"Komm schon, Caelyn! Wir sind viel zu spät!" Sermo hetzte so würdevoll er konnte die Stufen zu den Zuschauertribünen empor, seine Sklavin im Fahrwasser. Er war ganze zwei Wochen fort gewesen, seit er Caelyn vom Aurelius erworben hatte und war nun für drei Tage nach Rom zurückgekehrt, denn es standen Erledigungen und Einladungen an. Heute hatte er sich inmitten allen Stresses Zeit genommen, um Zeit mit seiner Sklavin zu verbringen. Nicht, um ihr etwas Gutes zu tun, wo denkt ihr hin? Er wollte sie näher kennen lernen, ja. Allerdings weil er aus einer widerspenstigen Nervensäge eine gefolgsame Leibsklavin machen wollte. Und das erreichte man am besten, indem man Sympathie in ihr weckte. Also hatte er sich entschieden, die Rolle des Gutmenschen zu spielen. Zumindest so weit, wie sie realistisch wirkte, hatte er sich zuvor ja schon wie der Oberfiesling benommen.
Er verlangsamte seine Schritte drastisch, als er die letzten Stufen erreichte und trat mit seiner ganzen Würde hinaus in den Sonnenschein, der an diesem Tag von leichter Bewölkung getrübt wurde. Das Stück hatte bereits begonnen, wie Sermo mit knirschenden Zähnen feststellte. Die Zuschauerränge waren nicht schlecht besetzt, auch wenn es noch eine Spur mehr Kulturbegeisterte hätten sein können. Ein Blick über die Schulter ließ ihn eine weibliche Silhouette erahnen, die ihn endlich einholte. "Sei so gut und such uns zwei Plätze in diesem Getümmel," forderte er von ihr ein, indem er eine unglaublich höfliche Formulierung wählte, bedachte man, dass er mit seiner Sklavin sprach.
Ludi Romani| [THEATRVM MARCELLI] Titi Macci Plavti ~~MOSTELLARIA~~
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Klar, am Ende war ich wieder schuld, warum wir zu spät waren! Dabei lag´s diesmal echt nicht an mir. Ich hatte schon längst meine gute blaue Tunika an, die mir Ursus mal geschenkt hatte und an meinen Haaren hatte es auch nicht gelegen. Schuld war einfach seine blöde Toga! Der Welt unnützeste Erfindung, die es überhaupt gab! Denn der dämliche Fetzen stellte sich mal wieder widerspenstiger an, als es eigentlich nötig gewesen wäre. Ach ja und dann Sermo, der ständig rumgenörgelt hatte, weil´s ihm nicht gepasst hatte, wie ich das machte. Am Ende hatte der alte Grieche wieder mal herhalten müssen und die, zur Chefsache erklärte Toga, fachmännisch über die Schultern seines Herrn gelegt. Tja, gegen den hatte ich keine Chance! Wenigstens hatte Sermo micht mit ins Theater genommen, was ja echt einem kleinen Wunder gleichkam, bedachte man mal, wie fies und gemein er sich die letzten Wochen mir gegenüber benommen hatte, seit ich bei ihm war.
Ihn drückte doch nicht etwa sein schlechtes Gewissen? Garantiert nicht! Den Kerl hatte ich schon seit meinem ersten Tag durchschaut! Mittlerweile war mir klar, wo der Hase lang lief! Solang ´s mir dabei aber gut ging, spielte ich einfach mit! Wann kam man denn schon mal ins Theater?"Ja, ich komm ja schon!", sagte ich leise. Aber so leise, damit er´s nicht mitbekam. Es war eh schon schwierig, sich ´nen Weg durch das Getümmel zu bahnen, ohne dabei auf die Kauleiste abzudriften. Aber irgendwann hatte ich Sermo doch noch eingeholt.
Logisch, ich durfte mich jetzt um die Plätze kümmern! Wer auch sonst? Aber hallo? War er krank? Oder war´n meine Lauscher einfach nur verstopft? Hatte er eben sei so gut gesagt? Das kam einem bitte schon fast unglaublich nahe! Ich glaubte das ja kaum!
Vielleicht weil er beinahe bitte gesagt hatte, oder weil ich mich endlich hinsetzen wollte, bemühte ich mich mal, und machte mich auf die Suche. Mit dem Erfolg, dass ich tatsächlich ein Stückchen weiter oben noch zwei freie Plätze fand. Ich winkte ihm zu, denn brüllen kam nicht mehr so gut, bedachte man, dass das Stück ja schon angefangen hatte. -
Wundervoll. Caelyn spurte ohne Murren, was Sermo wunderte, er sich aber nicht anmerken ließ. Zufrieden sah er ihr nach, wobei er es nicht ausließ, ihren wohlgeformten Po zu begutachten. Als sie ihm winkte, folgte er der Keltin. Weiter oben in den Rängen fand sie nämlich schnell zwei noch freie Plätze, von denen Sermo dann auch gern einen belegte.
"Mir ziemt ein flottes Leben, dir ein ärmliches," rief grad der Tranio auf der Bühne, als er sich niederließ. Sermo unterdrückte ein Grinsen, als er Caelyn einen flüchtigen Seitenblick zuwarf. Ja, ihm gebührte ebenso ein flottes Leben, während sie auf immer seine Sklavin bliebe, so er denn wollte. Eine Frau mit Bauchladen pries Naschereien an. Sermo wandte sich an seine Begleiterin: "Hol uns doch ein paar von diesen gemischten Nüssen," wies er sie an, während seine Hand sich aus der Toga schälte, wo sie Sekunden zuvor in seiner Börse gekramt hatte. Er drückte Caelyn ein paar Asse in die Hand - was vermutlich die erste Berührung seit Wochen war, die sie von ihm seit ihrer Ankunft erfahren hatte - und deutete dann noch einmal auffordernd auf die Verkäuferin. Umspielte da sogar ein schmales Lächeln seine Lippen? Definitiv, heute hatte er einen guten Tag!
Tranio und Grumio zeterten auf der Bühne fort, bis der junge Herr die Bühne und Stampfen und Fluchen verließ. Sermo lehnte sich derweil genüsslich zurück und nahm sich Zeit den Blick schweifen zu lassen. Nicht, um die Bühne genauer zu inspizieren, sondern vielmehr die anderen Zuschauer. Womöglich fand er sogar noch bekannte Gesichter unter den Anwesenden? -
"Bin ich zu spät?", raunte Vala einen Moment später, als er vor Sermo und seiner Begleitung auftauchte, "Ich bin zu spät. Scheisse. Entschuldige, das ist mein Platz.", fixierte er den Blick so entschlossen wie bestimmt auf den Mann neben Sermo. Als dieser den Finger hob um zu protestieren beugte Vala sich leicht vornüber, packte den Mann an der Schulter und drückte zu: "Vielen Dank für deine Rücksichtsnahme. Ich wünsche noch viel Spaß beim Stück, vale bene."
Letztendlich wurde durch Valas zielgerichteten Charme der Platz doch noch geräumt, und mit einem Seufzen ließ sich ersterer auf letzterem nieder, und stieß seinem Freund in die Seite."Das nächste Mal kannst du ruhig etwas früher bescheid sagen, wenn du wieder in Rom bist, verdammte Axt... oh.. wer ist das?", murmelte er ohne wirklich auf die Szenerie unten auf der Bühne zu achten.
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Hä? Was? Bis Sermo endlich kam, warf ich mal einen verwirrten Blick auf die Bühne. Da waren zwei Kerle. Ein Fetter und ein Dünner. Die laberten wirres Zeug, was ich irgendwie nicht zusammen kriegte. Das lag garantiert dran, weil ich den Anfang verpasst hatte. Na klar, an was sonst?
Ah, da war er ja! Und er lächelte. Sermo hatte heute wirklich seinen guten Tag erwischt, oder was sollte das? Nachdem er sich setzte, setze auch ich mich. Aber noch ehe ich mich den zwei Typen auf der Bühne wieder zuwenden konnte, sagte er was von Nüssen.
Na prima, wenn das den Rest des Abends so weiterging, dann würde ich nie hinter den Sinn von diesem Geschwafel da unten kommen. Er drückte mir ein paar Münzen in die Hand und ich lief der Tante mit dem Bauchladen hinterher, die mittlerweile schon wieder in ´ner ganz anderen Richtung unterwegs war. Ob die auch gesalzene Panthernasen verkaufte, dachte ich grinsend. Nee, sowas hatte die garantiert nicht. Außer reichlich fetten Haaren hatte die sowieso nur noch ein paar Tüten Pistazien. Na besser als gar nix.Mit der Tüte Pistazien machte ich mich wieder auf den Rückweg. Auf halbem Weg konnte ich beobachten, wie sich ein Kerl neben Sermo Platz verschaffte. Naja, das war nicht eben die feine britannische gewesen. Aber mir konnt´s egal sein.
Die beiden kannten sich offenbar, denn ich hörte, wie der Fremde mit Sermo erzählte, als ich näher ran gekommen war.
"Die hatte nur noch Pistazien." Ich hielt ihm die Tüte hin, als ich mich wieder setzte. Dem Fremden war ich mittlerweile auch aufgefallen.
"Salve!" Ein flüchtiges Zucken ging mir dabei über meinen Mund. -
Zitat
Original von Titus Decimus Verus
"Du bist die erste Frau, besser Bürgerin, die eine Sänfte ablehnt oder besser der eine Sänfte zusetzt," freute er sich verbal und grinste ihr zu. "Ich werde dich jetzt in jede Sänfte setzen, die ich finde und dich mit dieser um den Block jagen." Er lachte gespielt diabolisch und klopfte Varena auf die Schulter. "Das war natürlich nur ein Scherz." Beide erreichten Sedulus und Verus reichte seinem alten Freund brüderlich die Hand. "Salve, Sedulus."
Grüßt euch.
Verwundert sah Sedulus Verus und die Octavierin an nahm aber die Hand seines Freundes mehr reflexartig entgegen.
Ihr kennt euch? Ach ja, Serrana und Sabina sind schon einmal vorab ins Theater gegangen. Sie sind ganz wild darauf, vorallem Sabina.
Lächelte Sedulus nein ein klein wenig.
Kommt laßt uns rein gehen, bevor es ohne uns anfängt.
Sedulus blickte sich noch einmal um, war da nicht eben Aculeo?
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Drinnen schien das Schauspiel gerade anzufangen und sie merkte, wie spät sie dran waren. Fast alle Menschen waren schon im Theater und hoffentlich würden sie noch gute Sitzplätze ergattern. Sie blickte noch einmal scheu zu Sedulus und hakte sich demonstrativ bei Verus unter. Sie überließ es jedoch ihm Sedulus zu antworten. Schließlich war es sein Freund und sie hatte die Sache mit Aculeo noch nicht richtig verarbeitet. Auch sie hatte am Rande ihres Blickfelds Aculeo entdeckt, würdigte ihn jedoch keines weiteren Blickes. Lieber konzentrierte sie verliebte Blicke auf Verus. "Das mit der Sänfte müssen wir wirklich noch klären...Nun sollten wir uns aber beeilen." meinte sie leise in Verus Ohr, aber mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
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Verus nickte Sedulus und Varena zu. "Ja, wir kennen uns." Er schmunzelte und spürte, wie Varena sich bei ihm unterhakte und ihre warmen Blicke auf ihm lagen. Ein schönes Gefühl von Harmonie sowie Zufriedenheit erfüllte ihn. Er war glücklich. "Ja, wir sollten gehen. Wir sind wohl ein wenig zu spät."
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Zitat
Original von Aurelia Flora
Auch Prisca ließ sich dieses Theaterstück anscheinend nicht entgehen. Sie winkte ihrer Cousine gut gelaunt zu und rückte etwas bei Seite, damit diese sich zu ihnen setzen konnte. „Komm her, hier ist noch Platz!“ erklärte sie und freute sich darüber, dass dieser Theaterbesuch wohl so etwas wie ein Familienausflug wurde.
...Die Einladung der beiden Blümchen nahm Prisca natürlich gerne an. So ein Theaterbesuch machte in Gesellschaft schließlich viel mehr Spaß, noch dazu mit ihren beiden jüngeren Cousinen, die sie schon seit ihrer Kindheit kannte. Oh ja! An diese unbeschwerte Zeit erinnerte sich Prisca nur zu gerne zurück und so war es ihr jedesmal ein Vergnügen die beiden Zwillingsschestern wieder zu sehen. "Na das ist aber eine Überraschung! Salve ihr Zwei, schön euch zu sehen", grüßte die Aurelia ihre Cousinen mit einem erfreuten Lächeln und da soeben die Vorstellung anfing, nahm sie schnell neben Flora Platz und lauschte gespannt den Worten des Vorredners, der soeben die Bühne betreten hatte.
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Tilla folgte ihrer jungen Herrin wie immer auf Fuß und Tritt. Sie trug ihre beste Tunika, eben die von Prisca abgelegte grüne Tunika mit der goldenen Borte. Ihre Haare hatte sie mit Hilfe flinker Finger zu zwei Zöpfen geflechtet, sodass diese lustig hinter den Ohren baumelten. Zwar konnte jedermann und jederfrau nun das Zeichen sehen, also das Tätowierungszeichen auf dem Nacken, dass sie eine Sklavin der Aurelii war, aber das war der stummen fleissigen Sklavin egal.
Prisca entschied sich zu den Zwillingen zu gehen. Tilla fand auf den Stufen neben der Sitzreihe einen Platz für sich. Stumm lächelnd grüßte sie die Zwillinge mit einem Lächeln und entnahm dem Korb einen verschlossenen Krug mit verdünnten Wein. Leider hatte sie nur einen tönernen Becher aus der Küche mitgenommen. Entschuldigend blickte Tilla die Zwillinge an und zog den Korken mit einem leisen Plopp aus dem Krug. Tilla wollte dafür sorgen, dass ihre Herrin genug trank und reichte ihr den Becher. Nebenbei nahmen ihre Ohren den wortreichen Vortrag der Schauspieler auf.
Nachdem die Getränkeversorgung erfolgt war, wartete Tilla auf ein Zeichen Priscas, was diese nun von ihr erwartete. Sie sah sich aufmerksam um, suchte wie immer bekannte Gesichter. Xanthias kommt sicher nicht... schade. dachte Tilla für sich. Oho.. dahinten sitzt sogar ein Kind. Ob das seine Eltern sind? Mensch, ich hätte Mutter Esther Bescheid geben sollen, dass heute ein Theaterspiel stattfindet. Pumillio hätte sicher Spaß...
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Kaum hatten die beiden Sklaven die Bühne verlassen, trat ein weiterer Schauspieler auf die Bühne. Es war Philolaches, der Sohn. Eine breite Brust hatte er und war ganz der Jüngling für den man ihn hielt. Reumütig hat er den kopf gesenkt und die Schuld stand ihm ins Gesicht geschrieben. Hatte er doch für sehr viel Geld eine Lupa freigekauft. Sein Herz war in Liebe für sie entflammt und sein sehnlichster Wunsch war mit ihr zusammen zu sein.
Mir ging's lang im Kopf um, und lang sann ich drüber,
Und vielfach bedacht' ich's und viel überlegt' ich's,
Besprach es im Geist, wenn der Mensch einen Geist hat,
Erwog alle Gründe dafür und dawider:
Womit ich den Menschen, sobald er geboren,
Als Abbild vergliche, so daß es ihm ähnle.
Nun fand ich das Abbild.
Der Mensch kommt mir vor, wie ein neues Gebäude,
Nachdem er geboren. Ich will es beweisen.
Und mag dies für jezt euch nicht wahrscheinlich dünken,
Doch will ich es darthun, so daß ihr mir's glaubet,
Will, daß sich's verhält, wie ich sage, bewähren.
Ihr selbst auch, ich weiß das gewiß, ihr bekennt mir,
(So wie ich's im Voraus erkläre,) sobald ihr
Gehört, was ich sage, bekennt unverhohlen,
Es sei gar nichts anders.
Vernehmt nun die Gründe für meine Behauptung,
Auf daß ihr die Sache so gut, wie ich selbst, wißt.
Sogleich, wenn ein Haus aufgerichtet, gemauert,
Gezimmert, und wohl nach dem Richtmaß gefügt ist,
So lobt man den Meister, lobt was er geschaffen,
Und Jeder will ein Muster sich am fremden Werke nehmen, wünscht
Das Gleiche sich für's eigne Geld, und wendet alle Mühe dran.
Aber wenn dann ein unsaubrer, unnüzer Mensch,
Faul und unordentlich, es bezieht, und mit ihm
Hausgesinde, träg und schmuzig; dann bekommt das Haus sofort
Einen Riß, so gut es sonst war, weil es schlecht gehalten wird.
Oefter auch trifft sich's wohl, Sturm und Unwetter tobt,
Reißt die Ziegel und die Rinnen auf dem Dache knack entzwei;
Und da will unser fahrläss'ger Herr nicht daran,
Daß er neue machen läßt.
Regen kommt, tränkt die Wand, mächtig dringt Wasser die
Balken durch, an der Luft fault des Werkmeisters Kunst.
Schlimmer ist's um das Haus jezt bestellt; doch die Schuld
Trägt des Werks Meister nicht; nein, es ist dies die Art
Mancher Menschen, wenn man was um einen Pfennig flicken kann,
Thun sie nichts und zögern immer, bis die Wand zusammenstürzt.
Und so wird zulezt das ganze Haus von Grund aus neu erbaut.
So viel sag' ich euch vom Hause. Jezt erklär' ich weiter noch,
Wie ihr euch die Menschen einem Hause gleich zu denken habt.
Zuerst sind die Eltern die Bauherrn der Kinder;
Sie legen den Grund für die Kinder, erzieh'n sie,
Und bilden mit Sorgfalt und schaffen ein festes
Besteh'n, daß sie, brauchbar, dem Volk auch gefallen.
Sie sparen nicht Mühe noch Geld; aller Aufwand
Ist ihnen kein Aufwand. Sie bilden, sie lehren
Schrift, Recht und Geseze. Mit Aufwand und Arbeit
Streben sie, daß mancher Mann sich Kinder wünscht, den ihren gleich.
Und geht es zum Heere,
Dann geben sie zur Stüze wohl den Söhnen einen Vetter mit.
So zieh'n sie hin, und sind vorerst von Zimmerern und Meistern frei,
Ist drauf ein Jahr im Feld vorbei,
Erkennt sich's an der Probe leicht, wohin der Bau sich neigen will.
Ich selbst benahm mich immer fromm und tadellos,
So lang der Bauherr mich bewahrt' in seiner Hut.
Doch später, als ich meinen eignen Kopf bezog,
War meines Meisters lange Müh mit Eins dahin.
Es kam die Trägheit; diese war für mich der Sturm,
Der Hagel und Plazregen mir herbeigeführt.
Der hat die Scham mir und der Tugend Maß zerstört,
Und Alles wie mit Einem Schlage bloßgedeckt.
Es auszubessern war ich dann zu träg. Sofort
Kam, gleich dem Regengusse, Lieb' in meine Brust;
Sie drang in ihre Tiefen ein, durchweichte mir
Das Herz. Da schwand Ruf, Ehre, Gut, der Tugend Schmuck
Dahin; im Leben ward ich viel nichtswürdiger.
Und traun, in nassem Moder fault und morscher stets
Wird dies Gebälk, unmöglich scheint es mir, das Haus
Noch auszubessern, ohne daß es ganz und gar
Zusammenstürzt, und samt dem Grundstein untergeht,
Da Niemand mehr ihm helfen kann.
Schmerz erfüllt meine Brust, denk' ich dran, was ich war,
Was ich bin. Keiner war unter allen Jünglingen,
Der sich auf Scheibe, Speer, Ball und Lauf, Kampf und Roß,
Mehr, denn ich, eingeübt. Ha, wie froh lebt' ich da!
Andre lernten Mäßigkeit und harte Lebensart von mir,
Und die besten Menschen drängten sich um mich zum Unterricht.
Jetzt bin ich ein Taugenichts, und ward es ganz durch eigne Schuld.~~~~~~~
Kurz lächelte sie Prisca, als diese sich zu ihnen setzte. Deren Sklavin brauchte gar nicht befürchten, dass die Zwillinge womöglich auf dem trockenen während des Stückes sitzen würden. Lysandra, die Leibsklavin der Beiden hatte vorsorglich jede Menge Leckerein eingepackt, welche sie nun sowohl an die Blümchen, als auch an Prisca reichte. Wein, Gebäck, kandierte Früchte, Nüsse und noch ganz viel mehr hatte sie mitgebracht. -
Wer war zu spät? Wie? Sermo drehte seinen Kopf in entsprechende Richtung und musste unvermittelt breit grinsen, als er den Duccius dabei beobachtete, wie er sich auf durchaus höfliche und zurückhaltende Art und Weise einen Sitzplatz sicherte.
"Caelyn," stellte Sermo die Blondine mit einem Grinsen vor, Valas Vorwurf ignorierend. "Meine neueste Errungenschaft, erworben von Aurelius Ursus." Dessen Gesicht Vala gewiss bekannt vorkam, war er doch eine Zeit lang bei Aurelius Corvinus angestellt gewesen. "Pistazien?" wandte er sich dann an jene Thematisierte. "Nichts anderes? Na, was soll's." Er hatte sich schon auf eine Vielzahl unterschiedlicher Geschmäcker gefreut, jetzt lief es auf die totale Pistazie hinaus. Er nahm die ganze Tüte und hielt sie sogleich seinem Sitznachbarn vor die Nase. "Pistazien?"
Dann nahm er selbst sich auch eine Hand voll der Nüsse und reichte die Tüte wieder an Caelyn zurück. "Pistazien?"
An Vala adressiert fuhr er fort. "Also, was gibt's Neues?" -
Paullus quetschte sich gequält durch die Zuschauer. Kein freier Platz, verdammt dachte er bei sich. Hätte doch reservieren lassen sollen Recht säuerlich haderte er nun mit seinem Schicksal ein Chaot zu sein und ständig das Nachsehen zu haben ließ aber nicht locker und blickte sich weiter um um zumindest ein ihm bekanntes Gesicht zu erspähen. Irgendwo muss ja wer sein den er kennt oder dass jemand ihn erkennt.
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Zitat
Original von Titus Decimus Verus
Verus nickte Sedulus und Varena zu. "Ja, wir kennen uns." Er schmunzelte und spürte, wie Varena sich bei ihm unterhakte und ihre warmen Blicke auf ihm lagen. Ein schönes Gefühl von Harmonie sowie Zufriedenheit erfüllte ihn. Er war glücklich. "Ja, wir sollten gehen. Wir sind wohl ein wenig zu spät."Es wird noch ausreichen um auf unsere Plätze zu kommen...
Sedulus suchte Serrana und Sabina und es dauerte nicht lange und er fand sie auch.
Ah seht, dort müssen wir hin.
Sie huschten durch schmale Gänge zu ihren Plätzen hin. Es dauerte dann auch nicht mehr lange und die Vorstellung begann.
Als der Sklave eine Kopfnuss bekam, grinste Sedulus breit. Irgendwie kam ihm diese Szene ein wenig bekannt vor.
Fragend blickte er zu Verus hinüber.Ist dies jetzt eigentlich eine Komödie?
Tuschelte Sedi und wandt sich dann an seine beiden "Frauen".
Und wie gefällt es euch bisher?
Dann sah er einen Zuschauer umherirren welche aussah wie Aculeo. Und in der Tat, er war es auch. Scheinbar hatte er keinen Platz mehr ergattern können. So winnkte Sedi seinem Klienten zu.
Pssst Germanicus Aculeo, hier ist noch ein Platz frei.
Dafür erntete Sedulus auch einige unschöne Zurufe welche er mit einem verkniffenen Lächeln quitierte.
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Als sie endlich das Theater betraten, gingen gerade zwei Sklaven von der Bühne ab und ein Jüngling warf sich in Pose, um einen längeren Monolog zum Besten zu geben. Da sie sich nicht zwischen Sedulus und Verus drängen wollte, erspähte sie neben Serrana und Sabina auf der anderen Seite der Sitzreihe noch ein freies Plätzchen. Vielleicht waren das Mädchen und wahrscheinlich dessen Mutter keine üble Gesellschaft. Zu ihrer Linken saß eine dickliche Matrone, die sie nicht kannte und die lautstark an irgendwelchen Nüssen oder soetwas knabberte und vor lauter Lachen prustete sie ihren halben Imbiss auf die Zuschauer in der Reihe davor. Da sie auch nicht unnötig laut sein wollte, schenkte sie Sabina und Serrana zu ihrer Rechten ein freundliches Lächeln. Als Sedulus aber dann auch noch Aculeo in ihre Reihe winkte, verdrehte sie nur die Augen. Wenigstens war in ihrer Nähe kein Platz mehr und sie kam nicht in die Verlegenheit allzu nahe bei ihm zu sitzen.
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Als Romana auf Sabinas Winken reagierte, hob nun auch Serrana die Hand, um die Vestalin zu grüßen, und dann begann auch schon die Darbietung, und ihre ganze Aufmerksamkeit wurde auf die Bühne gelenkt. Mit wachsender Begeisterung folgte sie den vorgetragenen Versen und fand erst wieder ins Hier und Jetzt zurück, als schließlich auch Sedulus in Begleitung von Decimus Verus und einer unbekannten jungen Frau in ihrem Alter zu ihnen stieß, deren Lächeln sie automatisch erwiderte. "Oh, es ist wirklich wunderschön, was meinst du, Sabina?." strahlte sie und rückte ein bisschen näher an Sabina heran, um den Neuankömmlingen Platz zu machen. Dann beugte sie sich zu ihrem Mann und flüsterte so leise, dass nur er es hören konnte. "Wer ist denn das junge Mädchen bei dem Decimer? Ich glaub, ich hab sie noch nie gesehen."
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Sabina freute sich wie eine Schneekönigin, als Romana sie anscheinend entdeckte und zurück winkte. Vielleicht könnten sie ja nach dem Stück mit der großen Vestalin sich noch unterhalten. Sie mochte Romana, sie war nett.
Als das Stück dann endlich losging, setzte sie sich wieder auf ihre vier Buchstaben. Ebenso wie Serrana verfolgte sie mit Begeisterung die Aufführung, wurde dann aber jäh abgelenkt, als ihr Vater mit seinem Freund und einer fremden jungen Frau auftauchte. Sie rückte ein Stück näher an Serrana heran um dieser Platz zu machen. Kurz lächelte das Mädchen ihr zu, nur um dann ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Bühne zu richten. Eifrig nickte sie dann auf die Frage ihrer Stiefmutter hin. Das Stück war wirklich lustig, auch wenn sie so manchen Witz so gar nicht verstand. Leicht drehte sie den Kopf und entdeckte ebenso wie ihr Vater Aculeo. Eifrig winkte sie ihm zu. Anscheinend war fast die gesamte Familie ins Theater gegangen. Nur Laevina war wohl zu Haus geblieben. -
Zitat
Original von Iullus Quintilius Sermo
Ich grinste mal kurz blöd, als ich meinen Namen hörte und Sermo mich vorstellte, aber dann war´s das auch schon, weshalb ich noch länger zu dem dunkelblonden Hünen mit dem markanten Gesicht schauen musste. Eigentlich interessierte mich viel mehr, was die zwei Typen, der Fette und der Dünne, da unten auf der Bühne machten. Aber so was, die war´n gar nicht mehr da! Mist! Ich kriegte gar nichts mit! Weshalb hatte mich Sermo eigentlich mitgeschleppt? Zum Nüsse holen und Platz aussuchen! Jetzt war so ein Jungspund zu sehen. Mit wem erzählte er denn? Mit sich selbst? Naja, wenn man keinem zum erzählen hat, dann labert man sich selbst voll!
Es war ja jetzt das Mindeste, dass ich auch einige von den Pistazien abbekam! Irgendwann hatte ich die Tüte direkt vor der Nase. Klar, jetzt griff ich auch zu. ´Ne ganze Hand voll! Wann kriegte ich schon mal Pistazien? Ach ja, und artig "Danke!" sagte ich natürlich auch noch. -
Zitat
Original von Quintus Germanicus Sedulus
Pssst Germanicus Aculeo, hier ist noch ein Platz frei.
Dafür erntete Sedulus auch einige unschöne Zurufe welche er mit einem verkniffenen Lächeln quitierte.
Da war Sedulus. Lang nicht gesehen aber gleich wiedererkannt. So steuerte er nun die Familie an die zusammen in einer der Reihen saß. Sabina, Iunia Serrana und Sedulus. Dann erkannt er plötzlich noch jemanden und schmunzelte nun. Die Geschichte war noch nicht lange her aber es war abgehakt. Es gab nichts mehr zu reden.
Als er nun ankam begrüsste er die Anwesenden.
Salve, Patron. Salve Serrana. Sie lächelte er nun an....Es ist wirklich eine Freude dich wiederzusehen. So lange ist es nun schon her. Das letzte mal auf eurer Hochzeit. Dann wendete er sich an Sabina. Hallo Sabina. Dir gehts gut? dabei grinste er sie an.
-
"Errungenschaft?", blinzelte Vala einen Moment verwirrt, bis er schaltete und sie kurz wiedererkannte, bevor die Frau von seinem Radar verschwand. Sklavinnen waren für ihn uninteressant, für Vala hatte vor allem der freie Wille einer Frau ihren Reiz, was vor allem an einem gehörigen Bestätigungs- und Machtkomplex irgendwo in seinen Synapsen lag. Eine Frau, die de iure keinen eigenen Willen haben konnte war ihm vollkommen gleich.
"Nett.", antwortete er daher nur und richtete seinen Blick dann wieder auf die Bühne.
Die Darstellung kam ihm irgendwie abstrakt vor, zuhause in den Wäldern hatten sie vor allem Geschichtenerzähler, die unter anderem von Taikblod, Swindelfing und Narrfödd erzählten. Manchmal wurden auch Szenen aus den Erzählungen nachgespielt, aber es hatte immer einen amateurhaften, und deshalb um so authentischeren Geschmack gehabt. Dies war Kunst der Kunst wegen, und Vala wusste nicht, ob er sich damit würde anfreunden können. Eigentlich war er nur hier um Präsenz zu zeigen. Seht her, ein Vigintivir Roms, popeliger Bürowächter und Formularausfüller auf dem Weg nach ganz oben."Was es neues gibt?", flüsterte er seinem Freund zu während er sich eine halbe Handvoll Pistazien griff, "Ich arbeite mich durch die Akten von Toten. Du wirst nicht glauben, wieviele Menschen in Rom und im Reich jeden Tag krepieren. Als hätten die nichts besseres zu tun. Jetzt weiß ich auch, warum Rom so schamlos ist. Die vögeln alle gegen das Aussterben ihres Volks an."
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