Mit nur mäßig mitfühlendem Blick verklickerte Vala gerade der frischgebackenen Witwe eines armen Fleischers, was ihr Mann ihr an mickrigem Vermögen hinterlassen hatte. Ihn ödeten diese Fälle an, brachten sie ihm doch nichts außer dem Gefühl, tatsächlich einige Momente nur für das Amt des Vigintivirs gearbeitet zu haben. Keine politischen Kontakte, kein gesellschaftlicher Nutzen, kein garnichts. Ein weiterer Weinkrampf ihrerseits unterbrach seine Rede, der Vala nur genervt nach einem Becher Wein greifen ließ. Trank er zuviel? Mittenrein platzte dann auch noch ein Scriba, der den Senator Annaeus ankündigte. Vala blickte einen Moment irritiert von der weinenden Frau zum Scriba und wieder zurück. Für seine Entscheidung brauchte er jedoch keine Sekunde: "Tuscia, wir müssen unser Gespräch hier unterbrechen. Wenn du draußen einen Moment warten würdest?" Es lag keine Bitte in seiner Stimme, er stellte nurmehr klar, was er von ihr erwartete. Die heulende Frau war auch viel zu verschreckt, um wirklich zu begreifen auf welche Art und Weise sie aus dem Officium komplimentiert wurde, und leistete der Aufforderung folge.
"Senator Annaeus.", grüßte Vala den einflussreichen Neuankömmling mit bedächtigem Nicken, und bot ihm routiniert einen Becher Wein oder Wasser an.
"Du kommst sicherlich in der Erbsache des Königs von Tylus?"
Wurde SimOn geklärt.