Nuptiae - der große Tag

  • Sabina strahlte über beide Ohren, als Cimon sie in die Höhe hob, damit sie was sah. Das Marcus nicht ganz so kontaktfreudig war und auch nicht so schnell vertrauen schöpfte, bekam sie in ihrer Aufregung gar nicht mit. Schließlich hatte sie gerade jede Menge Spaß.
    Marcus hingegen schien sich in der Rolle des großen jungen wieder zu finden, der seine kleinere Cousine beschützen wollte. Sabina wusste das noch gar nicht richtig zu würdigen. „Ich hab keine Angst!“ erklärte sie ihm deswegen und genoss die Sicht über die Köpfe der Erwachsenen hinweg. So brauchten sie sich nicht durch die Gäste drängeln.


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    Bia, Sklavin und Kindermädchen


    Bia suchte in der Zwischenzeit nach ihren Schützlingen. Marcus und Sabina waren ihr in eine unachtsame Minute ausgebüxt. An sich nicht schlimm, dennoch wollte sie die Kinder schnell wieder finden, ehe sie auf dumme Ideen kamen. Von daher wollte sie ihren Augen erst einmal nicht trauen, als sie die Beiden auf den Armen eines großen dunklen ihr unbekannten Sklaven entdeckte. Sie seufzte und verspürte einen Stich der Sorge. Unauffällig drängte sie in Richtung der Kinder.


    Cimon versuchte Marcus zu erklären, was gerade vor sich ging. „Das erste Lamm war kein Opfer für Iuno!“ erklärte sie. Sabina hatte aufgepasst, als Calvena ihr erklärt hatte, was heute passieren würde. „Das war die Leberschau und die Frage danach ob die Götter was gegen diese Hochzeit haben!“ erklärte sie schulmeisterlich. „Das Opfer ist jetzt für Iuno!“ meinte sie und schaute mit kindlicher Faszination zu, wie das Lamm sein Leben aushauchte und das rote warme Blut in einer Schale gesammelt wurde. Leicht eklig fand sie das Ganze schon. „Und jetzt schaut er, ob das Lamm makellos ist, erst dann ist das Opfer angenommen!“


    „Hier steckt ihr!“ flüsterte Bia hinter Cimon leise und sah hinauf zu Sabina. „Ich hoffe die Beiden waren artig. Ich bin Bia und das sind eigentlich meine Schützlinge!“ erklärte sie mit einem freundlichen Grinsen. „Was macht ihr da oben eigentlich?“
    „Zu schauen“, erklärte Sabina grinsend.

  • Erst als Aculeo auf Floras Begrüssung antwortete, registrierte Septima, dass sich die beiden kannten. „Na sowas, ihr kennt euch?“ stellte sie mehr fest, als dass sie fragte. Und was meinte der Germanicer mit 'einzige Möglichkeit'? Doch für weitere Nachfragen war keine Zeit mehr, die Opferungen begannen.


    Das erste Opfer war schnell vollbracht und das Lamm hatte, dank seiner Bewußtlosigkeit, keinen Mucks von sich gegeben. Wie erwartet, oder erhofft, standen die Zeichen für beide Ehen gut. 'Wieso auch nicht. Immerhin sind dieses hier Liebeshochzeiten.' ging es Septima durch den Kopf und ihr Blick wanderte kurz zu Ursus ehe sie wieder zu den Priestern zurück schaute.


    Nun folge das wichtige Opfer zu Ehren von Iuno. Still verfolge Septima die Handlungen des alten Priesters. Der Weihrauch, welchen der Priester erneut in die Schale war, verbreitete einen angenehmen Duft, kitzelte sie jedoch in Nase und Rachen. Möglichst unauffällig versuchte Septima ein Niesen zu unterdrücken. Da sie auf der entgegengesetzten Seite vom Eingang zum Triclinium standen, schloss sich die Gesellschaft um Septima herum dem kleinen Zug der Musikanten nicht an. Das Lamm wurde Iuno geweiht und kurz darauf schnitt ihm einer der Gehilfen die Kehle durch. Das war der Moment, wo Septima sich angewidert abwand. Zur Zeit machten ihr Blutopfer viel mehr aus wie sonst, so dass sie das ganze Blut nicht sehen wollte.

  • Marcus beobachtete die Schlachtung genau, sah dann aber den dunklen Mann an, der Sabina und ihn hochgehoben hatte. Er musterte ihn seitlich. So einen starken, großen Mann hatte er noch nie zuvor gesehen. Er faszinierte und ängstigte ihn zugleich, auch wenn der Mann offenbar darum bemüht war, keinen Grund zur Sorge zu lassen. Marcus legte den Kopf etwas schräg.


    "Cimon? Das ist aber ein seltsamer Name. Wo kommst du denn her? Und warum ist deine Haut so dunkel und deine Augen so schwarz?" fragte der Knabe neugierig, aber nach wie vor mit argwöhnischem Blick. Dann lächelte er ihn vorsichtig an, da er nicht wusste, ob die vielen Fragen den Mann vielleicht wütend machen würden. Er war sich sicher, dass er Cimon nicht in Rage erleben wollte. Um dem sicherheitshalber vorzubeugen, hob er einen Arm und schob den kostbaren Stoff bis zu seiner Schulter zurück. Dann spannte er die Muskeln an und blickte stolz und ernst in das Gesicht Cimons. Die kleinen Muskeln wölbten sich ein wenig. "Ich mache jeden Tag Kraftübungen."


    Die Frau, die hinter Cimon auftauchte, lenkte Marcus Aufmerksamkeit dann schnell von Cimon weg. Bia hatte sie gefunden. Innerlich war der Knabe darüber erschüttert, weil er sich so später erneut davon schleichen musste. Aber äußerlich schien er froh wie ein Kind, das einen vertrauten Menschen wieder sah. "Cimon ist bestimmt stark genug um dich auch noch hochzuheben, Bia!" Laut fing Marcus an zu kichern.

  • Sabinas fröhliches Wesen und ihre Erklärungen ließen Cimon ruhig zuhören. Dabei nickte er leicht ergeben. Das würde er sich merken müssen. Dennoch sah er nicht mehr zur Opferung.


    "Danke für diese Erklärungen, junge Herrin."


    Als dann eine Frau zu ihnen kam, lächelte er ihr unsicher entgegen. Sie war etwas älter, zeigte aber durchaus eine reife Schönheit und etwas... etwas was ihn dazu brachte respektvoll den Kopf leicht zu neigen.


    "Salve, Bia. ... Cimon...mein Name ist Cimon."


    Ihm fiel auf, das er sich niemandem vorgestellt hatte, vorallem nicht den jungen Herrschaften. Sein Lächeln wurde etwas schiefer und bat stumm um Verzeihung. Der Junge schien wirklich offenes Interesse an der Opferung zu haben. Cimon bewunderte ihn...und auch Sabina für diese kindliche Neugier und ihre Offenheit.
    Dann musste er kurz leise lachen. Seine grauen Augen sahen sehr direkt den Jungen an.


    "Meine Mutter stammte aus Nubia. Alle Nubier sind so dunkel, die misten sogar etwas dunkler als ich, junger Herr. Meine Augen sind etwas heller als gewöhnlich. Denn ich bin nur ein halber Nubier, Herr."


    Seine Stimme blieb ruhig und er sprach leise um niemanden zu stören. Dann sah er wie der Junge seine Stärke zeigte. Er nickte anerkennend.


    "Wenn du jeden Tag übst wirst du sicher einmal stärker werden als ich, junger Herr."


    Er hatte ja die Hände voll, so dass er nicht prüfend den Arm anfassen konnte. So hätte er dem Jungen noch deutlicher zeign können, das er wirklich stark war... also musste Cimon es mit Mimik und Worten zeigen. Eine Herrausvorderung, der er sich gerne gestellt hatte. Was Dominus Pius dann sagte, ließ Cimon schräg grinsen. Seine Schultern zuckten leicht, als er Bia ansah.


    "Verzeih Bia. Sicher bin ich stark genug, aber mir gehen die Arm aus."


    Dabei hob er leicht die beiden Kinder als Verdeutlichung der Worte an. Er hatte ein Scherz gemacht... und er glaubte sogar das er gut war. Seine Mundwinkel zuckten. Kinder sorgten einfach dafür, das Cimon die Angst verdrängte. Das half sicher, sich selbst zu finden. Kinder waren ehrlich und sprachen die Wahrheit, aus ihrer besonderen Sicht. Er selbst hatte nie ein Kind sein dürfen. Um so mehr bemühte er sich in ihrer Anwesenheit um die richtigen Worte.
    Leider vergaß er bei allem inzwischen seine Herrschaften.

  • Cimon war ganz auf die Kinder fixiert. Wie gut er mit ihnen umgehen konnte! Ursus schmunzelte und wandte sich dem Geschehen zu. Er hatte schon bemerkt, daß seine Frau ihm gegenüber ein wenig zurückhaltend war. Hatte er sie verärgert? Aber was sollte er jetzt und hier dagegen tun? Die Eingeweidenschau verlief ungewöhnlich positiv und Ursus bemerkte, daß Septima ihn anschaute. Er erwiderte den Blick. Als das nächste Opfer, das Iuno geweiht sein sollte, begann, schummelte sich Ursus neben seine Frau. Und als das Lamm sein Leben lassen mußte und Septima sich schnell abwandte, legte Ursus leicht seinen Arm um sie und bot ihr so seine Schulter zum Anlehnen an.

  • Wie es sich gehört hatte, war Sedulus dem Priester ins Atrium gefolgt, an seiner Hand seine Braut Serrana mitführend.


    Dort wurde nun das erste Opfer, welches für die Hochzeit von Calvena und Valerian dargebracht.
    Auch hier verfolgte Sedulus mit Neugierde die Zeremonie. Doch interessanter würde für ihn das nächste Opfer sein, welches Serrana und ihm galt. Hoffentlich würde es so positiv ausfallen wie die Leberschau von einigen Minuten.

  • Inzwischen wurde es wirklich unübersichtlich. So viele Leute. Von der Zeremonie bekam man inmitten der Massen nicht sonderlich viel mit. Nicht nur, dass man nicht viel sah, auch hören konnte man nicht, denn alle unterhielten sich, wenn auch leise. Man traf einfach zu viele Leute, die man schon lange nicht mehr gesehen hatte.
    Dass die Ehen unter guten Anzeichen standen, kam trotzdem bei jedem an. Das war ja das wichtigste.
    An die Eheleute war ebenfalls kein Herankommen. Vitale fragte sich, ob er denn ohne Glückwünsche überhaupt einfach so wieder gehen konnte. Oder gab es ein Gästebuch? Das musste er noch herausfinden.


    Also fragte er gleich Merula, als Angehöriger des Hauses könnte er es wissen. Doch vorher antwortete er ihm auf seine Frage: "Nein, ich bin erst seit kurzem in Rom. Um einen Einstieg ins Geschäftsleben zu finden und vorerst ein Einkommen zu haben, habe ich mich direkt bei Avarus als Scriba beworben." Bei dem Gedanken an sein Einstellungsgespräch wurde ihm immer noch leicht rot. "Wenn ich dich richtig verstehe, hast du also auch eine zeitlang in Rom gewohnt? Und bist dann aus beruflichen Gründen nach Ägypten gegangen?" versuchte er den Lebensweg Merulas nachzuvollziehen.
    "Weißt du eigentlich, ob es ein Gästebuch gibt, wo man seine Glückwünsche eintragen kann?" fragte er ihn dann gezielt.


    Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie die Kinder Sabina und Marcus sich im Hause und zwischen - oder sollte man besser sagen "auf" - den Gästen amüsierten. Aber da kam auch schon Bia an, um ihre Schützlinge davor zu bewahren, zu ungestüm zu werden. In Gedanken sagte sich Vitale, dass er sich notfalls auch bereithalten würde, die Kleinen etwas zu beruhigen. Auch Aculeos Aufmerksamkeit schien von den Kindern ganz in Anspruch genommen zu sein, denn er antwortete Vitale nicht mehr.


    Ganz nebenbei bemerkte er Tiberia Septimas Blick, der an ihm herunterwanderte. Sein Aussehen schien ihr zu gefallen, doch konnte sie sich natürlich keinesfalls mit einem einfachen Scriba abgeben. Vor allem nicht in der Öffentlichkeit!

    Sim-Off:

    Wie wäre es mit einem Treffen woander?


    Ein weiterer Mann trat hinzu, den er schon einmal gesehen hatte: Bei seinem Müdigkeitsanfall in den Thermen. Sicherlich würde er sich nicht mehr an ihn erinnern. Zwei Damen waren bei ihm, die völlig identisch schienen, es mussten Zwillinge sein. Natürlich zogen sie gleich alle Aufmerksamkeit auf sich. Als er die Namen der beiden hörte, erinnerte sich Vitale wieder, dass es sich bei dem jungen Mann um einen Aurelier handelte.

  • Auch wenn Aculeo es nicht glauben wollte, Flora freute sich tatsächlich den Germanicer wieder zu sehen. Auch wenn sie in verschiedenen Punkten andere Ansichten hatten, so hatte sie doch ihr Gespräch noch positiv in Erinnerung. Anscheinend waren die Zwillinge nicht die Einzigen, die bereits ihre Bekanntschaft mit Aculeo gemacht hatten. Narcissa hatte ihr ja von dem Ausflug berichtet bei dem sie Septima und den Germanicus getroffen hatte. „Wir haben Aculeo vor einiger Zeit auf dem Mercatus kennen gelernt“, wisperte sie der Tiberia leise zu. Sie wollte auch noch von dem Besuch erzählen, den er ihnen abgestattet hatte, aber sie verstummte, das Opfer begann und sie richtete ihre Aufmerksamkeit darauf.

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    Bia, Sklavin und Kindermädchen


    Wenn Bia gewusst hätte, dass der Nubier sie für eine reife Schönheit hielt, hätte sie wohl gelacht. Zeit für Männer hatte sie nicht, dazu waren Sabina und Marcus einfach zu wild und ließen sich immer wieder neue Spiele einfallen. Außerdem hatte sie ja bereits auch ein gewisses Alter erreicht, als das Mann sich für sie interessierte.
    Sie musste dennoch lachen, als Marcus vorschlug, dass sie ja auch hoch gehoben werden konnte. „Nein, danke. Ich bleib lieber mit beiden Beinen auf dem Boden“, kurz überlegte sie, Cimon von den Kindern zu befreien, aber irgendwie wirkte der Mitsklave recht zufrieden mit seiner neuen Aufgabe. „Sabina zappel nicht so rum!“ ermahnte sie das Mädchen und musterte diese kritisch. Das Kleid war zwar nun voller Falter, aber noch sauber.


    „Calvena hat mir das alles erzählt!“ erklärte sie Cimon und verlagerte ein wenig das Gewicht. „Ich zappel nicht“, widersprach sie und baumelte dann doch frech mit den Beinen. „Marcus will Soldat werden“, plapperte sie weiter.


    „Still jetzt!“ erklang die Stimme Bias dann leise. Du meine Güte die Kinder waren ja heute überdreht.

  • Tullia betrachtete wie Valentina ihren Auftrag erfüllte und mußte schmunzeln. Wie alles was Valentina tat wirkte wie dabei wie ein schüchternes kleines Mädchen. Kurz darauf kam sie wieder zurück und Tullia meinte nach einem Rundblick.
    Nun,...ehrlich gesagt,...bis auf Primus und dich,...nein.
    Sie lächelte entschuldigend und zog dabei belustigt die Augenbrauen hoch.
    Plötzlich kam ein wenig Unruhe auf.
    Ach,...es scheint loszugehen,...komm!
    Sie folgte Primus in den Zeremonienraum wo schließlich das erste Opfer abgehalten wurde. Dem Raunen nach schien das Opfer angenommen und günstig gewesen zu sein,...folgte das zweite, von Germanicus Sedulus.
    Tullia stellte sich auf die Zehenspitzen um etwas zu sehen, was von einigen umstehenden Damen tadelnd betrachtet wurde.
    Tullia scherte sich nicht darum, lächelnd erinnerte sie sich daran, daß Primus sie einmal auf die Schultern genommen hatte,...damals in Hispania, als sie keinen Platz mehr in der Arena bekommen hatten.Fast eine halbe Stunde hatte er sie dort hochgehalten, damit sie zu sehen bekam wovon ihr nachher schlecht geworden war.
    Sie blickte Primus an,...älter war er geworden,...aber die kleinen Fältchen standen ihm ganz gut,...genauso wie die gesunde Bräune die er hier in Italia erworben hatte.
    Er wurde schnell braun...
    Ihre Hand tastete sich nach seiner und als sie sie hatte drückte sie ganz fest.

  • Vitale hatte dem jungen Germanica einige Fragen gestellt die im Durcheinander untergegangen waren. Paullus hatte sie zwas vernommen doch keine Zeit mehr gefunden diese gleich zu beantworten.
    Bitte entschuldige Vitale. Ich wollte nicht unhöflich sein doch wie es scheint ist hier ziemlich grosser Andrang. Also, da wir, Marcus und ich, nach Rom gekommen sind ohne wirklich etwas zu besitzen riet mir Germanicus Sedulus dass ich mich in Ostia bei der Stadtverwaltung bewerben könnte. Es war mein Wunsch eine Stelle zu finden und mir mein eigenes Geld zu verdienen. Deshalb hab ich mich nun in Ostia beworben und bin nun Scriba da. Marcus bleibt in Rom, es ist gut wenn er gewissen Halt und Beständigkeit geniesst und die Ausbildung ist auf jedenfall besser als wenn ich sie ihm geben würde. Wie lange er nun wirklich in Rom bleibt hängt vom Erfolg in Ostia ab. Es ist ja nun nicht alles gratis und man muss ja von etwas leben. Als Scriba verdient man keine Häuser. Leicht schmunzelze Paullus da er sich denken konnte dass Vitale der gleichen Meinung ist. Gleich als er die Antwort beendet hatte zog es die Gesellschaft ins Atrium um da der Zeremonie beizuwohnen welche zu Ehren der beiden Brautpaare und Iuno statt fand.

  • Caius und Axilla hatten sich nicht ein wenig verspätet. Sie kamen viel zu spät. Was daran gelegen hatte, dass Caius Axilla direkt noch mal hatte auspacken müssen, weil sie einfach zum Anbeißen ausgesehen hatte. Dabei war die Frisur etwas beschädigt worden und so war eins zum anderen gekommen. Aber dafür, dass Caius eigentlich zu diesem Zeiitpunkt mit seiner Frau (Bona Dea, das ging immer noch nicht lockerflockig von der Zunge, nicht mal in Gedanken) in Ravenna sein wollte, war es allerdings schon nicht schlecht, dass sie überhaupt hier waren. Wär's nach ihm gegangen, hätte er sie entführt. Aber sie hatte ja nicht gewollt. Von Verpflichtungen geredet und dass sie das nicht machen konnten, egal wie schlimm diese Schnapsidee mit einer doppelten Hochzeit in der kleinen domus Iuniana auch sein mochte. Also hatte Caius sich breit schlagen lassen, die Reise verschoben und sich mitschleifen lassen.


    Zur Feier des Tages trug er eine toga über der Tunika. Erstere war sandig (also die Farbe), letztere dunkelblau. Als sie ins Haus gebeten worden und Katander in der Küche verschwunden war, zog Caius Axilla kurz zu sich ran.
    »Ich könnt dich glatt schon wieder auswickeln« raunte er ihr zu und streifte dabei ihr Ohr.
    »Lass mich hier bitte nicht allein stehen, ja?« setzte er noch hinten dran. Kurz darauf quetschten sie sich dann zu den anderen dazu und zumindest Caius versuchte den Eindruck zu erwecken, schon von Anfang an hier gewesen zu sein. Das Opfer fand grad statt, also hielt er die Klappe.

  • Es ging Valentina geauso wie Tullia. Außer ihrem Bruder kannte sie hier niemanden. Da war sie froh, ihre Freundin an der Seite zu haben. Fast zeitgleich mit Tullia bemerkte auch Valentina die Unruhe und folgte ihrer Freundin in den angrenzenden Raum. Leider war sie zu klein um irgend etwas sehen zu können. Und im Gegensatz zu Tullia traute sie sich nicht sich auf Zehenspitzen zu stellen um etwas zu sehen. Ein bisschen beneidete sie ihre Freundin für deren Mut.
    Das Opfer wurde angenommen wie Valentina aus dem Gemurmel um sie herum heraushören konnte. Sie freute sich für ihren Bruder und bat die Götter noch zusätzlich über ihren Bruder und seine Frau zu wachen und sie mit Glück und Gesundheit zu beschenken.
    Da sie nichts erkennen konnte, sah Valentina wieder zu Tullia. Doch diese blickte Primus gerade ganz verliebt an und Valentina wurde traurig. Lupus konnte jetzt nicht mit bei ihr sein und in seinem letzten Brief hatte ihr Bruder mit ihr gescholten. Die Sterne standen momentan also noch schlecht für Valentinas Liebe zu Lupus.
    Da Valentina Tullia ihre Momente mit Primus nicht stören wollte, drehte sie sich wieder etwas zur Seite, legte die Hände ineinander und sah sich um. Das Haus war wirklich wundervoll geschmückt.

  • Einen Moment lang verfolgte Septima noch das Gespräch zwischen Aculeo und seinem kleinen Bruder Pius, ehe die Kinder davon stoben um bei der folgenden Opferung mehr sehen zu können. Zwei Gedanken gingen ihr dabei durch den Kopf. Zum einen, dass sie sich durchaus vorstellen konnte, ebenfalls das Bett mit dem älteren Germanicer zu teilen, als auch, dass sie neidisch war über das unbefangene Verhalten der Kinder, welche hier frei herum liefen und einfach so Leute ansprechen konnten, ohne dass ihnen ständig ein Schlag in den Nacken oder ermahnende Worte folgten.


    Da nun das Opfer an stand, schwieg Septima aus Ehrfurcht vor den Priestern, sowie der Götter und führte die Unterhaltung mit Aculeo nicht weiter fort. Sie würden später gewiss noch Zeit finden, sich weiter zu unterhalten. Als dem Lamm die Kehle durchgeschnitten wurde, wand sie sich angewidert ab und bemerkte Ursus neben sich, der seinen Arm um sie legt. Sie schaute zu ihm hoch, in seine warmen, braunen Augen und nahm seine Nähe mit einem dankbaren Lächeln an. Septima verlagerte ihr Gewicht ein wenig, so dass sie sich an Ursus schmiegen konnte, legte den Kopf an seine Schulter und genoss einfach, dass er für sie da war, ihr Wärme und Geborgenheit gab. Dabei strich sie sich kurz unauffällig mit der Hand über den Bauch und lächelte. So schlimm wie sie befürchtet hatte, war ihre eigene Ehe nicht geworden. Langsam fing sie an das zu verstehen, was Purgitius Macer zu dem Thema Ehe und Liebe bei ihrer ersten Naumachie gesagt hatte. 'So eine Ehe besteht ja auch nicht nur aus Liebe...' hatte er damals zu ihr gesagt als sie sich nach dem Zustandekommen seiner Ehe mit Albina erkundigt hatte. Wie wahr, wie wahr. Inzwischen wußte Septima, dass es noch mehr als Liebe gab, die zwei Menschen miteinander verbanden. Verständnis, Nähe, Sicherheit und Geborgenheit waren ein paar der Vorzüge, die sie aus ihrer Ehe mit Ursus ziehen konnte. Wenn jetzt noch Liebe hinzu käme, dann wären sie das perfekte Paar.


    Leise seufzte Septima, denn bei dem Wort Liebe drängte sich ein anderer Mann in ihrem Geist in den Vordergrund. Ob er heute auch hier war? Immerhin ist Octavius Macer gut mit Calvena befreundet und soweit sich Septima erinnen konnte, war Germanicus Sedulus der Patron von Macer. Sie hob den Kopf. Die Opferung des ersten Lammes war noch nicht beendet. Gerade wurden die Eingeweide inspiziert, was die junge Tiberia dazu verleitete, erneut ihren Blick abzuwenden und nach ihrem heimlichen Liebsten Ausschau zu halten.

  • Marcus hörte Cimon aufmerksam zu und blickte dabei fasziniert auf seine Lippen, die weitaus größer waren als die Lippen der Römer. Dann ließ er den Arm zufrieden wieder sinken und entschied, dass von Cimon keine Gefahr ausging und er ihn ab jetzt mögen würde, immerhin hätte er Bia auch auf den Arm genommen, wenn er nur noch einen dritten Arm gehabt hätte.


    Munter blickte Marcus erneut zu den Opferungen, empfand diese aber allmählich als langweilig. Viel zu ruhig ging es dabei zu, alle waren konzentriert, keiner lachte. Sedulus machte sogar ein sehr ernstes Gesicht.
    Also wandte Marcus seinen Kopf zu Sabina, die frech mit einem Baum in der Luft baumelte. Bei ihrem Anblick fing er an so etwas wie einen Plan auszuhecken. Schritt 1 war Bia wieder abzuhängen. Über die weiteren Schritte musste er sich erst noch ein paar Gedanken machen.


    Dann sah er wieder zu Cimon und schielte nur ganz kurz zu Bia. “Bist du ein Gladiator?“ fragte er dann rundheraus, aber mit gesenkter Stimme.

  • Primus lauschte den Stimmen um ihn herum. Dank seiner Größe überragte er die meisten Besucher der Hochzeit und hatte so freie Sicht auf das Opfer.
    Er bemerkte Tullia´s Hand und sah zu ihr hin.
    Auch sie würden bald heiraten,...jedoch in deutlich kleinerem Kreis...was nicht nur ihm, sondern auch ihr entgegen kam.
    Das Gedränge im Raum wurde immer störender und er spielte mit dem Gedanken zu gehen,...jedoch war das Opfer für seinem Freund und Patron Sedulus noch nicht durch,...wenn er auch keinen Augenblick daran zweifelte, daß auch dieses positiv ausfallen würde.
    Grinsend dachte er daran, daß es nahezu unmöglich war bei einem Opfertier aus bester Zucht einen Makel zu finden.
    Er schüttelte leicht den Kopf und machte sich einmal mehr Gedanken über die Götter.

  • Natürlich hätte Cimon es niemals Bia direkt gesagt, wie er sie sah, doch er lächelte, was für ihn schon ein deutliches Zeichen war. Ihre Antwort zusammen mit diesem frischen Lachen, ließ es nur noch breiter werden und er nickte ihr zu.


    "Es beruhigt mich, das mein Mangel an Armen dir nichts ausmacht."


    Scherzte er da grade? Schon wieder? Als Sabina sich etwas mehr bewegte, hielt er sie nur sicher fest und grinste kurz. Das machte ihm nun wirklich nichts aus. Kinder schienen nun einmal Bewegungsdrang zu besitzen. Gleich auf welcher Art von Baum sie herumturnten.
    Sabinas Erklärung, woher sie all das wuste, sorgte bei Cimon für ein Zucken der Augenbraue.


    "Das hast du dir wirklich gut gemerkt, junge Herrin. Vielen Dank für die Erleuterungen."


    Leicht ergeben nickte er und achtete doch darauf seinen Griff nicht zu lockern, damit keiner der beiden fallen würde. Das konnte sicher recht schmerzhaft sein und später dann für ihn selber werden.
    Und der Junge wollte also Soldat werden? Anerkennend sah er diesen an. Ein wirklich hohes und lobenswertes Ziel, wie Cimon fand.


    "Ein Soldat? Ich nehme doch an das Endziel sind dann die Praetorianer?"


    Bias Anweisung ließ auch Cimon etwas zucken und er überlegte ob er trotz der leisen Stimme, zu laut gesprochen hatte. Der Nubier nickte und versuchte Bia einen, um Entschuldigung bittenden Blick zu zuwerfen.


    Den Blick vom jungen Herren nahm Cimon als Kompliment an. Er war es gewohnt beobachtet und begutachtet zu werden. Doch Kinderaugen waren ehrlich und offen. Hätte er geahnt das die Opferung dem Jungen zu ruhig waren, hätte er sich sicher ein kleinwenig erschrocken, da er selber diese eher als grausam empfand. Auch der bevorstehende Plan war nichts was der Nubier nur ansatzweise erahnte.
    Die Frage aber sorgte kurz für Verwirrung in Cimon. Etwas kämpfte in ihm. Er war einerseits geehrt, als Gladiator verwechselt zu werden doch andererseits zeigte ihm das seinen eigenen nicht ganz so glorreichen Stand. Doch rasch kam der Stolz zurück, der Stolz, der Leibwächter eines Senators zu sein.
    Auch Cimons Stimme war weitaus gesenkter als noch zuvor, doch er sorgte dafür das wenigstens die beiden Herrschaften und Bia ihn würden hören können.


    "Nein, es tut mir leid, doch ich bin kein Gladiator, Herr. Einst durfte ich von einem solchen lernen. Ich bin der custos corporis des Senator Aurelius Ursus, junger Herr."


    Dies sprach er mit deutlichem Stolz aus und neigte auch, aus Ergebenheit, dem nicht anwesenden Herren gegenüber, leicht den Kopf.

  • Merula begann sich zu langweilen. Das lag nicht etwa an seinem Gesprächspartner, dem aufgeschlossenen Vitale, sondern an seinem Unwillen, sich auf die Lebensform und die gesellschaftlichen Gepflogenheiten der römischen Oberschicht einzulassen.
    Auch die Opferzeremonie interessierte ihn kaum. Dass ein Mann wie er einmal Dienst in den Tempeln des Mercur geleistet hatte, musste den Göttern wohl fast wie Hohn vorkommen. Aber bislang hatten diese ihn für seine Gleichgültigkeit nicht bestraft.
    "Rom kenne ich kaum. Ich war eine Zeit lang in Misenum, das liegt im Süden, unweit des Vesuv. Ist ruhiger und schöner dort!" erklärte er dem Mauretanier. Zu den Geschäften des Mannes fragte er nicht nach; seines eingeschränkten Verständnisses zu wirtschaftlichen Zusammenhängen wegen.
    In der Regel gab Merula einfach aus, was gerade an Lohn hereinkam. Und seine Leidenschaften - Pferde und Bücher - fraßen das meiste davon auf.


    Nicht einmal das Erscheinen des Aureliusclans mit den weiblichen Ausgaben von Castor und Pollux änderten etwas an Merulas Desinteresse, auch wenn sie ihm ein leichtes Schmnunzeln entlockten. Wenn es um Skurrilitäten und Ausgefallenheit ging, blieb Rom bei all den exotischen Dingen, die Alexandria bot, doch ungeschlagen. "Lucius Merula, von den mächtigen Iuniern", nahm er sich selbst auf den Arm, als die Namen der Übrigen genannt wurden.


    "Bitte was? Ein Gästebuch?" fragte der Iunier den Mauretanier dann verständnislos, bevor dieser erklären konnte, was er damit meinte.
    "Ach so. Schreib die Glückwünsche doch einfach auf eine der Wände; davon gibt es hier ja genug."
    Und als er merkte, dass dies eher unhöflich, wenn nicht unverschämt klingen musste, fügte er hinzu:
    "Verzeih mir, Vitale. Wie gesagt: Ich kenne dieses Haus kaum und vom Ablauf des Ganzen hier weiß ich noch weniger."
    Erneut blickte sich Merula um, in der Hoffnung, jemanden zu sehen, an die er die Frage des Schreibers weitergeben könnte. Doch da er kein vertrautes Gesicht ausmachen konnte, schwieg er zu dem Thema. Stattdessen lauschte er den Worten des jungen Aculeo aus Ostia, und wechselte schließlich abrupt das Thema: "Sagt mal, kennt ihr euch eigentlich mit Pferden und Rennen aus?" fragte er, ohne sich des Gedankenbruchs wirklich bewusst zu werden.

  • Es war ja beinahe schon ein Wunder, dass sie überhaupt och hierher gekommen waren. Seit ihrer Hochzeit meinte Axilla, dass Archias wohl möglichst rasch einen Erben mit ihr zeugen wollte – und dazu jede Gelegenheit auch nutzte. Und sie hatte sicherlich nichts dagegen. Und hier und heute zu spät zu kommen war für sie auch nichts schlimmes, brachte es doch ihre Missbilligung auf eine Art und Weise zum Ausdruck, die subtiler und gleichzeitig offensichtlicher nicht hätte sein können. Und Axilla missbilligte diese zur Schau gestellte Verballhornung von Bräuchen zutiefst – nicht nur, weil es gleich obendrein noch Calvena betraf.


    Und so kamen sie beide erst an, als die Haruspizien bereits eingeholt wurden. Archias sah mit seiner Toga richtig schnieke aus, fand sie. Vorsichtig, um die kunstvollen Falten nicht durcheinander zu bringen, fuhr sie ihm einmal an der Seite entlang. Sie selbst trug ein Kleid aus sattem, dunklen Grün, dazu einen schmalen, goldenen Gürtel. An den Schultern saßen flache Fibeln, ebenfalls aus Gold, die bei genauer Betrachtungsweise die Form von Efeublättern hatten. Ihr Haar hatte sie – beim zweiten Mal frisieren heute – kunstvoll zusammenstecken lassen. Ein kleiner, goldener Reif blitzte diademgleich durch die dunklen Locken, die entweder sittsam zusammengesteckt waren oder schon beinahe nach Freiheit drängend über ihre Schultern nach unten flossen.
    So herausgeputzt betrat Axilla also die Hochzeit ihrer Cousine und sah sich um. Naja, sie hatten aus dem wenigen Raum, den die Casa bot, wohl das beste gemacht und die langweiligsten Stellen mit vielen Blumen kaschiert, so dass es nicht gar so peinlich werden würde. Und es sah auch so aus, als wären längst nicht alle, die eingeladen waren, gekommen. Ein Glück, sonst wäre es hier wirklich eng geworden.
    “Hast du etwa Angst allein?“ neckte Axilla Archias, während sie ihren Blick durch den Raum schweifen ließ. Ein wenig irritiert blieb eben jener bei dem aurelischen Sklaven und den Kindern hängen. Zunächst einmal wunderte sie sich darüber, dass Sedulus offenbar seine Tochter mitgebracht hatte, und gleich noch ein kleines Kind. Ein junge, den Axilla nicht einordnen konnte. Vielleicht gehörte der auch zu einem der anderen Gäste. Dennoch war es reichlich ungewöhnlich, Kinder mit zu Hochzeiten zu nehmen, zumindest zum Haus der Braut. Aber gut, die ganze Hochzeit hier war was Sitten und Gebräuche anging eine Farce, da sollte sich Axilla über diese wirklich unbedeutende Kleinigkeit nicht wundern. Was sie allerdings doch etwas verärgerte, war, dass die Aurelier ihren Nubier mit auf die Feier genommen hatten. Sie erkannte ihn wieder, so einen großen und starken Kerl vergaß man ja nicht, und in Alexandria hatte Axilla genug Nubier gesehen, um sie auch auf die Entfernung gut unterscheiden zu können. Die sahen ja nur auf den ersten Blick für römische Augen einander ähnlich.
    Es war ja nichts ungewöhnliches, Sklaven mitzubringen. Aber normalerweise schickte man die in die Küche, oder aber sie versuchten, sich am Rand unsichtbar zu halten. Aber der Nubier war da sehr auffällig, und Axilla konnte sich des Gedankens nicht erwehren, die Aurelier würden auf die gens Iunia hinabschauen. Als könnten sich die Iunier nicht genug Sklaven leisten, um für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen! Axilla schaute also einen Augenblick länger dorthin und grummelte innerlich vor sich hin, rief sich in Erinnerung, dass die Iunier nicht weniger vornehmes Blut aufzuweisen hatten wie die Aurelier. Die hatten immerhin auch plebejische Wurzeln, so wie die Iunier auch patrizische Zweige gehabt hatten! Hah!
    Nach außen hin aber lächelte sie. Immerhin hieß es hier, Einigkeit in der Gens zu demonstrieren, und wenn Silanus schon nicht von seinem Landgut kommen wollte, würde sie als älteste Iunia eben die Herrin des Hauses mimen. Axilla würde es nicht zulassen, dass irgendwer sich das Maul darüber zerriss, die Gens wäre uneins – wenngleich sie sich innerlich nur zu gern von dem ganzen hier distanzieren wollte.
    Sie zwang sich also, weiterzusehen, und entdeckte ein weiteres, bekanntes Gesicht. Der nette Quintilier, mit dem sie sich bei der Verlobungsfeier von Iulius Centho unterhalten hatte, war ebenfalls da – natürlich, einer seiner Verwandten heiratete Calvena. Sie lächelte ihm kurz zu und kaum einen Augenblick später konnte man bei ihr den Unterschied zwischen einem freundlichen Lächeln und einem aus tiefstem Herzen kommenden bewundern.
    “Merula!“ rief sie voller Freude – und ignorierte dabei, dass sie die Aufmerksamkeit vom Opfergeschehen vielleicht abzog und sich damit ebenfalls unorthodox benahm, und lief strahlend wie die Sonne selbst zu ihrem Vetter, m ihn ohne Vorwarnung zu umarmen. Dies tat sie derart ungestüm, dass sie sogar beide Füße kurz nach hinten anhob, und ihr zugegebenermaßen geringes Gewicht so ganz auf ihn stützte beim Umarmen. Aber er war der einzige, bei dem sie sich wirklich freute, ihn heute hier zu sehen. Und sie ließ es sich cniht nehmen, ihn zu begrüßen, egal, ob sie damit irgendwelche Gespräche störte.
    “Ist das schön, dass du hier bist. Ich hab schon gedacht, du kommst nicht, nachdem Serrana dich ja noch vergessen hatte und dann alles so knapp war.“ Sie ließ ihn kurz beim Reden los, nur, um ihn direkt daraufhin noch mal zu umarmen, wenngleich weniger stürmisch, aber noch genauso herzlich. “Bei den Göttern, ich muss dir so viel erzählen!“
    Erst, als sie ihn nun endgültig losließ, fiel ihr auf, dass sie Archias ohne Vorwarnung hatte stehen lassen, und dass sie sein Gespräch wohl unterbrochen hatte. Entschuldigend lächelte sie den ihr unbekannten Mann an, in der Hoffnung, dass dieser ihr dann nicht böse wäre.

  • »Ich? Nein, ich will nur nicht allein rumstehen und mich langweilen« erwiderte Caius leise zu Axilla gewandt und zog ihr kurz die Nase kraus. Sie wusste, dass er solche Feiern nicht so sehr mochte, aber sie hatte auch gewusst, wie sie ihn dazu bekommen konnte, mitzukommen. Axilla hatte ihm, als nichts sonst zog, von dem Essen vorgeschwärmt, das es geben würde. Und außerdem war das hier seine zukünftige Verwandtschaft. Und noch außerdemer war er hier als Reporsi...Reperse...Represidenten...tantdingsda der aelischen Familie. Das hatte dann den Ausschlag gegeben. Das...und die Belohnung, die es für's Mitkommen gegeben hatte. Im Voraus, versteht sich.


    8)


    Caius folgte Axilla kurz mit dem Blick. Sie lächelte zwar, aber das erreichte die Augen nicht. Sie sah wohl den Sklaven an, der einfach fehl am Platze war und....uh. Na das konnte ja heiter werden. Der Aurelier war auch da. Caius machte ein griesgrämiges Gesicht und wollte eben was zu Axilla sagen, als sie einen Namen rief, den er kannte. Ziemlich viele Blicke richteten sich auf sie, immerhin fand eigentlich gerade das Opfer statt. Caius bekam rote Ohren und ging dann mit einer gewissen Würde Axilla hinterher, die eben Merula um den Hals fiel. Erst jetzt bemerkte er, dass Merula sich Volubilis Vitale geangelt hatte. Caius lächelte das bekannte Gesicht kurz an und sah auch zu Merula hin.


    »Salvete«, grüßte er erstmal aufgeräumt. Er hatte sich fest vorgenommen, hier nicht wieder sowas zu veranstalten wie auf der letzten Hochzeit, auf der er gewesen war. Dann hörte er, was Axilla sagte, und er grinste breit und beschloss, einfach mal fies zu sein.
    »Darf ich dir Iunia Axilla vorstellen? Meine Frau«, sagte er stolz zu Vitale gewandt. Merula kannte Axilla zwar schon, aber er war sich sicher, dass die zusätzliche Info neu für ihn war. Dass sich außer den Aureliern noch mindestens ein kritischer Gast hier befand, hatte Caius noch gar nicht bemerkt.

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