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Wieder war ein Jahr vorüber. Ein überaus ereignisreiches, in dem die Familie herbe Verluste hatte hinnehmen müssen. Doch auch von einigen erfreulichen Ereignissen war dieses Jahr geprägt gewesen. Die Villa hatte schon unzählige Saturnalia gesehen und auch in diesem Jahr konnten sich die Bewohner trotzallem dieser Tradition nicht erwehren.
Es sollte in diesem Jahr keines jener glanzvollen, rauschenden Feste werden, die die Villa schon sehr oft gesehen hatte. Alles sollte etwas betulicher von statten gehen. Dennoch hatte man weder Mühen noch Kosten gescheut. Auch hatte man in diesem Jahr frühzeitig an die Einstellung der freien Bediensteten gedacht, die sich für eine erhebliche Summe an Sesterzen um alles kümmerten, damit die folgenden Tage so unbeschwert und genussreich wie möglich begangen werden konnten.
Noch am Abend zuvor hatten die Sklaven das Atrium geschmückt. Man hatte ihnen bereits die Vorfreude auf "ihr" Fest anmerken können, denn die Stimmung war fröhlich und ausgelassen. Das Resultat konnte sich sehen lassen. Das triclinium erstrahlte. Ein Fest fürs Auge, einladend doch nicht zu überladen.
So hingen überall kleine Zweige, an denen wiederum süßes Gebäck und andere süße Leckereien angebracht worden waren. Kleine sigilaria waren als Schuck überall verteilt worden. Alles war bereit für das gemeinsame Festmahl, welches Herren und Sklaven an diesem Tag gemeinsam einnahmen. Der Tradition gemäß war an den Saturnalia die Welt, wie man sie kannte, auf den Kopf gestellt. Die Sklaven waren für einige Tage von ihren Pflichten befreit und wurden von ihren Herren bedient, jeder durfte das aussprechen, was ihm in den Sinn kam, ohne dafür Repressalien fürchten zu müssen. Man gedachte gemeinsam dem goldenen Zeitalter, jener fernen Zeit, da alle Menschen noch Brüder waren.
Aus der Küche duftete es bereits verführerisch. Einige wenige Sklaven hatten sich bereits im triclinium eingefunden. Ein wenig unbeholfen wirkten sie noch anfangs. Doch als sie sich gegenseitig bewusst gemacht hatten, das sie sich nicht im Datum geirrt hatten, nahmen sie Platz auf den Klinen und Korbsesseln, die bereitstanden und ließen sich von den Bediensteten Becher mit dem besten Wein reichen, den der flavische Weinkeller zu bieten hatte.
Es war wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis sich auch die Flavier selbst zu ihren Sklaven gesellten.
Es sind alle Familienmitglieder, Sklaven und Freunde der Familie herzlich eingeladen!