[Officium] Legatus Legionis Marcus Decimus Livianus

  • Livianus wollte sich gerade wieder einigen Berichten widmen, als er noch einmal vom Centurio angesprochen wurde.


    "Natürlich darfst du nach Rom. Ich befürworte es sehr, wenn meine Soldaten den Willen zeigen sich weiterzubilden und die Academia besuchen."

  • Dieses Versprechen nahm Valerian eine schwere Last vom Herzen. Es wäre doch wirklich ärgerlich, wenn die ganze Lernerei für das Examen Tertium völlig sinnlos gewesen wäre. "Hab Dank, Legatus. Vale." Mit diesen Worten verließ er das Officium nun tatsächlich.

  • Livianus hatte einen Stapel Briefe abzuarbeiten, die in den letzten Tagen angefallen waren. Darunter ein Schreiben vom Kaiserhof.



    Legatus Legionis
    Marcus Decimus Livianus

    Castra Legio II
    Mogontiacum
    Provincia Germania



    Salve Legatus, hiermit teile ich dir mit das die Ernennung des Vexillarius Marcus Terentius Lupus zum Centurio unwirksam ist, solange der Kaiser oder sein derzeitiger Vertreter der Praefectus Urbi dieser Beförderung nicht zugestimmt haben. Ich bitte dich daher dich in Geduld zu üben bis die Entscheidung feststeht. Selbstverständlich werde ich dich dann dazu informieren!


    Im Auftrag der kaiserlichen Kanzlei


    Gaius Pompeius Imperiosus
    ~~Primicerius ab Epistulis der Admistratio Imperatoris~~


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    Der Decimer überflog das Schreiben und merkte bereits nach den ersten Worten, wie ihm die Zornesröte ins Gesicht stieg. Was dachten diese Speichellecker in Rom eigentlich….?! Und dieser verdammte Salinator! Er zerknüllte das Schreiben und warf es in die Ecke des Raumes. Als nächstes folgte ein privater Brief.



    An
    Marcus Decimus Livianus
    Kastell der 2. Legion in Mogontiacum
    GERMANIA


    Salve Decimus,


    ich schreibe dir diesen Brief, um dir mitzuteilen, dass sich mein Vetter Quarto gerade nicht in Rom aufhält, sondern auf dem Land seine Gesundheit pflegt. Solange er nicht in Rom ist, hat er mich gebeten, seine Geschäfte zu führen. Das schließt den Kontakt mit seinen Klienten ein. Falls es also etwas gibt, das du mir mitteilen möchtest, kannst du mir gern schreiben, dann kümmere ich mich darum.


    Vale.

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    P.S.: Glückwunsch zu deiner Ernennung.


    ROMA, ID IUN DCCCLX A.U.C. (9.6.2010/107 n.Chr.)



    Achias? Das war doch dieser Aelier, der seine Nichte sitzen hatte lassen. Auch dieser Brief wurde zerknüllt und fand das gleiche Ende in der Ecke des Raumes, wie der vorherige. Danach erhob sich Livianus und ging hinaus zu seinem Schreiber, um ihn damit zu beauftragen, die Beförderung von Terentius Lupus vorerst zurück zu nehmen.

  • Lupus betrat das Vorzimmer und ging zum Schreibtisch des Scriba.
    Salve Kamerad,...ich habe hier ein Versetzungsgesuch...reichst du es dem Leagtus weiter?


    Legatus Legionis
    Castra Legio sec.
    Mogontiacum
    ANTE DIEM VII KAL IUL DCCCLX A.U.C. (25.6.2010/107 n.Chr.)


    Salve Legatus Decimus,
    hiermit bitte ich um meine Versetzung zur Ala II Numidia.
    Meine Beförderung zum Centurio und anschließende Degradierung zurück zum Vexillarius und meine Enthebung des Amtes als Centurio Statorum sind der Grund für meinen Versetzungswunsch.
    Ich sehe meine Reputation in dieser Legion und dieser Civitas unverschuldet in Gefahr.
    Ich möchte dich bitten diesem zu entsprechen.


    M.Terentius Lupus,
    Vexillarius

  • Der Scriba nahm das Schreiben und überflog es kurz, dann erhob er sich.


    "Warte einen Moment."


    Nach einem kurzen Klopfen an der Türe verschwand er für wenige Minuten im Officium des Legaten, ehe er wieder auftauchte und seinen Kopf herausstreckte.


    "Der Legat möchte dich sprechen."


    Gleichzeitig deutete er unmissverständlich auf die Türe.

  • Der Legat will mich sprechen? dachte Lupus.
    Na, dann wollen wir ihn mal nicht warten lassen...!
    Er klopfte an die Türe und trat nach Aufforderung ein.
    Es folgte ein sehenswerter Salut.
    Salve Legatus Decimus!...Vexillarius Marcus Terentius Lupus,...du wolltest mich sprechen?!
    Mal sehen was er wollte. Lupus Karriere hatte einige Kapriolen geschlagen seit dieser Mann hier war...leider nicht zu seinem Besten.

  • Livianus saß hinter seinem Schreibtisch und hielt das Versetzungsansuchen des Soldaten immer noch in Händen. Erst als der Terentier Meldung gemacht hatte, wanderte sein Blick nach oben. Mit ernstem Blick musterte er den Mann einen kurzen Moment lang, ehe er zu sprechen begann.


    "Vexillarius. Ich mache es kurz. Ich werde deinem Versetzungsgesuch nicht nachkommen."


    Wieder schweifte sein Blick kurz auf das Stück Pergament in seinen Händen und er überflog ein weiteres Mal die wenigen Zeilen. Vielleicht war es gut seine Entscheidung noch etwas zu begründen, auch wenn der Vexillarius so oder so mit dieser Entscheidung leben musste. Seine Stimme klang dabei sehr ernst und bestimmend.


    "Das du deinen Ruf in Gefahr siehst kann ich nicht nachvollziehen und um ehrlich zu sein halte ich deine Reaktion für etwas übertrieben und undurchdacht. Mit deiner Enthebung als Centurio Stratorum kam ich der Bitte deines Tribuns nach, der mit guten Recht der Meinung war, dass ein Centurio nicht mehreren Aufgaben gleichzeitig nachgehen kann. Da er dich und deinen vollen Einsatz für die Legio braucht, kam deine Abstellung als Centurio Statorum nicht mehr in Frage.


    Was die Degradierung betrifft, so ist dir vielleicht bekannt, dass eine Ernennung zum Centurio vom Kaiserhof abgesegnet werden muss. Um Ehrlich zu sein habe ich dies selbst erst vor kurzem erfahren. Bei meinem letzten Kommando musste ich mich noch nicht mit derartigen Bürokratien herumschlagen. Jedenfalls kam der Kaiserhof meinem Befürderungsansuchen bisher nicht nach und seit dem letzten Schreiben, in dem man mich auf diese neue Vorgehensweise hingewiesen hat, habe ich noch keine weitere Nachricht erhalten. Es handelt sich also keineswegs um eine Degradierung, sondern um eine vorübergehende Zurückstufung, bis wir die Zustimmung der kaiserlichen Administratio erhalten. Bis dahin erwarte ich mir denselben Einsatz und die pflichtbewusste ordentliche Erfüllung deiner Aufgaben, wie du sie auch als Centurio versehen hättest. Ich werde mich doch nicht in dir getäuscht haben?"

  • Lupus starrte einen Punkt hinter dem Legaten an.
    Hörte sich dessen Ansichten an und der Zurückstufung, die seiner Meinung nach keinerlei Einfluß auf das Gequatsche in der Legio hatte.
    Kam der Kerl vom Mond?
    Der Tribun also...seit Wochen hatte er diesen nicht mehr gesehen.
    In Lupus reifte immer mehr der Entschluß dem Ganzen hier und jetzt ein Ende zu machen. Diese verdammte Geschichte entwickelte sich noch zum Katalysator...vielleicht sollte er hinschmeissen.
    Der Decimer hatte gut reden, er wußte selber was es hieß der öffentlichen Meinung ausgesetzt zu sein.
    er wußte so oderso, daß seine Karriere unter diesem Legaten den Bach runter war. Sein Groll wuchs mit jedem Wort von diesem Kerl.
    Was sollte diese beleidigende Frage?
    Legatus,...darf ich frei sprechen...
    Oh,oh...

  • Noch während des Gespräches mit Lupus trat ein Scriba möglichst leise und unauffällig ein und übergab Livianus ein Schreiben. Briefe aus Rom haben immer Vorrang, hatte der Legat irgendwann gesagt und so wollte der Scriba keine Zeit verlieren. Livianus ließ Lupus also vorerst ohne Antwort auf seine Frage stehen und nahm das Schreiben entgegen. Vom Kaiserhof, vielleicht sogar in der Beförderungsangelegenheit des Terentiers. Rasch überflogen die Augen des Decimers die Zeilen….




    Legatus Legionis
    Marcus Decimus Livianus

    Castra Legio II
    Mogontiacum
    Provincia Germania



    Salve Legatus, hiermit antworte ich dir auf die Briefe/Anfragen die du an die Kanzlei gerichtet hast. Zuerst die Beförderung des Terentius Lupus, wie ich dir bereits zuvor in einem Schreiben erläuterte, ist die selbstständige Beförderung von Mitgliedern des Exercitus Romanus in den Rang eines Centurios oder Decurios, ohne ausdrückliche Genehmigung des Kaisers oder von ihm dazu befugter Dritter, unzulässig! Daher wirst du hiermit offiziel verwarnt und die kaiserliche Kanzlei erwartet, sowohl in diesem Fall als auch in allen zukünftigen, das du deine Beförderungswünsche mit einer ausführlichen Erklärung versiehst!
    Als nächstes dein Wunsch zweien deiner Verwandten ein Tribunat in der dir unterstellten Legion zu ermöglichen, wird strikt abgelehnt. Die allgemeine Möglichkeit zur Vergabe von Tribunaten besteht zwar im Falle verdienter Ritter, jedoch obliegt die Einteilung und Stationierung allein dem Kaiser, oder von ihm befugter Dritter!
    Zuletzt schließlich deine Anfrage nach einem fähigen Offizier für den Posten des Praefectus Castrorum, zwar empfiehlt die Kanzlei für diesen Posten stets bereits altgediente Offiziere aus der eigenen Legion, jedoch im speziellen Fall der Secunda wird die Kanzlei eine entsprechende Empfehlung an den Praefectus Urbi aussprechen, über das Ergebnis der damit verbundenen Unterredung wirst du natürlich schnellstmöglich unterrichtet.



    Im Auftrag der kaiserlichen Kanzlei


    Gaius Pompeius Imperiosus
    ~~Primicerius ab Epistulis der Admistratio Imperatoris~~


    [Blockierte Grafik: http://pages.imperiumromanum.net/wiki/images/5/5d/Siegel_Administratio_Impera.gif]



    … und verfinsterten sich. Wie glaubten diese Schwachköpfe denn, dass er so seine Legion führen sollte. Das war eine Verschwörung gegen ihn. Nichts anderes! Zuerst ernannte man ihm zum Legaten einer Legio in Germanien und dann machte man ihm das Leben schwer und legte seiner Arbeit Steine in den Weg. Livianus sah wieder auf und den wartenden Lupus einen Moment lang an.


    "Du darfst wegtreten Vexillarius. Ich werde über dein Ansuchen nachdenken."

  • Einige Stunden nach dem Gespräch mit Lupus rief Livianus einen Scriba zu sich.



    Legatus Legionis
    Castra Legio sec.
    Mogontiacum
    ANTE DIEM VII KAL IUL DCCCLX A.U.C. (25.6.2010/107 n.Chr.)


    Salve Legatus Decimus,
    hiermit bitte ich um meine Versetzung zur Ala II Numidia.
    Meine Beförderung zum Centurio und anschließende Degradierung zurück zum Vexillarius und meine Enthebung des Amtes als Centurio Statorum sind der Grund für meinen Versetzungswunsch.
    Ich sehe meine Reputation in dieser Legion und dieser Civitas unverschuldet in Gefahr.
    Ich möchte dich bitten diesem zu entsprechen.


    M.Terentius Lupus,
    Vexillarius



    ----------------------------
    NICHT GENEHMIGT!
    MDL
    ----------------------------



    "Das Versetzungsansuchen des Vexillarius wird nicht genehmigt und ich mächte Tribun Octavius sprechen."


    Der Scriba nahm das Schreiben entgegen, nickte und machte sich auf den Weg um den Tribun bescheid zu geben.

  • Valerian schritt an der Seite von Promotus auf den Scriba zu, der die Tür zum Officium quasi bewachte. "Centurio Quintilius Valerian und Miles Quintilius Promotus. Ist der Legat anwesend? Wir müssen ihn in einer sehr dringenden Angelegenheit sprechen, die seine Amtszeit als Praetor betrifft." Das sollte eigentlich genügen, um ihnen Zutritt zu verschaffen.

  • Vor dem Officium angekommen, stand Promutus nun da wie ein kleiner Schuljunge. Wegen allen möglichen Gründen hätte er sich vorstellen können hier zu stehen, aber dieser... Nein, da hatte er im Traum nicht daran gedacht. Missmutig blickte er zuerst auf den Boden dann zur Türe welche zum Officium des Legaten führte.

  • Als der Scriba den Legaten darüber unterrichtete, dass Centurio Quintilius Valerian mit einem zweiten Mann hier sei, um über eine Angelegenheit zu sprechen die seine Praetur betraf wurde Livianus hellhörig. Quintilius? Natürlich! Livianus traf es wie ein Blitz. Dunkel konnte er sich wieder daran erinnern, dass es Valerian war, der damals bei ihm vorgesprochen hatte. Sofort kramte er das Schreiben des Praetors hervor und sagte dem Scriba, dass er die beiden Männer eintreten lassen sollte.

  • Valerian betrat zusammen mit Promotus das Officium und salutierte zackig. "Salve, Legat Decimus. Dies ist mein Adoptivsohn Quintilius Promotus. Er hat erst gestern die Grundausbildung erfolgreich absolviert. Und erhielt geradezu passend dazu aus Rom dieses Schreiben." Er nickte Promotus zu, dem Legaten das Schreiben zu überreichen.

  • Promotus war Valerian in das Officium des Legaten gefolgt. Dort grüßte er ebenso.


    Salve Legatus Decimus! Hier ist besagtes Schreiben...


    Und reichte den Wisch an den Legaten weiter.



    Ad
    Appius Quintilius Promotus
    Legio II Germanica
    Mogontiacum, Germania



    Salve Appius Quintilius Promotus,


    hiermit muss ich dich darüber in Kenntnis setzen, dass dir dein Bürgerrecht aberkannt wird. Der Praetor Urbanus Marcus Decimus Livianus verstieß gegen geltende Gesetze, als er dir das Bürgerrecht nach deiner Adoption durch Lucius Quintilius Valerian verlieh. Dein Status als Libertus macht es dir nach der Lex Germanica Servitium unmöglich das Bürgerrecht zu erlangen. Auch welche Weise auch immer. Du kannst dies jedoch für deine Kinder beantragen, so du es wünschst.
    Da nur römische Bürger in den Legionen dienen dürfen, hast du dies deinen Vorgesetzten unverzüglich zu melden.



    KAESO ANNAEUS MODESTUS


  • "Salve meine Herren!"


    Livianus nahm das Schreiben entgegen und legte es auf seinen Schreibtisch. Danach kramte auch er erneut seinen Brief hervor, den er vom Prätor erhalten hatte und legte ihn direkt daneben.



    Ad
    Marcus Decimus Livianus
    Legio II Germanica
    Mogontiacum, Germania



    Salve Marcus Decimus Livianus,


    hiermit muss ich dich darüber in Kenntnis setzen, das Anklage gegen dich erhoben wird. Der Quaestor Principis Faustus Octavius Macer klagt dich der Rechtsbeugung, wie im ersten Absatz des Paragraphen 112 beschrieben, in den Fällen der Adoptionen des Appius Quintilius Promotus und des Faustus Decimus Serapio an.


    Der Prozess gegen dich wird ANTE DIEM XIII KAL AUG DCCCLX A.U.C. (20.7.2010/107 n.Chr.) in der Basilica Ulpia in Rom eröffnet. Aufgrund deiner Position als Legatus Legionis in Germania kannst du dich natürlich auch durch einen Advocatus vertreten lassen.




    KAESO ANNAEUS MODESTUS



    Nun war alles klar. Es ging wohl genau um diesen Fall. Welch Zufall das sich die Wege aller Beteiligter hier bei der Legio II in Germanien wieder vereinten. Der Legat überflog die beiden Schreiben noch einmal kurz und sah dann wieder zu den beiden Männern auf.


    "Ich sehe was euch zu mir führt. Auch ich habe ein Schreiben vom amtierenden Praetor erhalten und wurde darüber in Kenntnis gesetzt, dass man mich wegen dieser Sache in Rom anklagen wird."


    Der Decimer strich sich über die Stirn. Er machte heute irgendwie einen müden Eindruck, doch sein Verstand arbeitete auch in solchen Situationen meist messerscharf. Er griff nach hinten in sein Regal und zog ein dickes Bündel Papyrus hervor, in dem er sofort zum Blättern begann.


    "Leider muss ich gestehen, dass an dieser Sache tatsächlich etwas dran sein könnte. Als Praetor habe ich in eurem Fall lediglich den damals verhinderten Praetor Peregrinus vertreten, der eigentlich für eine solche Adoption zuständig wäre. Vielleicht hätte er sofort die richtigen Entscheidungen getroffen. Ah! Hier haben wir es ja.


    Die Lex Germanica Servitium. In Paragraph zwei steht geschrieben, dass ein Libertus nicht römischer Bürger werden kann. Dieses Recht darf er aber für seine Nachkommen beantragen, so diese nach der Freilassung geboren wurden.


    Es ist leider ein sehr schwammiges Gesetz und sieht keinerlei Unterscheidungen vor ob ein ehemaliger Sklaven das Bürgerrecht nun verliehen bekommt oder adoptiert wird. Der neue Praetor bezieht sich wohl auf dieses Gesetz und fechtet die Adoption nun an, da im Zuge dieser der ehemalige Libertus auch zum Bürgerrecht gelangt ist.


    Hmmmmm."


    Dann sah Livianus wieder zu den beiden Männern auf.


    "Mein Vorschlag wäre, dass dein Adoptivsohn unverzüglich nach Rom aufbricht und mit meinem Bruder Decimus Mattiacus über die Sache spricht. Ich habe ihn erst vor einigen Tagen einen Brief zukommen lassen und ihn um meine Verteidigung vor Gericht gebeten. Zum einen hat er dadurch mehr Informationen über diesen Fall und zum anderen kann er auch deinem Sohn rechtlichen Beistand leisten, sofern ihr das wünscht. Vielleicht kann man sich vor Gericht einigen."

  • "Man hat Dich deswegen verklagt?" Valerian konnte seine Verwunderung nicht verhehlen. Wurde hier nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen? "Ein Freigelassener darf auf keine Weise das Bürgerrecht erlangen? Auch nicht durch den Dienst in einer Auxiliareinheit? Aber die Adoption an sich ist nicht rückgängig gemacht worden, nur die Bürgerrechtsverleihung, oder? Aber wie kann das gehen? Ich muß gestehen, daß ich keine Ahnung hatte, wie kompliziert die Rechtslage ist. Ich bin ganz einfach davon ausgegangen, daß ein Freigelassener nicht schlechter gestellt wird als ein Peregrinus. Und einen solchen könnte ich problemlos adoptieren und ihm das Bürgerrecht erkaufen."


    Er blickte seinen Sohn fragend an. "Also ich fände es auch richtig und gut, wenn Du nach Rom reisen und mit Decimus Mattiacus sprechen würdest. Er bildet Juristen aus, ich denke, einen besseren Vertreter kann kaum jemand haben."

  • Was man hier nich alles erfuhr. So wurde als der Legat angeklagt, nur weil er ihm das Bürgerrecht zugesprochen hatte. Da wollte doch wer Köpfe rollen sehen.


    Ich verstehe nur nicht, dass dies nicht gleich von deinem Nachfolger bemängelt wurde sondern von dessen Nachfolger Legatus Decimus. Der Mann müßte ja dann förmlich geschlafen haben. So läßt man mich hier quasi für umsonst schuften. Was fange ich denn nun mit meiner Ausbildung an? Alternativ könnte ich auch noch Gladiator werden wenn dass so ist. Und da ich eh nach Rom muß. Ich glaube dass werd ich auch machen sollte der Besuch bei Decimus Mattiacus nicht wirklich weiter bringen.


    Hach war dass hier übel. Die ganze Schinderei für die Katz...

  • Livianus ließ seinen Blick noch einmal über die beiden Schreiben schweifen, ehe er den Männern antwortete.


    "Ich verstehe es auch nicht ganz. Ich fürchte da hat jemand absichtlich in alten Unterlagen gegraben bis er einen Fehler gefunden hat, den er nun gegen mich ausspielen kann. Es tut mir leid, dass ihr beide da mit hinein gezogen wurdet. Soweit ich es einschätzen kann geht diese Sache in erster Linie gegen mich. Dennoch schlage ich wie gesagt vor, dich schnellstmöglich nach Rom zu begeben und mit meinen Bruder Mattiacus in Kontakt zu treten."

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