Manche Dinge vergaß man einfach oder verdrängte sie, wie in diesem Fall, wobei sie nie auf die Idee gekommen wäre dass es eine Verbindung zwischen Verus und Piso gab. Wo her sollte sie auch wissen, dass seine Tochter es dem Flavier angetan hatte. Manche Dingen sollten eben erst einmal ein Rätsel bleiben.
Auch wenn Valerian an alten seelischen Wunden gerührt hatte, konnte sie ihm nicht Böse sein. Sie hatte gelernt sich den Dingen zu stellen, auch wenn es schmerzte. Außerdem würde er ihr nie mit Absicht wehtun wollen. Sie verzieh ihm seine kurze Unsensibilität auf der Stelle. Um ihm das zu zeigen, küsste ihn kurz. „Schon gut, ist nicht schlimm“, sagte sie sanft.
Leider blieb ihnen nicht so viel Zeit zu zweit, wie sie gehofft hatte. Nur wenig später tauchte ihr Onkel auf und fand sie in enger Umarmung vor. Ein wenig löste sie sich von Valerian und bei dem Blick ihres Onkel, wurde ihr mulmig zu Mute. Was war denn los? Selbst Avarus war nicht mehr gegen ihre Hochzeit, oder zumindest ließ er sich seinen Unmut nicht anmerken. Sie schluckte trocken und hoffte, dass es keine Hiobsbotschaft war. Da Valerian bereits gefragt hatte, was los war verkniff sie sich eine panische Nachfrage.