Azizos bekam gar nicht mehr richtig mit, was der Centurio nach dem Ende dieser Angriffsübung noch alles zu den Probati sagte. Ihm dröhnte der Schädel, denn seine eigenen Angriffsbemühungen waren trotz eines vielversprechenden Anfangs dann doch so unglücklich ausgegangen, wie erwartet.
Und das kam so: Azizos' erster Einfall, sein Gegenüber in der Verteidigungslinie im Gesicht anzugreifen, hatte sich als gar nicht mal so falsch herausgestellt; darauf nämlich war der Verteidiger, der ja im Kampf mit Gladius und Scutum ebenso unerfahren war wie Azizos selbst, offenbar nicht gefasst gewesen.
Azizos war es also gelungen, seinem Gegenüber erst einmal eins zu verpassen; dann aber war alles verdammt schnell gegangen: Von irgendwoher traf den Syrer dann doch, wie schon befürchtet, ein Scutum mit voller Wucht. Azizos spürte einen stechenden Schmerz in seinem Kiefer, blieb aber zunächst noch stehen. Darauf aber folgte sogleich der nächste Stoß, und der haute den Syrer dann um, so dass die Verteidiger, wie vom Centurio gewünscht, tatsächlich frohgemut über ihn hinweg vorrücken konnten.
Als der Centurio diese Übung dann abbrach, rappelte auch Azizos sich wieder auf, und nachdem der Vorgesetzte seine abschließenden Ausführungen, denen Azizos gar nicht mehr richtig folgen konnte, beendet und die Probati entlassen hatte, schlich auch Azizos in Richtung Mannschaftsunterkunft, einzig und allein geleitet von dem Gedanken, so schnell wie möglich irgendetwas zum Kühlen seines Kiefers aufzutreiben.
Innerlich aber sagte er den Göttern Dank, dass diese seine Zählne so fest in seinem Zahnfleisch verankert hatten, dass er nicht schon an diesem Tag als Probatus seinen ersten Zahn verloren hatte.