Die kaiserliche Landvilla

  • Zitat

    Original von GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANUS
    "Für deine langjährigen Dienste als Offizier überreiche ich dir eine Hasta Pura", verkündete er dann, ohne sich dazu von seinem Platz zu erheben. Die eigentliche Überreichung führte an seiner Stelle einer der Beamten durch.


    "Zusätzlich soll dieses großzügige Stück Land nun dein Eigentum sein." Der zweite Beamte überreichte eine Besitzurkunde, die Annaeus Florus als neuen Eigentümer von Ländereien aus bisher kaiserlichem Besitz auswies.


    Ein Beamter trat an mich heran und überreichte mir eine silberne Lanze, die Hasta Pura. Dieses Geschenk stellte nun auch offiziell meinen Abschied aus der Armee dar. Danach erhielt ich noch ein ausgedehntes Stück Land, was mich natürlich sehr freute.


    Ich versuchte dieser Freude Ausdruck zu verleihen, was mir aber gründlich missriet: Ich danke dir, mein Kaiser. Es war mir immer ein persönliches Anliegen deine Anordnungen zu erfüllen.


    Ich erwähnte hier bewusst weder seinen Vater, noch meine innere Unruhe, wohin mein weiterer Weg mich führen würde, und wartete ab, was er noch sagen würde.

  • "Du hast sie auch stets zu meiner Zufriedenheit erfüllt", gelang Valerianus seinerseits eine einigermaßen passende Antwort.


    Dann behandelte er den nächsten Punkt, dem man ihm als Anliegen des ehemaligen Praefectus mitgeteilt hatte. "Außer dem Militär dientest du auch bereits dem Volk als Quaestor und Tribunus Plebis. So soll dir nun jener Status zu Teil werden, der sich daraus ergibt. Du gehörst nun zur Reihe der Senatoren. Die Consuln sind bereits darüber informiert."

  • Dann war dies dann wohl der Moment, auf welchen ich gewartet hatte, seit ich vom Tode meines Vaters erfahren hatte. Es war zwar nicht ganz der Rahmen, an welchen ich mich aus meinen Träumen erinnerte, aber es war dieser Moment. Der Kaiser hatte es ausgesprochen. Ich war nun Senator!


    Mein Kaiser, ich danke dir erneut! Ich werde dir auch als Senator weiterhin so gut zu dienen versuchen, wie ich dies als Offizier getan habe.


    Ich verzichtete darauf, den Kaiser darauf anzusprechen, ob er noch weitere Wünsche habe, oder ob ich mich so schnell als möglich in Rom zeigen sollte. Sicherlich würde er mir mitteilen, wenn er noch etwas hätte, oder wenn die Audienz hiermit beendet war.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Zitat

    Original von GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANUS
    Die einzige Spekulation zum Fortgang des Feldzugs, die Valerianus wirklich mochte war die, was passiert wäre, wenn sein Vater gar nicht gefallen wäre. Alles andere interessierte ihn nicht. Der Feldzug war beendet, sein Vater tot und er selber hatte nicht die Kraft, ihn neu zu beginnen. Also spekulierte er nicht über mögliche andere Ausgänge und kommentierte auch die Ausführungen des Senators nicht weiter.


    Stattdessen lauschte er dessen Worten über den Hergang der Befreiung. "Wie kam es dazu, dass gerade diese Männer dir zu Hilfe eilten? Sind es Freunde deines Bruders, der sie für deine Rettung gewinnen konnte?"


    "Germanicus Avarus ist mit meiner Cousine Lucilla, der Schwester des Decimus Meridius, verheiratet. Er steht unserer Gens durch diese Verbindung daher sehr nahe und vermutlich hat auch meine Cousine einiges dazu beigetragen, dass Avarus den Stein ins Rollen brachte und seinen Klienten für diese Befreiungsaktion gewinnen konnte."


    Livianus änderte leicht seine Sitzposition und sprach dann weiter.


    "Mein Kaiser. Ich hatte gehofft, du würdest diese Männer aufgrund ihrer heldenhaften Taten auszeichnen."

  • Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Dann war dies dann wohl der Moment, auf welchen ich gewartet hatte, seit ich vom Tode meines Vaters erfahren hatte. Es war zwar nicht ganz der Rahmen, an welchen ich mich aus meinen Träumen erinnerte, aber es war dieser Moment. Der Kaiser hatte es ausgesprochen. Ich war nun Senator!


    Mein Kaiser, ich danke dir erneut! Ich werde dir auch als Senator weiterhin so gut zu dienen versuchen, wie ich dies als Offizier getan habe.


    Ich verzichtete darauf, den Kaiser darauf anzusprechen, ob er noch weitere Wünsche habe, oder ob ich mich so schnell als möglich in Rom zeigen sollte. Sicherlich würde er mir mitteilen, wenn er noch etwas hätte, oder wenn die Audienz hiermit beendet war.


    Valerianus wartete kurz ab, ob der neue Senator noch weiteres zu sagen hatte und nachdem dies nicht der Fall war und man ihm selber auch keine weiteren Informationen gegeben hatte, konnte er die Audienz hier beenden.


    "Mögen die Götter dich dabei unterstützen. Richte in Rom den Consuln meine Grüße aus."

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    "Germanicus Avarus ist mit meiner Cousine Lucilla, der Schwester des Decimus Meridius, verheiratet. Er steht unserer Gens durch diese Verbindung daher sehr nahe und vermutlich hat auch meine Cousine einiges dazu beigetragen, dass Avarus den Stein ins Rollen brachte und seinen Klienten für diese Befreiungsaktion gewinnen konnte."


    Livianus änderte leicht seine Sitzposition und sprach dann weiter.


    "Mein Kaiser. Ich hatte gehofft, du würdest diese Männer aufgrund ihrer heldenhaften Taten auszeichnen."


    "Familie ist ein hohes Gut und eine starke Gens macht vieles möglich. Starke Männer standen niemals alleine."


    Umso tragischer war es für Valerianus, dass er eine solche starke Gens nicht um sich wusste. Er war der Hoffnungsträger seines Vaters gewesen und wurde dieser Rolle nicht gerecht. Gedankenverloren starrte er an seinem Gast vorbei.


    "Auszeichnungen. Auch wenn sie keine Offiziere sind, sollten militärische Auszeichnungen möglich sein. Die Krone aus Eichenlaub für die Rettung deines Lebens. Wo werdet ihr einen Weihestein zum Dank an die Götter setzen?"

  • Zitat

    Original von GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANUS
    Valerianus wartete kurz ab, ob der neue Senator noch weiteres zu sagen hatte und nachdem dies nicht der Fall war und man ihm selber auch keine weiteren Informationen gegeben hatte, konnte er die Audienz hier beenden.


    "Mögen die Götter dich dabei unterstützen. Richte in Rom den Consuln meine Grüße aus."


    Der Kaiser beendete die Audienz.


    Natürlich, ich werde die Grüsse ausrichten.


    Danach verneigte ich mich und machte mich auf dem schnellsten Weg wieder zurück zu meiner Reisegruppe und mit dieser zusammen auf nach Rom.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Und wieder erreichte den Kaiser ein Brief aus Roma, überbracht von tiberischen Sklaven.

    Ad
    Pontifex Maximus
    Imperator Caesar Augustus
    C Ulpius Aelianus Valerianus
    Villa Rustica Caesaris Miseno, Italia



    M' Tiberius Durus Pontifex pro magistro Pontifici Maximo Imp Caesari Augusto C Ulpio Aeliano Valeriano s.p.d.


    Obschon ich es für ungewöhnlich halte, eine Vestalin als Priesterin Roms in einer anderen Stadt aufzunehmen, nehme ich an, dass Du die Zustimmung der Götter eingeholt hast. Ich habe sämtliche Vorbereitungen getroffen, sodass die Zeremonie PRIDIE ID IUL DCCCLIX A.U.C. (14.7.2009/106 n.Chr.) im Capitolium von Misenum stattfindet. Ich habe Claudia Romana bereits geladen, ebenso wird die Virgo Vestalis Maxima erscheinen, um die Amata mit nach Roma zu nehmen.



    Mögen die Götter mit Dir sein,
    [Blockierte Grafik: http://img157.imageshack.us/img157/6083/siegelmtdsenatorhc0.gif]

  • Zitat

    Original von GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANUS
    "Familie ist ein hohes Gut und eine starke Gens macht vieles möglich. Starke Männer standen niemals alleine."


    Umso tragischer war es für Valerianus, dass er eine solche starke Gens nicht um sich wusste. Er war der Hoffnungsträger seines Vaters gewesen und wurde dieser Rolle nicht gerecht. Gedankenverloren starrte er an seinem Gast vorbei.


    "Auszeichnungen. Auch wenn sie keine Offiziere sind, sollten militärische Auszeichnungen möglich sein. Die Krone aus Eichenlaub für die Rettung deines Lebens. Wo werdet ihr einen Weihestein zum Dank an die Götter setzen?"


    Ja, damit hatte der Kaiser Recht und auch Livianus hatte bereits oft am eigenen Leib erfahren dürfen, dass die Gens Decima zusammenhielt – in jeglicher Lebenslage. Doch eine Tat wie diese, war selbst für seine Gens eine Ausnahme sondergleichen. Noch nie hatte jemand aus ihren Reihen sein Leben aufs spiel gesetzt, um einen Verwandten zu befreien und aus Feindesland zurück nach Rom zu holen. Überhaupt hatte Livianus Zeit seines Lebens noch nie von einer solchen Tat in seinem Umfeld gehört. Umso erfreulicher war es auch, dass der Kaiser seinem Ansuchen um Auszeichnung seiner Befreier zustimmte, auch wenn er dabei etwas abwesend wirkte. Der Senator ließ sich davon jedoch nicht beirren und antwortete dem Kaiser.


    "Ich möchte den Weihestein in meiner Heimatprovinz Hispania errichten lassen. Nahe meiner Geburtsstadt Tarraco. Es schien mir der geeignetste Platz, um den Göttern zu danken und zugleich meinen Ahnen zu gedenken. Ich werde noch diesbezüglich dem Duumvir von Tarraco ein Schreiben schicken."


    Livianus machte eine kurze Pause um seine Gedanken zu sammeln und versuchte dann das Thema zu wechseln. Er war als Legatus einer Legio nach Parthia gegangen und während seiner langen Abwesenheit ersetzt worden. Nun war es nur all zu klar, dass er sich selbst schon Gedanken über seine Zukunft gemacht hatte, die er nun ebenfalls mit dem Kaiser kurz besprechen wollte. Er war ein Mann der schon zuvor aufgrund seines Standes und durch seine Gefangenschaft heute mehr den je im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stand. Eine Tatsache, die es nicht mehr möglich machte und in der man sich nicht mehr erlauben konnte zu machen, was man wollte.


    "Mein Kaiser. Wenn du gestattest möchte ich auch kurz über mich selbst sprechen. Ich habe deinem Vater die meiste Zeit meines Lebens als treuer Soldat und Kommandant seiner Truppen gedient. Da mein Posten als Legat der Legio I wie zu erwarten nachbesetzt wurde, möchte ich diese Gelegenheit nutzen um vorerst meinen Abschied aus dem Exercitus zu nehmen, um mich anderen Dingen zu widmen, die ich bisher immer vor mich hergeschoben habe."

  • Die Bescheidenheit, mit der der ehemalige Legatus den Standort für eine Weihung wählte, überraschte Valerianus.


    "Es ist deine Entscheidung, aber falls du deine Retter geehrt wissen möchtest, würde eine großzügige Weihung, die nicht nur deinen Namen nennt sondern auch den deiner Retter in Rom weit mehr Gewicht haben als eine in Tarraco."


    Die weiteren Ausführungen nahm er zur Kenntnis. Ein Beamter würde sie niederschreiben und den zuständigen Stellen mitteilen. Hätte man andere Pläne mit dem Rückkehrer gehabt, hätte man sie Valerianus vor der Audienz mitgeteilt.


    "Wähle deinen Weg, wie er dir sinnvoll erscheint. Ich werde dich rufen lassen, wenn das Heer dich wieder benötigt."

  • Nachdem ich mir das gespräch mit Balbus einige Tage durch den Kopf gehen hatte lassen, entschied ich mich dazu, dem Kaiser doch persönlich meine Aufwartung zu machen.
    Es war mir ein Anliegen, ihn selbst gegenüber zu treten und meine langjährige Amtszeit nicht nur mit einem Brief zu beenden.


    So organisierte ich eine kleine Eskorte und liess mich in einer Reisekutsche nach Misenum bringen, wo wir auch schon bald die Landvilla des Kaisers erreichten.


    Ich war gespannt, ob der Kaiser wohl auf war, mich überhaupt empfangen würde und überhaupt würde ich ihm das erste Mal gegenüber stehen.


    Ein Mledereiter hatte meine Ankunft angekündigt und als man die Villa erreichte, liess ich sofort nach einer Audienz beim Kaiser fragen....

  • Der Meldereiter hatte indes noch nicht allzu viel erreichen können, denn auch in der relativen Abgeschiedenheit von Misenum hatte der kleine Hofstab des Kaisers, der mit hierhin gekommen war, alle Hände voll zu tun und im übrigen Anweisungen, dass Ausnahmen und Sonderbehandlungen noch mehr zu reduzieren waren, als dies in Rom üblich war. Oberste Priorität hatte ein Tagesablauf, der zur Gesundung des Kaisers optimal beitragen konnte und wenn in diesem Tagesablauf kein Platz mehr für eine Audienz war, dann hatte der Gast eben zu warten.


    So geschah es auch dem ehemaligen Statthalter von Germania, der zwar von einem hochrangigen Beamten empfangen wurde, zunächst aber nur in ein unscheinbares Büro geleitet wurde. "Welche Themen gedenkst du dem Imperator Caesar Augustus vorzutragen?" erkundigte sich der Beamte als erstes.

  • Zuerst war ich froh, dass man mich überhaupt fragte und nicht gleich wieder abwimmelte, denn immerhin kam ich unangemeldet und man wusste ja nicht, wie sich der Kaiser gerade fühlte.
    Diese Dankbarkeit drückte ich auch aus, bevor ich auf die Frage antwortete.
    "Nun, ich war viele lange Jahre Statthalter in Germania und wollte dem Kaiser persönlich Bericht erstatten und nicht nur einen Brief schicken!"

  • Der Beamte verzog keine Miene und ließ sich nicht anmerken, ob diese Antwort schon ausreichend war um zu bestimmen, ob und wann der ehemalige Statthalter zum Kaiser vorgelassen wurde. Stattdessen fragte er weiter. "Wird dein Bericht politische oder militärische Fragestellungen beinhalten, die eine rasche Reaktion des Kaisers erfordern? Werden sich Informationen wiederholen, die bereits in schriftlicher Form vorliegen?"

  • "Nein, der Kaiser ist nicht zum Handeln gezwungen und es gibt natürlich Berichte aus den Provinzen. Allerdings halte ich es, sofern es der gesundheitszustand des Imperators zulässt, für mehr als angebracht, wenn ich ihm persönlich nochmal über die Lage in einer seiner wichtigsten Provinzen berichte!"

  • Den Beamten interessierte es nicht im Mindesten, was der Senator für angebracht hielt, ließ dies aber mit stoischer Miene nicht erkennen. Stattdessen gab er zu verstehen, dass er genug Informationen erhalten hatte. "Ich bitte um einen Augenblick Geduld", verkündete er, erhob sich und verschwand im Nebenraum.


    Nach einer Weile kam er zurück, begleitet von einem anderen Mann, der eher zur Dienerschaft zu gehören schien. "Der Imperator Caesar Augustus wird deinen Bericht morgen vormittag entgegen nehmen. Es kann für die Nacht ein Gästezimmer für dich bereitet werden, sofern dies notwendig ist."

  • Am nächsten Tag war es dann tatsächlich so weit, dass der ehemalige Statthalter durch mehrere Räume und Flure geführt wurde, bis er das Arbeitszimmer des Kaisers erreichte, der hinter seinem Schreibtisch saß.


    "Ich grüße dich und danke dir für deine Mühe, extra nach Misenum zu reisen, um mir Bericht zu erstatten."

  • In die beste Toga gehüllt trat ich nun vor dem Mann, dem ich die Treue geschworen hatte, damals auch alle Legionen unter meinem Kommando aufgefordert habe, dies mir gleich zu tun, und doch kannte ich ihn nicht, bis Heute.....


    "Salve, mein Imperator...." verbeugte ich mich kurz vor ihm "..... es war mir keine Mühe, sondern ein persönliches Anliegen, dir nach diesen vielen Jahren Statthalterschaft, gegnüber stehen zu können.
    Ich habe dir zu danken, dass du dir, trotz der Umstände, Zeit für mich nimmst!"

  • Valerianus hatte sich keine weiteren Gedanken darüber gemacht, ob er den ehemaligen Statthalter selber schon einmal gesehen hatte. Viele wichtige Positionen waren noch von seinem Adoptivvater besetzt worden, so dass es nicht verwunderlich war, die Männer nicht persönlich zu kennen.


    "Dann berichte mir, was du zu berichten hast."


    Ein passendes Sitzmöbel wurde von einem Diener bereitgestellt, damit der Bericht nicht im Stehen erfolgen musste.

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