Circus Flaminius - Megalesia DCCCLX A.U.C.

  • Der Start in der Verlauf der ersten Runden versetzte die Anhänger der Factio Russata in helle Freude. Ihr Fahrer hatte einen Traumstart erwischt und führte das Feld in Ihren Augen unglaublich souverän an. Schon wurde vom bevorstehenden Sieg geschwärmt, dem ersten Sieg gegen die Albata, der in den Augen der treuesten Anhänger natürlich längst überfällig war. Die Anfeuerungsrufe peitschten durch den Circus, um den roten Fahrer noch weiter anzutreiben und seinen weißen Gegner auf Distanz zu halten.


    Halil! Halil! Halil! Halil! Halil!


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  • Centho spielt ein Hämisches Grinsen um die Lippen als sie den Circus Flaminius betraten. Denn schon im Vorfeld hatte er diesen Ausflug vor bereite. Phocylides hatte er schon vor Wochen beauftragt zwei gleiche Duckelblaue Kleider zu kaufen. Eines für Calli das andere für Cara ihm war klar das er die beiden Frauen niemals in der Öffentlichkeit das selben Kleid zu tragen noch dazu da auch noch die selben Fibeln dran waren die wie kleine Löwen aus sahen. Aber da Calli noch nicht in der Casa wohnte war es nicht schwer gewesen. Cara hatte er mit Libo der ebenfalls wie er selbst eine hellblaue Toga trug aus der Casa Iulia mit genommen. Und sie hatten Calli erst kurz vor dem Circus Flaminius getroffen so das diesen nicht mehr den Heimweg antreten konnte. Gut Begeisterung in den Gesichtern der beiden Frauen sah anders aus als sie bemerkten das Centho sie Vorführte aber es war zuspäht. Auch wenn die Beiden Frauen jetzt einen Debatte anfangen wollten konnte Centho sich durch setzten so betraten sie den Circus wenn auch eine bisschen zu späht.


    Im Blauen Block angekommen viel die Sache gar nicht mehr so sehr auf bis sie auf Archias, Calvena, Serrana, Germanicus Sedulus und noch einer Frau die bei Archias stand und das selbe Kleid trug wie die beiden Frauen die er mit gebracht hatte. Das würde sicher was geben die zwei Frauen fanden das ja schon nicht witzig aber noch eine dritte. Centho war sich sicher das Archias das gefallen würde er selbst fand das grade unglaublich witzig.


    „Salvete mit einander. Senator Germanicus, Calvena, Serrana ich freuen mich euch zu sehen und auch die Frau deren Namen ich noch nicht kenne aber deren Kleid mir aus gesprochen gut gefällt vor allem die Farben. Archias willst du sie mir nicht vor stellen?”


    Er lies einen Flüchtigen Blick Richtung Rennbahn schweifen. Oh nein so schlecht das konnte doch nicht seine etwas genervt zog er die Hand durchs Gesicht.


    „Welche Runde Archias?”


    Fragte er nach dem er sich zurück gedreht hatte. Die Enteuschung war ihm an zu sehen.



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    Sodalis-Factio Veneta

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus


    Nach dem Rennstart wäre Livianus am liebsten aufgesprungen und hätte lauthals zu fluchen begonnen, doch hielt er sich in anbetracht der Anwesenheit seiner Nichte zurück und begnügte sich damit, seine Verärgerung durch das ballen seiner Fäuste zum Ausdruck zu bringen. Doch schon in der nächsten Runde wendete sich das Blatt und als Burolix am Wagen der Blauen vorbei zog, hielt es selbst den Senator nicht mehr auf seinem Sitz. Livianus sprang auf und Stimmte beim Jubelgeschrei des goldenen Sektors mit ein.


    "BUROLIX! BUROLIX! AURATA VICTRIX! AURATA VICTRIX!"


    Dann setzte er sich wieder und lächelte zufrieden. Genau das war es, was ihm gefehlt hatte.


    Zitat

    Original von Decima Seiana
    ……….Seiana presste die Lippen aufeinander und neigte sich ein wenig vor, und ein kleines Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, als unter Jubel aus dem Block der Goldenen deren Gespann sich vorbeischob an dem der Veneta. So lange die Blauen nur hinter den Goldenen blieben… konnte das Rennen ihretwegen so ausgehen, wie es jetzt stand. „Wie lange ist der Fahrer schon bei der Aurata?“ fragte sie ihren Onkel.


    Als Seiana schließlich eine Frage stellte, beugte sich der Senator in ihre Richtung, um sie bei all dem Lärm auch zu verstehen.


    "Noch nicht sehr lange. Wenn ich es mir richtig gemerkt habe, so ist er bisher erst zwei Rennen für die Goldenen gefahren. Aber er ist noch jung. 24 Jahre oder so. Man muss ihn noch etwas Zeit geben. Doch wenn er hier gegen die Blauen gewinnt, hat er schon viel erreicht.“


    Im selben Moment stimmten die Goldenen ihre Fangesänge an, die Livianus zwar mit Freuden hörte, sich jedoch diesmal nicht dazu hinreißen ließ ebenfalls mitzusingen.


    "Zieht der Veneta das Seidenhöschen aus,
    Seidenhöschen aus, Seidenhöschen aus!
    Zieht der Veneta das Seidenhöschen aus,
    Seidenhöschen aus, Seidenhöschen aus!"

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Von der Loge aus hatten sie den besten Blick auf das Renngeschehen. Ursus seufzte innerlich, als er sah, wie Burolix den Start verpatzte. Die Mädchen wirkten auch nicht sehr beeindruckt. "Nun, wenn das euer erstes Rennen ist, dann genießt es. Aber Vorsicht, es kann süchtig machen!" Er lachte und zwinkerte den beiden zu. Imbrex gesellte sich zu ihnen. "Salve, Publius. Ja, Du machst Dich rar in letzter Zeit. Schmeißt Marcus Dich so sehr mit Arbeit zu?" Er schmunzelte und warf einen kurzen Blick auf den Onkel, um dann aber gleich wieder zum Rennen hinunter zu schauen.


    "Burolix ist der unerfahrenste von den Fahrern dort unten, dafür hält er sich doch gar nicht schlecht." Immerhin kämpfte er sich gerade auf den dritten Platz. Hoffentlich konnte er sich wenigstens noch ein bißchen vorkämpfen und die Position dann auch halten.


    Auch wenn ausgerechnet der Fahrer den sie anfeuerten, nicht an der spitze lag, herrschte eine ganz besondere Stimmung hier im Circus. Flora war ganz aufgeregt und sie wusste, dass es ihrer Schwester nicht anders ging. Wobei sie anscheinend auch noch einen ihrer Zwillingstage hatten, wo die Beiden wirklich kaum auseinander zu halten waren, weil sie genau das Selbe dachten und meist auch sagten. So musste sie immer kichern, wenn sie gleichzeitig den Mund öffneten und dann Antwort gaben. Für Außenstehende mochte es den Eindruck verstärken, dass es sich wirklich um ein und dieselbe Person handelte, aber solche tagen waren seltener geworden, je älter sie wurden. Sie waren durchaus mal anderer Meinung. Aber heute fand sie es sogar mal witzig und war nicht genervt, von der Ähnlichkeit zu ihrer älteren Schwester.
    Burolix kämpfte sich auf den dritten Platz und die Zwillinge feuerten den Fahrer mit Feuereifer an. Bei der Erwähnung Cimons warf sie einen kurzen verstohlenen Blick über die Schulter, ehe ihre Aufmerksamkeit wieder von der Rennbahn angezogen wurde. Für den Moment dachte sie einmal nicht darüber nach, was sich zwischen ihr und dem Nubier abspielte.
    „Dafür dass er so unerfahren ist, macht er sich gut“, meinte Flora nachdenklich.

  • Wer mich kannte, wußte, daß ich kein Freund ausgedehnter Wagenrennen war. Die Begeisterung, die viele für diesen Sport übrig hatten, konnte ich nicht im mindesten nachvollziehen. Nun denn, ich gönnte allen diesen Spaß, doch ich döste, wohlgemerkt mit offenen Augen, dahin, während die Wägen und deren Fahrer ihre Runden drehten. Dies war einzig und alleine ein Pflichttermin für mich als Gattin des Aedilis Curulis gewesen, der mich an der Seite meines Mannes hierher getrieben hatte. In der aurelischen Loge hatte ich mich dann auf meinen Platz gepflanzt, in einer seidenen Tunika, die in meiner Lieblingsfarbe, dem zarten lachsrosa gehalten war, zurechtgemacht und wohlduftend, die allerneueste Frisur großspurig aufgetürmt, ganz so eben, wie man es von mir erwartet hatte. Ich harte indes der Dinge, die da noch folgen sollten, so es die Götter für nötig erachteten. Nichts war aufregender als ein Gladiatorenkampf. Mann gegen Mann. Freilich wenn das Blut floß, war dies weniger ästhetisch. Doch in meinen kühnsten Träumen sehnte ich mich nach einem dieser starken und gut bestückten Muskelpakete, wie sie für gewöhnlich in der Arena anzutreffen waren. Bis dahin konnten sich aber die Wagenrennen noch ewig hinziehen. Wie gut, daß ich da meine Sklavin im dezent im Hintergrund geparkt hatte. Ich hatte sie angewiesen, mir mitzuteilen, wenn der interessante Teil endlich begann. Bis es so weit war, hielt ich mich dezent zurück.

  • Zitat


    Original von Lucius Iulius Centho
    Phocylides hatte er schon vor Wochen beauftragt zwei gleiche Duckelblaue Kleider zu kaufen. Eines für Calli das andere für Cara ihm war klar das er die beiden Frauen niemals in der Öffentlichkeit das selben Kleid zu tragen noch dazu da auch noch die selben Fibeln dran waren die wie kleine Löwen aus sahen.


    Cara fand es nicht sonderlich amüsant. Lucius hatte sie doch tatsächlich in die glitzegleiche Pala gesteckt, die er auch für seine Verlobte, Furia Calliphana gekauft hatte. Blau mit Löwenfibeln - und er schien sich darüber auch noch zu amüsieren. Sie ärgerte sich eigentlich nicht darüber, dass er sie zu einer Quasi-Doppelgängerin Calliphanas gemacht hatte, sondern dass er ihr eine Finte geschlagen hatte. So hatte er sie, zusammen mit Libo zum circus geschickt - wo sie dann erst wieder mit Calliphana zusammen gekommen waren. Cara hatte fast der Schlag getroffen - was leider auch wieder einmal in einem Gefühlssturm über ihr Gesicht hinweg gehuscht war. Hätte er sie nicht einfach bitten können? Um ihm eine Freude zu machen, hätte sie wohl dieses Mal - auch wenn sie davon nicht begeistert gewesen wäre - sogar zugestimmt. Aber so....Cara bemerkte dieselbe Bestürtzung auf Calliphanas Gesicht und dass machte der jungen Iulia die Frau, die sie noch nie zuvor gesehen hatte, schon einmal recht sympathisch. Sie vereinigten sich dann auch sogleich, um Lucius die Leviten zu lesen - was dieser jedoch mit einem einfachen amüsierten Lächeln abtat. Immerhin trugen sie nicht diesselbe Frisur und auch verschiedenen Schmuck. Das wäre ja wohl die Höhe gewesen! Am Morgen hatte sie sich die Haare dezent bis auf ein paar lose Strähnen hochstecken lassen und als Schmuck lediglich ein paar silberne Armreifen gewählt. Kohle, um ihre blauen Augen zu betonen war obligatorisch. Das musste genügen. Mit ihrem eher untypischen roten Haar, war sie ohnehin schon auffällig genug.


    Zitat

    I
    Original von Lucius Iulius Centho
    „Salvete mit einander. Senator Germanicus, Calvena, Serrana ich freuen mich euch zu sehen und auch die Frau deren Namen ich noch nicht kenne aber deren Kleid mir aus gesprochen gut gefällt vor allem die Farben. Archias willst du sie mir nicht vor stellen?”



    Bei Libo untergehakt, folgte sie Lucius mit Calliphana am Arm hinein in den Circus. Sie waren etwas spät und hatten einige Mühe, um bei den Menschenmassen die förmlich alle Gänge, Tore und Ränge verstopften, durch zu kommen. Lauter Lärm und Gesang schlug ihnen entgegen, als sie hinaus ins Licht traten - und Cara vergaß unmittelbar jeden Ärger, den sie zuvor noch über Lucius Untat empfunden hatte. Die Menschen auf der gegenüberliegenden Seite hoben die Arme zu einer Welle an...""BUROLIX! BUROLIX! AURATA VICTRIX! AURATA VICTRIX!" - Schreie drangen an ihr Ohr. Überall blitzen die Farben Gold, Weiß, Blau und Rot. Über dem Rennoval indessen lag eine Staubwolke, nämlich dort, wo die Quadrigen in die nächste Runde ging. Wie eine andere Welt.
    Die vier schlugen sich einen Weg durch die jubelnden und mitleidenden Fans hinüber zu jenem Block, der vor Blau nur so strahlte. Der Block der Veneta. Nicht, dass Lucius ihr eine Wahl gelassen hätte, zu entscheiden, welchen Rennstall sie unterstützen wollte. Sogleich schien ihr Verwandter auch jemanden zu finden, den er kannte. Dass es hier noch jemanden gab, der ein blaues Kleid trug, fiel in dieser Kurve nun schon gar nicht mehr auf, denn egal wo sie hinsah, erblickte sie nur blau, blau, blau, blau...Stattdessen grüßte sie mit einem lächelnden "Salvete" in die Runde und musste schmunzeln, als Lucius den Mann neben sich rügte. Dabei hatte er sie auch noch nicht vorgestellt...


    edit: Zitate eingefügt!

  • Von den lauten Anfeuerungsrufen aus tausenden von Zuschauerkehlen magisch angezogen, sprang nun auch der junge Tiberier aus der Sänfte und hielt brav still, während Durus sich für den Weg bereit machte und dann bei ihm einhängte. Zwar hätte er den Circus lieber mit einem jungen hübschen Mädchen als mit einem übergewichtigen Senator am Arm betreten, aber konnte seinen etwas wackligen Senior ja schlecht seinem Schicksal überlassen, auch wenn die Versuchung groß war. Hinter ein paar Sklaven, die ihnen den Weg freischaufelten, betraten Durus und Ahala den Circus durch den Südeingang und kamen schließlich bei den erwähnten ersten Zuschauerreihen an. Die Sicht auf die Rennbahn war hier natürlich grandios, aber was für eine Gesellschaft: ein alter Knochen mit wichtigem Gesichtsausdruck neben dem anderen...
    Ahala unterdrückte einen Seufzer und half Durus dabei, sich in der ersten Reihe niederzusetzen, bevor er sehnsüchtig zu den höheren Zuschauer-Rängen hoch sah, auf denen eindeutig wesentlich mehr los war. Ob man hier unten überhaupt mitgröhlen durfte? Vermutlich eher nicht. Bei einem weiteren Blick nach oben entdeckte der junge Tiberier plötzlich ein paar bekannte Gesichter: das waren doch Archias und Centho, und daneben saß der Germanicer aus der Therme. Und alle hatten sie Frauen dabei, da sollte einen nicht der Neid packen...
    Ein weiterer kleiner Seufzer, dann konzentrierte sich Ahala auf das Rennen vor ihm. Viele Vorteile hatte diese Sitzecke ja nicht, aber die wenigen würde er ausnutzen!



  • Hochmut kam vor dem Fall. Offensichtlich erkannte dies auch Halil Torkebal, der aufgrund seines Winkens die Zügel einseitig nicht schnell genug zu packen bekam, um ohne Geschwindigkeitsverlust aus der Kurve zu fahren. Er fuhr einen unnötigen Schlenker, der Felix von den Weißen die Gelegenheit bot, noch ein Stückchen weiter aufzuholen. Deutlich war zu erkennen, wie sehr sich Halil Torkebal darüber ärgerte - er würde wohl für den Rest des Rennens seine Hände dort lassen, wo sie hin gehörten, nämlich an den Zügeln. Felix' Gesicht indes war hochkonzentriert. Er schien offensichtlich alles andere außerhalb der Hatz des Roten ausgeblendet zu haben.


    Dicht hinter Felix schoss immer noch Burolix dahin. digitus um digitus vergrößerte er vor Tolimedes seinen Vorsprung - bis die erste Kurve kam. In der ersten Kehre behielt jeder seine Position. Tolimedes war anzusehen, wie sehr er sich darüber ärgerte, dass die Goldenen ihm den dritten - und zugleich vorletzten - Platz stahlen. Er ließ die Zügel schnalzen, fluchte, ließ sie wieder knallen - doch half es nichts. Burolix schob sich immer weiter an ihm vorbei und lag schließlich eine ganze Wagenlänge vorn. Auch in der zweiten Kurve änderte sich nichts an der Reihenfolge der Fuhrwerke. Es führte nach wie vor Halil Torkebal, dicht gefolgt von Felix. Dahinter kam Burolix, und Tolimedes bildete das fluchende Schlusslicht.



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  • "Hier lang, Lysandra... pass auf.. da steht ein Getränk. Ohohoh..." Eilig hielt Marei ihren Mund, als sie die Miene der entnervten Sklavin sah. "Jajaja... ich seh selbst wie voll es ist. Wir haben nicht mehr weit, schau, ich seh Cimon schon." versuchte sie die ältere Frau aufzumuntern und gab sich redlich Mühe, die bis oben hin gefüllte Obstschale gerade zu halten. Ein Korb wäre viel einfacher gewesen, den konnte man mit einer Hand tragen.. aber eine Schale? Neeee.. sowas konnte man nicht mit einer Hand tragen, schon gar nicht so kleine Hände wie die ihren. "Jetzt ist Cimon verdeckt.. von anderen.. ich kann ihn nicht mehr sehen!!" Seufzend sah sie einer davonkullernden Frucht nach und sah mit an, wie diese von Füßen zerquetscht wurde. "Och mennoo.. bleibt doch einfach mal drinnen..." schimpfte sie die zerquetschte Frucht aus und folgte Lysandra, die einen Durchschlupf gefunden hatte. Mehrere Schritte musste Marei aufholen, bis sie den Anschluß zu der Sklavin der Zwillinge fand. "Warte auf mich.." rief sie aus. Die Schale vor sich hertragend überholte sie Lysandra und eilte der aurelischen Loge entgegen. "Cimon.. Cimoooonn.. hier bin ich..." rief Marei freudig aus, ihre Mädchenstimme wurde von den Anfeuerungsanrufen übertönt. Marei zuckte mit den Schultern.. dann musste sie zusehen, dass sie näher kam bis er sie hören konnte.


    Eine unbekannte Sklaventunika setzte sich vor Marei und die Gestalt in dieser Tunika bremste Mareis Schritt abrupt. "Hey Gürkchen.. wohin den Weges?!? Oh.. sieh an, genau dasselbe sollte ich holen. Danke für das Bringen.. Gib her, das gehört jetzt mir!!" sprach der pickelige Junge sie mit fieser Stimme an. Marei biss sich auf die Lippen und übergab ihm die Schale. Sie wusste, das man solchen Jungen besser gehorchte. Wenige Augenblicke später stand sie mit leeren Händen da, wurde von Lysandra eingeholt. Diese fragte sie nach der Schale aus. Marei brachte kein Wort über die Lippen, zuckte hilflos mit den Schultern. Sie konnte den opickligen Jungen sehen, wie er seine Herren bediente, die lachend in die Obstschale griffen und die Früchte verspeisten. Mit gesenkitem Kopf folgte sie der Sklavin bis zu den Zwillingen und versuchte die Tränen in den Augen vor den Herren und Herrinnen zu verbergen. Jeden Moment jedoch konnten die Tränen fließen. Alle um sie herum waren frühlich und guter Laune. Das Leben war in diesen Momenten so ungerecht. Die Augen des traurigen Mädchens füllten sich immer mehr. Marei hatte eine Obstschale bringen wollte und brachte letztendlich nichts mit.

  • "Bei einer zukünftigen Familie wäre doch wohl auch ein kurzer Gruß angemessen, oder meinst du nicht?" fauchte Serrana zu Axilla hinüber und wollte gerade zu einer kleinen Litanei ansetzen, als Archias sie mit seinen Erklärungen erfolgreich ablenkte. Mit einem ärgerlichen Schnauben wandte sie sich wieder von ihrer Cousine ab und nickte, als sie von ihm erwähnten bronzefarbenen Delfine entdeckte. Von Wagenrennen hatte die Iunia, wie man unschwer bemerken konnte, nicht die geringste Ahnung, aber dieses doch recht einfache Prinzip war sogar für sie nachvollziehbar.
    "Ja, wenn es nicht zu viele Umstände macht, würde ich auch gern etwas trinken. Ein Becher Saft wäre prima." Dem anfänglichen Hin-und Hergezicke zum Trotz entspannte sich die Lage in ihrer Reihe jetzt allmählich, dennoch hatte Serrana Schwierigkeiten, sich wirklich auf das Renngeschehen vor ihr zu konzentrieren. Und siehe da, kaum hatte sie ein wenig Überblick gewonnen, da ertönte plötzlich eine bekannte Stimme in dem schmalen Durchgang neben ihrer Sitzreihe und Serrana erkannte Iulius Centho in Begleitung seiner Verlobten Calliphana. Nachdem sie ihrer Freundin erfreut zugewunken hatte, sah sie zu Centhos anderen beiden Begleitern hinüber. Das junge Mädchen kannte sie nicht, aber an den zweiten Mann konnte sie sich noch dunkel erinnern. War der nicht auch Gast auf Centhos und Callis Verlobungsfeier gewesen? "Salvete, euch allen." begrüßte Serrana die Neuankömmlinge, bevor sie sich suchend nach allen Seiten umsah. "Wir sitzen hier leider schon sehr eng, aber in der Reihe vor uns müsste noch Platz genug für euch sein, wenn ihr auch alle ein wenig zusammenrückt."

  • Sedulus hatte noch auf die Antwort des Aeliers gewartet als er erneut seinen Namen vernahm. Er drehte sich um und erkannte Iulius Centho. Er hatte massig an Anhang mitgebracht.


    Iulius Centho, ich grüße dich! Willst du unseren Fahrer auch verlieren sehen?


    Sedulus deutete verägert auf die Rennbahn hinunter. Alle Anderen die mit Centho gekommen waren, grüßte er mit einem Nicken.


    Ich glaube dieses Rennen hätten wir uns auch schenken können, es sei denn es geschieht noch ein Wunder.


    Und sein Blick fiel auf Serrana und Calvena. 8)



  • Die vierte Runde bot zum Leidwesen vieler Zuschauer nicht viel mehr Abwechslung als die dritte. Während Halil Torkbal nach wie vor vorn lag und Felix erfolglos versuchte, sich an ihm vorbeizuschieben, rangelten auf den letzten Plätzen Blau und Gold miteinander. Tolimedes trieb seine Tiere an, als gäbe es kein Morgen, wohingegen Burolix von den Goldenen allmählich in die Bredouille kam. Immer wieder bedrängte Tolimedes ihm, und man musste ihm sein geschicktes Vorgehen loben. Denn nach der ersten Kehre befanden sich die schnaubenden Köpfe seiner Pferde auf Schulterhöhe mit Burolix selbst, und die Wagen stoben rasant dahin und ließen nichts als wirbelnden Sand und Hufabdrücke zurück.


    Auf den ersten beiden Plätzen tat sich nicht viel. Halil Torkebal fiel einen passus, Felix holte einen halben passus auf. Beide erwiesen sich als geschickte Wagenlenker, doch es war fragwürdig, wer von beiden seinen Tieren und sich selbst bereits alles abverlangte und wer die Kräfte noch schonte - oder ob sich überhaupt jemand noch zurück hielt. Nach der zweiten Kurve führten die Roten allerdings immer noch. Und auf den hinteren Plätzen gab es kurz vor der Rundenmarke einen Wechsel, denn Tolimedes hatte sich an Burolix herangeschoben und lag in eben jenem Moment vorn, als der fünfte Delfin herumgedreht wurde.



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  • Da Cimon seine Aufmrksamkeit auf Ursus und die Zwillinge gerichtet hatte, sah er leider nicht, das Marei da war. Hätte er auch nur geahnt, das sie ihn brauchte, das dieser Junge ihr ...seinem Herren..etwas gestohlen hatte... er würde nicht nur wütend werden. Aber so blieb er dort wo er war, achtete allerdings auf mögliche Gefahren, die hier nun wirklich minimal waren, und achtete darauf, das sein Herr alles hatte, was dieser wollte, noch bevor er es aussprach. Sollten andere Familienmitglieder ohne Sklaven da sein, so beobachtete er kurz, ob diese etwas wünschen würden.


    Getränke und Leckereien waren genügend da. Natürlich würde er darauf achten müssen, das für Ursus immer genügend da war, doch der Nubier nahm immer wesendlich mehr zu einer solchen Gelegenheit mit, als wirklich gebraucht wurde. Nur zur Vorsicht. Nun bemühte er sich, ohne Aufdringlich zu sein, oder gar Gespräche zu unterbrechen, Becher und diese feinen Kleinigkeiten, wie Datteln im Speckmantel oder Obst weiter zu geben. Dabei erinnerte er sich an die Vorlibn...zumindest hatte er die Möglichkeit zwischen Saft und vrdünnten Wein zu wählen.


    Bei allem was er tat, achtete er darauf, niemandem die Sicht zu nhmen und hockte sich schließlich seitlich so hin, das er weiterhin zur Verfügung stehen würde und dabei die Herrschaften nicht störte. Seine Augen gingen dabei immer mal wieder auch zum Rennen. Nach seiner Freude, da der Wagen des Rennstalles seines Herren einen Platz gut gemacht hatte, schloss sich ärger und wut an. Dieser Fahrer hatte sich wieder überholen lassen. Nur leise knurrte er vor sich hin, um diesem Gefühl luft zu machen. Aber noch war alles drin, bildete sich der Nubier zumindest ein.

  • Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    ...


    Calliphana hatte echt keine Lust bei dem Rennen zu zu sehen, sie mochte sowas eigentlich gar nicht. Ihre Interessen lagen in anderen Dingen, in etwas, was die Seele besänftigt, das Wissen erweitert, die Nerven beruhigt, und den Körper entspannt. Sie hat sich so schön vorgenommen an ihrem freien Tag in die Thermen zu gehen, danach nach Hause gehen, neben einem Buch und einen Becher Wein im Garten die ersten tapferen Sonnenstrahlen Aprils genießen und anschließend gemütlich mit Centho zu Abend zu essen.


    Aber nein, ihr Carissime musste unbedingt sie zu diesem Rennen überreden. Dass dies nur ein Teil der Überraschung war würde sie gleich erfahren.


    Am vorigen Tag bekam sie per Boten ein Päckchen in dem ein Blaues Kleid mit Löwenfibeln...


    "Wenn er sich nur halb so viel für mich begeistern könnte als für diese Factio Veneta, dann würd ich mich mehr als nur freuen... " - sagte sie mit einem Seufzen und und machte dazu eine undeutbarem Gesichtsausdruck.


    An dem Tag zog sie sich an und ließ sich abholen, sie wollten auf eine neue Verwandte Centhos bei dem Circus Flaminius treffen. Noch ein Verwandter... Hören denn diese Kennlerntage denn nie auf??...


    Als sie angekommen sind blieb Calliphana erst mal die Luft weg. Da trug doch tatsächlich noch jemand exakt so ein Kleid wie sie! Sie fand dies empörend, aber als sie dann der Frau mit leuchtend rotem Haar bekannt gemacht wurde und sich raus stellte, dass sie ein Verwandter Centhos sei, wurde ihr schlagartig klar, dass nur ihr allerliebster Verlobter hinter all dem stecken konnte. Sie bekam ein leichtes Zucken im Auge und ihr war an zu sehen, dass sie stark wütend war. Ein Klischee über Frauen hat sich all die Jahre gehalten, dass sie es hassten, wenn jemand anderes auch nur annähernd das selbe trug wie sie selber. Und wenn es exakt dasselbe war dann umso mehr! Tun wir noch eins drauf damit, dass ein einziger Mann an all das Schuld ist, multiplizieren wir die Wut der beiden, addieren wir deren Empörung dazu, heben wir all das dann aufs Quadrat, weil er es auch noch spaßig findet und das auch der Sinn seiner Tat war, dann haben wir nicht mal annähernd den Ärger, den er später mal ausbaden muss.


    "Sal...ve...te..." - war das einzige was ihr in ihrer Wut über die eng zusammengepressten Lippen kam. Nach der Begrüßung zog sie ihren - noch - Verlobten am Ärmel bei Seite und wie eine fauchende Katze funkelte sie ihn an.


    "Wie kannst du mich und dieses arme Mädchen bloß so in Verlegenheit bringen und das obwohl wir uns nicht mal kennen!!!!" - fing sie ihren Monolog an, denn in diesem Dialog hatte er keinen Text, zumindest in ihren Augen.


    Bei jedem Satzteil haute sie einen auf seinen Oberarm, um zu verdeutlichen wie sauer sie auf ihn war.


    "Das *hau* ist *hau* wahnsinnig *hau* nett von dir!!!! *hau*


    Kein Kommentar?"


    Zitat

    Original von Iunia Serrana
    "Salvete, euch allen." begrüßte Serrana die Neuankömmlinge, bevor sie sich suchend nach allen Seiten umsah. "Wir sitzen hier leider schon sehr eng, aber in der Reihe vor uns müsste noch Platz genug für euch sein, wenn ihr auch alle ein wenig zusammenrückt."


    Sie spazierten danach gelassen weiter und suchten sich vertraute Gesichter in der Menge. Gibt es denn die Möglichkeit dass sich so viele Leute auf einmal so einen Rennen ansehen? Was finden sie bloß dran...? fragte sie sich immer wieder. Sie wurde dann auf Serrana aufmerksam, die ihnen zugewunken hatte, so versuchten sie sich durch die Menge zu ringen um sie zu begrüßen.


    "Schön euch zu sehen, salvete alle mit einander! Wie geht es euch, es ist ein wunderbarer Tag heute, nicht wahr? Bei diesem Wetter zu Hause zu bleiben wäre zu schade gewesen. Genießt ihr das Rennen bisher?" - strömte der Wortschwall aus ihrem Mund. Wie immer eigentlich...

  • Hatte sich Calvena noch einen Kommentar zu Axillas Unhöflichkeit verkniffen, so fuhr Serrana zu ihrer Überraschung die Krallen aus. Etwas überrascht sah sie zwischen den beiden Iunia hin und her, anscheinend waren sie aufeinander nicht wirklich gut zu sprechen. Was da wohl vorgefallen war? Bei Gelegenheit würde sie Serrana Fragen, ehe sie sich in Mutmaßungen verlor. Archias versuchte mehr oder weniger Tapfer die Stellung zu halten und zu vermitteln. Serrana und Axilla hatten sich doch nicht etwa wegen dem Aelier gestritten? Hing das etwa mit der Verlobung zusammen? Ihre Neugierde war geweckt, doch würde sie sich zu einem späteren Zeitpunkt mit diesen Gedanken beschäftigen.
    „Ich hätte gern auch etwas Saft“, lächelte sie in Richtung des Aeliers. Sie hob den Kopf, als sie in dem Getöse um sich herum ihren Namen vernahm. "Calliphana, Centho! Schön euch zu sehen. So sieht man sich wieder. Wen habt ihr denn da mitgebracht?“ Mit Plätzen sah es mau aus, aber Serrana schien noch welche entdeckt zu haben.
    Unten in der Rennbahn hatte mittlerweile die Veneta wieder aufgeholt, wenn sie auch nur ganz knapp vor den Goldenen lagen.
    "Die Venate hat gerade wieder etwas aufgehollt, aber wirklich gut sieht es nicht aus!" sagte sie in Richtung Calliphanas. Trugen sie und die ihr noch unbekannte etwa das gleiche Kleid? Fragend warf sie der Furia einen Blick zu. Wer ist denn auf diese Idee gekommen?

  • "Sie ist ein Verwandter Centhos, sie heißt Cara und ist erst seit kurzem hier." - berichtete sie ihrer Freundin. "Ja, noch ein Verwandter, stell dir vor, also langsam glaube ich alle Götter sind Iulier und sie lassen Wöchentlich einen neuen Sprossen der Familie aus den Wolken fallen!" - lachte sie scherzend auf. Sie drehte sich dann zu Cara und stellte ihre Freundin vor. "Sei mir nicht böse Cara, aber in dem letzten Monat habe ich so viele Iulier kennen gelernt, dass ich allmählich glaube, es gibt keine andere Gens mehr auf Erden!" - zwinkerte sie ihr zu. "Darf ich vorstellen? Das ist Germanica Calvena."


    Als Calvena die beiden - vor allem ihre Kleider - musterte, trafen sich die Blicke der beiden und sie sah diesen entsetzten und fragenden Blick in ihren Augen. Ohne eine Frage zu stellen verstand Calli sofort was sie damit ausdrücken wollte und antwortete folgendes.


    "Was glaubst du wessen Idee das wohl war...?" - rollte sie mit den Augen und ihre Augen zeigten in die Richtung ihrem Verlobten. Sie zog eine Augenbraue hoch und seufzte leicht. "Hab ich ein Glück mit dem, oder was meinst du?" - stellte sie Calvena die Frage.

  • Er hatte also zu viel zu tun? Caius runzelte die Stirn, zuckte dann aber mit den Schultern. Als Senator war das vermutlich so. Quarto war ja auch vielbeschäftigt, wenn er nicht gerade mit Husten und Fieber und ganz argem Schnupfen im Bett lag. Caius tat die Begründung also mit einem Schulterzucken ab und glaubte dem Senator trotzdem kein Wort.


    »Auf deiner, Liebes«, erwiderte Caius leise zu Axilla gewandt.
    »Sei nett. Wir wollen nicht streiten«, mahnte er sie dann an. Der Sklave war inzwischen losgelaufen, um die Getränke zu organisieren, als plötzlich Centhi auftauchte. Caius sah ihn erfreut an und bemerkte sofort die zwei Mädels ins seiner Begleitung.
    »Na hallo Centho, grüß dich, altes Haus!« Und Caius stand auf, um dem Iulier kurz auf die Schulter zu klopfen.
    »Hallo Mädels, ich bin Caius Archias. Das hier sind...ach, ihr kennt euch schon? Oh gut, dann stell ich dir mal meine Fr...Verlobte vor. Axilla von den Iuniern. Axilla, das ist Iulius Centho«, sagte Caius und setzte sich dann wieder. Centho wusste ja noch nicht, dass Caius die Verlobte sozusagen gewechselt hatte.
    »Und das sind Cara und Calliphana?« fragte er zur Sicherheit nochmal nach, zeigte dabei aber genau falschrum auf die Mädels und machte damit Cara zu Centhos Verlobten.


    »Gerade Runde vier«, sagte er dann frustriert und sprang dann doch plötzlich auf, weil Tolimedes gerade zum Überholen ansetzte.
    »JAAAAAAA!! TOLIMEDEEEES!« brüllte er und schüttelte die Fäuste, und einen kurzen Moment übertönten die Anfeuerungsrufe der Blauen die der restlichen Fans im Stadion. Caius sah mit glühenden Wangen zu Axilla und zupfte an ihrem Arm.
    »Guck Schatz, guck! Wir holen auf!!« rief er begeistert und ruckelte weiter an ihr herum.



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    ANFEUERER VOM DIENST - FACTIO VENETA

  • Dafür, dass er auf ihrer Seite war, biederte er sich aber ganz schön der anderen an. Da halfen auch keine Kosenamen, um Axillas Zorn abzuflachen. Und sie stritt doch gar nicht! Sie hatte nur genau das gesagt, was der andere hatte hören wollen! Am liebsten hätte sie ihn mit einem 'Soll ich mal streiten?' angefahren, aber da kam ihr Serrana dazwischen.
    Axilla runzelte die Stirn, als sie zu ihrer Cousine hinüber sah. Hatte sie ihre Überlegungen mit der Familie laut geäußert? Sie war sauer gewesen, und da sagte man öfter Dinge, die man lieber hätte nicht sagen sollen, aber sie war sich sehr sicher, dass sie von ihren gesamten Überlegungen bezüglich Höflichkeit und dem Verhältnis zwischen zukünftiger Familie nicht einen einzigen Ton gesagt hatte. Jeder noch so kleine Vorwurf war in ihren Gedanken geblieben. Wie Serrana also gerade jetzt auf genau dieses Thema kam, als wäre es eine Antwort auf das, was Axilla gedacht, aber nie ausgesprochen hatte, war der Iunia fast schon unheimlich. Allerdings war sie zu wütend, um diese Verwunderung über diesen grotesken Zufall etwas ändern zu lassen, so schaute sie einfach beiseite, als hätte sie Serrana gar nicht gehört. Jetzt noch zu grüßen und so zu tun, als fände sie Calvena nicht schrecklich, wäre sowieso heuchlerisch gewesen. Und Axilla konnte man sicher viel vorwerfen, aber Heuchelei sicher nicht.


    Zum Glück kam in diesem Moment auch eine Ablenkung in Form eines Iuliers mit 2 Damen als Begleitung. Im Gegensatz zu diesen beiden fiel Axilla nichtmal ansatzweise auf, dass sie dasselbe Kleid trugen. Hier trug ohnehin jeder zweite blau, und Axilla hatte noch nie einen Blick für Mode gehabt. Leander hatte ihre Kleider ausgesucht, wenn es wichtige Ereignisse waren, für die sie sich ankleidete. Kurz legte sich eine dunkle Wolke über Axillas Gemüt, aber sie ließ nicht zu, dass die Trauer sie überwältigte. Eine Iunia heulte nicht in der Öffentlichkeit, und diesen Grundsatz hatte sie in letzter Zeit zu oft gebrochen. Da musste sie dem ganzen nicht hier die Krone aufsetzen.
    Sie zwang sich zu einem unbefangenen Lächeln, als die drei dazukamen, und nickte ihnen allen kurz freundlich zu. “Salvete. Wir kennen uns schon, wenn auch nur ganz flüchtig. Ich war auf deiner Verlobungsfeier, aber ich glaube, ich kam gar nicht dazu, mich richtig mit dir zu unterhalten.“ Dort waren ja auch sehr viele Leute gewesen, und die meiste Zeit hatte sich Axilla mit einem netten Quintilier beschäftigt. Außerdem war es ja doch schon eine ziemliche Zeit her, dass diese Feier stattgefunden hatte. Januar oder Februar, und jetzt war April.
    Die weibliche Begleitung von Centho widmete sich gleich Calvena, weshalb Axilla sich dezent zurückzog. Sie stritt nicht! Auch wenn Archias was anderes behauptete. Sie ignorierte, das war ein himmelweiter Unterschied! Wenn Axilla sich streiten würde, wäre das bei weitem lauter, direkter und vermutlich mit einer blutenden Nase verbunden. So aber behielt sie ihr Lächeln bei und wandte sich einfach Centho zu. “Setz dich doch“, bat sie ihn. Irgendwie würden sie sich shcon zusammenquetschen. Und je mehr andere Leute da waren, umso weniger konnte Axilla zu direkter Konfrontation mit Serrana oder gar Calvena gezwungen werden.


    Gerade da wurde Axilla auch schon von Archias angestuppst, der beinahe ihr Trommelfell zum Platzen brachte mit seinem plötzlichen Schrei. Sie schaute nach unten, und der blaue Wagen hatte sich tatsächlich auf den dritten Platz vorgekämpft. Dass er gewinnen würde glaubte Axilla zwar nicht, aber so, wie sie die Gesänge aus dem Auriga-Fanblock deutete, und die Antwortgesänge ihrer Sitznachbarn, ging es sowieso nur darum, besser als der andere zu sein. Wer gewann war wohl nur Nebensache dabei. Und wenn auch nur eines der Pferde strauchelte beim Rennen, konnte sowieso alles noch anders aussehen.
    “Ja, ich seh's. Vielleicht holt er ja noch auf die anderen auf?“ So wirklich Begeisterung verspürte Axilla bei dem ganzen Ärger hier nicht, aber sie bemühte sich. Wär doch gelacht, wenn sie sich nicht selbst motivieren könnte!

  • Im ersten Moment war es etwas befremdlich für Cara, dass Calliphana zunächst sprach, als wäre sie gar nicht anwesend. Doch dann wandte sich die Furia ihr entschuldigend zu. Beruhigend legte sie ihr rasch die Hand auf den Oberarm. Eine fast schon freundschaftliche Geste "Keine Sorge, ich bin dir nicht böse", Sie lächelte. "Es wundert mich nicht; Lucius beordert vermutlich regelmäßig einen anderen Teil der Familie nach Rom, um sie dir alle vorzustellen - oder dich wahnsinnig zu machen", fügte sie nach einer kleinen Pause hinzu. "Wahrscheinlich hast du in den letzten Monaten mehr Iulier getroffen, als ich in den letzten zwei Jahren." Tatsächlich kam ihr die Casa Iulia recht verwaist vor und sie fragte sich ernsthaft, wo denn der ganze Rest der Familie steckte.


    "Germanica Calvena - sehr erfreut", sie neigte den Kopf. Auf den nur schwer missdeutbaren Blick der Germanica und Calliphanas Äußerung zuckte sie die Schulter. "Er scheint ein sehr großer Fan der Veneta zu sein..." meinte sie und es klang nach einer Mischung aus "So sind Männer eben" und "Lassen wir ihm eben dieses eine Mal die Freude"...Ein zweites Mal würde ihm eine solche Finte ohnehin nicht gelingen. Das würde wohl nicht nur Calliphana, sondern auch Cara sicher stellen. "Glaubst du, sie können noch etwas heraus holen?",fragte sie dann mit Hinblick auf das Rennen selbst und einem Blick hinunter ins Rennoval, wo immer noch die Quadrigen dahin preschten. Sie selbst hatte absolut keine Rennerfahrung, gab es solche Spektakel schließlich nicht in Mogontiacum.


    Centho schien in der Runde nicht der einzige große Quadirgen-Rennfan zu sein. In seinem Renneifer stellte der Aelier die beidem Frauen falsch herum vor, kam aber nicht mehr dazu, es zu korrigieren, da ihm ein neuerlicher Anfeuerungsschrei über die Lippen drang und er vom Rennfieber gepackt aufsprang, als sich die Veneta ganz knapp vor die Goldenen schob. Also übernahm sie es selbst, sich nochmals richtig gegenüber der Iunia vorzustellen: "Cara...Iulia..."

  • Zitat

    Original von Aulus Tiberius Ahala Tiberianus
    Ein weiterer kleiner Seufzer, dann konzentrierte sich Ahala auf das Rennen vor ihm. Viele Vorteile hatte diese Sitzecke ja nicht, aber die wenigen würde er ausnutzen!


    Offenbar war es Ahala auch nicht gut, denn immer wieder seufzte er und machte ein Gesicht, als würde er in die letzte statt in die erste Reihe des Circus müssen - natürlich konnte der alte Tiberier nicht ahnen, dass sein Sohn sich lieber unter den Pöbel mischte.


    Doch dessen ungeachtet begann er rasch, die Reihen nach bedeutenden Persönlichkeiten abzusuchen, denen er seinen Sohn vorstellen musste (anstatt dem spannenden Rennen zu folgen). Decimus Livianus...Purgitius Macer - die Ausbeute war nicht übermäßig.


    "Einen Decimer kennst du, hast du gesagt - der da?"


    fragte er daher und deutete auf Livianus. Irgendwie glaubte Durus, dass es ein Bewerber um das Consulat gewesen war.

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