[Ludi Plebei] Naumachie - Die Schlacht bei Actium

  • Die Schärfe der Antwort nahm Macer gar nicht mehr richtig wahr, war für ihn doch klar, dass das Gespräch nun offenbar leider etwas abrupt zu Ende gegangen war. Er hatte zwar noch allerlei Antwortmöglichkeiten im Kopf, sah aber keinen Sinn darin, nun in eine verbissene Diskussion einzusteigen, die ihm die Freude an der Naumachie völlig verderben würde.


    Also schwieg er erst einmal und widmete sich wieder dem Vorgehen auf dem Wasser, das nun aber auch deutlich an Schwung verloren hatte und wo sich immer mehr über Bord gegangene Männer entweder an treibende Holzstücke oder den Rand des großen Wasserbeckens retten konnten oder von hilfreichen Kameraden dorthin geschleppt wurden.

  • Der Praetor Urbanus erwiderte nicht sofort etwas auf Septimas heftige Äußerung, was die junge Frau zum nachdenken anregte. Sie hatte ganz schön impulsiv gesprochen und nicht unbedingt die besten Worte gefunden. Außerdem hatte ihre Antwort einen scharfen Unterton gehabt, den sie besser weg gelassen hätte, dann wären ihre Worte auch nicht sooo schlimm gewesen.


    Nachdenklich fing sie an mit dem Finger über ihre Unterlippe zu streichen. 'Loss doch, spring über deinen Schatten und entschluldige dich bei ihm.' versuchte sie sich selbst Mut zu machen und den Stolz hinunter zu schlucken. Die Einsicht, dass sie zu hart und vorschnell über den Senator geurteilt hatte, tat weh. Und was wenn sie einfach gar nichts sagte? Auf dem Wasser des Beckens tat sich nicht mehr sonderlich viel, so dass das Spektakel wohl zu Ende ging. Sie könnten sich einfach höflich voneinander verabschieden und gehen. Und dann? Macer war immerhin mit Tiberia Albina verheiratet und somit würde man sich häufiger über den Weg laufen.


    Septima gab sich selbst einen Ruck. Sanft berührte sie den Purgitier am Arm und zog ihre Hand wieder zurück. Sie wollte zunächst, dass er sie ansah.

  • Vor allem die Höflichkeit gebot es, dass Macer diese Versuch der neuerlichen Kontaktaufnahme nicht ignorierte. Zu einer anderen Zeit oder an einem anderen Ort wäre er wohl in der Lage gewesen, weiter auf die Wasserfläche zu schauen, als würde dort noch immer eine heftige Schlacht toben, aber nun schien es ihm doch geboten, die Tiberierin anzusehen. Zuerst schaute er nur auf die Stelle an seinem Arm, an der sie ihn angetippt hatte, dann zu ihr und blickte sie fragend und schweigend an.

  • womit genau hatte sie denn nun Senator Purgitius dermaßen verstimmt? Lag es nur an ihrer Nachfrage, ob er Albina verlassen würde, sollte sie ihm keinen Erben gebären? Oder gab es noch mehr was Grund für seine kühle Antwort war? Nun gut, Septima hätte ihn im ersten Moment nicht so anfahren dürfen, aber die Vermutung, er würde ihre Verwandte verstossen können, hatte sie zu einer viel zu emotionalen Antwort verleiten lassen.


    Immerhin ließ sich Macer dazu herab, sie anzusehen. Wenn auch mit leichter Verzögerung, da er zunächst die Stelle an seinem Arm fixierte, wo sie ihn berührt hatte. 'Als ob ich ihm dort ein Brandmahl mit meinem Finger hinterlassen hätte.' schimpfte Septima im stillen. Auf ihrem Gesicht erschien jedoch ein gewinnendes Lächeln, welches sie sehr lange vor dem Spiegel und in Anwesenheit ihrer Serva Frija geübt hatte, damit es möglichst natürlich wirkte. „Bitte entschuldige die harte Aussprache von soeben.“ begann die junge Frau ihre Entschuldigung. „Selbstverständlich erfreut sich Albina der besten Gesundheit, und du ganz offensichtlich auch, so dass ihr viele gesunde und kräftige Söhne bekommen werdet. Somit besteht überhaupt kein Grund zu der Annahme, dass du dir eines Tages eine andere Frau suchen müsstest. Dadurch ist der ganze Gegenstand unseres laufendes Gespräches überhaupt nicht gegeben und es besteht kein Grund zur Verstimmtheit. Siehst du das ebenso, Senator Purgitius?“ Septima überlegte kurz, ob sie dem Praeter noch einem vertraulich die Hand auf den Unterarm legen sollte, entschied sich aber, ob der förmlichen Ansprache seines Namens dagegen. Einzig ihre Worte und das freundliche Lächeln, welches ihre Entschuldigung unterstreichen sollte, mussten reichen um Macer wieder freundliche zu stimmen.


    „Wir sind doch schließlich durch die Heirat so etwas wie eine Familie.“ fügte sie noch mit einem kecken Augenaufschlag hinzu.

  • Tonfall, Gestik, Mimik und der Inhalt des gesprochenen Wortes der Tiberierin wollten für Macer nicht so recht zusammen passen. Sie lächelte mit der Sonne um die Wette, sprach dabei aber phasenweise so förmlch wie ein Anwalt vor Gericht. Nicht gerade wie ein guter Anwalt, fand Macer darüber hinaus, denn ihre Worte überzeugten ihn nicht. Zumindest hatte er immer noch keine Ahnung, was sie eigentlich von ihm wollte, da er auch weiterhin nicht annahm, sie hätte sich nur zu ihm gesetzt, um ihn zu verwirren und ihm den Tag zu verderben.


    "Der Gegenstand des Gesprächs muss nicht der alleinige Grund für eine Verstimmtheit sein", antwortete er ebenso förmlich. An anderer Stelle hätte man wohl gesagt "Der Ton macht die Musik", aber Macer hatte gerade keine Lust auf launige Bemerkungen. "Gleichwohl akzeptiere ich deine Bitte um Entschuldigung", fuhr er genauso förmlich fort. Die Erwähnung der familiären Bindung forderten ihn dann allerdings doch noch zu einem weiteren Kommentar heraus. "Ich habe schließlich schon erfahren dürfen, dass man in der Familie auch angenehme Gespräche führen kann, so dass ich ein einzelnes weniger glückliches Gespräch nicht überbewerten möchte."

  • Wenn Septima hätte Anwalt werden wollen, dann wäre sie bestimmt zur Schola gegangen und hätte sich für den Cursus Iuris eingeschrieben. Aber Frauen hatten nach Ansicht der Männer nichts anderes zu tun, als Kinder zu gebären, diese zu versorgen und sich um den Haushalt zu kümmern. Ganz so, wie Septima es nicht wollte. Doch das war ein Umstand, den die junge Frau nicht wissen konnte, da Macer es lediglich gedacht hatte und nicht laut aussprach.


    Was er dagegen laut äußerte, ließ Septima die Luft anhalten. Das war definitiv eine Beleidigung, die sie nicht auf sich sitzen lassen konnte. Allerdings dauerte es einen Moment, ehe sie sich so weit gefasst hatte, dass sie ruhig sprechen konnte, ohne den Purgitier gleich wörtlich anzufahren. „Dann schlag du ein Thema vor, über das wir uns unterhalten können, wenn du das meinige schon so unangenehm findest.“ forderte sie ihn freundlich, aber ohne übermäßiges Lächeln auf. Der Praetor hatte sie verletzt und Septima wusste keinen Ausweg, außer sich zu verabschieden, und das wäre feige gewesen. Die Zeiten, wo sie sich immer verkrochen hatte, sobald Ärger drohte, die waren vorbei. (Hoffte sie zumindest.)

  • Der Wortwechsel nahm in Macers Augen immer wunderlichere Züge an. Die Tiberierin setzte sich zu ihm, gab ihm Ratschläge, wie er seine Ehe zu führen habe, bat dafür um Entschuldigung, er akzeptiert dies und nun schien sie doch wieder beleidigt und verlangte von ihm, ein anderes Thema vorzuschlagen. Als wenn er das Gespräch auf dieses Thema gelenkt hätte. Er wusste immer noch nicht, was er davon halten sollte.


    "Für mich hätten wir bei Seeschlachten und Wagenrennen bleiben können", antwortete er bewusst gleichgültig. Sein Interesse, den Wortwechsel weiter zu führen, war ziemlich gering.

  • Ein leises Seufzen entwand sich ihrer Kehle als sie Macers Antwort vernahm. Das Thema Wagenrennen hatte er mehr oder weniger mit seiner Aussage, sie solle doch zum nächsten Wagenrennen kommen, dort würde er ihr mehr erklären können, gut abgeschmettert. Danach hatte Septima das Gefühl, er wolle hier bei der Naumachie dieses Thema nicht weiter vertiefen. Obwohl sie eine gewisse Begeisterung, von Seiten des Purgitiers für diese Art von Sport, nicht hatte leugnen können. Nach seinem Kommentar, wäre das Thema doch das bessere gewesen.


    Septima konnte sich auch nicht mehr entsinnen, wie ihr Gespräch so dermaßen abdriften konnte, dass es nun zu solch einer Verstimmung zwischen ihnen führte. Sie hatte sich entschuldigt, und Macer hatte ihre Entschuldigung angenommen, auch wenn er anschließend noch eine Stichelei hinzu gesetzt hatte. Ihr Versuch, auf ein anderes Thema, nach seinen Wünschen, zu wechseln, schien auch nicht sehr erfolgreich.


    Erneut seufzend, wand sich Septima von dem Senator ab und schaute auf die Wasserfläche. Doch die Seeschlacht schien vorüber, was ihr im Grunde nur recht war, denn so konnte sie diesem, inzwischen unangenehmen Gespräch, ein Ende setzten. „Wie es ausschaut, ist die Seeschlacht mehr oder weniger zu ende.“ bemerkte Septima in neutralem Tonfall, da sie den Purgitier nicht weiter reizen wollte. Da dies ein guter Grund wäre, um sich zu verabschieden, schaute sich Septima nach ihrem Custos Baldemar um. Wie lange war er nun schon fort? Sie hatte ihn auf die Suche nach ihrem Onkel geschickt, und bisher hatte sich der Germane nicht zurück gemeldet.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Spätestens jetzt hatte Flavius Gracchus offenbart, wie wenig er sich wahrhaftig für Wagenrennen interessierte, sonst hätte er diese Frage ganz gewiß nicht gestellt. Ursus war sich für einen Augenblick nicht sicher, ob er empört oder amüsiert sein wollte. Schließlich entschied er sich dafür, es mit Humor zu nehmen. "Zugegebenermaßen bin ich durch die Familie, genau genommen durch meinen Vater, schon sehr früh zum Aurataanhänger geworden. Wobei ich weiter gegangen bin als er und nicht nur der Factio beigetreten bin, sondern zur Zeit sogar ihr Princeps bin. Leider haben wir momentan nur junge Fahrer am Start, so daß wir in der nahen Zukunft mit Siegen kaum rechnen können. Doch unsere Zeit wird schon noch kommen." Die jungen Fahrer brauchten eben Gelegenheiten, um Erfahrungen zu sammeln.


    "Hast Du schon einmal daran gedacht, eine Theateraufführung zu finanzieren? So hättest Du nicht nur Einflußmöglichkeit bei der Wahl des Stückes, sondern auch bei der Wahl der Schauspieltruppe, von der schließlich auch nicht wenig abhängt. Ich bin sicher, es gibt viele Bürger in Rom, die darüber sehr erfreut wären." Schließlich waren nicht alle nur auf derbe Späße aus, wenn sie das Theater besuchten. "Eine wirklich gute Tragödie hat es sehr lange nicht mehr gegeben." Wo doch vor allem Frauen so gerne weinten, wenn sie rührende oder tragische Szenen sahen.


    Die Eröffnung Ursus' bezüglich dessen Factio-Vorsitz gereichte tatsächlich dazu, Gracchus' Braue marginal in die Höhe empor zu heben, wiewohl ihm diese Informationslücke noch immer nicht unangenehm war, so dass er nurmehr das Thema der aufstrebenden Aurigae aufgriff.
    "Nun, die Heranwa'hsenden von heute sind die Berühmtheiten von morgen, welche dann jene Heutigen werden ablösen - im Rennsport ist dies sicherlich nicht anders als im gewöhnli'hen Leben. "
    Ein Seitenblick schweifte über Minor, dessen glorreiche Zukunft ebenfalls war vorgezeichnet, so es nach dem Wille seiner Eltern ging - und so es nach dem Wunsch seines Vaters ging, war dabei schneller morgen als seinem Sohn würde lieb sein.
    "Eine gutes Ensemble wäre ni'ht allzu schwer aufzutreiben"
    , kommentierte er hernach den Vorschlag des Aureliers, eine Theatervorführung zu finanzieren.
    "Ich mochte jene Tragöden, welche ich für die Spielen meines Aedilates verpfli'htete. Derzeit sind sie, soweit ich weiß, in Aegyptus, doch ein Engagement in Rom würden sie wohl kaum ausschlagen. "
    Er sann einige Augenblicke über eine solche Möglichkeit nach. Bei einer Veranstaltung größeren Ausmaßes musste stets beachtet sein, nicht den Unmut der amtierenden Magistrate auf sich zu ziehen, wiewohl nicht denjenigen anderer Mächtiger - schlussendlich richtete niemand Spiele aus ohne einen Hintergedanken.
    "Ich werde darüber nachdenken. Doch nun wird es allmähli'h Zeit für uns, aufzubrechen. Ich danke dir für diese überaus angenehme Unterhaltung, Aurelius Ursus, welche diese Spiele weit mehr als nur erträgli'h machte."
    Es brauchte keine Zeichen, dass die Sklaven sich bereit hielten, den flavischen Hausrat einzusammeln, wiewohl auch Antonia und Minor nurmehr auf Gracchus zu warten schienen - wenn auch überaus geduldig, wie es angemessen war -, schritten im Rund des Theaters doch nurmehr die Aufräumarbeiten voran.

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  • "Genau so sehe ich es auch. Noch mögen sie sehr jung und unerfahren sein. Doch eines Tages sind die jetzigen Favoriten zu alt und müssen ihre Karriere beenden. Dann schlägt die Stunde derer, die jetzt noch zurückstehen müssen." Nur, daß auch andere Factiones zeitgleich junge Fahrer angeworben hatten. Aber das interessierte Flavius Gracchus sicher nicht im Geringsten. Ursus ließ das Thema daher fallen, es wäre auch nicht besonders freundlich, Gracchus ein Gespräch über Wagenrennen weiter aufzuzwingen.


    Offenbar war die mögliche Inszenierung einer Theateraufführung bei weitem das bessere Thema. Wie es schien, dachte Gracchus ernsthaft über diese Möglichkeit nach. Ursus schmunzelte, als er hörte, daß Gracchus gar eine passende Truppe bei der Hand hatte. "Ich höre schon, Deine Pläne nehmen bereits Gestalt an. Ich freue mich schon drauf, denn ich werde mir diese Vorstellung auf keinen Fall entgehen lassen, da kannst Du Dir sicher sein."


    Tatsächlich wurde es Zeit, das Gespräch zu beenden und aufzubrechen. "Ebenso danke ich Dir für dieses in der Tat sehr angenehme Gespräch. Ich wünsche Dir und Deiner Familie noch einen schönen restlichen Tag." Er schaute kurz zu Cimon, der sicher auch schon zum Aufbruch bereit war, wie er ihn kannte.

  • Stumm und ruhig hatte Cimon gewartet. Als er auch nur die ersten Anzeichen für einen Aufbruch sah, wurden seine Hände flink. Dabei war er recht leise und verpackte die letzten verbleibenden Kleinigkeiten. Als sein Herr zu ihm sah, war der Nubier bereits soweit gehen zu können und zeigte dies mit einem ergebenen Nicken.


    Ansonsten war der Sklave zurückhaltend und darin bemüht trotz seiner großen Gestalt, nicht zu sehr aufzufallen. Luft sein war eine Kunst, die er oft genug hatte lernen müssen, dass er es nun zumindest ansatzweise darstellen konnte. Selbstverständlich würde er seinem Dominus folgen, sollte dieser gehen. Dabei blieb er zwar hinter ihm, würde aber seine aufmerksamen Augen beständig umherwandern lassen. Keine Gefahr durfte übersehen werden. Allerdings sah man dem Nubier seine Gedanken in keinster Weise an. Besser er blieb unerkannt in dem was er konnte und dem was man von ihm erwartete.

  • Zitat

    Original von Tiberia Septima
    Erneut seufzend, wand sich Septima von dem Senator ab und schaute auf die Wasserfläche. Doch die Seeschlacht schien vorüber, was ihr im Grunde nur recht war, denn so konnte sie diesem, inzwischen unangenehmen Gespräch, ein Ende setzten. „Wie es ausschaut, ist die Seeschlacht mehr oder weniger zu ende.“ bemerkte Septima in neutralem Tonfall, da sie den Purgitier nicht weiter reizen wollte. Da dies ein guter Grund wäre, um sich zu verabschieden, schaute sich Septima nach ihrem Custos Baldemar um. Wie lange war er nun schon fort? Sie hatte ihn auf die Suche nach ihrem Onkel geschickt, und bisher hatte sich der Germane nicht zurück gemeldet.


    "Ja, scheint so", bestätigte Macer. "Auch wenn ich eigentlich erwartet hätte, dass es zum Ende noch irgendeinen Höhepunkt gibt", murmelte er. Ein Trompetensignal zumindest, oder dass das Flagschiff der bezwungenen Gegner absichtlich und besonders spektakulär in Flammen aufgeht.


    Tiberius Durus hatte nun offenbar das gesamte Spektakel verpasst, denn er war immer noch nicht aufgetaucht. Macer würde sich an seiner Stelle wohl ziemlich ärgern, aber andererseits wusste er nicht, was den Consul aufgehalten hatte. Vielleicht war es ja auch eine besonders erfreuliche Nachricht gewesen, die jede Seeschlacht in den Schatten stellte.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus


    Nachdem sie sich allesamt von Aurelius Ursus hatten verabschiedet - Antonia wie stets die Höflichkeit in Person, Minor eher mit einem schüchternen Murmeln aus welchem das 'Vale' mehr zu erahnen denn herauszuhören war -, brach die kleine flavische Familie denn auf zu ihrer Sänfte, um sich von den stämmigen Sklaven nach Hause tragen zu lassen.

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  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    Als ob ihre Augen ihren Leibwächter sprichwörtlich gerufen hätten, tauchte der Germane auf und flüsterte seiner Domina etwas in Ohr. Diese wand sich daraufhin zu Purgitius Macer. „Wie es aussieht, wurde mein Onkel von einem Klienten abgehalten, so dass er bereits nach Hause gegangen ist. Es ist wohl besser, wenn ich mich jetzt ebenfalls verabschiede.“ Sie erhob sich und nickte Macer mit einem Lächeln auf den Lippen zu. „Vielen Dank für die abwechslungsreiche Unterhaltung, Purgitius. Bitte schau doch mal, zusammen mit deiner Frau, in der Villa Tiberia vorbei. Bestimmt wird mir ein Fehler wie heute, nicht noch einmal unterlaufen.“ unternahm sie einen letzten Versuch, den Senator milde zu stimmen und vielleicht sogar noch ein Lächeln von seiner Seite zu bekommen.


    Anschließend wand sich die junge Patrizierin zum gehen. Baldemar sorgt für ausreichenden Platz und schon war sie im Getümmel anderer Menschen, die ebenfalls die Naumachia Augusti verließen, verschwunden.

  • "Ich danke für deine Gesellschaft", antwortete Macer hölflich. "Und für die Einladung. Richte bitte auch deinem Onkel meine Grüße aus." Dass sie ihr Verhalten als Fehler bezeichnete, fand Macer einerseits sehr einsichtig, aber andererseits war er sich nach diesem Gespräch auch nicht sicher, was diese Frau nun dachte und ob das immer mit dem übereinstimmte, was sie sagte.


    Kaum hatte sie sich allerdings aus seinem Blickfeld entfernt, dachte er vorerst nicht mehr an sie, bis er sich selber ebenfalls auf den Heimweg machte, um Albina von der seltsamen Begegung und der Einladung zu erzählen.

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    Nachdem sie sich allesamt von Aurelius Ursus hatten verabschiedet - Antonia wie stets die Höflichkeit in Person, Minor eher mit einem schüchternen Murmeln aus welchem das 'Vale' mehr zu erahnen denn herauszuhören war -, brach die kleine flavische Familie denn auf zu ihrer Sänfte, um sich von den stämmigen Sklaven nach Hause tragen zu lassen.


    Auch Ursus verabschiedete sich in aller Höflichkeit von der Ehefrau und dem Sohn des Flavius Gracchus. Die Flavier waren wirklich nett. Eigentlich schade, daß der Kontakt in den letzten Jahren ein wenig eingeschlafen war. Die Freundschaft könnte ein wenig Auffrischung gebrauchen. Vielleicht sollte er Marcus mal darauf ansprechen? Er war doch mit Gracchus eng befreundet. Zumindest war es früher so gewesen.


    "Laß uns gehen, Cimon", winkte Ursus seinen Sklaven heran, nachdem die Flavier gegangen waren. "Wie hat es Dir gefallen?" Er konnte sich nicht vorstellen, daß der Nubier jemals etwas auch nur annähernd vergleichbares hatte sehen können. Nicht nach dem, was er von seinem früheren Leben so berichtet hatte.

  • Ergeben wartete Cimon, was sein Herr entscheiden mochte. Bereit zu gehen war er nun, nachdem die Familie zur Sänfte aufgebrochen war. Als sein Herr ihn heranwinkte trat Cimon sofort zu ihm un nickte unterwürfig. Kurz prüfte er, ob er alles beisammen hatte und konnte sich nun sicher sein, das sie gehen könnten.


    "Ja, Herr."


    Natürlich achtete er dabei darauf, das er sich zwar wie gewünscht mit seinem herren unterhalten konnte, doch immer halb hinter ihm blieb. Es war nur wenig, doch er wusste es und ein guter Beobachter mochte es durchaus sehen. Dabei gingen seine Augen auch immer wieder umher, um eventuelle Gefahren rechtzeitig erkennen zu können.
    Die weitere Frage von Ursus ließ ihn recht begeistert drein schauen. Sogar seine Augen leuchteten leicht.


    "Es war einfach...grandios, Dominus. Noch nie habe ich soetwas sehen können...nicht einmal etwas ähnliches...ich danke dir Herr."


    Ja, er dankte seinem Dominus von Herzen, dass er dies erleben durfte. Wie gut, das er seinem Herren noch nachgeeilt war. Cimon würde an diesem tag das leicht verträumte Lächeln nicht mehr aus seinem Gesicht verdrängen können.

  • Die meisten Besucher waren bereits gegangen, das Gedränge an den Ausgängen hatte daher schon nachgelassen, als sie gingen. "Es freut mich, daß es Dir gefallen hat. Du wirst sehen, es gibt noch viele großartige Dinge zu entdecken. Vielleicht gefällt Dir davon auch das eine oder andere." Er hatte nicht vergessen, daß Cimon Rom nicht so sehr mochte. Er akzeptierte das. Wollte dem Sklaven aber trotzdem die schönen Seiten der Stadt nahebringen. Vielleicht weil er Rom selbst so liebte, obwohl er ihre schmutzigen und schlechten Seiten durchaus sah und kannte. "Den geschichtlichen Hintergrund kennst Du doch sicher? Oder möchtest Du es nachlesen? Wir haben eine Abhandlung darüber, glaube ich."

  • Das es weniger Gedrängel gab kam Cimon entgegen und so konnte er sich ausreichend auf seinen Herren und das Gespräch konzentrieren, ohne dabei seine Aufgabe zu sehr zu vernachlässigen. Seine Augen sahen Ursus kurz direkt leuchtend an, gingen aber rasch wieder ein wenig niedriger.
    Es war offensichtlich das es ihm mehr als nur gefallen hatte.


    "Es gibt noch mehr solcher ...Dinge in Rom, Herr? Mit Freude würde ich diese alle erleben, wenn du so gütig wärst, Dominus Ursus."


    Er war nicht in der Villa, doch er wollte etwas persönlicher sein, den Namen des Herren nutzen. Doch nur so würde er es niemals wagen. Als es dann um die Geschichte ging, dachte Cimon kurz nach und nickte sehr langsam. Die Aussicht etwas darüber nachlesen zu können, ließ seine Mundwinkel leicht zucken.


    "Ja, Herr. Ich denke das ich es weiß. War es nicht das Ende der Republik und der Sieg von Octavian, dem späteren Kaiser Augustus über Marcus Antonius, Herr? Marcus Agrippa half dabei Octavian, nicht war? Aber ich würde sehr gerne darüber etwas nachlesen, wenn du erlaubst. Denn viel mehr weiß ich nicht, Dominus."


    Ergeben neigte er leicht den Kopf und lächelte zufrieden. Es gefiel ihm seinem Herren offen antworten zu können. Salbte gar seine Seele. Allein das es seinen Herren interessierte gab ihm das Gefühl ein besonderer Sklave zu sein. Dies ließ, unter anderem sein Leben lebenswert erscheinen.

  • "Ja, noch viel mehr solcher Dinge. Ich glaube, das Theater wird Dir gefallen. Hoffen wir, daß Flavius Gracchus tatsächlich für eine gute Aufführung sorgt, denn die werden wir uns dann ganz gewiß nicht entgehen lassen." Ursus war wirklich allerbester Laune und fand sein Vergnügen dabei, sich mit Cimon über diese Dinge zu unterhalten.


    "Ja, genau so war es. Natürlich darfst Du es nachlesen. Du sollst sogar, es ist durchaus ein wichtiges Ereignis in unserer Geschichte gewesen. Ich werde Dir die Schriftrollen bei Gelegenheit geben. Sie befassen sich mit dem Leben des göttlichen Augustus." Wie er Cimon kannte, würde der seine Nächte damit zubringen, diese Schriftrollen zu verschlingen. "Vergiß aber nicht, ab und an zu schlafen", lachte er deshalb.

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