Celsus hielt mit dem Putzen inne und überlegte. Nicht nur daß er seinen calcaris verloren hatte, nun benötigte er auch noch etwas zum Tauschen. Beim besten Willen fiel ihm nichts ein.
"Zum Tauschen? Ich muß direkt mal im Abstellraum nachsehen. Wenn mich nicht alles täuscht, dann müßte ich da noch eine amphora Wein haben. Hoffentlich ist die mir nicht abhanden gekommen. Was meinst du? Wäre das ein Objekt zum Tauschen? Und, vor allem, habe ich dann die Chance, einen calcaris zu bekommen?"
Antoninus grinste Celsus an , so eine Amphora Wein hatte eine sehr hohen Stellenwert und besonderst wenn er so Schmeckte wie dieser. Wenn sie noch mit Wachs versiegelt war um so besser. Antoninus war sich sicher das sie so leicht denn Calcaris ersetzen könnten.
„Ich wies zwar jetzt nichts wo du die Amphora herzauberst? Aber ich bin mir sicher das wir mit solch einem Wein dir einen neune Calcaris besorgen können.“
Dann hielt er kurz mit seiner putzen inne und griff nach dem Becher und hielt ihn Celsus mit einer Geste zu trinken hin.
Auf
„Auf einen guten Handel.
Aber lass uns erst mal die Ausrüstung wieder in Schuss bringen ich muß erst mal heute Abend mit jemanden Reden. Und es war ja erst Appell also haben wir erst mal etwas Zeit. Und wenn wir mit dem Decurio ausreiten läst du einfach erst mal Beide weg und sagst wenn jemand fragt das du ein besseres Gefühl für dein Pferd bekommen willst. Ich wird meine auch weg lassen dann fällt es nicht so auf.“
Celsus hatte Antoninus interessiert zugehört. Dann aber schüttelte er den Kopf.
"Nein, das will ich nicht, und das kommt überhaupt nicht infrage. Stell` dir einmal vor, wie erscheinen ohne calcares vor dem decurio. Der läßt uns doch sofort wegen eigenmächtiges Handelns auflaufen, egal, mit was für einer Ausrede oder Erklärung wir aufwarten. Es ist eine Eigenart der Vorgesetzten, sich mit Fehlverhalten jeglicher Art abzugeben. Und das mit dem besseren Gefühl für das Pferd, noch dazu, wo wir doch unsere Ausbildungspferde behalten durften, das nimmt der uns nie ab.
Und zudem, wenn ich schon keine calcares angelegt haben und dafür bestraft werden würde, dann mußt du nicht das gleiche tun. Und für einen mir abhanden gekommen calcaris lohnt sich dieser Aufwand keinesfalls. Aber für dein selbstloses Angebot danke ich dir und ich werde mich daür revanchieren.
Was den calcaris betrifft, so werde ich mich, ich weiß zwar noch nicht wie, selbst darum kümmern, anstatt einen Kameraden in mein Mißgeschick hineinzuziehen.
Jedenfalls sehe ich erstmal nach meiner amphora. Kommt Zeit, kommt Rat."
Damit verschwand Celsus in der Unterkunft.
Antoninus war wieder völlig baff als Celsus sich auf einmal so abwehrend seiner Idee gegen über Verhielt. Ihnen wehre sicher etwas eingefallen um dem Decurio glaubhaft zu machen warum sie erstmal ohne Calcares reiten wollten. Antoninus wollte ihm Hinterher aber besann sich aber dann und erinnert sich an die Geschichte in der Terma und wollte ihm erst mal in ruhen lassen. Und machte dann widerwillig mit seiner Arbeit weiter.
Es dauerte eine Zeit lang, bis Celsus wieder aus der Unterkunft zurückkam. Niedergeschlagen und ohne ein Wort zu sagen setzte er sich neben Antoninus. Dann begann er wie wild an seiner lorica herumzuputzen. Mitunter unterbrach er seine Tätigkeit und murmelte Unverständliches vor sich hin. Dessen nicht genug warf er seine lorica beiseite, zog die Knie an und stützte seinen Kopf in die Hände. Dann stand er wieder auf und sah Antoninus an, aber nicht wirklich, er sah durch ihn hindurch.
Wie einer, dem Schreckliches widerfahren war, sah er den Kameraden an und dann schrie er sich seine Enttäuschung aus dem Leib.
"Ich verstehe das nicht! Was habe ich bloß den ewigen Göttern getan?"
Antoninus war mittlerweile ziemlich am Ende als Celsus wie der aus der Unterkunft kam. Als der Kamerad sich wieder neben ihm nieder lies beendete er seine Arbeit und legte die Lorica hamata und den Lappen beiseite.
„Warum glaubst du das dir die Götte zürnen? So ein verlorener Calcaria ist doch kein Beinbruch selbst wenn du es meldest.“
Das Celsus das jetzt wohl vor hatten da er einen kleinen Tausch wohl nicht mehr in betracht zog war Antoninus derzeitige Meinung.
Celsus sah Antoninus an. Der hatte ihn, wie schon in den thermae, wieder miß- oder überhaupt nicht verstanden.
Nachdem er sich einigermaßen beruhigt hatte, berichtete er mit leiser Stimme.
"Ich hatte noch zwei amphorae in der stillen Reserve, wohl versiegelt, versteht sich und daß es ein guter Tropfen war brauche ich nicht besonders zu erwähnen. Nun sehe ich nach meinen Schätzen und was finde ich? Nichts wie Scherben. Und dann noch der verschwundene calcaris. Das geht nicht mit normalen Dingen zu. Entweder hat irgendjemand etwas gegen mich und will mir eins auswischen oder aber mich hat der Zorn der Götter getroffen, das braucht man nicht zu galuben, das liegt auf der Hand."
Celsus hielt inne und dachte nach.
Antoninus sah zurück zu dem bedrückten Celsus. Er mochte nicht wenn jemand so Trübsal blies. Wie konnte er ihn nur aufmuntern?
„Die Götter haben sich sicher nicht gegen dich verschworen da bin ich mir sicher. Wer weiß schon wie die Amphorae zu Bruch gegangen sind, aber sicher ist kein Gott herunter gekommen und hat sie zerschlagen.“
Versuchte er ihn zu beruhigen und legte die Hand auf seine Schulter um dem Kammeraden zu zeigen das er nicht allein wer.
„Und was den verlorenen Calcaris an geht da mach dir mal keine Sorgen ich bin mir sicher das ich das bekomme ich schon gedreht. Aber dann muß ich jetzt mal los um da was zu organisieren.“
Antoninus stand auf und blickte Celsus vertrauensvoll an. Er wusste noch nicht wie aber er war sich sicher das er doch den Immunis vom Praefectus Castrorum schon überzeugen würde das er ihm eine Calcaris versorgen würde.
Zornig erwiderte Celsus.
"Dieser blöde calcaris kann mir gestohlen bleiben. Dann falle ich eben auf. Was soll`s? Dann gibt`s eben eine Wache außer der Reihe oder einen Sonderurlaub in den Latrinen.
Wenn ich nur wüßte, wer meinen Wein getrunken hat. So senil bin ich noch nicht, daß ich nicht genau weiß, wo ich die beiden amphorae versteckt hatte. Und was das Merkwürdige an der Sache ist, ich habe die beiden amphorae an verschiedenen Orten versteckt. Der das getan hat, mußte sich genau auskennen. Was sagst du jetzt?"
Wie ein Häufchen Elend saß Celsus vor Antoninus, dessen ehrliche Anteilnahme beruhigend wirkte.
Antoninus war etwas perplex als Celsus sagte das es ihm egal sei das er beim Appell eben auffallen würde. Er haste es negativ auf zu fallen vor allem fehlende Ausrüstung war bei den Vorgesetzten nicht gern gesehen. Aber das er gern wüsste wer seine Wein getrunken hat konnte er nur zu gut verstehen zu mal wenn er ihn wirklich an zwei orten hatte. Konnte es wirklich nur jemand aus dem näheren Umfeld sein. Dieser Gedanke gefiel Antoninus gar nicht aber der Verdacht war nicht von der Hand zu weisen.
“Hast du jemand spezielles im Auge ich meine wegen dem Wein. Ich meine der Gedanke gefällt mir zwar nicht aber ich muß dir recht geben. Derjenige muß etwas gewusst haben oder zu mindest eine Vermutung wo er suchen soll.”
"Nein",
entgegnete Celsus,
"ich habe niemanden im Auge und ich werde mich auch hüten, dies zu tun. Ich verdächtige auch niemanden, denn dann müßte ich den Beweis antreten und demjenigen dann die Tat nachweisen. So wie es aussieht, bleibt derjenige im Verborgenen, es sei denn..."
Celsus sah Antoninus vielsagend an.
Es wehre auch Antoninus schwer gefallen eine Kameraden zu verdächtigen, immer hin waren in einer Turma noch weniger Männer als in einer Centuria. Und so mit die Bindung der Soldaten noch enger. Antoninus stutzte.
“Es sei denn was ?”
Hakte er nach. Jetzt wollte er aber auch wissen was er damit gemeint hatte.
"Es sei denn ... "
vollendete Celsus
"... wir erwischen den Dieb auf frischer Tat. Das ist zwar leichter gesagt als getan, aber vielleicht hilft uns Fortuna. Man könnte mit einem kleinen Opfer nachhelfen. Was hältst du davon?"
Celsus dachte nach. Schließlich fragte er Antoninus.
"Jetzt mal was anderes. Weißt du zufällig, ob es hier im castra so etwas wie einen Umschlagplatz für alles Mögliche gibt? Mir kommt da so eine Idee."
Antoninus hörte dem `es sei denn´ von Celsus aufmerksam zu. Ja das war eine Idee man könnte dem Dieb eine Falle stellen. Aber dafür brauchte man eine Köder und wie Celsus schon sagte den Zuspruch Fortunas.
„Ja das wehre eine Idee dem Dieb eine Falle stellen. Hast du schon einen Plan? Und auch ein Opfer an die Göttin finde ich eine gute Idee. Wir sollten uns erst der milde der Göttin versichern.“
Antoninus war immer schon ein sehr religiöser Mensch und wollte es sich mit den Göttern nicht verscherzen.
Dann mußte Antoninus grinste ein Umschlagplatz für alles Mögliche. Es schien als wenn er auf ihn und ein paar andere Kameraden anspielte ohne davon zu wissen. Es gab sicher in jeder Arme dieses System in dem Dinge von A nach B verlagert wurden ohne das es jemanden weh tat. Es gab immer eine Grauzone die von den Vorgesetzten akzeptiert oder zumindest Geduldet wurde.
„Das kommt darauf an was du umschlagen willst. Was schwebt dir vor?“
"Na ja,"
Celsus grinste ein wenig verschlagen,
"man könnte sich da, so ganz nebenbei und vor allem ohne sich auf irgendetwas einzulassen, für einen calcaris interessieren. Ich habe es so im Gefühl, daß man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit fündig werden könnte. Und wenn es die ewigen Götter wollen und dieses Mal wohlgesonnen sind, kommt man da nicht nur an einen calcaris."
Antoninus grinste eben so zu Celsus zurück.
“Ja das könnte man durchaus wenn man das richtige zu handeln hat. Es ist wie immer ein frage des Preises.”
Dann nahm Antoninus seinen Becher und hob ihn in Celsus Richtung und deutet ein Verbeugung an und trank.
“Gibt es noch was, was auf deiner Wunschliste steht das du noch gebrauchen kannst. Du sagtest ja ´nicht nur einen Calcaris´.“
Allerdings hoffte er das etwas anderes durchaus mehr Zeit hätte er war ja nicht so das alles auf Lager war. Wie wenn man auf ein Forum geht. Alles mußte besorgt werden und ging mit unter durch 2-3 andere Hände.
Celsus erläuterte weiter.
"Mit nicht nur einem calcaris meinte ich, daß man bestimmt mehrere angeboten bekommt."
und fuhr fort.
"Ich habe so darüber nachgedacht. Ich habe, und das hast du wahrscheinlich auch, sämtliche Ausrüstungsgegenstände gekennzeichnet. Daß einer unserer Kameraden den calcaris entwendet hat, schließe ich aus. Aber ich bin mir sicher, daß es ein Außenstehender neben dem Wein den calcaris abgesehen hat, denn so einer ist schwieriger wiederzubeschaffen, schon deswegen, weil es weniger equites als legionarii gibt. Vielleicht ist das sogar eine Möglichkeit, meinen calcaris wiederzufinden."
Antoninus schüttelt denn Kopf.
“Nun es ist so es gibt ein paar Kameraden die wie ich einige Sachen besorgen können. Nun ja eigentlich fast alles aber du darfst dir das nicht wie ein Forum vorstellen zu dem du gehst und etwas kaufst. Es ist viel mehr so das wen einer was braucht es dem anderem sagt und der sagt was er als Gegenleistung will und das besorgt dann der andere und wenn er dazu noch eine anderen fragen muß. Und so zieht sich eben die Kette der Besorgungen, ich zum Bespiel kann fast alles an Fresskram besorgen weil ich meine Kontakte in der Stadt habe. Du siehst wenn ich den Calcaris für dich wieder besorgt hätte wehre ich zu einem anderen aus unserem kleine Kreis gegangen von dem ich weis das er so was besorgen kann. Und er hätte gesagt was er dafür will.”
Erklärte er Celsus obwohl es ihm eigentlich nicht recht war. Er hatte es immer genossen wenn seine Kameraden ungläubig geschaut hatten wenn er wieder was besorgt hatte. So hatte er einen teil des Zaubers gelüftet.
Celsus hatte schnell begriffen, daß es sich bei so einer sogenannten Wiederbeschaffung um einen regelrechten Kreislauf handelte. Er wunderte sich lediglich darüber, daß sich Antoninus so freimütig darüber äußerte. Sollte das, daß er ihn ins Vertrauen zog, bedeuten, daß sich hier eine Freundschaft anbahnte? Vor allem, wenn er in betracht zog, wie sich Antoninus für ihn engagierte.
Nach einigen Augenblicken des Nachdenkens meinte Celsus.
"Und was hältst du von der Idee, falls wir einen calcaris bekommen könnten, daß wir nachverfolgen, woher er kommt, vorausgesetzt, ich finde meine Markierung darauf?"
Antoninus zog ein nachdenkliches Gesicht.
„Das kommt drauf an ob du den Calcaris verloren hast oder ob er weg gekommen ist wie dein Wein. Ich meine einen Calcaris würde auch nur einer stehlen der einen verloren hat. Wir sollten uns also umhören ob einer der Kammeraden mal was hat durch blicken lassen das ihm einer fehlt. Der ihn dann auf wundersame Weise wieder gefunden hat. Was den Weindieb an geht sollte es eine anderer sein als bei der Geschichte mit dem Calcaris. Dachte ich an eine Art Falle in der Unterkunft wir streuen ein Gerüchte das wir von Verwandten irgendwas bekommen haben. Und spielen dann oberflächliche die unbedarften und versuchen den Dieb zu erwischen. Das sehe ich aber als ein Langzeitprojekte wir müße erst mal warten bis der Dieb sich wieder sicher fühlt. “
Antoninus hatte den Schwerpunkt bewusst auf den Weindieb gelegt er wusste ja nur bei dem Wein das er sicher gestohlen war.
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