Selbstredend war auch Amneris als Nubierin das Tanz-Gen in die Wiege gelegt worden. Sie zuckte, sie sprang, sie schlängelte sich rythmisch mal in die eine, mal die andere Richtung, berauscht von der Kombination aus Wein und Musik. Vermutlich tat auch die Liebesgöttin an ihrer Seite das Ihrige dazu und so entließ Sachmet Aphrodite nur unwillig aus dem allzu intimen Kuss. Nicht jedoch aus ihren Armen und so folgte sie kurz deren angestrengten Blick. Sie selbst jedoch erkannte nichts und niemanden, war auch nicht gewillt über eventuelle Zusammenhänge nachzudenken und wandte sich bald wieder anderen Dingen zu.
In jenem Moment also, in dem Amneris den Kopf ihrer Begleiterin sanft wieder zu sich schieben wollte, legte sich etwas Schweres um ihre Schultern. Einer von Tiberinus' Armen, wie sich nach kurzer Überprüfung feststellen ließ. Kurz wankte sie unter dem unerwarteten Gewicht, trat halb einen Schritt nach hinten und zerrte so die arme Aphrodite ein Stück mit sich. Das Dreiergrüppchen fand jedoch schnell wieder zum Stillstand, sodass sich die Frage des Gottes auf den langen Weg durch allerlei Weinnebel und Glückseligkeit hin zum Sprachverarbeitungszentrum der Nubierin machen konnte. Es dauerte eine Weile - wesentlich länger als in nüchternem Zustand - bis sie verstand, was er meinte, ja gar was er überhaupt gesagt hatte. Zu Überlegen, was Sachmet, ihre Rolle, in einem solchen Fall getan hätte, hatte Amneris längst aufgegeben und auch ihre normale Reaktion wäre wohl weitaus anders ausgefallen, als sie es nun tat - schließlich wäre Tiberinus selbst als Frau nicht ihr Typ gewesen. Doch so blitzte eine Reihe heller Zähne in dem dunklen Gesicht auf, als sich ein erstes Lächeln in ihr Gesicht stahl.
"Ist Tr... Tiberinus dieser Herausforderung... denn gewachsen?", fragte sie, keineswegs so herausfordernd, wie sie es vorgehabt hatte. Ihr Körper indes begann einen neuen Tanz zu tanzen, schmiegte sich an den des 'Saufkumpanen', während ihr Blick bestätigungsheischend zu Celeste glitt.