• "Wenn du etwas Zeit zum Warten mitgebracht hast, kannst du den Senator heute noch sprechen", antwortete der Türhüter. Er wusste nicht genau, wie viele Termine sein herr heute noch hatte, aber so wie er seinen aktuellen Terminplan kannte, war für ein Gespräch mehr meistens Zeit.

  • Für anstehende Wege nahm sich Primus immer sehr viel Zeit. Waren es keine festen Termine, plante er immer einen Tag ein. Es konnte sein, dass man am Nachmittag wieder erscheinen durfte. Es freute ihn, das er warten durfte. " Ja, ich habe Zeit und kann warten. " beantwortete Primus die Frage des Türhüters freundlich.

  • Mein Wahlkampf ging in der Domus Purgitia weiter. Wiederum klopfte ich an und wartete, bis jemand mir öffnete. Begleitet wurde ich wie immer von mehreren Sklaven und Freigelassenen, so dass mein Auftritt auch einigermassen würdig erschien.


    Ich würde gerne den Senator Spurius Purgitius Macer sprechen. sagte ich, als ich nach meinem Begehr gefragt wurde.

  • Nicht jeder Gast konnte Glück haben und den Senator zu Hause antreffen. Selbst wenn man dieses Glück hatte, bedeutete ein unangekündigter Besuch oft einen längeren Aufenthalt auf der Wartebank im Atrium. Aber diesmal fehlte eben selbst dieses Glück. "Salve. Der Senator ist nicht im Hause", gab der Türhüter daher zur Auskunft. "Möchtest du ihm eine Nachricht hinterlassen oder einen Termin für einen anderen Zeitpunkt vereinbaren?" bot er dann an.

  • Der Türhüter hatte diese Antwort tatsächlich erwartet und bat den Besucher herein, um mit dem Sekretär des Hausherrn einen Termin zu vereinbaren. Dieser stieß im Atrium zu ihnen und brauchte nicht lange zu überlegen. "Du kannst einen Termin übermorgen bekommen. Wird es ein kürzeres oder längeres Gespräch werden?" erkundigte er sich. Immerhin kannte er den Mann schon von einem Abendessen, bei dem dieser Gast des Senators gewesen war. Das gab ihm schon einmal einen leichten Bonus bei der Terminplanung.

  • "Dann wird der Senator dich gerne übermorgen zur vierten Stunde empfangen", teilte der Türhüter ohne weiteres Nachdenken einen Termin mit. Immerhin war es seine Aufgabe, den Terminkalender seines Herrn im Kopf zu haben, so dass er mit den nötigern Daten blitzschnell eine Entscheidung im Sinne seines Herrn treffen konnte.

  • Früh begab sich der junge Iulier vor die Haustüre. Noch schliefen große Teile der Ewigen Stadt und der Nebel hing zwischen den Hügeln Kapitol, Aventin und Palatin. Ein paar erste Vöglein sangen, während Caesoninus das erste Licht des neuen Tages betrachtete und tief einatmete. Seine Lungen füllten sich mit kalter Luft. Heute würde er es wieder versuchen. Er würde geradewegs zum Tor der Domus Purgitia marschieren und erneut wie schon ein Jahr zuvor um ein tirocinium fori bei Senator Purgitius Macer bitten. Seither hatte sich doch einiges getan und Caesoninus dachte, dass seine zwischenzeitlich verdienten bescheidenen Lorbeeren ihm vielleicht helfen würden bei der Überquerung seiner nächsten Hürde auf dem Weg zum Senator.


    So trat er nun ganz auf die Straße und machte sich auf den Weg. Die Karren und Lieferanten von letzter Nacht waren schon wieder größenteils aus den Gassen verschwunden, ebenso die Diebe und Halsabschneider. Zu dieser frühen Zeit verweilten nur Betrunkene und Klienten auf den Straßen. Erstere, um nachhause zu wanken und letztere, um zur Salutatio vor ihrem jeweiligen Patron zu erscheinen. Caesoninus war kein Klient, doch trieb ihn ja ein zumindest ähnlicher Auftrag ins purgitische Haus.


    Endlich kam er an der Domus Purgitia an und meldete sich beim Torsklaven: "Salve, Gaius Iulius Caesoninus erscheint erneut vor Senator Purgitius, um bei ihm um ein Tirocinium Fori anfragen zu lassen."

  • Der Türhüter war den morgentlichen Besucherstrom gewohnt und kannte die üblichen Gäste natürlich auswendig. Die weniger üblichen fand er so schnell heraus, wenn sie sich nicht ohnehin persönlich an ihn wandten. "Wenn du dein Anliegen im Rahmen der Salutatio vorbringen möchtest, dann tritt ein", bot er dem Iulier auf seine Meldung hin an. "Ansonsten empfehle ich dir, einen separaten Termin zu vereinbaren und zu diesem wieder zu erscheinen."

  • Nach dem Gespräch mit seinem Dienstherren hatte Gnaeus sich dazu entschieden es noch mal beim Consular Purgitius zu versuchen. Auch wenn er diesen nur flüchtig kannte, so stand der Purgitius doch in dem Ruf ein Freund seines Patrons zu sein. Darum stand er heute vor dem Stadthaus des Consulars und klopfte.

  • Der Türhüter öffnete die Türe und musterte den Mann, der davor stand. "Salve. Was kann ich für dich tun?", erkundigte er sich nach dem Anliegen.

  • "Salve ich bin Furius Philus und ein Klient des ehrenwerten Vinicius Hungaricus. Vielleicht mag mich der Herr des Hauses deswegen für ein paar Minuten empfangen?" Sagte er dem Türhüter und hoffte natürlich das der Consular Purgitius ein paar Minuten für ihn haben würde. Senatoren und grade Consulare waren ja immer recht vielbeschäftigt, da war die Nennung seines Patrons sicher hilfreich.

  • Ganz so leicht war es jedoch nicht, denn immerhin war der Türhüter dafür da, Besucher richtig einzuordnen, noch bevor sie das Haus überhaupt betraten. "Und du wurdest von Consular Vinicius geschickt oder kommst du in eigener Sache?" fragte der Türhüter weiter. Dabei ließ er mit keinem Wort und keiner Miene erkennen, ob der Hausherr überhaupt zu Hause war.

  • Hm die nennung seines Patrons schien noch nicht so richtig gezündet zu haben. "Ich bin in eigener Sache hier aber mein Ansinnen findet sein Wohlwollen." Gut genau genommen konnte Gnaeus das für diesen konkreten Tag und dieses konkrete Vorsprechen nicht sagen. Doch welcher Patron hätte wohl etwas dagegen wen sein Klient seine Freunde um Hilfe bittet? Sagte wer zu sich als er dem Türhüter geantwortet hatte um auch sein Gewissen zu beruhigen. Denn seinen Patron hatte er schon länger nicht gesehen.

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