Fiesta alegre - das Fest der Decimer

  • Zitat

    Original von Decima Serrana


    Verus legte die Hand auf die Schulter seiner Tochter. "Es ist nicht schlimm", sagte er. "Einer Frau deines Standes hat ein Anrecht darauf, zu spät zu sein. Es geziemt sich für deinen Stand." Verus lachte leicht. "Du wirkst etwas verloren? Du scheinst von der Größe unserer Familie erschlagen zu sein, oder?"


    Er blickte sie gespielt besorgt an und legte den Kopf leicht schief.

  • Unglaublich. Nun hatte es mich doch noch nach Rom verschlagen und das obwohl ich in meinem ganzen Leben noch nie in der Hauptstadt gewesen war. Welch ein Anblick! Hier wirkte alles pompöser, voller, lebhafter, als ich es bisher gewohnt war. Vielleicht aber bildete ich mir das alles auch nur ein und versuchte, die Stadt so zu sehen wie ich sie aus den Erzählungen kannte.
    Spannend war es allemal und ich hatte soviel zu schauen, dass ich mich auf dem Weg zur casa nicht einmal mit meinem Bruder unterhalten hatte, der mit mir hierhergekommen war.


    Der Weg zur casa. Ich war froh, als wir sie endlich fanden und glücklich, dass wir uns nicht einmal verlaufen hatten. Rom kam mir so riesig vor, dass ich dachte, ich würde Tage brauchen, bis ich das Anwesen meiner Familie fand. Doch letztendlich ging alles ganz schnell und nun standen wir im Perystilgarten und zumindest ich schaute mit großen Augen auf das Essen, die Leute, das Essen, lauschte der Musik, schaute wieder auf die Leute und suchte die Gesichter fieberhaft nach Menschen ab, die mir bekannt vorkamen.
    "Hey Celsus." flüsterte ich. "Kennst du hier jemanden?"
    Vermutlich hatte ich schon fünf Familienmitglieder übersehen, bevor ich endlich jemanden erblickte, der mir bekannt vorkam. "Da ist der centurio." sagte ich zu meinem Bruder und deutete auf Iulius Licinus. "Und er spricht mit jemandem, der unser verschollener Onkel sein könnte." Ich grinste reumütig, denn es war mir ein wenig peinlich, dass ich den Mann, zu dessen Ehren dieses Fest gefeiert wurde nicht einmal richtig identifizieren konnte.
    "Naja, lass uns mal hingehen, was?"

  • Schweigend war Celsus neben seinem Bruder gegangen. Es war einfach keine Zeit zu Unterhaltungen. Es gab viel zu sehen, zu bestaunen und mitunter zu prüfen, ob die Wirklichkeit dem Hören und Sagen entsprach.


    Die CDM war einzigartig, zumindest nach Celsus` Empfinden. Das hatte nichts zu bedeuten, hatte er doch bisher keine Vergleichsmöglichkeiten.


    Den einzigen, den er kannte, war der centurio seiner Einheit, und der unterhielt sich mit einem Unbekannten.


    Ob dieser der verschollene Onkel war, wie sein Bruder vermutete, Celsus wußte es nicht; er kannte den Onkel nicht.


    So trottete er hinter seinem Bruder her.


    "Gut, gehen wir."

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Dass die Männer jedoch Ruhe haben, das hoffe ich nicht."
    versetzte mit einem gewissen Schalk. Der legatus wüde schon verstehen, wie es gemeint war.


    "Ich kann mir schon vorstellen, dass du dafür Sorge trägst."


    Livianus lachte auf. Ein Gespräch von Soldat zu Soldat war eine Wohltat, die keiner Nachempfinden konnte, der nicht selbst beim Militär gedient hatte. Es ließ bei dem Decimer immer wieder schöne Erinnerungen an die Zeit bei der Legio hochkommen.


    "Und Vitamalacus? Ich habe gehört er hat meine Nachfolge angetreten. Ist er immer noch Legat der Legio I?"

  • Zitat

    Original von Titus Decimus Verus


    Serrana erwiderte dies mit ihrem strahlenden Lächeln. Alle ihre Sorgen wegen ihrer Verspätung waren unberechtigt geblieben.
    Aber in der Tat, ihr Vater hatte es schon richtig gedeutet. Sie fühlte sich angesichts der vielen Familienmitgliedern, die sich nicht kannte, erschlagen. Aber dem konnte Abhilfe geleistet werden.
    "Ja, das kann man wohl sagen! Könntest du mich vielleicht einigen vorstellen? Wer von denen ist denn Livianus?"
    Serrana sah in die Menge. Mittlerweile waren auch einige geladene Gäste eingetroffen. Vielleicht war ja auch der Flavier unter ihnen. Aber wahrscheinlich eher nicht. Schade eigentlich!

  • Zitat

    Original von Caius Decimus Celsus


    Ich nickte meinem Bruder zu und ging voran, direkt auf Licinus zu, der sich noch immer unterhielt.


    Unterwegs starrte ich auf die Tafel und die Köstlichkeiten, die darauf aufgebahrt waren. Ich wäre wohl kein Mensch gewesen, wäre mir bei diesem Anblick nicht das Wasser im Munde zusammengelaufen. Doch hielt ich mich zurück und versuchte, die leiblichen Genüsse bis zu dem Zeitpunkt aus meinem Geiste zu verbannen, zu dem ich mich ihnen voll und ganz widmen konnte. Auch achtete ich darauf, noch niemandem zu begegnen, den ich kannte, denn ich wollte vor allem zuerst die Legio präsentieren, was ich als meine Pflicht ansah, auch wenn der Anlass die Familie betraf.


    Als ich bei den beiden Gesprächspartner ankam, platzierte ich mich sichtbar, jedoch unaufdringlich in deren unmittelbarer Nähe, so, dass Licinus unserer Ankunft gewahr werden konnte.

  • Es rührte mich, zu sehen wie glücklich Mattiacus und Livianus sich begrüssten. Dabei stiegen aber auch die Gedanken an meinen Bruder Appius auf, den ich genau hier im Peristyl ein letztes Mal getroffen hatte, bevor er nach Germanien ging und starb... Ich schluckte, und wünschte Seiana wäre hier… und ich sagte mir, dass heute ein Tag war, um mit den Lebenden zu feiern, und nicht einer um der Toten zu gedenken. Trotzdem entzog ich mich einen Moment der Gespräche, kippte meinen guten Wein recht achtlos hinunter und ging, um den Musikern ihren Einsatz zu geben.


    Es war ein Trio von hispanischen Künstlern in malerischer Tracht, das sich jetzt auf der Schmalseite des Säulenganges postierte. Besonders gefiel mir der schwarzlockige Kitharode, der aufrecht gegen eine Säule gelehnt, das Instrument auf dem linken Oberschenkel abgestützt, feurig in die Saiten griff. Dazu schlug sein Kollege den Takt auf einem Tympanon, und dann war da noch die dritte im Bunde, eine kurvige junge Frau welche die Doppelflöte blies, und sich dabei geschmeidig zum Klang der Musik in den Hüften wiegte. Ihr leichtes Gewand flatterte bei jeder Bewegung, an den schlanken Fesseln klirrten Schellen aus Muschelschalen, und die Blicke, die unter den schwarzen Brauen hervorschossen, konnte man wohl am ehesten als verzehrend bezeichnen. (Sie war ein Wesen, das bei mir einen starken Impuls zur Flucht auslöste, aber ich konnte ja nicht nur an mich denken, bei der Musikerauswahl.)


    Zitat

    Original von Duccia Venusia


    Als ich mich wieder unter die Festgesellschaft mischte, sah ich zu meiner Freude, dass Licinus tatsächlich gekommen war, und sich gerade mit meinem Onkel unterhielt. Es gab unter den Gästen auch das ein oder andere mir unbekannte Gesicht, wie zum Beispiel die Frau mit den zwei kleinen Kindern, die gerade den Innenhof betrat. Eine Freundin der Familie? Neugierig quatschte ich sie an, und stellte mich mit einem höflichen Neigen des Kopfes vor.
    “Salve! Ich glaube wir kennen uns noch nicht? Ich bin Faustus Decimus Serapio.“ Vom Tablett eines der Sklaven schnappte ich zwei Weingläser und bot ihr eines an. Die Kinder waren wirklich niedlich. Ich beugte mich runter zu dem kleinen Jungen und verfiel in den leicht debilen Tonfall, in dem wir Erwachsenen nun mal mit Kindern sprechen. “Na, und was magst Du haben? Mögt ihr süßen Pfirsichsaft?“
    Schon kam Iotape mit dem Saft-Tablett angelaufen, sie lächelte verzückt beim Anblick der Kinder.

  • Sie standen einen Moment im Eingangsbereich und konnten sich etwas orientieren und umsehen ehe sie angesprochen wurden. Die beiden Kinder horchten auf als die Musik zu spielen begann und sich sofort eine angenehme Stimmung im Raum ausbreitete. Musik hatte meist eine beruhigende und unterhaltende Wirkung und ließ ein Fest gleich etwas anders wirken. Doch wie anders eigentlich? Venusia mochte es im Moment nicht beschreiben können. Gediegen konnte sie nicht sagen, da die Tänzerin sicher eine Augenweide für männliche Besucher war und es auch sein sollte. Eine lockere Atmosphäre? Ja, das war es. Es wirkte nicht mehr so streng nach Empfang sondern wirklich wie ein Familienfest in angenehmer und geselliger Runde. Der junge Mann, der Venusia ansprach war also einer von Magnus Neffen. Die Namen hatte sie schon hier und dort gehört, aber leider noch kein Gesicht dazu kennen lernen dürfen. An diesem Abend sollte es sich ändern. Freundlich lächelte Venusia ihn an.
    "Salve Serapio. Es freut mich sehr dich endlich ein Mal kennen lernen zu dürfen. Ich bin Duccia Venusia. Die Frau deines Onkels Magnus."
    Das Weinglas nahm sie dankbar an und beobachtete wie die beiden auf den für sie fremden Mann reagieren würden. Erst ein wenig schüchtern nickten sie und blieben dicht in der Nähe ihrer Mutter. Nur das für wie lange war eine Frage der Zeit und sicher würde Serapio schon bald die Aufmerksamkeit der beiden gewonnen haben und ihr Opfer werden. Doch vorerst war Zurückhaltung angesagt. Nachdem sie genickt hatten, wurden ihnen etwas haltbarere Becher mit dem Saft gereicht. Venusias Aufmerksamkeit lag im Moment auf ihrem Neffen, den sie nun ein wneig höflich und so unauffällig wie möglich musterte. In Magnus Beschreibungen war er natürlich nicht annähernd so groß wie jetzt. Er war ja auch viele Jahre jünger gewesen.

  • Zitat

    Original von Decima Serrana


    "Der große Mann dort drüben, ist Livianus," sagte er und zeigte dezent auf ihn. "Der kleinere Mann in seiner Nähe, der mit den kindlichen Zügen, ist Decimus Serapio, sein Neffe. Die daneben kenne ich nicht," sagte er und lächelte dabei. "Wir machen es anders. Du zeigst auf jemanden und ich kläre dich über ihn auf, was hälst du davon? Sonst würde das hier zu lange dauern, wenn ich die ganze Familie durchgehen müsste."

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    "Ich kann mir schon vorstellen, dass du dafür Sorge trägst."


    Livianus lachte auf. Ein Gespräch von Soldat zu Soldat war eine Wohltat, die keiner Nachempfinden konnte, der nicht selbst beim Militär gedient hatte. Es ließ bei dem Decimer immer wieder schöne Erinnerungen an die Zeit bei der Legio hochkommen.


    "Und Vitamalacus? Ich habe gehört er hat meine Nachfolge angetreten. Ist er immer noch Legat der Legio I?"


    Licinus war erleichtert, dass sich der legatus als sehr umgänglicher Mensch herausstellte. Das machte ihm die Sache doch deutlich einfacher.


    Er fing den Blick von Vestinus und Celsus auf und machte ihnen ein Zeichen zu ihm zu kommen und begann wieder zu sprechen.


    "Wenn du willst, senator, kannst du sie ja selbst fragen.
    Das sind Caius Decimus Celsus und Titus Decimus Vestinus. Sie gehören zu meiner centuria und wurden unserem kleinen 'Empfangskommando' zugeteilt."


    Als die Sprache auf den legatus fiel Licinus nichts ein zu antworten außer den üblichen Platitüden, die man so hervorbrachte, wenn man nicht wusste, was man sagen sollte.


    "Jawohl, Senator, Tiberius Vitamalacus ist noch immer der legatus der prima. Meines Wissens nach erfreut er sich bester Gesundheit und führt die legio mit harter, aber gerechter Hand."
    Das er dabei unnahbar wie immer war erwähnte Licinus nicht extra, es schien ihm, dies war ohnehin jedem klar, der den legatus kannte

  • Zitat

    Original von Duccia Venusia


    Das war meine germanische Tante?! Ich war verblüfft, und ehe ich’s mich versah rutschte mir heraus:
    “Oh, ich hab mir Dich ganz anders vorgestellt!“
    Das Bild der stämmigen Barbarenfrau mit den dicken Zöpfen und dem wilden Blick schmolz dahin, und wandelte sich zu dem der keineswegs grobschlächtigen, und durchaus kultiviert erscheinenden Frau, die da vor mir stand. Ich lächelte entschuldigend, verlegen über meine falsche Annahme und sprach schnell weiter.
    “Ähm. Ich freue mich auch sehr! Dann sind das also mein Cousin und meine Cousine… wie heißen sie denn?“
    Interessiert betrachtete ich die beiden, suchte nach den Merkmalen der Eltern in den kleinen Gesichtern. Ich hatte natürlich schon davon gehört, dass Magnus Zwillinge hatte, ein außergewöhnlicher Gunstbeweis der Götter - und noch außergewöhnlicher war es, dass die Götter Livianus auch welche beschert hatten, wie ich (und er auch) erst seit kurzem wusste. Die Riege meiner erfolgreichen Onkel war eben in allem so herausragend, dass es einen echt einschüchtern konnte.
    Hm... Ob ich Venusia ‚Tante‘ nennen sollte? Lieber nicht, sie sah ziemlich jung aus und könnte es mir übelnehmen.
    “Magnus meinte, Du hättest noch in Germanien zu tun. Schön dass Du es doch hierher geschafft hast! Hattet ihr eine gute Reise?“

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Venusia nahm die spontanen Worte nicht übel. Sie war solch Ausrufe schon gewöhnt und freute sich doch immer sehr etwas zur Völkerverständigung beitragen zu können und scheinbar konnte sie dies gerade tun.
    "Ich hoffe natürlich, dass ich dich positiv überrascht habe und nicht negativer erscheine als du dir eine Germanin vorgstellt hast."
    Weiter schmunzelte sie freundlich. Früher hätte sie solch Ausrufe schon etwas übel genommen aber als Exotin in einem fremden südlichen Land lernte sie anders mit solchen Ausrufen umzugehen und es brachte ja auch nichts jedem den Kopf abzureißen. Nachher hatte man keinen mehr mit dem man sprechen könnte.
    "Ja, das sind deine Cousine sevilla und dein Cousin Secundus. Bei ihm ist der Name wirklich Programm. Er ist der Zweitgeborene."
    Sie folgte dem Blick ihres Neffens und begutachtete das Trinkverhalten der beiden Kleinen. Zum Glück fanden auch einige Schlucke wirklich in den Mund und es kleckerte nicht alles auf die Gewänder.
    "Magnus hatte dir da recht Auskunft gegeben. In meiner Familie fanden einige Hochzeiten statt und diese hatten mich dazu veranlasst die weite Reise von Alexandria nach Mogontiacum auf mich zu nehmen. Doch nun bin ich ihm hierher nachgereist. Meine Reise war sehr angenehm. Danke der Nachfrage. Doch wenn ich ehrlich bin. Die Strecke zwischen Mogontiacum und Roma ist auch gar nicht zu vergleichen mit der Reise über das Meer. Es ist schon etwas anderes wenn man tagelang nur Wasser sieht und nichts anderes als Wasser und Wellen."
    Da war sie wohl typische Germanin. Ein Fluss und immer Land in Wurfweite. Dann fühlte man sich wohl.
    "Ich habe auch scheinbar den richtigen Tag für meine Ankunft hier gewählt."
    Sie deutete in Richtung der Musiker und meinte damit das stattfindende Fest.

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    .........Er fing den Blick von Vestinus und Celsus auf und machte ihnen ein Zeichen zu ihm zu kommen und begann wieder zu sprechen.


    "Wenn du willst, senator, kannst du sie ja selbst fragen.
    Das sind Caius Decimus Celsus und Titus Decimus Vestinus. Sie gehören zu meiner centuria und wurden unserem kleinen 'Empfangskommando' zugeteilt."


    ...................


    Das Vitamalacus die Legio mit harter Hand führte war zu erwarten. Er hatte schon immer eine ungewöhnlich straffe und militärische Haltung für einen Patrizier. Doch diese Gedanken schob Livianus schnell beiseite, als er zwei junge Männer vor sich sah, die ihm als Decimus Celsus und Decimus Vestinus vorgestellt wurden. Er überlegte kurz. Die Namen kannte er, jedoch hatte er ihre Gesichter noch nie gesehen. Plötzlich wurde ihm klar wer hier vor ihm stand.


    "Natürlich! Ihr müsst die beiden Söhne meines Adoptivbruders Nepos sein. Als ich euch das letzte Mal gesehen habe, wart ihr noch zwei Kleinkinder die kaum laufen konnten."


    Er lachte und streckte den beiden jungen Männern erfreut die Hand entgegen.

  • Celsus überlegte nicht lange. Freudig ergriff er die ihm entgegengestreckte Hand, nahm Haltung an und drückte fest zu, vermied jedoch bewußt, den ihm bis jetzt unbekannten Onkel ohne dessen Erlaubnis als solchen so zu nennen.


    "Ave senator. Ich bin Caius Decimus Celsus, Sohn des Marcus Decimus Nepos, und dies ist..."


    er wies auf seinen Bruder


    "mein jüngerer Bruder Titus Decimus Vestinus."

  • Ich ließ meinem Bruder den Vortritt und als ich an der Reihe war, streckte auch ich meinem Onkel die Hand entgegen und begrüßte ihn recht herzlich.


    "Ich kann mich gar nicht mehr an unser letztes Zusammentreffen erinnern, es ist soviel Zeit vergangen." sagte ich. "Aber ich freue mich, euch im Namen der Legio I und in meinem eigenen wieder in Rom begrüßen zu dürfen."


    Serapio war regelrecht aus dem Häuschen gewesen, als er mir schrieb und die Worte in seinem Brief strahlten nur so vor Euphorie. Unser Onkel Livianus muss was besonderes sein, hatte ich in dem Moment gedacht und dementsprechend gespannt hatte ich fortan unserem ersten Zusammentreffen entgegengefiebert. Nicht auszudenken, hätte man mir verwehrt, nach Rom zu reisen. Vermutlich wäre ich in der castra vor Spannung dahingeflossen - und nun stand ich vor ihm, übte mich erst einmal ein wenig in Zurückhaltung und versuchte, mir ein Bild zu machen.

  • Zitat

    Original von Duccia Venusia


    Da war ich gleich mal mitten ins Fettnäpfchen getreten, aber wer hätte denn ahnen können dass heutzutage auch Germanen so zivilisiert daherkamen? Venusia schien zum Glück nicht zu verärgert zu sein.
    “Ja, sehr!“, erwiderte ich mit verlegenen Lächeln auf ihre Bemerkung hin, denn natürlich war ich positiv überrascht, aber zugleich auch ein wenig enttäuscht, das exotische Bild begraben zu müssen, dass ich mir in Abwesenheit von ihr gemacht hatte. “Aber ich kenne ja sonst auch überhaupt keine Germanen persönlich, muss ich zugeben, also keine freien jedenfalls.“
    Genug. Ich rieb mir die Nase, und versuchte in harmloseres Fahrwasser zurückzufinden.


    “Sie sind prächtig, alle beide“, lobte ich die Kinder. Ehrlich, ich freute mich, das unserer Gens so gesunder, wohlgestalter Nachwuchs beschert war. Trotzdem, wenn ich sah wie sie mit dem Fruchtsaft herumspritzten hielt ich lieber etwas Abstand.
    Venusia erzählte lebhaft, und ich gewann den Eindruck, dass sie viel Familiensinn hatte. “Du bist weit herumgekommen“, staunte ich, Alexandria sogar. Meine Schwester Seiana lebt seit einiger Zeit dort, und berichtet vollkommen begeistert von der Stadt und den Menschen. Ich wünschte, ich könnte sie auch einmal besuchen... aber mein Dienst erlaubt es natürlich nicht. – Du reist lieber über Land als über das Meer? Hm… also, ich finde, wenn gutes Wetter ist gibt es nichts Schöneres als eine Seereise.“
    Ich folgte Venusias Deuten zu den Musikern mit den Augen. “Auf jeden Fall!“ (Hach, der Kitharaspieler, der war schon eine Augenweide.) Gerade bot einer der herumgehenden Sklaven uns ein Tablett mit den iberischen Happen an, ich nahm mir von dem gerösteten Brot mit Sardellen und Knoblauch und verzehrte es mit großen Bissen.

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Als Livianus seine Hand ausstreckte trat Licinus einen kleinen Schritt an die Seite, um den Männern genügend Platz zu lassen.
    Gleichzeitig wandte er seinen Blick auf die übrige Gesellschaft um den dreien wenigstens einen kleinen Familiären Moment zu gönnen.
    Er war freute sich für seine Jungs, dass Livianus sich wohl freute seine "neuen" Verwandten zu sehen.
    Schweigend wartete er bis die Decimische Reknostizierung beendet war...

  • Zitat

    Original von Titus Decimus Vestinus
    Ich ließ meinem Bruder den Vortritt und als ich an der Reihe war, streckte auch ich meinem Onkel die Hand entgegen und begrüßte ihn recht herzlich.


    "Ich kann mich gar nicht mehr an unser letztes Zusammentreffen erinnern, es ist soviel Zeit vergangen." sagte ich. "Aber ich freue mich, euch im Namen der Legio I und in meinem eigenen wieder in Rom begrüßen zu dürfen."


    Serapio war regelrecht aus dem Häuschen gewesen, als er mir schrieb und die Worte in seinem Brief strahlten nur so vor Euphorie. Unser Onkel Livianus muss was besonderes sein, hatte ich in dem Moment gedacht und dementsprechend gespannt hatte ich fortan unserem ersten Zusammentreffen entgegengefiebert. Nicht auszudenken, hätte man mir verwehrt, nach Rom zu reisen. Vermutlich wäre ich in der castra vor Spannung dahingeflossen - und nun stand ich vor ihm, übte mich erst einmal ein wenig in Zurückhaltung und versuchte, mir ein Bild zu machen.


    "Nicht so förmlich junger Mann. Ich bin nicht der Kaiser, dass du mich mit `Euch´ ansprechen musst."


    Livianus grinste und sah sich kurz um. Der Raum füllte sich immer mehr und mehr mit vertrauten und weniger vertrauten Gesichtern. Dann widmete er sich jedoch gleich wieder seinen beiden Neffen.


    "Wie lange dient ihr beiden schon in der Legio und behandelt euch der Centurio ordentlich?"


    Dabei lächelte er kurz in Richtung des Offiziers, was soviel heißen sollte wie, nur keine Ausnahmen für die beiden, selbst wenn sie Decimer waren.

  • Celsus ließ mit seiner Antwort nicht lange auf sich warten.


    "Ich bin erst seit kurzem in der legio und habe es demzufolge erst zum probatus gebracht. Was die Behandlung durch den centurio betrifft, da kann ich mir kein, oder besser gesagt, noch kein Urteil bilden. Zudem steht es mir nicht zu ..."


    er schielte zu Licinus


    "... ein solches zu fällen. Abgesehen davon behandelt, soweit mir bekannt ist, ein jeder centurio seine Soldaten ordentlich."


    Überzeugt von seiner Antwort sah Celsus den senator an.

  • Als Livianus seine beiden Neffen fragte, ob sie gut behandelt würden wandte Licinus seinen Blick wieder auf den ehemaligen legatus und sah auf dessen Gesicht ein leicht zu deutendes Lächeln.
    Licinus zog nun ebenfalls die Mundwinkel nach oben, was so viel heißen sollte wie: "Keine Sorge. Gleiches Recht für alle."


    Was Celsus jedoch sagte, wunderte ihn schon ein wenig. Der erste Part war schon etwas merkwürdig, aber Licinus glaubte, dass das daran lag, dass er direkt daneben stand. Und vielleicht daran, dass er dessen Ausbildung nicht selbst geleitet hat.
    Aber das alle centurionen die Soldaten ordentlich behandelten, das war dann doch definitiv nicht so. Der Junge hatte offensichtlich noch nicht viele Kontakte zu anderen Einheiten aufgebaut, die zum Beispiel unter einem Saufeius Simplex zu dienen hatten.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!