Atrium | L. Iulius Antoninus

  • Menecrates erinnerte sich nicht, dass der Senat ein separates Opfer plante, glaubte aber auch, dass kein zweites nötig war. Immerhin lagen die unruhigen Tage bereits hinter ihnen.
    "Ich selbst habe ein großes Staatsopfer zelebriert und zwar nur wenige Tage nach dem Aufstand. Herkules erschien mir sehr zufrieden damit."


    Anschließend hörte er sich die Vorkommnisse zum Sohn seines Klienten an. Die Sachlage war ihm bestens bekannt, schließlich hatte er lange vor seiner Amtszeit als Praetor den Kaiser bereits um die Anerkennung dieses Sohnes gebeten.
    "Das tut mir Leid, dass die Kanzlei abweisend entschieden hat. Ein neuer Versuch, ein anderer Mann, andere Argumente, wer weiß, vielleicht erbringen sie was." Dass er selbst in dieser Sache ein zweites Mal vorsprechen würde, schloss Menecrates aus. "Ich denke, ich würde an deiner Stelle das direkte Gespräch mit der Kanzlei suchen und vielleicht ist dein Verwandter, der Senator Iulius Centho, die richtige Begleitperson."

  • „Hm hm ich dachte nur das der Augustus eine Art Votivgabe geplant hat oder so. Doch ich denke und hoffe das wir mit den Göttern versöhnt sind. “ Sagte er nach einem kleinen Moment in dem er darüber nach gedacht hatte.


    Was seinen Sohn anging war die Tatsache das er es noch mal ansprach, eher dem geschuldete das er seinen Patron auf einen Informationsstand bringen wollte. „Ja mir auch aber ich hoffe das es sich noch aufklären wird. Ich werde ihn aber auf jeden Fall in meinem Testament zum Sohn und Erben erklären und somit absichern. Sollte mir doch überraschend zustoßen. Man weiß ja nie. “ Beim letzten Satz griff er andächtig an die Narbe an seinem Hals.

  • Die Hoffnung, mit den Göttern versöhnt zu sein, trug Menecrates ebenfalls in sich. Anders als sein Klient, hegte er daran bis eben auch keinen Zweifel. Er nahm sich vor, auf Zeichen zu achten, die ihm Aufschluss darüber geben könnten und nötigenfalls konnte immer noch der Rat eines Priesters eingeholt werden.
    Die Information bezüglich der Erbfolge nahm Menecrates zur Kenntnis. Was sollte er auch daraufhin erwidern? Abgesehen davon, dass dies einzig die Privatangelegenheit seines Klienten war, würde es der Claudier vermutlich genauso handhaben.


    "Dann wünsche ich dir auf alle Fälle Erfolg bei deinem zweiten Vorstoß in Bezug auf die Anerkennung zu Lebenszeiten und falls dies nicht gelingt, halte ich deinen weiterführenden Plan für gut. Du kannst mich gerne auf dem Laufenden halten."


    Er warf einen prüfenden Blick auf die Wartenden, bevor er sich wieder Antoninus zuwandte. "Wir sehen uns vermutlich öfters, jetzt wo du Germanien den Rücken kehren konntest. Wie gut oder wie schlecht du diesen Schritt fandest, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich hatte nur gehofft, dass dieser Nebeneffekt bei der Fürbitte um deine Beförderung für dich nicht allzu schwer wiegt." Er blickte fragend, dann stellte er sich zurecht, als wollte er sich verabschieden, um den nächsten Klienten zur Verfügung zu stehen.

  • Sein Patron schien keine weiteren Vorschläge zu haben und auch mit dem weiteren Vorgehen einverstanden zu sein. Antoninus hatte zu diesem Thema nun eigentlich nichts mehr zu sagen. „Das werde ich Patronus.“ Sagte er deshalb abschließend.


    Was die Sache mit der Versetzung anging konnte es wohl kaum einen Zweifel geben das sicher jeder gern wieder in Rom Dienst tat. „Oh in der Tat das werden wir sicher. Und sei versichert ich bin froh wieder hier zu sein. Nicht das mich das Wetter gestört hätte aber Germanien ist natürlich nicht das selbe wie Rom.“ Versicherte er seinem Patron das es durchaus in seinem Sinne war wieder hier zu sein. Wenn man ehrlich war, war Germanien wirklich nicht sehr reizvoll für einen Stadtrömer. „Wie gesagt ich werde Dir so oft als Möglich morgens zur Verfügung stehen und natürlich wenn du mich zu sonst einer Gelegenheit brauchst.“ Sei es um bei wichtigen Anlässen mit einem standesgemäßen Gefolge aufzutauchen oder sonst etwas.

  • Wieder ein Mal hatte sich Antoninus im vollen Ornat eines römischen Eques zur Salutatio im Atrium der Villa Claudia eingefunden. Es war einige Tage nach der Rede seines Patrons auf der Rostra wo er ihn auch schon begleiteten und unterstützt hatte. Was sich natürlich von selbst verstand und im eigentlichem Sinne die Gegenleistung für die Hilfe war die er ihm immer gab. Wie immer wartete er bis die Senatoren unter den Klienten des Claudius durch waren. Allerdings gab es nicht mehr viel Eques die in der Rangfolge vor ihm dran waren. „Salve Patronus. Ich hoffe der Wahlkampf zehrt nicht all zu sehr an Dir.“ Begrüßte er Ihn. Denn als Eques konnte man schon mal etwas vertraulicher sein. Auch wenn er natürlich niemals respektlos sein würde.

  • "Salve, Antoninus", grüßte Menecrates zurück, nachdem er den Vordermann verabschiedet hatte. "Bisher kannte ich es nur vom Hörensagen, mittlerweile kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, dass jedes Amt, das eine Stufe über dem vorherigen liegt, vermehrt der Anstrengung bedarf. Niemand erwartet, dass es leichter wird, aber der zu gebende Einsatz vervielfacht sich und die Vorbereitungen nehmen zu. Ein Wahldebakel wäre allerdings auch das letzte, was mir vorschwebt."
    Die ihm eigene Ruhe strahlte Menecrates dennoch aus, auch wenn es in seinem Innern etwas angespannter zuging.


    "Du warst auf der Rostra, sehr schön. Ich habe dort die innere Sicherheit angesprochen und warte täglich, dass Ergebnisse aus den Untersuchungen an die Öffentlichkeit gegeben werden. Es ist wohl noch nicht soweit?"

  • Nun sein Patron sprühte grade zu vor Energie das war gut die würde er wohl auch brauchen. Die Begrüßung stimmte ihn schon mal gut ein. „Ja die innere Sicherheit wird wohl in nächster Zeit ein wichtiges Thema sein. Ich denke da kann an einigen Stellen nachgebessert werden. Die Strafen die einige Gesetzte vorsehen erscheinen mir zu wenige Abschreckend wenn man mich frage. Was nun die Berichte angeht.“ Er wiegte den Kopf hin und her. „Die Ermittlungen laufen noch doch auch wenn die Sklaven alle im Cacer sitzen. Scheint es hier und da zwischen den Dienststellen nicht ganz rund zu laufen.“ Die üblichen Reibereinen zwischen Prätorianern und Urbanern. Und wie Antoninus feststellen musste war es aus Sicht der Urbanern nicht immer leicht mit seinen alten Kammeranden von den Prätorianern.

  • Er nickte und stimmte zu. "Es läuft nicht alles rund und es wäre mein Ziel, sofern ich zum Consul gewählt werde, mich mit den Köpfen aller Stadteinheiten zusammenzusetzen, um diese Schleifpunkte in der Zusammenarbeit zu minimieren. Mit Köpfen meine ich Führung UND Stab. Erst wenn wir Ergebnisse erzielt haben, würde ich diese dem Kaiser präsentieren. Du wärst mit im Boot meiner Gesprächsrunde." Er wiegte kurz den Kopf. "Dann allerdings ganz in deiner Funktion als Tribun. Ich habe auch bei den Praetorianern einen Klienten, der sicherlich in Kürze zum Tribun ernannt werden wird. Damit wäre das Gleichgewicht zwischen den Einheiten hergestellt und niemand könnte Vetternwirtschaft vermuten. Böse Zungen gibt es überall, aber", er hob abwehrend die Hände, "das ist sehr weit vorweg gegriffen. Bleiben wir in der Gegenwart. Hast du ein Anliegen, das du mitgebracht hast?"

  • Nun Antoninus hatte keinen Zweifel daran das sein Patron die Wahl gewann. Doch ob man die Reiberein zwischen den Stadteinheiten beseitigen konnte da hatte er ja so seine Zweifel. Es war aber gut das sein Patron gleich meinte das er dabei sein würde. Auch wenn er jetzt Tribun war so war es trotzdem noch neu für ihn zum Führungsstab gezählt zu werden. Oh ein weiterer Klient, vielleicht kannte er ihn? Immerhin hatte er dort viele Jahre gedient. „Wer ist dein Klient? vielleicht kenne ich ihn? Wie du weist hab ich lange bei den Prätorianern gedient.“ Was auch bedeutete das er für seinen Patron doppelt von Nutzen sein konnte den er kannte nun beide Seiten.
    Dann ging das Gespräch allerdings in die Richtung in die es auch laufen sollte. „Nun Patronus, ich habe in der Tat ein Anliegen.“ Er räusperte sich.
    „Meine Familie hat mir wie Du immer sehr geholfen, auch wenn es nur recht weite Verwandtschaft ist. Daher bat mich der Senator Iulius Centho, bei Dir vorzusprechen ob du seinen Sohn Iulius Avianus“ Denn der Senator hatte noch einen. „im kommenden Jahr als Tiro fori nehmen würdest.
    Er hegt keinen Zweifel daran das du das Amt gewinnen wirst und ein Tirocinium Fori beim amtierenden Consul das würde den Jungen weit voranbringen. Er will das gern auch noch mal mit Dir persönlich besprechen. Wenn Du der Sache grundsätzlich positiv gegenüberstehst. Davon unabhängig will ich Dir, nicht nur weil es meine Pflicht als Verwandter ist, sondern auch weil ich den Jungen gut kenne empfehlen.“
    Antoninus hoffte das er sich genug ins Zeug gelegt hatte und sein Patron dem ganzen grundsätzlich aufgeschlossen gegenüberstand.

  • "Als du bei den Prätorianern warst, weilte er in Germanien. Ich glaube nicht, dass ihr euch kennt. Sein Name ist Vibius Vespa." Das wäre natürlich eine interessante Situation, würden sich die beiden Männer kennen. Menecrates ging in diesem Fall eher von einer Abstandshaltung als von Freundschaft aus.
    Zeit blieb nicht, die Angelegenheit gedanklich weiter zu verfolgen, denn Antoninus eröffnete sein Anliegen. Menecrates überlegte kurz, dann antwortete er.

    "Grundsätzlich spricht nichts gegen ein Tiro bei mir im anstehenden Amtsjahr. Allerdings"
    , er machte eine bedeutungsvolle Pause, "ich werde keine Zeit haben, deinem Verwandten das Laufen beizubringen, wenn du verstehst, was ich meine. Er müsste also eine gewisse Selbstständigkeit mitbringen." Er wiegte den Kopf, bevor er weitersprach. "Ich könnte ihn während meines Wahlkampfes für ein oder zwei Wochen nehmen. Da kann er sich bewähren oder wir erkennen, dass ein Tiro bei einem Consul doch zu große Schuhe sind."

  • Die Erklärung seines Patrons beantwortete die Frage ob sie sich kannten natürlich nur für seine Zeit als Prätorianer. Antoninus dachte einen Augenblick darüber nach um dann mit dem Kopf zu schütteln. Denn auch wenn es im Vergleich zu den Milites von denen er ja wirklich nicht jeden kennen konnte. Nur eine begrenzte Zahl an Offizieren gab so sagte ihn der Name trotzdem nichts. Gut er war auch noch nicht lange da und auch wenn sich die beiden Einheiten eine Castra teilten waren sie beide doch ein eigener Mikrokosmos. „Nun die Castra ist auch nicht so klein. Man kennt eben nicht jeden.“ Kommentierte er dann, auch wenn er ihn als Klienten sicher bald kennenlernen würde.


    Was nun den jungen Manius anging schien Menecrates doch recht aufgeschlossen. Das würde ihm sicher weitere Punkte beim Senator Centho einbringen. „Das klingt doch gut. “ War seine erste Reaktion und natürlich verstand es sich das der Junge selbst gasgeben musste wenn er was aus dieser Gelegenheit machen wollte. „Das versteht sich Patronus .“ Bestätigte er dann natürlich auch so gleich. Er würde Manius noch mal ins Gebet nehmen denn was Antoninus nicht wollte war das Mainus ihn blamierte. „Ich werde es seinem Vater sagen. Wann soll er sich bei Dir vorstellen?“ War ja wichtig zu wissen.

  • Er überlegte kurz. Die nächste Zeit würde er gänzlich mit der Vorbereitung des Wagenrennens verbringen. Mittendrin einzusteigen, empfahl sich da eher nicht.
    "Ich beginne gerade einen neuen Abschnitt meines Wahlkampfes. Daher halte ich den Zeitpunkt für günstig, wenn er sich morgen, spätestens übermorgen bei mir vorstellt." Menecrates besaß kein Bild von dem jungen Mann. Er glaubte auch, ihm nie begegnet zu sein. "Richte ihm aus, er möge eine knappe Vita in Schriftform mitbringen." Deren Inhalt und Ausführung würde bereits einen ersten Aufschluss geben. Außerdem liebte Menecrates Akten und Ordnung. Das steigerte den Überblick.


    Schließlich kam er noch einmal auf das Thema Klient zurück. "Ich dachte mir, dass du ihn nicht kennst. Das wird sich aber vermutlich ändern, wenn ich erfolgreich kandidiere. Ich freue mich schon auf eine fruchtbare Zusammenarbeit, sofern die Götter mir diese vergönnen."

  • Antoninus war der Meinung das es nicht viel besser hätte laufen können. Mit einem so schnellen Verlauf hätte er nicht gerechnet. Auch wenn das alles natürlich noch keine Zusage war. „Ich werde mit ihm sprechen und ihm sagen das er morgen hier sein soll.“


    Das er diesen anderen Klienten nicht kannte war zwar ärgerlich aber in Anbetracht der Tatsache das sie sich in Germanien wohl abgewechselt hatten nicht verwunderlich. „Ich bin mir sicher das du das Consulat erringen wirst.“ Gab er noch mal seine Zuversicht zum Ausdruck. „Und dann wird sich hoffentlich alles fügen wie du es geplant hast.“

  • Nach dem er zurück in der Stadt war, hatte er sich natürlich in seine Toga geworfen um nicht länger dem Morgenempfang bei seinem Patron fern zu bleiben. Es er würde das Ansehen seines Patrons nun wieder steigern in dem er als Eques beim Morgenempfang dabei war. Natürlich brauchte ein Man wie sein Patron nicht wirklich eine Anhebung seines Ansehens. Doch war es für alle Römer von wert Klienten in entsprechendem Rang zu haben. Natürlich standen die Senatoren unter den Kleinten ganz vorn die Ritter kamen natürlich danach. So hatte er es nicht so weit und sein Patron würde ihn sicher wieder unter seinen Klienten erkennen. Jetzt blieb ihn erst mal nichts als darauf zu warten und herangewinkt zu werden. So hörte er erst mal zu was die anderen so alles für Bitten vorzutragen hatten.

  • Und in der Tat - Menecrates' Blick streifte zwar über die Menge der Klienten hinweg, kehrte aber nach kurzem Innehalten zu Antoninus zurück. Er zeigte sich überrascht und signalisierte durch einen Wink, der Iulier möge die Reihenfolge verlassen und vortreten. Einige Fragen brannten ihm auf der Zunge.


    "Antoninus, das nenne ich eine Überraschung!", empfing er den Iulier, als dieser in Hörweite kam. "Was trieb dich fort und was treibt dich wieder her? Dein Posten ist immer noch vakant bei den Cohorten." Er dachte nicht darüber nach, ob Iulius von Menecrates' Einsetzung als Praefectus Urbi wusste oder nicht. Eines der Dinge, die auf seinem Schreibtisch einer Klärung entgegensahen war eben jener vakante Posten.


    edit: Tippfehler

  • Und in der Tat musste Antoninus nicht übermäßig lange warten bis er aus der Menge heraus zu seinem Parton gerufen wurde. Die Freude wieder hier zu sein wurde nur etwas dadurch getrübt das er im Bezug auf seinen Sohn noch immer nichts erreicht hatte. Aber nun und hier würde er erst mal seinen Patron begrüßen. „Salve Patronus. Ich freue mich wieder hier zu sein.“ Auf die Frage nach seinem Fortgehen schnalzet er leicht mit der Zuge. „Leider eine sehr unerfreuliche Familienangelegenheit in der Familie der Mutter meines Sohnes. So das ich hier meinen Dienst beenden und nach Pergamum aufbrechen musste.“ Und in der Tat war ihm so eine Geschichte bis jetzt nur in fantastischen Geschichten in der fernen Vergangenheit untergekommen. Aber wie gehabt da für ihn die Pedia zur Familie geworden waren auch wenn er Tychica nicht geheiratet hatte. Wenn sie noch gelebt hätte, hätte er es wohl allein seines Sohnes wegen getan aber das stand nach ihrem Tod ja nicht mehr zur Debatte. So hatte er sich der Sachen schon allein seines Sohnes wegen annehmen müssen.


    Was nun den Posten anging war Antoninus etwas überrascht denn auch wenn es ja immer vier Tribunen waren war es doch selten das einer länger vakant blieb. Auch wenn die Centurionen das in der Regel auch allein hinbekamen. „Nun es überrascht mich das die XIII Cohorte noch keinen neuen Tribun hat.“ Immerhin waren die Posten bei den Stadtcohorten immer heißbegehrt. Wenn natürlich auch die Posten der ersten zehn Cohorten und die der Equites Singulares Augustii die begehrtesten waren. Denn das waren die Dienstposten der Prätorianer.

  • Menecrates nickte verstehend. Je nachdem, welchen Stellenwert die Familie besaß, konnte völlige Ignoranz oder ein Schritt wie bei Antoninus die Reaktion auf unerfreuliche Angelegenheiten sein. Der Claudier zählte sich nicht zu den Ignoranten, daher brachte er Verständnis auf.
    "Dann hoffe ich, du konntest die Angelegenheiten regeln." Er wollte nicht im Einzelnen wissen, worum es ging. Anderer Angelegenheiten gingen ihn wenig bis gar nichts an und er neigte auch nicht zu Neugier. Das Thema Cohorten interessierte ihn da schon mehr.

    Er zuckte mit den Achseln, denn er konnte nur über einen klein umrissenen Zeitraum Auskunft geben.
    "Ich bin noch nicht lange im Amt und obwohl die Besetzung des Postens in der Prioritätenliste weit oben steht, bin ich bisher nicht dazu gekommen, mich darum zu kümmern. Es gab und gibt noch dringlichere Vorgänge." Alles schien wichtig zu sein und zuallererst musste sich Menecrates einen Überblick verschaffen.
    "Warum bis zu meiner Einsetzung kein Tribun gefunden oder gesucht wurde, kann ich nicht sagen."


    Häufig genug kamen die Klienten mit Anliegen zur Salutatio und Menecrates brachte das Thema darauf.
    "Wie sehen denn deine Pläne aus?"

  • Sein Parton nickte verständig auf seine Erklärung das er Familien angelegen regeln hatte. Mach einer hätte seinen Posten wohl nicht für solch ein Intermezzo aufgegeben. „Ja es war nicht ganz einfach aber am Ende ist es gut ausgegangen.“ Erklärte er um die Sache auch zu einem Abschluss zu bringen.


    Antoninus hatte zwar so etwas in die Richtung verlauten hören aber sicher war er sich nicht gewesen das sein Patron nun Stadtpräfekt war. Immerhin war er gestern erst angekommen und hatte sich nur oberflächlich umgehört. Das war natürlich mehr als erfreulich und das gleich in mehrerer Hinsicht. Doch er wollte sich hier nicht die Blöße geben und tat so als habe er es schon sicher gewusst. „Nun die Aufgaben eines Stadtpräfekten sind immer sehr umfangreich. Ich hoffe die dringlichen Dinge ließen sich schnell beheben.“ Ergänzte er dann um anzuzeigen das er durchaus verstand das der Schreibtisch immer voll war auch wenn es sicher eine sehr befriedigende Aufgabe war die sein Patron nun inne hatte.


    „Nun Patronus da du nun oberster Gerichtsherr der Stadt bisst wollte ich dich um einen Gefallen bitten. Wie du weist habe ich einen Sohn mit einer Frau mit der ich auf Grund meines Dienst beim Exercitus Romanus nicht verheiratet war. Was für Veteranen ja grundsätzlich nicht schlimm ist da sie ja Conubium erhalten wenn sie ausscheiden und die Frauen heiraten können und dann werden ihre Söhne römische Bürger und unterstehen ihrer Patria potestas doch verstarb die Mutter meines Sohnes bevor ich aus dem Dienst ausschied. So wurde mein Sohn nicht nachträglich legitimiert.
    Ich habe mich wie es in solchen Fällen üblich ist mit einer Bittschrift an die kaiserliche Kanzlei gewandt um diesen Umstand zu korrigieren, doch man hat mir nur geschrieben ich könne ihn ja adoptieren.“
    Das eine Adoption natürlich vollkommener Käse war brauchte er einem so erfahrenen Mann wie seinem Patron nicht zu erklären. Denn jeder wusste das man nur Personen die unter die Patria potestas eines anderen fallen als minderjährige adoptieren konnte. Denn Personen die sui iuris waren mussten der Adoption zustimmen und das konnte man nur wenn man volljährig war und sein Sohn aber war 5 und nuckelete noch an seinem Daumen.


    Da sein Parton nun aber oberster Richter der Stadt war konnte er dieses einfach mit einem Edikt beheben, seinen Sohn legitimeren und seiner Patria potestas unterstellen. Zumindest hoffte Antoninus darauf dass, das jetzt endlich zum Abschluss gebracht werden konnte. Seine Karriere mochte ihn genauso wichtig sein doch wollte er erst mal hierrunter einen Strich ziehen, bevor er mit seinem Patron seine weitere Karriere besprach.

  • Menecrates unterbrach seinen Klienten nicht, obwohl er dessen Geschichte kannte und sie eigentlich nicht noch einmal vorgetragen bekommen musste. Immerhin merkte er, wie stark Antoninus noch immer damit kämpfte. Als dieser endete, überlegte Menecrates kurz. Er strich sich durch das Haar, dann antwortete er.


    "Es klingt zwar danach, aber weil du es nicht explizit erwähnt hast, frage ich zur Sicherheit einmal nach: Hattest du deinen Sohn offiziell anerkannt? Wir hatten nämlich das Thema 'nicht legitime Söhne von Militärangehörigen' erst kürzlich im Senat und haben sogar eine Gesetzesänderung verabschiedet, die die Rechte der Mitglieder des Exercitus Romanus neu regelt. Es ging um die Einsetzung als Erbe, wenn Kinder illegitim sind. Voraussetzung ist, dass sie anerkannt sind."


    Er wartete auf die Reaktion. Es ging Antoninus nicht um das Erbe - glaubte er zu wissen. Zumindest nicht nur.


    "Du willst, dass er das Bürgerrecht bekommt, richtig? Es ist ja nicht so, dass ich diesbezüglich noch nichts unternommen hätte. Ich habe beim Kaiser vorgesprochen und mich für dein Anliegen stark gemacht. Ich weiß nicht wieso, aber es muss einen Grund geben, warum er deinem Wunsch damals nicht entsprochen hat." Wieder dachte er nach, dann schüttelte er den Kopf.


    "Es ist richtig, ich besitze eine erhebliche Verfügungsgewalt. Wenn du mich kennst, dann weißt du, ich neige nicht dazu, mich darin zu sonnen. Ich halte es auch nicht für richtig, die Entscheidung des Kaisers auf den Kopf zu stellen. Vielleicht wollte er eine Gegenleistung, wer weiß. Ich könnte noch einmal das Gespräch suchen, wenn du das wünschst." Er blickte fragend, bevor er anfügte: "Oder aber das Gesetz könnte noch einmal nachjustiert werden. Der Senator, der die Vorarbeit zurm oben erwähnten Neufassung geleistet hat, ist dein Verwandter."

  • Antoninus wusste selbst dass, das Thema etwas leidig war aber in einem normalen Fall währe die Sache wohl auch schon geklärt. Denn solcherlei rechtliche Kleinigkeinten wurden normal auf eine Bittschrift hin von der Kanzlei erledigt und das bei ganz normalen Miles und bei einem Eques wie bei ihm sollte man meinen es sei ehr eine Angelegenheit von Tagen denn von Jahren. Doch wie schon so oft in seinem Leben hakte es ausgerechnet bei ihm. „Ja ich habe ihn gleich anerkannt.“ Oh das Thema war mal im Senat besprochen worden. Obwohl er von diesen Rechtsdingen nicht so die Ahnung hatte, hatte er sich doch jetzt damit beschäftigen müssen. Sein Verwandter Iulius Centho war da viel bewanderter. Doch der war nach seiner Wahlschlappe auf sein Landgut bei Mantua gereist um seine Wunden zu lecken.


    Das sein Patron schon mal im Bezug darauf für ihn in die Bresche gesprungen war freute ihn natürlich, er nickte anerkennen und dankbar als sein Patronus es ansprach. Um so verwunderter war er dass, das alles noch nichts gebracht hatte. Er selbst war evocatus Augustii hatte den Rang eines Eques und eines gewesene Tribuns der Urbanii. Sein Patron war Consular also war das ganze doch schon recht merkwürdig.
    Als die Frage nach dem Bürgerrecht aufkam nickte er. „Ja und das man ihn mir als Legitimen Sohn anerkennt, so als hätte ich seine Mutter nach meiner Entlassung geheiratet und ich ihn in meine Patria potestas bekomme.“ Denn wenn er Tychica geheiratet hätte wäre das quasi fast ein Automatismus gewesen. Doch so war es ein langes Verfahren an dem wahrscheinlich nur Rechtsgelehrte ihre Freude haben würden, wenn man es aufschreiben würde.


    „Nun da du schon ein mal deswegen vorgesprochen hast. Bitte ich dich mir selbst einen Termin beim Princeps zum ermöglich so das ich mein Anliegen selbst noch mal vortragen kann. Einem Mann wie dir wird der Procurator a libellis sicher nicht abschlagen mich beim Augustus vorzulassen. Denn auch einem Eques wie mir wird im Protokoll nur selten Zeit eingeräumt.“ Bat Antoninus dann da es ja augenscheinlich noch nicht so richtig gefruchtet hatte. Und wenn der Princeps etwas von ihm wollte, wo bei sich Antoninus nicht vor stellen konnte was das sein sollte, konnte er schnell reagieren. Das er mit einer simplen Anerkennungsbitte bis zum Augustus persöhnlich gehen würde müssen hätte er sich nicht träumen lassen. Alle zwei Jahre wurden fast zweitausend Männer aus dem Dienst des Exercitus Romanus entlassen und fast alle wollten das man ihre Kinder anerkannte und ihrer Gewalt unterstellte. Aber gut sich den Kopf zu zermartern half ja keinem. Wenn sein Patron es ermöglichte würde er es gern persönlich beim Augustus erbitten.

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