Officium Praefectus Praetorio

  • Ich schmunzelte, die unkomplizierte und direkte Art des Terentiers hatte ich auch noch aus Nikopolis noch in Errinnerung nur das sie mir damals nicht so willkommen war wie heute ...


    "Ich möchte das du einen speziellen Soldaten aus deinem Kommando zum Schutze meines Hauses und meiner Familie abstellst!"


    antwortete ich also so direkt wie ich gefragt wurde ... zumindest musste man sich so nie Sorgen machen das der Gegenüber etwas missverstehen könnte ...

  • Der Terentier hätte sicher auch einen guten Bürokraten abgegeben, zumindest hätte er sicher einige Abläufe im Kaiserpalast stark verkürzen können ... ich hatte nicht damit gerechnet so schnell zum Punkt zu kommen, zumal das ja nun eigentlich kein dienstlicher Besuch war ...


    "Es geht um Iunius Seneca, wie du sicher weißt ist meine Frau mit ihm verwandt und daher wäre er wohl die ideale Wahl für diese Situation! Was den Grund betrifft .. liegst du mit deiner zweiten Vermutung natürlich nicht ganz falsch, aber vorallem will ich auch sicher sein das meiner jungen Familie nichts zustößt während ich in der Kanzlei tätig bin! Allerdings darf das dem Jungen auch nicht zur Last fallen, eine Phalera als Belohnung nach getaner Arbeit oder ein Armilae wären in meinem Interesse!
    Natürlich wäre ich auch gern bereit deine nicht unerhebliche Mühe entsprechend zu vergelten, ich sitze an der Spitze der Kanzlei und du hast einige ehrgeizige Familienmitglieder, welche Optionen das mit sich bringt ist dir sicherlich selbst bewusst!"

  • Ich nickte zufrieden, zumal ich so der Gegenleistung auch vorerst aus dem Weg gehen konnte ...


    "Sehr gut! Ich sehe mit dir lässt sich durchaus arbeiten Praefectus! Ich erwarte dann deine Nachricht .. oder eben deinen Besuch!"


    Bei den letzten Worten war ich mir schon wieder weniger sicher, denn auf einen Prätorianerbesuch konnte ich ja eigentlich wirklich verzichten ...

  • Ich nickte wieder zufrieden und erhob mich aus dem Sessel auf dem ich Platz genommen hatte ... würden doch nur alle meine Unterredungen so ohne Umwege verlaufen, dann könnte ich sicher auch noch die anderen Prokuratorenposten ausfüllen und genug Zeit daheim verbringen ...


    "Vale Praefectus!"

  • Wie befohlen meldete sich Seneca im Officium des Präfekten, natürlich musste er zunächst am Scriba vorbei..
    "Salve, Optio Iunius Seneca ist mein Name, der Praefectus wünscht mich zu sprechen.", sagte er knapp und wartete aufs obligatorische durchwinken.

  • Antoninus war direkt aus den Zellen zum Officium des Praefectus Praetorio gegangen. Aufschub gab es hier wohl nicht. Aber am Soldaten der im Vorzimmer des Praefectus saß musste er trotzdem noch vorbei. „Salve ich muss den Präfekten sprechen. Es geht um die Vernehmung des Vinicius Lucianus.“

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    Nach meiner Rückkehr aus Syrien nahm ich mir nur die Zeit, den struppigen Reisenden wieder in einen ordentlichen Tribun zu verwandeln, dann begab ich mich stante pede zu Terentius. Ich erstattete ihm Bericht über meine Mission, wobei ich mich ganz auf die Fakten, die ich da zusammengetragen hatte, konzentrierte. Dass es am Ende in Antiochia ziemlich drunter und drüber gegangen war... das tat ja nichts zur Sache.

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  • "Salve Praefectus Terentius!" grüßte ich schneidig, trat ein und kam gleich zur Sache.
    "Mein Bericht zur Lage in Syrien." Ich übergab ihm die hochgeheimen Unterlagen, wo akkurat vermerkt war, was meine Speculatoren und ich in all der Zeit in Erfahrung gebracht hatten. Das war eine Menge, dabei viele Fakten die vielleicht relevant waren, vielleicht auch nicht, vielleicht im Zusammenspiel mit anderen, vielleicht auch erst zu einem späteren Zeitpunkt, viele Zahlen, viel Pergament.
    "Wenn ich das mal zusammenfasse: Cornelius Palma hat dort gründlich die Macht ergriffen. Statthalter Veturius hat ihm dabei den Steigbügel gehalten. Erst eine Reise durch die Provinz zu den Standorten der Legionen. Von dort kamen sie mit Abordnungen von jeder der drei Legionen nach Antiochia zurück. Und nachdem die Pannonier dann Vescularius zum Kaiser ausgerufen haben, hat sich Cornelius von diesen Truppen selbst zum Kaiser proklamieren lassen. Er stellt sich als biederer Hüter der Tradition dar, behauptet das Erbe Valerians zu bewahren."
    Was ich angesichts der Tatsache, dass Cornelius wahrscheinlich Teil der Giftmord-Verschwörung war, echt widerlich fand.
    "Heute ist der Tag gekommen, an dem der Militärstiefel die Straße nach Rom betritt', das sagte er dabei."
    Ich hielt inne, versuchte in der Miene meines Kommandeurs zu lesen was er davon hielt.
    "Die Soldaten stehen voll hinter ihm. Nicht zuletzt dank großzügiger Donativa. Die Finanzen für die gesammte Unternehmung stammen zum Großteil von Veturius.... der ja schon seit einer Ewigkeit Statthalter dieser fetten Provinz ist. Das Geld wird ihnen also wohl nicht so bald ausgehen... - Cornelius hat jetzt die gesamte Legio XII Fulminata bei sich, dazu starke Kräfte von der XI Gallica, von der XXX Ulpia und der IV Scythica, ausserdem mehrere Cohortes. Er schreckt also nicht davor zurück, unsere Grenze zu den Parthern beträchtlich zu entblößen. "
    Die Grenze für die wir gekämpft hatten, für die so viele Kameraden gefallen waren, für die der vergöttlichte Iulianus gestorben war.
    "Die Classis Syriaca hat er auch. Aber die Schiffe der Flotte können seine Truppen nur teilweise fassen. Nach der Proklamation wurde es hektisch in den Werften, sie haben schnellstmöglich eine Reihe neuer Schiffe gezimmert. Zum Zeitpunkt meiner Abreise standen die kurz vor der Fertigstellung. Trotzdem wird er nicht alle Soldaten verschiffen können. Ich schätze... gut die Hälfte, wenn sie sich quetschen. Es sei denn, Ägypten käme ihm zur Hilfe. Aber bisher hat sich kein Schiff der alexandrinischen Classis in Seleukia gezeigt. - Ein Kontingent der Legionen ist schon von Antiochia aus über Land losmarschiert."

  • "Nun ich bin mir sicher der Imperator wird diesen bericht zu schätzen wissen. Ich nehme mal nicht an es ergab sich eine gelegenheit diesen Mann, der unsere ostgrenzen entblößt und auf Rom maschieren will zu töten oder?"

  • "Leider nein, Präfekt. Er ist vorsichtig." Ohne direkten Befehl hätte ich das sowieso nicht ins Auge gefasst. Er war ein Verräter, sicher, aber trotzdem ein Consular. "Es würde dem Reich viel ersparen. Wir könnten ein paar Spezialisten losschicken."
    Ich überlegte. "Und ich schlage vor, dass wir außerdem ein paar Geiseln nehmen. Der ein oder andere der Gefolgsleute des Usurpators hat Angehörige hier.... - Wenn du erlaubst, Präfekt, übernehme ich dann wie ursprünglich vorgesehen das Kommando über die zweite Kohorte?"
    Da ich schon mal da war, sprach ich aber auch das an, was mir seit meinem Zwischenstop in Misenum nicht mehr aus dem Kopf ging.
    "Ausserdem würde ich gerne den Optio Decimus Massa für den Dienst in der Garde anfordern. Ich hatte dich ja vor meiner Abreise schon auf den Mann aufmerksam gemacht. Der, den Octavius Dragonum von der Deiotariana mit zur Flotte genommen hat. Er ist ein exzellenter Soldat, wurde schon zwei mal ausgezeichnet. Und ich vertraue ihm vollkommen. Das ist, ehrlich gesagt, für mich der schwerwiegendste Punkt, Präfekt. Ich brauche genau so jemanden, der sowohl fähig ist als auch mein langjähriges Vertrauen hat, jemand der mich hier bei der Arbeit voll unterstützen kann. Gerade jetzt, wo die Lage so unruhig ist. Ich wäre dir sehr dankbar wenn du diese Versetzung bewilligst, Präfekt."
    Oh hoffentlich sah er das ein! Es war ja jetzt nicht mehr so, wie als ich die Bitte zuerst vorgebracht hatte, mittlerweile war der ein oder andere wackere Gardesoldat im Dienst verschollen oder aufgrund von Versäumnissen kaltgestellt.
    Wenn Terentius nicht einwilligte, dann müßte ich wohl oder übel meine Schwester darauf ansetzen.

  • Ich nickte - die zweite Kohorte, gut – und bestätigte:
    "Er will! Und er hat auf jeden Fall das Zeug dazu."

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  • "Nun man könnte uns Vetternwirtschaft vorwerfen. Andererseits, da du der bruder meiner Frau bist, ist das wahrscheinlich eh hinfällig. Also gut ich werde das gesuch bewilligen. Lass ihn herbringen damit wir aus ihm einen richtigen Soldaten machen können."

  • Vetternwirtschaft im wahrsten Sinn des Wortes. Aber ich hatte ein reines Gewissen, war ich doch wirklich davon überzeugt dass Massa ein exzellenter Soldat war.
    "Danke Präfekt!" Merke: steter Tropfen höhlt den Stein. Jetzt war ich Terentius aber was schuldig!
    Ein paar organisatorische Sachen waren noch zu klären, dann verabschiedete ich mich und trat schwungvoll ab. Es gab viel zu tun. Zum Beispiel zwei Schreiben nach Misenum loszuschicken.


  • Nero Laetilius Blasio


    Es war mal wieder einer dieser Tage. Beschwerden hier, Beschwerden da, auch wenn es nichts großartiges zu berichten gab und das Reich in seinen Grenzen ruhig war, immerhin saß der Kaiser felsenfest im Sattel, gab es stets Anliegen mit welchen der Tribunus belästigt wurde, der heute anstatt des Praefectus in seinem Officum die Stellung weil dieser mal wieder mit Magenproblemen flachlag.
    Der heutige Knackpunkt: Es fehlten fähige Offiziere, aber war das nicht immer so? Besonders die Männer von der Reiterei, von welcher der Tribunus als Infantrie-Sympathisant sowieso nicht viel hielt, konnten nicht mit ihren Anliegen hinterm Berg halten, sodass sich der Tribunus heute tatsächlich genötigt fühlte einige Briefe an die verschiedenen Legiones des Reiches zu verschicken um Nachschub an Decuriones zu erhalten.
    Er hatte natürlich keine Lust für jede Legion einen eigenen Brief zu schreiben sodass er sich dazu entschloss einfach ein Muster zu verfassen, welches seine Schreiberlinge dann an die betreffenden Einheiten würden versenden können.


    Ad Legio XX
    XXX
    XXX


    Ehrenwerter Legatus,


    Ich schreibe dir heute wie schon so oft zuvor zu Rekrutierungszwecken. Die Garde in Rom braucht neue Männer um den Kaiser und seine Familie effektiv vor den Gefahren welche den Princeps bedrohen schützen zu können, und um unsere Tätigkeiten zum Zwecke der allgemeinen Sicherheit aufrecht erhalten zu können.
    Besonders wichtig sind neue Offiziere, insbesondere für die Reiterei, welche ihre Sollstärke noch nicht gänzlich erreicht hat.


    Ich bitte dich darum deine Erfahrung und die deiner Offiziere einzusetzen, um uns geeignete Kandidaten zu empfehlen. Es ist uns bewusst das sich die Legionen nur äußerst ungern von ihren talentiertesten Soldaten trennen, jedoch ehrt eine Rekrutierung unsererseits sowohl den einzelnen Soldaten als auch die Einheit die ihn ausgebildet hat.


    Es würde mich hocherfreuen schnellstmöglich eine positive Antwort auf mein Anliegen zu erhalten, und ich verbleibe mit besten Grüßen aus Rom.


    Mögen die Götter dich und die deinen stets beschützen.


    Nero Laetilius Blasio





    Und einige ausgewählte Männer, auf die das Auge der Garde-Rekruteure ganz speziell gefallen waren, wurden auch direkt angeschrieben...

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