Porta - Der Eingang

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    Phocylides


    Phocylides musste ungewöhnlich lange warten. Aber zu diesen Zeiten wunderte ihn nichts mehr also auch nicht dass er lange warten musste. „Salve ich bin Phocylides. Mein Dominus der Senator Iulius Centho schickt mich um ein Schreiben an Helvetius Varus zu übergeben.“ Dass er das Schreiben natürlich persönlich übergeben wollte verstand sich von selbst.



    MAIORDOMUS - LUCIUS IULIUS CENTHO

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    Wulfried


    Wulfried nickte kurz. Er hatte bereits geahnt, dass es um den Neuankömmling ging. Der war wohl Klient des eben genannten Senators geworden. Jedenfalls hatte man Wulfried die Anweisung gegeben diesen einzulassen, wenn er kam. Nun ging es allerdings nur um ein Schreiben und Helvetius Varus befand sich nicht im Hause.
    "Der dominus ist im Moment nicht zugegen. Ich kann allerdings dafür sorgen, dass er dieses Schreiben erhält." Dass man Wulfried trauen konnte war anzunehmen, schließlich hätte man ihn sonst wohl kaum zum Türhüter ernannt.

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    Phocylides


    Phocylides war mehr oder weniger endtäuscht. Aber was hatte er erwartete, das der Mann Tag und Nacht auf das Schreiben wartet? Aber er sollte es eigentlich persönlich übergeben. „Wann wird er wieder im Haus sein? Vielleicht sollte ich später noch mal wiederkommen.“ Das war zwar mehr als nervig aber vorerst die beste Option.




    MAIORDOMUS - LUCIUS IULIUS CENTHO

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    Wulfried


    "Das sagte er nicht.", meinte Wulfried. Wäre ja schön gewesen, wenn man ihn ständig über alles informierte. Wohin man ging und wann man wiederkam. Aber so war es nicht. Die Herrschaft kam und ging wie es ihr gefiel. "Deine Entscheidung. Wenn du willst kannst du auch gerne im Atrium auf ihn warten.", schlug er ihm dann noch vor. Im Grunde war es ihm gleich ob der Alte später noch einmal wiederkam oder im Atrium, unter seinen wachsamen Augen, wartete.

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    Phocylides


    Phocylides überlegte kurz. Na ja er hatte heute keinen anderen Auftrag aber als Verwalter hatte man auch so immer genug zu tun. Hier zu warten war also ausgeschlossen. „Nagut aber ich hoffe das es nicht in falsche Hände gelangt wenn ich es Dir gebe. Warten kann ich auf keinen Fall sonst erschlägt mich morgen die Arbeit.“ Er zog dem rechten Arm in den Ärmel um an Gürtelline in der Tunika nach der richtigen Tafel zu suchen. Denn er hatte immer mehr als eine dabei und jetzt brauchte er die entsprechende. Ah da war sie ja, er reichte sie dem Ianitor.



    Nimm diese Tafel und siehe es als wenn du mit mir selber sprichst. Der Mann der dieses Schreiben in Händen hält ist mein Klient T. Helvetius Varus. Ich würde es als persönlichen Gefallen ansehen und gern mit gleicher Münze zurückzahlen. Wenn du diesen Mann deine Unterstützung zukommen lassen würdest.
    Geschrieben mit eigener Hand.
      
    L. Iulius Centho
    Senator


    Er klappte sie nicht auf und ließ auch die Schürrung zu. So das die beiden Seiten auf einander lagen.



    MAIORDOMUS - LUCIUS IULIUS CENTHO

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    Wulfried


    "Ich werde dafür Sorge tragen, dass er es erhält und werde ihn davon unterrichten, dass du im Auftrag deines Herrn hier warst.", meinte Wulfried und nahm die Tafel entgegen. Er würdigte sie keines weiteren Blickes, denn selbst wenn sie ihn interessiert hätte, hätte es ihm nichts genutzt. Er konnte sowieso nicht lesen. Ausserdem war er ja pflichtbewusst und würde das Schreiben ordnungsgemäß weiterleiten.
    Dann stand er da und wartete ab ob es noch etwas gab, schließlich wollte er dem Alten jetzt nicht einfach die Tür vor der Nase zuwerfen.

  • Vom Circus Flaminius zum Mons Esquilinus musste sie einmal quer durch Rom laufen. Es war Fluch und Segen zugleich, dass ihr bester Freund am anderen Ende der Stadt wohnte. Die Strecke erschien ihr unendlich weit, auch weil sie nicht langsamer wurde, sondern die ganze Zeit rannte. Aber man würde sie wohl kaum bei den Helvetiern vermuten. Wohl eher bei Alba, die ja nur in derselben Straße wohnte. Doch weil man sie eben als erstes bei ihrer Freundin vermutete, würde sie nicht bei dieser sich verstecken. Außerdem würden deren Eltern sie direkt nach hause schleifen. Schließlich waren die Germanica und die Novellia Nachbarn. Kein gutes Versteck.
    Bei Faustus hingegen würde sie sich sehr lange verstecken können. Milo würde sie niemals verraten und außerdem war er ganz allein in dem großen Wohnsitz der Helvetia. Die Gefahr dass jemand ihrem Vater verraten würde, wo sie war, war also gering. Außerdem würde Faustus sicherlich für ihre Lage Verständnis haben. Niemals würde er sie fortschicken.


    Sabinas Füße trommelten auf den Boden. Manchmal stolperte sie auch, denn ihre Sandalen waren für so einen schnellen Lauf wenig geeignet. Hübsch waren sie anzusehen, aber irgendwie nicht wirklich praktisch. Das ärgerte sie, wollte sie doch schnell ihr Ziel erreichen. Flink wich sie den ersten Morgenschwärmern aus. So mancher Sklave mit Handkarren warf ihr einen verdutzen Blick zu, wenn sie an ihm vorbei flitze. Es war eben sein sonderbarer Anblick. Ein so junges Mädchen das durch die Straßen rannte, als sei Cerberus persönlich hinter ihr her. Sabina war ja auch auf der Flucht.


    Ihre Flucht endete aber recht bald. Atemlos und aufgelöst erreichte sie die Casa Helvetia. Bevor sie anklopfen konnte, stützte sie erst einmal ihre Arme auf ihren Knien. Japsend schnappte sie nach Luft. Erst nachdem sie ein wenig zur Ruhe gekommen war, klopfte sie zögernd an. Plötzlich war sie sich nicht mehr so sicher, ob ihr Entschluss wegzulaufen so gut war. Doch Sabina war kein Hasenfuß der kurz vor dem Ziel einfach aufgab. Sie würde nicht wieder freiwillig zurück gehen!
    Sie schniefte, erst jetzt fiel ihr auf, dass sie schon wieder oder immer noch weinte. Eilig wischte sie sich mit dem Arm über das Gesicht. Besser wurde es dadurch nicht. Der Sklave der ihr öffnen würde, würde sie bestimmt seltsam anschauen.

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    Wulfried


    Etwas erstaunt war Wulfried schon, als es noch relativ früh an der Porta klopfte. Seiner Kenntnis nach wurde so früh niemand erwartet und in der Regel konnte man nicht erwarten, dass man so früh auch empfangen wurde, schließlich kroch manch einer erst jetzt aus dem Bett und begann den Tag.
    Pflichtbewusst öffnete er die Porta und war abermals erstaunt die kleine Freundin seines Herrn Milo vor der Porta anzutreffen. Zu allem Überfluss war sie auch noch völlig ausser Puste und es schien als hätte sie geweint. Er kannte sie, daher trat er auch gleich beiseite und ließ sie ohne weitere Worte eintreten. Er wusste, dass Milo sie empfangen würde, sie war schließlich seine beste Freundin.
    "Peristyl, dritte Tür auf der rechten Seite.", erklärte er ihr dann noch rasch wo sie ihren Freund finden würde. Ohne Zweifel würde er sich in seinem Arbeits- und Studierzimmer befinden und auch zu dieser Uhrzeit. Er hatte ja die Angewohnheit sehr früh aufzustehen, nach dem Wetter zu fragen und den Tag zu beginnen, obwohl der noch gar nicht richtig begonnen hatte.

  • Am Arm von Dubnus näherte sich Geminus dem Sitz der Helvetier. Noch immer grummelnd über die erlebten Ereignisse in der Stadt. Wenn er schon in der Stadt war, so musste er auch einmal nach der Familia schauen. Und ob das Haus schon in Trümmern lag.


    Mit seinem Gehstock hämmerte er gegen die Pforte.

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    Wulfried


    Pflichtbewusst wie immer öffnete Wulfried die Tür und war recht erstaunt, wen er da zu Gesicht bekam. Sein Besitzer stand da. Wie lang war es her, dass er zuletzt da war? Wulfried wusste es nicht, freute sich aber sichtlich.


    "Salve Dominus! Willkommen!", begrüßte er den Senator und dessen Begleitung und trat sofort zur Seite, damit der Senator eintreten konnte.

  • Geminus war überrascht, dass man ihn sogar erkannte. Für ihn war sein letzter Besuch Äonen her. Aber die Zeit war für ihn wohl schneller vergangen als für andere.


    "Salve, salve, ... danke .... wie ich sehe, ist das Haus tatsächlich noch bewohnt ..."

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    Wulfried


    "Ganz recht. Derzeit wohnt dein Enkelsohn Faustus Milo und Aulus Helvetius Turpio hier. Ausserdem ein Helvetius Varus, der vor wenigen Tagen angekommen ist.
    Bis vor Kurzem wohnten auch noch Helvetia Aviana und Helvetia Silana hier."
    , berichtete Wulfried pflichtbewusst.
    "Wünscht du dominus Milo zu sprechen oder eine Erfrischung? Soll ich deine Gemächer herrichten lassen?", fragte er dann noch, denn er wollte wissen, wie der seinem Herrn sonst noch behilflich sein konnte.

  • "Ah, Wilfried, genau."


    Angestrengt versuchte er die genannten Namen einzusortieren, was ihm nur annähernd gelang.


    "Führe mich zu Milo, das wäre mir recht! ... UND besorge eine Erfrischung, Wasser reicht dabei völlig aus."


    Wein hatte er bereits genug genossen.


    "Und das mit den Gemächern wäre sehr aufmerksam!"


    Gute Sklaven. Langsam näherte er sich dem Atrium ....

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    Wulfried


    Wulfried freute sich, als der alte Senator seinen Namen wenigstens halbwegs richtig in Erinnerung hatte, wagte es aber nicht zu widersprechen, daher nickte er nur und sagte: "Ja, dominus."
    Und wieder nickte er."Ich werde nach ihm schicken. Und dafür sorgen, dass dein Wunsch erfüllt wird." Dann winkte er nach einem Sklaven, der sich sofort an die Arbeit machte für das leibliche Wohl des Senators zu sorgen.
    "Gerne, dominus.", meinte er dann noch und schickte noch mehr Sklaven los, so dass das Haus von einem seltenen Gewusel belebt wurde.

  • Noch rechtzeitig zur Mittagsstunde erreichte Messalina die Casa Helvetia, angeblich sollte dort die Familie ihrer Mutter leben, noch nie hatte sie einem Fuß in dieses Haus gesetzt. Daher war sie nicht ganz überzeugt davon, ob die Adresse auch stimmte, zu sehr war Rom übersichtlich geworden. Häuser neben Häuser, an vielen waren nicht mal zu erkennen, wer eigentlich dort wohnte. Die Bürger Roms waren auch oft eine schlechte Wahl für Auskünfte zu erhalten, manche verlangten vorab Sesterzen, wollten bezahlt werden, aber ob die erhaltende Information auch den wahren Inhalt enthielten, hätte man erst später erfahren und dadurch vielleicht sein investiertes Geld verloren. Daher versuchten die meisten sich allein zu Recht zu finden. Auf jeden Fall Messalina, sie stand nun vor einer großen Tür und klopfte an.

  • Huch. Ein großer Sklave mit einem äußert ungewöhnlichen Bart stand nun vor Messalinas Füßen. Sie musste ihrem Kopf weit nach oben strecken, um ihm in die Augen blicken zu können. Ein wenig erinnerte er sie an Álvaro, wobei ihr eigener Leibsklave einen schöneren gepflegteren Bart hatte und sein Haar viel länger war. Als sie ein weiteres Mal darüber nachdachte, stellte sie fest, dass sich die beiden doch nicht so sehr ähneln. Nur in einer Hinsicht waren sie auf jeden Fall gleich, Sklaven nämlich. Sie legte ihre Hände jeweils zu einer der beiden Seiten ihrer Hüfte, winkelte sie an, spreizte ihre Lippen und sprach in einem herablassenden Ton.


    "Ist das hier die Casa Helvetia? Wenn ja, solltest du mich hineinlassen. Ich bin nämlich Decima Messalina und ich glaube kaum, dass du dann etwas anderes tun dürftest, außer du möchtest ärger bekommen."

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    Wulfried


    Na so eine Oberzicke hatte Wulfried ja gefehlt. Stand da und führte sich auf wie Xanthippe. Ihr Name sagte ihm trotzdem nichts und dass sie erwartet würde glaubte er auch nicht. Sie schien noch etwas jung, wenn wäre sie bestimmt Besuch für Milo, aber der hatte auch nichts gesagt. Daher ging er erst einmal davon aus, dass sie nicht erwartet wurde.
    "Jaaaa, das ist die Casa Helvetia.", meinte er erst einmal. "Wirst du erwartet?", klärte er dann noch ab.


    Sim-Off:

    Ich übernehme mal dreist. :D

  • Messalina hätte ihm am Liebsten eine Kopfnuss verpasst, damit sein Hirn anfing zu rattern. "Natürlich! Oder denkst du wirklich, ich komme hier her, den ganzen langen Weg quer durch Roma, um zu fragen, ob es hier die Casa Helvetia ist, um anschließend wieder zu gehen?"
    Wenige Sekunden später, seilte sich eine winzige Spinne von der Dachrinne herunter, genau auf das Haar von Messalina. Als es ihr juckte, fasste sie sich an ihren Kopf. Als sie dann merkte es juckte gar nicht sondern es war eher ein Krabbeln. Wurde sie ganz nervös und senkte ihr Kopf herab. Ihhh, mach sie weg. Sogar das Wort… Bi-bi-bitte!…sprudelte plötzlich aus ihrem Munde.

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    Wulfried


    Wulfried rollte mit den Augen. Typisch junge hochnäsige Römerin. Einen gleich körperlich züchtigen wollen aber dann Angst vor so einer kleinen Spinne. Sie schien aber wirklich Angst zu haben und letztendlich war sie bei aller Arroganz ein junges Mädchen und Wulfried konnte kleine Mädchen schlecht weinen sehen. Er entfernte das Tier also schnell und versuchte dabei möglichst wenig Schaden an der Frisur der Römerin anzurichten. Er wusste das solche Vertreter bei dem Thema meistens auch sehr sehr empfindlich waren.
    Anschließend führte er die noch etwas aufgeregte junge Frau ins Atrium.


    "So nun ist ja wieder alles gut. Bei wem bist du denn gemeldet das ich dich zum richtigen bringen kann?"

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