Was war es herrlich, so umsorgt und verwöhnt zu werden nach einem anstrengenden Tag! Cimon erwies sich von Tag zu Tag mehr als unentbehrlich. Wie hatte er je ohne ihn auskommen können? Das Essen war gut und heiß. Oder lag es nur daran, daß er sehr hungrig war? Aber das war nicht wichtig. Ursus ließ es sich gefallen, daß Cimon ihm beim Waschen half und ihn dann massierte. Vor allem seine Beine, das tat unglaublich gut. Wie eine Wiederbelebung fühlte es sich an.
"Anstrengend war es, Cimon. Ich bin es zu wenig gewöhnt, ganze Tage im Sattel zu verbringen. Selbst als ich zwischendurch in Rom gewesen bin, war es nicht so arg. Da habe ich regelmäßig lange Pausen gemacht. Aber es ist immer noch besser, als den ganzen Weg mit viel Gepäck marschieren zu müssen. Die Männer haben es schon nicht leicht." Man konnte seiner Stimme durchaus Bewunderung für das Durchhaltevermögen der einfachen Soldaten anhören.
"Das ist nur eine Kohorte, Cimon. Du solltest mal eine ganze Legion auf dem Marsch sehen. Oder gar mehrere. Ich selbst habe das auch noch nie gesehen. Aber es muß ein wirklich gewaltiger Anblick sein. Ja, es ist nicht leicht, sie anzuführen. Aber genau das ist es, was ich lernen muß. Ein guter Anführer, ein guter Kommandant zu sein. Dafür bin ich hier." Er seufzte wohlig unter den kundigen Händen seines Masseurs. Müdigkeit machte sich in ihm breit. Sie plauderten noch ein wenig, doch nach und nach kamen die Antworten des Aureliers immer verzögerter, bis schließlich nur noch ein leises Schnarchen zu vernehmen war.