[Habitatio] Unterkunft des Centurio Cohors II, Centuria IV


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Massa erwartete Fontinalis bereits. Vor ihm lagen Wachstafeln - geordnet nach Namen. Eine Kontrolle hatte noch Ausbildungslücken ergeben, daher das anberaumte Gespräch mit seinem Stellvertreter.


    "Salve Fontinalis. Was ich möchte, ist schnell gesagt. Es erübrigt sich, erst umständlich Platz zu nehmen." Er stellte die Erklärung voran, um nicht unhöflich zu wirken. "Mir geht es um die Ausbildung unserer Tirones. Ich habe festgestellt, dass bei Tiro Ferox noch die Reitausbildung fehlt. Außerdem müssen Ferox und Corvinus noch das Schwimmen absolvieren. Aktuell ist mir nicht bekannt, ob beide bereits schwimmen können und nur etwas Training brauchen, oder ob sie ausführlichen Schwimmunterricht benötigen. Ich möchte, dass du dich darum kümmerst. Fang zeitnah an und erstatte mir Bericht.
    Ich denke, der Auftrag ist klar, oder hast du Fragen?



  • Thyrsus hatte zuerst die Rüstung geputzt und alles gesäubert, sich selbst inbegriffen. Danach erst betrat er, frisch rasiert, die Unterkunft des Centurios.


    Tiro Thyrsus meldet sich zur Unterredung wie befohlen Centurio Massa.
    Er stand stramm, wie immer, und irgendwie hatte er langsam gefallen daran gefunden.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Massa unterschrieb gerade die Nachricht auf der Wachstafel, als Thyrsus den raum betrat. Er blickte auf, als er gegrüßt wurde, dann erhob er sich und trat auf den Tiro zu.


    "Movemini Miles! Der heutige Tag bleibt vermutlich in besonderer Erinnerung", begann Massa. Er betrachtete das junge Gesicht, bevor er fortfuhr. "Heute beginnt für dich der reguläre Dienstantritt unter den Adlern, und zwar als vollwertiger Soldat der Secunda. Glückwunsch Terentius Thyrsus!" Die Hand des Centurios drückte kurzfristig die Schulter des jungen Mannes. "Was dir noch fehlt, ist die Ernennungsurkunden. In deinem Fall wird der Legatus entscheiden, ob er dich meiner Centurie oder der Reiterei zuordnen wird. Ich habe ein Schreiben vorbereitet, das dich zudem als potentiellen Kandidaten für die Beförderungsprämie ausweist. Nimm die Tafel und melde dich in der Principia. Solltest du mir zugeteilt werden, dann melde dich bei mir zurück."


    Er warf noch einen letzten Blick auf die Tabula, dann reichte er sie Thyrsus.



    nomen: Lucius Terentius Thyrsus
    Meldung zum Dienst: ANTE DIEM XVIII KAL SEP DCCCLXI A.U.C. (15.8.2011/108 n.Chr.)



    Oben genannter Tiro hat mit dem heutigen Tag seine Grundausbildung beendet. Wegen besonderer Eignung kann ich ihn über den Einsatz in meiner Centurie hinaus, auch als zukünftigen Eques empfehlen.


    Centurio Artorius Massa


    Sim-Off:

    Ich bitte bis zur offiziellen Ernennung um die Teilnahme an der Formationsausbildung.


  • Für mich war erst mal alles klar. Ich musste Reit und Schwimmunterricht geben. Auch wusste ich wer die glücklichem waren. Soweit brauchte ich auch keine fragen mehr stellen. Nein Centurio. Ich habe keine fragen mehr. Ich werde sofort damit beginnen und dir Bericht erstatten.

  • Thyrsus war stolz, mehr als das. Er stand stramm, so stramm wie nie zuvor, als er die Tabula erhielt.
    Centurio ich danke dir und egal wo ich dienen werde, ich werde diich nicht enttäuschen. Duund der Optio haben mich ausgebildet, mein Dank gilt alleine Euch.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Es kam nicht oft vor, dass sich Tirones beim Ausbildungsende regelrecht bedankten. Manche mochten die Ausbildung als selbstverständlich hinnehmen, anderen fehlten vielleicht die Worte. Massa jedenfalls honorierte die Dankesworte auf seine Weise. Er nickte ein ganz klein wenig, während sein Mund sich einseitig zu einem Lächeln verzog. "Viel Erfolg beim weiteren Karriereweg! Und jetzt Abite Miles!" Die Bezeichnung Tiro gehörte der Vergangenheit an.




  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Am Abend nach dem abgeschlossenen Schwimmtraining saß Massa an seinem Schreibtisch und vervollständigte den Tagesbericht. Anschließend zog er sich die Akte von Tiro Corvinus heran, blätterte sie durch und machte sich noch vereinzelt Notizen. Dann erhob er sich, ging zur Tür und streckte den Kopf in den Barackengang hinaus.


    "Tiro Corvinus, sofort zu mir!"
    Ohne abzuwarten, ging er zu seinem Schreibtisch zurück. Die Tür stand noch offen, während er eine Wachstafel nahm und in gut leserlicher Schrift eine Nachricht niederschrieb. Gemurmel drang indes zu ihm durch, vereinzelt Schritte und manchmal auch ein Fluch oder ein Lachen.



  • Corvinus kam im Laufschritt zur Unterkunft des Centurios.
    In selbiger ging er in Grundstellung, salutierte kurz und sagte:
    "Tiro Corvinus meldet sich wie befohlen Centurio!"


    Er trug dabei nur die einfache Soldatentunika und Caligae, zusätzlich verströmte er den Geruch von Öl und dem Schmutz an seinen Händen nach zu urteilen hatte er gerade seine Rüstung poliert. Wie immer bedurfte die Lorica Segmenta ihre tägliche Pflege.


  • Centurio Marcus Artorius Massa


    Sim-Off:


    1. Die Abwesenheit deines Ausbilders soll nicht zu deinem Nachteil sein.
    2. Ich möchte Aktivität belohnen.


    "Ah, das ging ja schnell", sagte Massa und blickte auf, als der Tiro den Raum betrat. Zwar bemühte sich jeder aus seiner Centurie, möglichst schnell zu sein, aber bei Corvunus hatte es immer den Anschein, er wäre noch ein Quäntchen schneller als die anderen. Alles war anscheinend makellos an diesem aufstrebenden Jungsoldaten: das Auftreten, die Erscheinung, die Trainingsleistung, nicht zuletzt die Einsatzbereitschaft. Massa stand auf und trat auf Corvinus zu.


    "Movemini Miles!" Massa wartete, bis Corvinus bequem stand, dann fuhr er fort. "Ich bin sehr zufrieden mit deinen Leistungen. Wenn du dich weiterhin in diesem Maße engagierst, sage ich dir hier und heute eine nennenswerte Karriere voraus. Mit dem heutigen Tag hast du die erste Stufe der Leiter bereits erklommen. Herzlichen Glückwunsch zur Ernennung! Du bist ab heute ein vollwertiger Legionär der Secunda." Wie immer drückte die Hand des Centurios kurz die Schulter des jungen Mannes. "Ich habe ein Schreiben für die Fertigung der Ernennungsurkunde und das Schreiben für die Beförderungsprämie vorbereitet." Mit diesen Worten ging Massa zu seinem Schreibtisch, nahm die beiden Tafeln und reichte sie an Corvinus. "Die Prämie ist in der Principia abzuholen."



    nomen: Lucius Helvetius Corvinus
    Meldung zum Dienst: ANTE DIEM III KAL SEP DCCCLXI A.U.C. (30.8.2011/108 n.Chr.)



    Oben genannter Tiro hat mit dem heutigen Tag seine Grundausbildung beendet.


    Centurio Artorius Massa



  • Corvinus schien vor Stolz platzen zu wollen. Nur ganz kurz stahl sich ein triumphierendes Grinsen auf sein Gesicht als der Centurio ihn lobte. Doch schnell hatte er sich wieder im Griff.
    "Vielen Dank für deine Worte Centurio ich werde dich, die Secunda und meine Familie nicht enttäuschen."


    Corvinus schien noch einen Moment mit sich zu kämpfen bevor er sich offensichtlich noch zu einer Frage durchrang.


    "Centurio gestattest du mir noch eine Frage?"


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Eine Frage, bevor der frisch gebackene Legionär die Unterlagen entgegennahm? Mit einer ähnlichen Vorliebe wie die bei Thyrsus rechnete Massa nicht. Weder hatte er bei ihm besondere Neigungen festgestellt noch glaubte er, dass Corvinus zur Reiterei wechseln wollte. Möglicherweise träumte der junge Mann aber von einer Zukunft bei einer anderen Einheit. Häufig hörte der Centurio, wie Legionäre davon schwärmten, einmal in der Garde dienen zu dürfen. Tja, Massa würde sich überraschen lassen, denn anderes blieb ihm auch nicht übrig. Noch immer hielt er die Unterlagen in der Hand. Auf die Idee, der Tiro würde um die Verlängerung seiner Grundausbildung bitten, kam er nicht.


    "Natürlich kannst du mir eine Frage stellen. Nur zu." Heute würde er gnädig sein. Den Tag ihrer Aufnahme in die Legion sollten die ehemaligen Tirones in guter Erinnerung behalten. Das stärkte den Einsatzwillen umso mehr.



  • Nachdem am Tor wieder ruhe eingekehrt war machte ich mich auf dem Weg um Centurio Massa
    von dem vorfall in Kenntnis zu setzen. Es war mitten in der nacht und ein Tiro war unerlaubt davon gelaufen, das konnte nur schleicht ausgehenKlopf, klopf. So erhob ich meine Hand und Klopfte


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Das Beförderungsgesuch und die Bestätigung für die Prämienberechtigung für Ferox lagen in der Principia. Massa überflog die Liste seiner Pflichten, befand aber, dass alles Wichtige erledigt und alles andere bis morgen warten konnte. Er ließ sich auf dem Korbsessel nieder, lehnte sich zurück und seufzte entspannt, als es klopfte.


    "Boh man, habe ich denn niemals Ruhe?", brummelte er. "Was gibt es?"



  • Als Corvinus ihn runterließ, nachdem sie von der Krankenstation gekommen waren, und Hadamar einen leichten Schlag auf den Kopf spürte, konnte er sogar wieder grinsen, wenn auch nur flüchtig. „Hajo. Wird mich schon net in Stücke reißen…“ Im Grunde, redete er sich ein, stimmte das ja. Was konnte der Centurio schon groß machen? Ihn bestrafen, sicher, aber es war nicht das erste Mal, dass er eine Strafe bekam – oder sonst wie irgendwas einstecken musste. Augen zu und durch, und dann hatte man es auch schon wieder hinter sich. Es sei denn… es sei denn der Centurio beschloss, dass ihn rauszuwerfen aus der Legio, weil er sich als Tiro so was rausgenommen hatte, aber daran glaubte Hadamar nicht. Daran wollte er nicht glauben, so einfach war das.


    Immer noch humpelnd, aber sehr bemüht, so unbeeinträchtigt wie möglich zu gehen und zu wirken, betrat er also die Unterkunft, in der der Centurio zu finden war – und fand den Optio vor der Tür vor. Und mit einem Mal war da dieses Unbehagen da in ihm, das fast immer da war, wenn ihm eine Standpauke drohte.

  • Ohne zu zögern trat ich ein. Salve Centurio Massa, entschuldige die störung. Aber es gab einen zwischenfall am Tor. Eun Tiro war darin verwuckelt. Sein Name ist Ferox. Er wurde beim eindringen ins Castellum gestellt in strammer Haltung stand ich da und wartete auf eine reaktion von Massa. Diese würde nicht gut ausfallen, das wusste ich jetzt schon


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Eine positive Antwort hätte Massa dem Überbringer noch verziehen, aber am heutigen Abend stand ihm der Sinn nicht mehr nach Ärger.


    "Zum Hades mit diesem Tiro", brüllte Massa und sprang auf die Füße. "Wer ist es, sagst du? Feerox?" Endlich verknüpfte er mit dem Namen den richtigen Mann. "Ferox? Der Ferox, den ich gerade erst zur Beförderung in der Principia vorgeschlagen habe? Sprechen wir von diesem?" Massas Blick fiel auf Ferox, der hinter Fontinalis stand.


    "Und er wurde beim Eindringen ins Castellum gestellt? Gestellt? Beim Eindringen?" Massas Halsschlagader schwoll bei jedem Satz noch mehr an. Massa blickte von Fontinalis zu Ferox. Zielstrebig schritt er auf ihn zu und blieb unmittelbar vor ihm stehen. So nah, dass kaum eine Handbreite zwischen beider Nasen Platz fand.


    "Was hast du dazu zu sagen?!"



  • Noch bevor er sich beim Optio melden konnte, trat der schon ein – und es dauerte nur einen Moment, da hörte Hadamar den Centurio schon brüllen. Auweia... der klang sauer. Der klang RICHTIG sauer. Hinter dem Optio betrat nun auch Hadamar das Zimmer und konnte schon die typischen Anzeichen sehen, die darauf hinwiesen, dass Massa wütend wurde... nicht dass das nötig gewesen wäre. Die Lautstärke war da schon Hinweis genug dafür. Und Hadamar war so darauf fixiert, irgendwie diesen Wutausbruch zu überstehen, dass er erst nach einem Augenblick kapierte, was der Centurio gerade gesagt hatte. „Bewas?“ entfuhr es ihm erstaunt, während Massa noch tobte, und dann kam der Kerl schon auf ihn zugestürmt wie eine Wildsau und baute sich dicht vor ihm auf. Und jeder Gedanke an Beförderung war weggefegt bei Hadamar.
    Am liebsten wäre er zurückgewichen, einen Schritt mindestens, eher noch viel mehr, aber auch wenn er recht gut darin war, sich vor irgendwas zu drücken oder aus Ärger raus zu lavieren – wenn es hart auf hart kam, hatte er noch nie gekniffen. Möglichkeiten zu nutzen, um glimpflicher davon zu kommen, war eine Sache, aber davon laufen kam nicht in Frage.


    Anstatt also dem Fluchtreflex nachzugeben, blieb Hadamar also stehen – mehr noch: er salutierte, ungeachtet der Tatsache, dass der Centurio so dicht vor ihm zum Stehen gekommen war, dass nicht mehr viel Platz zwischen ihren beiden Gesichtern war. Und er ignorierte weiterhin die Schmerzen in seinem Bein und blieb stramm stehen, auch als Massa ihn so laut anbrüllte, dass ihm die Ohren klingelten. Nur was er auf die Frage antworten sollte, war ihm nicht so ganz klar. Nichts wäre wohl korrekt gewesen, war ja eigentlich schon alles gesagt worden, aber dass das nicht so gut ankommen würde, war ihm klar. „Ehm. Ich musste in die Stadt, Centurio“, antwortete er. „Familiensache.“ War wohl besser, mutmaßte er, sich auch hier erst mal kurz zu fassen... wenn er weitere Fragen ins Gesicht gebrüllt bekam, konnte er immer noch ausführlicher antworten.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Es musste dem Überlebenswillen des Straffälligen zuzuordnen sein, dass der in dieser Situation noch salutierte. Wäre er zurückgewichen, Massa hätte gewusst, dass die reguläre Aufnahme in die Armee ein Fehler war. Der Centurio konnte diese Tatsache zwar nicht bewusst schätzen, aber es musste bereits als Vorteil bewertet werden, wenn Massa keine weiteren Ansatzpunkte für Kritik präsentiert bekam. Die Antwort des Junglegionärs jedoch stellte den Offizier keineswegs zufrieden. Selbst wenn sie verständlich gewesen wäre, Massa befand sich derartig in Fahrt, ihn würde so schnell nichts stoppen.


    "Es gibt in der Stadt keine Familiensachen zu erledigen", schnauzte Massa zurück. "Deine Familie ist die Legion, und dort sage ich, um was du dich kümmern musst und um was nicht." Er schnaufte mehrmals, weil er sich Luft verschaffen musste. Der Blutdruck kursierte in Höhengraden, die für das Herz des betagten Offiziers unzuträglich waren. "Jedwede Eigenerlaubnisse und Eigenentscheidungen sind nicht erlaubt!" Wieder schnaufte er, fast klang es schon schwerfällig.
    "Wie stehe ich denn jetzt bei den Tribunen und dem Legaten da? Ich melde die bestandene Grundausbildung bei einem Tiro, ersuche um dessen Aufnahme in die Legion durch Beförderung zum Legionär und dann? Dann schleichst du Vollidiot hier rein und raus, als wäre das Kastell ein Lupanar oder eine Kneipe." Die benötigte Luft zum Sprechen bei der Aufregung wurde knapp. Massas Redefluss kam ins Stocken, die Gesichtshaut wechselte von rötlich zu fahl. "Soll ich jetzt etwa um deine Degradierung ersuchen?" Jetzt brauchte er definitiv eine Pause. Außerdem sollte Ferox zusehen, wie er mit dem Gesagten zurechtkam.



  • Hadamars unverletztes Bein begann zu zittern, je länger er sein Gewicht so gut es ging nur darauf ließ – und zugleich wurden die Schmerzen in seinem anderen stärker, je länger er in strammer Haltung vor dem Centurio stand und es nicht komplett entlasten konnte. Irgendwie eine beschissene Situation... aber Hadamar wollte nicht schwach erscheinen, nicht jetzt, nicht vor dem Centurio. Also blieb er stehen, mit zusammengebissenen Zähnen, und ließ sich weiter anbrüllen.
    Und brauchte wieder einen Moment, bis er kapierte, was er zu hören bekam... neben dem ganzen Rumgemotze war da ganz klar vor allem eine Sache zu hören: bestandene Grundausbildung. Beförderung zum Legionär. Hadamar versuchte ja, sich zusammenzureißen, aber wo ihm das bei seinem... nun ja, Schiss vor dieser Situation gelungen war, und bei den Schmerzen wenigstens halbwegs gelang, hatte er bei seiner Verblüffung jetzt ein wenig mehr Mühe damit. Seine Augen wurden größer, sein Mund klappte leicht auf, bevor er sich – mit Hilfe von Massas Brüllerei – daran erinnerte, warum er überhaupt hier war, und ihn wieder zuklappte. Perplex blieb er trotzdem. Grundausbildung bestanden? Er? Der Centurio hatte ihn tatsächlich für gut genug gehalten? Das war... das war... wuha!


    Hadamar starrte den Centurio weiter an, und neben dem ganzen Angeschnauztwerden und Perplexsein schaffte es ein Teil von ihm doch tatsächlich, parallel dazu noch beinahe fasziniert den Farbwechsel in Massas Gesicht zu beobachten. Dann allerdings schwieg dieser plötzlich, und nun war es die Stille, die in Hadamars Ohren klingelte. Einen Moment später wurde ihm klar, dass es jetzt wieder an ihm war zu reden – aber er wusste immer noch nicht so recht, was er antworten sollte. Zu erklären was ihm seine Familie bedeutete, und dass sie seine Familie war und bleiben würde, trotz seiner Zugehörigkeit zur Legio, schied aus. Dass er sich, davon abgesehen, für seine Verhältnisse ja vorbildlich an die Regeln hier hielt, ebenso. Mitleid und eine Entschuldigung, weil er gar nicht daran gedacht hatte, wie der Centurio vor seinen Vorgesetzten da stand? Keine Chance. Hadamar hatte zwar nicht daran gedacht, und das tat ihm sogar ein bisschen leid, aber wenn er das laut sagte, würde der Centurio ihn wohl in Grund und Boden stampfen. Mal ganz abgesehen davon, dass die Sache selbst ihm nicht leid tat... und dass er es vermutlich wieder tun würde, in einer ähnlichen Situation. Aber das hatte Massa zum Glück nicht gefragt.
    „Nee, in ne Kneipe rein- oder rauszuschleichen ist deutlich einfacher“, platzte es ohne nachzudenken aus ihm heraus, bevor sich die Stille zu lang ziehen konnte. Und dann wich er dem Blick aus und sah kurz zu seinen Füßen hinunter, bevor er Massa wieder ansah. Blieb also noch die Sache mit der Degradierung. „Ehm. Nein, Centurio“, antwortete er dann simpel. Was hätte er auch sonst antworten sollen? Weinerliches Rumbetteln, er möge ihn doch verschonen und es wär ja alles gar nicht so schlimm gewesen und es käm auch nie wieder vor, ganz bestimmt nicht, Ehrenwort – kam nicht in Frage. Und ein ja erst recht nicht. Himmel, er war Legionär, oder würde es bald sein, wenn diese Beförderung durchging! Da würde er doch nicht freiwillig drauf verzichten, sollte der Centurio sich doch was anderes einfallen lassen, womit er ihn für seinen Mist bestrafen konnte!

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