• Oh, ich konnte die Gedanken des Decimers laut und deutlich hören, als er dieses 'tatsächlich' von sich gab. Das war der finale Treffer und der klare Duellgewinn für mich, Sergia, Tochter des Caius Curio, Fausta! Da überhörte ich dann auch äußerst wohlwollend den zweifellos mitschwingenden Unterton seiner Feststellung, dass ich 'für eine Frau' ein ehrgeiziges Ziel verfolgte mit meiner etwas größeren Unabhängigkeit. "Ich weiß.", meinte ich deshalb auch nur selbstbewusst, ohne die Worte Aquilas nun auf die Goldwaage zu legen. Wie gesagt: Das Duell war vorbei und ich hatte einen überragenden Sieg eingefahren. Diese kleine Spitze änderte daran nicht mehr das Geringste und mochte ihm gegönnt sein.
    Außerdem entschuldigte er sich ja auch sofort danach mit einem.. nunja.. schon etwas unerwarteten Kompliment. Er fand es gut, dass wir uns hier und heute begegneten. "Ach, meinst du?" Ein geschmeicheltes Lächeln huschte mir über die Lippen. "Nun, dann möchte ich dir wenigstens einmal am heutigen Tag nicht widersprechen.", ließ ich einfach offen, ob ich der gleichen Meinung war oder nicht. Meine Mimik verriet wohl allerdings, dass ich in meinem Leben schon wesentlich langweiligere, nervigere und auch unbefriedigendere Begegnungen machen musste. Eine von ihnen, die in die Kategorie obernervig fiel, lebte sogar in der Casa Sergia und lag der Gens einem hungrigen Geschwülst gleich auf der Tasche, um jedem, der ihn nicht durchschaute (so wie ich!), das Geld nur so aus den Rippen zu leiern. Kleines Soldatensöhnchen!


    Die Laune, die ich beim bloßen Gedanken an meinen im Müll wühlenden und mit tollwütigem Straßengetier 'spielenden' jungen Onkel bekam, passte dann auch zum weiteren Gesprächsverlauf mit meinem decimischen Besucher. Der ritt auf der nonexistenten Verjährungsfrist rum, wie auf einem am Boden liegenden, längst toten Gaul und versprach sich davon.... ja was? Ich hatte ihm doch vorhin schon gesagt, dass ich als Stationaria da kaum etwas dran ändern könnte und er sich damit lieber an seinen im Knast verrottenden Verwandten wenden sollte! Nichtmal als Praefecta Vehiculorum von Italia sähe ich da besonders gute Chancen für eine entsprechende Ergänzung! Wobei.... Mit dem richtigen Mann auf dem Posten des Prätorianerpräfekten und dem richtigen Patron (vielleicht ja sogar beides in einer Person!) hätte ein solches Vorhaben vielleicht eine Perspektive. Irgendwie müsste ich mir ja auch den Ritterring verdienen, mit dem mich der amtierende Postpräfekt neulich schon fast sah. Es wäre mitunter ein erster Tropfen auf den Stein, in den vielen Tropfen irgendwann ein Loch gegraben haben würden.
    Nachdem ich mit meinen Gedanken beschäftigt nichts auf seine erneute Fristengeschichte geantwortet hatte, ließ mich die Ankündigung eines Vorschlags aufhorchen. Der Decimer versprach vollkommen einzulenken, womit ich hinter diese ganze Abrechnungssache erstmal einen großen Haken machen könnte, wenn.. ich mich von ihm einladen ließ? Meine Mundwinkel zuckten leicht nach oben, obwohl ich jede Gesichtsregung sofort zu unterdrücken versuchte. "Lass mich kurz überlegen." Denn das musste ich wirklich. Ich hatte ja diesen Iulier, den ich in Ostia getroffen hatte, quasi schon an der Angel und musste nur noch dafür sorgen, dass mein Onkel Manius kräftig genug an der Rute zog, um mir den Fisch zu fangen.... oder vielleicht besser: den Tauberich, auch wenn der jetzt nicht ganz so gut in dieses Bild passte. Klar war: Bei Iulius Dives hätte ich vermutlich immer einen kleinen, unsichtbaren Dolch auf dessen Brust, auf den ich nur hinweisen müsste, um meinen Willen zu bekommen. Das ließ sich im Sinne einer festen Bindung so schnell nicht toppen. Aber für den Vollzug gewisser ehelicher Pflichten, für die Iulius Dives vermutlich eh keinen Sinn hätte, fehlte mir noch ein attraktiver.. Kontakt. "Du wirst dir sicherlich vorstellen können, dass ich, nachdem dieser furchtbare Krieg nun endlich vorrüber und Cornelius Palma an der Macht ist, schon so gut wie verheiratet bin.", erklärte ich und zuckte vorgeblich bedauernd einmal langsam mit den Schultern. Da sollte der Adler sich lieber keine allzu großen Chancen ausrechnen. "Andererseits.. hm.... bin ich ja gerne etwas unabhängiger, nicht? Deshalb will ich deine Einladung zu einem Essen trotzdem sehr gerne annehmen.", lächelte ich und biss mir dabei flirtend kurz auf die Unterlippe, um zu zeigen, dass ich mich jetzt trotzdem nicht als großartig gebunden betrachtete. "Sag mir nur wann und wo und ich werde da sein, .. nachdem ich diese kleine Sache hier korrigiert habe, versteht sich." Denn das war ja der Deal.

  • Selbstbewusst war nix dagegen, so wie sie ihn jetzt ansah. War das jetzt ein Zeichen dafür, dass sie wirklich mit dem neuen Kaiser verwandt war? Aquila zweifelte zwar immer noch ein bisschen, aber... er war sich einfach absolut nicht sicher. Schon gar nicht so wie sie trat, so felsenfest überzeugt. Aber immerhin schien er den richtigen Weg gewählt zu haben, jedenfalls blieb sie gut gelaunt, was vielleicht nicht unbedingt der Fall gewesen wäre, wenn er seine Frotzeleien auf die Spitze getrieben hätte. „Dann darf ich mich wohl geehrt fühlen, ein Thema gefunden zu haben, bei dem wir miteinander überein stimmen... wobei ich doch hoffe, dass es nicht bei dem einen bleibt“, grinste er zurück und fühlte sich schon wieder so, als hätte er Oberwasser. Sie hatte zwar nicht wirklich bestätigt, dass es ihr genauso ging, aber sie hatte auch nicht widersprochen, und so eng durfte man das bei Weibern nicht sehen. Schon gar nicht bei solchen wie dieser hier, die doch etwas... naja, kratzbürstig sein konnten. Und so wie sie ihn ansah, schaute sie nun wirklich nicht so drein, als ob sie die Begegnung mit ihm furchtbar fand. Ganz im Gegenteil hatte er sogar den Eindruck, dass es ihr genauso gefiel wie ihm... gut, das mochte auch an seiner grundsätzlich sehr positiven Eigenwahrnehmung liegen, aber mal ehrlich: die Sergia war nun wirklich nicht auf den Mund gefallen. Wenn ihr das Gespräch gerade gegen den Strich ging, hätte sie mit Sicherheit kein Problem damit, ihn einfach hinaus zu komplimentieren. Oder es zumindest zu versuchen.


    Beim Thema Verjährungsfristen sah das schon wieder etwas anders aus, irgendwie hatte Aquila da das Gefühl, dass sie nicht sonderlich gut drauf zu sprechen war. Aber er hatte ja eh vor, nachzugeben, wenn sie denn seinem Vorschlag zustimmte... und als die Katze aus dem Sack war, lehnte er sich erst mal wieder zurück, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, beobachtete sie und wartete ihre Reaktion ab. Die ersten Worte klangen nicht wirklich danach, als wollte sie annehmen, was Aquila ein bisschen bedauerlich fand – selbst wenn sie nicht irgendwie mit dem Kaiser verwandt war, hätte er nichts dagegen gehabt ein bisschen mehr Zeit mit ihr zu verbringen, und sei es nur um sich weiter zu zoffen –, aber nun ja, dann konnte er immer noch seine Zustimmung verweigern und die Sache mit den Verjährungsfristen vor irgendein höheres Tier bringen... Bevor er sich in diesen Gedanken allzu sehr vertiefen konnte allerdings sprach die Sergia schon weiter. Andererseits, begann sie. Das klang schon mal sehr gut. Andererseits war quasi ein verkleidetes aber, und nachdem der erste Teil negativ gewesen war, hieß das dass jetzt der positive Teil kam. Und der konnte ja schlechterdings nur aus einem bestehen: einer Zusage. Und tatsächlich! Sie sagte ja. „Hervorragend!“ Aquila grinste siegesbewusst. „Natürlich bist du quasi schon vergeben, wie konnte ich nur denken, eine Frau wie du wäre noch frei“, erwiderte er auf ihren ersten Kommentar hin und verpackte dabei in das Kompliment zugleich auch die Aussage, dass er seine Einladung nicht davon abhängig gemacht hatte, ob sie nun noch zu haben war für eine Bindung. Um ehrlich zu sein: daran hatte Aquila überhaupt nicht gedacht. Aber dass sie quasi schon verlobt war und trotzdem mit ihm essen gehen wollte... das... nun ja... hörte sich vielversprechend an. „Deine Unabhängigkeit ist bewundernswert, Sergia. Es freut mich wirklich sehr, dass du meine Einladung annimmst. Ich werde dir in den nächsten Tagen eine Nachricht zukommen lassen über Zeit und Ort, wenn das in Ordnung für dich ist – so hast du Gelegenheit, erst in Ruhe diesen bedauerlichen Fehler zu korrigieren“, und er seiner Familie zu verklickern, dass er sich darum gekümmert hatte, „und ich werde mir etwas einfallen lassen, das einer Frau wie dir gerecht wird.“

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    Callinus


    Im Auftrag seines Herrn hatte sich Callinus auf den Weg zum Sitz der Provinzverwaltung gemacht, der auch die Kanzlei des Cursus Publicus beherbergte. Um nicht gleich ganz oben in der Hierarchie zu beginnen, suchte der Sklave zuerst das Officium des hier zuständigen Stationarius und klopfte, bevor er eintrat.


    "Salve! Ich würde gerne mit einem Verantwortlichen über die Familienwertkarte der Gens Decima sprechen. Bin ich hier richtig?"






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  • Durfte er sich geehrt fühlen, dass wir in diesem Punkt einer Meinung waren? Ich war spontan drauf und dran es ihm mit einem spielerischen "Ja, du darfst." zu erlauben, schloss im letzten Moment dann aber doch wieder meinen Mund. Ich hatte doch eben nicht so gekonnt offen gelassen, was ich dachte, um mich keine drei Augenblicke später hier doch zu verraten! Nö, ich beließ es bei einem leichten Schulterzucken und einem süßen Lächeln, dass wohl in etwa sagen wollte: "Wer weiß?"


    Kaum hatte ich dann die Einladung des Decimers angekommen, musste ich mir auch schon ein Augenrollen verkneifen. Männer! So ein Siegerlächeln konnte er aufsetzen, wenn er.. falls er es schaffen sollte, mich jemals zu mehr als nur einem kleinen Essen mit ihm zu überreden! Auf der anderen Seite natürlich war es schon ganz schön mit anzuhören, wie sich der attraktive, junge Adler plötzlich beinahe überschlug mit seinen Komplimenten, auch wenn ich mir nicht mehr so ganz sicher war, ob die jetzt noch aus seinem Kopf oder schon mehr so "aus dem Bauch heraus" kamen.... "Danke.", sagte ich natürlich trotzdem, während ich in mich hinein lächelte. "Ich werde mit großer Spannung und Vorfreude auf deinen Einfallsreichtum deine Nachricht erwarten." Mehr beiläufig und weniger wirklich bewusst strich ich mir mit meiner Zungenspitze einmal kurz über die Oberlippe und bemerkte.., dass ich tatsächlich schon ein bisschen Vorfreude (aber natürlich wirklich nur ganz, ganz minimal und eigentlich kaum der Rede wert) auf ein Wiedersehen verspührte. "Bis dahin...", stand ich auf von meinem Platz, "Vale bene.., Decimus." Zum Abschied streckte ich ihm mit einem verführerischen Lächeln meine rechte Hand entgegen.

  • Gerade hatte ich meinen Ergebnisbericht an den Postpräfekten von Italia weitergeleitet in der Hoffnung, dass dieser ihn schon bald lesen würde und mich dann zu sich zitierte, um mir zu sagen, dass er mit meiner Leistung so zufrieden war, dass er mich definitiv bei der Frage seiner Nachfolge (wann auch immer dieses Thema einmal aktuell werden würde) zu bedenken gedachte. Sergia Fausta, Praefecta Vehiculorum Italiae - das war große Musik in meinen Ohren! Und plötzlich, für einen kurzen Moment, da war es tatsächlich so, als hörte ich diese Musik. Schnell jedoch stellte sich heraus: Die himmlische Musik war nicht mehr als ein überaus irdisches Klopfen an der Bürotür. "Herein!", antwortete ich etwas enttäuscht und seufzte leise. Da hatte ich nun die große Leistung vollbracht und einen Verlust von über 21 Aurei in einen Gewinn von fast einem Aureus verwandelt und saß nun trotzdem hier und musste mich jetzt wieder mit den Sorgen des Alltags quälen. Ich blickte auf die Fingernägel meiner linken Hand. Jeden Morgen ließ ich mir die hübsch zurecht machen, und die sahen trotzdem so aus!


    Der Gast begrüßte mich und versuchte mich dann ohne jede Vorstellung seinerseits sogleich über die Familien-Wertkarte der Gens Decima auszufragen. Schätzchen, so ja nun nicht! "Salve. Ich bin Sergia Fausta, Stationaria des Cursus Publicus von Italia.", stellte ich mich erstmal ganz ruhig und fast schon im Schneckentempo vor. "Wenn du mit einem Verantwortlichen über die Familien-Wertkarte der Gens Decima sprechen möchtest, so muss ich dich leider bitten dich an ebendiese Gens Decima zu wenden. Du wirst verstehen, dass ich nicht Befugten keinerlei Auskünfte über irgendwelche Wertkarten geben darf. Tut mir Leid.", zuckte ich mit den Schultern und lächelte entschuldigend. Dann wandte ich mich den Fingernägeln meiner anderen Hand zu. Die sahen auch nicht viel besser aus. Was machte ich nur hier??

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    Callinus


    Callinus sah die Stationaria verwirrt an. Warum mit der Gens Decima sprechen? Er wurde doch von der Gens Decima geschickt? Er war befugt! Als ihr Blick wieder nach unten wanderte, hatte der Scriba kurz die Hoffnung, sie würde in irgendwelchen Unterlagen nachsehen, die auf ihrem Schreibtisch lagen. Doch stattdessen betrachtete sie ihre… Fingernägel?! Irgendwie verunsicherte ihn diese Frau ein wenig. Vielleicht hätte er es doch in einem anderen Officium versuchen sollen. Callidus räusperte sich um einen Neustart zu wagen.


    "Ähm….. Verzeihung. Ich glaube du hast mich missverstanden. Ich bin Callidus, Scriba Personalis des Senators Decimus Livianus. Er hat mich geschickt um einige Dinge betreffend der Familienwertkarte zu klären. Bist du dafür zuständig?"






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  • Ja, also wer solche Nägel hatte, der machte wohl definitiv etwas falsch im Leben! Ich seufzte leise. Zum Glück war das bei mir ja nur eine Übergangslösung, bis ich das Treppchen hinauf zur Postpräfektin von Italia geklettert sein würde. Dann gab ich mich bestimmt nicht mehr mit solchen nicht zu meiner Schönheit passenden, schmutzigen Aufgaben ab, bei denen man sich regelmäßig die Finger und bei größerer Unachtsamkeit auch die Kleidung versaute! "Äh.. ja?", ließ ich mich bei der Bitte um Verzeihung in meinen Gedanken unterbrechen und sah wieder auf. Hauptsache der Typ fragte mich jetzt nicht, ob er alternativ dann vielleicht mal etwas zu einer anderen Wertkarte fragen dürfte, der der Cornelier oder so! (Hatten die überhaupt eine? Oder schleuste der Kaiser seine Privatpost im Zweifelsfall einfach über die Kanzlei oder wohlmöglich gleich die Praetorianer-Boten quasi kostenneutral an der Kasse des Cursus Publicus vorbei?)
    Aber es kam anders. Zum Glück? Nein, diesen Zusatz konnte man sich getrost sparen, wollte mir dieser Callidus, als der er sich mir vorstellte, mir doch ernsthaft einreden, dass ich hier etwas missverstanden hätte; dass ich mit anderen Worten einen Fehler gemacht hätte! Ich lächelte den Typ mit meinem saurer-Apfel-Lächeln an. "Ja, unter diesen Umständen kann ich dir in der Tat in diesem Fall weiterhelfen. Ich konnte ohne jede Vorstellung ja nicht wissen, mit wem ich es hier zu tun habe, nicht?", schob ich vielleicht auch mit einem leicht zickigen Unterton den schwarzen Peter mit Vergnügen gleich wieder zurück in den Absender. Denn wer war ich bitteschön, dass ich solche Anschuldigungen auf mir sitzen ließ, nachdem ich im Gegenteil hier die Fehler anderer gerade erst ausgebügelt hatte! "Was genau will der Senator denn geklärt wissen?", erkundigte ich mich dann und war nach diesem Start nun kaum mehr sonderlich willig große Ausnahmen bei irgendetwas zu machen oder irgendwelche Sonderaufgaben für den werten Herrn, der mir nur diesen Diener hier geschickt hatte (an dessen Qualität sah man ja, wie wichtig es dem Senator war), auszuführen. Frechheit!

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    Callinus


    "Es liet zwar schon einige Zeit zurück, aber als der Senator Legionskommandant in Germanien war, hat er die Familienwertkarte dort mit einer ziemlich hohen Summe aufgewertet. Nun ist es jedoch so, dass sich derzeit kein Familienmitglied der Gens Decima in Germanien befindet und der Senator lässt fragen ob die Möglichkeit besteht, dieses Guthaben auf 2 weitere Provinzen aufzuteilen."


    Callinus überlegte kurz, ob er in der Zusammenfassung nicht wesentliches ausgelassen hatte, ehe er sich gleich im Detail verlor.


    "Also konkret geht es hierbei um eine Summe von 2000 Sz. Dem Senator wäre es sehr Recht, wenn man diese Summe auf die Familienwertkarten in Italia und Aegyptus aufteilen könnte. Genauer gesagt hätte er gerne 600 Sz. in Germanien belassen, während 800 Sz. auf die Familienwertkarte in Roma umgebucht würden und weitere 600 Sz. nach Aegyptus. Ist dies möglich?"






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  • Germanien.. brr. Da begann ich ja fast schon zu bibbern, wenn ich nur daran dachte, wie kalt es dort oben im Norden wohl war! Arschkalt, hätte ich beinahe geschätzt - wenn ich meinen Hintern nicht eine ziemlich heiße Nummer fände! Aber genug damit. Was wollte dieser komische Privatsekretär von mir? Ich schaute diesen Callidus möglichst neutral, obwohl er mir eben noch einen Fehler unterjubeln wollte, an und hörte ihm zu. Dann kramte ich kurz eine alte Wachstafel hervor und zitierte: "Nun, unsere Vorschriften sagen dazu Folgendes. 'Wertkarten gelten immer nur in der Provinz, in welcher sie erworben wurden.' Von der Möglichkeit einer Verschiebung irgendeines 'Wertkarten-Vermögens' steht hier nichts - zumal wir ja auch kein Merkur-Tempel sind, bei dem man in Stadt A Geld einzahlen und sich in Stadt B wieder ausbezahlen lassen kann.", gegen eine gewisse Gebühr, verstand sich. "Die Dienstleistung, die der Cursus Publicus anbietet, ist der Brief- und Pakettransport; nicht mehr und nicht weniger.", erklärte ich ernst und legte die Tafel wieder weg.
    Anschließend sah ich meinen Gegenüber streng an. Das waren mir ja die liebsten Kunden, die mir erst vorhielten, dass ich ihre Gedanken nicht lesen konnte und nicht am besten bereits drei Tage vor ihrem Erscheinen wusste, wer sie waren und was sie von mir wollten, bevor sie im Anschluss daran dann etwas verlangten, wofür der Cursus Publicus überhaupt nicht da war! Immer diese Extrawürste, die die Leute wollten! "Weißt du was? Du kannst deinem Herrn sagen, ...", setzte ich an mit der klaren Intention diesen Burschen jetzt wieder an die frische Luft zu setzen. Da kam mir in den Sinn, dass der erwähnte Herr ein Decimus und vermutlich ein Verwandter des hübschen Adlers war. Wenn ich jenen Aqulia für Dinge erwärmen wollte, für die mein in Aussicht stehender Göttergatte keinen Sinn verspürte, dann könnte ich diesen Privatsekretär jetzt nicht vergraulen. Unabhängig davon, ob Decimus Aquila überhaupt darauf eingehen würde, wäre ich ja dumm, wenn ich die pure Möglichkeit durch eine unüberlegte Aktion von Beginn an in den Wind bließ. "Du kannst ihm sagen, dass das eigentlich nicht ganz in den Aufgabenbereich des Cursus Publicus gehört. Er soll sich beim nächsten Mal vor dem Kauf überlegen, ob er eine Wertkarte für Italia erwirbt oder für Syrien, Africa oder Britannien.", sprach ich nun also etwas versöhnlicher.


    Kurz nachgedacht: "Und ich befürchte, dass sich das so ganz kostenfrei auch nicht bewerkstelligen lässt mit diesem Vermögensumzug. Ich meine, zunächst muss ich mich ja in Germanien erkundigen, ob der Wertkartenbetrag dort überhaupt noch so groß ist, dass sich ein Teil davon nach Italia und ein Teil nach Aegyptus verschicken ließe. Und im besten Fall schreibt mein Kollege im Norden dann einen positiven Brief an mich zurück, sowie einen Brief nach Aegyptus, wo man ja wissen muss, dass die Wertkarte Decima dort aufgestockt werden soll.", führte ich aus und rechnete das schnell zusammen. "Das sind drei Briefe und damit 30 Sesterzen, zuzüglich einer ebenso hohen Aufwandsentschädigung nicht nur für das Schreiben, sondern auch die Überzeugung meiner Kollegen in Germania und Aegyptus, dass sie deinem Herrn da keinen Strich durch die Rechnung machen.", wobei ich letztere 30 Sesterzen selbstverständlich ganz und gar in meine eigene Tasche wirtschaften würde. Trinkgelder belebten schließlich das Geschäft! "Ich fürchte also, dass ich für einen solchen Dienst 60 Sesterzen verlangen muss.... womit deinem Herrn aber sicherlich noch immer besser geholfen sein wird, als wenn sein Anliegen eine kostenlose Abfuhr erhielte.", fand ich am Ende meiner Rede sogar mein Lächeln wieder. Hoffentlich lohnte sich dieses Opfer hinsichtlich Aquilas überhaupt....

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    Callinus


    Callinus fühlte sich fast erschlagen von der wahren Flut an Emotionen und Information die über ihn hereinbrach. Was eine solch aus seiner Sicht verhältnismäßig kleine Bitte für weitreichende Folgen hatte. Doch die Stationaria würde bestimmt besser als er wissen, wie man sich auf den verschlungenen Paragraphenpfaden des Cursus Publicus zu recht fand. Schließlich nickte er zufrieden.


    "Ich denke mein Herr wird mit deiner vorgeschlagenen Vorgehensweise mehr als Einverstanden sein. Ich danke dir in seinem Namen und versichere dir, dass ich deinen positiv bei ihm erwähnen werde. Sergia.....?"







    SCRIBA PERSONALIS - MARCUS DECIMUS LIVIANUS

  • Oh man, wie juckte mir meine Nase bei diesen Worten schon wieder! Aber ich versuchte an Decimus Aqulia zu denken, an dessen gute Konter..versuche (auch wenn ich natürlich letztlich überlegen war - logo!) und vor allem daran, wie leidenschaftlich toll sich ein Streit mit ihm in netter, privater Umgebung vielleicht mal entwickeln könnte. "Fausta. Sergia Fausta.", lächelte ich angestrengt, während ich meinen Namen zum wiederholten Male nannte. "Ich danke dir im Voraus für deine positive Erwähnung meines Namens und werde nach dem Eingang der 60 Sesterzen * die entsprechenden Hebel in Bewegung setzen." Immer wieder ermahnte ich mich in Gedanken mein gefrorenes Lächeln aufrechtzuerhalten und freundlich zu bleiben. "Kann ich sonst noch etwas für dich tun... Callidus?", fragte ich schlussendlich das Ende dieses Gespräches nun hoffentlich damit einleitend und konnte mir dabei nicht verkneifen zu zeigen, dass ich seinen Namen nicht so schnell wieder vergessen hatte. (Diesen Namen würde ich aber auch sowas von definitiv Decimus Aquilas unter die Nase reiben....)


    Sim-Off:

    * Konto 1225; davon werde ich mir dann auch meine 30 Sz Trinkgeld abbuchen. ^^

  • http://imageshack.us/a/img818/7742/axg7.png






    Callinus


    "Calli… Nus! Nicht Callidus." nickte der Sklave schief lächelnd. Dann griff er zu einem Lederbeutel, der an der Koppel seines Gürtels hing und machte ihn los. Von dort zählte er 60 Sesterzen heraus und legte sie der Stationaria auf den Tisch.


    "Hier bitte. Die 60 Sesterzen habe ich gleich dabei. Damit sollte alles erledigt sein denke ich. Ich danke dir und wünsche noch einen schönen Tag verehrte S….Stationaria."


    Hatte sie Fausta gesagt? Callinus war vorhin im Gedanken schon bei dem, was er Senator Livianus berichten sollte und hatte nicht ganz aufgepasst. Er glaubte aber schon, dass sie ziemlich sicher Fausta gesagt hatte. Naja. Ob er es sich bis nach Hause merkte und dem Senator davon berichtete?


    Er zog den Lederbeutel wieder zu und befestigte ihn an der Koppel. Dann nickte er der Stationaria zu und verließ das Officium zufrieden.


    Sim-Off:

    ist überwiesen






    SCRIBA PERSONALIS - MARCUS DECIMUS LIVIANUS

  • Ernsthaft?? Erst begann dieses Gespräch mit der Unterstellung, dass ich diesen Kerl hier missverstanden hätte und jetzt sollte es auch noch so enden, oder was?? Absolut sicher, wie man sich nicht sicherer sein konnte, war ich mir, dass er sich vorhin noch Calli-d-us genannt hatte! Wahrscheinlich hatte er meine Laune bemerkt und wollte sich jetzt schnell noch einen anderen Namen geben, damit ich ihm nicht anschwärzen konnte bei seinem Herrn. Ans Kreuz nageln würde ich solche hinterhältigen Sklaven; sofort und auf der Stelle - wenn dieses Exemplar denn meins wäre. So lächelte ich nur weiter steif. "Wenn du meinst." Ich würde mir wohl oder übel also sicherheitshalber beide Namen versuchen zu merken. (Decimus Aquila würde ich was erzählen...!)
    Im Anschluss daran nahm ich die 60 Sesterzen entgegen, die ich bei diesem hinterhältigen Sklaven lieber besonders genau zählte. Nachdem aber alles soweit korrekt zu sein schien, nickte ich. Dann endlich zog der Kerl Leine. "Danke, den werde ich haben." ....nachdem du jetzt weg bist! Manchmal war es eben einfach zu nichts zu gebrauchen und man konnte sich nur darüber ärgern. Unfreies Sklavenpack!


    Sim-Off:

    Müsste jetzt alles deinen Wünschen entsprechend sein. Schau die neusten Versandübersichten (October 863) am besten nochmal durch und meld dich per PN, falls irgendwas verkehrt sein sollte. ;)

  • Zitat

    Original von Sergia Fausta
    Durfte er sich geehrt fühlen, dass wir in diesem Punkt einer Meinung waren? Ich war spontan drauf und dran es ihm mit einem spielerischen "Ja, du darfst." zu erlauben, schloss im letzten Moment dann aber doch wieder meinen Mund. Ich hatte doch eben nicht so gekonnt offen gelassen, was ich dachte, um mich keine drei Augenblicke später hier doch zu verraten! Nö, ich beließ es bei einem leichten Schulterzucken und einem süßen Lächeln, dass wohl in etwa sagen wollte: "Wer weiß?"


    Kaum hatte ich dann die Einladung des Decimers angekommen, musste ich mir auch schon ein Augenrollen verkneifen. Männer! So ein Siegerlächeln konnte er aufsetzen, wenn er.. falls er es schaffen sollte, mich jemals zu mehr als nur einem kleinen Essen mit ihm zu überreden! Auf der anderen Seite natürlich war es schon ganz schön mit anzuhören, wie sich der attraktive, junge Adler plötzlich beinahe überschlug mit seinen Komplimenten, auch wenn ich mir nicht mehr so ganz sicher war, ob die jetzt noch aus seinem Kopf oder schon mehr so "aus dem Bauch heraus" kamen.... "Danke.", sagte ich natürlich trotzdem, während ich in mich hinein lächelte. "Ich werde mit großer Spannung und Vorfreude auf deinen Einfallsreichtum deine Nachricht erwarten." Mehr beiläufig und weniger wirklich bewusst strich ich mir mit meiner Zungenspitze einmal kurz über die Oberlippe und bemerkte.., dass ich tatsächlich schon ein bisschen Vorfreude (aber natürlich wirklich nur ganz, ganz minimal und eigentlich kaum der Rede wert) auf ein Wiedersehen verspührte. "Bis dahin...", stand ich auf von meinem Platz, "Vale bene.., Decimus." Zum Abschied streckte ich ihm mit einem verführerischen Lächeln meine rechte Hand entgegen.


    Sie widersprach ihm immer noch nicht, sondern lächelte nur, und das erneut auf diese spezielle Art. Wenn das mal nicht eindeutig war... Aquila war sich sicher, dass es nur einen Grund hatte, warum sie so reagierte: weil ihr die Unterhaltung genauso gefiel wie ihm, weil sie sich geschmeichelt fühlte – so sah sie jedenfalls aus –, und allerhöchstwahrscheinlichst weil sie ihn einfach toll fand. Das Leben konnte manchmal schon herrlich sein, dachte er, wenn man beispielsweise in einem Officium des Cursus Publicus auf eine Frau wie die hier traf. Nicht nur hübsch, sondern auch nicht auf den Mund gefallen. Aus dem gerade in diesem Augenblick plötzlich ihre Zungenspitze auftauchte und über die Oberlippe fuhr, kurz nur, aber doch lange genug, dass Aquila es sehen konnte – was ihn für einen Moment ebenso sprachlos wie noch siegessicherer machte. Seine Augenbrauen zuckten ganz kurz nach oben, und er räusperte sich. Das Abendessen versprach... gut zu werden, wenn ihr Gespräch da genauso weiter ging, wie es sich hier entwickelt hatte. Immer noch lächelnd, diesmal allerdings wieder mit einem deutlich größeren Anteil an Charme als an mehr oder weniger passendem Selbstbewusstsein, erhob auch er sich, nahm die ihm angebotene Hand – und hob sie leicht an, während er sich nach vorne neigte, bis seine Lippen sie fast berührten und er einen Kuss darauf hauchen konnte. „Du wirst von mir hören. Vale bene, Sergia.“ Mit einem Augenzwinkern ließ er ihre Hand dann los und verließ dann das Officium.

  • Nachdem ich mich bereits brieflich bei meinem helvetischen Cousin Marcus Commodus so halb darüber beschwert hatte, war es nach mittlereile über drei Monaten (oder mit anderen Worten: nach über einem Viertel Jahr; zum Vergleich: eine ganze Jahreszeit verging so ungefähr in diesem Zeitraum) eindeutig für mich an der Zeit, dass ich etwas aktiver in Sachen meiner Beförderung wurde! Ich überlegte: Vielleicht sollte ich der Acta Diurna einen Artikel zukommen lassen, in welchem ich mich über diese aus meiner Sicht wirklich absolut unhaltbaren Zustände am cornelischen Kaiserhof beschwerte? Andererseits, so ging es mir durch den Kopf, könnte ich mich sicherlich kaum so öffentlich beschweren, ohne dass ich Gefahr lief letztlich genau für diese Beschwerde betreffs des Postens des Praefectus Vehiculorum übergangen zu werden. Da half selbst eine anonyme Post sicher nicht viel, weil mir das Schicksal anderer für gewöhnlich relativ egal war (solange es mir nichts nutzte), sodass ich nicht einmal wusste, ob ich hier als einzige betroffen war oder ob gar noch andere mein Schicksal teilten.
    Was blieb mir als Alternative? - Oh, da hatte ich mir schon ein paar Gedanken gemacht! Wie gewöhnlich nämlich kamen die Postsendungen, die vom Palatin aus mit dem Cursus Publicus verschickt wurden, zunächst in die Büros des Cursus Publicus von Rom. Hier mussten ja die armen Stationarii, darunter auch meine Wenigkeit, für die entsprechenden Eintragungen in die Versandlisten sorgen....


    Ich machte mir also einen Postumius Rufus genannten Tabellarius zum Verbündeten in meiner Sache. Eigentlich hatte ich ihm als Stationaria natürlich nichts zu sagen, doch als quasi "Praefecta Vehiculorum in spe" hatte ich ihn vergleichsweise leicht für mich gewinnen können. Von ihm bekam ich fortan auf meinen persönlichen Schreibtisch unter anderem alle von der Kanzlei ausgehenden Briefe, die ich nun nach dem Motto "Wie du mir, so ich dir!" ebenfalls in einem weit gemächlicheren Tempo in die entsprechenden Listen eintrug und dann in den eigentlich Versand weiterleitete. Was besonders wichtig aussah, das war von dieser Aktion natürlich ausgenommen.
    Nichtsdestotrotz: Alle künftigen Schreiben aus der kaiserlichen Kanzlei würden fortan (offiziell natürlich aufgrund der Jahreszeit, des Schnees in den Alpen, vermehrter Stürmchen auf dem Meer und so weiter) ein wenig länger brauchen, bis sie ihren Zielort erreicht haben würden. Während für alle gewöhnlichen Postsendungen alles blieb, wie es war, würden Briefe aus der Kanzlei bis zu meiner Beförderung so also etwa 33 bis 40 Prozent länger unterwegs sein. * Das erste "Opfer" der verlängerten Postreisezeit war schnell gefunden....


    Sim-Off:

    * Übersetzt: Kanzlei => GER dauert fortan 4, Kanzlei => AEG fortan 7 Tage.
    Alle sonstigen Sendungen (auch die an die Kanzlei) sind davon nicht betroffen.

  • Merke: Die richtige "Öffentlichkeitsarbeit" spornt den Palatin weit mehr zur Arbeit an, als ein paar zu spät ankommende Briefe. Wenn die Kanzlei jetzt bereits überarbeitet war, dann war ja auch logisch, dass es kaum noch einen Unterschied machte, ob die Post nur lange auf sich warten ließ oder eben noch ein kleines bisschen länger. Diese Lehre zog ich aus dieser ganzen Geschichte, als mich diesen schönen Morgens die folgende todschicke Urkunde aus der Kanzlei erreichte:


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    SERGIA FAUSTA


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XVI KAL IAN DCCCLXIV A.U.C. (17.12.2013/110 n.Chr.).


    ZUR
    PRAEFECTA VEHICULORUM
    IM
    CURSUS PUBLICUS ITALIA




    Geschafft! Ich war endlich Praefecta Vehiculorum des italischen Cursus Publicus! Das hieß nun natürlich auch, dass meine Stänkereien gegen den Palatin erstmal ein Ende haben mussten. Aber Moment: Meine "Öffentlichkeitsarbeit" war sicherlich eh schon halb übertüncht, halb von den Stadtkohorten entfernt worden. Darum bräuchte ich mich also nicht zu kümmern. Und der Briefversand vom Palatin? Genau genommen bräuchte ich mich auch darum nicht zu kümmern. Denn jetzt, wo ich selbst Postpräfektin von Italia war, sorgte ja ein anderer armer Stationarius für die Eintragungen in die Versandtlisten, einer, der nicht absichtlich die Briefe aus der Kanzlei als zweitklassige Ware behandelte. (Und täte er es doch, dann könnte er aber was erleben!) Auch das Problem löste sich also mit meiner Beförderung ganz von allein. * Prima, oder? Jetzt fix noch meinen alten Arbeitsplatz geräumt und dann auf an meine neue Wirkungsstätte....


    Sim-Off:

    * Übersetzt: Everything back to normal.

  • Da war ich nun. Marcus Artorius Rufinus. Stationarius. Ich atmete positiv gestimmt ein. Ein bisschen vorfreudig. Ein bisschen aufgeregt. Dann ließ ich die Luft langsam wieder aus meinen Lungen entweichen. Ein hübscher eigener Arbeitsplatz stand mir zu Verfügung. Ich ließ mir von irgendeinem Turbo erklären, was meine Aufgaben waren. Den Nobo vom Einstellungsgespräch hatte ich leider nicht finden können. Aber dieser Turbo war auch ganz in Ordnung.


    Mittag. Zeit für eine kurze Halbzeitbilanz: Das Erklären und Einführen war schneller gegangen, als ich dachte. Danach war Turbo wieder an seine eigentliche Arbeit gegangen. Er saß an seinem Platz. Er las. Er schrieb. Dann las er wieder. An drei weiteren Plätzen bot sich das gleiche Bild. Die restlichen schätzungsweise zwei Drittel des Raumes waren leer. Die Zeit verging. Langsam. Sehr langsam. Die Stadttore waren zu. Kein Postbote kam rein, keiner raus. Weder kam also Post an, die ich an die Tabellarii hätte verteilen können. Noch machte sich in diesen Tagen scheinbar irgendwer die Mühe, hier in Rom Briefe zu schreiben. Die Stadttore waren ja zu. Verschickt werden konnte also sowieso nichts.


    Feierabend. Ich war geschafft. KO. Fix und fertig. Wovon? Vom Herumsitzen und dem Versuch die Zeit totzuschlagen. Vor lauter Langeweile hatte ich sogar schon meinen Dankesbrief an meinen Patron geschrieben. Der war eigentlich erst für heute Abend geplant. Naja. Ging ich heute Abend dafür eben noch was trinken. Das frisch verdiente Geld gleich wieder auf den Kopf hauen. Außerdem wollte ich meine neuen Arbeitskollegen etwas kennenlernen. Zwei Fliegen, eine Klappe. Und dann war mein Gehalt auch schon verbraten....

  • [Blockierte Grafik: https://dl.dropboxusercontent.com/u/16275162/Apollodorus.png]



    Apollodorus war ein wenig unwohl, wegen dem großen Beutel Bargeld den er mit sich trug. Vielleicht hätte er doch noch den germanischen Sklaven mitnehmen sollen. Der war groß und furchteinflössend. Zumindest hatte er das immer von ihm gedacht. Nach der Schlappe am Vormittag war er sich sicher diese Aufgabe meistern zu können. So trat er zum Officium des Stationarius und klopfte an die Tür.




    VILICUS - GENS ANNAEA

  • Es war gerade meine zweite Frühstückspause. Die zwischen der ersten Frühstückspause und der großen Mittagspause. Und schon jetzt freute ich mich auf die Nachmittagspause, weil mein Kollege Naso (und der hatte wirklich einen riesigen Zinken im Gesicht) Geburtstag hatte. Da gab es später einen kleinen Umtrunk mit Keksen und Kuchen und anderen leichten Leckereien. - Plötzlich klopfte es an der Bürotür. Schreckhaft nahm ich meine Füße vom Schreibtisch und setzte mich gerade und aufrecht an meinen Platz.


    "Herrein!"


    Hoffentlich war das nicht der Chef.. Mein Kollege Aulus war vor drei Monaten gefeuert worden, nachdem der Chef ihn beim Schlafen während der Arbeitszeit erwischt hatte! (Vielleicht war es auch die Tatsache, dass er zusmmen mit einer Kundin geschlafen hatte während der Arbeitszeit. Aber wer wusste das schon so genau, wo der Postpräfekt da seine Grenzen hatte?)


    "Der Stationarius Marcus Rufinus von den Artorii Rufi wünscht einen.."


    Es war nicht der Chef. Da wurde meine Haltung gleich wieder entspannter und meine Stimme weniger förmlich.


    "..schönen Tag. Was kann ich für dich tun? Wie kann ich dir helfen?"


    Und wieso fiel mir keine weitere Frage nach diesem Muster ein? Ich lächelte den unbekannten Mann in meiner typisch unbeschwerten Art an.

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    "Salve, Marcus Artorius Rufinus. Ich danke dir. Mein Name ist Kaeso Annaeanus Apollodorus. Ich bin Vilicus in den Diensten des Praetoriers Kaeso Annaeus Modestus und in seinem Namen hier. Ich möchte mich erkundigen, ob die Familienwertkarte des Gens Annaea noch besteht."


    begrüßte Apollodorus den Postbeamten und erwiderte das freundliche Lächeln. Er war ihm deutlich sympathischer als die Praetorianer die er vor Kurzem getroffen hatte, denn er war weitaus weniger bedrohlich. Ja, sogar eher freundlich und sehr höflich!




    VILICUS - GENS ANNAEA

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