Portae Castrae | ANMELDUNG UND POSTABGABE

  • Dieser Sklave war seltsam. Verus beäugten ihn noch kurz, bevor sein Bruder erschien. "Sieh' an," schimpfte Verus im Scherze und trat die letzten Schritte auf Merula zu. Auch der soldatische Bruder weitete seine Arme und fiel in jene Umarmung unter Familienmitgliedern. "Die Götter haben damit nichts zu tun...," gab der Tiberius seine gewohnt kritischen Worte zum Besten. Verus glaubte an nichts mehr, sondern diente schlicht. Es gab wenig, was ihn noch überraschte oder wirklich forderte. Sein Leben wäre leer, wenn nicht seine geliebte Idun wäre. Sein Bruder konnte nicht wissen, wie schlecht es um die Seele des erfahrenen Offiziers stand. Seine Erfahrung war der Preis der Verdammnis. Schließlich entließ Verus seinen Bruder aus der Umarmung. "Ich habe keine Geheimnisse vor den Männern aber wir können hinter das Wachhäuschen gehen," meinte Verus und deutete den Weg an, indem er seine Hand ausstreckte. "Dort," sagte er und nickte Merula zu. Beide gelangten durch das Tor zu einer kleinen Barracke, in denen die wachhabenden Legionäre saßen, um im Winter nicht zu frieren. Verus ging einen Schritt hinter die verputzte Wand, so dass sie aus der Sicht der anderen waren. "Was gibt es?" - fragte Verus konkret und machte bekannterweise keine Höflichkeiten, um eine Sache hinaus zu zögern. Verus zögerte nicht mehr, sondern handelte und so waren auch seine Fragen. Immer direkt und fordernd.

  • Den Kommentar hinsichtlich der Götter seitens seines Bruders ließ Merula einfach untergehen, schließlich war auch ihm klar, dass die Götter damit nicht viel zu tun hatten, aber man sagte das eben so als... Worthülse. Auch Wenn er in Achaia als Pontifex tätig war, war ihm schon länger klar gewesen, dass die Götter nicht so ein großes Mysterium waren, wie viele dachten. Etwas überrascht schien er dann ob der nächsten Worte seines Bruders. Hatte er wirklich keinen blassen Schimmer, worum es ging? Nichtsdestotrotz war die direkte Art seines Bruders annehmbar, konnten sie dann doch schnell zur Sache kommen. Diogenes und Connell warteten derweil etwas abseits, wobei Diogenes auf den keltischen Hünen aufpassen musste, für den die römische Zivilisation mehr bedrohlich als sicher war.


    "Deiner Reaktion entnehme ich, du weißt noch nichts von den Gerüchten aus Rom, welche mir unsere Cousine am gestrigen Abend anhand von Briefen diverser Kontakte als wahr offenbarte?" Merula konnte sich nicht vorstellen, dass sein Bruder völlig ahnungslos war, wenn ihn die Gerüchte schon in Belgica erreicht hatten. Vielleicht war Verus seinem Bruder gedanklich schon einen Schritt voraus und hatte sich schon gedacht, dass er mit Lucia gesprochen hatte und wartete somit auf einen Plan, was er nun tun wolle. Schon merkwürdig, dass der erste Wortwechsel seit langer Zeit alles andere war, als um den heißen Brei alla "Was treibt dich hier her? Wie ist es dir ergangen? Wie war es bis jetzt auf der Bildungsreise? bzw. Wie ist so das Lagerleben? Wie ist es so als Offizier?" herumzureden.

  • Das Gesicht des Tiberius wurde zu einer Totenmaske. Keinerlei Regung zeichnete sich in seinem Angesicht ab. Auch seine Lippen wurden zu einem Strich. Natürlich wusste er davon aber hatte es verdrängt, wie er es als Soldat gelernt hatte. Man musste weitermachen und konnte sich nicht vergraben. Die Welt war grausam und man musste damit Leben lernen. Verus hatte dies gelernt und seine Mechanismen perfektioniert. Dennoch traf ihn sein Bruder an einem wunden Punkt. Er brauchte einen Moment, bevor er antworten konnte. Verus zog Luft durch seine Nase ein. "Ich weiß davon," blaffte er kalt und deutete dann vor sich auf den Boden. "Aber ich bin Soldat und ich habe schon auf vielen Schlachtfeldern gestanden. Das Leben ist nun mal so. Ich habe genug Männer bestattet. Ich habe genug Männer getötet, um zu wissen, dass diese Welt nun mal so ist," antwortete Verus schließlich nicht erzürnt oder wütend, sondern eher tonlos; fast in sich gekehrt. Es gab keinerlei Grund sich zu verstecken. Verus war ein Centurio und somit sicherlich durch mehr brennende Höllen gegangen als sein Bruder Merula, der dank eines kleinen Vermögens ein gutes Leben führen konnte. "Ich habe genug schlechte Nachrichten in meinem Leben gehört," schloss er ab und seine Stimme fand wieder Kraft, um nicht mehr herzlos zu klingen. Die Hand, mit der er noch soeben gedeutet hatte, fiel kraftlos herab. "Es ist traurig aber wir müssen damit leben und ...," versuchte er an einen warmeren Gedanken anzuknüpfen. "... als Familie zusammenstehen. Es gibt nur noch uns," sagte er. Dann blickte er seinen Bruder betroffen ehrlich an. Die militärische Maske funktionierte nicht mehr.

  • Etwas skeptisch – allerdings nach außen hin nicht zeigend – nahm er die Mimik und Gestik seines Bruders wahr und hörte seinen Worten zu. Auf der einen Seite schien ihn die Sache zu belasten, so als hätte Merula einen verständlicher Weise wunden Punkt getroffen, auf der anderen Seite sprachen seine Worte eine andere Sprache. Lediglich am Tonfall konnte der Jüngere ausmachen, wie sich sein Bruder wohl fühlte.
    An einer Stelle wollte Merula einhaken und betonen, dass auch er wusste, wie diese Welt war, auch wenn er das noch nicht wirklich am eigenen Leibe wie ein Soldat erlebt hatte, ließ Verus aber ausreden. Im Gegensatz zu ihm hatte er bislang ein recht harmloses und gutes Leben führen können.


    Zum Schluss seiner Rede kam er endlich zu dem Punkt, wo der Hase im Pfeffer lag. "Für wahr, Aulus, für wahr..." konstatierte er zunächst als Antwort auf Aulus sensible Gefühlsregung, welche er nun nicht mehr zu verstecken in der Lage war. "uns und Corvina." vollendete er dann schließlich seinen Satz, um seinem Bruder zu verdeutlichen, dass selbst die größte Entfernung die drei Geschwister nicht trennen konnte. "Aulus." setzte der Jüngere an, um dem Älteren seinen Plan zu offenbaren. "Es steht außer Frage, dass man Corvina nicht mit der Situation in Rom allein lassen kann. Auch wenn Tante Maximilla bereits dort eingetroffen ist, sehe ich es als meine familiäre Pflicht an, meine Bildungsreise auf unbestimmte Zeit zu unterbrechen und nach Rom zu reisen. Es bedarf einer männlichen Hand, um die Geschicke der Familie zu lenken." Onkel Titus war schließlich der letzte Tiberius vor Ort in Rom gewesen, bis die Aufständischen ihn brutal verprügelten und auf abscheulichste Weise am Kreuze sterben ließen. "Ich muss Senator Aurelius Lupus dafür danken, dass er unsere Schwester und Tante Maximilla aufgenommen sowie seine Unterstützung angeboten hat. Ferner muss sich um die Trümmer der Villa gekümmert werden, so schnell wie möglich." Nicht auszudenken, was es über die verbleibenden Tiberier aussagen würde, wenn sich am Westhang des Esquilinus nichts tun würde.
    "Ich werde mich um die Fürsprache Lucias Gatten bemühen und hoffe auf die Unterstützung von Senator Aurelius, um in Rom Fuß fassen zu können. Sofern mir die Götter gewogen sind, wird mich der Cultus in Rom als Pontifex Minor einsetzen. Die Tiberier haben in ihrer Geschichte genug einbüßen müssen und dieses Mal war es sogar nicht selbstverschuldet. Die Tiberier dürfen in Rom nicht untergehen." Sein Bruder wusste, dass Merula bereits in Achaia als Pontifex tätig war. Er wusste aber auch, dass sein jüngere Bruder noch einen weiten Weg vor sich hatte, um den großen Tiberiern wie Tiberius Maximus, Tiberius Vitamalacus, Tiberius Durus – der die letzte oben angesprochene selbstverschuldete tiberianische Familienkrise durch seine maßgebliche Anteilnahme an der Ermordung des damaligen Kaisers Valerianus ausgelöst hatte – und zuletzt Tiberius Lepidus, Lucias Bruder, der sich seit einiger Zeit auch aus Rom zurückgezogen hatte, nachzueifern zu können. Nach der Erörterung seines Plans, den er durchaus in selbstbewusstem Ton vorgetragen hatte, zeigte er seinem Bruder durch folgende Frage, dass er sich nicht sicher war, ob er der Sache gewachsen sein würde. "Ich nehme an, dein Dienst im Exercitus Romanus hält dich hier am Limes?" Wie schön wäre es, wenn der Ältere mitkommen könnte? Merula wusste zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht, dass Aulus zu den Prätorianern berufen worden war und folglich mit ihm nach Rom kommen würde.

  • Zu viele Worte. Verus Fokus war längst entflogen, so dass der Altgediente seine Hand bei den vielen Worten seines Bruders anhob, um diesen einzubremsen. Doch sein Bruder hielt ihm eine lange Rede über den Zustand seines Hauses. Verus kannte die Situation bereits und war nicht amüsiert darüber, dass er behandelt wurde, wie ein einfacher Tiro. Zudem war Verus durch seinen Dienst insoweit abgehärtet, dass er den Sachverhalt nicht in erweiterter Dramatisierung benötigte. Der Centurio war sich über den Ernst der Lage erstaunlich bewusst und konnte einschätzen, was nun wichtig war. Zukunftspläne waren nun weniger wichtig. "Wenn sie untergehen, dann gehen sie eben unter," entbrach es dem traumatisierten Soldaten. Verus war zynisch und mitunter nicht umgänglich. "Leben ist willkürlich," meinte der Tiberius entrückt, bis sich seine Gedanken wieder fingen und er sich auf die Worte seines Bruders einlassen konnte. "Es bedarf deiner Hand, nicht wahr?" Verus war klar, dass Merula sich selbst in den Vordergrund spielen wollte. Nicht, dass er dies verachtete. Jemand musste das Ruder übernehmen und auch gleichsam die patrizischen Standesdünkel, die ihm selbst zuwider waren. Auch wenn Verus selbst als Militär sicherlich besser geeignet war, Disziplin und Ordnung in diesen chaotischen Zustand zu bringen. Doch Verus hatte keinerlei Interesse daran, denn seine Welt war bereits ein dunkler Nachtmahr, so dass er keine Ambition zeigte oder einen Wunsch hegte, mehr sein zu können als das, was er jetzt war. Ehrgeizig war Verus nicht, sondern eher selbstlos. Er ließ sich steuern und war auch zu weich, um wirklich aus seinen Mustern auszubrechen. "Unser Haus wird nicht verschwinden. Du musst beherzt und mutig bleiben. Verrenne dich nicht in falschen Hoffnungen oder verlasse dich auf einen Umstand," meinte Verus und wischte sich mit dem Zeigefinger an der Halsschlagader entlang, die heftig pulsierte. Diese Situation war ihm zuviel und seine Nerven entglitten ihm zusehens, da seine Lippen bebten. Er hatte wieder diesen Zustand von kriegerischer Furcht. "Senator Aurelius ist ein ehrenwerter Mann," war der knappe Kommentar, um das Thema um die Familienflucht in die Hände des Aurelius abzuschließen. Immerhin war ein größerer Schaden abgewendet, so dass für Verus der Schaden begrenzt war. Diese Welt hatte sich ihm selten von positiver Seite gezeigt, so dass schon kleine Wunder erstaunlicher Natur für Verus waren. Denn dieser Mann musste sich alles erarbeiten und hatte keine Gnade in letzter Zeit erfahren; außer durch seine Geliebte, die ihm das Leben gerettet hatte. Aber wie hatte er es ihr gedankt? Verus zweifelte an sich und seiner Position. An allem. Der Krieg steckte in ihm und scheinbar wollte er stets in dieser Hölle bleiben, da er diese kannte. Eine vertraute Hölle war besser als das ungewisse Neue. Rom kannte er nicht mehr. "Ich...," begann Verus und holte tief Luft. "Ich werde zu den Prätorianern versetzt. Ich habe heute den Brief erhalten und werde gleich den Präfekten aufsuchen." Es fiel ihm schwer, dies zu akzeptieren. "Ich werde nach Rom reisen müssen," gestand er sich diesen Umstand ein. Ein merkwürdiger Zufall, dass dies gerade jetzt möglich war und er vom Kaiser für diese moralisch fragwürdige Tätigkeit ausgewählt wurde. Verus verblendet durch seine Furcht konnte nicht erkennen, dass dies ein guter Zusammenschluss des Kosmos war. Er konnte seiner Familie helfen.

  • Erschrocken ob der ersten Reaktion seines Bruders auf die Erklärung seines ihm offerierten Pflicht- und Ehrgefühls gegenüber der Familie, zog er Merula die Augenbrauen hoch, entgegnete aber vorerst nichts und ließ Aulus weiterreden. Auch die rhetorische Frage kommentierte er nicht. Er konnte verstehen, dass er als der Jüngere eigentlich nicht das Recht hatte, sich derart in den Vordergrund zu stellen, sondern das eigentlich seinem älteren Bruder oblag bzw. zustand, aber Verus hatte ja gar nicht die Möglichkeit im Dienst des Exercitus Romanus, sich um die Familienangelegenheiten in Rom zu kümmern, weshalb sich Titus eben dafür anbot bzw. einsetzen wollte. Die nachfolgenden Erläuterungen seines Bruders zeigten ihm aber, dass Verus mit seiner rhetorischen Frage anscheinend nicht das gemeint hatte, was er dachte. Seinen Ratschlag nahm er mit einem Nicken anerkennend und dankend an, auch wenn er mitten im Satz aufgehört hatte. Das Thema schien Aulus also doch nicht so kalt zu lassen, wie er anfangs vorgegeben hatte. "Ich danke dir für deinen Rat, Bruder. Wie du weißt, bin ich pragmatisch und vor allem Realist. Ich habe Ziele vor Augen, welche aber nicht mit überhöhten Vorstellungen einher gehen. Ich vertraue auf die Erfahrung und Ratschläge des Senators Aurelius." erklärte er.


    Als sein Bruder ihm dann von seiner Berufung zu den Prätorianern erzählte, war Merula wirklich überrascht. "Ich bin beeindruckt!" In diesem Moment empfand er schlicht Freude für seinen Bruder, wenn nicht sogar Stolz. Beides beschnitt in dieser Situation seine Weitsicht bzgl. der Bedeutung dieser Versetzung. Sein Bruder würde zu der Elite des Exercitus Romanus gehören, das stand außer Frage. Allerdings würde er somit auch Teil des Geheimdienstes sein, was aus den Elitetruppen als oberste militärische Autorität im Reich noch den Status eines Terrorinstruments einbrachte. Merula war noch zu unerfahren und jung, um das zu erkennen, weshalb er auch nicht verstand, weshalb sich die Freude seines Bruders in Grenzen hielt. In einigen Monaten, sobald er einige Zeit in Rom verbracht haben wird, würde er das vermutlich besser verstehen und hoffentlich nicht am eigenem Leibe erfahren müssen. "Demnach wirst du mich auf meiner Reise nach Rom begleiten können?" Dass Merula der sein würde, der seinen Bruder und den flavischen Tribun begleiten würde, konnte er in diesem Moment ja noch nicht wissen. "Deine Freude scheint sich in Grenzen zu halten." konstatierte der Jüngere dann schließlich doch noch.

  • Verus fühlte, dass sein Verstand defundierte und die Eindrücke nicht mehr mit der erlebten Realität übereinstimmten. Seine Augen sahen etwas aber sein Verstand sah etwas anderes. Die Gerüche der Schlachtfelder brannten wieder in seiner Nase, ließen ihn merklich mit den Augen zucken, so dass sich sein Angesicht verhärtete. Wie oft hatte Verus von selbst-ernannten Pragmatisten gehört, die Gewalt als Mittel verstanden. Wie oft waren es jene Realisten, die seine Männer verheizten, um einen punktuellen Gewinn zu erzielen. Verus war nicht enttäuscht von seinem Bruder, doch sein Bruder entfachte ohne wirkliches Wollen jenen Brand, der stets in Verus Psyche loderte. Die Bilder verhuschten, verschwammen und die Stimmen der Sterbenden echoten in weiter Ferne. Er fühlte diese eine Asche zwischen seine Händen, die seine Haut rissig gemacht hatte. Verus rieb seine Finger aneinander, um sich zu vergewissern, dass jene Asche real war. Doch sie war nicht real. Dieser Aschedämon verfolgte ihn. Immer wieder sah er jenen grauen Schleier über Dingen. Dieser Staub legte sich über alles, was in sein Blickfeld geriet. Der Soldat verfluchte diesen Staub, der auch in seine Lungen einzudringen schien, da Verus urplötzlich einen erheblichen Durst verspürte und seine Stimme einbrach. Diese kratzte nur noch und war eingefallen. "Ich vertraue auf deine Fähigkeiten," log Verus. Eigentlich vertraute er keinem Menschen wirklich. Nicht einmal seinem Bruder. Er wollte ihm vertrauen aber durch Jahre des Dienstes an einer eisigen Grenze war das Vertrauen in Mitmenschen außerhalb der bekannten Strukturen mäßig ausgeprägt. Im Grunde glaubte Verus nicht mal wirklich an eine gute Absicht bei Menschen, sah sogar Verrat und Konflikt als Triebfeder eines jeden menschlichen Handelns. Für Verus war ein grundlegendes Vertrauen nicht mehr möglich. Erst bei seiner Geliebten lernte er wieder Vertrauen zu fassen. Doch auch diese Entwicklung brauchte Zeit. Seine Seele war zersplittert in viele Fragmente, die nur durch bloßen militärischen Willen zusammengehalten wurden. "Du wirst Rom und unserem Namen Ehre bringen," meinte Verus, während seine Stimme in Toto versagte und er sich mit einer Handbewegung einen Moment erbat. Er hustete stark, zog Grimassen des Krieges, indem er jene Emotionen spiegelte, die er über Jahre verborgen hatte. Im Kampf war kein Platz für Emotionen und somit brannten sie sich einer Maske gleich ein. Waren das Tränen in seinen Augenwinkeln? Er wandte sich von seinem Bruder ab, um sein Gesicht gegen die Wand zu verbergen. Nicht jetzt. Merula sollte nicht erleben, welches Monster er war. Er schämte sich für diese Schwäche. Es dauerte einen Moment, bis er wieder frei atmen konnte und sich der Staub im Geiste gelegt hatte. Mit langsamer Bewegung wandte er sich zurück, um das Gespräch fortzuführen. "Die Prätorianer sind mit Sicherheit furchterregend beeindruckend," kombinierte er schnell einen Satz, um seinen Missstand mit dieser Einheit versteckt zu erklären. Verus würde sich aber nun nicht weiter äußern, da Merula nicht verstehen konnte, dass für ihn selbst diese Reise nach Rom keine Ehre war. Es war keine Ehre darin, den Prätorianern beizutreten. Sie waren etwas berechnend Dunkles. Etwas, was keine Ehre hatte und doch war Verus längst klar, dass er selbst auch nie Ehre besessen hatte. Dieser Begriff war völlig leer. Es gab keine Ehre in dieser Welt. Sie war stets nur ein schöner Gedanke, um Bluttaten zu rechtfertigen. Was war Ehre? Verus konnte es nicht mehr definieren. Seine glasigen Augen fokussierten Merula. "Ich werde dich begleiten, sofern ich weiteres mit meinen Dienstvorgesetzten geklärt habe," äußerte sich Verus nun wieder sachlich und unterdrückte weitere Emotionen sowie Gedanken. "Es wird dich freuen, dass ich Dokumente sichern konnte, die belegen, dass wir Grundstücke besitzen und wir finanziell abgesichert sind. Diese Dokumente fand ich, nachdem mich die traurige Nachricht ereilte, in meinen Unterlagen aus Achaia*," schob er nach und wollte, dass sein Bruder verstand, das Verus emotionale Gespräche meiden musste. Emotionale Beurteilungen fielen ihm schwer, da sein Herz überreagierte und sein Verstand übersteuerte.


    Sim-Off:

    * Grundstücke (WiSim)

  • Nur einen Tag nach dem Gespräch stand ein Bote vor dem Tor und gab einen Brief für den Praefectus Castrorum ab.



    Salve Praefectus Iulius,


    ich danke dir nochmal für dein Angebot. Du hilfst mir damit wirklich sehr. Es fehlt an so vielem in der Schule hier habe ich dir eine Liste mit den nötigsten Dingen aufgeschrieben.



      10 Stühle
      5 Tische
      15 Tabula
      Schriftrollen, als Leseübung mit Texten für Kinder
      Texte über Mathematik
      Texte zur Schulung der Sprache
      Texte zur Schulung über Ackerbau, Viehzucht und ähnliches
      Text über Religion
      Kochgeschirr und einfache Rezepte



    Ich möchte die Gelegenheit nicht verstreichen lassen und dich und deine Tochter zu einem Essen in unser Haus einzuladen. Unser Gespräch gestern hinterließ eine tiefen nachhaltigen Eindruck und ich würde diesen Eindruck gern vertiefen. Mein Mann, Alpina, die Kinder und ich würden uns freuen, wenn ihr unsere Gäste seid.


    Vale Duccia Silvana

  • Merula hatte den Eindruck, dass, egal was er sagte, jeder Satz bei seinem Bruder tiefste emotionale Narben aufriss, welche er sich im Laufe seines Dienstes im Exercitus Romanus zugezogen haben musste. Diese Narben schienen wirklich frisch zu sein, jedenfalls sprachen seine Gestik und Mimik Bände. Seltsamerweise fing Aulus an, sich die Hände zu reiben und sie danach zu kontrollieren, was Merula schon etwas beunruhigte. Er konnte sie ja nicht ausmalen, was sein Bruder jenseits des Limes erlebt hatte. Das Bild, welches er von seinem Bruder aus jüngster Zeit hatte, entsprach hauptsächlich einem sehr sensiblen, teilweise vielleicht sogar träumerischen Mann. Diese Sensibilität, auch wenn sie in der ein oder anderen Reaktion noch ablesbar war, schien weit in den Hintergrund getreten zu sein oder nein.. . sensibel war er ja noch, aber diese Sensibilität schien immer mehr überschattet zu werden von Ereignissen, die er sich als Zivilist nicht im geringsten auszumalen vermochte. Ansprechen wollte der Jüngere den Älteren darauf nicht, nicht hier und heute jedenfalls. Es galt hier Dinge zu besprechen, die über ihrem eigenen Wohl standen, weshalb sich Merula auch genau darauf konzentrieren wollte, was ihm aber sichtlich leichter fiel, als seinem Bruder.


    Aulus lobte ihn und bestärkte ihn in seinem Vorhaben, was ihn mit familiären Stolz erfüllte. Die Zustimmung seines Bruders war Merula als Jüngerer natürlich immens wichtig. Dass die Worte seines Bruders nicht dessen vollen Ernst implizierten, merkte er in diesem Moment nicht. Auch die Tränen, die sich scheinbar in seinen Augenwinkeln ansammelten, fasste er nicht als emotionalen Schub, sondern lediglich als Folge des Hustens auf. Als er sich wieder zu Merula gedreht hatte, legte er ihm seine Hand auf die rechte Schulter. "Ich danke dir, Bruder. Deine Unterstützung verleiht mir den Mut, mich jeder Herausforderung zu stellen, die mich in Rom erwarten möge." ach wie pathetisch diese Worte doch klangen und wie naiv seine Vorstellungen doch waren. Diese waren ob der versprochenen Unterstützung des aurelischen Senators sowie des Schreibens des duccischen Legaten nicht unberechtigt, allerdings ermöglichten beide ihm nur den Start in Rom. Alles was danach kommen würde, musste er sich hart erarbeiten – viele Steine waren aus dem Weg zu räumen, von denen der ein oder andere mit Sicherheit wieder zurückrollen würde. Bekannt war ihm die Geschichte des Sisyphos natürlich, hielt Diogenes ihm doch immer belehrende Vorträge darüber, allerdings sah er sich zu diesem Zeitpunkt noch weit entfernt von Sisyphos Schicksal.


    Der Veracht bestätigte sich. Verus schien wahrlich nicht begeistert und von Ehre erfüllt zu sein, zu den Prätorianern berufen worden zu sein. Merula kommentierte das aber nicht weiter, lag es ihm doch fern die Gründe dafür zu entdecken. Sein Interesse lenkte er daher wieder auf den bevorstehenden Reiseweg, den die Gebrüder wohl zu zweit bestreiten würden. "Vortrefflich. Sobald dir deine Instruktionen offenbart wurden, kontaktiere mich bitte. Derweil erbitte ich Duccius Valas Unterstützung mit Lucias Hilfe. Ein Empfehlungsschreiben wird mir in Rom sicherlich dienlich sein." Zuletzt genannten hatte er noch gar nicht kennen gelernt, was die Bitte um ein Empfehlungsschreiben doch wie eine Farce erschienen ließ, auch wenn er mit dessen Gattin verwandt war.


    Hellhörig wurde Merula dann, als sein Bruder von Dokumenten und Urkunden hinsichtlich des achaischen Familienbesitzes sprach. "Oh, wie erfreulich!" fuhr es zunächst euphorisch aus ihm heraus, wenngleich er etwas verwundert war, wieso sein Vater ihm nicht erzählt hatte, dass er seinem Bruder diese Zeugnisse hatte zukommen lassen. "Minerva scheint uns auch in den dunkelsten Stunden gewogen zu sein." Sein Bruder würde diese Aussage vermutlich erneut verteufeln, da er diesen Umstand als letztes auf Minervas Verantwortungskonto verbuchen würde. Für Merula war es allerdings auch weitgehend eine Floskel aus seinem Amt als Pontifex heraus, welches er seit der Abreise aus Achaia nicht mehr ausgeübt hatte. Dass nicht Minerva sondern das schicksalhafte Glück damit zu tun hatte, war ihm dem Jüngeren indes vollstens bewusst. "Damit sollte es uns leichter fallen, die Aufräumarbeiten zu finanzieren. Zudem helfen mir die Ländereien sicher, den Census zu erfüllen." Gemeint waren die Voraussetzungen für den Ordo Senatorius, was er seinem Bruder aber an dieser Stelle nicht weiter erläutern wollte. Ja, Merula hatte seine Hausaufgaben gemacht. Er hatte einen Plan, was er in der tiberianischen Nachfolge zu tun hatte, um seine Familie aus dem Schatten wieder ins Licht zu führen. Diogenes half ihm dabei ebenso mit seinem weitsichtigen Rat. Näheres würde er dann mit dem aurelischen Senator besprechen. Den Ordo zu erlangen, würde sicherlich kein Problem darstellen – da war Merula keinesfalls zu naiv –, allerdings lag die Schwierigkeit mehr darin, diesem nach der Verleihung gerecht zu werden, da man sonst schneller in Rom herabstürzen würde, als Ikarus, dem Sohn des Daidalos, der der Sonne zu nahe gekommen war. Irgendwie hatten die griechischen Mythen und Sagen doch etwas für sich, auch wenn sie aus Diogenes nach mehrmaliger Repetition ermüdend wirken konnten.


    Da alles besprochen zu sein schien, leitete er langsam das Ende des Gespräches ein. "Aulus, nach unserem Gespräch ist meine Freude, die ich ob unsers Wiedersehens nach all den Jahren hegte, derartig gewachsen, wo ich uns auf dem baldigen gemeinsamen Weg nach Rom weiß, sodass meine Sorgen zu schwinden beginnen." Was so geschwollen klang – es lag einfach an den Umgangsformen, die ihm auf seiner Bildungsreise in Fleisch und Blut übergangen sind, da er stets bei hochrangigen Persönlichkeiten der Gesellschaft gastierte – meinte auf das Einfachste herunter gebrochen lediglich: "Es ist schön, dich endlich wieder zu sehen. So schnell wirst du mich nicht mehr los!" "Blut ist dicker als Wasser, Bruder." formulierte er dann pathetisch und hielt Aulus den Arm hin, um ihn brüderlich zu verabschieden.

  • Verus schloss für zwei Atemzüge seine Augen. Er musste in sich einkehren, um nicht in jener Angst zu ersticken, die als kalter Frost stets auf seinen Lippen lag und falsche Worte brachte. Sie war zu drastisch, zu echt und doch so entrückt von dieser Welt, die ihre Schauspiele liebte. Wieder drückte er zwei Tränen aus seinen Augen, während er seinen Bruder nun mitleidig bestaunte. Wie viel Eifer dieser noch besaß, wie viele Träume mochte er noch tragen? Ein kaltes Schmunzeln eines Wissenden legte sich auf sein Angesicht, während er selbst seine Hand ausstreckte, um die Hand seines Bruders von seiner eigenen Schulter zu nehmen. Es war eine schützende Unterwerfungsgeste, die Verus nicht mochte und deshalb unterband. Dennoch verstand er seinen Bruder und sprach ihn deshalb mit einer aufmunternden Botschaft an: "Du machst das schon. Schlimmer kann es ja nicht mehr werden, nicht wahr?" Natürlich konnte es immer schlimmer werden. Verus als Soldat wusste, dass sich stets eine neue Fallgrube auftun konnte. Doch er wollte seinem Bruder nicht mit der harten Hand des Schicksals überfordern. Nun hieß es ein gutes Gesicht zur falschen Zeit zu machen. Es fiel Verus sichtlich schwer aber er gab sein Bestes, nicht als Griesgram und verbitterter Haudegen zu erscheinen. Dennoch fielen seine Lippen mürrisch nach unten. Verus war einfach klar, dass das Leben von willkürlicher Macht durchzogen war. Nicht alles konnte man steuern und oft blieb schlicht der Zufall Garant für Aufstieg und Fall.


    "Ich werde dich kontaktieren," versicherte Verus knapp und nickte überzeugt. Es gab keinen Grund, seinen Bruder nicht zu informieren. Er hätte es ohnehin getan.

    Sim-Off:

    Für die Leser: Dies ist bereits offiziell erfolgt, da Merula bereits im Thread es Abschiedes mitspielt. ;)

    Insofern war ein weiterer Kommentar zu diesem Sachverhalt nicht notwendig und Verus beendete die weitere Kommunikation zu diesem Thema. Zu Duccius Vala hatte er ohnehin eine andere Meinung und konnte seinem Bruder keinerlei Empfehlung abgeben. Er würde schon das Richtige tun, so dass Verus die Dinge einfach laufen ließ. Verus gab selbst nicht viel auf Schreiben oder Titel. Für ihn zählte die Tat und der Charakter einer Person. Er sah sich Menschen gerne an, hörte ihre Geschichten und beurteilte dann mit seinem Verstand. Das Empfehlungsschreiben als solches war ohnehin nur ein bedeutungsloses Papier, welches einen Gesprächsaufhänger bot. Aber wenn Merula es brauchte oder meinte es zu brauchen, würde er seinen Bruder nicht unnötig einbremsen. Der junge Tiberius würde schon noch lernen, was wirklich wichtig war.


    "Erfreulich sind die Umstände nicht," murrte Verus mit verzogenem Gesicht. "Lass' die Götter aus dem Spiel," platzte es nun aus Verus heraus, der nicht mehr glaubte und allein auf sein Menschengeschick vertraute. Für ihn selbst hatten die Götter diese Welt längst verlassen, schauten entweder interessiert zu oder spielten mit den Menschen eine ewige Tragödie aber griffen niemals in positiver Hinsicht ein. Verus ahnte bereits, dass dies nur ein Ausspruch war aber in seinem eigenen Leben spielten die Götter nur in ihrer staatstragenden Funktion eine Rolle. Sie ordneten den Alltag und gaben gewissen Abläufen Struktur, waren aber ansonsten genauso echt, wie ein Märchen oder eine Heldenlegende. Verus war soweit geerdet, dass er selbst im Blute anderer keine Göttlichkeit sehen konnte. Im Moment des Todes waren alle gleich vergänglich. "Ich vergaß, dass du ja Pontifex werden willst," entschuldigte sich Verus vorsichtig und winkte mit einer Handbewegung ab. "Da musst du natürlich solche Floskeln beherrschen," meinte er dann, als sich seine Augen wieder vom diesigen Dunst befreiten. "Die Ländereien werden uns sicherlich helfen aber vergiss niemals, dass mit ihnen auch eine Verantwortung verbunden ist," mahnte Verus mit ernster Stimme. Denn dem Centurio war stets klar, was die Welt wirklich zusammenhielt. "Unsere Familie braucht jetzt keinen Aktionismus, sondern beratene Handlung," entgegnete Verus knapp und wischte sich mit der flachen Hand über den Hals, sich erneut selbst zu spüren. Er war noch hier. Diese Realität veränderte sich nicht überraschend.


    "Wir stehen vereint!" - erhob Verus seine Stimme, um seinem Bruder endgültig klar zu machen, dass Verus nicht weichen würde. Er würde mit erlerntem militärischen Werkzeug seinem Bruder zur Seite stehen. Als Centurio konnte er Dinge ordnen und notfalls auch auflösen. Verus stand zu seiner Familie. Vielleicht war es der letzte Rest Ehre, den er noch suchte, obwohl sich ihm Ehre nie mehr erschließen konnte. Zum letzten Ausspruch seines Bruders lächelte Verus soldatisch mit festem Blick. "Das ist es," antwortete der römische Soldat Verus und verabschiedete sich brüderlich mit fester Hand.

  • Weit war es nicht. Die Stadt war wirklich nicht sehr groß. Fester in den Mantel gewickelt näherte er sich so abgehalftert, frierend und müde wie er aussah, den Wachen vor der Castra. Seine Pferde sahen nicht besser aus. Man sah ihnen die Strapazen des Marsches an.


    " Salve, ich möchte zum Praefectus Castrorum. Mein Name ist Appius Decimus Massa."

  • "Salve Appius Decimus Massa." Wurde er Mann begrüßt. Auch hier wusste man natürlich bescheid über die Ankunft des Mannes. "Der Miles dort bringt dich zum Praefectus." Ein kurzes Nicke zu dem baldigen Tribun, dann versah der Mann wieder seinen Dienst am Tor.

  • Als sie vor dem Tor der Castra standen, wurde Ursi von einem Anfall von Scham überwältigt. Sie drängte sich an die Mutter und versteckt sich in den Falten von deren Gewand. Seufzend beugte Alpina sich hinunter und hob die Dreijährige hoch. Schwer war sie geworden. Lange würde sie das kleine Mädchen nicht mehr tragen können. Dann ergriff sie mit der anderen Hand den Korb in dem Futter für die Pferde und ein Döschen mit duftender Salbe für den Tribun als Gastgeschenk untergebracht waren.


    Beide "Frauen" betraten die Porta. Leise und schüchtern grüßte Alpina die Wachen.
    "Salvete. Wir sind Susina Alpina und Susina Ursicina. Der Tribunus Appius Decimus Massa erwartet uns."

  • Auf dem Weg zum Tor richtete Massa den Gurt mit dem Gladius, fuhr sich über den frisch gestutzten Bart. Heute war er in voller Montur unterwegs. Mit Muskelpanzer und Helm. Hoffentlich erkannten ihn Alpina und Ursi. Viele von seiner Sorte liefen hier zum Glück nicht herum. Von weitem sah Massa sie am Tor stehen und beschleunigte seine Schritte. War er etwa zu spät? Das kurze Stück kam ihm endlos lang vor. „ Milites, alles in Ordnung. Ich übernehme meine Gäste ab hier.“ Massa atmete tief durch. „ Salve Susina Alpina und Ursicinia. Ich freue mich über euer Erscheinen.“ Und wie er sich freute. Dazu war er aufgeregt wie lange nicht mehr. Erst jetzt nahm er so richtig wahr, wie Alpina vor ihm stand. Alpina mit Korb in der einen Hand und Ursi auf dem Arm, das ging so nicht. Er griff nach dem Korb. „ Darf ich?“ Um die Kleine ein wenig abzulenken fing Massa ein zwangloses Gespräch mit ihr an. „ Wie geht es deinem Pferdchen? Mein Pferd weiß, dass ihr heute kommt.“ Er zwinkerte Alpina zu. „ Wollen wir ?“

  • Ihr Herz machte einen kräftigen Doppelschlag als Alpina den Tribun sah. Er sah beeindruckend aus in seinem vollen Ornat. Kein Wunder, dass die Milites Platz machten und ihm salutierend den Vorrag ließen.
    "Salve Tribunus", hauchte Alpina ehrfürchtig und auch Ursi auf ihrem Arm sah den Mann vor ihr fremdelnd an. Sie schien ihn zunächst nicht zu erkennen. Sie klammerte sich fester an ihre Mutter und schmiegte ihren Kopf in deren Halsgrube. Erst als er sie nach dem Pferdchen fragte taute das kleine Mädchen auf. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
    "Es geht meinem Pferd gut", sagte sie und deutete auf den Korb, um deutlich zu machen, dass das Pferdchen dort drin war.


    Alpina nickte. "Es geht ihm sehr gut und wenn du nicht aufpasst, dann frisst es alle Äpfel und Brotstücke, die eigentlich für dein Pferd gedacht sind."


    Er nahm sich den Korb und es sah so aus als wolle er verhindern, dass das gebastelte Pferdchen die Äpfel frisst, doch natürlich wusste Alpina, dass er nur galant sein wollte. Es gelang ihm sie ein weiteres Mal für sich einzunehmen. Auf sein "Wollen wir" nickte sie deshalb.
    "Ursi ist schon sehr neugierig. Sie war den ganzen Tag zappelig. Hoffentlich vergeht ihr das wenn sie die riesigen Originale sieht."


    Sie folgten Massa in die Castra.

  • Praefectus Castrorum
    Marcus Iulius Licinus


    N. Duccius Marsus Proc. M. Iulio Licino s. d.


    In meiner Funktion als Procurator Rationis Privatae werde ich in drei Tagen eine Inspektionsreise durch die Provinz beginnen. Sie wird einige ausgewählte rechtsrheinisch gelegene kaiserliche Landgüter betreffen sowie größere Städte auf dem Weg. Vor den Saturnalien möchte ich wieder in Mogontiacum sein.


    Ich erbitte hiermit deine Unterstützung durch Beteiligung an einer Eskorte. Stelle mir hierzu bitte eine angemessene Einheit zur Seite, gerne auch in Absprache mit dem Praefectus Alae Secundae.



    Vale bene


    [Blockierte Grafik: http://666kb.com/i/cb91v4i28va434o99.png]


    Procurator Rationis Privatae
    Regia L.A.p.P.


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/wappenduccia/siegelwachs.png]

  • Etwas später am Tag erreichte ein Bote der Ala die Legio und gab wie so oft die Militärpost ab...


    Ad Praefectus Castrorum Marcus Iulius Licinus


    Marcus mein Freund, wir wurden von Duccius Marsus gebeten ihn zu einer Inspektionsreise zu begleiten. Da ich selbst noch einige Dinge in der Provinz zu regeln habe, werde ich nicht nur eine meiner Turmae als Geleit stellen sondern auch selbst mitreisen.
    Wir wurden vom Duccius aufgefordert uns mit euch über den Umfang und die Aufteilung der Eskorte auszutauschen. Ich gehe davon aus, dass eine Centurie schon reichen würde aber verlasse mich hier auf deine Infanterie-Expertise.
    Es würde mich natürlich freuen wenn du die Reise ebenfalls mit uns antrittst.


    Schicke doch einen Boten und erstatte Meldung sobald du die Details geklärt hast.


    Gez. Aulus Iunius Seneca

  • Zuzustellen an Marcus Iulius Licinus und Appius Decimus Massa


    Werte Freunde, Kameraden und bekannte Gesichter!


    Das Jahr neigt sich dem Ende zu, und was wäre der eisige Winter ohne ein Fest welches die Herzen und Gemüter erwärmt?
    Erneut werde ich in diesem Jahr auf dem iunischen Landgut eine ausgelassene Feier anlässlich der Saturnalien ausrichten!
    Es gibt genug Speisen und Getränke für jeden Gast und auch für die Unterhaltung ist gesorgt!
    Eingeladen ist jeder, der diese Einladung samt des iunischen Siegels vorweisen kann. Gerne dürfen auch Freunde und Verwandte mitgebracht werden.
    Die Feierlichkeiten beginnen am ersten Tage der Saturnalien bei Sonnenuntergang.*
    Meine Frau, meine Tochter und mein Sohn freuen sich ebenfalls auf Besuch und die ausgelassene Stimmung.


    In freudiger Erwartung, mögen die Götter euch alle beschützen.


    Praefectus Alae Aulus Iunius Seneca



    Sim-Off:

    [SIZE=7]*Da die Saturnalienfeiern der Erfahrung nach direkt nach Weihnachten rapide uninteressant werden, nutze ich die Adventsstimmung aus und werde bereits morgen den ersten Post setzen, damit genug Zeit für das fest bleibt. SIm-On befinden wir uns natürlich schon ein wenig weiter in der Zeit.[/SIZE]

  • Ab und an musste man an seine alten Pflichten zurück und so hatte Licinus beschlosse heute die Torwahe zu inspizieren. Dazu war er erstmal auf einen der Türme neben dem Tor geklettert um sich das Treiben ein wenig anzusehen.
    Zu sehen, wie die Wachen sich verhielten, während sie sich noch unbeobachtet fühlen durften, denn hinter der Balustrade war Licinus mit abgenommenem Helmbusch nicht von einem gewöhnlichen Soldaten zu unterscheiden.


    Sim-Off:

    Falls Iosephus möchte kann er Turm- oder Torwache haben.

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