Cubiculum|Flavia Domitilla

  • Die Sklavin ließ sich nicht lange bitten und gab ihr Werk zu Gehör. Nun ja, sie war etwas leise, als ob sie sich für etwas Skandalöses schämen müsse. Oder lag es einfach an ihrer Schüchternheit, oder gar an ihrer Angespanntheit, etwas falsch machen zu können? Gleich was es auch war, die Flavia empfand es als störend und machte ihrer Frustration Platz, indem sie „Lauter!“ dazwischenrief. Einem Befehl, dem die Sklavin sofort nachkam. Doch trotz all ihrer Bemühungen, schien Domitilla alles andere als begeistert zu sein. Immer wieder konnte man sie Kopfschüttelnd und wild gestikulierend beobachten.
    „Nein, Nein Nein!“, rief Domitilla, nachdem Evridiki geendet hatte. „Ich muss zwar zugeben, dein Brief ist hervorragend formuliert, und er trifft auch den Kern der Sache, aber…“ Domitilla hatte sich erhoben und trat an den Schreibtisch heran, an dem die Sklavin noch immer saß. Dann entriss sie der Sklavin die Tabula und nahm den Stilus zur Hand und versah den in Wachs geritzten Text mit ihrer Korrektur.



    Salve Vater!


    Ich hoffe, du bist wohlauf und erfreust dich bester Gesundheit und bestem Gemüt. Und doch muss ich dir mitteilen, dass mein eigenes Glück von einem äußerst unpässlichen Umstand getrübt wird: So sehr es mir widerstrebt, dich, Pater, und dein Ermessen anzuzweifeln, sehe ich mich in diesem Fall dazu gezwungen. Denn, so lass mich - in der Hoffnung, du mögest mein Anliegen verstehen - erklären, Der Ehemann, den du für mich wähltest, weckt in mir allzu große Zweifel, ob diese deine Entscheidung die Richtige sein kann. Diese starken Zweifel sind dadurch bedingt, dass die familiären Bindungen dieses Mannes zur Germanischen Stammesherkunft, und der damit einhergehenden Barbarei und Identität als Homines Novi, keine sind, die ich mir und unserer Gens guten Gewissens zumuten könnte. Eine solche Verbindung entspräche nicht meiner Vorstellung eines schicklichen Eherverhältnisses. Ich möchte also erneut betonen, dass ich dich dringendst ersuche, meine Sache anzuhören und deine Entscheidung bezüglich meines künftigen Ehepartners zu überdenken.
    Mögen die Götter dir auch in Zukunft gewogen sein,


    Domitilla


    „In diesem Fall kannst du dir das ganze geheuchelte Geplänkel sparen!“ Domitilla ließ den Stilus auf die Schreibtischplatte fallen und gab der Sklavin die Tabula wieder zurück. „Schreib den Brief neu! Candace wird dir die Adresse nennen. Und dann seht zu, dass der Brief seinen Weg nach Ravenna findet!“
    Das Dunkel im Antlitz der Flavia hatte sich inzwischen wieder verflüchtigt. Selbstgefällig ließ sie sich wieder auf ihrer Kline nieder, um sich wieder ihrer Schriftrolle zu widmen. Der Sklavin schenkte sie nun keinerlei Aufmerksamkeit mehr, während sie schrieb.


    In der Zwischenzeit war Candace zu der Neuen herangetreten. Wenigstens sie hatte nun ein kleines Lächeln für Evridiki übrig. „Das hast du gut gemacht!“, flüsterte sie ihr zu. Das Mädchen hatte doch gerade bewiesen, welche besonderen Fähigkeiten in ihr steckten. Für Candace war dies eine Bestätigung, auf dem Sklavenmarkt eine gute Wahl getroffen zu haben. „Die Adresse lautet: Cnaeus Flavius Aetius, Villa Flavia, Ravenna.“, fügte sie noch lächelnd bei. Dann trat sie wieder zurück auf ihren Platz im Hintergrund.

  • Von der zunächst so negativen Reaktion ließ sich das Mädchen nicht verunsichern, immerhin hatte sie dergleichen fast erwartet, sicherlich aber befürchtet. Es blieb also nichts Anderes, als einfach nur zu tun, was gefordert wurde.
    So schnell es nur ging, machte der Lockenkopf sich daran, das Schreiben neu zu verfassen. Candace lächelte sie ob der aufmunternden Worte wohl recht dankbar an, konzentrierte sich aber bald wieder auf die Arbeit.
    Gedächtnisschwierigkeiten schien sie keine zu haben, und so produzierte sie letztendlich eine ansehnliche Fassung der von Domitilla "vorgeschlagenen" Änderungen.


    Vater!


    Ich muss dir mitteilen, dass mein Glück von einem äußerst unpässlichen Umstand getrübt wird: Der Ehemann, den du für mich wähltest, weckt in mir allzu große Zweifel, ob diese deine Entscheidung die Richtige sein kann. Diese starken Zweifel sind dadurch bedingt, dass die familiären Bindungen dieses Mannes zur Germanischen Stammesherkunft, und der damit einhergehenden Barbarei und Identität als Homines Novi, keine sind, die ich mir und unserer Gens guten Gewissens zumuten könnte. Eine solche Verbindung entspräche nicht meiner Vorstellung eines schicklichen Eherverhältnisses. Ich möchte also erneut betonen, dass ich dich dringendst ersuche, meine Sache anzuhören und deine Entscheidung bezüglich meines künftigen Ehepartners zu überdenken.
    Mögen die Götter dir auch in Zukunft gewogen sein,


    Domitilla


    Sowie sie mit der Schreibarbeit geendet war, schnappte sie sich die Tabula, ließ den Stilus liegen, und tapste in Richtung Candace. So routiniert sie beim Schreiben des Briefes noch gewirkt hatte, so hilflos und unerfahren mutete die Griechin jetzt an.
    „Meint sie, ich soll den Brief jetzt persönlich überbringen, oder...?”
    Den Rest der Frage konnte sich die Leibsklavin hoffentlich dazudenken, und so verblieb Evridiki mit einem fragenden Blick, die Augenbrauen leicht angehoben, und hoffte, die Antwort, die jetzt käme, wäre irgendwie aufschlussreich. Die Tabula hielt sie dabei mit beiden Händen vor der Brust, als handele es sich um einen besonders wertvollen Edelstein.

  • Auch wenn sich ihre Domina noch nicht wirklich über Candaces gelungenen Kauf ausgelassen hatte, so spürte sie doch, dass Domitilla recht zufrieden mit ihrer neuen Sklavin war. Irgendwann würde sie die Früchte dieser Zufriedenheit ernten können, durch kleine Vergünstigungen etwa, die ihr ihre Domina gelegentlich gewährte. Vorerst jedoch verharrte Candace im Hintergrund und wartete auf Evridiki.
    Die junge Sklavin war ganz routiniert an ihre Aufgabe herangetreten. Auch wenn Domitilla an ihrer Arbeit etwas auszusetzen hatte, so hatte das nicht viel zu sagen. Die Flavia fand meistens etwas, woran sie herumnörgeln konnte. Das war eben ihre Natur.
    Als Evridiki fertig war, trat sie auf sie zu und nahm die Tabula, um sie zu versiegeln. Der Brief musste auf dem schnellsten Weg nach Ravenna. Umso mehr fand sie es erheiternd, als Evridiki ganz naiv fragte, ob sie nun auch den Brief zu überbringen hatte. „Nein, zum Glück nicht. Es ist ein weiter Weg nach Ravenna. Du wärst mehrere Tage unterwegs. Komm, wir übergeben den Brief einem Boten.“ Candace wartete darauf, bis die Neue ihr folgte. Später würden die beiden Sklavinnen wieder zu ihrer Domina zurückkehren.

  • Evridiki atmete lediglich erleichtert auf; Sie hätte bestimmt keinen sonderlichen Gefallen daran gefunden, bis nach Ravenna zu pilgern, und dann auch noch ganz allein. Welche unschönen Fantasien damit verbunden gewesen wären, sollte klar sein. Candace wurde weiterhin angelächelt, hierbei war inzwischen jede Berechnung verflogen, die Griechin vertraute ihr und sah in der Leibsklavin soetwas wie eine zukünftige Verbündete - denn jemanden dabei zu haben, der das alles schon kennt, wobei "das alles" vor allem Domitillas Launen meint, war doch ein sehr beruhigender Gedanke.
    Noch immer recht aufgeregt tapste sie Candace hinterher, nicht ohne sich mit diversen Blicken über die Schulter zu vergewissern, dass die Domina wirklich nichts mehr von ihr wollte.

  • Am Abend des neunten Tages nach meiner Abreise hatte ich endlich wieder Rom erreicht. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages begleiteten mich, als ich die Villa Flavia ansteuerte und schließlich durch den Hintereingang in den Hof gelangte. Dem Stallburschen überließ ich mein Pferd - den braven Sirius, der mir so viele gute Dienste geleistet hatte. Dann eilte ich in die Villa, um die drei Briefe, die ich in Ravenna entgegengenommen hatte, auszuliefern.
    Den Brief für Flavius Gracchus wollte ich als erstes abgeben. Also eilte ich zu dessen Tablinum, klopfte und wollte, nachdem mir Sciurus geöffnet hatte, den Brief für seinen Herrn abgeben.
    Nachdem das erledigt war, nahm ich mich der Nachricht an, die an Flavia Domitilla gerichtet war. Ich klopfte auch an ihrer Tür und wartete, bis eine ihrer Sklavinnen mir öffnete und übergab ihr die kleine Wachstafel:


    Salve Schätzchen!


    Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mich über deinen Brief gefreut habe. Danke, mir geht es auch prächtig!
    Liebes, du solltest dir wirklich keine Sorgen machen. Dein Neffe hat mir versichert, der Tiberius sei ein aufrichtiger und ehrhafter Mann, der einer Flavia absolut würdig ist. Daher ist mein Entschluss unabänderlich. Du wirst diesen Mann heiraten! Ganz gleich welche Grillen dir dein Vetter Gracchus in den Kopf gesetzt hat.
    Mögen die Unsterblichen über dich wachen!


    Dein Vater

  • Dem Boten musste es so vorkommen, als habe man nur unmittelbar hinter der Tür auf ihn gewartet; denn sowie er zu klopfen begann, öffnete sich besagte Tür auch schon einen Spalt breit. Ein zartes Mondgesicht lugte hervor, mit sehr kindlichen Zügen und unsicher vor sich hin lächelnd, umgeben von wilden schwarzen Locken, die nur mühsam durch Reifen und Bänder gemäßigt worden waren.
    Evridiki blinzelte hinein in das Halbdunkel des Korridors und erspähte erst die Wachstafel, ehe sie Zeit hatte, den Träger zu beachten. Langsam öffnete sie die Tür ein wenig weiter, tastete mit der freien Hand vorsichtig nach der Tafel, um sie dem Boten abzunehmen.
    Der Bote selbst wurde schließlich doch betrachtet - und was für ein stattlicher Bote er doch war. Selbst ein Sklave, das sah man ihm an, doch er hatte eine gewisse Erhabenheit an sich - jedenfalls wenn man Evridiki fragte. Und diese Haarfarbe... Nicht, dass die Griechin kein blondes Haar kennen würde, aber besonders war es ja doch noch. Ihr Lächeln verbreiterte sich, die Augen wurden weiter. Ihre Wangen erröteten ein wenig - hauptsächlich vor Scham; denn eine eigentlich so routinierte Sklavin sollte sich wohl professioneller verhalten, und schon machte sich das Mädchen selbst allerhand Vorwürfe - im Stillen natürlich.
    'Salve', formten ihre Lippen, doch ihre Stimme produzierte keinen Laut. Das alles war viel zu unangenehm, doch warum eigentlich? Sie ermahnte sich, das dämliche Grinsen abzustellen und starrte lieber den Fußboden an. Und nun? Gebot es die Höflichkeit nicht, noch irgendwas zu sagen?
    Doch zu mehr als zu fieberhaften Überlegungen war die Griechin nicht im Stande.

  • Eigentlich hatte ich nicht vor, lange an der Tür der Flavia zu verweilen. Einfach nur anklopfen, warten bis Candace öffnete, den Brief bei ihr abgeben und dann tschüss. Scato wartete ja noch auf mich!
    Aber der schwarze Haarschopf, der sich zu mir herausstreckte, nachdem ich geklopft hatte, hatte nur wenig bis gar nichts mit der Leibsklavin der Flavia zu tun. Sie schien einige Jahre jünger zu sein, dann das zarte mädchenhafte Gesicht, das errötete, als es mich sah. Und dann ihr Lächeln, als habe sie einzig auf mich gewartet. Ihre Lippen formten ein Salve, welches sie natürlich nicht laut aussprechen konnte.“Salve,“ raunte ich und hätte mich am liebsten noch viel länger mit ihr verlustiert. Ihr schwarzes Haar erinnerte mich an Morrigan, jedoch ihr Teint war einen Tick heller, als der der Perserin. Und auch ihr Wesen, so kam es mir vor, war ein ganz Anderes.
    Schließlich wurde sie sich ihres kühnen Verhaltens, mir gegenüber, bewusst und starrte plötzlich nur noch auf den Boden, statt mir in die Augen zu schauen. Ob ich sie nach ihrem Namen fragen sollte? Doch dann musste sie sprechen und dies konnte sie eventuell in Schwierigkeiten bringen. Doch mein Blick sollte hoffentlich Bände sprechen: Ich musste sie unbedingt wiedersehen!
    "Angus," wisperte ich fast lautlos und deutete dabei auf mich. Wenn ich wenigstens ihren Namen wusste...

  • Angus. Ein Name, mehr also, als man von einem Wildfremden bei einer derartig unpässlichen Begegnung erwarten konnte. Und was nun? Eine Antwort wäre - um es vorsichtig auszudrücken - riskant gewesen, speziell jetzt, wo sie doch so lange still gewesen war. Und zum Flüstern hatte 'Evridiki' irgendwie zu viele Silben; das fand jedenfalls die Trägerin dieses Namens.
    Doch schade war es schon, irgendwie. Dieser Angus, dieser Gleichgesinnte wirkte eigentlich äußerst zugänglich. Und ein paar neue Kontakte konnten ja nie falsch sein, vor allem nicht mit einer solchen Erscheinung. Genau diese Art von Gedanken war es, bei denen sich die Sklavin selbst ertappte. Es war für sie nicht vorgesehen, persönliche Interessen zu verfolgen. Nichts, was keinem direkten Befehl entsprang, war überhaupt vorgesehen. Und solchen Überlegungen - oder schlimmer: Taten - wie vorhin nachzugehen, war keine gute Idee als Neuling.
    Die Folge daraus war: Nichts tun, Brief nehmen, Tür wieder schließen. Eigentlich. Aber eigentlich war das doch ziemlich unhöflich. Wenigstens anerkennend nicken konnte sie doch. Und das tat sie, langsam und bedächtig. Zaghaft, so wie jede ihrer Bewegungen. Dass sie dabei, obgleich der Kopf noch immer gesenkt blieb, ihrem Gegenüber in die Augen zu schauen suchte, war eher unkontrolliert: Hin und wieder nur fand ihre Iris den Weg nach oben, interessiert und scheu zugleich, um sich allzu bald wieder dem Fußboden zuzuwenden. Nahezu unmerklich zuckte ihr Mundwinkel und umso mehr errötete sie.
    Und dabei blieb es. Nicken, und dieses allzu unauffällige Zeichen der Zuneigung - wenn es denn Zuneigung war. Die Tür wurde geschlossen, viel eiliger als man sie zuvor geöffnet hatte, und bevor sie sich mit dem Brief zur Domitilla umdrehen konnte, atmete Evridiki tief durch.
    Jetzt nicht von der Arbeit ablenken lassen. Nicht hier. Aber später im Gesindetrakt mal ein wenig Ausschau halten und hoffen, das war schon noch drin...

  • Einige Zeit zuvor hatte bereits ein anderer Sklave der jungen Flavia eine Tabula ausgehändigt, welche durch einen Boten die Villa Flavia zuvor erreicht hatte. Nun lag sie auf dem Tischchen neben ihr und wartete darauf, dass man sie öffnete. Das tiberische Siegel, welches penetrant auf der Vorderseite prangte, war kaum zu übersehen. Leicht angewidert hatte sie es noch ein wenig weiter von sich weggeschoben. Was sollte sie nur damit anstellen? Noch hatte niemand dem armen unwissenden Tiberius davon in Kenntnis gesetzt, dass es keine Verbindung zwischen ihnen geben würde. Jedenfalls nicht, wenn es nach ihrem Vetter ging. Und der hatte es mit Sicherheit auch bereits geschafft, ihren verehrten Vater vom Gegenteil zu überzeugen. Also war diese Nachricht vollkommen bedeutungslos.
    „Du solltest dir aber vielleicht doch Kenntnis darüber verschaffen, was der Tiberius dir geschrieben hat, Domina,“ versuchte Candace mahnend ihre Domina zu überzeugend. Domitilla aber wollte davon nichts hören, obgleich ihr bewusst sein musste, dass ihre Lebsklavin nicht unrecht hatte.
    „Na gut, dann lies vor!“ Um endlich ihre Ruhe zu haben, gab sie dem Drängen ihrer Sklavin endlich nach.
    Candace indes ließ sich dies nicht zweimal sagen. Sogleich war das Siegel gebrochen und die Tabula geöffnet. Die Sklavin begann zu lesen:



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    Flavia Domitilla
    Villa Flavia Felix, Roma


    Meine liebe Flavia,


    ich kann nicht leugnen, dass mich im in letzter Zeit ein gewisses Bedürfnis befallen hat, mich nach deinem Wohlergehen zu erkunden. Immerhin ist seit unserem letzten Treffen bereits eine gewisse Zeit verstrichen und gern würde ich doch erfahren, was meine zukünftige Frau derzeit bewegt. Natürlich hätte ich mich auch früher bei dir gemeldet, daran ist keinerlei Zweifel möglich, doch mich haben die Vorbereitungen auf die kommende Wahl für den Cursus Honorum sehr stark beschäftigt und als eine Frau aus gutem Hause wirst du derartige Sorgen sicherlich schon selbst hautnah an deinen politisch aktiven Verwandten erlebt haben. Du kannst dir sicherlich so immerhin einigermaßen vorstellen wie anstrengend es sein kann, unzähligen Senatoren die Hände zu schütteln.


    Bei diesem Stichwort fällt mir auch sogleich ein, dass du doch vorhattest, ein Treffen zwischen mir und Senator Flavius Gracchus auszumachen? Nach wie vor, würde ich mich natürlich freuen, mit ihm über unsere Verbindung zu sprechen, um ihn einmal mehr von meinen Qualitäten zu überzeugen. Sobald ein entsprechender Termin feststeht, lass ihn mir so bald wie möglich zukommen. Es soll nur zum Vorteil unserer weiteren Planungen sein.


    Somit verbleibe ich in hochachtungsvoller Anerkennung,


    Lucius Tiberius Lepidus
    Villa Tiberia
    Italia, Roma


    Domitilla hatte für die Ergüsse ihres Ex-Bräutigams lediglich ein müdes Gähnen übrig. „Jajaja. blablabla. Vielleicht sollte jemand den Ärmsten auf den neuesten Stand der Dinge bringen!“ Mit einer verächtlichen Handbewegung brachte sie schließlich ihre Sklavin zum Schweigen, noch ehe sie geendet hatte.

    Derweil hatte es an der Tür geklopft, so dass sich Evridiki zur Tür begab. Mit einem neugierigen Blick verfolgte sie ihre neue Sklavin, da dies kurzzeitig für ein wenig Abwechslung sorgte. Allerdings verharrte diese dort länger als notwendig. Sie hielt doch nicht etwa mit dem Sklaven einen Plausch! Das war ja ungeheuerlich! „Evridiki!“, rief sie ermahnend und erwartete, dass ihre Sklavin ihre kleine Plauderei sofort beendete und wieder ihren Pflichten nachging.

  • "Aber ja doch, Domina", gab der Wuschelkopf von sich; die Art der Aussprache lag hierbei irgendwo zwischen Rufen und unterwürfigem Gestammel. In Windeseile drehte sich die Kurze um und flitzte zur Flavia, so schnell sie ihre dünnen Beinchen tragen konnten - ohne dabei zu rennen oder gar mit den Armen zu rudern, natürlich. Auf keinen Fall wollte sie faul oder auch abgelenkt wirken. Und dass es an der Tür etwas länger gedauert hatte, das war Zufall. Ja genau, was denn auch sonst?
    Aber genau dieses "auch sonst" machte sich im Gesicht der Sklavin bemerkbar: Noch immer leicht gerötet waren ihre Wangen, auch wenn jede wohlige Ruhe verschwunden war. Und das war.. die Hitze! Ja genau, deswegen war sie auch so geschwitzt und alles! Ach, wie kalt es doch in Griechenland gewesen war. Aber sicher doch...
    In jedem Fall stand Evridiki letztendlich wieder stocksteif da, wie immer, und mit einem - hoffentlich - charmanten Lächeln in Richtung Domina. Diese hingegen schien alles andere als gut gelaunt zu sein; das mochte wohl an dem Brief liegen, den Candace vorgelesen hatte. Nicht, dass die Griechin zugehört hätte - denn ihre volle Aufmerksamkeit galt ja bis eben diesem Boten. Angus. Und während sie wie ein liebes kleines Schulmädchen auf die nächste Anordnung der Domitilla wartete, war ihr Kopf mit nichts als dem Fremden von der Tür beschäftigt - und das entgegen ihres eigenen Willens, denn, so ermahnte sie sich selbst gedanklich, jetzt war Arbeit angesagt. Oder was auch immer ihre Domina vorgesehen hatte.

  • Blitzschnell schloss sich wieder die Tür. Domitillas Ermahnung hatte gefruchtet. Ein Glück für die junge Sklavin, die nun in Windeseile wieder zu ihrer Domina zurückeilte. Allerdings, so konnte sich die Flavia nicht gegen ihren Eindruck erwehren, dass die kleine Griechin nicht ganz bei der Sache war, denn die Tabula, welche sie in ihrer Hand hielt, wechselte nicht zu der eigentlichen Adressatin. Ebenso war ihr deren Erröten nicht verborgen geblieben. Doch noch schien die Erklärung dafür ganz klar auf der Hand zu liegen: es war ganz sicher Evridikis Scham, von ihrer Domina ermahnt worden zu sein. Nie im Leben hätte sie an etwas anderes in Betracht gezogen.
    Die schlechte Laune der Flavia wurde dadurch keinen Deut besser. Im Gegenteil! Ungehalten entriss sie der Sklavin das Wachstäfelchen. Schließlich handelte es sich dabei um die lang ersehnte Nachricht von ihrem Vater.
    Ungeduldig brach sie das Siegel auf und las die wenigen Zeilen, die ihr Vater ihr gesandt hatte.


    Salve Schätzchen!


    Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mich über deinen Brief gefreut habe. Danke, mir geht es auch prächtig!
    Liebes, du solltest dir wirklich keine Sorgen machen. Dein Neffe hat mir versichert, der Tiberius sei ein aufrichtiger und ehrhafter Mann, der einer Flavia absolut würdig ist. Daher ist mein Entschluss unabänderlich. Du wirst diesen Mann heiraten! Ganz gleich welche Grillen dir dein Vetter Gracchus in den Kopf gesetzt hat.
    Mögen die Unsterblichen über dich wachen!


    Dein Vater


    „Pah!“, rief Domitilla, sichtlich verärgert, deren Gesicht in kürzester Zeit eine puterrote Farbe eingenommen hatte. „Das darf doch nicht wahr sein! Dieser elende Mistkerl… Scato!“ Die Flavia entledigte sich des Wachstäfelchens, indem sie es in die nächstbeste Ecke schmetterte. Unglücklicherweise gerieten die beiden Sklavinnen dabei in den Blickwinkel ihrer Domina, die sofort ihren Zorn zu spüren bekommen sollten.
    „Verschwindet! Elendes Sklavenpack! Geht mir aus den Augen!“ Tränen des Zorns füllten die Augen der Flavia. Nichts hatte sie mehr auf ihrer Kline halten können. Gereizt schritt sie, einer eingesperrten Pantherin gleich, durch ihr Cubicilum. Ihre Sklavinnen taten gut daran, sich schnellstens aus der Gefahrenzone zu entfernen, was Candace auch sofort tat. Sie riss die kleine Griechin mit sich zur Tür. Genau in diesem Moment brachte ein Türklopfen alles zum Stillstand. Zornentbrannt wandte sich die Flavia zur Tür, die von Candace geöffnet wurde. Wie zu erwarten war, erschien ein Sklave, der in Sekundenschnelle die äußerst brenzlige Situation erfasste.
    „Domina, dein Vetter möchte dich in seinem Officium sprechen,“ sprachs, verbeugte sich artig und sah zu, dass er sich so schnell wie möglich wieder entfernte.

    Domitilla hielt inne. Dies konnte nur eines bedeuten! Sie hatte die Worte ihres Vetters noch gut in Erinnerung. Er und seine Familie würden sich von ihr abwenden. Negatio – das kam einem gesellschaftlichem Tode gleich. Ganz Rom würde sich das Maul über sie zerreißen! Die Flavia, die den Tiberius geheiratet hat und es sich dabei mit ihrer Familia verscherzt hat! Aber ihr Vetter konnte sie doch jetzt unmöglich auf die Straße setzen, so wie er es angedroht hatte. Wo sollte sie denn eine Bleibe finden?
    Dennoch blieb ihr nichts anderes übrig, als diesen schweren Gang zu gehen.

  • Der Wutausbruch ihrer Domina verstörte Evridiki zusehends. Ja, etwas irritiert war sie schon, als ihr einfach die Tafel aus der Hand gerissen wurde, doch dem schenkte sie keine sonderliche Beachtung. Aber als Domitillas Kopf eine solch tomatige Röte annahm und diese obendrein noch begann, zu fluchen und mit Sachen zu werfen, traf es die Sklavin unvorbereitet: Auch wenn das Verhalten der Flavia in Anbetracht der Umstände nur menschlich war, Evridiki kam es nicht so vor. Und so war Flavia Domitilla für einen Moment die Dämonin, die die beiden armen Seelen aus ihrem Höllenreich verbannte - und damit irgendwie auch erlöste.
    Hilflose Blicke waren letztendlich alles, was die Griechin noch koordinieren konnte, und solche warf sie in erster Linie Candace zu. Die war wenigstens geistesgegenwärtig genug, sich selbst und den Neuzugang so schnell wie möglich aus dem direkten Umfeld Domitillas zu entfernen; Zärtlichkeit war in diesem Fall nicht gefragt, und so ließ sich Evridiki fast begeistert mitzerren. Auch nachdem der Sklave, dem Candace zuvor öffnen musste, das Wort an die Flavia richtete, ließ sich zumindest der Lockenkopf nicht von der semi-panischen Flucht abhalten. Zitternd befand sich die Kurze letztendlich außerhalb des Gemachs - und in relativer Sicherheit.
    Nun war hoffentlich etwas Ruhe angesagt. Und dass ihre Domina nichts mehr wollte, hatte diese auch unmissverständlich klargemacht. Was könnte also daran falsch sein, sich nun ein wenig mit den Räumlichkeiten vertraut zu machen?

  • Kaum dass sie das Officium ihres Vetters verlassen hatte, eilte sie zu ihrem Cubiculum zurück. Flüchten wäre jedoch die treffendere Umschreibung gewesen. Dabei rang sie darum, die Fassung nicht zu verlieren. Sie wirkte aber dennoch fahrig, als sie sich nach ihren Sklavinnen umschaute. Lediglich Candace hatte auf ihre Rückkehr gewartet und erschrak nun über den Anblick ihrer Domina.


    „Wo ist die Neue?“ fragte sie hektisch ihre Leibsklavin und sah sich dabei um. Von Evridiki war nichts zu sehen. Ihre Sklavin versuchte die Situation zu retten, indem wenigstens sie sofort präsent war. „Sie ist… Ich kann nach ihr suchen, Domina“
    Die Flavia wehrte das Angebot der Sklavin mit einer eindeutigen Handbewegung ab. Es gab nun weitaus Wichtigeres zu tun, als nach einer Sklavin zu suchen. „Nein, du bleibst hier! Setz dich und schreib!“
    Candace zögerte keinen Moment lang und tat, was man ihr sagte. Sie nahm einen Stylos und wartete auf das Diktat ihrer Herrin. Doch als diese retardierte, sah sie fragend zu ihr auf. „Domina?“ Die Flavia schien ganz und gar nicht bei der Sache zu sein. In ihrem Kopf begannen sich bereits schon andere Gedanken zu manifestieren.


    „Nein Candace! Pack meine Sachen! Wir reisen ab! Nach Britannia – zu ihm! Dort werde ich ihn bestimmt irgendwo finden. Centho hat das einzig Richtige getan, als er dieser widerwärtigen Stadt den Rücken gekehrt hat!“ In den Augen der Flavia spiegelte sich die Verzweiflung wider. Bereit dazu, den letzten rettenden Halm zu ergreifen, war sie nun gewillt, zum Äußersten zu gehen. Ihre Sklavin jedoch, die es seit ihrem gemeinsamen Besuch in der Subura besser wusste, erhob sich langsam, blieb aber dann wie angewurzelt stehen.
    „Was ist los? Beweg dich endlich!“, schrie Domitilla ungehalten. Wenn sie fliehen wollte, durfte keine Zeit verloren werden. Ihre Sklavin jedoch schien wie versteinert zu sein. Innerlich aber rang sie mit sich. Sie konnte doch nicht tatenlos zusehen, wie sich ihre Domina ins Unglück stürzte! Nein, sie war dazu verpflichtet, ihr die Wahrheit zu sagen. Das wog weitaus mehr, als das Versprechen, das sie einem Sklaven gegeben hatte.


    „Domina, Dominus Centho ist nicht in Britannia… Er ist tot!


    Die Worte der Sklavin schienen an Domitilla abzuprallen. Scheinbar konnte deren Bedeutung nur schwer an sie herangehen. Und als sie nun endlich begriff, was ihre Sklavin da sagte, schüttelte sie ungläubig ihren Kopf. „Was? Was sagst du da? Woher willst du das wissen?“ Die Wut stieg in ihr auf. Ihre eigene Leibsklavin stellte sich nun gegen sie und kam nun mit fadenscheinigen Behauptungen, nur um sie hier zu halten.
    „Ich weiß es von seinem Leibsklaven – Dracon. Er sagte mir, sein Herr sei tot, “ antwortete Candace mit zittriger Stimme, auch wenn sie Gefahr lief, sich nun den ganzen Unmut ihrer Herrin aufzuladen.
    „Ach so, Dracon hat es dir also gesagt! Und du hattest nichts Besseres zu tun, als es für dich zu behalten?! Du mieses Dreckstück! Seit wann hintergehst du mich?!“ Domitilla kam ihr gefährlich nahe. Die Flavia musste an sich halten, um ihrer Wut nicht freien Lauf zu lassen. Candace versuchte ängstlich zurückzuweichen, zur Wand jedoch waren es kaum mehr als zwei Schritte.
    „Ich habe Dracon an jenem Abend in dem Lupanar getroffen, als du… Bitte verzeih mir, Domina. Ich wollte dich doch nur vor der Trauer bewahren. Die letzten Wochen waren doch schon schwer genug für dich.“ Tränen rannen an den Wangen der Sklavin herab. Dabei weinte sie weniger aus Furcht vor Bestrafung, als aus Sorge um ihre Herrin.


    Die Flavia hielt inne. Sie ließ von ihrer Sklavin ab. Endlich schien sie zu begreifen, dass auch diese letzte Möglichkeit ausgeschöpft war und es ausweglos war. Nach einer Weile kehrte sie zu ihrer ursprünglichen Absicht zurück, dem Tiberius eine Nachricht zu schreiben. Ihre Sklavin, die noch damit beschäftigt war, sich von ihrer Furcht zu erholen, wischte ihre Tränen weg und nahm wieder am Schreibtisch Platz. Sie nahm wieder den Stylos zur Hand und ritzte Buchstabe für Buchstabe in die Wachsschicht der Tabula, bis die Flavia schließlich ihr Diktat beendet hatte.
    „Bring diesen Brief sofort zur Villa Tiberia!“ Die Stimme ihrer Dominia klang mechanisch. Jene Pugnazität, die sie soeben noch beherrscht hatte, war ihr verlustig gegangen.
    „Aber Domina, der Abend ist bereits vorangeschritten!“, wagte die Sklavin einzuwenden. Doch damit konnte sie ihre Herrin nicht beeindrucken.
    „Sofort sagte ich! Zu deiner Sicherheit kannst du dir Ajax oder Diomedes mitnehmen. Aber nun geh endlich!“ Candace nahm die Tabula an sich deutete eine leichte Verbeugung an und eilte davon.
    Die Flavia indes ließ sich auf ihr Bett fallen und starrte unentwegt die Decke ihres Raumes an. Alles, woran sie ihre Hoffnungen geheftet hatte, war verloren. Man hatte sie verraten und verkauft.

  • Domitillas Stimmung war an den Tagen danach beileibe nicht die Beste. In erster Linie hatten darunter ihre Sklaven zu leiden. Ihre Anspannung stieg mit jedem weiteren Tag, an dem sie keine Nachricht von Tiberius Lepidus erhielt. Auf alle Fälle wollte sie im Bilde sein, wann ihr Zukünftiger in der Villa erschien und ihr Vetter Gracchus sie dann im Auftrag ihres Vaters endgültig verschacherte.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit schließlich erschien Candace eines Morgens mit einer Tabula in der Hand, die zuvor von einem tiberischen Sklaven abgegeben worden war.
    „Lies vor!“, befahl die Flavia, die ruhelos in ihrem Cubiculum auf und ab schritt. Die Sklavin kam sofort dem Befehl ihrer Herrin nach und las die Nachricht des Tiberius laut vor:
    „ Meine liebe Flavia,
    vielen Dank für deine Glückwünsche. Du wirst sicherlich noch einige davon folgen lassen, wenn ich die sogleich mitteile, dass meine Erhebung in den Senate Roms nun erfolgt ist….“
    Das rechte Augenlid Domitillas schob sich verdächtig nach oben.
    „Er wurde zum Senator erhoben?“,unterbrach Domitilla ihre Sklavin. „Aha! – Lies weiter!“
    „Wie nicht anders zu erwarten, hat mich der Kaiser nun für meine unermüdlichen Verdienste um unser Reich belohnt. So wirst du nicht nur einen guten Mann aus gutem Hause, sondern nun auch offiziell einen Senator ehelichen.“
    „Das ist ja wohl auch das Mindeste!“, unterbrach sie wieder missmutig die Sklavin. „Nun mach schon, lies weiter!“
    „ Dafür erhältst du nun selbst meine herzlichsten Glückwünsche. Fortuna meint es gut mit mir.
    Auch freue ich mich, dass du mit deinem Vetter geredet hast. Als Tag wäre mir ID IAN DCCCLXV A.U.C. sehr lieb. Doch wo soll das Treffen stattfinden…“

    „Wie ‚wo soll das Treffen stattfinden?‘ Natürlich hier! Wo auch sonst?! Hattest du das etwa nicht geschrieben?“ Natürlich stand außer Frage, dass dies ein Versäumnis der Flavia selbst gewesen war, da sie ja den Brief diktiert hatte. Doch Schuld hatte immer der Sklave!
    „Verzeih, Domina..“ Die Sklavin suchte eingeschüchtert nach einer passenden Entschuldigung.
    „Ja ja, schon gut! Lies weiter!“
    „Du sprachst nach 'Beendigung deiner Salutatio', so dass ich annehme, der Senator Flavius möchte mich besuchen, denn andererseits müsste ich bei einem Besuch in der Villa Flavia wissen, wann denn dein Vetter seine Salutatio beendet, um folglich zum Gespräch zu kommen. Wie auch immer er es wünscht, ich werde dem Folge leisten. Grüße bei Gelegenheit auch deinen Vater von mir. Gezeichnet Lucius Tiberius Lepidus.“
    Die Sklavin hatte geendet und wartete nun auf weitere Anweisungen. Domitilla hatte sich inzwischen in einen Korbsessel fallen lassen. Die Anspannung war nur teilweise von ihr abgefallen. Dazu gesellte sich nun auch noch ihr Unbehagen ob der Unfähigkeit ihrer Sklavin, einen weiteren Brief diktieren zu müssen. „Setz dich und schreibe!“

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    Domitilla hatte es sich auf einer Kline bequem gemacht. Daneben stand ein kleines Tischchen, auf dem ein wenig Obst und eine Kanne mit verdünntem Wein, sowie ein Becher platziert war. Ursprünglich hatte sie lesen wollen, doch der Lesestoff schien nicht die nötige Spannung aufzuweisen, weshalb sie eingenickt war. Die Schriftrolle war ihr aus den Händen geglitten und lag nun am Boden.


    Die Sklavin hatte mit ihrem Begleiter das cubiculum ihrer Domina betreten und näherte sich ich nun vorsichtig. „Domina, bist du wach?“, fragte sie leise. Die Flavia schien nur einen sehr leichten Schlaf gehabt zu haben. Nachdem Candace sie angesprochen hatte, räkelte Sie sich noch und öffnete langsam die Augen. „Oh, du bist schon wieder zurück, Candace?“, fragte sie verschlafen. Noch hatten ihre Augen den Hünnen hinter ihrer Sklavin nicht wahrgenommen „Habe ich solange geschlafen?“
    „Nein Domina, ich habe Philla und Lysandra damit beauftragt. Domina, es gibt da etwas, worüber ich mit dir sprechen muss.“
    „Philla und Lsyandra“, wiederholte Domitilla schläfrig und gähnte. „Was gibt es denn so wichtiges, worüber du mit mir reden willst, mh?“ Endlich sah die Flavia auf und erkannte nun auch Candaces Begleiter. Doch ehe die Sklavin ihr antworten konntem erfasste Domitilla die Panik. „W..Was ist das für ein Mann in meinem cubiculum?“, schrie sie ängstlich auf, denn der Fremde, der ihr allerdings seltsam vertraut vorkam, übte auf sie einen furchterregenden Eindruck auf sie aus. Doch Candace beschwichtigte sie. „Domina, dies ist Dracon. Du kennst ihn sicher noch. Er ist… er war der Sklave des Claudius Centho. Über ihn müsste ich… müssten wir mit dir reden.“
    „Claudius Centho? Mein lieber Marcus..!“ antwortete sie nach einem Moment der Stille in voller Wehmut. Die Erinnerung an den geliebten Claudier ließ ihre Augen feucht werden. Warum hatte ihr das Schicksal so übel mitgespielt? Sie bedeutete dem Sklaven, etwas näher zu treten. Dann musterte sie den muskulösen Körper, den kahlen Kopf und schließlich das Gesicht. „Ja. ich erinnere mich. Du bist Centhos Sklave.“ Schließlich winkte sie ihn noch näher heran und rutsche selbst auf ihre Kline etwas nach oben. „Setz dich zu mir!“, befahl sie ihm. „Kannst du mir etwas über Centho erzählen? Weißt du, wie er gestorben ist?“ Die Antworten auf diese Fragen, die Centhos Bruder ihrer Sklavin nicht hatte beantworten können, die sie aber brennend interessierten, erhoffte sie nun von Dracon zu erfahren

  • Ein schickes cubiculum hätte jeder an Stelle Dracon’s bemerkt. Den interessierte nichts von der Ausstattung. Seine Aufmerksamkeit lag auf, der Bewohnerin. Er sah sie nicht direkt an, das war nicht erwünscht und ihre Reaktion auf seine Anwesenheit war zu befürchten gewesen. Am liebsten wäre er aus dem cubiculum gerannt, zurück auf die Straße, weg von hier. Candaces Idee ihn hier in der Villa unter zu bringen war viel zu gewagt. Was hatte er sich dabei gedacht, ihr ohne einen einzigen Einwand zu folgen. Resignation und Schuldgefühle waren die hauptsächlichen Ursachen. Er war an allem Schuld was mit Morrigan geschehen war. Er taugte nicht für das Leben da draußen. Redete er sich das gerade selbst ein?
    „ Du bist Centho’s Sklave.“ ….wie? ja natürlich… nein er war Centho’s Sklave. Jetzt wäre er der Sklave des Erben …. Nein, er war weggelaufen. Was für ein Verwirrspiel. Aber da gab es ein Gerücht. Ein entlaufener Sklave, der bei einem anderen Dominus für ein Jahr unterkam wurde zu dessen Eigentum? Ob das der Wahrheit entsprach war reine Spekulation. Wer machte das schon. Für die Rückgabe eines entlaufenen Sklaven an seinen Besitzer gab es immer eine Belohnung. Lehnte die Domina es ab ihn zu behalten, wurde er an die Claudier zurückgegeben. Was ihn da erwartete? Auf jeden Fall kein Empfang mit Blumen und Wein.
    Also sollte er ihre Nerven nicht unnötig strapazieren und das tun was sie verlangte. Hinsetzen? Gut, hinsetzen, zu ihr auf die Kline. Über Centho’s Tod reden? Ja, warum nicht. Dem Tod war Dracon oft begegnet und das gab ihm den nötigen Abstand zum Geschehen mit Centho. Er begann, monoton, ohne ein Gefühl zu zeigen. „ Es war am späten Nachmittag. Centho wechselte vom Hortus in das Triclinum. Ich sollte Wein bringen und das Essen vorbereiten lassen. Ein anderer Sklave brachte ihm eine Schriftrolle. Centho lag lesend auf einer der Klinen, als ich ging. In der culina ließ Morrigan das Essen anrichten und ich ging mit dem frisch abgefüllten Wein in das Triclinum. Centho war nicht da, die Schriftrolle lag auf der Kline. Keiner der Sklaven hatte ihn weggehen sehen. Ich suchte nach Centho bis ich ihn leblos fand.“ Dracon wechselte einen Blick mit Candace. Sollte er? Nein, besser nicht. „ Die näheren Umstände seines Todes will ich dir ersparen Domina. Aber eins schwöre ich dir. Ich habe ihn nicht umgebracht. Ich war es nicht Domina. Angst und die Unsicherheit was aus mir wird..…ich bin weg gelaufen.“ Dracon saß mit hängenden Schultern am Rand der Kline und starrte auf den Fußboden. Nichts war von einem Selbstsicheren Hünen zu sehen. Er verschwieg, dass er mit Morrigan und Apolonia zusammen gegangen war. Sie hatten nichts mit dem hier zu tun. War es richtig hier zu sein? Candace war das was ihn hier hielt. Er musst es durchstehen und hoffen. Welche Alternativen gab es ? Wieder weglaufen und dann? Er dachte nicht weiter. Es brachte nichts sich den Kopf zu zerbrechen bevor festand was aus all dem hier wurde.

  • Domitilla konnte es kaum fassen. Sollte sie endlich doch noch Kenntnis über Centhos Schicksal erlangen? Nach so langer Zeit? Ihre Müdigkeit war auf jeden Fall verflogen. Der Sklave trat auch sogleich näher und setzt sich zu ihr ans untere ende der Kline. Ein scheues Lächeln umspielte kurzzeitig ihre Lippen, dann nickte sie, als wolle sie ihn noch einmal dazu ermuntern, zu reden.
    Domitilla spürte, dass es dem Sklaven nicht leicht fiel, auch wenn der sich die größte Mühe gab, sämtliche Empfindungen dabei zu unterdrücken. Dennoch hing sie an seinen Lippen, wog jedes seiner Worte ab und versuchte zu ergründen, was tatsächlich geschehen war. Eine ominöse Schriftrolle schien dabei eine besondere Rolle gespielt zu haben. Aber wodurch war er dann gestorben?
    Domitilla schluckte betroffen. Eine Träne rollte ihr dabei die Wange herab. Der arme Centho! Weshalb nur hatte er sterben müssen? „Willst du damit sagen, dass ihn jemand…“ umgebracht hatte? Sie konnte es gar nicht aussprechen. Zu sehr war sie darüber erschüttert. Doch der Sklave begann noch weiter zu sprechen und versicherte ihr eindringlich, unschuldig am Tod seines Dominus zu sein, was nur selbstverständlich war. Doch sein Geständnis, geflohen zu sein, da er sich wegen Centhos Ableben vor Repressalien fürchtete, machte sie gelinde gesagt sprachlos. Erschrocken war sie etwas zurück gewichen. Blankes Entsetzen lag in ihrem Blick.


    Dies war nun der Moment, in dem Candace aus dem Hintergrund nach vorne trat, um Domitilla wieder zu besänftigen. Sie kannte diesen Blick ihrer Herrin. Die nächsten Worte, die man an sie richtete, waren entscheidend über ihr weiteres Handeln.
    „Domina, aus diesem Grund kam Dracon hierher, um sich dir anzuvertrauen und um deine Hilfe zu bitten. Er weiß nicht, wo er bleiben soll.“ Domitillas Augen waren von Dracon zu ihrer Leibsklavin gewandert, die sie nun vor ein ungeahntes Problem stellte. Natürlich, Domtilla hätte es sich einfach machen können. Sie hätte so handeln können, wie jeder andere, dem nichts an dem Sklaven lag. Doch dies war Centhos Sklave gewesen. Der Sklave, dem er vertraut hatte und der wie ein Freund für ihn gewesen war.
    „Das ist ja….“ ungeheuerlich! Dommitilla suchte nach Worten und ganz nebenbei suchte sie auch noch nach einer Lösung des Problems. Ein geflohener Sklave, hier bei ihr, der um Asyl bat! Wenn das nicht interessant war! „Hast du gewusst, dass er geflohen ist, Candace?“ Die Sklavin nickte schuldbewusst und richtete wieder ihren bettelnden Blick an ihre Herrin. „Du weiß schon, dass die Villa Flavia kein Refugium für geflohene Sklaven ist? Aber nun gut, jetzt ist es eh zu spät, “ meinte sie seufzend. Eigentlich hätte sie wütend sein sollen, auf Candace, auf Dracon und nicht zuletzt auf Claudius Felix, der ihr das Blaue vom Himmel erzählt hatte.
    Doch dann erhob sie sich und begann auf und ab zu laufen. „Dich hat hoffentlich niemand gesehen, als du hierhergekommen bist?“ Sie hatte sich wieder an Dracon gewandt und musterte ihn von oben bis unten. Es gefiel ihr durchaus, was sie sah. Einen solchen Sklaven konnte frau auf jeden Fall gebrauchen!
    „Nun gut, ich glaube dir… also dass du ihn nicht umgebracht hast. Allerdings hättest du nicht fliehen dürfen. Laut Gesetz gehst du nämlich in den Besitz seines Erben über, falls er für dich nichts anderes in einem Testament vorgesehen hat. Es sei denn…“ dass Centho ihn noch vor seinem Tod verschenkt hatte… an Domitilla zum Beispiel… Aber dafür bedurfte es eine Schenkungsurkunde. „Es sei denn, er hätte dich an jemanden verschenkt.“ Wieder umspielte ein scheues Lächeln ihren Mund.

  • Frauenschreck, das hatte Dracon drauf. Flavia Domitilla sah nicht gut aus. Fehlte noch, dass sie um Hilfe schrie. Zum Glück mischte sich Candace ein und beruhigte die Lage. Sie musste ihrer Domina Rede und Antwort stehen das gefiel Dracon nicht. Alles wegen ihm. Als Flavia Domitilla begann auf und ab zu laufen, erhob sich Dracon von der Kline. Weiter sitzen zu bleiben war nicht angebracht. „ Nein, ich glaube nicht Domina.“ So abgerissen wie er vor seinem Auftritt hier aussah, hatte keine Mensch Notiz von ihm genommen. Einer der an den Türen um Brot bettelte war hier alltäglich.
    Die Flavia sagte offen, was man von entlaufenen Sklaven hielt, aber sie schickte ihn nicht weg. Da flammte ein kleines Fünkchen Hoffnung auf. Was größer wurde, als Flavia Domitilla laut über eine eventuelle Schenkung mutmaßte. „Mein Dominus war sehr großzügig. Außerdem hat er dich vergöttert. “ Murmelte Dracon. Die Schwärmerei von Centho war an manchen Tagen nicht auszuhalten gewesen. Das dicke Fell und seine Art auf Durchgang zu schalten rettete seinem Dominus an gerade solchen Tagen das Leben. „ Ich bin ein gutes Geschenk Domina.“ Dracon richtete sich auf, das Häufchen Elend war verschwunden. Seine Chance wieder gut zu Essen, ruhig schlafen zu können und in der Nähe von Candace zu sein. Die Nachteile? An die wollte Dracon jetzt nicht denken.

  • Dass dieser Tag noch so viel von ihr abverlangen mochte, daran hätte sie nicht im Traum gedacht. Doch andererseits lag in dieser Anspannung, die über sie gekommen war auch ein gewisser Reiz. Der Reiz des nicht Alltäglichen sozusagen, der sie ab und an in ihrem ach so beschaulichen und schrecklich langweiligen Leben zu kitzeln vermochte. War es denn nicht einfach atemberaubend, dass nun dieser (beinahe) fremde Sklave in ihrem Cubiculum stand und sie um Hilfe bat? Woraufhin sie nun darüber nach sann, wie man der Realität vielleicht etwas nachhelfen konnte, damit der verblichene Centho sozusagen noch aus seinem Grabe heraus seinen guten Dracon an sie, Domitilla verschenkte.


    Endlich kam die Flavia etwas zur Ruhe. Der Sklave hatte sich inzwischen schon wieder erhoben. Fürwahr, in seinen abgerissenen Fetzen sah er wirklich zum Haare raufen aus. Doch darunter zeichnete sich ein sehr muskulöser Körper ab, der es mit jedem besseren Gladiator Roms hätte aufnehmen können.
    „Das ist gut,“ antwortete Domitilla nickend. Wieder huschte ein Lächeln über ihr Gesicht, als sie sich vorzustellen begann, wie der Neid ihren Freundinnen zu Gesicht stehen würde, wenn sie in seiner Begleitung irgendwo erschien. Und ganz offensichtlich schien es Dracon ähnlich zu sehen. Für ihn würde es zwar kaum einen Unterschied machen, denn er war ein Sklave und würde auch weiterhin ein Sklave bleiben. Die die Vorteile aber, die er als ihr Sklave genoss, waren selbst für ihn unübersehbar.


    „Ja, das weiß ich Dracon. Für Centho hätte ich auf alles verzichtet. Ich wäre ihm überall hin gefolgt.“ Selbst ins unwirtliche Britannien zu seinen Bastarden…Doch genug mit Kummer und Trauer! Dracon brachte es mit seiner Feststellung auf den Punkt. Er war nicht nur ein gutes, nein er war ein perfektes Geschenk! „Das sehe ich genauso, Dracon. Und damit es auch amtlich wird, benötigen wir eine Urkunde. Einen Wisch, auf dem vermerkt ist, dass Centho dich mir geschenkt hat. Dummerweise existiert ein solches Dokument leider nicht. Dennoch sollte man meinen, dass es in Rom nichts gibt, was es nicht gibt.“ Ob der Sklave ihr soweit folgen konnte? Egal, sie winkte bereits ihre Sklavin herbei. „Du wirst dich sofort in die Stadt begeben und einen Experten finden, der uns in dieser Sache behilflich sein kann. Nimm dir ein, zwei Sklaven zu deinem Schutz mit, denn weder ich noch Dracon sind daran interessiert, dass dir ein Haar gekrümmt wird.“ Ein leises, belegtes „Ja, Domina“ kam aus Candaces Mund. Ihr musste klar sein, dass dieser Auftrag weder einfach noch ungefährlich war. Dann ging ihr Blick noch einmal zu Dracon, ehe sie das Zimmer verließ.
    Als sie mit dem Sklaven schließlich allein war wandte sie sich wieder Dracon zu. Auch wenn sein abgerissener Anblick sie immer noch etwas irritierte, konnte sie dennoch zufrieden sein. Nicht auszudenken welches Resultat daraus hervorgehen würde, wenn sie ihn mit ihrer Candace kreuzte...
    “Du wirst sicher ein Bad nehmen wollen, um dich zu entspannen und vor allem um diesen Schmutz los zu werden, nicht wahr?“ Natürlich hatte Domitilla dabei keine Vorstellungen davon, welche Bademöglichkeiten den flavischen Sklaven zur Verfügung standen. Sie war dabei lediglich von ihren Möglichkeiten ausgegangen.

  • Timon, ein griechischer Sklave, der bislang eine schwindelerregende Karriere als Scriba beschritten hatte, trat ein, als ihm die Leibsklavin der Domina geöffnet hatte. Ja, Timon hatte es scheinbar geschafft! Wenn immer ein besonderer Brief geschrieben werden musste, holte man sich Timon herbei. Timon machte aus einem langweiligen Schreiben ein kleines Kunstwerk. Die Kunst der Kalligraphie hatte er im Orient gelernt. Und genau das war es, was die Exotik an seinen Briefen ausmachte.
    Was anderen Teuer war, konnte Domitila nur billig sein. Sie hatte Timon nicht wegen seiner kalligraphischen Künste auf die Hochzeitseinladungen angesetzt. Ihre Gründe lagen tiefer und abgründiger.
    „Ah, Timon! Tritt näher!“, begrüßte ihn die Domina freundlich. Der Sklave trat arglos näher und lächelte. „Wie ich höre, hast du deine Arbeit an den Einladungen abschließen können?“
    „Ja, Domina,“ antwortete er stolz, denn er hatte sie in sehr kurzer Zeit anfertigen können.
    „Und die Einladung an Tiberia Lucia?“, fragte Domitilla prüfend.
    „Die Einladung an Domina Tiberia habe ich so formuliert, wie du es wünschtest.“
    „Also kann sich der Duccius als eingeladen fühlen?“, hakte Domitilla noch einmal nach. „Ja, Domina. Das kann er.“
    „Gut!“ Ein seltsames Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht der Flavia ab.
    „Wenn du erlaubst, Domina. Ich habe noch ein Muster für dich angefertigt. Damit du dich von meiner Arbeit überzeugen kannst.“ Timon zauberte eine kleine Schriftrolle unter seiner Tunika hervor und überreichte sie der Flavia.
    Domitilla rollte sie auf und begann zu lesen. Plötzlich wurde sie ganz blass um die Nase. Sie brauchte eine Weile, bis sie ihre Sprache wieder fand. „Wurden diese Einladungen etwa schon verschickt?“Etwas bedrohliches lag in ihrer Stimme
    Der Sklave, noch ganz unbekümmert, hatte die Veränderungen in Domitillas Antlitz und Stimme nicht wirklich wahrgenommen. Zu sehr war er noch mit sich selbst beschäftigt „Ja, ja! Alle sind draußen! Ganz schnell, so wie du es wolltest!“
    „Du Idiot! In diesen Einladungen titulierst du Lepidus als Pontifex pro magistro! Dafür sollte ich dich kreuzigen lassen!“ Der Sklave erschrak als er das hörte. Wie hatte er einen so fatalen Fehler begehen können.
    „Bitte Domina, hab Gnade mit mir! Es war ein Versehen! Nur ein dummes Versehen! Bitte lass mich nicht kreuzigen!“, begann Timon weinerlich zu betteln.
    Während der Sklave um sein Leben jammerte, arbeitete es in Domitillas Kopf. Vielleicht war dieser „kleine“ Fehler ja gar nicht sooo schlimm… „Ja, ja! Schon gut! Ich werde dich nicht kreuzigen lassen“, beschwichtigte sie den Sklaven. Der konnte sein Glück kaum fassen. „Danke Domina! Danke!“
    „Ich nicht, aber Tiberius Lepidus… wenn er erfährt, dass du es warst, der die Einladung an seine Schwester geschrieben hat und somit den Duccius fälschlicherweise eingeladen hat!“

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