[Esquilin] Casa Accia Ducciaque

  • Ein Bote gab folgenden Brief ab:


    T. Duccius Vala
    Casa Accia


    Salve Duccius,


    ich möchte dir zu deiner Wahl zum Aedilis Plebis gratulieren. Ich freue mich, daß du dich mittlerweile so sehr politisch profiliert hast, daß du meiner Unterstützung nicht mehr bedarfst.


    Wenngleich meine Zeit als Aedilis bereits lange zurückliegt, so erinnere ich mich doch sehr an die Anstrengungen, die ein solches Amt mit sich bringt. Doch bin ich mir sicher, daß du diese strapaziöse Zeit mit Bravour erledigen wirst.


    Vale bene,


    M. Vinicius Hungaricus
    Consular

  • Ocella war erleichtert, dass der Senator in als Klienten in Betracht zog. Doch konnte er auch verstehen, dass der Duccier erstmal darüber nachdenken wollte. So ein Klientelverhältnis war ja keine triviale Sache, sondern ein langfristiges Abhängigkeits- und Unterstützungsverhältnis zweier Personen. Es würde den Helvetier nicht wundern, wenn der Senator noch Informationen über ihn sammeln wollte. Denn natürlich wollte sich der Senator auch kein faules Ei ins Nest legen. Ocella war jedoch überzeugt davon, dass es keine belastenden Informationen über ihn gab. Er hatte seine Aufgaben stets nach bestem Wissen und Gewisse erfüllt und sich nichts zu Schulden kommen lassen. Ganz im Gegenteil hatte er nicht nur einmal seine Möglichkeiten in den Dienst Ostias gestellt, bedenke man nur die Marktordnung oder die Einrichtung eines Reparaturfonds für die Stadt.


    Es freut mich, dass du mich als Klienten in Betracht ziehst, Senator.


    antwortete er dann auf die Einlassung und hörte sich dann an, was der Senator noch zu bedenken gab.


    So ist es, Senator. Doch habe ich den Ordo bislang noch nicht inne. Da müsste ich also noch eine Erhebung anstreben.


    antwortete Ocella erstmal auf die für ihn drängendere Frage. Die meisten mittleren und höheren Verwaltungsämter waren Equestres vorbehalten und nach Ocellas Informationen gäbe es nur eine Handvoll Ämter, die er alternativ übernehmen könnte, um sich als als Eques zu qualifizieren. Wenn er Glück hatte, würden allerdings die Amtszeiten in Ostia bereits ausreichen, sodass er sich auch schneller als gedacht für mittlere Verwaltungsämter bewerben könnte. Das hinge aber davon ab, inwieweit der Ordo überhaupt kurzfristig in Aussicht stünde.


    Als ersten größeren Schritt hatte ich dabei das Amt des Praefectus Vehiculorum in Italia oder, je nachdem, wie schnell eine Standeserhebung möglich ist, ein Amt als Director Ludi im Blick.


    führte Ocella dann aus und machte damit deutlich, dass er schon recht klare Vorstellungen hatte, wie es mit ihm weitergehen sollte. Inwieweit der Duccier dadurch vielleicht abgeschreckt oder dies vielleicht sogar dessen Entscheidung zu Ocellas Gunsten wenden konnte, musste sich zeigen.

  • "Was somit zu unseren ersten Schritten zählt, wenn und sobald ich dich als Klient akzeptiert habe, Helvetius.", dachte Vala laut nach während sie sich weiter dem Forum näherten, "Dazu würde natürlich auch die Beschaffung einer Parzelle Land für dich gehören. Wo wir gerade dabei sind... du bist nicht rein zufällig mit dem großen Titus Geminus verwandt?"
    Dass Vala das nicht aus reiner Jux und Dollerei fragte lag auf der Hand... der Helvetius hatte über umfangreichen Grundbesitz verfügt und würde so die Frage der Landbeschaffung durch die Erbschaft auch für Vala unkompliziert lösen.
    "Praefectus Vehiculorum? Warum solltest du das werden wollen?", hielt Vala dann mit irritiertem Blick einen Moment inne, "Dafür brauchst du nicht den Stand eines Eques, das kannst du auch so werden ohne dir die Ochsentour des Aufstiegs im Ordo geben zu müssen. So wie du redest, scheint dir noch nicht ganz klar zu sein welche Möglichkeiten dir als Eques überhaupt offenstehen... beschreibe die Laufbahn deines Vaters und Großvaters für mich, Helvetius." Denn schließlich war es Gang und Gäbe, dass ein Sohn immer den Vater nacheiferte... und ihn sogar (wie Vala selbst) zu übertreffen suchte.

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png "Und dann noch ein Schreiben aus Clunia, die hoffen ihre Strapazen während des Feldzugs ersetzt zu bekommen." , las Sirius wie jeden Morgen seinem Herrn die Post des Vortages vor und legte wie immer größtmöglichen Wert darauf dabei nicht den Hauch von Enthusiasmus durchscheinen zu lassen, "Sind wir da überhaupt gewesen? Für mich sahen die Käffer während des Feldzugs alle gleich aus..."
    "Ja, waren wir.", murrte Vala während den Rest seines Frühstücks in sich hineinstopfte, das sich nur in der Frische der Ware von dem eines Offiziers zu Felde unterschied, "Warum schreiben die nicht dem Flaminier, oder gleich dem Kaiser?"
    "Weil man sie dort wahrscheinlich ignorierte, und jetzt arbeiten sie sich die Instanzen herab." , üssierte Sirius mit gleichmütigem Blick, legte die Tabula zur Seite und griff die nächste hervor, "Die hier ist... oh... oooooooh... ohohohohoh...."
    "Ja, bitte?", horchte Vala auf während er sich Wasser nachschenkte.
    "Der ist von den Vinicii..." , sprach Sirius während er das Siegel brach und die Tabula aufklappte, "..entweder dieser Massa, oder man hat endlich die sterblichen Überreste deines Patrons gefunden."
    "Mir würde schon reichen, wenn man ihn einfach für tot erklärte...", murrte Vala vor einem Biss in ein hartgekochtes Ei, "..hmpfdaff fürde miff enliff ermöffliffen miff eiffn neffn Paffoff fu fufen..."
    "Erst kauen, dann schlucken, dann sprechen, Dominus... das hier ist Rom, nicht der germanische Busch wo man sich offensichtlich noch unterhält während man die Knochen der toten Feinde abnagt..." , sprach Sirius mit emotionsloser Stimme und duckte sich schon fast gewohnheitsbedingt unter dem selbstverständlich sofort herbeifliegenden Becher weg.
    "Schnauze. Also... mir würde es reichen wenn sie ihn endlich für tot erklärten... dann könnte ich mir endlich einen neuen suchen.", sprach Vala und spülte den letzten Bissen mit einem Schluck Wasser herunter.
    "Hast du da an wen bestimmtes gedacht?" , sprach Sirius während er den Text der Tabula überflog...
    "Der Princeps wäre wohl etwas zu hoch gestochen, aber der Flaminier scheint im Bereich des möglichen zu liegen, immerhin hab ich lange genug unter ihm gedient...", sprach Vala und brach ein Stück Brot in mehrere mundgerechte Stücke.
    "...oh...oh... das wird nicht nötig sein, Dominus." , sprach Sirius und schaute ehrlich überrascht drein, "Dein Patron lebt. Dieses Schreiben ist von ihm..."
    "Eff fut WAFF?", stockte Vala mitten im Bissen und wedelte mit der Hand herum um sich die Tabula reichen zu lassen, die er schnell überflog und ein zweites Mal las ohne sich an den Bissen in seinem Mund zu erinnern, "Ifft daff fu faffen? Wo faufft... foffent... wo taucht der denn auf einmal auf?"
    "Ich hab nicht den Hauch einer Ahnung... aber vertue ich mich da, oder beklagt er sich zwischen den Zeilen, dass du ihn nichtmehr nötig hast?" , verschränkte Sirius mit kritischem Blick die Arme.
    "Ja, so ist der manchmal...", murmelte Vala während er den Brief ein drittes Mal las, "..wo kommt der jetzt auf einmal wieder her? UND WIESO WEIß ICH DAVON NICHTS? SIRIUS! WOFÜR BIST DU GUT WENN DU NICHT EINMAL VON DER RÜCKKEHR EINES EXILIERTEN CONSULAR ERFÄHRST?"
    "Ehm... ja... das... ist peinlich, ich geb's zu." , gab Sirius sich in einer selten kleinlauten Art, "Aber ist das nicht eine frohe Nachricht? Ich meine... dein Patron lebt!"
    "Oh ja, ganz toll.", murrte Vala, der sich der Freude nicht so recht anschließen konnte, zuckte aber letztlich mit den Schultern, "Machen wir das beste draus... hol eine Tabula und einen Griffel, ich muss ihm sofort antworten..."

  • An
    T Duccius Vala
    Casa Accia


    Salve Duccius,


    fühle dich zum Abendessen in zwei Tagen in meinem Hause eingeladen. Solltest du ein dringenderes Bedürfnis nach einem Gespräch haben, so steht dir mein Haus immer offen.


    vale bene


    M. Vinicius Hungaricus
    Consular

  • Ocella nahm die erste Zusicherung nickend zu Kenntnis. Sollte dies wirklich so schnell gehen, müsste er sich deutlich weniger Gedanken machen, wie es mit Ämtern aussieht, für die nicht der Ordo equester notwendig war. Und schon kam auch schon das Thema des Praefectus Vehiculorum zur Sprache. Der Duccier schien davon wenig begeistert.


    Nun, Senator, wenn der Standesaufstieg schnell möglich wäre, würde ich natürlich auch das standesgemäße Amt des Director Ludi bevorzugen.


    rechtfertigte sich der Helvetier erstmal. Natürlich wäre das obsolet, wenn er den Standessprung frühzeitig machen könnte.


    Was die Verwandtschaft zu Senator Titus Geminus betrifft ist diese nur sehr entfernt. Er stammt aus dem Hauptstamm der Familie, während ich aus einem Nebenstamm komme.


    Das Theme der Familienstämme und -zweige war bei den Helvetiern recht kompliziert und bei seiner Verwandtschaft zu den Helvetiern um den alten Geminus blickte Ocella manchmal selbst nicht ganz durch. Allerdings war Ocella kein direkter Erbe des Senators, das war ihm zumindest klar.


    Und zu deiner zweiten Frage: Mein Vater Marcus Cato diente als Vigil hier in Rom und brachte es bis zum Centurio. Mein Großvater Publius Gracchus begann in der Regionalverwaltung und startete danach die Karriere in der ostiensischen Stadtverwaltung, wo er das Duumvirat bekleidete.


    Die unausgesproche Frage des Ducciers beantwortete Ocella dabei nicht: Nein, weder sein Vater, noch sein Großvater hatten es in den Ritterstand geschafft.

  • "Solltest du es auf eine Erhebung in den Ritterstand abgesehen haben, wie du es darlegst, Helvetius, ist vor allem eins wichtig: Kontinuität und Zielstrebigkeit. Es würde keinen guten Eindruck machen, solltest du von Posten zu Posten tingeln nur um irgendwie die Zeit bis zur Erhebung zu überbrücken. Da spreche ich auch für mich... ich erwarte von meinen Klienten eine genaue Vorstellung von dem, was ihnen möglich ist und was sie mit diesen Möglichkeiten anzufangen wünschen.", legte Vala dar wie er sich das selbst vorstellte. Seine eigene Laufbahn hatte ja, dank des Vesculariers, keinen Knick aber doch eine Delle erhalten, als er nach seiner Zeit in Aegyptus anstelle in den Senat 'zurück' in ein Militärtribunat rutschte... was immerhin noch Teil des Cursus Honorum war und somit keinen eigentlichen Knick darstellte. Würde der Helvetier aber zu einem Amt tingeln, das rein garnichts mit der Laufbahn eines Eques zu tun haben würde, wäre das schon ein denkwürdiges Zeichen.
    "Du scheinst in Ostia eine sichere Basis zu haben, wenn dich das Volk der Civitas in noch so jungen Jahren zum Duumvir gewählt hat. Vergeude das nicht, indem du Stationarii und Tabellarii zur Raison rufst. Dein nächstes Ziel ist klar gesteckt: der Director Ludi als erste Stufe einer ritterlichen Laufbahn. Und dann? Ich gehe davon aus als oberster Verwaltungsherr einer Civitas wird dich eine militärische Laufbahn im Cursus Honorum Equestris wohl kaum reizen.. noch deiner Art entsprechen.", schmunzelte Vala, der das Militärische zu einem seiner vier Steckenpferde zählte: Militär, Verwaltung, Wirtschaft, Recht. Dass er Klienten haben würde, die seine Steckenpferde nicht teilten, weil andere Dinge (wie zum Beispiel der Götterkult oder die Populärkultur) wichtiger erschienen, war ja kaum zu verhindern und somit kein Ausschlusskriterium.
    "Würdest du dich, nach dem Wechsel aus der Verwaltung hin zu den Spielen, eher weiter in dieser Richtung bewegen? Dann wäre beim Procurator Familiarium Gladiatorum erst einmal Schluss. Was... und das muss ich noch einmal in aller Deutlichkeit betonen, für mich nicht das geringste Problem darstellt. Ich erwarte von dir kein Geifern auf Posten und Karriere, sondern Zuverlässigkeit in dem was du tust... ob als einfacher Postbote oder als Curator in der kaiserlichen Kanzlei ist mir dabei vollkommen egal. Tue es richtig, oder lass es.. und verschwende nicht deine Lebenszeit mit Posten, die dir nicht entsprechen, das würde weder dir noch dem Posten gut tun."


    Dass der Mann nicht mit Helvetius Geminus verwandt war, war bedauerlich, immerhin hätte sich so die Grundstücksfrage zu Valas Vorteil recht problemlos lösen können. Was sie so allerdings nicht tat, und demnach erst einmal hintangestellt werden musste.
    "Ein Centurio der Vigiles und ein Duumvir Ostias.", schmunzelte Vala, da der Helvetius offensichtlich ebenso Homo Novus war wie er selbst... er allerdings als Ritter mit deutlich geringeren Komplikationen durch diesen Fakt rechnen durfte, "Du schickst dich also an, einer der Großen deiner Familia zu werden. Ich kann nicht leugnen, dass mir das imponiert..."

  • Wieder hörte Ocella aufmerksam zu - eine seiner Stärken: Zuhören, Aufnehmen, Memorieren - und antwortete mit verstehendem Nicken. In seiner unmittelbaren Familie gab es ab dem jetzigen Zeitpunkt niemanden, an dem er sich orientieren könnte. Die stattfindende Lektion des Senators nahm er daher dankbar an, da er sich nun das erste Mal ein genaueres Bild von seiner Karriere machen musste.


    Ja, das ist richtig, Senator. Ich strebe sozusagen nach oben hinaus.


    Aus seinem Familienstamm war er tatsächlich ein Homo Novus. Der Hauptstamm der Helvetia hatte eine Reihe wichtiger Persönlichkeiten hervorgebracht, die auch höchste Ämter bekleideten. Die Mitglieder seines Stammes jedoch waren zumeist in die Provinzen ausgewandert, hatten sich da eine Basis aufgebaut, konnten sich aber nicht hier in Rom und Italia festigen. Er wäre, sofern er das richtig zuordnen konnte, sogar der erste seines Stammes, der die Standesgrenze zu den Rittern überschreiten würde.


    Tatsächlich möchte ich nicht ins Militär denn damit konnte er überhaupt nichts anfangen sondern möchte auch weiterhin in der Verwaltung arbeiten. Nachdem ich mich im Amt des Director Ludi hervorgetan habe was ja durchaus länger dauern dürfte. Denn von Ämterhopping hielt Ocella auch nichts möchte ich mich nämlich für das Amt des Curator Kalendarii bewerben.


    Und das war für Ocellas schon das Non-Plus-Ultra. Als ritterlicher Stellvertreter des Curator Rei Publicae hätte er sozusagen sein Traumamt erreicht, das ihm sowohl eine Fülle von Aufgaben eröffnete, als auch rein verwaltungstechnischer Funktion war.

  • "Dann sind die nächsten Schritte klar... bring dein Duumvirat so zuende, dass man sich deines Namens mit Wohlwollen erinnert..", konstatierte Vala also den weiteren Verlauf, "Währenddessen kümmern wir uns um deine Erhebung in den Ritterstand und die Landfrage. Sobald das und deine Amtszeit erledigt sind, fassen wir ins Auge dich in einer der Gladiatorenschulen unter zu bringen... bis dahin würde ich dir empfehlen, dich entsprechend mit der Natur der Ludi und den Spielen in Rom generell vertraut zu machen. Gute und präzise Vorbereitung erleichtert das, was danach kommt."

  • Die letzten Worte des Senators implizierten, dass der Senator bereits eine Entscheidung getroffen hatte, ob er Ocella als Klient übernähme. Doch solange dies nicht explizit geschehen war, wollte der Helvetier erstmal abwarten. Als sich Ocella dann umschaute, sah er bereits die Curia. Sie waren fast am Ende ihres Weges.


    Das werde ich tun, Senator.


    stimmte Ocella dem weiteren Vorgehen zu und wartete dann darauf, ob der Senator noch etwas zu besprechen hatte, zumal es ohnehin beim Senator lag, den inhaltlichen Teil des Gesprächs zu beenden. Sollte der Senator nichts mehr besprechend wollen, würde der Helvetier noch die Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme klarstellen, bevor er sich dann den restlichen Angelegenheiten des Tages widmen würde.

  • "Sehr schön.", nickte Vala bedächtig lächelnd und klopfte dem nicht viel jüngeren Mann väterlich auf die Schulter, "Ich werde dir dann in den nächsten Tagen meine Entscheidung zukommen lassen.. bis dahin wirst du dich... oh... Saltuvius! Ja, ich bin gleich bei dir, einen Moment.... also... bis dahin wirst du dich gedulden müssen. Bis dahin: vale bene, Helvetius!"
    Sprach's, nickte dem Mann zum Abschied noch einmal zu und wandte sich dann dem Senator zu, der gerade zu ihnen gestoßen war: "Wie hat sich dein Geschäft entwickelt? Ich hab gehört dieser Gloncius soll sich weigern die Straßen zu erneuern?"

  • Titus Duccius Vala
    Casa Accia
    Roma


    T. Helvetius Ocella Duccio Valae patrono suo s.d.


    Ich freue mich, dass du meine Anfrage positiv beschieden hast und blicke zuversichtlich in die Zukunft, dass unser Verhältnis für uns beide Früchte tragen werde.


    Zudem möchte ich dich auf diesem Wege herzlich einladen, sofern es dein Terminkalender zulässt, die von mir geplanten Spiele an den Portunalia* zu besuchen. Auf dem Programm steht die Aufführung des "Mercator" von Titus Maccius Plautus.


    Mögen die Götter dich und die deinen Beschützen.


    Vale bene,


    Titus Helvetius Ocella
    _____________
    [Blockierte Grafik: http://img716.imageshack.us/img716/9771/85964148.gif]


    Sim-Off:

    Am kommenden Samstag.

  • Aquila war dem Senator quasi wie ein fast lautloser Schatten gefolgt, während der sich unterhalten hatte mit dem Helvetier. Es war schon faszinierend, wie wenig man auffiel, wenn man einfach nur stumm im Hintergrund blieb... zu bleiben hatte. So musste man sich wohl als Sklave fühlen, grübelte er für einen Moment, aber der Gedanke verflüchtigte sich recht bald wieder aus seinem Kopf. Lieber hörte er da dem Gespräch zu, das sich sowieso als viel interessanter entpuppte. Der Helvetius würde sich sicherlich als nützlicher Klient entpuppen, nach dem was er so erzählte... und die Pläne des Duccius waren noch interessanter, die der von sich gab. So deutlich hatte Aquila den Mann noch nicht von dem erzählen hören, was er vorhatte – wobei er freilich auch noch nie danach gefragt hatte, schon allein weil er keinen Grund dazu gehabt hatte zu fragen.


    Aufmerksam, aber sich immer einen Schritt zurückhaltend, verfolgte er die Unterhaltung weiter, während sie durch die Straßen Roms liefen, hörte sich an, was der Senator seinem potentiellen Klienten erzählte, und dachte sich seinen Teil dazu. Erst als der Helvetius gegangen war und sich gerade eine Lücke ergab zwischen den Leuten, die den Duccius ansprachen, machte Aquila zwei schnellere Schritte, die ihn auf eine Höhe mit dem Senator brachten. Bis zur Curia Iulia war es noch ein kleines Stückchen, lang genug vielleicht dass der Duccius sich auf ein kurzes Gespräch mit ihm einließ. „Ich hätte auch eine Frage, Senator...“

  • War er gerade schon drauf und dran gewesen sich dem allgemeinen auf-die-Curia-zuschieben anzuschließen um an der nächsten Senatssitzung teilzunehmen, war Vala nicht schade drum, dass sein Tiro kurz vorher noch mit einer Frage ankam als sich eine Lücke im allgemeinen Smalltalk auftat. So um ein weiteres Gespräch bereichert nickte der neue Senator seinem Tiro nur aufmunternd zu, ohne ihn explizit auch noch zur Wortergreifung einladen zu müssen.

  • „Mein Vetter Caius Dexter strebt auch den Ritterstand an...“ begann Aquila ohne Umschweife, als der Senator ihm mit einem Nicken zu verstehen gab, dass er sprechen konnte. Er hatte zumindest bisher den Eindruck gewonnen, dass es dem Duccius lieber war, wenn man nicht lange um den heißen Brei herumredete. „Wenn sich eine Gelegenheit bieten sollte, könntest du seinen Namen positiv erwähnen im Hinblick auf eine Erhebung?“

  • Wenn jemand die Aelia fragen würde warum sie hierher gekommen ist, würde sie keine Antwort finden. Vielleicht war es einfach der Wunsch jemand Bekannten außerhalb der Casa ihrer Gastgeber zu sprechen oder trieben sie gar Erinnerungen? Ganz klar war es ihr nicht. Beim Abendessen hatte sie erfahren, dass der Duccius in Roma war und die Wahl war nicht weniger leise verlaufen. Dann herauszubekommen wo er wohnte, war kein Problem mehr gewesen. Mit zwei Mann als Schutz, stand sie nun vor der Porta und ließ anklopfen sowie sich anmelden. Da es bereits Cena-Zeit war, würde er wohl sehr wahrscheinlich zu Hause sein.

  • Tatsächlich war der Gast-Herr-im-Hause zur Zeit in der Casa Accia, allerdings im Gespräch mit einem der vielen Zahnrädern die es so brauchte um etwas gigantisches wie Rom am Laufen zu halten. Der Ostiarius verwies die Aelia daher höflich im Atrium zu warten während man ihr eine kleine Erfrischung brachte um ihr die Zeit zu verkürzen. Es dauerte auch nicht lange, da zeigte Vala sich in ebenjenem Atrium mit überrascht-erfreuter Miene: "Aelia! Welch Überraschung... ich hatte gehofft, dich im Heim der Germanici anzutreffen, aber schienst du nicht zugegen zu sein..", log Vala daher gleichsam vom Himmel ohne mit der Wimper zu zucken. Natürlich hatte er daran gedacht, nach Vespa zu fragen, allerdings hatten seine Prioritäten deutlich auf dem Consular und den Senatoren gelegen, die ihm in absehbarer Zukunft deutlich größeren Gewinn einbringen konnten.
    "Ich hoffe, du hast nicht allzu lange auf mich warten müssen... so schön dein Besuch doch den Abend gestaltet, kam er doch unverhofft und nicht vorhergesehen..."

  • Geduldig wartete sie im Atrium und ließ sich die kleine Verpflegung schmecken. Es machte ihr nichts sonderlich aus zu warten. Jedenfalls heute nicht. Als der Duccius schließlich eintrat und so gleich versuchte eine Rechtfertigung zu finden warum sie sich nicht im Heim ihrer Gastgeber über den Weg gelaufen waren, zog sie mistrauisch die Augenbraue hoch. Wäre ihm tatsächlich an einem solchen Treffen gelegen gewesen, hätte es sicher einen Weg gegeben. Einer war es einfach zu fragen. Da sie das Heim der Germanicii äußerst selten verließ, war es wirklich eine infame Lüge. Vespa war heute nicht streitlustig. Also ließ sie es ihm durchgehen.


    "Nein, nein. Mache dir keine Gedanken. Meine Wartezeit war überraschend kurz. Nachdem ich erfahren hatte, dass du noch immer in Roma weilst und mit Verlaub, dein politischer Erfolg passiert auch nicht gerade leise, hatte ich mir überlegt dich einfach mal aufzusuchen. Meine Familie sowie auch du selbst habt viel zu tun und der Tag ist damit schon gänzlich in Anspruch genommen. So hoffte ich auf den Abend. Ich möchte auch in keinster Weise Unannehmlichkeiten bereiten. Wenn es dir also nicht passen sollte so sage es gerade heraus. Ich kann damit umgehen."


    Ihr Lächeln, dass sie aufsetzte war nicht ganz ehrlich. Aber inzwischen hatte sie es fast perfektioniert. Natürlich wäre sie nicht amüsiert wenn sie den Weg unverrichteter Dinge wieder zurückgehen müsste, aber man gewöhnte sich erstaunlich schnell daran froh zu sein wenn es überhaupt noch jemanden gab, der sich mit einer gefallenen Familie abgab und genau das waren sie. Ihr Sturz von ganz oben nach ziemlich weit unten war ohne Zwischenstationen verlaufen und man war in der Tat Bittsteller. Vespa war schlau genug um sich darauf schnell genug einzustellen.

  • "Du erwartest doch nicht ernsthaft von mir, dass ich dich nun wieder von dannen schicke...", lachte Vala, und wies auf zwei Bänke im Atrium, "Aber setzen wir uns doch."
    Ein kurzer Wink später, und einer der Haussklaven schaffte eilends ein Kissen heran um der Aelia das Sitzen etwas angenehmer zu gestalten, während Vala sich ganz der Spartaner der er war auf die blanke Bank setzte: "Es ist viel Zeit vergangen, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.. wie ist es dir seither ergangen?",

  • Nein, erwartet hatte sie es nicht, aber damit gerechnet und es vielleicht sogar gehofft? Es war ihr unmöglich zu sagen was ihr lieber gewesen wäre.


    "Davon bin ich nicht ausgegangen, nein. Danke, dass du die Zeit für mich erübrigst."


    Sie nahm auf der Bank Platz und polsterte dann mit Hilfe des Sklaven ihren Platz mit dem Kissen.


    "Lange her ist es in der Tat. Wir haben Zuflucht im Norden gesucht und als mein Onkel der Meinung war, dass es wieder sicherer für uns sein könnte, sind wir zurückgekommen. Außerdem glaube ich, dass die Menschen, die uns Obdach geboten haben auch gar nicht so unglücklich darüber sind uns wieder los zu sein. Sonst kann man wohl sagen, dass es uns für eine ehemalige kaiserliche Familie ganz gut geht. Wir leben noch. Ein Umstand, der in der Geschichte nicht ganz so häufig zu verzeichnen ist. Wir Jüngeren haben das Alles deutlich besser überstanden als mein Onkel. Es hat ihn sehr mitgenommen. Das hast du bestimmt auch schon bemerkt als du mit ihm gesprochen hast."


    Ja, ihr Onkel. Die Sorgen um ihn wurde sie nicht los.


    "Wie geht es dir?"


    Sie wollte nicht nur über sich sprechen, das war im Moment nicht sonderlich interessant.

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