[Officium] Tribunus Angusticlavius Servius Artorius Reatinus

  • Als der Soldat hinaus trat, um seinen Wachdienst wie gehabt fortzuführen, lehnte sich Reatinus entspannt auf seinem Stuhl zurück und lauschte den Worten des Zivilisten. Mit Angeboten und Versprechungen und den besten Waren diesseits der Welt, damit wurde Reatinus schon konfrontiert und er hatte so manchen Händler entlarvt, bei dem man besser nicht einkaufte. Doch dieser hier schien seriös.


    "Salve. Ich bin Servius Artorius Reatinus", stellte sich der Artorier vor und setzte nahtlos fort, "Die Legion ist immer auf der Suche nach guten Angeboten. Doch du verstehst, ich handele im Interesse der Legion, wenn ich ein wirklich gutes Angebot herausschlagen kann. Doch bin ich ganz Ohr, Catubodus."

  • Ein höfliches Nicken war Catus Reaktion auf die Tatsache, dass sich der Tribun bei ihm vorstellte, kaum dass er hier vorstellig geworden war. Aus dem was dann folgte wurde er nicht ganz schlau. Gab es tatsächlich Händler, die glaubten in derlei Situationen darauf rechnen zu können, die Militärs deshalb über den Tisch ziehen zu können, weil diese nicht ihr eigenes Geld ausgaben? So effektiv wie die Römer nach Catubodus Erfahrung alles verwalteten und über jeden noch so unbedeutenden Vorgang Berichte anfertigten war doch anzunehmen, das solche Misswirtschaft bald irgendwo zur Kenntnis kam und ihr dann sofort ein Riegel vorgeschoben wurde. Und gab es tatsächlich Tribune und Praefecte die ihre Karriere bei so etwas aufs Spiel setzten? Möglich. Doch allein schon weil es Catu sich nicht leisten konnte bei seinen Nebentätigkeiten irgendwie aufzufallen verbat sich solches auch von seiner Seite.
    "Um dich von der Qualität meiner Ware zu überzeugen habe ich hier eine Probe dabei." Er deutete auf den Beutel, der locker an seinem Handgelenk baumelte und fuhr ohne Verzug fort. "Da sich mein Angebot auch nach der Menge der Ware richtet, die die Legion mir abnehmen will müsste ich diese erst einmal in Erfahrung bringen ehe ich einen konkreten Preis nennen kann."
    Derweil öffnete er den Beutel und zog ein zweimal gebackenes Brot hervor. Dadurch wurde es zwar recht hart, blieb aber dafür weitaus länger frisch und konnte so den Speisezettel der Legionäre ein wenig variieren.

  • Dass es unter Händlern auch einige Halsabschneider gab, war wohl für niemanden mehr eine Neuigkeit. Dass diese Halsabschneider jedoch auch vor dem Militär keinen Halt machten, erstaunte Reatinus immer auf das Neue, wenn er einem begegnete. Und in der Legio II bekam er solche Kerle schon zu Gesicht, zwar selten, aber es gab sie. Und dass er gewillt war, ein gutes Angebot rauszuschlagen, war verständlich und für einen Geschäftsmann (Reatinus hatte eigene Betriebe) ein logischer Schachzug. Denn je günstiger er das Brot erwerben konnte, desto besser kam die Legio davon, desto besser war das Bild von seinem Geschäftssinn. Und Brot brauchte die Legion ohnehin ständig. Neben Weizen zur Eigenherstellung. "Bitte, nimm Platz", bot Reatinus zunächst einen Stuhl vor seinem Schreibtisch an.


    Über die Aussage der Warenmenge grinste Reatinus nur gelassen. Wenn die Legion wollte, könnte sie Catubodus das Lager leer kaufen. "Wenn du mir nennen kannst, wie viel du in welchem Zeitraum liefern kannst, kann ich auch darüber eine Aussage treffen. Was deine Probe für mich bereit hält, da bin ich gespannt." Hätte Reatinus über die Nebentätigkeit des Mannes bescheid gewusst, würde er entschlossen ablehnen. Aber da er dies eben nicht tat, blieb ihm unbewusst nur die Möglichkeit, anzunehmen, wenn man ihm die Brotprobe anbot. Was konnte bei Brot schon schief laufen...

  • Als er dazu aufgefordert wurde setzte sich Catubodus umgehend hin, zumindest nachdem er für das Brot, das er auf dem Beutel platzierte eine freie Stelle in Reichweite des Tribunen auf dem Tisch gefunden hatte. Natürlich hatte der Tribun ganz recht. Die Nachfrage die die Legion decken konnte überstieg gewiss seine Produktionsmengen bei Weitem. Daher antwortete er mit einem gekonnt gespielten verlegenen Lächeln:
    "Ich kann der Legion 1500 minae* von Brot pro Woche dieser Qalität anbieten."
    Nun war es an dem Tribun das Brot zu prüfen und ihm ein Angebot zu unterbreiten.



    *bei einer Mine zu 433,52064g etwa die Menge Brot aus 40 quadrantal Mehl => 200 Brot


    [SIZE=7]edit: klizekleine Ergänzung[/SIZE]

  • Catubodus legte still seinen Beutel auf den Tisch des Artoriers und dieser beobachtete ihn ebenso still dabei, während er sich mit beiden Armen auf dem Tisch stützte.
    "1500 Minae. Sollte ausreichen, um so einige Legionäre versorgen zu können", kommentierte Reatinus und nahm sich nach dem wohl gegebenen Zeichen den Beutel, um die Brotprobe zu kosten. Er löste die Schnur des Beutels, kramte das Brot heraus, sah es sich kurz an und nahm den Bissen anschließend in den Mund.


    "Nicht schlecht", kommentierte der Artorier. Für die Ansprüche der Mannschaften reichte es allemal. "Wir nehmen dann deine 1500 Minae. Vorerst ohne vertragliche Bindung. Aber wenn sich herausstellt, dass auch das restliche Brot gut ist und du ein zuverlässiger Lieferant bist, haben wir einen Händler mehr, dem wir trauen. Was verlangst du?" Diese Frage stellte Reatinus fast schon nebensächlich.

  • Die Verhandlungen ließen sich ja so weit recht gut an. Mit einer leichten Verbeugung nahm Catubodus das Lob, so es denn eines war, an. Ehe er allerdings die Frage nach de dem Preis klären konnte hatte er selbst noch Klärungsbedarf anzumelden:
    "Darf ich das so verstehen, dass ich, wenn wir auch preislich zu einer Einigung kommen, die erste Lieferung schicke und mit der Zahlung dann gegebenenfalls auch einen Vertrag erwarten kann? Wenn nicht würde ich dann von weiteren Lieferungen absehen."
    Nun blieb nur noch die Frage zu klären, die der Tribun eben ja schon angesprochen hatte. Catu rechnete schnell nochmal alles durch, schätzte seinen 'Gegner' ein und machte ihm dann ein Angebot das dieser annehmen würde oder nicht. Catu hatte heute eben keine Lust zu feilschen. "CLXXVI Sesterzen im Ganzen."

  • "Das hängt ab, ob die Ware in Ordnung ist", grinste Reatinus, "Wenn die Legionäre das Zeug essen und es sogar überleben, zählst du dich schon einmal zu den vertrauenswürdigen Lieferanten ohne Vertrag. Der Rest ist Verhandlungsbasis." Reatinus war ausgesprochen vorsichtig mit Verträgen. Der Haken an ihnen war es ja, dass man sich an diese halten musste... deshalb überlegte Reatinus, bevor er Verträge abschloss.


    "In Ordnung", ging Reatinus auf das Geschäft ein.

  • Es war nicht ganz das was sich Catubodus erhofft hatte, aber immerhin hatte er nun einen Fuß in der Tür der ersten Legion und womöglich würde der praefectus castrorum bei seiner Genesung ein dauerhafteres uns sichereres Geschäft schließen. Für erste aber war er zufrieden, dass sein kleiner Ausflug nicht gänzlich umsonst gewesen war.
    "Gut. Es ist mir eine Ehre den Adlern des Imperiums dienen zu dürfen."


    Nun war es an dem Militär den Handel zu bekräftigen, sofern er Wein in seiner Amtsstube hatte oder ihn zu entlassen.

  • Da gerade kein Sklave in der Nähe war, musste sich Reatinus der Aufgabe annehmen, für einen formellen Schluck zur Besieglung des Geschäftes zu sorgen. "Uns mir ist es eine Ehre, unseren Adlern anständiges Futter ergattert zu haben", erhob sich Reatinus mit einem kecken Grinsen und öffnete einen seiner Schränke. Dort befand sich eine kleinere Amphore schmackhaften, spanischen Weines mit passenden Bechern zum Anstoßen.


    Reatinus öffnete die Weinamphore und füllte beide Becher. Anschließend reichte er Catubodus einen davon.
    "Dann lass uns das Geschäft besiegeln, nicht?" Er hob seinen Weinbecher zum anstoßen, nachdem er wieder Platz genommen hatte.


    Sim-Off:

    WiSim! ;)

  • Catu ergriff den für ihn bestimmten Becher und kam dem Brauch nach, der nach römischer Sitte den Handel bekräftigte. Der Wein war trinkbar, bedachte man Catus allgemeine Abneigung gegen dieses Getränkt. So leerte er den Becher denn auch in einem Zug. Dies war ebensowenig ein Zeichen von Gier oder Trunksucht wie es kein Zeichen von Geiz war, dass der Becher nicht zur Gänze gefüllt war. Das hätte vielmehr Anlass gegeben den Tribunen für einen Prasser zu halten.


    "Auf gute Geschäftsbeziehungen!"


    Damit war der Handel abgewickelt und Catubodus erhob sich um nicht mehr Zeit in Anspruch zu nehmen, als notwendig.


    "Tribun. Es war mir eine Freude. Vale."

  • Reatinus stieß mit dem Peregrinus an und trank seinen Schluck in einem Zug und leerte somit seinen Becher. Denn wie es sich gehörte, waren die Becher in der Tat nicht randvoll. "Auf das Geschäft", sagte er, bevor er trank. Es würde sicher ein interessantes Geschäft werden.
    Kaum dass sie den Handel abgeschlossen hatten, erhob sich Catubodus und schien im Sinne zu haben, zu gehen. Reatinus war jeder Besuch willkommen, aber er hielt die Ziehenden auch nicht an. "Mir ebenso, Catubodus. Vale."

  • Nachdem der Tribun ihn verabschiedet hatte brach Catu wieder auf. Vor der Tür erwartete ihn schon - oder vielmehr noch immer - der Legionär der ihn auf Umwegen hier her begleitet hatte. Nun brachte er ihn schnurstracks zurück zum Tor.

  • Nach einem kurzen Marsch durch das Lager war das officium des tribunus Reatinus schnell erreicht.


    Es war kein endloser Weg, dennoch lang genug, um die verwunderten Blicke einiger Kameraden aufzufangen. Eine junge Frau kam doch nicht allzu oft durchs Lager spaziert und so blieb es natürlich nicht aus, dass uns einige vorbeiflanierende legionarii hinterhergafften.


    An der Tür angelangt, klopfte ich und wartete auf den Befehl zum Eintreten. Vorausgesetzt, der tribunus befand sich überhaupt im Lager.

  • Deidameia folgte dem Soldaten leichtfüßig in den abgelaufenen Sandalen. Sie bemerkte diese Blicke, die ihr zugeworfen wurden, durchaus. Zudem kam ja nicht nur, dass sie eine junge Frau war, sondern auch tatsächlich eine hübsche junge Frau. Sie schloss unmerklich einen näheren Schritt zu Decimus Vestinus auf und sah sich um. Hier würde sie also die nächsten Jahre ihres Lebens verbringen. Das Haus würde sie wohl kaum verlassen können, aber wollte sie das überhaupt? Sie wusste noch nichts über Gepflogenheiten in einem Castellum.


    Als Decimus Vestinus anklopfte, stellte sich schnell heraus, dass der Tribun sich nicht im Lager befand*. Aber sie sagte höflich nichts. Vielleicht war es ganz gut, noch ein wenig geschont zu werden, denn sie empfand durchaus eine nicht geringe Nervosität. Bei einem Sklavenhändler untergebracht zu sein, war das Eine, denn es war nur vorübergehend. Der neue Herr konnte über ihr Leben weiterhin bestimmen und er schien, dem eigenen Büro nach gemessen, auch nicht einmal unbedeutend zu sein.


    Sim-Off:

    * Ich wurde per PN hierum gebeten. Deidameia am Besten direkt in die Unterkünfte geleiten :) Danke!

  • Ich wartete eine Weile, doch nachdem endgültig kein Ton aus dem officium drang und auch kein anderer in der Nähe Anstalten machte, sich bemerkbar zu machen, musste ich annehmen, dass der tribunus gegenwärtig wohl nicht in der principia weilte.


    "Er ist nicht da." sagte ich zu dem Boten und der Frau. "Doch er hat noch einen Wohnbereich im castellum, da werden wir sicher jemanden antreffen, der euch in Empfang nehmen kann."


    Federnden Schrittes kehrte ich um und deutete den beiden, mir zu folgen. Nach dem langen Stehen an der porta tat es gut, sich mal die Beine zu vertreten, deshalb war ich auch nicht missmutig ob der Abwesenheit des Empfängers.


    Sim-Off:

    Hab die PN auch bekommen. Dann schlepp ich dich mal weiter. :D

  • Nach seinem Besuch bei dem Entfernten aber jetzt nicht mehr unbekannten Verwandten begab sich Centho zu Offizium des Tribun Servius Artorius Reatinus schließlich war er ja deswegen gekommen. Dann klopfte er ohne Umschweife an.



    TOG TOG TOG!

  • Der Tribun tat, was er üblicherweise immer zu tun pflegte, wenn er sein Tagewerk verrichtete - Papierkrieg auf dem Schlachtfeld namens Officium. Und es tobte wegen vielerlei Arbeit eine der größten Papierschlachten der Menschheitsgeschichte, musste sich Reatinus denken und schrieb und las so eifrig wie er nur konnte. Es war eine willkommene Abwechslung, aber auch eine unwillkommene Ablenkung, als er ein Klopfen an seiner Pforte vernahm. Neugierig hob er den Kopf und bat den Besucher mit schallendem "Herein" in den Raum.

  • Ein >Herein< kam aus dem Raum und Centho öffnet die Tür und berat das Offizium des Tribun.

    „Salve Tribun mein Name ist Lucius Iulius Centho, ich habe von einem befreundetem Händler erfahren das du deine Pferdezucht verkaufen willst.“


    Im nachhinein fand Centho es unpassend gleich mit der Porta in die Casa zu fallen. Ein netes Vorgeplänkel währen sich auch ganz nett gewesen. Aber nun war es zu späht.

  • Reatinus hingegen mochte Leute, die ohne große Floskeln, ohne um den heißen Brei herumzureden, zur Sache kamen. So kam auch der Besuch des Iuliers dem Artorier mehr als nur Recht, da er ohnehin versuchte, seine Pferdezucht zu veräußern und schon seit einer Weile Interessenten suchte. Den Dienst beiseite lassend und die Papiere zur Seite schiebend, um auf dem Tisch platz zu machen, sah er Centho höflich an.


    "Salve, Iulius. Fühle dich wie zu Hause, setze dich und lass uns darüber reden", bot Reatinus einen Sitzplatz gegenüber seines Tisches an.

  • Centho empfand es angenehm das der Tribun ihn nicht für zu forsch hielt. Gern kam er der Aufforderung nach und setzte sich in einen der Scherenstühle.


    „Ich freue mich das du eben so wie ich gern gleich zum Punkt kommst. Also las uns zum Geschäft kommen aber etwas Wein vorher fände ich schon angebracht findest du nicht.“


    Stellte Centho fest. Wenn man schon über so ein Geschäft sprachen dann wollte er wenigsten etwas Trinken.


    „Die Zucht ist in der Nähe von Mantua wenn ich richtig informiert bin richtig? Wie viele Angestellte oder Sklaven hast du dar angestellt? Und überhaupt wie sind die Pferde dar so.“

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