[Esquilin] Casa Accia Ducciaque

  • Der Senator machte einen ziemlich kühlen Eindruck - scheinbar gehörte die Erhebung von Städten zu den weniger schwerwiegenden Initiativen, die so ein Mann auf den Weg brachte. Das erhöhte aber nur den Respekt, den der Alte vor dem noch relativ jungen Duccier hatte.


    "Naja, ich bin ziemlich sicher, dass du das ganze nicht unwesentlich beeinflusst hast, oder nicht?"


    sagte er deshalb und grinste schief.


    "Du kannst sicher sein, dass unsere Civitas - oder bald Municipium - dir sehr dankbar sein werden!"

  • Die meiste Zeit des Weges vom Palatin zurück hatte Lucius still in sich hineingegrummelt, weil er es nicht geschafft hatte, sich während der Audienz einen klugen Kommentar einfallen zu lassen. Nach einiger Zeit war er aber zu dem Ende gekommen, dass es irrational war, sich ewig darüber zu ärgen, denn am Ende hatten sie ja ihr Ziel erreicht. Und auch wenn er diesen Provinzlern eigentlich kein Stadtrecht gönnte und er auf ihrer Reise hierher eine Menge Städte gesehen hatte, aus denen er viel lieber stammen würde, weil sie hübsche römische Planstädte mit rechtwinkligem Straßennetz und regelmäßigem Grundriss waren - am Ende würde das ja niemand wissen, der das Glück gehabt hatte, niemals so weit nach Norden kommen zu müssen. Und dann würde ein "Municipium Cornelium Mogontiaciensis" deutlich mehr hermachen als eine simple "Civitas Mogontiacum"!


    Getrübt wurde diese Freude allerdings dadurch, dass der Alte den Erfolg nun scheinbar dem Senatoren-Barbaren in die Schuhe schieben wollte. Dabei sagte er ja selbst, dass das Ganze ein Selbstläufer gewesen war!

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Sedulus hatte sich zuvor in Schweigen gehüllt und spielte den Zuhörer. Denn Reden war bekanntlich silber und Schweigen Gold. Doch nun meldete auch er sich das erste mal zu Wort.


    Nun, vielleicht sollten wir uns zuerst den Nachwuchs und dessen Meinungen und Ideen anhören, bevor wir alten Hasen dies tun. Vielleicht können wir ihnen ja somit ein klein wenig ihrer Scheu nehmen.


    Hoffentlich verstand dies nun keiner der Anwesenden verkehrt, nicht das hier wer Scheu hatte zu reden, doch wenn einige Senatoren anwesend waren, konnte dies schon etwas beklemmend wirken.


    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    Die Antwort des Duccius konvenierte Gracchus nicht übermäßig, obgleich die Terminwahl selbstredend nicht dessen Schuld und dies somit wohl mehr auf Gracchus‘ generellen Unmut über eben diese zurückzuführen war. Er sann einige Augenblicke über die Frage des Senators bezüglich der göttlichen Kulanz nach, ehedem er dazu antwortete.
    "Nun, insbesondere gilt es die divi parentes zu besänftigen, ist mit deren Unmut doch unbezweifelt nicht zu spaßen, doch letztendlich ist es ein einfacher Fall von do ut des - du nimmst dir heraus, an einem der ihnen zugesi'herten Tage deine eigenen Interessen zu verfolgen, darob schuldest du ihnen einen deiner Tage. Ein Tag zu Ehren deiner Vorväter, ein Opfer adäquater Gaben inkludierend, ist darob zweifelsohne angebracht - nicht in den Zeiten der parentalia, in welchen dies ihnen ohnehin zusteht, sondern ex..plizit an einem Tage vor dieser Zeit, mit der Bitte darum, diesen Tag anzunehmen als den ihren im Ausgleich zu jenem Tage, welchen du ihnen während der parentalia für die Wahl abspri'hst."
    Obgleich Gracchus insgeheim wohl annahm, dass dies im Falle Valas allfällig nicht gar so aufwändig würde sein, da die Angelegenheiten des römsichen Cultus seine germanischen Vorväter vermutlich nicht würden tangieren, so dass die Reihe der zu besänftigenden parentes nicht allzu weit mochte zurück reichen, sprach er diesen Gedanken nicht aus - denn weder wollte er den duccischen Senator kompromittieren, noch war er dieser Tatsache sich gewiss, hatte er sich doch stets nur mit zentralrömischer Religio beschäftigt und nicht mit all den Problemen und Fragen, welche die Interpretatio Romana mit sich brachte.
    "Der Unmut der Götter indes wird Angelegenheit des Staates und darob kaum durch die Gaben eines Einzelnen aufzu..wiegen sein."
    Durchaus befürchtete Gracchus eine Anhäufung schlechter Omen, allfällig gar prodigia ob dieser Vermessenheit.


    Bislang hat Flavius Fusus treu und brav an der Seite seines prächtigen Onkels verweilt und mit großer Aufmerksamkeit und Neugier die Gespräche und insbesondere auch das Gebaren der anderen verfolgt, während er selbst ganz von den vielartigen Eindrücken des Abends und der neuen Begegungen gefangen war. Dabei hat er sich nicht zurückgehalten, die anwesenden Personen ganz unverhohlen zu mustern. Mit wachem Interesse hat er ebenso den kleinen Exkurs zu einem der Belange des Cultus Deorum vernommen, begierig auf neue Erfahrungen zum unter Senatoren praktizierten Umgang mit den ihm bekannten theoretischen Regeln.


    Etwas überrascht und überrumpelt reagiert Fusus schließlich auf den für ihn sehr plötzlich kommenden Impuls der erfahreneren Senatoren, zunächst die jüngeren Teilnehmer der Zusammenkunft anhören und hinsichtlich ihrer Ideen befragen zu wollen. Gänzlich überrumpelt schluckt der junge Flavier verhalten und lässt einen Blick von besorgt geweiteten Augen über die anderen Aspiranten dieser auserwählten Untermenge der Gäste wandern. Recht bald gewinnt er den Eindruck, dass von jenen keiner darauf brennt sich vorzudrängen oder auch - wie er - schlichtweg nicht auf solch eine Situation vorbereitet waren und sich daher dem Austausch kaum gerüstet fühlen.


    So fasst sich denn Iullus Flavius Fusus selbst ein Herz, räuspert sich kurz und meldet sich mutig zu Wort. Den Gedanken an die mögliche Schmach einer jetzigen Blamage verdrängt er vorläufig recht erfolgreich und spricht daher in der ihm eigenen, zumeist heiteren und freundlichen Art.
    "Wo doch der Gedanke eines außerordentlichen Feiertages bereits angesprochen wurde, könnte man diesen doch gleich etwas konkreter ins Auge fassen. Eine große Festlichkeit, gemeinsam begangen vom Kaiser, dem Senat und den Volk - zu Ehren des Quirinus, beispielsweise. Als ein Zeichen unseres Aufbruchs in eine neue, gute Zeit, nachdem die Unruhen der Vergangenheit sich allmählich gelegt haben. Auf dass wieder Friede und Wohlstand im Zeichen der alten Traditionen des Imperium Romanum einkehren."
    Nachdem er sich ein wenig in Fahrt geredet hat, spricht der junge Flavier ungebremst noch etwas weiter: "In entsprechenden Theaterstücken ließe sich unsere Geschichte noch einmal wunderbar aufgreifen und jedem Bürger die Möglichkeit bieten, die großen Momente der Vergangenheit ein weiteres Mal zu erleben. Die Organisation ließe sich gewiss gut unter den traditionsreichen Gentes der Ewigen Stadt aufteilen, auf dass möglichst viele Aspekte in dem Spektakel berücksichtigt würden. Gekrönt wäre ein solcher Tag... Oder gar eine ganze Festwoche... freilich von einer großen Opferzeremonie zu Ehren der Götter."
    Zufrieden strahlt der junge Mann über seinen eigenen, rasch improvisierten Einwurf und hat seine anfängliche Scheu für den Moment gänzlich abgelegt. So spontan er diese Idee entwickelt hat, konnte er sich natürlich noch keine wirklichen Gedanken über die Realisierbarkeit oder den Aufwand eines solchen Ereignisses machen, geschweige denn darüber ob es seiner Sache angemessen war oder überhaupt gerne gesehen würde. Augenblicklich dominiert in seiner Vorstellung lediglich ein farbenprächtig ausgemaltes Bild gut gelaunter Zusammenkünfte, qualitätativ anspruchsvoller Theaterstücke und insbesondere einer prachtvollen Opferzeremonie in aller erdenklichen Pracht.

  • Zitat

    Original von Iullus Flavius Fusus



    "Danke, Flavius.", begrüßte Vala erst einmal die Initiative des jungen Flavius als erster der 'Nachwuchspolitiker' eine Idee vorzutragen. Die Idee an sich war... klassisch. Immerhin gehörten Festtage zum festen Repertoir des Katalogs der Maßnahmen zur Identitäts- und Gemeinschaftsstiftung und nicht bot die Einbindung der Götter eine befriedungsmöglichkeit par excellence. Allerdings blieb der Flavius gewisse Antworten schuldig.. wahrscheinlich weil er sie einfach nicht auf dem Schirm hatte: "Das klingt schonmal nach einem durchdachten Plan.. beim Blick hinter die Kulissen, zu welchen auch du gehörst, Purgitius..", lächelte Vala den Scherz des Consulars aufgreifend, "...birgt vor allem die Frage: was willst du damit bezwecken? Und vor allem: WARUM willst du es bezwecken?"

  • "Nun, ich muss zugeben meine Finger im Spiel gehabt zu haben...", zuckte Vala mit verschmitztem Grinsen mit den Schultern, "..das wusstet ihr aber, ihr habt es schließlich gesehen. Aber ich hätte noch so gute Lobbyarbeit machen können, hätte euer Anliegen nicht von sich auch schon viel getaugt, wäre jeder Versuch im Sande verlaufen."

  • "Naja, man bekommt nicht alle Tage ein Stadtrecht verliehen!"


    bekräftigte Crispus noch einmal und sah sich um, ob es nicht irgendwo einen Becher Wein gab - das war ja doch ganz günstig, um sich ein bisschen daran "festzuhalten".


    "Jedenfalls sind wir als Civitas dir sehr dankbar..."


    begann er dann noch einmal und sah den Duccier erwartungsvoll an.


    "Und deswegen hab' ich mit den anderen Gesandten gesprochen und wir denken, dass es sinnvoll wäre - oder nützlich für uns beide - wenn du unser Patron werden würdest."

  • "Ich kann mich nur wiederholen...", lächelte Vala, "...die Sache Mogontiacums ist auch meine Sa....", weiter kam er nicht, denn der Petronius überrollte ihn förmlich mit der Bekanntgabe, dass er Patron der Civitas werden sollte.
    Natürlich stand das schon auf der Liste der Errungenschaften, die Vala abklappern musste um seine zukünftige Position nördlich der Alpen zu konsolidieren und auszubauen. Dass er einen Grundstein dafür schon hier legen würde war klar, deshalb hatte er sich ja derart für die Civitas in die Bresche geworfen... und dass er die Früchte schon direkt würde ernten können überrumpelte ihn... zu seiner vollen Freude.


    "Das ist eine... besondere Ehre.", dankte Vala den Gesandten ein wenig unbeholfen, bevor er auf die Idee kam sich durch einen lauten Ruf nach 'Wo ist der Wein?' Zeit zu verschaffen. Der kam auch sofort, weil offensichtlich schon vorher unterwegs, und so konnte Vala nachher den Becher Wein erhoben um auf die Gesandtschaft anzustoßen: "Es ist mir eine große Ehre und ich nehme dieses Angebot, Ehrenmänner des zukünftigen Municipiums, gerne an. Nun lasst uns zum ersten Mal die Becher erheben auf diesen wahrhaft erfolgreichen Tag...!", sprach's, erhob den Becher und prostete den Gesandten feierlich zu. Natürlich würde es später noch eine etwas oppulentere Feier geben, aber das hier war halt das Entree.

  • Als Crispus feststellte, dass er Vala scheinbar tatsächlich noch einmal hatte überraschen können, grinste er zufrieden - ganz so abgeklärt schien der Duccier dann doch wieder nicht zu sein. Allerdings war er da natürlich ein bisschen weit vorausgeprescht - denn er hatte sich ja bisher noch in keinster Weise mit dem Ordo Decurionum abgesprochen!


    Bevor er dies erklärte, nahm er aber zuerst einmal einen Becher Wein und toastete dem Senator, dann auch den anderen Gesandten zu.


    "Auf Mogontiacum!"


    fügte er noch hinzu und nahm einen großen Schluck. Dieser schmeckte auch wirklich vorzüglich - wahrscheinlich war eine ordentliche Prise Erfolg beigemischt! Nachdem er dann wieder abgesetzt hatte, meinte er schließlich:


    "Also genaugenommen muss das mit dem Stadtpatronat natürlich der Ordo Decurionum entscheiden - aber ich denke, wenn ich dafür bin und deine Sippe und noch die anderen Gesandten, wird das ganze schon schiefgehen!"


    Er nahm noch einen Schluck - heute war wirklich ein Grund zum Feiern!

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala


    Einigermaßen perplex erwidert Fusus den Blick des Gastgebers, sein bis dahin strahlendes Lächeln verblasst und er scheint zunächst nicht ganz zu verstehen, worauf dieser hinaus will. Ein nennenswertes politisches Kalkül hat der junge Mann sich noch nicht angeeignet und daher mag seine Antwort etwas naiv ausfallen.
    "Sollte ich mit dieser Idee denn noch etwas besonderes bezwecken, was über die von Senator Flavius Gracchus genannte Begleichung unserer Schuld gegenüber den Göttern hinausgeht? Bereits geäußert wurde, dass wir ihnen durch den... ungünstigen Zeitpunkt für die anstehenden Wahlen gewissermaßen einen Feiertag 'schulden'. Diesen gedachte ich lediglich, wie beschrieben, zu gestalten."
    Geringfügig verunsichert entsendet er einen fragenden Seitenblick an seinen 'Mentor' für den heutigen Abend, Flavius Gracchus, in der insgeheimen Befürchtung mit seiner Idee einen doch etwas zu trivialen Wurf getan zu haben.
    "...oder zielte der Ansatz Ideen zu äußern, auf etwas ganz anderes ab?"

  • "Nein, nein... genau das, was du gerade sagst.", hob Vala beschwichtigend die Hände, hatte er doch nicht damit gerechnet den jungen Flavier mit dem Bohren nach mehr Details in Bedrängnis zu bringen. Offensichtlich konnte und durfte er nicht von sich aus auf andere schließen wenn es um die frühe Entwicklung von knallhart berechnendem Kalkül ging... und offensichtlich brauchte es hier Fingerspitzengefühl, etwas, das Vala nicht immer und vor allem nicht im richtigen Moment besaß.


    "Lass mich mein Nachhaken erklären...", versuchte Vala mit beschwichtigenden Gesten das Denken eines Machtpolitikers, wie er ohne jeden Zweifel einer war, zu erläutern:
    "Erstens: du hast einen Plan aufgestellt der beim ersten Hinhören als tauglich und durchführbar erscheint. Das zeugt von zumindest theoretischem Organisationstalent.
    Zweitens: Ohne jeden Zweifel steht die Besänftigung der Götter an erster Stelle, was davon zeugt dass du einerseits einen Sinn für pietas besitzt, ebenso wie ein gesundes Bewusstsein über reelle Implikationen eines solchen Problems.
    Drittens: Dir offenbar nicht bewusst, aber: du würdest dir alleine schon durch die Teilhabe an der Organisation eines solchen Ereignisses einen gewissen Namen machen. Man mag es gering schätzen, weil es schon fast lapidar wirkt, aber ein Senator, der sich bei deiner Kandidatur für das Vigintivirat erinnert: 'Iullus Fusus? War das nicht einer jener, die das Fest zu Ehren des Quirinus organisiert haben?' wird viel wahrscheinlicher für dich stimmen als ein Senator, der gelangweilt feststellt: 'Iullus Fusus? Noch nie gehört.'
    Viertens: Während der Organisation des Festtags wirst du, wie durch dein Tirocinium beim Senator jetzt auch, zwangsläufig Kontakte schmieden können, die sich später als nützlich erweisen könnten.
    Fünftens: du lernst durch dies mehr, als du getan hättest indem du einfach nur die Däumchen drehst und am Togenzipfen des Senators hängst.
    Dies sind fünf Ebenen, von denen jede einzelne für sich lapidar und altbekannt wirken mag... manchmal schafft man es auch nur drei oder nur zwei zu bedenken oder effektiv zu nutzen, aber: jede einzelne hat Effekte auf dein Fortkommen in Rom."

  • "Natürlich, Petronius... ich bin kaum davon ausgegangen, dass man euch schon a priori zu einer solchen Entscheidung ermächtigt hat.", log Vala, den es freilich etwas enttäuschte nicht sofort als Patron einer der wichtigsten Städte nördlich der Alpes zu gelten, allerdings war die Sache wohl nur Makulatur: der Einfluss seiner Familie sollte weit genug reichen um ihm den Status relativ bald zuschanzen zu können. Alles in allem also immernoch ein großer Erfolg für Vala auf dem Weg an die Spitze des Reichs.


    "Nun lasst uns essen und diesen Tag feiern!", lud er die Decuriones tiefer ins Haus ein, nachdem ihm einer der Sklaven zu verstehen gegeben hatte, dass das Essen kurz vor der Fertigstellung war und die Feiergesellschaft mit der Vorspeise beginnen konnte.

  • Während der junge Flavier den Worten des Senator Duccius lauscht und die zahlreichen - zweifelsohne zutreffenden - Bemerkungen hinsichtlich der Randbedingungen seines Vorschlags vernimmt, bleibt sein leicht verblüffter Gesichtsausdruck noch eine Weile erhalten. Dennoch nimmt er mit Neugier und Interesse die kleine Lektion auf, die er somit auf vergleichsweise prominenter Plattform erhält. So angeleitet werden ihm viele der genannten Konsequenzen erst jetzt wirklich bewusst, während er manche implizit als eine Selbstverständlichkeit empfunden hatte. Schließlich heben sich seine Mundwinkel zu einem leichten Lächeln und nachdem der Senator geendet hat, entgegnet Fusus wieder beruhigt und freundlich:


    "Oh, aber ja... Deine Ausführungen sind natürlich vollkommen korrekt - vorausgesetzt man schlösse sich meiner Idee an und erlaubte mir noch dazu eine derart intensive Beteiligung an der Organisation und Umsetzung. Doch erschien es mir bislang als keine allzu große Besonderheit mich so zu betätigen, zumal ich im Mindesten meinen Ahnen und meiner Familie, sowie wohl auch Rom als solchem und ganzem ein derartiges Engagement schulde."


    In seinen Worten liegt dabei sicherlich eine gute Portion patrizischen Standesdenkens, wenn auch momentan in einer vor allem von Pflichtbewusstsein geprägten Art und Weise. Es ist dabei zwar nicht so, als wäre Fusus diesem in der Vergangenheit schon sonderlich ausgiebig nachgekommen, doch seine Zukunftspläne führen an gesellschaftlicher Einsatzbereitschaft nicht vorbei. Indes verpasst er es auch dieses Mal wieder, die irrige Annahme hinsichtlich seines Tironciniums bei Flavius Gracchus zu bereinigen und richtig zu stellen.

  • Wie es sich für eine Kulisse gehörte, verfolgte Macer zunächst schweigend die Diskussion des ersten Vorschlags und genoss währenddessen die aufgetischten Speisen. Ein wenig schweiften seine Gedanken auch ab, wann er mal wieder ein Essen geben könnte und ein klein wenig dachte er auch darüber nach, was er wohl sagen könnte, falls man ihn später tatsächlich darum bat, auch mal einen Vorschlag in den Raum zu stellen.


    Als der Gastgeber dann aber mit der Aufzählung verschiedener Punkte begann, hörte er wieder genau zu, denn geordnete Listen mit Punkten darauf waren einfach toll. "Einen sechsten Punkt würde ich an dieser Stelle noch anfügen", mischte er sich schließlich ein. "Und zwar einen, der mir persönlich immer sehr wichtig war: Du solltest dich immer fragen, ob du eine Idee auch dann verwirklichen magst, wenn am Ende nichts weiter stehen wird, als dass du eben diese Idee verwirklicht hast." Er schwieg einen Augenblick, damit die Zuhörer auch über diese Worte nachdenken konnten, bevor er weitersprach. "Ich erinnere mich zum Beispiel noch gut daran, als ich vor der Entscheidung stand, zum Consulat zu kandidieren", fuhr er dann fort und war sich bewusst, dass es bei seinem schlechten Gedächtnis an ein kleines Wunder grenzte, dass er sich daran tatsächlich noch erinnern konnte. "Zweifellos war das Consulat nach meiner Praetur der nächste logische Schritt und ich war mir den sich daraus ergebenden Herausforderungen und den wichtigsten Implikationen bewusst. Es war mir auch klar, welche Vorteile für meine weitere Karriere ich daraus ziehen konnte und ich hatte auch Pläne, was ich für Rom tun wollte. Nicht zuletzt wäre ein Consulat sicher auch die bessere Wahl gewesen, als einfach nur Senator zu sein, so wie ich es jetzt bin." Mit einem feinen Lächeln schaute er in die Runde. "Die Punkte auf der Liste von Senator Duccius waren somit alle erfüllt, möchte ich meinen. Und trotzdem habe ich erst dann kandidiert, als ich der Überzeugung war, dass ich genau in dieser Amtszeit Consul sein wollte, egal wie es ausgehen würde. Ich war überzeugt, dass die Kandidatur auch dann eine gute Sache sein würde, über die ich mich freuen würde, wenn ich nicht gewählt würde. Ich war überzeugt, dass ich am Consulat Freude haben würde, auch wenn ich meine Ziele für die Amtszeit nicht erfüllen würde. Und ich war überzeugt, dass ich zufrieden auf das Consulat zurückschauen würde, auch wenn es mir später nicht die erhofften Vorteile brachte. Und siehe da, hier sitze ich nun als Consular, schaue glücklich auf mein Consulat zurück, ohne Statthalter zu sein oder irgendetwas vollbracht zu haben, was der Mehrheit von euch bekannt wäre", gab er dann jedem der Anwesenden die Gelegenheit, seine Worte gleich an ihren eigenen Erinnerungen zu überprüfen. "Und wenn ich noch einmal in diese Situation komme, werde ich wieder kandidieren. Und wenn du, Flavius, für deine Idee dieselbe Überzeugung fühlst, dann ist es eine gute Idee!"

  • Commodus hatte sich lange überlegt wie er nun weiter verfahren sollte und wo er ansetzen sollte. Durch die langen Monate seiner Abwesenheit gab es einiges was er bereits getan hatte was nun nicht mehr zählte und was neu gemacht werden musste um es wieder auf der "Haben" Seite verbuchen zu können.
    Es ärgerte ihn ungemein das einige Monate es schafften die eigenen Pläne um Jahre zurück zu werfen. Ab so war das nun einmal.


    Nachdem er den Entschluss dann gefasst hatte hatte er sich mit einer Sänfte zu dem Haus bringen lassen wo er als erstes ansetzen wollte. Zwar war es halbwegs unwahrscheinlich gleich vorgelassen zu werden aber Commodus wollte persönlich ansetzen und dies keinem Boten überlassen.


    Daher ging er selber und höchstpersönlich nachdem er Toga und Siegelring welchen er als einzigen Schmuck trag, noch einmal gerichtet hatte zur Tür und klopfte an.

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    "Natürlich, Petronius... ich bin kaum davon ausgegangen, dass man euch schon a priori zu einer solchen Entscheidung ermächtigt hat.", log Vala, den es freilich etwas enttäuschte nicht sofort als Patron einer der wichtigsten Städte nördlich der Alpes zu gelten, allerdings war die Sache wohl nur Makulatur: der Einfluss seiner Familie sollte weit genug reichen um ihm den Status relativ bald zuschanzen zu können. Alles in allem also immernoch ein großer Erfolg für Vala auf dem Weg an die Spitze des Reichs.


    "Nun lasst uns essen und diesen Tag feiern!", lud er die Decuriones tiefer ins Haus ein, nachdem ihm einer der Sklaven zu verstehen gegeben hatte, dass das Essen kurz vor der Fertigstellung war und die Feiergesellschaft mit der Vorspeise beginnen konnte.


    Der Alte nickte zufrieden - wenigstens hatte er den zukünftigen Stadtpatron nicht schon vor den Kopf gestoßen, bevor dieser auch nur ernannt worden war! Stattdessen konnten sie jetzt gemütlich zusammen feiern!


    "Auf dich, Duccius!"


    prostete er dem Senator deshalb fröhlich zu und leerte den Becher. Danach folgte er den anderen Gesandten ins Innere des Hauses, wo schon ein Gastmahl vorbereitet war, wie es schien - ausgezeichnet: Crispus hatte einen Bärenhunger!


    "Was gibt's denn Feines?"


    fragte er in die Runde.

  • Zitat

    Original von Marcus Helvetius Commodus
    Commodus hatte sich lange überlegt wie er nun weiter verfahren sollte und wo er ansetzen sollte. Durch die langen Monate seiner Abwesenheit gab es einiges was er bereits getan hatte was nun nicht mehr zählte und was neu gemacht werden musste um es wieder auf der "Haben" Seite verbuchen zu können.
    Es ärgerte ihn ungemein das einige Monate es schafften die eigenen Pläne um Jahre zurück zu werfen. Ab so war das nun einmal.


    Nachdem er den Entschluss dann gefasst hatte hatte er sich mit einer Sänfte zu dem Haus bringen lassen wo er als erstes ansetzen wollte. Zwar war es halbwegs unwahrscheinlich gleich vorgelassen zu werden aber Commodus wollte persönlich ansetzen und dies keinem Boten überlassen.


    Daher ging er selber und höchstpersönlich nachdem er Toga und Siegelring welchen er als einzigen Schmuck trag, noch einmal gerichtet hatte zur Tür und klopfte an.


    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/82.jpg Wie immer war es Pustus Blumus, der die Tür öffnete und dem Mann vor derselben mit fragendem Blick begrüßte: "Salve, dies ist das Heim der Familia Accio Damionis... und des Duccius Vala. Womit kann ich dir dienen?"

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala

    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/82.jpg

    Wie immer war es Pustus Blumus, der die Tür öffnete und dem Mann vor derselben mit fragendem Blick begrüßte: "Salve, dies ist das Heim der Familia Accio Damionis... und des Duccius Vala. Womit kann ich dir dienen?"


    "Salve", grüßte Commodus den vermeindlichen Iantitor der ihm dankenswerter Weise auch noch sogleich bestätigte das er zumindestens am richtigen Haus war.


    "Mein Name ist Marcus Helvetius Commodus und ich würde gerne mit Duccius Vala sprechen. Sollte es gerade nicht möglich sein so würde ich gerne einen Termin erfragen wann er mich empfangen könnte."

  • "Wildschwein westgallischer Art.", gab Vala bekannt nachdem er sich das kulinarische Programm hatte einflüstern lassen, klatschte laut in die Hände und rieb eben jene, da auch er langsam Hunger bekam.. so folgte er seinen Gästen in den Speisesaal und feierte mit ihnen gebührend den Erfolg des Tages.


    Sim-Off:

    Ich kürz das hier mal ob zu vieler offener Baustellen und abnehmender Zeit ab. Wenn du mit Crispus und... Crispus... noch ein Anliegen haben solltest... du weißt ja wo du mich findest. ;)

  • http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/82.jpg Pustus Blumus, der den Terminkalender des Duccius nicht auswendig kannte, konnte dementsprechend keine sofortige Antwort auf die Frage geben: "Das muss ich eben klären. Ich weiß nicht einmal, ob er gerade überhaupt im Hause ist... wenn du einen Moment im Vestibulum warten möchtest?", lud er den Helvetier ein sich überdacht die Füße zu vertreten während er selbst im Innern des großen Anwesens verschwand und zwei, drei Momente später wieder auftauchte: "Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, der Senator ist zur Zeit nicht im Hause... es ist Wahlkampf. Du kannst ihn auf dem Forum erwischen."

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    ...


    Vala musste sich enorm zusammenreißen, um nicht in mitleidvolles Lächeln ob der Naivität des Flavius zu verfallen. Dieser Idealismus war so... ungetrübt, rein, hehr, vollkommen... und für Vala nichts anderes als zum Kotzen. Wann hatte er es das letzte mal mit soviel Blindheit gegenüber der Grausamkeit der Welt zu tun bekommen? Achja... im Carcer der Castra Praetoria, im Zwiegespräch mit dem ebenso verblendeten Decimus.
    Anders als bei jenem, der faktisch erledigt war und es auch auf unbestimmte Zeit sein würde, kam es hier jedoch darauf an dem makellosen Goldpanzer des flavischen Idealismus bloß nicht anzukratzen und diese damit zu vergrätzen. Nein, er würde es tunlichst vermeiden es hier auf einen Kampf der Weltanschauungen ankommen zu lassen... der im zweifelsfall überhaupt keinen Nutzen (selbst WENN er sich durchsetzte) haben würde.
    Also machte er frei nach der pinguinischen Weisheit: 'Lächeln und winken, Jungs, klein und niedlich!' gute Miene zum für ihn unbegreifbaren Spiel und lächelte den Flavius an.
    Als sich der Purgitius dann einschaltete, dessen der Welt vollkommen entrückte Sichtweisen für Vala nichts neues waren, bekam er zwangsläufig das Gefühl im Kongress der Idealisten gelandet zu sein. Aber nein, den hatte er ja selbst einberufen! Wie besoffen war er eigentlich gewesen? Achja... er brauchte sie, allesamt. Um genau zu dem zu kommen, was der Purgitius hier gerade konstatierte, was man eigentlich nicht bräuchte.
    Jedem anderen hätte Vala bei diesen Worten Heuchelei vorgeworfen (einer seiner Lieblingsvorwürfe in dieser Zeit des Karnevals), allerdings klang der Purgitius so dermaßen überzeugt von sich selbst, dass Vala nur leidvoll lächeln konnte bei soviel destillierter Naivität.
    "Man sollte hierbei allerdings nicht aus den Augen verlieren, Purgitius, dass deine Lebensgeschichte eine absolute und bisher fern jeder Wiederholung verbleibende Ausnahme ist.", konnte Vala dann doch nicht an sich halten und schaltete sich mit einem Ton zwischen Bewunderung und Spott ein, weil der Purgitius es sich hier viel zu einfach machte, "So bewundernswert ich deine Hingabe auch finde, Purgitius, muss ich doch für meinen Teil konstatieren, dass es nicht wenige gibt, die sich soviel Passion ohne Aussicht auf Meriten irgendeiner Art einfach nicht leisten können. Ambitio ist eine Triebfeder des menschlichen Tuns und spielt eine große Rolle in der Geschichte Roms, aber ich behaupte, dass die wenigsten Männer, deren Statuen man heute auf dem Forum, an den Tempeln oder im Palatin sieht, dorthin gekommen sind weil sie in Demut und Bescheidenheit ohne Aussicht auf Anerkennung ihrer Leistungen ihren Dienst an Rom und den Römern versehen haben. Wenige... nicht niemand."

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