen sagen.


    "Die Wahrheit ist, daß ich erst nach meiner Cousine und meinem Vetter nach Mogontiacum kam. Und zuletzt kam meine Schwester her, da sie sich in Rom allein fühlte. Damit befindet sich die gesamte Gens in Mogontiacum, denn mehr ist von den Quintiliern leider nicht übrig." Es war traurig genug, daß sie nur noch so wenige waren.


    "Ich danke für die Gastfreundschaft, die Deine Familie der meinen gewährt hat - und noch gewährt." Seinem Tonfall war anzuhören wie ernst ihm diese Worte waren. Denn solche Gastfreundschaft war für eine derartige Dauer alles andere als selbstverständlich.


    "Ich bin einfacher Legionär. Und auch noch nicht allzulange bei der Legion. Darf ich fragen, welcher Tätigkeit Du nachgehst?" Die Duccier waren in der Provinzverwaltung ziemlich aktiv, wie er durchaus wußte. Doch ob Lando auch zu diesen Personen gehörte, war ihm nicht bekannt.

  • Es war tatsächlich so dass die Gens Quintilia des Schicksals wegen nurnoch aus wenigen Menschen bestand, und Loki fiel kein geeigneter Kommentar darauf ein. Was sollte er schon groß sagen? Seine Familie bestand genau genommen auch nurnoch aus ihm und seiner Schwester, obwohl er offiziell eine neue gefunden hatte... seltsames Denken.


    "Ich bin Unternehmer. Ich führe das Handelskonsortium Freya Mercurioque, falls dir das was sagt. Ein zusammenschluss römischer wie germanischer Händler hier in der Provinz, unser Sitz ist das große rote Haus direkt auf dem Forum. Zudem arbeite ich als Scriba in der Verwaltung der Regio unter Caecilius Metellus. Man kann sagen ich bin zu hundert Prozent Zivilist.", was nicht heißen sollte dass er es mit vollem Herzen war. Die Reise nach Magna hatte nur allzu deutlich gezeigt wie sehr er das Kämpfen gewohnt war... leider...

  • - Gens Duccia -



    Sei gegrüßt, Freund und Bekannter


    Endlich erstrahlt der Stammsitz unserer Familie in neuem Glanz, und diesen Anlass möchten wir dazu nutzen mit Euch in geselligem Zusammensein bei Speis und Trank zu feiern!
    Die Feierlichkeiten werden im Garten der Casa gehalten, und seid unbesorgt, auch unsere feinfühligeren Gäste werden nicht frieren müssen!


    Wir freuen uns darauf Euch am ANTE DIEM XV KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (18.1.2008/105 n.Chr.) willkommen heißen zu dürfen!


  • Beladen mit einem Tablett auf dem drei Trinkbecher und eine Karaffe Wein stand, kam Valentina wieder zu den Männern zurück. Sie hatte sich eine Decke zum Schutz gegen die Kälte um die Schultern gelegt. "So, da bin ich wieder." Meldete sie sich zurück, stellte das Tablett auf den Tisch und schenkte jedem etwas ein. Als sie sich setzte, sah sie beide entschuldigend an. "Ich würde euch ja gerne reinbitten, aber in meinem Gästezimmer sieht es noch aus, als wäre da eine ganze Armee hindurchmarschiert. Ehrlichgesagt hatte ich nicht so bald mit Besuch gerechnet und deswegen ist dieses Zimmer etwas zu kurz gekommen. Aber ich werde mich gleich morgen darum kümmern." Meinte sie in unbekümmerter Art. Das sie gerade erfahren hat, dass vor ihrer Türe ein Mord geschehen war, schien gar nicht mehr wichtig für sie zu sein.
    "Seht mal, was ich gerade gefunden habe. Hat ein Bote abgegeben." Sie reichte ihrem Bruder das Schriftstück mit der Einladung. "Glaubst du, du könntest da frei nehmen und mich begleiten?" Verstohlen sah sie dabei zu Loki, denn eigentlich wäre es ihr ja ganz recht, wenn er sie begleiten würde, doch das traute sie sich dann doch nicht zu fragen. Vor allem vor ihrem Bruder nicht. Doch sie schnkte Loki ein scheues Lächeln. "Habt ihr euch gut vertragen, während ich weg war?"

  • "Naja, es ist nicht unbedingt ein Makel, ein Zivilist zu sein", lachte Valerian, da er ja nicht ahnen konnte, daß Lando durchaus kämpferisch veranlagt war. Er wollte noch dazu ansetzen, etwas weiteres dazu zu äußern, doch da kam auch schon Valentina zurück.


    Valerian nahm dankend den Becher mit dem Wein entgegen und trank einen kleinen Schluck, bevor er ihn wieder abstellte. Er war gut verdünnt, von daher mußte er sich keine Gedanken machen, bei der Rückkehr ins Castellum in Schwierigkeiten zu geraten. "Wir leben beide noch, Valentina. Also sind wir uns nicht an Gurgel gegangen." Er lachte, warum hätten sie sich nicht vertragen sollen?


    Überrascht nahm Valerian das Schriftstück entgegen und las es. Eine Einladung der Duccier. Er warf kurz einen fragenden Blick auf Lando, meinte mit seinen folgenden Worten aber alle beide."Also... wenn die Einladung auch für mich gilt, dann kann ich das sicher einrichten. Mein Centurio ist eigentlich ganz in Ordnung, wenn man seine Gutmütigkeit nicht versucht zu überreizen. Und es ist ja noch genug Zeit, um es im Dienstplan zu berücksichtigen. Ich muß natürlich erst fragen, aber ich denke, Du kannst davon ausgehen, daß ich Dich begleiten kann."


    Woher hätte er wisssen sollen, daß Valentina sich gerne von Lando begleiten lassen würde? Außerdem war er ja wohl einer der Gastgeber, so daß sie ihn dort ja ohnehin antreffen würde.

  • "Wow, das ging schnell...", murmelte Loki nur als er die kleine Schriftrolle in Valentinas Hand erblickte, mehr zu sich selbst als zur Allgemeinheit. Albin war schneller mit der Zustellung der Einladung als die Vigiles erlaubten.


    Dankend nahm er sich vom Wein und ließ die Frage unkommentiert, ob beide eingeladen waren, sie würden von alleine verstehen dass dies genau so gemeint war. Die Feier schwirrte Loki sowieso die ganze Zeit im Kopf herum, weil sie stattfinden würde wenn Venusia nichtmehr im Haus war, um nach Ägypten zu reisen. Das war in etwa als hätte man sturmfrei. Innerlich rieb sich Loki grinsend die Hände, doch dann wandte er sich wieder seinen Gastgebern zu: "Das mit der Sicherheit in Mogontiacum ist so ein Ding. Einerseits gehört sie zu den Städten mit dem höchsten Standard in der Provinz, wenn es nicht DIE Stadt ist, andererseits lockt das immer wieder dunkle Gestalten an.", womit Loki nicht unbedingt nur Tagediebe und andere Verbrecher meinte..

  • Begeistert klatschte Valentina in die Hände als Valerian zusagte zu der Feierlichkeit mitzukommen. Dann musste sie nicht ganz alleine hingehen. Sie wusste auch gar nicht, ob sie alleine da überhaupt auftauchen hätte dürfen. Geziemte es ich für eine junge Frau alleine zu solchen Feierlichkeiten zu gehen? Doch diese Frage stellte sich ja jetzt nicht mehr, denn ihr Bruder war ja dabei. Dann konnte sie Loki doch wieder sehen! Über den Rand ihres Bechers sah sie besagten Gast verstohlen an. So gerne würde sie ihm sagen, dass sie da etwas tief in sich empfand. Etwas, das weit über Gastfreundschaft hinausging. Aber wie hätte sie das tun sollen? Valentina war in diesen Dingen mehr als unbeholfen. Schließlich war sie in Rom alleine gewesen. Da gab es niemanden, der ihr den Hof gemacht hätte. Und selbst wenn, hätte sie es nicht bemerkt.


    Schüchtern nippte sie von ihrem Wein und hörte Lokis Worten zu. Das war ein Thema zu dem eine Frau nichts beizutragen hatte. Es stimmte sie traurig, dass der Glanz einer Stadt auch gleichzeitig immer Schattenseiten hatte. Aber vermutlich war das immer so. Wo Licht war musste auch Schatten sein. Der einzige Nachteil war, dass sie jetzt in der Nacht immer Angst hatte, wenn sie ins Bett ging. "Glaubt ihr es wäre von Sinn, wenn ich mir einen dieser Hunde zulege, die man hier so viel sieht? Würde der mich beschützen?" Fragend sah sie von ihrem Bruder zu Loki und wieder zurück.

  • Loki überlegte einige Sekunden lang. Ein Hund wäre vielleicht keine so schlechte Idee, würde aber im Endeffekt nichts an ihrer Misere ändern, hier alleine zu wohnen. Im Endeffekt musste ein Sklave her, das war klar. Eine einfache junge Sklavin wäre sogar einigermaßen günstig zu bekommen. Loki hatte das Geld sogar, aber es wäre ein Affront ohne gleichen wenn er ihr ihn einfach so bezahlen würde. Also müsste er ihr einen schenken, und das so unauffällig wie möglich. Pläne ordneten sich hinter Lokis Stirn, während er einen weiteren Schluck vom Wasser nahm... doch dann drängte sich ihm eine andere Frage auf.


    "Valerian, darf ich fragen was dich zur Legion trieb? Vor allem: was trieb dich zur Legion in Germania?"

  • Valerian blickte seine Schwester stirnrunzelnd an. "Ein Hund ist sicher schon mal eine gute Idee. Aber der allein reicht nicht. Hör zu, ich habe ein bißchen was gespart. Du brauchst jemanden, der bei Dir ist. Der Dir hier auch Arbeiten abnimmt. Ein männlicher Sklave wäre vielleicht... unpassend. Aber eine Sklavin? Es gibt durchaus auch Sklavinnen, die wehrhaft sind. Noch lieber wäre es mir natürlich, wenn außerdem noch einer unserer Verwandten hier leben würde. Wenn Narcissa und Montanus sich dazu entschließen könnten. Hast Du mal wieder etwas von Montanus gehört? Seit ich hier bin, habe ich ihn noch gar nicht zu Gesicht bekommen." Die Verwandten machten sich wirklich rar, was Valerian ausgesprochen schade fand. Es mußte eine Lösung her, da war er ganz Landos Meinung, auch wenn er nicht wußte, daß der sich ähnliche Gedanken machte.


    "Was mich zur Legion trieb? Das... ist eine Geschichte, die wenig rühmlich für mich ist", sagte der junge Quintilier mit sichtlicher Verlegenheit. Trotzdem sprach er weiter. "Mein Vater wollte mich stets in der Verwaltung sehen. Und wollte, daß ich mich hocharbeite und bewähre und... naja, vielleicht sogar einmal etwas höheres erreiche als er selbst es vermocht hatte. Doch... ich bin für die Verwaltung einfach nicht geschaffen. In Rom wollte mich schon keiner mehr einstellen. Ich hatte hier aus Mogontiacum ein Angebot und reiste also hierher. Aber auf der langen Reise wurde mir klar, daß es nicht besser funktionieren konnte als in Rom. Ich stieg ja immer mehr ab, anstatt aufzusteigen. Also... habe ich mich zur Legion gemeldet. Hier, weil ich nunmal gerade hier war. Und es war kein Fehler. Ich komme gut zurecht, bin nicht der schlechteste Kämpfer und habe ein gutes Verhältnis zu meinen Kameraden." Er zuckte die Schultern. "Ich bereue es nicht, diesen Schritt getan zu haben. Nur um meine Schwester mache ich mir Sorgen."


    Damit blickte er wieder zu Valentina. Er wußte, daß sie sich immer schwer tat, etwas anzunehmen. Dabei gab er doch gerne, auch wenn seine Mittel sehr begrenzt waren. Doch was brauchte er schon? Er hatte Unterkunft und Verpflegung bei der Legion. Von seinem Sold verbrauchte er nur wenig. Eigentlich nur hin und wieder besondere Lebensmittel und den einen oder anderen Krug Wein.

  • Schweigend saß Valentina auf ihrem Platz. Sie sagte zwar nichts, doch sie hatte ihre Unterlippe vorgeschoben und die Arme verschränkt. Kein gutes Zeichen für jemanden, der sie kannte. Valerian hatte in wenigen Sätzen ein paar für Valentina unverzeihliche Fehler gesagt. Er sollte sie doch nun wirklich besser kennen. Aber sie erinnerte sich an ihren Anstand und wartete bis die beiden Männer eine Lücke in ihrem Gespräch ließen damit sie nicht dazwischen quatschte. Als Valerian sie anblickte meinte sie ziemlich unterkühlt. "Montanus ist gestorben. Deswegen ist Narcissa nicht hier. Sie hat sich vollkommen zurückgezogen und ihr Zimmer in der Casa Duccia seit dem nicht mehr verlassen. Ich habe sie nur einmal kurz gesehen. Sie hier zu haben wäre mit Sicherheit nur eine Belastung." Es waren böse Worte, die sie aussprach. Schließlich war Narcissa ihre Cousine. Aber so war Valentina eben. Diese Art hatte ihr schon so manchen Ärger eingebracht.


    Und als sie Valerian nun ansah blitzten ihre Augen zornig. "Und was das Thema Sklavin betrifft! Wie lange kennen wir uns jetzt eigentlich schon? Du weißt, dass ich den Sklavenstand verabscheue! Wieso soll ich mit einer Frau zusammen wohnen, die nur hier ist, weil ich sie bezahle? Die wütend und traurig ist, weil sie so weit von ihrer Heimat weg ist. Glaubst du allen Ernstes, sie würde mich verteidigen? Ich würde das wohl nicht tun, wenn ich eine Sklavin in einem fremden Land wäre." Natürlich war ihr klar, dass es immer auf den Sklaven selbst darauf ankam, ob er zu seinem Herrn stand oder nicht. Aber Valentina hatte nunmal eine Ablehnung gegen die Sklaverei. Wie ein troziges Kind saß sie auf ihrem Stuhl, hatte die Arme verschränkt und blitzte Valerian wütend an. "Ich bin bis jetzt alleine zurecht gekommen, dann werde ich das auch weiterhin."


    (ooc: Ich hoffe ich hab das jetzt mit dem Namen nicht verwechselt. :P Wenn doch, dann streicht das gestorbener Montanus einfach und ersetzt es durch "Montanus habe ich auch nicht gesehen und Narcissas Bruder ist gestorben. Sie hat sich vollkommen ...)

  • Loki konnte sich ein süffisantes Schmunzeln nicht verkneifen, diese Frau hatte definitiv Feuer. Was ihr Problem allerdings nicht beseitigte, immerhin war sie nach wie vor alleine in diesem Haus, und ohne Familie war es schon schwer genug, wie sollte es da dann auch noch ohne Haushaltshilfe sein? Die Casa Quintilia war nicht unbedingt klein... aber nichtsdestotrotz war es die Entscheidung der Römerin, wie sie leben wollte. Von daher beließ Loki es dabei und wartete einfach nur darauf was ihr Bruder dazu zu sagen hatte, immerhin schien er einiges Gewicht in ihrer Meinung zu haben.


    Sim-Off:

    Montanus lebt. Noch. Fundulus ist seit Monaten tot, und Iuba, der Bruder Narcissas, auch ebenso lange. Ihr beide habt es bald verdammt kuschelig.

  • Sie war definitiv noch genauso stur wie früher. Und unvernünftig in diesem Fall obendrein. "Ihr Götter! Valentina, nun stell Dich doch nicht so an. Nicht jeder Sklave ist unglücklich über seine Stellung. Und es steht Dir doch auch frei, Deiner Sklavin die Freiheit zu schenken, wenn ihr da so viel dran liegt. Oder wenn Du so viel gegen den Sklavenstand hast, dann versuch sie einzustellen. Unterkunft und Verpflegung und ein wenig Geld, das sollte doch reichen, oder? Ich werde Dir ab sofort die Hälfte meines Soldes überlassen. Dafür solltest Du jemanden finden können. Ich habe einfach Angst um Dich, wenn Du hier so alleine lebst. Und das ganze Haus in Schuß halten sollte Dir allein auch etwas schwer fallen." Sie tat ja geradezu,als wollte er ihr irgendetwas antun.


    Mit einem verlegenen Lächeln wandte sich Valerian an Lando, da ihm das etwas temperamentvoll geführte Gespräch mit seiner Schwester langsam peinlich wurde. "Entschuldige bitte, Lando. So etwas... sollte man nicht besprechen, wenn ein Gast dabei ist. Doch ich habe nur selten Ausgang und ich finde, die Angelegenheit ist doch ziemlich dringend. Du bist doch hier in der Stadt sicher sehr bekannt. Weißt Du veilleicht eine Lösung, die auch für diesen Dickkopf hier akzeptabel wäre?"

  • Hilflos zuckte Loki mit den Schultern, was sollte er schon sagen können?


    "Es wäre gelogen würde ich behaupten solcherlei Auseinandersetzungen gäbe es zwischen meinen Brüdern und Schwestern nicht, da kann ich euch beruhigen. Was allerdings das Problem an sich angeht, kann ich deine Sorgen, Valentina, durchaus verstehen. Als ich in das Reich kam war ich mehr als nur überrascht durch die Art und Weise wie die Herren dieser Welt mit ihren Leibdienern umgehen, aber solche Härtefälle gab es auch in meiner Heimat, jedoch sehen wir unsere Unfreien eher als fester Bestandteil unseres Lebens, als nur als Ware, wie es viele Römer tun. Verzeiht meine Anmaßung, aber ich denke es kommt darauf an wie man selbst mit solchen Menschen umgeht. In unserer Casa haben wir einige Bedienstete, die nicht frei sind, und gleichzeitig werden sie ob ihrer Leistung als Teil unseres Lebens respektiert. Ich glaube da muss man stark trennen... wenn du dich selbst mit den gewalttätigen Herren dieser Welt in einen Topf werfen willst, verstehe ich dich nicht. Dir ist die Möglichkeit gegeben es besser zu machen, und das wird ein dir anvertrautes Leben auch dementsprechend quittieren."


    Die Sklavenfrage war wirklich ein heißes Thema, und zwischen den Völkern komplett anders interpretiert, wie sich mal wieder zeigte...

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