Die germanische Hochzeit | - Gästebegrüßung und erstes Geplänkel -

  • Da musste Phelan aber prächtig prusten, als eine junge Germanin seinem militärisch gedrillten Vetter das Wasser über seine doch so funkelnde Rüstung 'goss', beharrlich wartete er auf die Reaktion, die aber überraschend milde ausfiel, eigentlich hatte der Jungpriester gedacht Arbjon würde ausflippen aber gut, alles zu seiner Zeit! Spästens beim späteren Saufgelage würde es nochmal scherzhaft laut werden.


    Glabrio schien sich nicht mehr an ihn zu erinnern, also erinnern schon, allerdings den Namen hatte er wohl oder übel verdrängt, was der Gode aber nicht als schlimm empfand.


    "Verus eigentlich, aber nenn mich doch bitte Phelan Glabrio. Du hast Recht, ich werde auch später Prudentius Balbus wiedersehen, den ich ebenfalls in Rom kennen gelernt habe." hm, mit diesem sollten auch fast alle Gäste da sein, dann konnte es ja bald losgehen!

  • Ein Moment der Ruhe... Lando war froh, dass es diese immer wieder gab, denn der ganze Vorstellungs- und Begrüßungsmarathon zerrte mehr an ihm als ein bockiger Hengst, in dessen Zaumzeug er sich verfangen hatte. Er fragte sich, ob es seiner Braut genauso ging. Sowieso, seine Braut: ich glaube sie zusammen hatten an diesem Tag keine zehn Worte miteinander gewechselt, die nicht Teil eines unbefangenen und befangenen Gesprächs mit Gästen gewesen waren. Deshalb war er dankbar für den Augenblick, in dem sie in keinem Gespräch verheddert waren.


    Er schnorrte sich irgendwo zwei Becher mit Wasser, reichte einen Elfleda, und nippte huldvoll an seinem eigenen, der ihn spüren ließ wie trocken seine Kehle vom ganzen Reden und Lachen war.


    "Alles in Ordnung?", fragte er rein vorsichtshalber nach, und versuchte sich schon vor Beginn der eigentlich Ehe in der Kunst der Empathie (die Lando ehrlich gesagt unheimlicher war als die schwarzen Riten mancher Seher, die zur Anrufung der Toten durchgeführt wurden), "Ich bin froh, wenn wir das hinter uns haben... geht es dir wirklich gut?"


    Lando strich sanft über die rechte Wange seiner Verlobten an ihrem Hals herab, und seufzte matt lächelnd: "Ich hoffe, wir haben später etwas mehr Zeit für uns."
    Lando leerte den Becher, wandte sich um, um zu sehen ob er Sveija finden konnte, damit er diesen wieder loswurde, und blickte direkt in die Augen Rodriks. Beziehungsweise erst einmal auf dessen Stirn, denn der Junge war nicht unerheblich kleiner als Lando selbst.
    "Rodrik?", staunte er, als er den jungen Duccius so verloren in der Menge herumstehen sah, "Junge, was stehst du hier so rum? Willst du dich zu uns gesellen? Hast du nicht erwähnt, dass ihr euch bereits kennt? Ist dem so?"
    Arglos, als könnte ihn kein Wässerchen trüben, blickte Lando neugierig zwischen Rodrik und Elfleda hin und her...

  • "Meine Güte...", fluchte Lando laut, als um ihn herum die Gesellschaft zu explodieren schien, erst war Glabrio da, dann auf einmal wurde er hinterrücks mit dem Imperator bedroht, und schließlich regnete es auch noch vertikal.


    Dankbar für den Segen, der wohl christlicher Natur war, nickte er seinem Freund lächelnd zu, entschuldigte sich dann mit einem schiefen Lächeln, und trat ohne weiteres auf den Praetorianer zu, der ziemlich bedröppelt aussah. Auch dieser bekam einen festen Händedruck mit folgender Umarmung, und wurde danach kurz seiner Braut vorgestellt.


    "Womit ich sie verdient habe? Ich würde sagen mir verdammt wohlgesonnene Nornen.", paraphrasierte Lando darum herum. Wäre Rodewini hier gewesen, wäre dieser wahrscheinlich in schallendes Gelächter ausgebrochen, hatte Lando sein Junggesellendasein doch im Würfelspiel 'verloren' und damit Elfleda zur Braut gewonnen, "Also, darf ich dir vorstellen, Schatz, das ist Arbjon, Sohn des Evax vom Stamm der Ubier, ein eifrig den Kaiser persönlich beschützender Vetter. Arbjon, das ist Elfleda, Tochter des Sarwolf vom Stamm der Mattiaker."


    Während die beiden sich noch etwas genauer miteinander bekannt machten, wandte Lando sich wieder seinem christlichen Freund aus Rom zu: "Eila müsste hier auch irgendwo rumschwirren. Sie wird sich sehr freuen dich zu sehen, da verlass dich drauf. Du bist natürlich unser Gast, hat Albin dir schon das Gästezimmer gezeigt, oder hat man sich noch garnicht um dich gekümmert?"

  • Rodrik stand tatsächlich noch immer in der Gegend herum. Eigentlich stand er nur an einem Fleck, aber dieser Fleck war strategisch äusserst günstig gewählt. Er stand nämlich neben dem Tisch mit den Fressalien. Und er bog sich. Der Tisch. Er bog sich wirklich. Rodrik brauchte nur die eine Hand ausstrecken, nicht einmal beide Hände auf einmal, dann konnte er sich einen Happen nach dem anderen hinter die Kiemen schieben. Fehlte nur mehr eine nackte Frau vor sich und der Traum aller Männer wäre wahr geworden. Aber statt dessen musste Rodrik sich mit Berechnungen über den VIW begnügen. Begnügen. Tatsächlich. Vor sich auf dem Tisch standen Speisen die er zum Teil gar nicht benennen konnte. Aber im Gegenzug wusste er 300 Namen für Brüste. Und es wurden täglich mehr.


    So stand Rodrik kauend und schluckend neben dem Tisch mit den vielen Köstlichkeiten und beobachtete die Leute (und den VIW, sehr wichtig!), als Lando, sein Vetter, mit seiner Braut Elfi, dem steilen Zahn zu ihm trat und ihn fragte, ob Rodrik sich zu ihnen gesellen wolle. "Öhm... öhm... ja, gerne." antwortete Rodrik. Etwas erschreckt, weil er doch aus seinen Beobachtungen gerissen wurde. Ein Rest an Erziehung (Mutter!) war doch hängen geblieben, es galt die Braut zu begrüßen. "Öhm... Heilsa Elfleda." Rodrik räusperte sich. Sie waren sich ja tatsächlich schon begegnet, mehrmals sogar, waren sie ja sozusagen Nachbarn gewesen. Und schon ab dem heutigen Tag sollten sie im selben Haus wohnen. Oh Mann, er kannte in seinem Dorf mindestens 5 Jungs, die ihm ihre gesamte Habe abgeben würden für. "Eh ja... du weißt ja, unsere Dörfer sind nicht allzu weit voneinander entfernt." richtete Rodrik sein Wort wieder an Lando, bevor er wieder Elfleda anblickte. Nervös. Er war nervös. Gut, das mochte nichts bedeuten, er war in Gegenwart von Frauen immer nervös. Aber jetzt, diese Begegnung hier... das hatte eine komparative Form von Nervosität. Sag was, Rodrik. Sag was! Und vor allem: Nichts Dummes! "Du... du siehst ... gut aus." Er zog die Luft ein und versteckte seine zitternde rechte Hand hinter seinem Rücken.

  • Sveija, die langsam aber sicher ein Gefühl dafür entwickelt hatte, überall und nirgends zugleich zu sein, hatte den suchenden Blick des Hausherrn bemerkt und materialisierte sich daraufhin direkt neben ihm – soll heißen sie ging flink und leise herüber – und nahm ihm den Becher aus der Hand.


    Möht irjendswer vun üsch no jet han?

  • Auch Sveija hatte diese schamlose Attacke auf Arbjon mitbekommen. Sie wusste allerdings nicht, ob sie lachen oder weinen sollte, denn der Freund aus Kindertagen weckte Zuneigung und Abscheu zugleich in ihr. Natürlich konnte der Sohn der Ildrun das nicht wissen, war er doch im fernen Rom gewesen, als die römischen Soldaten das Mädchen entführt hatten. Er hätte doch bestimmt nach ihr gesucht, oder?
    Sveija schüttelte kurz aber heftig den Kopf, um diese Gedanken wieder loszuwerden und schritt dann tapfer auf die kleine Gruppe zu. Sie hörte gerade noch, wie Lando zu einem anderen seiner Gäste sagte, dass dieser im Gästezimmer übernachten könne.


    Isch saach dem Albin övver dä Rumm för dinge Jast Bescheid. Un do, Arbjon, kumm ens met en de Köch.

  • "Oh, ist dem so?", zeigte Lando sich ehrlich überrascht, hatte er doch nicht davon gewusst (:D), dass Maecenas sich den Comes zum Patron erwählt hatte, "Davon habe ich noch garnichts gewusst... schön zu hören."


    Er fischte einen Becher von einem herumschwirrenden Tablett, das von einer der zahlreichen Helfer, die für dieses Ereignis engagiert wurden, herumgetragen wurden. Keine Sklaven, wohlweißlich, ganz normale Menschen, die sich hier einen kleinen Obulus hinzuverdienten. Und vorher gründlich auf Vertrauensseligkeit überprüft wurden. Gebranntes Kind scheut das Feuer, gebrannte Sippe noch viel mehr.
    Der Becher wurde seiner Braut gereicht, damit die ihm nicht irgendwann durch den Abend vor lauter Händeschütteln und nett lächeln umkippte.


    "Ja, das ist erst der Anfang. Warst du schonmal auf einer germanischen Hochzeit? Wenn nicht, mach dich auf was gefasst.. das wird kein Zuckerschlecken für zartbesaitete Geister. Wobei ich mir bei dir ja keine Sorgen machen muss."

  • "Jaja, das Leben führt einen auf Wege, die man nicht erwartet hätte.", sinnierte Lando zusammenhanglos, winkte einen jungen Cellnus (:D) heran, und reichte seinem Freund einen Becher mit dünnem Bier, "Anstand und Vernunft? Wirft hier jemand wieder mit Fackeln im Langhaus?"
    Er zwinkerte seinem Freund zu, stieß dann mit ihm und Elfleda an, und erlöste die eigene Kehle mit einem Schluck halbwegs kalten Nass.


    "Na, mach meiner Braut keine Angst... die läuft mir sonst noch weg. Schatz, hör dem Mann nicht zu, alles was er erzählt ist erstunken und erlogen.", murrte Lando verschwörerisch, und warf einen schrägen Seitenblick auf seine Braut.

  • Während das Gastgeberpaar sich um weitere Geäste zu kümmern hatte, machte Tiebrius sich auf die Suche nach weiteren ihm bekannten Gesichtern. Einige der Duccier erkannte er, und schlussendlich sah er auch einen ihm bekannten Purgitier.


    Er trat mit freudigem Gesicht auf Maecenas zu.


    "Salve Maecenas, wie ich sehe hat man dich ebenfalls genötigt hier zu erscheinen..." grüßte er gut aufgelegt.

  • Gerade hatte ich mich mit Lando über den Comes unterhalten und da war er auch schon. >Salve Metellus.< Grüßte ich freundlich zurück. Den Begriff Comes oder Patronus vermied ich absichtlich. Waren wir doch nicht auf Arbeit oder in einem Klient, Patron Gespräch hier, sondern auf Einladung der Duccier, genaugenommen Lando und dessen Braut.


    Auf Metellus´ Aussage hin musste ich schmunzeln. >Naja, die Einladung von Lando konnte ich unmöglich ausschlagen auch wenn ich anfangs vergeblich einen Römer ausmachen konnte.<

  • "Hehe, so ähnlich ging es mir auch..."


    Er trat etwas näher zu seinem Klienten.


    "Alles voller Germanen hier... da kannst du sehen wie es um die PRovinzen bestellt ist!" murmelte er, nicht ohne ein schelmisches Grinsen sehen zu lassen.


    "Aber um mal auf ein unverfänglichers Thema zu kommen: Hast du bereits etwas essbares ausmachen können? Du scheints ja schon etwas länger hier zu sein..."

  • Metellus war heute rcihtig gut drauf. Nicht das er sonst nur schlecht gelaunt war, doch heute war dies fernab der Arbeit irgendwie ungezwungener.
    Und mit seiner nächsten Aussage von Metellus konnte man bei mir wieder eine Regung der Mundwinkel erkennen. >Das stimmt....< klinkte ich mich in die Meinung mit ein und grinste breit.


    >Zu Essen....? Puhhhh.....< Auf meiner Stirn zeichneten sich ein paar Falten ab. Danach hatte ich mich noch garnicht umgesehen. Ich ließ kurz meinen Blick schweifen.
    >Dort hinten sind meiner Meinung nach Tische und bänke aufgestellt, dort nehme ich an, das auch dort die Verköstigung stattfindet.< Und ich deutete in die Mitte des Gartens an einem Pulk mit menschen vorbei.

  • Elfleda hätte nicht gedacht, dass das alles so anstrengend. Als Lando ihr also einen Becher mit Wasser reichte, war sie sehr dankbar darüber. Auch wenn er das in gefährlicher Nähe zu Rodrik machte, der sie am Ende noch bemerkte. Aber einen Schluck zu trinken konnte sie vertragen. Sie redete so viel und lernte so viele neue Leute kennen, die sie auch alle als Landos Freunde ordentlich begrüßen wollte, dass ihr schon ganz schwindelig dabei wurde. Und dabei war sie ja durchaus auch größere Feste gewohnt, wenn sich ihr Dort mit den Nachbardörfern getroffen hatte, zu Litha oder auch zu Beltane und Hohen Maien. Die heutige Maifeier war nur etwas anders als sie es zuhause gewesen wäre.
    Zuhause… zum ersten Mal am heutigen Tag wurde Elfleda ein klein wenig schwermütig, als sie darüber nachdachte. Jetzt war das hier ihr zuhause, nicht mehr das Dorf einen halben Tagesritt nördlich von hier. Dorthin würde sie wohl so schnell nicht zurückkehren, wenn sie es überhaupt noch mal wiedersehen würde.
    Vielleicht hatte sie kurz seltsam geschaut, denn Lando fragte sie beinah sorgenvoll, ob alles in Ordnung sei. Er berührte sie sogar sanft an der Wange und am Hals, und sanft lächelnd schloss Elfleda einen Moment dankbar die Augen.
    “Ja, es ist nur ein wenig anstrengender, als ich gedacht hätte. Aber es geht mir gut.“
    Sie öffnete gerade die Augen, um ihn liebevoll anzuschauen, als er sich umdrehte und der kurze Moment der Zweisamkeit in diesem Trubel ein Ende fand. Verdammt, er hatte ihn entdeckt. Und schlimmer noch, Lando kannte ihn. Und noch schlimmer, er bat ihn her. Aber am allerschlimmsten, er wusste, dass sie Rodrik auch schon kannte.
    Ob sich die Geschichten schon rumgesprochen hatten, oder was hatte Roderik wohl erzählt? Sie würde ihn wohl so schnell nicht vergessen. Wenn sie sich recht erinnerte, war das auch an Hohen Maien gewesen, einige Jahre zurück, als sich ihre Sippen getroffen hatten, um zu feiern. Roderik natürlich hatte nichts besseres zu tun gehabt, als sie anzugraben. Wenn es wenigstens charmant gewesen wäre, aber irgendwie war dabei ein ziemlich seltsames Konstrukt rausgekommen, das Elfleda wenig geschmeichelt hatte. Sie versuchte lieber nicht, sich an den genauen Wortlaut zu erinnern.
    Nachdem sie ihn verscheucht hatte, hatte er etwas mehr getrunken, als gut für ihn war und zum krönenden Abschluss ihrer Cousine Emma auf den Rock gekotzt. Und das war nur eine der Gelegenheiten, an denen sie ihn kennenlernen durfte.
    “Danke, Rodrik“, meinte sie etwas kurzangebunden, ehe sie sich an ihre Manieren erinnerte und auch ein wenig lächelte. Das hier war eine Hochzeit, und wenn er geladen war, gehörte er auch dazu. Hätte sie am gestrigen Tage beim Brautlauf genau hingesehen und wäre nicht von den ganzen Eindrücken der Stadt erschlagen gewesen, hätte sie ihn da vielleicht schon bemerkt, aber das hatte sie nicht und hatte daher auch keine Ahnung, dass er zur Familie gehörte. “Deiner Mutter geht es gut? Ich habe sie schon so lange nicht mehr gesehen.“
    Rodriks Mutter war Elfleda in besserer Erinnerung. Das war eine mattiakische Frau von Adel, die sich ihres Standes auch bewusst war und sich auch so zu geben wusste. Mit ihr hatte sich Elfleda immer gern unterhalten.
    Eine Frau kam hinzu, die in einem germanischen Dialekt fragte, ob noch jemand etwas brauchte. Zumindest, wenn Elfleda es richtig verstand, wenn sie raten müsste, würde sie sagen, die Frau sprach Ubisch. Elfleda hatte sich nicht gemerkt, ob sie zum Gesinde der Familie gehörte oder eine Arbeiterin von außerhalb war, die etwas verdiente, dennoch schwenkte ihre Laune ins Freundlichere und Sveja bekam ein aufrichtigeres, kleines Lächeln geschenkt.
    “Für mich nicht. Aber du kannst meinen Becher wieder mitnehmen.“

  • Jetzt musste Elfleda doch wirklich von Herzen grinsen, während sie den beiden Männern so zuhörte. Sie nahm ebenfalls einen schluck, als angestoßen wurde und grinste noch mehr, als Lando sie so ernst von der Seite anschaute.
    “Nun, Harlif, wenn dem so ist, sollte ich dich häufig zum Essen einladen. Immerhin ist es als Gast ja fast deine Pflicht dann, uns mit einigen Geschichten vergangener Zeiten zu unterhalten.“
    Frech blitzten ihre Augen einmal zu ihrem Bräutigam hinüber, und sie lächelte ihn offenherzig an. “Und die erlogenen Geschichten sind immer noch die besten. Du solltest mal Eike nach dem Fisch fragen, den er gefangen haben will.“
    Kurz bekam Elfledas Lächeln einen minimalen Dämpfer, als sich der Gedanke einschlich, dass diese Geschichte heute wohl noch würde erzählt werden müssen, weil Eike sonst wieder weg wäre. Aber das währte nicht einmal einen Herzschlag lang, dafür war die Stimmung hier viel zu fröhlich.
    “Vielleicht fällt dir ja heute Abend schon eine passende ein. Ich will doch meinen Mann richtig kennenlernen“, scherzte sie gänzlich unbefangen und schenkte Lando einen neckischen Blick.

  • Der Römer sprach mit ihr, aber irgendwie sprach er plötzlich betont deutlich und langsam. Hatte er gemerkt, dass sie Probleme mit seiner Sprache hatte? Ein wenig war das Elfleda ja schon peinlich, immerhin wollte sie an der Seite ihres Mannes stehen und ihn unterstützen, und nicht in seinem Schatten, stotternd und schüchtern, um sich führen zu lassen. Da gehörte auch ein wenig dazu, dass sie auch die neue Sprache schnell lernte und sich eben nicht mit mangelhafter Wortwahl disqualifizierte.
    Dennoch war sie nicht ganz undankbar, denn so verstand sie wenigstens, was Glabrio meinte. Auch wenn sein Kompliment an sie doch recht zweifelhaft war, konnte man es doch auch als Misstrauen gegen ihre Tugendhaftigkeit interpretieren. Aber vielleicht verstand Elfleda es auch nicht ganz richtig, daher war sie weit davon entfernt, ihm das irgendwie krumm zu nehmen.
    “Ich danke dir, für deine lieben Worte. Ich hoffe, wir haben später mehr Zeit, uns zu unterhalten.“ Sie versuchte, die Worte etwas flüssiger als gewöhnlich zu sprechen, damit man ihr nicht anmerkte, dass sie sich diese erst kurz hatte zurechtlegen müssen und über ihre mangelnde Sprachkenntnis hinwegtäuschte. Auch wenn sie fürchtete, dass es dafür bereits zu spät war.


    Der begossene Krieger, der das ganze zum Glück mit Humor nahm, wurde ihr schließlich richtig vorgestellt. Er war Landos Vetter? Und Ubier und trug eine römische Rüstung? Noch dazu wohl eine ganz besondere, auch wenn Elfleda das nicht wissen konnte. Die Sippe Wolfriks verzweigte sich offenbar weit und hatte schon früher wohl viel Stammespolitik betrieben. Amisvarier, Ubier, Heruten, und nun kam sie als Mattiakerin dazu. Es war wohl wirklich sehr durchmischt.
    Wobei ihr eigener Stammbaum wohl auch etwas durchwachsen war. Ihre Mutter war zwar ebenfalls Mattiakerin gewesen, deren Mutter aber eine Chattin. Und ihre Urgroßmutter väterlicherseits soll eine Suebin gewesen sein, aber das wusste Elfleda nicht mehr so genau.
    Arbjon auf germanisch zu begrüßen viel ihr wiederum um einiges einfacher als den Römer auf Latein, der sich nun mit Phelan unterhielt, nachdem er Lando ein Zeichen auf die Stirn mit dem Daumen gemalt hatte. Vielleicht war es irgendein kleiner Schutzzauber oder dergleichen, Elfleda machte sich darum keine Sorgen.
    “Es freut mich sehr, deine Bekanntschaft zu machen, Arbjon. Ich wusste gar nicht, dass die Sippe Wolfriks so verzweigt ist. Ich sehe schon, ich werde noch einiges lernen müssen. Aber wenn die Nornen schon so gut entschieden haben, werden sie mir dabei sicher auch helfen, damit ich ihren Willen erfülle.“
    Sie zwinkerte leicht schelmisch, um anzuzeigen, dass sie es nur halb ernst meinte und lächelte offen. Überhaupt lächelte und lachte sie heute sehr viel.


    Lando lud den Petronier noch ein, auch hier zu übernachten. Die Casa war wirklich sehr groß, wenn sie noch Gäste aufnehmen konnten, wo Elfledas Sippe schon auf umliegenden Gehöften übernachten musste. Aber Glabrio war ja auch nur ein Mann und konnte bestimmt irgendwo dazugesteckt werden, dachte sich Elfleda leichthin. Die Vorstellung von eigenen Zimmern für einen einzelnen Gast war ihr zu fremd, um daran auch nur zu denken.
    Sveja kam auch gleich vorbei und meinte, sie wolle es Albin sagen. Elfleda hatte den Mann am Abend zuvor nur sehr flüchtig kennengelernt, aber sie hoffte, das würde sich nach der Hochzeit dann ändern. Sie wollte ja alle von der Sippe vernünftig kennenlernen, auch das Gesinde. Und dann kommandierte sie Arbjon noch mit sich in die Küche, so dass Elfleda kurz schmunzeln musste. Klang fast so, als hätten hier im Haus die Frauen das Regiment. Ganz so, wie es sich gehörte ( :D ).

  • Zitat

    Original von Elfleda
    Der begossene Krieger, der das ganze zum Glück mit Humor nahm, wurde ihr schließlich richtig vorgestellt. Er war Landos Vetter? Und Ubier und trug eine römische Rüstung? Noch dazu wohl eine ganz besondere, auch wenn Elfleda das nicht wissen konnte. Die Sippe Wolfriks verzweigte sich offenbar weit und hatte schon früher wohl viel Stammespolitik betrieben. Amisvarier, Ubier, Heruten, und nun kam sie als Mattiakerin dazu. Es war wohl wirklich sehr durchmischt.
    Wobei ihr eigener Stammbaum wohl auch etwas durchwachsen war. Ihre Mutter war zwar ebenfalls Mattiakerin gewesen, deren Mutter aber eine Chattin. Und ihre Urgroßmutter väterlicherseits soll eine Suebin gewesen sein, aber das wusste Elfleda nicht mehr so genau.
    Arbjon auf germanisch zu begrüßen viel ihr wiederum um einiges einfacher als den Römer auf Latein, der sich nun mit Phelan unterhielt, nachdem er Lando ein Zeichen auf die Stirn mit dem Daumen gemalt hatte. Vielleicht war es irgendein kleiner Schutzzauber oder dergleichen, Elfleda machte sich darum keine Sorgen.
    “Es freut mich sehr, deine Bekanntschaft zu machen, Arbjon. Ich wusste gar nicht, dass die Sippe Wolfriks so verzweigt ist. Ich sehe schon, ich werde noch einiges lernen müssen. Aber wenn die Nornen schon so gut entschieden haben, werden sie mir dabei sicher auch helfen, damit ich ihren Willen erfülle.“
    Sie zwinkerte leicht schelmisch, um anzuzeigen, dass sie es nur halb ernst meinte und lächelte offen. Überhaupt lächelte und lachte sie heute sehr viel.


    Quintus erwiderte das Lächeln Elfledas. Ja, in der Tat, die Sippe des Wolfriks war sehr weit verstreut worden und hatte sich so auch immer weiter verzweigt.


    Du hast Recht, dass unsere Familie sehr weitläufig ist. Meine Mutter entstammt Wolfriks Sippe. Sie heiratete den Ubier Evax, meinen Vater, weshalb meine Geschwister und ich Ubier sind... und dennoch Duccier.


    Der Praetorianer grinste verschwörerisch und zwinkerte.




    Zitat

    Original von Sveija
    Un do, Arbjon, kumm ens met en de Köch.


    Immer noch tropfend und irgendwie auch eine wenig verwirrt, folgte Quintus der jungen Bediensteten, die er schon seit ihrer Geburt kannte, durch den Garten in die Küche der Casa. Er hatte nicht einmal mehr die Zeit (oder den Verstand beisammen, wer wusste das schon), sich bei den anderen Gästen und natürlich vor allem beim Brautpaar zu entschuldigen...

  • So gern sie dem jungen Mann glauben wollte, dass er der Sohn von Leif und Alrun war, sie konnte es nur sehr schwer. Seine ganze Art kam ihr so fremd vor. Sicher hatte jeder Wolf seinen eigenen Charakter und einen wirklich ausgeprägten Dickkopf, aber mit dieser Überheblichkeit, so zumindest wirkte es auf sie, war bisher noch keiner aus diesem Zweig gesegnet gewesen. Es konnte nur noch aus Alruns Sippe kommen.
    "Das hört sich ganz nach Leif an. Das Bestreben vieler. "
    Kurz schwieg sie ehe sie sich anschickte weiter zu sprechen.
    "Es haben viele gekämpft, viele keine behütete Kindheit gehabt, kein ruhiges Leben. Ebenso haben sie Verrat kennen gelernt. "
    Obwohl sie diese Worte recht ruhig gesagt hatte, ärgerte sie sich nach innen. Dass sie etwas anders war als vorher konnte man daran erkennen, dass sie ihre Haltung insgesamt gestrafft hatte und bei weitem nicht mehr so überrascht und unsicher.
    "Wie dem auch sein, es freut mich sehr, dass du es zu uns geschafft hast. Es ist immer schön zu wissen, dass die Familie hier wächst. Es zeigt doch recht deutlich, dass man uns nicht so einfach klein kriegt.


    Lucius begann zu quengeln und versuchte sich aus ihren Armen zu winden. Leise seufzte sie.
    "Du entschuldigst mich? Ich muss mich um den jungen Mann kümmern. Es würde mich sehr freuen das Gespräch bei Gelegenheit weiter zu führen."
    Kurz lächelte sie noch einmal ehe sie sich dann anschickte ins Haus zu gehen um zu sehen was Lucius so plötzlich die Laube verdorben hatte. Obwohl sie ein wenig an den Absichten ihres Cousins zweifelte oder sich viel mehr fragte, was seine Absichten waren, meinte sie es durchaus ehrlich zu anderer Gelegenheit wieder das Gespräch zu suchen.

  • "Ich bin mir sicher, dass du dies irgendwann einmal wirst. Aber es ist auch nicht wirklich schlimm wenn du es nur siehst und nicht darauf fahren musst. Das kann ganz schön schaukelig werden."
    Kurz lächelte sie ein wenig verschwörerisch und dann breit.
    "Unter uns. Mir ists immer ganz mulmig solange ich auf dem Schiff bin und ich bin sehr glücklich wenn ich wieder festen Boden unter den Füßen habe"
    Sie hatte sich Elfleda ein wenig angenähert und ihr das zugeflüstert. Musste ja nicht jeder hören, dass sie das Schaukeln so gar nicht mochte. Wenn sie jetzt so daran dachte, wurde ihr sogar ein kleines bischen schwindelig.
    "Wenn man von aus einem Leben kommt wie du es bisher geführt hast, fühlt man sich wie in einer anderen Welt. Man überquert den Limes, den Rhein, man kommt in die Stadt und es wirkt so als wäre man in einer anderen Welt. Als ich vor einigen Jahren hier ankam, ging es mir nicht anders. Ich hatte in Britannien scon ein wenig die römische Welt kennen gelernt, nur war es mit dem hier nicht zu vergleichen. Du wirst dich an das Leben hier gewöhnen. Es ist auch alles nicht so beeindruckend, wie es jetzt wirken mag. Du wirst sehen, dass die Römer auch nur einfache Menschen sind und sich im Grunde gar nicht so von uns unterscheiden. Nimm dir dafür alle Zeit, die du brauchst."
    Ihr war diese Zeit damals nicht wirklich gegeben. Ob sie es bereute? Nein, ganz und gar nicht. So konnte sie vieles vergessen und sich beschäftigen, ablenken. Es hatte ihr sehr gut getan damals. Es ist eben nur nicht die beste Strategie für jeden.
    "Ich bin mit einem Römer verheiratet und wir haben uns bei der Geburt für die römischen Namen entschieden. Kann deine Frage den Hintergrund haben, weil ich sie mit diesen Namen vorstelle und keinen Germanischen nenne?"
    Dies war die einzig logische Erklärung für diese Frage.
    "Es ist ein gute Frage. Wie gesagt, mein Mann ist Römer und nach der Geburt war ich froh dass wir gemeinsam diese Namen gefunden hatten. Ich habe lange Zeit gebraucht um mich von zu erholen. In dieser Zeit ist Primus auf eine Mission gegangen um seinen Bruder aus den Händen der Parther zu befreien. Ein großes kriegerisches Volk, welches den Bruder gefangen hatte. Ich wollte nich über sienen Kopf hinweg mir Namen aussuchn und dies auch mit ihm besprechen. Er kehrte zwei Tage vor meiner Abreise hierher zurück. Ich konnte in dem ruhigen Gewissen fahren, dass er noch am Leben war und da war auch wieder keine Zeit gewesen."
    Ihr Mann kehrte Heim und sie machte eine Reise. Manchmal stellten die Götter sie wirklich auf die Probe. Außerdem wusste sie auch nicht wie Magnus darauf reagieren würde wenn sie ihm dies vorschlug. Er wusste ja nicht einmal, dass seine Kinder auch Germanisch zu hören bekamen. Sie war sich sicher, dass er hiergegen nichts haben würde. Ihre Familie stammten nun einmal von der anderen Seite des Limes und sie hatte ihre Traditionen, die sie auch ausleben durfte. Wie er zu germanischen Namen für seine Kinder stand, das wusste sie nicht.

  • Nachdem alle Gäste eingetroffen, begrüßt und verköstigt waren, neigte sich der Tag seinem Ende zu... und mit der Dämmerung kam auch die Zeit, in der die schlussendliche Trauzeremonie auf dem Plan stand. Das Brautpaar war schon länger verschwunden, um sich für diesen Moment herauszuputzen, und die vielen Helfer und Helfershelfer machten die Gäste dezent und höflich darauf aufmerksam, dass man sich doch so langsam im hinteren Teil des Gartens einfinden sollte, wo die Zeremonie unter der großen Eiche abgehalten werden sollte.


    Denn dort ging es nun weiter...



    Sim-Off:

    Ihr könnt eure Gespräche etc. natürlich gerne zuende spielen... :)

  • Harlif grinste Lando breit an.


    "Na da hast du dir ja die richtige ausgesucht."


    Sein grinsen wand sich zu Elfleda.


    "Ich bin mir sicher das mir heute schon was einfallen wird, es gibt sovieles was du nochnicht über ihn weisst."


    Er beugte sich vor und flüsterte ihr was zu.


    "Aber dazu später mehr, sonst bringt er mich direkt hier vorort um."


    Er zwinkerte kurz und richtete sich wieder auf.


    "Nun, ich denke wir werden heute noch genügend Zeit haben um Geschichten auszutauschen."


    Er sah sich kurz um.


    "Viele Gäste, das muss man dir ja lassen Lando, du machst wie immer keine halben sachen."

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