Meditrinalia - das Gastmahl der Götter und Heroen in der Villa des Voluptarianus Suavis

  • Selbstredend war auch Amneris als Nubierin das Tanz-Gen in die Wiege gelegt worden. Sie zuckte, sie sprang, sie schlängelte sich rythmisch mal in die eine, mal die andere Richtung, berauscht von der Kombination aus Wein und Musik. Vermutlich tat auch die Liebesgöttin an ihrer Seite das Ihrige dazu und so entließ Sachmet Aphrodite nur unwillig aus dem allzu intimen Kuss. Nicht jedoch aus ihren Armen und so folgte sie kurz deren angestrengten Blick. Sie selbst jedoch erkannte nichts und niemanden, war auch nicht gewillt über eventuelle Zusammenhänge nachzudenken und wandte sich bald wieder anderen Dingen zu.


    In jenem Moment also, in dem Amneris den Kopf ihrer Begleiterin sanft wieder zu sich schieben wollte, legte sich etwas Schweres um ihre Schultern. Einer von Tiberinus' Armen, wie sich nach kurzer Überprüfung feststellen ließ. Kurz wankte sie unter dem unerwarteten Gewicht, trat halb einen Schritt nach hinten und zerrte so die arme Aphrodite ein Stück mit sich. Das Dreiergrüppchen fand jedoch schnell wieder zum Stillstand, sodass sich die Frage des Gottes auf den langen Weg durch allerlei Weinnebel und Glückseligkeit hin zum Sprachverarbeitungszentrum der Nubierin machen konnte. Es dauerte eine Weile - wesentlich länger als in nüchternem Zustand - bis sie verstand, was er meinte, ja gar was er überhaupt gesagt hatte. Zu Überlegen, was Sachmet, ihre Rolle, in einem solchen Fall getan hätte, hatte Amneris längst aufgegeben und auch ihre normale Reaktion wäre wohl weitaus anders ausgefallen, als sie es nun tat - schließlich wäre Tiberinus selbst als Frau nicht ihr Typ gewesen. Doch so blitzte eine Reihe heller Zähne in dem dunklen Gesicht auf, als sich ein erstes Lächeln in ihr Gesicht stahl.
    "Ist Tr... Tiberinus dieser Herausforderung... denn gewachsen?", fragte sie, keineswegs so herausfordernd, wie sie es vorgehabt hatte. Ihr Körper indes begann einen neuen Tanz zu tanzen, schmiegte sich an den des 'Saufkumpanen', während ihr Blick bestätigungsheischend zu Celeste glitt.

  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio


    Der untergehenden Sonne in das Wasser gleich tauchte Aton in die klangvollen Worte des Hephaistion ein, die so weich und warm seinen Seelenleib umschmeichelten in ihrer ausgewählten Schönheit, wollte nie wieder daraus emportauchen, sich in diesen Augenblicken endlos verlieren tief in diesem Klangsee, dessen Wortfluten er begierig in sich schluckte, in seinen Leib hinein atmete. Und waren die Worte ein See, dem oceanos glich der verführerische Leib, dessen Brust nun gänzlich Aton sich entblößte, welcher längstens nicht mehr sich dessen entsann, längstens nicht mehr sich wollte dessen entsinnen, ob er noch lag oder saß oder stand oder tanzte, denn was war diese Realität wenn nicht wahrhaftiger Traum! Mochte er dem Rhythmus der Musik stets einen halben Takt hernach hinken - er tanzte zu der ganz eigenen Melodie der knisternden Spannung zwischen ihm und Hephaistion -, mochten seine Füße ihm nicht mehr gehorchen - sie folgten denen des makedonischen Helden -, mochten seine Hüften nicht mehr ihm zu Willen sein - sie beugten sich stets den Lenden des Ersehnten entgegen -, wiewohl seine Arme nicht - sie wanden sich nach des Heroen Leib, diesen zu berühren, zu umarmen -, und auch nicht sein Kopf - stets folgte sein Blick der leuchtenden Gestalt -, all dies war belanglos, denn auch sein Geist kannte nurmehr ein Ziel, nurmehr ein Ende - Hephaistion, glühender, hehrer, erhabener Hephaistion! Hitze stieg seinen Leib hinauf, als der Heroe ihn gegen den kühlen Stein drückte, Hitze wog ihm von dessen Körper entgegen und verschmolz mit der seinen, während seine Hände besitzergreifend den Leib Hephaistions umgriffen, seine Zunge gierig dessen umschlang.
    "Hier ... auf der Stelle ..."
    , keuchte er willig, hätte augenblicklich jeder Verfehlung sich hingegeben, wäre nicht der Blick seines Gegenübers, an welchem er selbst hing, für einen marginalen Augenblick hinfort getrieben. Er folgte Hephaistions Aufmerksamkeit, sah indes nicht die Frau, welcher diese galt, sondern den abzweigenden Gang, welcher ein Stück weit hinter ihr die Wand zerteilte, und für den Bruchteil eines Herzschlages flammte ein Funke Verstand in seinem Geiste auf.
    "Du hast Recht ... dort ..."
    Sachte drückte er den Heroen von sich, zog und schob ihn mit sich, die Linke um dessen Hüfte gewandt, stolperte mehr als dass er lief mitten durch das Gewirr aus tanzenden Leibern, die Schlange enthusiastischer Ausgelassenheit hindurch, vorbei an den Tischen aus verführerischer Sünde, den Clinen voll verschmolzener Lust, und wandte dem ersten Sklaven sich zu, der an dem Durchgang war platziert - einer von jenen beflissenen Geistern, welche nicht dem direkten Vergnügen der Gäste dienten, sondern für den reibungslosen Ablauf des Abends Sorge trugen.
    "Wohin?"
    Es kam der lohenden Sonne nicht in den Sinn, dass der Sklave nichts von seinen drängendsten Gelüsten würde wissen, wiewohl der Sklave nicht dumm war, den beiden Leibern ihre Gier ansah - und nicht etwa anderweitige Bedürfnisse. "Folgt mir", sprach das namenlose Wesen, welches sich wie das gesamte Gefolge des Dionysos durch seine Anmut und Schönheit auszeichnete - seine Haut war von einer Farbe wie helles Leder, sein Antlitz wohl proportioniert und das zu dicken Zöpfen geflochtene Haar schimmerte im Schein der Kerzen wie seidene Fadenstränge, und doch konnte er kaum einen Blick des Hephaistion-trunkenen Aton auf sich ziehen -, und führte sie in die Eingeweide des Hauses, nicht weit bis zu einem abzweigenden, kleinen Zimmer. Eine einzelne, breite Cline war dort aufgestellt, auf dieser goldverbrämte Kissen, seitlich daran ein Tisch aus dunklem Holz stoßend, auf welchem ein silbernfarbenes Tablett stand mit vier silbrigen Bechern und einer Kanne leicht gewässerten Weines. "Wenn ihr etwas benötigt, so ruft nur nach mir, ich werde hier warten", sprach erneut der dienstbare Hausgeist und schloss sodann hinter ihnen die Türe. Einem Wolf gleich bleckte Aton die Zähne, als das turbulente Gewirr nurmehr ein fernes Raunen war, die Stille sich melodisch über sie legte.
    "Hier, auf der Stelle ..."
    , flüsterte Aton heißer, während er Hephaistion in den Raum hinein drängte und ein wenig unkoordiniert mit ihm auf die Cline fiel, seine Hände über den muskulösen Oberkörper ließ wandern - welch ausgesucht schöner Mensch, den seine Narben zierten wie edelster Schmuck! Ein tiefes Brummen entrann Gracchus' Kehle, sodann konnte nichts mehr ihn davon abhalten, sich endlich zu nehmen, nach was den ganzen Abend bereits ihm gelüstete. Ruhig schimmerten die Flammen der Öllampen in den Kandelabern an der rückwärtigen Wand, bedeckten den Raum mit einem wallenden Tuch aus honigfarbenem Schein, verliehen dem Mobiliar, allen Gegenständen darin weiche, unscharfe Konturen und ließen die Malerei an einer der Wände - Peleus, welcher fest in seinen Händen die in diesem Momente von einem Löwen zur Schlange sich wandelnden Thetis hielt - beinah gegen den ockerfarbenen Grund verblassen. Die silbrigfarbenen Becher wackelten leise auf dem Tablett, rückten durch die stoßhafte Schwingung sukzessive mehr und mehr zusammen, bis dass sie für einen kurzen Augenblick bedenklich auf ihren Stellflächen schwankten. Als die Gefäße wieder zur Stabilität der Ruhe hatten zurück gefunden, sank Gracchus atemlos neben dem schönen Hephaistion auf die Liege. Zum ersten Male seit langer Zeit war er vollkommen glücklich, dabei wunschlos zufrieden in der Schönheit des erhabenen Augenblickes, völlig verhaftet in der Gegenwart, als gäbe es kein Gestern und kein Morgen. Kein Wort trieb ihm durch die Sinne, denn welches von Menschen erdachte Wort hätte dies Gefühl können beschreiben, so dass er schwieg, ein stilles Lächeln auf seinen Lippen, eine befreiende Leichtigkeit in seinem Geist.




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  • Proserpina hatte lange Zeit ihren eigenen, nicht allzu göttlichen, Gedanken nachgehangen und eine Weile später das Gefühl beschlichen, dass sie irgendwie den Anschluss dieses Treibens verpasst hatte. Sie hatte am Rande durchaus mitbekommen, dass der Name ihres "Göttergatten" durch die Räumlichkeiten bejubelt wurde, warum genau jedoch war ihr entgangen. Auch den Preis für die bejubelte Sache war ihr zum Glück ihres Gatten gänzlich verborgen geblieben. Sie selbst war über das prachtvoll dekorierte Fest geschritten und hatte sowohl Dekoration als auch Menschen begutachtet. Zu genau jedoch hatte sie nicht hingeschaut... warum sollte man sich sonst verkleiden, wenn man wünschte, erkannt zu werden?


    Als sie das Gefühl beschlich, ein wenig den Anschluss des Festes verpasst zu haben, wendete sie sich, was eher untypisch für sie aber dennoch typisch für dieses Fest zu sein schien, den Gaben des Dionysos zu - unverdünnt. Während der Wein sacht begann ihre Wangen zu röten, wie die Morgensonne mit frischem Reif bedeckte Felder tauen ließ, und sich die Stimmung der Feierlichkeit interessanter Weise immer mehr der Duft- und Spannungsschwangeren Luft ihrer nicht allzu lang zurück liegenden Hochzeitsnacht annäherte, wandelte die Fruchtbarkeitsgöttin , man könnte meinen verschmitzt, lächelnd unter den Gästen.

  • [Blockierte Grafik: http://i74.photobucket.com/albums/i280/Kaetzchen1980/Eros.jpg] | Eros



    Langsam begann sich die Tanzfläche zu lehren und mehr und mehr Pärchen verschwanden in Nieschen oder Räumen. Der Hauptsaal blieb dennoch gut gefüllt, aber man konnte besser laufen und etwas freier atmen. Eros mochte nicht tanzen. Nicht im Moment. So lief auch er durch den Raum, den Becher Wein in seiner Hand und eine wunderschöne Mänade an siener Siete, die ihm überall hinfolgte. Auch er hatte an diesem Abend dem Tranke ordentlich zugesprochen und seine Schritte waren von leichtem Gewicht. Von Weitem erkannte er eine einzelne Frau, scheinbar ohne Begleitung und im Moment auch nicht beschäftigt. Zügig lenkte er seine Schritte auf sie zu und verneigte sich leicht vor der Göttin. Durch die Düfte in der Luft und den Inhalten des Trankes war auch seine Zunge sehr leicht geworden und sein Mut größer denn je. Er meinte sofort zu erkennen welche Göttin sie war.
    "Proserpina, meine Verehrung. Wo hast du denn deinen Mann gelassen?"
    Er sah sich um und konnte ihn nirgends finden. Sofort begann er breit zu Lächeln und legte eine Hand auf die Schulter der Frau aus der Unterwelt.
    "Oder ist die Göttin der Liebe gar vor ihm geflohen um sich anderweitig umzusehen?"
    Er winkte seiner Mänade zu um seiner neuen Begleitung, wie er hoffte, einen Becher Wein zu reichen. Er hatte keinen entdecken können und sie sollte doch nicht auf dem trockenen sitzen.
    "Möchtest du dich vielleicht ein wenig mit mir setzen und dich mit mir unterhalten. Es wäre auch einem Gott wie mir eine wirklich große Ehre wenn du mir diesen Wunsch gewähren könntest."
    Er versucht so gewinnbringend wie möglich zu lächeln und hoffte sehr eine neue Begleitung für diesen baend gefunden zu haben.



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  • Zitat

    Original von Aurelia Prisca


    [Blockierte Grafik: http://img25.imageshack.us/img25/7963/alexanderdergroe.jpg] | Alexander der Große


    Alexander der Große wartete. Und wartete. Ganz untypisch war es, wie er da stand, ohne einen Blick für die ihn umtanzenden Schönheiten, die Augen auf den Torbogen gerichtet, hinter dem seine Göttin verschwunden war.
    Und siehe da: ein fliederfarbener Schimmer! Ein amethystener Glanz. Ein heller Arm winkte, golden funkelte die Maske der Athene im Schein der Fackeln. Alexander strebte auf sie zu, bahnte sich den Weg durch die Tanzenden, stieg über verschlungene Leiber, doch bevor er den Torbogen erreicht hatte, war Athene ihm schon wieder entwischt, floh leichtfüßig eine Treppe hinauf. Kurz blitzte lockend ein bloßer Schenkel, spähte die Maskierte hinter einer Säule hervor, und war schon wieder fort, als der große Alexander dort anlangte. Doch unverdrossen verfolgte er sie weiter, jagte die Göttin durch die Gänge der Villa, bis er sie schließlich in einem Cubiculum in die Enge getrieben hatte. Nur wenige Kerzen erhellten das üppig eingerichtete Schlafgemach, und die Gestalten auf dem breiten Himmelbett waren mehr zu erahnen als zu erkennen: die Maskierte in Amethyst, sich lasziv auf den Kissen räkelnd, und über ihr die Sirene Peisinoe, welche lockend die Hand nach dem Eroberer reckte.
    Da lächelte der große Alexander ein überaus zufriedenes Lächeln, und zögerte nicht lange. Er gesellte sich hinzu, und in den nächsten Stunden genoss er mit den beiden Schönen all die Liebeswonnen, nach denen es ihm verlangte. Im Rausch des Weines und der Sinne, im Halbdunkel und vor allem im Bewusstsein seiner eigenen Unwiderstehlichkeit bemerkte der Verführer dabei nicht, dass er genarrt worden war.
    Und so kam es, dass der große Alexander in dieser Nacht davon überzeugt war, dass nicht einmal die Göttin der Weiheit ihm hatte widerstehen können.


    Erst am nächsten Morgen, als blasses Licht in langen Bahnen in das Schlafgemach fiel, und der Eroberer mit dröhnendem Schädel zwischen den beiden Grazien erwachte, kam ihm seine Athene mit einem mal gar nicht mehr so vollkommen vor. Die goldene Maske war verrutscht, sie lag neben der Schlafenden auf dem Kissen. Der gewesene Alexander hob die Maske auf, betrachtete sie mit gerunzelter Stirn und weckte das Mädchen. Große braune Augen blinzelten ihm verschlafen entgegen. Athenes waren aber blau gewesen, dessen entsann Alexander sich deutlich.
    "Wer... was... wo ist Athene geblieben?!"
    Jetzt dämmerte ihm der Betrug. Alexander schnappte nach Luft und schüttelte die arme Sklavin, die vor Schreck kein Wort herausbrachte. Doch Peisinoe rettete sie.
    "Halt, halt!" rief sie, und erhob sich aus den Kissen. "Athene lässt dir etwas ausrichten, Alexander. Halt ein, höre lieber die Worte der Göttin!"
    Und bass erstaunt vernahm der Feldherr die Botschaft.
    "Leb wohl mein starker Held. Es mag dir zwar verwehrt sein die echte Athene zu lieben, da eine Göttin nun einmal unantastbar ist und es bleiben muss. Doch wisse Eines. Die echte Athene beneidet die Sterblichen um diese eine Nacht mit dir und sie wird deinen letzten Kuss niemals vergessen …"
    Das war zuviel am frühen Morgen. Mit der goldenen Maske in der Hand taumelte der Betrogene wie vor den Kopf gestossen aus dem Schlafgemach.
    Athene hatte ihm das Herz gebrochen! Ganze drei Tage trauerte Alexander, der eigentlich Tricostus hieß, ihr hinterher. Danach lernte er einen reizenden jungen Freskenmaler kennen, der ihm half, über seinen Kummer hinwegzukommen. Die goldene Maske aber bekam einen Ehrenplatz unter den Trophäen, die Tricostus in seiner Laufbahn angesammelt hatte.



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  • Albina war ein wenig überrascht, als der Fremde vor ihr stehen blieb. Doch sowohl Stimmung als auch Wein hatten ihr für diesen Abend jedwede Scheu genommen. So grinste sie nur und meinte: "Mein Mann? Eine gute Frage, wie ich meine. Vielleicht ist er, wie es Pluto gern zu pflegen tut, in der Versenkung verschwunden."
    Sie betrachtete den Mann etwas genauer, dessen Kostümierung sie nicht auf Anhieb zu erkennen vermochte - was eindeutig der vorangegangenen Stunden zuzuschreiben war. Erst beim zweiten Blick erkannte sie, dass der Gott der körperlichen Liebe in persona vor ihr Stand. Das Grinsen wurde von einem Lächeln abgelöst, während sie einen Becher Wein von der Sklavin entgegennahm.
    "Konnte je eine Frau dem Gott der Liebe etwas verweigern?"
    Dann steuerte sie leichtfüßig die nächste Sitzgelegenheit an und ließ sich nieder.

  • Tiberinus erwiderte die herausfordernden Worte der Katzengöttin (die ohne ihre Maske gar nicht mehr ganz so katzenartig, dafür aber wesentlich anziehender aussah), mit einem breiten Grinsen, das allerdings aufgrund des Weinkonsums etwas dümmlich wirkte. Dann begann er, den Tanzstil der Nubierin zu imitieren, schlängelte sich auch ein wenig - wenn auch wesentlich unbeholfener. Während er sich so bewegte, kam ihm dabei der Gedanke, dass ein solcher Tanz seiner Gottheit eigentlich ganz angemessen sei, konnten diese Schlangenbewegungen doch durchaus auch als Wellen des Tibers interpretiert werden (obwohl dieser selten bis nie Wellen erzeugte, was dem gedämpften Geist des Tiberiers jedoch inzwischen recht egal war). Für den nüchternen Betrachter hingegen wirkten diese Bewegungen komisch, möglicherweise auch ein wenig kindisch. Durus jedoch bemerkte davon nichts, sondern drückte er sich seiner Tanzpartnerin entgegen, als diese sich an ihn schmiegte, und ließ zugleich die Hand auf deren Schulter tiefer gleiten.


    Bei all diesen erotischen Tänzen, gepaart mit der Schwächung jeglicher Dignitas und Gravitas, die ihn sonst bestimmte, kamen dem Flussgott jedoch bald andere Gedanken und er bekam Lust, den Gästen, die bereits den Festsaal verließen, um sich anderweitig zu verlustieren, zu folgen. Daher blickte er zu seiner neuen Tanzpartnerin, dann hinüber zu Aphrodite und wieder zu Sachmet zurück und meinte mit etwas verruchtem Unterton


    "Ob die wütende Sachmet schon ihrer göttlichen Schwester ähnlich geworden ist? Mir scheint es fast so, denn ich habe den sehnlichen Wunsch, ihre Fruchtbarkeit zu erproben."


    Auch diese Worte mit den verschiedenen Anspielungen auf die Mythologie mochten nicht besonders kreativ oder verführerisch wirken, doch Durus...oder vielmehr Tiberinus, fühlte sich gerade so attraktiv wie Adonis und verführerisch wie Amor selbst. Und so wandte er sich auch seiner zweiten Tanzpartnerin zu.


    "Hat Aphrodite nicht genug Liebe für zwei Unsterbliche?"


    Wieder grinste Durus, diesmal kaum fähig, seine Lüsternheit zu verbergen.

  • Wie bunte Scherben in einem Kaleidoskop wirbelten die Eindrücke um mich herum, setzten sich für Momente zu prächtigen Bildern zusammen, nur um sogleich wieder zu zersplittern, in farbigen Strömen zu zerfließen und sich erneut zu formieren, zu noch gewaltigeren und merkwürdigeren Bildern.
    "Ich bringe euch Feuer!" röhrte ein Prometheus, der auf den Tischen umhersprang und über den Köpfen der Rasenden ein Feuerrad schwang. Der Schweif der Lohe zeichnete verschlungene, glühende Spuren, rätselhafte Zeichen vor dem fernen Firmament unseres Olymps.


    Zitat

    Original von Celeste


    Dann war da Celeste – Celeste??! Eine blonde Göttin, aufreizend in einem weinroten Hauch von einem Nichts, in inniger Umarmung mit einer dunklen, gefährlich anmutenden Exotin...
    Ungläubig starrte ich sie an, hoffte sie sei nur ein Trugbild, hervorgebracht von meinem Rausch, doch sie wandte den Kopf zu mir, unsere Blicke trafen sich und ich sah in ihren Augen das Erkennen aufblitzen... Mierda! - Meine Arme lagen unmissverständlich um den schönen Sonnengott geschlungen, mein Körper war bestrebt sich um ihn zu ranken, wie der Efeu um die Säule... Der Schreck durchzuckte mich, ein greller Blitz, Celestes Gesicht war ein böses Zwinkern der wahren, der unbarmherzigen Welt. Was, wenn sie es herumerzählte?!
    Doch nicht einmal diese Erschütterung hatte Bestand vor dem Zauber des Aton, als der mich einfach mit sich zog. Willig folgte ich ihm durch den Taumel des Festes, strebte ihm zu, nur ihm, und von meinem Erschrecken blieb bloß eine leichte Benommenheit, vermischt mit Belustigung, wenn ich daran zurückdachte, dass ich tatsächlich einmal, wenn auch sehr halbherzig, versucht hatte, Celeste schöne Augen zu machen.


    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus


    Endlich waren wir alleine, hatten ein Separé für uns, am Rande des Festwahns, gefunden. Die verbliebenen Hüllen fielen auf der Stelle, und ein "Ja.....", flammend dahingehaucht, war für lange Zeit mein letztes Wort. Halb drängte er mich, halb sank ich hin, auf die Kline mit ihm, nur mit ihm, und nun wurden all die Worte vom Feuer, der Lohe und der Lust ineinander zu vergehen, auf das wunderbarste in die Tat umgesetzt – nein vielmehr, Worte vermögen in keinster Weise auch nur von ferne heranzureichen an die eruptive Ekstase dieser Vereinigung. Es war wahrhaft göttlich.


    Als ich dann, noch immer schwer atmend, meine Stirn aus dem nassgeschwitzten Kissen hob, spürte ich mich umhüllt von einer so wunderbaren, trägen Glücksseligkeit... Vom Scheitel bis zur Sohle durchrieselte mich warm der Nachhall der Lust, und Aton lag neben mir, lächelnd.
    Ganz langsam hob ich die Hand, fuhr mit den Fingerspitzen zärtlich die Konturen seines Gesichts nach, die Brauen, den Nasenrücken, den feinen Schwung der Lippen, ihr subtiles Kräuseln. Es war schön, so zu liegen, schön, dass er nicht gleich wieder aufsprang, schön, den flüchtigen Moment des Einklangs auf diese Weise noch ein wenig länger währen zu lassen. Und so verschwendete ich keinen Gedanken daran, dass dies bei einem Orgien-Intermezzo doch ein bisschen arg gefühlsselig sein mochte, als ich meinem Gespielen den Arm über die Brust legte – von den aufgemalten Ornamenten dort waren nur noch verwischte Spuren geblieben - und meinen Kopf in die Neige, die sich zwischen Schulter und Hals erstreckte, und die für diesen Zweck absolut prädestiniert war. (Meine Perücke war irgendwann verloren gegangen, jetzt bildete sie zusammen mit dem zerrupften Festkranz, Atons goldenem Strahlenschmuck, dem ledernen Rock und dem weinbefleckten Chiton ein Stillleben auf dem Boden.) So verharrte ich. In der Ruhe. Dem Atem. Dem Herzschlag. Seinem Geruch. Haut an Haut. Ich war glücklich, es war ein vollkommener Augenblick, und der Rest des Spektakels konnte mir gestohlen bleiben. Meine Lider wurden schwer, mein Atem ging langsam und entspannt.
    "...Aton..." flüsterte ich irgendwann ganz leise, als die Augen mir schon beinahe zufielen, "...lass uns zusammen von hier fortgehen...wir steigen in deinen feurigen Streitwagen... oder nein, deine Sonnenbarke...!" Sonnenbarke... dieses Wort ließ in meinem schläfrigen Geist Bilder aufsteigen, von Weite, von Glanz und von Sommer... "...zusammen überqueren wir die Meere... ich zeige dir unsere... erhabenen Gebirge und du mir deine glutheiße Wüste... und den Nil und das alles... und dann reisen wir immer weiter... immer weiter... zusammen... und machen die Nacht zum Tage....."
    Ich lächelte noch immer, träumerisch, in Atons Halsbeuge hinein, als der Schlaf mich umfing.



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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • [Blockierte Grafik: http://i74.photobucket.com/albums/i280/Kaetzchen1980/Celeste.jpg] Aphrodite



    Aus ihrem Tun wurden sie von Tiberinus gerissen. Für einen Moment hatte sie sogar ihn vergessen und sich ganz ihrer Begleiterin hingegeben. Einen kleinen Schreck bekam sie als sie plötzlich ins Wanken geriet ohne zu wissen warum. Fast wollte sie panisch davon rennen weil sie dachte, dass der Boden sich bewegte. Schnell aber wurde klar,w as wirklich geschehen war und sie beruhigte sich sofort wieder. Als der Flussgott darum bat wieder mitmachen zu dürfen, entließ Aphrodite Sachmet aus der engen Umarmung. Prompt hatte sie eine Hand auf dem Allerwertesten zu ruhen, die nicht von Sachmet war. Es störte sie aber nicht im Geringsten und der Flussgott bekam ein vielsagendes Lächeln geschenkt. Dass ihr Hinterteil dem Gott solch Vergnügen bereitete ahnte sie zu diesem Zeitpunkt nicht.
    Celeste bemerkte den Blick ihrer Begleitung und erwiderte ihn. Sie hatte keineswegs etwas dagegen sich Amneris zu teilen. Dank des Tranks hatte sie gegen vieles nichts auszusetzen. Nun war es Aphrodite, die wenige Schritte abseits von den beiden tanzte und dem Flussgott die Katzengöttin überließ. Er sollte seinen Spaß auch haben und was konnte die Göttin der Liebe glücklicher machen als zu sehen, dass sie ihre Aufgabe erfüllt hatte.


    Die unheimliche Begegnung hatte die Göttin der Liebe schon längst vergessen und nur noch Augen für die beiden "Saufkumpanen" an ihrer Seite. Sie tanzten weiter, hin und wieder trat Aphrodite auch hinter Tiberinus und tanzte mit den beiden mit um sich etwas später wieder zu entfernen und hinter Sachmet zu treten oder für sich allein zu tanzen. Die grazilen Bewegungen waren nicht ganz einfach zu imitieren. Zumindestens nicht in diesem Zustand. Als der Flussgott sich vergewissern wollte ob die wilde Sachmet sich etwas beruhigt hatte, konnte Aphrodite nicht anders als breit zu grinsen. Auf die Antwort war sie wirklich sehr gespannt. Hatten sie es wirklich geschafft die Göttin zu "zähmen"? Die Furchtbarkeit erproben? Das konnte wirklich interessant werden und die blonde Göttin sah die dunkle Göttin fragend an bis zu dem Moment an dem sie gefragt wurde und die Antwort darauf war doch klar, oder?
    "Aphrodite hat genug Liebe für euch beide übrig. Du zweifelst doch nicht etwa an meinen Fähigkeiten oder lieber Tiberinus? Ich möchte dich gern von ihnen überzeugen."
    Schon trat sie näher und drängte sich an den Gott. Den Zweifel konnte sie doch nicht auf sich sitzen lassen. Kurz nur nahm sie den Blick von ihm um Sachmet fragend anzublicken. Dann widmete sie sich wieder ganz ihm. Nur allzu deutlich zeichnete sich ab was nun passieren würde. Wenn Sachmet mitmachte und die Möglichkeit stand gar nicht so schlecht, oder?


    Was nun der Widerspenstigen Zähmung anging? Sachmet ihrerseits fand die Gedanken gar nicht so übel und stimmte zu. Natürlich nicht sofort und das ein oder andere Knurren erklang und verließ die Kehle der Katzengöttin. So forderte sie den Gott des Flusses auf einen geeigneten Platz für die Erprobung zu finden. Bis sie sich zu diesem Platz aufmachen würden, tanzten die beiden Frauen erst einmal weiter. Natürlich so aufreizend sie beide in ihrem Zustand es noch vermochten während sie darauf warteten, dass sie sich voll und ganz um ihren Begleiter kümmern konnten.


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    /edit ist abgesprochen

  • Einem warmen, liebkosenden Sommerregen gleich strichen die Finger Hephaistions über seine Haut, hinterließen eine Spur aus Prickeln und Behaglichkeit, die tief sich in die Erinnerung jeder Zelle einzubrennen schien, dass sein Körper gezeichnet war von diesem Augenblick, niemals diese Stunden würde vergessen. Der flüchtige Moment, der kurze Augenblick ohne Reue - dies war nicht Gracchus' Welt, nie gewesen, so auch nicht an diesem Abend voller Kurzlebigkeit, voller ephemerer Zeitpartikel. Am kommenden Morgen mochte der Traum enden, allfällig noch in dieser Nacht, doch bis dahin sollte er währen, sollte nach dem Höhepunkt nicht abrupt abfallen, sondern ein sanftes, ausklingendes Ende finden. Wie eine ferne Melodie erfüllten die leisen Worte des geliebten Heroen die Luft, einer Membran aus Glückseligkeit gleich, ließen Welten entstehen in Gracchus' Innerem, ein samtiges, beruhigend dahinschaukelndes Meer, auf welchem im Einklang der Strömung das rotgoldfarben glühende Halbrund dahinglitt, welches sie sicher umfasste und über die Fluten trug, über schroffe Berge hinweg, deren helle, Schneebedeckte Gipfel blaufarben glitzerten gleich gewaltigen Edelsteinen, über goldfarbenen Sand bis zum Horizont hin, funkelnd und schimmernd wie ein Meer aus tausenden Perlen, geteilt durch den gewaltigen, türkiesfarbenen Strom aus flüssigem Leben, durch den nachtschwarzen Himmel, gespickt mit glimmenden Kerzen, welche durch die Endlosigkeit des Kosmos sie leiteten, Welten aus Hoffnung und Glückseligkeit, aus Traumgespinsten und Nachtmelodie, alsbald großzügig angefüllt mit dem Staub aus Morpheus' unendlichem Reich.

    ~~~


    Es war dem anbrechenden Winter zu verdanken, dass die Sonne erst spät am Tageshimmel sich zeigte, zur nachtfrühen Morgenstunde darob noch Finsternis lag über Roms Straßen, allmählich gar in den Gefilden des Voluptarianus Ruhe war eingekehrt. Manch ein Gast hatte bereits die Feier verlassen - gestützt oder bis in seinen Sänfte getragen von Sklaven, an einen anderen Gast gelehnt oder einsam wankend und torkelnd, manch anderer lag von der Schwere des Essens, des Weines und anderer Vergnügen wie betäubt auf einer Kline, einem Kissen oder auch dem blanken Boden, manch einer gehüllt in Teile von Gewändern, die nicht zu ihm gehörten, manch einer bar jeden Stoffes, manche ineinander verschlungen, manche gänzlich allein. Nur die dienstbaren Sklaven schwebten noch immer stummen Geistern gleich durch die Korridore der nächtlichen Villa, nicht nur jene des Suavis, sondern auch die der Gäste, auf der Suche nach ihrer Herrin oder ihrem Herrn. Irgendwann öffnete sich ob dessen auch die Türe zu jenem kleinen Raum, in welchem noch immer Hephaistion in Atons Armen lag, beide versunken in tiefem Schlummer, gänzlich unbeeindruckt der Welt um sie herum. Einige Augenblicke betrachtete Sciurus seinen Herrn, ohne je auf den Gedanken zu kommen, ein Urteil sich zu erlauben, nickte sodann dem hauseigenen Sklaven zu, dass dies jener Sonnengott war, welchen er suchte. Leise trat er um die Kline herum, legte den Mantel aus seinen Händen ab, kniete sich an Gracchus' Seite herab und berührte diesen am Arm. "Herr?", flüsterte er. "Herr, es ist Zeit, zu gehen."
    "Mhmmhm ..."
    , war alles, was Gracchus' Kehle zu entlocken war, so dass Sciurus vorsichtig den Leib seines Herrn von dem Hepahistions befreite, und mit Hilfe des anderen Sklaven irgendwie den Ledenschurz notdürftig um Gracchus' Hüfte befestigte, ihn halbwegs aufrichtete und den Mantel um seine Schultern legte, ehedem er wieder in sich konnte zusammensinken. "Herr?", versuchte der Sklave noch einmal zu jenem durchzudringen, doch Gracchus war zu tief gefangen in den Traumreichen, so dass Sciurus schlussendlich dem Haussklaven zunickte. "Nimm du seine Füße und hilf mir, ihn zur Sänfte zu tragen." Er selbst griff unter Gracchus' Arme und gemeinsam trugen sie den in tiefem Schlaf und Rausch gefangenen Patrizier aus dem Raum, durch die Gänge des Hauses über den Hof bis in seine Sänfte, die seit Sciurus sich auf die Suche hatte gemacht schon bereit stand. Kurz kehrte der flavische Vilicus noch einmal in das Gemach der Vereinigung zurück, sammelte die restlichen Kleidungsstücke, sowie den goldenen Strahlenkranz des Aton auf, dass nichts Materielles zurück blieb von seinem Herrn. Einige Augenblicke musterte er den schlafenden Hephaistion und ordnete dem Gesicht einen Namen zu - sein Herr war diesem Decimus einmal in den Thermen begegnet, und Sciurus vergaß niemals einen Namen -, sodann kehrte er zu der Sänfte zurück, die sich auf einen Wink hin in Bewegung setzte, zurück zur flavischen Villa, wo zwei Sklaven Gracchus in sein Cubiculum würden tragen, so dass am nächsten Morgen er nicht mehr gänzlich sicher würde sein, ob jener hehre Heroe und das brennende Feuer der Verschmelzung real waren gewesen oder nur ein Traum - zumindest dann, wenn durch das gewaltige Pochen und Stampfen in seinem Hirn sich überhaupt ein klarer Gedanke würde einschleichen können.



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  • In meinem Hinterkopf befand sich eine Schmiede. Dumpf fielen die Hämmer auf den Amboss nieder, stetig klopfend, klingend, klirrend, und als ich die Augen öffnete, sie dem unbarmherzigen Licht des neuen Morgens aussetzte, wurde das Hämmern noch viel stärker, der Rhythmus schneller, die Intensität unerträglich, ich sah wie die Hammerköpfe auf rotglühendes Eisen prallten und ich ächzte und röchelte:
    "Aa..aah....aah... mein Kopf...."
    Schlecht war mir ausserdem. Mit verquollenen Augen sah ich um mich. Wo in Plutos Namen war ich da eigentlich gelandet? Der Fall vom Olymp, er war tief, und er war schmerzhaft. Langsam setzte ich mich auf, den Kopf vorsichtig auf den Schultern balancierend. Die Erinnerung an die Nacht der Götter und Heroen kehrte zurück, und vor allem anderen auch die an Aton.
    Aton...
    Göttlicher Gefährte dieser göttlichen Nacht. Aber er war schon fort, verschwunden als hätte es ihn nie gegeben, als hätte ich ihn mir lediglich erträumt. Tja. Es war ganz normal so, und es wäre bestimmt furchtbar ernüchternd gewesen, nach der berauschenden, perfekten, einfach vollkommenen Nacht, verkatert und mit Mundgeruch neben ihm zu erwachen... aber trotzdem fühlte ich mich irgendwie verlassen, und blickte melancholisch auf die Kline, da wo er gelegen hatte, neben mir, wo jetzt gähnende Leere herrschte. Eine kleine Mulde im Kopfkissen bezeugte, dass die göttliche Sonne Ägyptens nicht nur eine Ausgeburt meiner Phantasie gewesen war. Ich strich sacht mit der flachen Hand über diese Mulde, bildete mir ein, ich könne seine Wärme noch spüren, und seufzte leise. Ach.


    Dann verzog ich das Gesicht zu einer Grimasse und erhob mich, mit zusammengebissenen Zähnen. Die Kopfschmerzen waren entsetzlich, Worte vermögen meine Qualen nicht zu schildern. Nie, schwor ich mir, aber wirklich nie wieder würde ich so viel trinken!
    Mit spitzen Fingern fischte ich meinen weinfleckigen Chiton von Boden und da ich keine Wahl hatte, zog ihn mir über. Die Sandalen musste ich erst mal suchen. Und wie mein Lendentuch dahin gekommen war, wo ich es wiederfand, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Den Festkranz ließ ich liegen, er war schon welk. Aton hatte nichts, aber auch rein gar nichts, zurückgelassen.
    Ich verliess das Gemach, und traf auf einen hilfreichen Sklaven, der mir meine restlichen Sachen zusammensuchte und mich zum Ausgang brachte. Da war es schrecklich hell, und da sah ich mich, benebelt, in meinem erbarmungswürdigen Zustand, einem neuen Problem gegenüber: ich war mit Tricostus gekommen, in seiner Sänfte. Aber, ganz abgesehen davon, dass ich keine Ahnung hatte, ob er überhaupt noch da war, würde er mich wohl kaum wieder mit zurück nehmen wollen. Erneut bemühte ich einen von Suavis Sklaven. Er rief mir eine Mietsänfte. So schaukelte ich schließlich, leidend, hinter geschlossenen Vorhängen, der Casa Decima entgegen. So phänomenal dieses Fest gewesen war, so unsäglich war das Erwachen...
    Und dabei wusste ich da noch nicht einmal, was mich noch an Nachwirkungen erwartete. Denn leider sollte es sich bald darauf herausstellen, dass der Nebel, der den Olymp in jener Nacht umgeben hatte, nicht ganz undurchdringlich gewesen war!

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Zitat

    Original von Celeste und Amneris


    Oh nein - Durus zweifelte ganz und gar nicht an den Liebes-Fähigkeiten der Göttin der Liebe. Vielmehr konnte er sich vieles gut vorstellen, wie sie so tanzte. Und auch die exotische Sachmet fand durchaus sein Interesse - eine Nubierin hatte sicherlich auch ein ganz spezielles Temperament!


    Und so sich der Gott des Flusses nicht zweimal sagen, dass er einen Ort ausfindig machen sollte. Er packte die nächstbeste Mänade, die an ihm vorbeitanzte und fragte


    "Wo kann man sich hier zurückziehen."


    Das Mädchen wirkte erschrocken, dass man sie mitten aus ihrem Tanz herausgerissen hatte, doch den Gesichtsausdruck konnte Durus gar nicht mehr sehen - sein Blick war bereits weiter hinabgeglitten. Dennoch hörte er zu, wie sie erklärte, wo die Schlafgemächer zu finden waren. Einen Augenblick überlegte er dann, sie zu bitten, ihn dorthin zu führen und zu bleiben - als er dann jedoch zu den wild tanzenden Göttinen zurückblickte, beschloss er, dass sie völlig ausreichend waren - was sollten auch drei Frauen mit ihm machen? Wahrscheinlich würden sie ihn zerreißen!


    Und so wandte er sich ihnen wieder zu, schmiegte sich von hinten an die kleine Aphrodite und bewegte sich mit ihr zum Takt. Seinen Kopf auf ihre Schulter gelegt raunte er - oder vielmehr lallte


    "Genug getanzt - ich habe etwas - kommt mit!"


    Damit ergriff er ihren Arm, zog sie auf seine rechte Seite, während er Sachmet ebenfalls ergriff und zu seiner linken postierte. Ehe sie entfliehen konnten, legte er seine Arme um die Hüften der Damen - was ihm ganz genehm kam, denn er stellte fest, dass es gar nicht so leicht war, die Schritte gerade zu lenken. So zog er die beiden mit in Richtung Gastgemächer...

  • Halb Durus tragend, erreichten auch Celeste und Amneris eines der Gastgemächer. Das im Raum postierte Bett erblickend, befreite sich Amneris aus dessen Umklammerung um sich mit einem leisen Knurren in Richtung Celeste auf das Bett fallen zu lassen. Nun war es an Celeste sich und den Flussgott in die gleiche Richtung zu bringen in die Amneris schon gegangen war. Da dieser nicht mehr im Stande war sich sonderlich zu wehren, landeten Flussgott und Liebesgöttin in den gepolsterten Kissen, wo sie von der herausfordernd auf dem Bett knienden Rachegöttin erwartet wurden.
    "Dann sollten wir es uns wohl ein wenig bequemer machen,"
    meinte Celeste und grinste ihre Sachmet vielsagend an. Amneris befehlsgewohnt wie immer, begann den Armschmuck abzulegen und Tiberinus Krone von seinem Kopf zu stibitzen. Laut klappernd landeten die Schmuckstücke in einer weniger interessanten Ecke des Raumes. Nachdem Amneris sich über den Kopfputz des Flussgottes hergemacht hatte, konnte der Rest doch gleich folgen, oder nicht? Zumindestens war Celeste dieser Meinung und begann das weite, wallende Gewand zu entfernen und Durus somit zu entgotten. Ganz allein schaffte es die kleine Celeste natürlich nicht und so kam ihr Amneris zu Hilfe. Zu Tage förderten sie das Abbild des Adonis. Zumindestens stellte es sich in ihrem Zustand so dar. Um Chancengleichheit herzustellen, begann nun Aphrodite Sachmet zu entkleiden. Es fiel allerhand Goldschmuck, der bis vor einigen Wochen oder gar nur Tagen im Besitz einer anderen Person gewesen war sowie diverse Kleidungsstücke, die Amneris einhüllten wie einen Panzer (ganz im Gegensatz zur Bekleidung ihrer Begleitung) achtlos zu Boden. Im Umkehrschluß bewies Amneris, das sie oftmals schon das Entkleiden von Celeste geübt hatte. Denn in Rekordzeit, was nicht auch zuletzt der Bekleidung geschuldet war, fiel auch das bischen Hülle, das da war. Dank des allgemeinen Konsums von Rauschmitteln deutlich enthemmt, wurden sowohl Scheu als auch Standesschranken über Bord geworfen und der Senator wurde fordernd an zwei weibliche Körper gezogen. Einer hell, einer dunkel und beide zu allen Schandtaten bereit.

  • Tiberinus...oder vielmehr Durus...oder beide glaubten sich im Elysium, was nun geschah: Die beiden Schönheiten zerrten ihn geradezu auf das Bett und begannen sofort, ihm sämtliche Kleider vom Leib zu reißen. Was sich darunter jedoch verbarg, spottete jeglicher Wahrnehmung, denn der Tiberier war ein Senator, der stark auf die Fünfzig zuging und so sah auch sein Körper aus: Seine Arme entbehrten jeglicher Muskeln (zumindest sichtbarer) und sein Bauch wölbte sich nach vorn, als müsse er den Wohlstand seines Besitzers bestätigen. Nichtsdestotrotz fühlte jedoch auch Durus selbst sich attraktiv wie Hercules persönlich!


    Ehe er überhaupt eine Initiative ergreifen konnte, waren die beiden Göttinnen ihm jedoch schon wieder voraus und es dauerte nicht lange, da konnte er genauestens ergründen, von welcher Gestalt die beiden waren - ehe sie sich auch schon auf ihn warfen und ihm nicht nur einen sehr angenehmen visuellen, sondern auch haptischen Reiz boten. Theoretisch hatte er nun unzählige Ideen, was mit einer solchen Situation anzufangen war, welche verschiedenen Möglichkeiten Spaß zu haben es nun gab - doch leider wurde er sich nun erst eines sehr peinlichen Zustands bewusst: Der Alkohol war zu viel gewesen und so konnte - trotz der geradezu irre machenden Begierde gegenüber gleich zwei hervorragend ausgestatteten Schönheiten - dieser keine Abhilfe schaffen.


    Langsam kam eine gewisse Panik in ihm auf, während er sich um irgendeine Form der Standhaftigkeit bemühte. Doch egal, was seine Finger suchten und zu Greifen bekamen und welche Phantasien mit den beiden unglaublichen Göttinnen er sich auch immer ausmalte - die Flaute hielt an.


    Im noch immer durch das Übermaß an Wein benebelten Geist wirbelten immer weniger die beiden Körper herum, sondern drängende Fragen bohrten sich in das Bewusstsein des so stolzen Tiberiers: Wie konnte ihm das passieren? Und warum ausgerechnet jetzt? Hatte er vielleicht in letzter Zeit zu viel...? Oder war dies die Strafe der Götter, weil man sie mit diesem Fest parodiert hatte? Und überhaupt - war der Flussgott Tiberinus vielleicht einfach der falsche Gott für diese Situation? Hätte er vielleicht lieber als Amor kommen sollen? Oder als Priapus? Doch jetzt halfen alle Wenns und Abers nicht mehr: Die Gewissheit, dass er heute hier - wo er doch seine Kandidatur zum Consulat hatte befördern wollen (was ihm erst jetzt wieder siedend heiß einfiel) - versagen würde. Er würde sich zum Gespött der Leute machen!


    Während die beiden Damen sich vergnügten, starrte Durus (dem nun sogar sein Name wie ein Spott für diese Situation vorkam) zur Decke - am liebsten wäre er einfach im Boden versunken! Im dämmrigen Zustand des Rausches wurde alles noch viel schlimmer, berücksichtigte er nicht, dass die beiden Göttinnen in Wahrheit Niemande waren, die sich wahrscheinlich nicht einmal an ihn erinnern würden - jetzt kamen ihm fast die Tränen im Zorn auf sein körperliches Unvermögen: Sein Genius selbst hatte ihn zweifellos verlassen! Wie sollte er da überhaupt noch zu irgendetwas kommen?

  • [Blockierte Grafik: http://i74.photobucket.com/albums/i280/Kaetzchen1980/Celeste.jpg] |Aphrodite


    Es gab einige Gründe, die die beiden Frauen dazu trieben sich hier mit einem Mann zu vergnügen. Ganz im Gegenteil zu anderen Zeiten, wo sie doch sonst vielmehr den Kontakt zum gleichen Geschlecht suchten. Auf diesem Gebiet waren sie Expertinnen und hätten ganz sicher gemerkt, dass in diesem Raum etwas nicht so lief wie es eigentlich sollte. Aber sie beide kamen zum ersten Mal einem Manne so nah. Celeste hatte in grauer Vorzeit Männer zum Trinken des Schlaftrunkes verführt, aber es war nie zu solch engem Kontakt gekommen. Amneris Erfahrungen waren ausschließlich auf die Erfahrungen mit Frauen begrenzt. Wie sollte also den beiden auffallen, dass ihr Flussgott an diesem Abend Probleme hatte, die die beiden nicht verstehen würden. Zumindestenswürde es ihnen nicht störend auffallen, dass sich an einer besonderen Stelle nichts so rührte wie es sollt. Ihr Ziel war es ihm eine in Erinnerung bleibende Nacht zu schenken, dass es allerdings solch eine war, wie sie sich jetzt scheinbar im Kopf des Tiberiers darstellte, das konnten sie beide sich nicht vorstellen. Sich berühren, streicheln und liebkosen reichte ihnen schon aus. Außerdem störten sie sich meistens nicht an den Schönheitsnormen, wie sie hier und da galten. So gaben sie was sie konnten ohne wohl wirklich das Ergebnis zu erreichen, dass sie sich wünschten.


    Irgendwann wurden sie immer müder. Das Voranschreiten der Nacht, der Alkohol, die sonstigen Zutaten obsiegten schließlich. Wie spät es wirklich war, wusste keiner. Nur die immer stärker werdende Müdigkeit, die auf einmal über sie hereinbrach und es sehr schwer machte die Augen offen zu halten, zeigte deutlich, dass es sehr spät oder anderenfalls sehr früh sein musste. Je nachdem wie man es sah. Die beiden Frauen schliefen schließlich rechts und links des Senators ein. Es würde wohl ein Erwachen der anderen Art werden...



    [Blockierte Grafik: http://img83.imageshack.us/img83/2044/signaturconvimmortal.gif]

  • Nachdem Durus irgendwann aus seiner alkoholgeschwängerten Flut des Selbstmitleids auftauchte, stellte er fest, dass die beiden Mädchen sich offenbar kaum an seinen Problemen störten, sondern unbeirrt fortfuhren. Daher beschloss er, die Liebkosungen zu erwidern, wobei er wohl wenig geschickt sehr direkt vorging. Es dauerte jedoch nicht lange, da sank der einstmalige Gott in einen tiefen, traumlosen Schlaf, der - entsprechend der Menge des konsumierten Alkohols - mehr Ähnlichkeit mit einer Bewusstlosigkeit hatte und durch nichts gestört werden konnte.


    Als jedoch irgendwann das Licht durch die Fenster des Schlafgemaches leuchtete und endlich das Bett erreichte, auf dem Durus eingekeilt zwischen Schnee und Ebenholz lag, kam wieder Leben in den Körper. Zuerst fühlte Durus seinen trockenen Mund, die Lippen fühlten sich an wie Pergament und er hatte das Gefühl, ein unsichtbares viel zu enges eisernes Band wäre um sein Gehirn gebunden.


    "Wasser!"


    flüsterte er heiser, als er bemerkte, welch attraktive Bettgenossinnen er um sich hatte. Wer waren sie? Durus konnte die Gesichter unter der Haarpracht nicht erkennen, doch hätte wohl auch das wenig genutzt. Was hatte er gestern Abend überhaupt gemacht? Und wo war er?


    Unfähig sich zu bewegen, versuchte er den gestrigen Tag zu rekonstruieren: Richtig, er war bei Voluptarianus Suavis zur Feier der Meditrinalia eingeladen gewesen! Vorsichtig hob er den Kopf und erblickte gerade noch den Schmuck des Tiberinus, als ihn ein stechender Schmerz im Kopf mit einem Seufzen wieder zurück auf das Bett sinken ließ. Er musste ein ganzes Fass Wein allein getrunken haben! Eine ganze Weile dauerte es, bis er wieder genügend Konzentrationsfähigkeit aufbrachte, um weiter zu denken. Er war mit Arvinia hier gewesen - wo steckte sie? Und was bei allen Göttern machte er hier?


    Seine Kombinationsgabe ergab, dass die beiden Sklavinnen waren, wohl eine Nubierin und eine...Germanin? Soweit er die Körper der beiden aus seiner Lage beurteilen konnte, waren sie ziemlich hübsch und es war sehr schade, dass er sich nicht erinnern konnte, was sie zusammen getan hatten.


    Während er so überlegte, meldete sich jedoch wieder der trockene Mund zu Wort und so löste er sich schließlich aus der Umarmung der Damen und richtete sich ungeachtet des erneut heftig pochenden Schmerzes auf. Er musste Arvinia finden! Und etwas trinken - aber bloß keinen Wein!

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