[Ludi Romani] Ein treffen junger Damen oder: Der Klub der Furien

  • Immer mehr vertraute Gesichter tauchten aus der Menge auf. Und bei jedem Gesicht das sie wieder erkannte freute sie sich mehr. Serrana war eine der ersten, sie winkte ihnen munter zu und sie erwiderte diese Geste strahlend. An Romana gewand erklärte sie ihr: „Das ist Iunia Serrana! Und Caecilia Cara!“ denn just in diesem Moment erblickte sie die Begleitung der Iunia. Nachdem Narcissa von ihrer verwandten abgelassen hatte, umarmte sie ihre Freundin auch kurz. „Du meinte Güte, du siehst wundervoll aus!“ lobte sie, doch sie kam nicht wirklich dazu mehr zu sagen, denn nun kam Tiberia Arvinia dazu. Breit lächelnd begrüßte sie auch diese junge Dame und schloss sie kurz in eine Umarmung. Anscheinend kannten sie und Romana sich bereits, dennoch stellte sie nun die anderen anwesenden Frauen vor: „Darf ich dir vorstellen, Iunia Narcissa, Cousine von Serrana, Romana, kennst du ja schon und die andere junge Dame ist Caecilia Cara!“ Ein Wortschwall folgte dem nächsten, während Komplimente ausgetauscht wurde. „Oh… und dahinten komm Furia Calliphana!“ erklärte sie und winkte der jungen Frau zu, sie kam in Begleitung eines jungen Mannes. Dieses Gesicht kannte sie ebenfalls. „Und sie kommt nicht allein, der junge Mann in ihrer Begleitung ist Iulius Centho!“ Rom war wirklich ein Dorf, so viele bekannte Gesichter. Sie freute sich jeden einzelnen zu sehen und zu begrüßten. „Salve Calliphana!“ rief sie über die Köpfe hinweg und winkte das Pärchen zu sich. „Sei gegrüßt, Centho!“ fügte sie natürlich hinzu und lächelte dem Iulier zu. Der arme Kerl musste sich wirklich Fehl am Platz zwischen all diesen Frauen fühlen. Vor allem weil jede Frau hübsch und glitzernd war. Ein wahrer Regenbogen an Stoffen und Farben, in Mitten des lauten Trubels der Ludi.


    Valerian hatte sie noch nicht gesehen, denn sie war so sehr beschäftigt die Freundinnen und Bekanntschaften zu begrüßen, dass sie keine Gelegenheit bekam sich um zu sehen. Gerade wollte sie Fragen woher Calliphana und Centho sich als kannte, als jemand in ihre Mitte trat, mit dem sie im Augenblick so gar nicht gerechnet hatte. Eine Mischung aus Freude, einer gewissen Verlegenheit und Zuneigung ging über sie herab, als Valerian mit einem warmen Lächeln in die Damenrunde trat. Kurz stockte ihr der Atmen, sie hatte ihn vermisst, sehr sogar. Sie hätte sich ihm glatt an den Hals geworfen, doch nicht da sie in aller Öffentlichkeit waren, hielt sie sich zurück. Schenkte ihm aber stattdessen ein strahlendes Lächeln. Sie freute sich ihn wieder zu sehen. Kurz stupste sie Romana in die Seite und warf ihr einen vielsagenden Blick zu, ehe sie ihn dann allen vorstellte. Serrana würde wissen, wenn sie den Namen hörte um wen es sich handelt.


    „Salve, Valerian!“ grüßte sie. Ihre Wangen waren mit einem zarten Rot überzogen, welcher nicht vom Rouge stammte. „Meine Damen, Centho, darf ich vorstellen, Quintilius Valerian!“ Cara kannte ihn ja bereits, doch die vielen anderen Gesichter dürften ihm unbekannt sein. Für den Moment hatte sie nur Augen für sie und vergaß kurzzeitig das laute Geschnatter um sie herum. Kurz griff sie sich an die Halskette um ihm wortlos zu zeigen, was sie aus seinem Glücksbringer gemacht hatte. Hoffentlich gefiel es ihm. Zum Glück wussten nur wenige der anwesenden Frauen, wer genau Valerian war, die die es wussten, würden ihn sicherlich neugierig beäugen und einem kritischen Blick unterziehen.


    Sim-Off:

    Da Cara ja mit Serrana kommt, wird sie mal spontan auch gleich mit begrüßt und vorgestellt ;) Prisca ich geh mal davon aus, das du noch nicht dazugestossen bist und noch in der Menge herum irrst ;)

  • Cara schritt freudig aufgeregt neben Serrana her "Ein Glück, dass es heute so schön ist und nicht regnet. Naja, so weit ist es ja zum Glück nicht vom Quirinal hierher, auch wenn es in einer Sänfte sicher angenehmer wäre. Stell dir mal so einen pompösen Auftritt vor, wie die Menge da stehen bleiben und gaffen würde," scherzte sie fröhlich und hielt in der Menge weiter Ausschau.


    Cara nickte begeistert, als Adula den Brunnen entdeckte und hakte sich bei der Freundin ein. "Da hinten sind sie! Sitzen unsere Kleider, Helia?" fragte sie noch schnell nach hinten, die das bestätigte "Ach Serrana, das rosa ist zu göttlich bei deiner Haut. Helia, richte bitte ganz schnell noch hinten...," die treue Sklavin hatte die Stelle in den hochgesteckten dunklen Locken sofort ausgemacht und gerichtet, bevor Cara enden konnte, "Genau, danke." Sie strahlte und fuhr mit einer Hand über den dunkleren purpur Stoff ihrer Palla, der im Licht schimmerte, wenn er die Sonnenstrahlen auffing. Die Seide floss makellos über die hellere violette Tunika und passte zu dem griechisch angehauchten, sehr dünn geschliffenen goldenem Diadem, das leicht geschwungene Verzierungen mit Amethysten hatte. Sie hatte es zu Ende ihrer Schulzeit bekommen und es rundete die Frisur gelungen ab.
    Dazu hatte Crassus ihr für heute passende Ohrringe geschenkt. Die Kette stammte noch von ihrer Mutter.
    Als sie bei dem Rest der Bande ankamen begrüßte Cara freudig die anwesenden Damen "Salvete ihr lieben. Ihr seht großartig aus." Sie begrüßte Narcissa und Calvena herzlich. Nach der Vorstellrunde schenkte sie Romana und Arvina ein strahlendes Lächeln "Es freut mich sehr euch kennen zu lernen, Arvina und Romana."


    Die Runde schien von Minute zu Minute zu wachsen, man kam mit dem Begrüßen kaum nach. Da stießen auch schon Calliphana und Centho zu ihnen, den Calvena schnell vorstellte. "Salvete Calliphana und Centho." Cara überlegte kurz, ob sie auch niemanden vergessen hatte, als schon wieder jemand nahte. "Oh schau, Valerian," sagte sie leise und zwickte Calvena unbemerkt. Nachdem diese ihn begrüßt hatte schloss sie sich mit einem "Salve!" und einem Grinsen an.

  • Hach, das wurd ja fast schon anstrengend. Narcissa lächelte, drückte, herzte, grinste und winkte um die Wette mit all den anderen Frauen, da wurden Hände geschüttelt, Komplimente gemacht, Blicke ausgetauscht und Höflichkeiten verteilt. Obwohl noch nicht mal alle da waren, die sich angekündigt hatten, war die Gruppe nun schon sehr groß und unübersichtlich - was ja im Grunde nicht wirklich schlimm war. Allerdings fand es die schwarzhaarige Iunia sehr seltsam, dass sich plötzlich zwei Männer dazugesellte. Calliphana kam in Begleitung eines gewissen Iulius Centho, von dem Narcissa noch nie etwas gehört hatte. Von seiner Gents dagegen natürlich, wer nicht? Was verband die beiden? Sie wirkten vertraut und Narcissa erinnerte sich an den Kommentar von Calliphana in den Thermen. Sie machte den Eindruck sich mit Männern auszukennen, vielleicht ja sogar mit diesem. Eine Sache, die es zu beobachten galt, schließlich war eine Verbindung in diese mittlerweile plebeische Familie durchaus möglich. Auch wenn nicht mehr viel ihrer einstigen Größe und Macht übrig geblieben war, nur noch der klangvolle Name zeugte von vergangenem Ruhm und Einfluß. Und der andere, der Dunkelhaarige? Quintilia, Quintilia. Nichts bedeutendes, rief sich Narcissa in Gedanken, die in den letzten Tagen soviel es ging über die Familien Roms gelernt hatte. Soldaten und Beamte, nichts, dass man behalten müsste. Sie lächelte gönnerhaft.


    "Salvete!" sagte sie überschwänglich und beschenkte die Neuankömmlinge mit einem strahlenden Lächeln, es war ihr zu mühsam nun alle mit Namen anzusprechen. Die Frau, die hinzugekommen war, war eine Tiberia - eine Patrizierin und damals nicht in der Therme gewesen. Freudig ging Narcissa einen Schritt auf sie zu und reichte ihr die Hände zum Gruß. "Salve, Arvinia. Welch eine Freude dich kennenzulernen." Narcissas Stimme war höflich und ihr Lächeln ehrlich. Dem Imperator treu, pflicht- und traditionsbewußt und allgemein angesehen, das waren die Tiberia und dazu musste es einer ihrer Verwandten gewesen sein, der Serrana und Calvena in den CD aufgenommen hatte. Wie war noch sein Name gewesen!? Serrana hatte doch von ihm gesprochen!? Dursus? Duris? Durus! Genau. Sie lächelte gewinnend. "Ich hoffe deiner Familie geht es gut? Steht allem beim rechten? Und Tiberius Durus bei bester Gesundheit? Es war sehr nett von ihm meiner Cousine so unumwunden zu helfen, bitte sei so nett und richte ihm meinen Dank aus." Und dazu ihr strahlendstes Lächeln. Wer konnte ihr schon widerstehen?

  • Einen Momentlang hatte sie nur Augen für Valerian, die anderen Frauen waren erst einmal vergessen, nur zu gern hätte sie mit Valerian einige vertrauliche Worte gewechselt, doch die Umständen ließen es in diesen Moment nicht zu. Vielleicht später, wenn alle abgelenkt waren. Noch hegte sie Hoffnung. Ein Zwicken riss sie aus ihrer Träumerei und sie sah Cara lächelnd an. Die Caecilia hatte sie vor Dummheit bewahrt, dennoch trat sie an ihn heran und nannte ihm erst einmal den Namen aller Anwesenden Frauen. Mit Sicherheit erweckten sein nun den Anschein von Vertrautheit, aber nur bis auf wenige Frauen wussten, was dahinter steckte. Mehr als Freundschaft, es war eher ein gutes verstecktes Glücklich sein und der Wunsch einander nahe zu sein.


    „Es freut mich dass du es hier her geschafft hast, dann hast du meinen Brief also erhalten!“ flüsterte sie. „Ich denke ich sollte dir mal alle vorstellen, die große Vestalin, das ist Claudia Romana, eine meiner ersten Freundinnen hier in Rom. Iunia Serrana, das ist die in der zartrosa pala, und daneben, ihre Cousine Iunia Narcissa! Hinzu kommen Furia Calliphana, in ihrer Begleitung Iulius Centho… dann Tiberia Arvinia, sie hab ich kennen gelernt, als ich dem Cultus Deorum beigetreten bin… Oh... das weißt du ja noch nicht!“ sie grinste verlegen, da hatte sie doch glatt vergessen ihm diese Neuigkeit mitzuteilen. „Ich werde Priesterin der Iuno… ich werde wenn wir Ruhe und Muse haben, dir alles genau erzählen!“ versprach sie, noch immer flüsterte sie, so dass niemand wirklich mitbekommen konnte worüber sie redeten. Ihr Blick glitt über die muntere Runde. „Es fehlen noch Flavia Celerina und Aurelia Prisca...“, leicht runzelte sie die Stirn „Wenn nicht noch wer eingeladen wurde…, sie lächelte ihm zu. Ihm schwirrte jetzt mit Sicherheit der Kopf vor so vielen Namen.


    Calvena winkte Romana zu sich und flüsterte ihr schließlich auch noch etwas zu: „Das ist er...“, kicherte sie verstohlen. „Du weißt schon…“, fügte sie vielsagend hinzu.


    Kurz wandte sie sich an die bereits anwesenden Damen: „Hat jemand schon eine Idee was wir machen wollen? Vorhin hat jemand die Tierhatzen angekündigt… auch soll es eine Aufführung im Theater geben!“ meinte sie und fühlte sich an Valerians Seite sichtlich wohl. Zwar konnte sie weder Händchenhalten noch sonst irgendwie ihre Zuneigung im Augenblick ausdrücken, aber sie war froh, ihn bei sich zu wissen. Was sie aber amüsierte, dass sie anscheinend nicht das Einzige Pärchen waren, Centho und Calliphana wirkten, als würden sie sich schon länger kennen und einander sehr nahe stehen. Waren die beiden vielleicht verheiratet? Sie übten sich zwar auch in Zurückhaltung, aber die Blicke untereinander waren eindeutig… Hoffentlich verrieten sie und Valerian sich nicht auch auf diese Weise. „Sag Calliphana, woher kennst du Centho?“ fragte sie schließlich neugierig nach.

  • Während sie sich noch unterhielten, stießen 3 weitere Frauen zu ihnen... und, die da, die kannte Romana ja! Das war die Tiberierin, vom Markt! „Arvinia! Wie schön, dich wiederzusehen!“, entgegnete Romana erfreut die Begrüßung der Mitpatrizierin. „Gut schaust du aus, meine Liebe!“ Sie lächelte Arvinia freundlich an. „Wir kennen uns tatsächlich. Das heißt, ich und Calvena, die anderen Damen hier sind für mich ebenso neue Bekanntschaften wie für dich. Also, weil dir jetzt schon alle vorgestellt worden sind...“, sie lächelte Calvena dankbar zu, „erübrigt sich das. Was hast du so getrieben die ganze Zeit? Wie geht es deiner werten Verwandten Albina, ist sie glücklich mit Senator Purgitius Macer verheiratet?“, fragte sie.


    Anschließend wandte sie sich an die weiteren zwei Ankömmlinge. „Serrana, Cara, es freut mich sehr!“, meinte sie zu den beiden, nicht minder freundlich als eben zu Arvinia, und hätte sich durchaus länger mit den beiden befasst, wären nicht noch zwei Leute dazugekommen. Aha! Calliphana, und, der Hahn im Korb, Centho. Romana ging auf die beiden zu. „Ihr müsst Furia Calliphana und Iulius Centho sein. Ich denke nicht, dass ich euch schon vorgestellt wurde. Ich bin Claudia Romana.“, stellte sich die große Vestalin den beiden vor. „Es freut mich wirklich sehr, euch kennen zu lernen.“


    Kaum war dies gesagt, schon – heute ging es zu wie im Taubenschlag – kam noch einer. Ein Mann. In Uniform. Sie runzelte die Stirn. Was war denn das für einer? Doch als sie den leichten Stoß in ihre Seite spürte und sah, wie Calvena rot anlief, wusste sie, das musste der quintilische Centurio sein. Sie musterte ihn unauffällige. Eine Toga hatte er an, doch unterhalb musste er bis an die Zähne bewaffnet sein, wie es schien.


    Sie wartete erst einmal, so unauffällig, wie es ihr möglich war, und versuchte, die geflüsterten Worte, die Calvena dem Quintlier ins Ohr wisperte, zu ignorieren. Gerade wollte sie sich einer neuen Klatschrunde zuwenden, da sah sie plötzlich, dass Calvena eine bezeichnende Handbewegung in ihre Richtung gab. Sie ging schnell zu ihr hin und hörte sich ihre Worte an. Ein verschmitztes Grinsen zeigte sich auf ihren Lippen. Sie hatte es ja doch gewusst. Sie nickte, um verstehen zu geben, dass sie verstanden hatte. Ein Grinsen, welches so schlagartig und rapide aus ihrem gesicht verschwand, als ihr plötazlich einfiel, woher sie den Namen Quintilius Valerian kannte. Sie blinzelte verblüfft. Wieso war es ihr nicht vorher eingefallen? Genau!


    Sie richtete sich auch und blickte auf den Centurio. „Salve, Quintilius Valerian.“, begann sie. „Es ist eine Ehre, dich kennen zu lernen. Gestatte mir aber bitte eine Frage... sag... kennst du einen gewissen...“ Sie kniff ihre Augen leicht zusammen. „Marhabal?“ Sie dehnte den Namen aus, als ob es sich um ein widerwärtiges Objekt handeln würde.

  • Eine kleine Schar Halbstarker näherte sich lautstark. Sie waren scheinbar auch auf dem Weg zu den Spielen. Sie hatten sich scheinbar auch den Brunnen als Treffpunkt erwählt. Laute Stimmen schallten über den Platz.


    "Du hohle Nuss!!
    "Was denn? Nur weil ich den Weg nicht gefunden habe!"
    "Ja, genau deswegen."
    "Du wurdest selbst die Öffnung einer Lupa nicht finden, Structus!"
    "Haha! Da ist es doch!"


    Man erkannte deutlich, dass es sich um Jugendliche aus ärmlicheren Verhältnissen handelte, jedoch waren sie sauber und stanken nicht bis zum Himmel. Einer der Jungen, scheinbar Structus rannte vor. "Kommt doch! Wir wollen doch gute Plätze haben!"


    Melina schob einen Halbstarken zur Seite und sie lachte laut. "Da ist er auf einmal schnell! Ich dachte dein Fuß wäre verletzt! Gestern konntest du deswegen doch nicht mit uns spielen!" Die anderen Jungs nickten und rumorten laut.


    "Los kommt," rief Melina und machte sich mit ihrer Gruppe auf zu den Spielen. Die Modeschnepfen am Brunnen beachtete sie nicht. Nur einer aus der Gruppe warf einen Krümel, seines mitgebrachten Brotes, auf die edlen Damen am Brunnen. Dieser amüsierte sich köstlich dabei und rannte dann seiner halbstarken Gruppe hinterher. Schließlich legte er den Arm kumpelhaft um Melina, diese wirkte in diesem Moment eher, wie ein Junge als denn ein Mädchen.


    So näherten sie sich langsam dem weiten Eingang. Melina kicherte und riss halblaut schmutzige Witze.

  • Serrana war kaum beim Brunnen angekommen, als sich Narcissa aus der Gruppe der wartenden Frauen löste und sie mit einer Umarmung begrüßte. Sie genoss diesen innigen Moment mit ihrer Cousine sehr und sah diese dann bewundernd an.


    "Oh Narcissa, was für ein wunderschönes Kleid...und diese Palla...wie schafft man es nur, einen solche Farbe hinzubekommen?" Ihre Augen folgten fasziniert dem immer dunkler werdenden Farbverlauf von eis- zu dunkelblau. Dann sah sie die Schmetterlinge in Narcissas Haar und musste lächeln. Dieser Haarschmuck passte wirklich perfekt, ihre Cousine wirkte selbst wie ein schillernder Schmetterling...


    Dann tauchte Calvena neben ihr auf, und sie begrüsste ihre Freundin glücklich. "Dieses dunkle Grün sieht toll an dir aus ..." sagte sie mit einem Blick auf deren goldverzierte Palla. Zu einem späteren Zeitpunkt, wenn nicht mehr alle zuhören würden, musste sie Calvena unbedingt noch einmal für den Schmuck danken, den die ihr für den heutigen Tag geliehen hatte.


    Dann fiel ihr Blick auf die junge Frau im weißen Vestalinnenornat und war einen kleinen Moment lang überrascht von deren Größe. 'Bei den Göttern, dieses Mädchen ist ja fast genauso groß wie Adula.'dachte sie beeindruckt und begrüsste sie dann herzlich.


    "Salve, Romana, es freut mich sehr, dich kennenzulernen" Dann entdeckte sie Arvinia und winkte auch der zu. "Arvinia, wie schön, dass du gekommen bist, da können wir uns heute sicher noch ein bisschen besser kennenlernen"


    Hatte sie noch jemanden übersehen? Oja, da kam Calliphana, ihre neue Bekanntschaft aus der Therme, gemeinsam mit einem jungen Mann, den Serrana nicht kannte. Serrana begrüßte auch die beiden fröhlich, und dann fiel ihr Blick auf den jungen Mann mit der Toga, der noch zu der Gruppe dazu kam. Noch bevor Calvena ihn vorstellte, konnte Serrana an der Reaktion ihrer Freundin deutlich erkennen, um wen es sich handeln musste. 'Das ist also Valerian' dachte sie vergnügt und betrachtete ihn ein wenig genauer. Calvena hatte wirklich Glück, er sah nicht nur gut aus, sondern machte auch einen ausgesprochen symphatischen Eindruck.

  • Heute war ein guter Tag. Sermo war mit dem richtigen Bein aufgestanden, hatte die frühen Morgenstunden mit gutem Frühstück und später in der Bibliothek der Schola Atheniensis verbracht und hatte sich dann im Laufe des Tages auf die Straße begeben, um zunächst das Forum Romanum aufzusuchen.
    Er trug eine schlichte dunkelrote Tunika, welche ihn jedoch im Gewimmel nicht sonderlich auffallen ließ. Sein Haar war wie immer ordentlich kurz geschnitten, ebenso bot sein Bart einen gepflegte Anblick.
    So schlenderte der junge Quintilier gelassen durch das Gedrängel, immer eine Hand auf seinem Geldbeutel, und immer ein wachsames Auge auf seine Umgebung. Er war gut gelaunt und erfreute sich daher am bunten Treiben in den dicht gefüllten Straßen Roms. Überall brachten Händler ihren Plunder an den Mann und an jeder Ecke saß ein jämmerlicher Bettler, der um eine milde Gabe wimmerte. Eine grell geschminkte Lupa tauchte direkt neben Sermo auf und hakte sich kokett bei ihm ein. Sie präsentierte ihr tiefes Dekolleté und den prallen Busen, der in Verbindung mit ihrem schlanken Körper ganz nach Sermos Geschmack war. Doch ihm stand nicht der Sinn nach körperlichen Freuden. Er wimmelte die Spielgefährtin schmunzelnd ab und kontrollierte sogleich ob sein Geldbeutel noch an Ort und Stelle war. Jap, das war er und so konnte er unbesorgt weiterschlendern.


    Zitat

    Original von Aurelia Prisca
    Gerade wollte Prisca sich wieder dem Schmuckhändler zuwenden, als irgendwer oder irgendetwas gegen Saba stieß und die Sklavin durch den Schubser gegen die Aurelia prallte. "Oh bitte verzeih Herrin!", entschuldigte sich Saba schnell und zupfte hastig die keicht verknitterten Falten des Kleides wieder zurecht. "Kannst du denn nicht aufpassen?!", zischte Prisca etwas ungehalten über die Schulter zurück, wobei sie natürlich ihre Sklavin meinte ….


    Auf dem Forum angelangt glitt der Quintilier zwischen den unterschiedlichsten Ständen hindurch, warf hier und dort flüchtige Blicke auf die Auslagen und besah sich derweil viel intensiver das ganze hübsche Weibsvolk, das sich zu den Ludi auf der Straße blicken ließ. Da waren große, kleine, schlanke, füllige, helle, dunkle, reiche, arme, schöne und hässliche Frauen soweit das Auge bicken konnte. An einem Schmuckstand angekommen prüfte Sermo gerade die Qualität eines Silberringes - rein interessehalber, nicht dass er sich so etwas einfach leisten könnte, wollte, oder müsste - als er aus dem Augenwinkel jemanden auf ihn zugerannt kommen sah. Sofern man das "rennen" nennen konnte, denn in der Menschenmenge war es eher ein Schieben und Rempeln, wenn man schnell voran kommen wollte. Es handelte sich um einen Burschen, der vor einem wütenden Frauenzimmer davonrannte. Und ausgerechnet dieser Kerl erwischte Sermo mit voller Wucht und warf diesen einige Schritte in entgegengesetzte Richung.


    Natürlich waren die beiden Streithähne längst wieder weg, als Sermo sich gefangen hatte und wieder aufrecht stand. Schnell sah er sich um und sondierte die Lage. Hatten noch andere unter seinem Fall gelitten? Neben ihm fing eine Frauenstimme an zu keifen und ließ ihre Wut an einer Begleiterin aus. Die aufgeregte Dame schien höherer Herkunft zu sein, wie Sermo feststellte und ging mit der anderen in gewohntem Befehlston um. Abrupt mischte er sich ein. "Entschuldige werte Dame, doch deine Begleiterin trifft keine Schuld. Ich war wohl etwas unaufmerksam in dem Gedränge..." Sermo warf einen näheren Blick auf die junge Dame und befand sie für attraktiv und elegant. Sie hatte etwas Herrschaftliches, vermutlich entstammte sie wohlhabendem und einflussreichem Hause und war daher ohnehin ein Leben als Herrin gewohnt. Der junge Quintilier deutete eine Verbeugung an und schickte sich zu einem verhaltenen Lächeln an. "Wenn ich mich vorstellen darf: Quintilius Sermo, werte Dame. Sagt, wie kann ich meinen Fehler wieder gut machen?"

  • "Sehr erfreut, euch alle kennenzulernen", sagte Valerian und lächelte. Was für eine illustre Gesellschaft! Er schaute nach den Sklaven und war zufrieden. Sie waren aufmerksam und achteten darauf, Gesindel von ihren Herrinnen fernzuhalten. "Ihr habt für genug Begleitung gesorgt, das ist gut", lobte er die Vorsicht der Damen. An Tagen wie diesen trieb sich einfach zuviel Gesindel herum und er konnte nun einmal als Soldat nicht aus seiner Haut.


    Calvena stelte ihm leise die einzelnen Damen vor und er bemühte sich, Namen und Gesichter im Gedächtnis zu behalten. "Danke. Ich kann leider nicht lange bei euch bleiben, ich bin im Dienst, auch wenn es nicht so aussieht. Aber ich wollte es mir nicht nehmen lassen, Dich kurz zu begrüßen.", flüsterte er ihr leise zu.


    Unerwartet wurde er von der Vestalin angesprochen, ohnehin ein ungewohnter Anblick in soch einer Runde. Eine ungewöhnlich große Frau, er mußte sich anstrengen, sie nicht anzustarren, das wäre unangemessen gewesen. Berühren durfte er sie auch nicht, nicht mal versehentlich. So hielt er etwas Abstand zu ihr. "Marhabal ist mir bekannt", bestätigte er und wunderte sich sehr über den abfälligen Ton, in dem sie von ihm sprach. Er fühlte sich gleich veranlaßt, seinen Adoptivsohn zu verteidigen. "Er ist ein guter und fleißiger Mann. Aus meinem völlig verwilderten Garten hat er ein kleines Paradies geschaffen." Nichtsahnend, daß er damit in ein Fettnäpfchen von der Größe eines Ozeans sprang.


    Eine Gruppe Jugendlicher erregte kurz seine Aufmerksamkeit. Jedoch lärmten sie mehr, als sie wirklich schlimmes anstellten. War das ein Mädchen? Was für ein unerzogenes Geschöpf! Er erkannte sie nicht als seine Verwandte, war er doch noch nicht wieder zuhause gewesen, seit sie heimgekehrt war. Und mit der Nachricht von Sermo, daß Melina nun auch im Haus wohnte, konnte er dieses ungezogene Wesen ganz sicher nicht vereinbaren.

  • Kaum war Arvinia wenige Sekunden bei Calvena, Serrana und Romana, da stießen auch schon weitere hinzu. Jetzt galt es erstmal alle zu begrüßen.
    Die junge Tiberia erwierte die Umarmung Calvenas und umarmte ebenfalls Serrana und lächelte freundlich. "Ganz bestimmt Serrana! Ich freue mich, dass dieser Tag endlich beginnen kann!" Wie lange hatte sie sich auf diesen Tag gefreut!



    "Die Freude ist ganz auf meiner Seite Cara." auch ihr lächelte sie freundlich zu. Sie schaute in die Runde und konnte sich vorstellen, dass das wirklich ein netter Tag werden würde, alle schienen freundlich und sympathisch.
    Als die Narcissa auf sie zu kam drückte Arvinia auch kurz ihre Hände. "Salve Narcissa, es ist mir ebenso eine Freude dich kennen zu lernen. Wie schön das du fragst, uns geht es gut, meine Cousine Albina hat geheiratet und meine Verwandte Tiberia Septima ist zu uns nach Rom gekommen, ich habe sie auch eingeladen mitzukommen, doch sie wusste noch nicht zu recht, da sie erst ein paar Tage hier ist, vielleicht kommt sie später zu den Ludi nach. Mein Cousin Durus allerdings hat viel zu tun im Moment, doch ja er kann sich an voller Gesundheit erfreuen. Ich richte ihm gerne deinen Dank aus." und schon wieder stellte sie fest, dass sie eine weitere Iunia kennen gelernt hatte, die ebenso nett war wie Serrana, der Tiberia gefiel das sehr! Wie offen viele Menschen doch waren, Arvinia gefiel das, sie wusste, dass sie eine Patriziern ist, doch am heutigen Tage wollte sie das vielleicht ein wenig zurückstellen, zumindest bei den Damen der Schöpfung :).
    Dann wandte sich Arvinia der Claudia zu, nachdem sie ihr Kompliment erwidert hatte "Wie schön! Ja Albina scheint glücklich zu sein, wir haben letzten zusammen gegessen und sie schien sehr zu Frieden. Und wie geht es dir?"
    auch Valerian begrüßte sie, ihn allerdings etwas distanzierter und Patrizischer, immerhin war er ein Mann und da wollte sich Arvinia nicht so offen geben. Dennoch war ihre Begrüßung freundlich und ehrlich "Salve Valerian." ein Soldat, ein Prätorianer! Er gehörte also der Kaisergarde an, ein sehr ehrvoller Dienst, wie Arvinia fand. Anscheinend schien er gut mit Calvena befreundet zu sein, denn die beiden tuschelten ein wenig, vielleicht würde sie ihre neue Freundin später einmal danach (aus)fragen. Als letztes begrüßte sie Centho und Calliphana, die beiden schienen ein Päärchen zu sein, also ging Arvinia davon aus, dass er auch zu den Ludi mitkommen würde, hach, als sie die beiden sah musste sie an ihren Orestes denken, aber es würde ja nicht mehr lange dauern!



    Sim-Off:

    diese doofen farbcodes :(

  • Die Stelle an der die jungen Damen standen war mittlerweile schon fast so etwas wie abgeschottet. Die Sklaven und Leibwächter standen in einem Ring um die Gruppe herum und hielten jegliches Gesindel, aufdringliche Händler und schmutzige Bettler von ihnen fern. Simplex, Calvenas gutaussehender, aber leider nicht allzu intelligenter Leibwächter, starrte noch immer auf die prallen Brüste der Lupa. Nur zu gern wäre er hinüber gegangen, aber er hatte seine Pflicht zu tun. Doch als dann plötzlich dieser fremde Mann auftauchte und als sich positiv über die aufmerksamen Leibwächter äußerte, schwoll ihm vor Stolz beinahe die Brust. Das die Aussage nicht direkt auf ihn gemünzt war, war ihm egal. Sein Blick glitt aufmerksam über diesen Mann: Wie hatte die Herrin ihn noch gleich vorgestellt.. Valens… mhm.. ja Valens, musste es gewesen sein. Was er wohl von der Herrin will? diese und ähnliche Gedanken schossen ihm durch den Kopf, wobei sein Blick nun aber über die vielen weiblichen kurven der anwesenden Damen glitt. Sein Blick blieb an Cara hängen, dieses Mädchen würde er auch nicht von der Bettkante schubsen, aber sie schenkte ihm keinerlei Beachtung.


    Leicht nickte Calvena, ihr war klar gewesen, das Valerian nicht würde bei ihnen bleiben können. Dienst war Dienst, aber dafür sahen sie sich ja dann am folgenden Dienstag. Etwas worüber sie sich sehr freute, da sie dann Beide völlig ungestört sein würden. Denn wirklich Teilen wollte sie ihn nicht, zumal sie in diesem Augenblick, hier in aller Öffentlichkeit, keine Zärtlichkeiten austauschen konnten. Manchmal war es furchtbar auf die regeln des Anstandes zu achten. Vor allem dann, wenn das Herz etwas anderes verlangte. „Pass auf dich auf“, flüsterte sie ihm zu und schenkte ihm ein liebevolles Lächeln.
    Erstaunt sah sie Romana an, schwang da etwa Ärger und auch eine gewisse Verachtung in ihrer Stimme mit. Anscheinend hatte sie wohl mit diesem Marhaball, der Name sagte ihr überhaupt nichts, schlechte Erfahrungen gemacht haben. Neugierig sah sie von Romana zu Valerian, der ihr souverän die Stirn bot und sich nicht aus der Ruhe bringen ließ. Kurz warf sei ihrer Freundin einen fragenden durchdringenden Blick zu.


    Schließlich zuckte sie nur kurz mit der Schulter, Romana würde sich sicherlich schnell wieder einkriegen und sie konnte ein der Zwischenzeit kurz zu Serrana gehen und sie um ihre Meinung bitten. Sie strahlte und steckte diesmal den Kopf mit ihr zusammen. „Und was sagst du?“ fragte sie, ihre Augen strahlten. Narcissa stand recht nahe, ob sie wohl einige Wortfetzen aufschnappen würde, obwohl sie leise miteinander sprachen…


    Lärmend zogen einige Halbstarke an ihnen vorbei, sie hob den Kopf und ihre grauen Augen weiteten sich. „Ist das ein Mädchen?“ fragte sie verblüfft in die Runde und sah dem verdrecktem etwas in dem Pulck von Jungen nach. Auch wenn sie unter Gauklern aufgewachsen war, sie hatte doch immer einen gewissen wert auf ihr Äußeres gelegt. Was wohl auch daran lag, das sie eigentlich fast jeden tag auf in einer anderen Stadt auf der Bühne gestanden hatte. Aber nun gut es gab junge Frauen, die fühlten sich gar nicht wohl in ihrem Körper. Sie kicherte. „Du meine Güte…. Der arme Vormund!“ Nichts ahnend das Valerin mit diesem Wesen verwandt war.

  • Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho


    “Aber wenn es ein heilloses Geschnatter von Frauen wirt mußt du mich retten und etwas erfinden das wir gehen können. JA?”


    "Aber ja doch, wobei, ich hoffe es gibt auch einige Männer dann in der Runde mit denen du dich unterhalten kannst, und auch den ein oder anderen wichtigen Kontakt knüpfen kannst." - zwinkerte sie ihm zu.


    Und sie gesellten sich zu den anderen.


    "Freut mich auch dich kennen zu lernen!" und "Schön dich wieder zu sehen!" sagte sie abwechselnd zu jedem der neu in den kleinen, mittlerweile aber ganz schön großen, Freundeskreis kam. Es schien als würde sich gleich ganz Rom zu ihnen gesellen.


    "Wir haben uns damals in der Schola kennen gelernt, wir haben zusammen den Crusus Res Vulgares besucht. Und dann sind wir Freunde geworden. Und woher kennt ihr euch mit Valerian?" - fragte sie mit einem viel wissendem Schmunzeln. Sie hatte eine besondere Betonung gehabt, als sie das Wort Freunde aussprach. Aber nicht ohne Grund. Sie sah wie Vena Valerian angesehen hatte. Sie kannte diesen Blick sehr gut... Dieses strahlen in den Augen, dieses Lächeln, das rot werden bei einem Kompliment oder gar nur bei einem verstohlenem Blick. Sie waren verliebt, eindeutig. Und als Calvena sie gefragt hatte, woher sie sich kannten, fiel ihr der Tag sofort ein. Vor einem Officium in der Schola, und als sie danach in die Taverna Apicia gegangen sind. Jede kleine Erinnerung schoss ihr durch den Kopf. Und als keiner hinsah warf sie einen kleinen aber viel sagenden Blick zu ihrem Liebsten und flüsterte ihm was zu. "Erinnerst du dich noch an unseren ersten Tag?"


    "Serrana, freut mich dich zu sehen! Ich hoffe deine Kopfschmerzen sind schon verflogen!" - erinnerte sie sich an den vorigen Tag in der Therme.


    Alle ihre neuen Freundinnen und eben kennen gelernte Bekannte hatten wunderschöne Kleider an. "Ich würde Wetten, dass noch jede Frau in unserer Runde, die noch nicht vergeben ist, heute den Mann fürs Leben findet! Ihr alle seid so schön angezogen, ich hoffe die anderen Frauen Roms erblassen vor Neid, oder werden grün von, wenn sie unsere kleine Runde erblicken!" - lachte sie auf. Sie hat sich ebenfalls sehr schön angezogen für dieses besondere Ereignis. Sie trug wunderschönes, königsblaues Kleid, mit silbern bestickten Mustern. Es passte genau zu ihrer leicht braunen Haut und zu ihren feuerroten, welligen Haaren. Sie ließ sie offen diesmal. Ihre Locken fielen wie ein prächtiger Wasserfall auf ihre Schultern. Ihr Haar reichte bis zu ihrer Rückenmitte und wenn Sonnenlicht oder das sanfte Licht der Öllampe drauf fiel, schimmerten sie golden.

  • Es wurden immer mehr. Aber das war erstmal nicht so wichtig, denn Arvinia hatte den kleinen Köder geschluckt. So wie Narcissa getan hätte, als würde sie die Familie kennen, so hatte Arvinia geantwortet und pflichtbewußt merkte sich die Schwarzhaarigen alle Namen. Man wußte ja nie, wann man sowas nochmal brauchte. Sie lächelte fröhlich und glücklich in die Runde und sagte nichts weiter, sondern verlegte sich aufs Beobachten. Und es gab eine Menge zu beobachten. Zum einen war das Calliphana von den Furia, die einen Mann dabei hatte, der absolut nicht zu ihrer Familie gehörte. Waren sie Liebhaber? Ja, die Blicke waren schon sehr eindeutig. Interessant. Waren sie verheiratet? Nein, eher nicht. Keiner der beiden trug einen Ring und Calliphana hatte auch nichts in der Richtung gesagt. Und dann war da noch Calvena, die sowieso nicht ganz oben auf Narcissas Freundinnenliste stand, um es mal so auszudrücken. Sie tuschelte mit Serrana und Narcissa strengte sich an, um zu hören um was es ging. Wie wer wen fand? Diesen Valerian? Narcissas eisblaue Augen huschte zu ihm und musterten ihn eingehend, hatte er etwa Calvena erobert. Gab sie sich allen Ernstes so einem hin? Man konnte nur hoffen sie hatte bereits eine Ehe hinter sich und schenkte dem da nicht ihre Jungfräulichkeit. Ein Skandal war das. Aber natürlich sagte Narcissa nichts dazu. Es galt Informationen zu sammeln. Sie würde die anderen im Auge behalten und dann schon noch sehen, wo man welche Info einsetzen konnte.

  • Den eigentlichen Verursacher der Rempelei hatte Prisca natürlich nicht bemerkt. Saba ordnete brav die Falten des Kleider und somit verflog auch der Unmut der Aurelia schnell. Gerade wollte sie sich wieder dem Angebot des Schmuckhändlers widmen, da vernahm sie hinter sich …


    Zitat

    von Iullus Quintilius Sermo
    "Entschuldige werte Dame, doch deine Begleiterin trifft keine Schuld. Ich war wohl etwas unaufmerksam in dem Gedränge..." Sermo warf einen näheren Blick auf die junge Dame und befand sie für attraktiv und elegant. Sie hatte etwas Herrschaftliches, vermutlich entstammte sie wohlhabendem und einflussreichem Hause und war daher ohnehin ein Leben als Herrin gewohnt. Der junge Quintilier deutete eine Verbeugung an und schickte sich zu einem verhaltenen Lächeln an. "Wenn ich mich vorstellen darf: Quintilius Sermo, werte Dame. Sagt, wie kann ich meinen Fehler wieder gut machen?"


    Prisca wandte sich überrascht dem Mann zu, dem die Stimme gehörte. Obwohl er ihr völlig fremd war, wirkte er auf den ersten Blick nicht unsympathisch. Zumindest gefiel der Aurelia, wie er sich ihr auf charmante Weise vorstellte und sogleich alle Schuld auf sich lud. Einen Augenblick lang musterte sie den Quintilier noch stumm und mit einem prüfenden Blick, ehe sie ihre beiden Leibwächter zurück winkte, die sich sofort schützend vor sie stellen wollten. "Und mein Name ist Aurelia Prisca. Aber das da ... ist nicht meine Begleiterin, sondern nur meine Sklavin", stellte Prisca zunächst mit kühler Stimme richtig, wer sie und wer Saba war, ehe sie die Lippen zu einem leichten Lächeln formte. Sicher hätte sie das Gespräch mit einer einfachen Floskel beenden und die Sache auf sich beruhen lassen können. Aber da der Quintilier seinen Fehler wieder gut machen wollte, war Priscas Neugier geweckt.


    Ihm war sicher ebenso wie ihr bewusst, dass ein einfacher Rempler in diesem Gedränge eigentlich keiner Wiedergutmachung bedurfte."Nun das überlasse ich ganz dir, was du als Wiedergutmachung für deinen Fehler für angemessen hältst", erwiderte Prisca deshalb schmunzelnd und blickte den Quintilier erwartungsvoll an. Sie war gespannt, welchen Vorschlag er wohl von sich aus machen würde. Dankend ablehnen kann ich schließlich immer.


    "Herrin?! … Mir scheint die Damen am Brunnen wollen langsam aufbrechen", meldete sich im selben Moment der hünenhafte Leibwächter vorsorglich zu Wort, da die Versammlung am Brunnen immer größer wurde. "Ja ja … schon gut. Behalte sie nur weiter im Auge, entgegente Prisca ihrem custos schnell ohne den Blick und die Aufmerksamkeit von ihrem Gegenüber zu nehmen, der ihr noch eine Antwort schuldete. So viel Zeit muss sein.

  • Was war das doch für ein herrlicher Tag! Serrana ließ den Blick begeistert von einer Frau zur nächsten schweifen und freute sich wie ein Kind, dass sie mit ihnen allen an diesem Brunnen stehen konnte. Sie hatte am Anfang furchtbare Angst vor ihrem Auftritt hier gehabt, aber dank Calvenas und Narcissas Hilfe fühlte sie sich jetzt ausgesprochen wohl in ihrer Haut.
    Arvinias Umarmung freute sie sehr, schließlich kannten sich die beiden jungen Frauen erst seit sehr kurzer Zeit, aber Arvinia hatte einiges dazu beigetragen, dass ihr die Patrizier nicht mehr wie Besucher von einem anderen Stern vorkamen.
    Calliphanas zweifellos lieb gemeinte Frage nach ihren Kopfschmerzen ließ sie nochmal kurz verlegen werden, aber mit etwas Glück hatte von den Frauen keine den wahren Grund dafür erraten.


    "Ja, vielen Dank, Calliphana, mir geht es wieder blendend" antwortete sie herzlich. "Dein Haar sieht wirklich wunderschön aus, was würde ich nicht für solche Locken geben.."

  • Fast hätte sie gekichert, als sie sah, wie der Mann vor ihr zurückwich. Hatte der soviel Respekt vor ihrer Größe, oder vor ihrer Vestalinnentracht? Vermutlich vor beidem. Doch sie tat es nicht, zum ersten, weil es unangemessen war, zum zweiten, weil sie sowieso nicht so der Kichertyp war, und drittens, weil ihr Zorn auf Marhabal dranan war, alle ihre positiven Gefühle zu überdecken. Ja, allein der Gedanke an diesen Unflätigen konnte ihr schon den Tag versauen. Dementsprechend verkrampfte sie sich, als der Quintilier ganz ungerührt Lobesreden auf den schrecklichen Punier schwang. „Deinen Garten hat er dir renoviert? Na, das ist ja schön!“, rief sie aus, man konnte ihr ansehen, dass sie agitiert war. „Danke, dass du es mir sagst, aber ich weiß es schon. Er hat es mir nämlich gesagt. Und auch, dass du sein Patron wärst. Das war im Garten meiner Familie, als ich ihm ein Arbeitsangebot als Gärtner machte, und kurz bevor er mich und meine Familie mit Schmähungen zu überzogen begann! Er hat mir gegenüber zu verstehen gegeben, dass wir schlampige Chaoten seien und am Bettlerstab hocken! Wir, die Claudier!“ Sie schaute sehr grantig drein. „Dieser Kerl hat die Ehre des Hauses Claudia durch den Schmutz gezogen, und du verhätschelst ihn? Er ist ein insolentes, vulgäres Subjekt, welches du an deiner Brust nährst! Armer Quintilius Valerian, was hast du da bloß an dich herangelassen!“ In ihren Augen widerspiegelte sich der Abscheu vor diesem Punier, der sie so behandelt hatte.


    Mit Verzweiflung blickte sie auf Valerian. Man musste den Glücklosen, der sicher nichts über die wahre Natur des Punier wusste, warnen. „Du hast doch nicht vor, ein längerfristiges Verhältnis mit ihm einzugehen? Der Mann ist potentiell gefährlich für die Ruhe und die Moral in Rom!“ Sie zeichnete ein drastisches Bild vom Punier, war ihre Abneigung ihm gegenüber doch so groß. Sie hatte die Damen rund um sich komplett vergessen, hatte nur bemerkt, dass sich Calvena verzogen hatte.


    Die ungezogenen Mädchen, die an ihnen vorbeizogen, quittierte sie mit einem kurzen Seitenblick, doch war sie viel zu viel damit beschäftigt, auf den Soldaten vor ihr einzureden, als diesen Gören besonders viel bedeutung beizumessen.

  • Zitat

    Original von Aurelia Prisca
    Prisca wandte sich überrascht dem Mann zu, dem die Stimme gehörte. Obwohl er ihr völlig fremd war, wirkte er auf den ersten Blick nicht unsympathisch. Zumindest gefiel der Aurelia, wie er sich ihr auf charmante Weise vorstellte und sogleich alle Schuld auf sich lud. Einen Augenblick lang musterte sie den Quintilier noch stumm und mit einem prüfenden Blick, ehe sie ihre beiden Leibwächter zurück winkte, die sich sofort schützend vor sie stellen wollten. "Und mein Name ist Aurelia Prisca. Aber das da ... ist nicht meine Begleiterin, sondern nur meine Sklavin", stellte Prisca zunächst mit kühler Stimme richtig, wer sie und wer Saba war, ehe sie die Lippen zu einem leichten Lächeln formte. Sicher hätte sie das Gespräch mit einer einfachen Floskel beenden und die Sache auf sich beruhen lassen können. Aber da der Quintilier seinen Fehler wieder gut machen wollte, war Priscas Neugier geweckt.


    Ihm war sicher ebenso wie ihr bewusst, dass ein einfacher Rempler in diesem Gedränge eigentlich keiner Wiedergutmachung bedurfte."Nun das überlasse ich ganz dir, was du als Wiedergutmachung für deinen Fehler für angemessen hältst", erwiderte Prisca deshalb schmunzelnd und blickte den Quintilier erwartungsvoll an. Sie war gespannt, welchen Vorschlag er wohl von sich aus machen würde. Dankend ablehnen kann ich schließlich immer.


    "Herrin?! … Mir scheint die Damen am Brunnen wollen langsam aufbrechen", meldete sich im selben Moment der hünenhafte Leibwächter vorsorglich zu Wort, da die Versammlung am Brunnen immer größer wurde. "Ja ja … schon gut. Behalte sie nur weiter im Auge, entgegente Prisca ihrem custos schnell ohne den Blick und die Aufmerksamkeit von ihrem Gegenüber zu nehmen, der ihr noch eine Antwort schuldete. So viel Zeit muss sein.


    Sein Gegenüber musterte ihn prüfend. Das quittierte Sermo mit hochgezogenen Augenbrauen und wollte schon einen Kommentar nachsetzen, als die Dame sich nun doch vorstellte. "Aurelia Prisca!" Beim Klang dieses Namens tat Sermo äußerst erfreut und spielte den Bewunderer. "Es ist mir eine Ehre, eine so ansehnliche junge Dame aus solch hohem Hause persönlich treffen zu dürfen." Dass die andere Frau eine Sklavin war, hätte der Quintilier sich hingegen denken können. Er tat sie mit einem knappen 'achso' ab. Natürlich schenkte er der Herrin seine ganze Aufmerksamkeit, denn es wäre unhöflich gewesen auch noch mit der Sklavin zu sprechen.


    Was er für angemessen hielt? Tja, wenn er das mal wüsste. Gut, dass der hochgewachsene Sklave sich einmischte und die Aurelia auf eine Gruppe von Damen aufmerksam machte, mit denen sie offenbar verabredet war. Er versuchte so gut es ging einen Blick zu erhaschen - immerhin war er von durchschnittlicher Größe für einen Römer und konnte somit nicht so gut über die Menge spähen wie der Sklave - und meinte auch gleich einen ihm sehr wohl bekannten Haarschopf gesichtet zu haben. "Ich hatte vor, heute einen der vielen Wettkämpfe zu sehen. Bist du mit besagten Damen am Brunnen verabredet?" Mit achtsamem Blick auf den übergroßen Wachhund in Menschenform, der der Aurelia hinterhertrottete, fügte er weiters mit seinem schönsten Lächeln hinzu: "Wenn du erlaubst, würde ich dir gern meine Gesellschaft anbieten. Zumal dort drüben bei den Damen auch mein Vetter zugegen ist. Quintilius Valerian, dieser dort." Er zeigte auf den schwarzhaarigen Mann, der bei Calvena stand. Sofern eine Lücke entstand und die Aurelia überhaupt freies Sichtfeld haben mochte.

  • Zwei Duzend emsige Sklaven luden Brot und Weinamphoren von mehreren Handkarren auf provisorisch errichtete Tische.
    Die Brote kamen in große Weidenkörbe. Der Wein wurde in bauchige Krüge geschenkt und mit reichlich Wasser gemischt.

  • Lucius Aelius Quarto, der consular, Senator, leibliche Bruder und Vertraute des Kaisers, beaufsichtigte das Abladen der Speisen. Es waren seine eigenen Sklaven, die da so emsig waren.
    Als alles fertig und schön hergerichtet war, klopfte er seinem Leibsklaven Nakhti auf die Schulter.


    “Gut. Sehr gut. Das sieht ganz vortrefflich aus.“, lobte er ihn.

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