[Villa Rustica] Iuliana Ostiensis

  • In diesen schönen Gemäuern übernachten. Ein sehr gutes Angebot, das ich mir nicht entgehen lassen konnte. " Überhaupt nicht vermessen. Ich begrüße den Aufenthalt außerordentlich in einer so wunderbar angelegte Villa. Das Angebot ehrt mich, ich nehme es an, wenn es keinen großen Umstände macht. Ein Bett, Wein und etwas Entspannung. Das reicht mir schon. " Ich lächelte über meine Hintergedanken, die mir dabei kamen. Sicher machte es keinerlei Umstände. Bei der Größe des Hauses und der geringen Anzahl an Anwesenden. Die Sklaven ausgeschlossen, die hatten unsichtbar zu sein. So lange man sie nicht brauchte.
    So wie üblich gab es hier wahrscheinlich am späten Nachmittag eine kleine cena. Die durfte ich auf keinen Fall verpassen. Es war zu interessant wie Dives sich geben würde. Vielleicht taute er da ein wenig mehr auf. " Um nicht unhöflich zu sein, würde ich es gern vermeiden zu einem geplanten Anlass zu spät zu kommen. Gibt es in dieser Richtung etwas an das ich mich halten sollte? " Für die noch verbleibenden Stunden war da noch der Hafen und ein Abstecher in die Stadt. Der Duumvir war zudem sehr freundlich gewesen und hatte mir Karten von Ostia und dem Portus überlassen. Die konnte ich gleich auf ihre Aktualität überprüfen und mir ein erstes Bild machen.

  • Zitat

    Original von Gaius Iulius Sabinus


    Ein Glück, dass Sabinus einfach weiter redete! Das verschaffte dem Decurio zumindest ein wenig Zeit, um wieder abzukühlen und den Vorfall schleunigst zu verdrängen. Soetwas war ihm ja noch nie passiert... Um sich abzulenken, hörte Dives nun kauend zur Abwechslung mal ein bisschen mehr und aufmerksamer zu, was ihm sein Cousin so erzählte. So zumindest lautete sein Vorsatz.
    Statuen für Mutter, Nachbarn und Freunde und später bei einem Bildhauer gearbeitet. Das klang nicht schlecht. Als Sabinus dann auch noch erzählte, dass sein Meister von der im ganzen Imperium berühmten Bildhauer-Schule von Aphrodisias kam, konnte der Decurio sich ein anerkennendes "Wow!", nicht verkneifen. Immerhin hieß das ja irgendwie auch, dass sein Cousin in gewisser Weise selbst diese Schule besucht hatte (selbst wenn er nie da gewesen sein mochte). Oder? Der Gedanke war verwirrend... insbesondere auch, weil Dives schon wieder abgelenkt wurde!


    Was tat Sabinus da? Seine Hand war plötzlich unter seiner Chlamys verschwunden und es zeichnete sich nur allzu deutlich ab, wohin sie gelenkt wurde. DAS war doch jetzt aber ein eindeutiges Signal, oder? Während sein Cousin sich nun in dieser oder jener Art und Weise mit sich selbst zu beschäftigen begann, schielte Dives kurz an die Decke, suchte sie einmal flüchtig von links nach rechts ab und überlegte, ob das nicht vielleicht wieder nur ein Spiel dieses geflügelten Spaßvogels war. Mit etwas Glück hätte dem die Vorstellung eben ja bereits gereicht... doch Fortuna war im Gegensatz zu Cupido wohl gerade nicht anwesend (wie auch, wenn sie sich aktuell sicherlich ganz besonders um ihren jüngsten Tempelstifter kümmern würde).
    "Mistviecher... ja.", wiederholte Dives leise und zögerlich und erinnerte sich daran, wie schön der Abend doch begonnen hatte... ganz allein und für einen Moment frei von allen Sorgen. Während er so zurück dachte, erzählte Sabinus weiter vom Vescularier, Kunst, Begabung, Statuen, Denkmälern und irgendeinem Einbruch.


    "Hm?", guckte der Iulier etwas überrascht, als er von seinem genüsslich schmatzenden Cousin dann plötzlich so ins Auge gefasst wurde. Bestimmt hatte Sabinus nun eine Nachfrage bezüglich des Einbruchs erwartet. Oje, jetzt war die Unaufmerksamkeit des Decurios vermutlich doch noch aufgefallen... War ja irgendwie auch nur eine Frage der Zeit gewesen... Zu allem Überfluss lenkte Sabinus dann aber auch noch das Thema direkt auf Dives! Da nahm letzterer spontan die Hand vor den Mund und musste kurz stumm aufstoßen. Gerade dass der dann auch noch so direkt (und etwas vulgär) darauf zu sprechen kam, mit wem Dives sein Bett teilte, ließ jenen erstmal ordentlich schlucken. Wie kam er aus der Nummer nur wieder raus?
    "Lucius...", begann er einer unerwarteten Eingebung folgend, "... also mein erstgradiger Cousin Lucius. Der hat ja sicherlich schon Pläne mit mir." Vielleicht hatte der das ja wirklich. So genau wusste Dives das nämlich nicht. Aber es klang zumindest nicht unwahrscheinlich, dass ein Senator seine Verwandtschaft für politische Zwecke derart einsetzte. Und der Zufall wollte es, dass Centho leider, leider aktuell andere Sorgen hatte, als einen unverheirateten Cousin. Da hatte der Rückzug Centhos aus jeder Öffentlichkeit nun doch tatsächlich auch sein Gutes!
    "Und bis dahin werde ich sicherlich mit keiner Frau intim werden.", was zweifellos nicht hieß, dass er keinen Sex haben würde. Nur eben keinen mit Frauen. Ein Glück, dass sein Cousin nicht wusste, dass Dives in der Vergangenheit schon auch die eine oder andere Weiblichkeit mit in sein Bett genommen hatte... Das ließe sich ansonsten wohl nur sehr schwierig rechtfertigen, weshalb es einst für ihn okay war und er es jetzt nicht mehr wollte.


    "Eine Statue? Von mir?" Dives konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Ein solches Kompliment - noch dazu von einem attraktiven, jungen Mann! Dafür war der Iulier stets äußerst empfänglich und sprang natürlich sofort darauf an:
    "Meinst du wirklich? Ich halte das ja nicht für so wahrscheinlich..." Aber wie gerne würde er jetzt von seinem Gegenüber hören, wie der versuchte ihn doch davon zu überzeugen. "... oder kannst du dir mich als ein Apoll vorstellen?", gab er mit einer kleinen Nachfrage auch gleich unauffällig eine Präferenz an. Allein schon, weil der ein Gott war, musste Dives ihn selbstredend bevorzugen. Aber auch sonst lagen ihm Kampf und Krieg nicht sonderlich.
    "Wer sollte das kaufen wollen?", fragte der Decurio nochmal nach, obwohl sein Cousin ja bereits etwas auf diese Frage Passendes gesagt hatte. Aber vielleicht hatte er ja eine spezielle Person im Sinn? Dives selbst fiel niemand ein. An Serapio würde er eine solche Statue sicherlich nicht verkaufen wollen. Wenn, dass müsste er sie ihm schenken, ja. Aber dann könnte er natürlich nicht selbst Modell stehen, denn das käme bestimmt eher weniger gut an... Schwierig...

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Aha! Mein Angebot ihn als Modell für eine Apollon- oder Achillesstatue verwenden zu wollen, traf die Eitelkeit meines Vetters wie ein Vespenstich! Mit freudiger Erregung und funkelnden Augen sprang er hoch und richtete sich vor mir auf. "Kannst du dir mich als ein Apoll vorstellen?" Ja, das konnte ich in der Tat! Dives war hochgewachsen und von stolzer Erscheinung. Hatte einen athletischen, wohl proportionierten Körper und ein schön geformtes Gesicht mit fast schon klassisch-aristokratisch anmutenden Zügen. Hinzu kamen noch seine blonden Haare und die strahlenden blaue Augen, ebenfalls zwei tyische Charakteristiken dieser populären olympischen Gottheit. Nun stand er also vor mir und ich betrachtete ihn schweigend. Musterte ihn fachmännisch von Kopf bis Fuss und machte dann ein kritisch-betroffendes Gesicht. Im sachlich ruhigen Ton fragte ich ihn dann:


    "Sei doch bitte so gut und lege mal dein Gewand ab." "Ich müsste dich mal komplett nackt sehen!"


    Eine der herumstehenden Sklavinnen winkte ich zu mir und erteilte folgende Order:


    "Wenn hier eine Kithara oder Pfeil und Bogen im Hause sein sollten so geh und bringe mir dieselben!"


    Zu einer anderen:


    "Und du gehe in das Balneum und bringe ein kleines Fläschchen Körperöl!"


    Ich trug mich mit den Gedanken Dives für ein paar Augenblicke in eine lebende Statue zu verwandeln um mir dann anhand dieses lebenden Modells eine genauere bildliche Vorstellung der späteren Statue machen zu können.

  • Zitat

    Original von Appius Decimus Massa & Gaius Iulius Sabinus


    Sabinus wirkte nicht so, als würde er etwas dagegen haben, wenngleich er aber auch keine offene Zustimmung artikulierte. Ob das daran lag, dass er verstanden hatte, was die sprachlichen Bilder sagen sollten? Doch wohl hoffentlich nicht... Insbesondere bitte nicht, was Dives' eigene Vorlieben anbelangte! Damit würde ein vergangenes Abendessen hier in der Villa ja nämlich sicherlich in ein ganz anderes Licht getaucht werden...


    "Das ist kein Problem.", erwiderte der Decurio mit einem Lächeln, welches alle vorangegangenen Gedanken bezüglich seines Cousins und gleichsam auch die diesem gegenüber entstandene leichte Unsicherheit darüber, was der nun wusste und was nicht, überdeckte. Bevor der Iulier dann noch einen Satz zur angesprochenen Entspannung loswerden konnte, redete Massa jedoch schon weiter. Ein geplanter Anlass? Er meinte wohl die alltägliche Cena, die natürlich ab und an - und gerade wenn man Gäste hatte - durchaus auch etwas... geplanter ablaufen mochte.
    "Speziell geplant ist aktuell nichts. Es wäre aber vielleicht ganz schön, wenn du zur Cena wieder hier sein würdest - sofern das deine Pflichten zulassen, versteht sich. In aller Regel beginnen wir hier auch erst gegen Mitte der elften Stunde.", erklärte Dives. Inwiefern sein Cousin dies nämlich anderswo ebenfalls so hielt, wusste der Decurio nicht. Er selbst jedoch mochte es sehr beim Abendessen erst den Sonnenuntergang ein wenig zu beobachten und anschließend gemütlich bei Fakeln und Öllampen in entspannt-gemütlicher Atmosphäre noch ein wenig zu plaudern. Letzteres behielt er im Moment bewusst für sich.
    "Zur Entspannung kannst du übrigens jederzeit auch das hauseigene Balneum aufsuchen. Dort kannst du sowohl drinnen, als auch draußen schwimmen...", pries Dives an und wurde damit nun auch diesen Gedanken noch los. Dass es dabei gerade in soeinem warmen Sommer durchaus reizvoll war des Nachts draußen im Wasser zu sitzen und im Mondschein bei einem Wein in die Sterne zu blicken, verschwieg er ebenfalls. Erstens war ihm bisher nämlich nicht der Gedanke gekommen, dass er Massa auch versuchen könnte gleich soo genau kennenzulernen, und zweitens war sich Dives auch nicht sicher, was Sabinus wohl dazu gesagt hätte... (und viel mehr noch: was der nicht laut aussprechen, sondern nur denken würde...)

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  • Zitat

    Original von Gaius Iulius Sabinus


    Pah! Wenn er gewusst hätte, wie sein Cousin diese Situation darstellen würde, dann wäre seine Laune aber abrupt abgesunken. Er war alles andere als sofort mit freudiger Erregung aufgesprungen! Er war vielleicht mit einem leichten Lächeln allmählich aufgestanden, ja... Aber ja auch nur, weil Sabinus sonst sicherlich kein richtiges Urteil hätte abgeben können. Genau! Überhaupt: Eitelkeit... Eitelkeit war weibisch und nur weil er auf Männer stand und vielleicht ein paar mehr Gefühle zeigte, als der durchschnittliche, römische Mann, war er noch lange nicht weibisch!! Wirklich sowas... von glücklich für den geflügelten Beobachter, der sich weiteren Spaß für diesen Abend sonst sicherlich hätte abschminken können.


    Stattdessen stand Dives nach dem zweiten Satz seines Cousins wie durch Apollo persönlich vom Blitz getroffen da. Wie konnte Sabinus nur soetwas verlangen?! Nicht, dass es sonderlich ungewöhnlich sein würde, dass Modelle nichts trugen oder dass sich Männer hin und wieder unbekleidet sahen. Allein in den Thermen kam dies ja tagtäglich unzählige Male vor und war das normalste der Welt. Aber im Moment ging das einfach nicht! Dabei war es nicht so, dass sich bei Dives etwas geregt hätte, doch übergroß erschien ihm die Gefahr, dass sich dies mitten während der Zeichnerei änderte. Und dieses Risiko war der Iulier absolut nicht bereit einzugehen. Außerdem wäre es sicherlich auch eingedenk einer kleinen unausgelasteten Gottheit wohl besser, wenn am heutigen Abend garnichts mehr lief... außer der Gang in sein Cubiculum. Cupido hatte seinen Bogen - im wahrsten Sinne - überspannt.
    "Oua...", gähnte Dives ein erstes Mal (natürlich vorgetäuscht). Doch das tolle war, dass er nach einem gespielten Gähnen stets leicht versetzt den Drang verspürte wirklich zu gähnen. Folglich folgte gleich im Anschluss ein weiteres, ein echtes "Oua..." und eine Hand des Decurios ging zu seinem Mund, um noch mehr Aufmerksamkeit auf seine vorgegebene Müdigkeit zu lenken. Mit bedauerndem Gesichtsausdruck wandte er sich dann an seinen Cousin:
    "Es tut mir Leid, Gaius, aber ich glaube, dass ich heute einfach schon zu schläfrig bin, um auch nur noch einen halbwegs passablen Apollo abzugeben. Vielleicht verschieben wir das einfach um ein paar Tage, ja?" Damit ging Dives, denn er stand ja bereits, in Richtung seines Schlafgemaches los. Schon beinahe aus dem Zimmer fügte er hinzu:
    "Du kannst ja stattdessen noch ein wenig an den Plänen für den Imperator arbeiten oder so. Gute Nacht!" Mit diesen Worten verließ er den Raum und begab sich auf direktem Weg in sein Zimmer. Dort saß er noch etwa eine halbe hora vor dem geöffneten Fenster und las im schwachen Licht von Mond und Öllampe noch das eine oder andere Gedicht, bevor er anschließend zu Bett ging und bis zu nächsten Morgen einen wahrlich sehr... bewegten Schlaf hatte.

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    Original von Marcus Iulius Dives




    "Zur Entspannung kannst du übrigens jederzeit auch das hauseigene Balneum aufsuchen. Dort kannst du sowohl drinnen, als auch draußen schwimmen...", Erstens war ihm bisher nämlich nicht der Gedanke gekommen, dass er Massa auch versuchen könnte gleich soo genau kennenzulernen, und zweitens war sich Dives auch nicht sicher, was Sabinus wohl dazu gesagt hätte... (und viel mehr noch: was der nicht laut aussprechen, sondern nur denken würde...)



    Meine Gedanken gehörten mir, genau wie meine Zunge und diese hüllte sich weiterhin in ein beharrliches Schweigen. Lediglich mein düsterer Gesichtsausdruck signalisierte gewisse missbilligende Emotionen.
    Wieso überhaupt legte Dives in dieser Sache so großen Wert auf meine Meinung? Mir war es vollkommen egal ob Massa im Becken des Balneums seine nachmittäglichen Züge machte, mir war es ebenso egal ob Dives Ihm dabei Gesellschaft leisten würde. Von mir aus konnten sich beide auch sexuell verlustieren wenn ihnen der Sinn danach stehen sollte, oder was auch immer sich Dives grade in seiner eigenen Fantasie auszumalen begann...was mir jedoch nicht egal war, waren die Konsequenzen, falls ein gewisser Prätorianerpräfekt welchen ich weder von Namen noch von Angesicht her kannte, zu Ohren kommen sollte, das sich sein Ex-Liebhaber grade mit seinem Liebhaber in einer Landvilla nahe Ostia verlustierte. Schon allein der Anblick von Massa und Dives beim gemeinsamen Frühstück würde Serapio wohl auf die Palme bringen, was aber würde er wohl tun, wenn er beide Männer nackend im Schwimmbecken des Balneums ertappte? Oder noch schlimmer, beim rumvögeln auf einer der nebenstehenden Klinen oder Marmorbänke? Dieser nachtragende und über jedes Maß hinaus eifersüchtige Mensch war doch zu allem fähig wenn er merkte das er betrogen wurde, oder sich zumindest betrogen fühlte! Wahrscheinlich würde er uns das Dach über den Kopf niederbrennen lassen und meine schönen Standbilder für den Kaiser würden dann dabei mit drauf gehen und ein solches Horrorszenario, das war mir nun alles andere als egal!!!

  • Pflichten ließen sich so einrichten, dass sie Entspannung und Erholung nicht im Wege standen. Meine Planung war großzügig. Je nachdem wie die Besichtigung des Portus vonstatten ging, war ein Kurzbesuch der Stadt vorgesehen. Morgen war das organisatorische mit dem Decurio an der Seite geplant. „ Mitte der elften Stunde ist vorgemerkt. Es liegt heute nichts großartiges an.“ Besaß der Portus einen fähigen Hafenmeister, war alles in null komma nichts abgehandelt.


    Das Ambiente versprach am Abend einen ansprechenden Rahmen zum Essen, den Plaudereien. Das Balneum bot sich förmlich an, davor oder danach genutzt zu werden. Ein Bad unter freiem Himmel. Bei den sommerlichen Temperaturen sehr vielversprechend. „ Das ist überlegenswert. Ein Bad im Freien hat seine Reize. Sonne, Wärme, das ist sehr entspannend.“ Das letzte Mal bei Misenum eine kleine versteckte Bucht mit Strand. Ein paar Züge im Meer. “ Vale bene, ich werde zur cena anwesend sein.“ heute Abend lernte man sich, in welcher Art und Weise auch immer, näher kennen. Interessant wäre es zu erfahren wo und wie er Serapio kennen gelernt hat. Auf genauso unorthodoxe Art wie ich ihn ? Bis heute Abend verging noch viel Zeit.

  • Während Massa erwartetermaßen nun ankündigte der Cena pünktlich beiwohnen zu wollen, entging Dives der Gesichtsausdruck seines Cousins in Gänze. Doch wohl selbst in dem Fall, dass ihm diese düsterere Mimik aufgefallen wäre, hätte er sie wahrscheinlich nicht so recht zu deuten gewusst. Bis eben schließlich hatte Sabinus noch durchaus aufgeschlossen gewirkt und da hatte der Iulier den Centurio ja bereits zum Bleiben in der Villa eingeladen. An einer gemeinsamen Cena sah der Decurio auch nichts Falsches - gerade wo sich doch auch Sabinus und der Decimer durchaus gut verstanden zu haben schienen. Bliebe letztlich die Anpreisung des hauseigenen Balneums... Doch welcher Hausherr (und als soetwas in der Art fühlte sich Dives hier derzeit) hätte es sich entgehen lassen einen Gast über eine solche bauliche Besonderheit aufzuklären?! Nein, daran schien dem Decurio absolut nichts falsch zu sein, doch dachte er erwähntermaßen auch nicht an eine eventuelle Mehrdeutigkeit seiner Worte.


    "Vale bene, Decime!", erwiderte Dives zum Abschied. Dann war der Centurio also auch schon wieder weg. Hoffentlich würde der den Weg nach draußen auch gleich wieder finden, denn immerhin waren weder der Grund und Boden, noch das auf diesem stehende Anwesen sonderlich bescheiden in ihren Ausmaßen. Dass man sich da nicht unbedingt sofort perfekt zurecht fände, wusste der Iulier nur zu gut aus eigener Erfahrung. Er war hier schließlich selbst nicht groß geworden, sondern hatte sich erst an alles gewöhnen müssen. Doch den Ausgang allein zu finden, war in der Regel nicht allzu schwer und dem Centurio der Classis natürlich vollkommen zuzutrauen.
    Ungleich schwieriger hingegen wäre es für einen Erstbesucher dieser Villa - nennen wir ihn ruhig ebenfalls Decimus, spezifizieren dies jedoch nicht weiter -, wenn dieser auf eigene Faust (!) beispielsweise die iulische Badelandschaft aufzusuchen gedenken würde. Ein solches Unterfangen könnte sich durchaus zeitlich hinziehen und gäbe dem sklavischen Personal damit ziemlich sicher die Möglichkeit bestimmte Personen im Haus über den Besucher zu informieren - auf dass eben niemand so offensichtlich bei Dingen gestört werden würde, bei denen man sich besser nicht allzu offensichtlich stören ließ...


    "Ich werde gleich mal schauen, welches Zimmer wir dem Decimus bezugsfertig machen können. Vale.", verabschiedete sich dann auch Dives gleich wieder und machte sich auf den Weg. Auf jenem überlegte er schonmal: Das Zimmer des Hausherrn Centho und die seiner Kinder blieben natürlich ohne jede Frage unberührt! Blieben noch eins neben Sabinus, eins neben Dives (die er beide nicht bekäme, denn wer wüsste schon, wie ruhig ein Sodat der Classis schliefe?!) und natürlich noch ein paar weitere... Letztlich wurde ein Cubiculum auf der anderen Seite des Hausherrngemaches für Massa hergerichtet. Ausgestattet mit einem Bett, einer leeren Kleidertruhe zu dessen Füßen, zwei Schränken, einer Komode, einem Spiegel über jener, einem großen Becher und einem Krug Wasser auf jener (den Wein beließ man für den Moment lieber noch im kühlen Keller), einem schmalen Schreibtisch mit Stuhl und einem kleinen Nachttischchen gedeckt mit einem kleinen, bunten Blumenstrauß aus dem Garten in einer schlichten Vase sollte der Centurio wohl zufrieden sein können - auch wenn das 'nur' die Standardausrüstung der Gästezimmer hier war. Letztlich hing noch ein für einen Classis-Soldaten sicherlich passendes Bild an einer der Wände - eine Hafenansicht mit Blick auf die offene See, den großen Leutturm Ostias und eine untergehende Sonne - und aus einem Fenster durchschnittlicher Größe konnte man hinaus auf einige kleinere bis mittelgroße Obstbäume gucken. Nachdem auch das nicht gerade üppige Gepäck des Decimers ins Zimmer gebracht und ordentlich auf der geschlossenen Truhe abgelegt worden war, war alles endlich... FERTIG.


    Sim-Off:

    Ich bin mal gleich so frei schon weiterzumachen.


    Am späten Nachmittag kehrte Dives aus der Curia von einer eher unbedeutenden Sitzung der Curia zurück in die iulische Villa. Er kontrollierte das Cubiculum des Centurios - jener sollte schließlich, wenn schon, dann aber auch richtig Gast hier sein - und stellte zufrieden fest, dass es von seiner Seite aus nichts zu beanstanden gab. Anschließend führte sein Weg ihn in die Küche zur Besprechung der Cena, bevor er sich in sein eigenes Cubiculum zurück zog, etwas las und sich später zum Essen umziehen würde. Eine dunkelgrüne Tunika - grün, die Farbe der Hoffnung; der Hoffnung auf einen gelungenen Abend - und dazu eine dezent mit einem kunstvollen Goldrand verzierte, weinrote Toga. Zu jener Farbe war wohl kein erklärender Kommentar nötig, sagte doch bereits die Bezeichnung dieser selbst praktisch alles aus: Möge Bacchus ihnen wohl gesonnen sein!
    In derartiger Aufmachung begab sich der junge Iulier dann bereits zu Beginn der elften Stunden, denn er wollte als Gastgeber natürlich der Erste sein, ins vortrefflich vorbereitete Triclinium mit Gartenblick. Wasser und Wein standen bereit, Sklaven standen in ausreichender Zahl unauffällig in der Nähe und der erste Gang war servierfertig. Dives ließ sich auf dem Platz des Hausherrn schonmal nieder und beobachtete ein wenig gedankenversunken, während er so wartete, wie schön die Gläser auf dem Tisch doch im Licht der nicht mehr ganz so hoch stehenden Sonne funkelten...

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  • Zurück in der Villa, war ausreichend Zeit sich auf die cena vorzubereiten. Ich ließ mir mein Zimmer zeigen. Das Gepäck lag auf der Truhe. Sehr übersichtlich stellte ich fest, als ich eine frische Tunika auspackte. Zwei hatte ich in weiser Voraussicht mitgenommen. Die dunkelblaue von Venusia, die ich immer mit hatte und eine wollweiße mit zwei grünen Längsstreifen. Ich hatte die dunkelblaue erwischt und blieb dabei. Mit wenigen Handgriffen hatte ich mich meiner Dienstkleidung entledigt. Das sagum mit einer der Fibeln von Romana verschlossen, sorgsam zusammen- und auf der Truhe abgelegt. Die Lorica, das subarmilarium und die Tunika landeten neben der Truhe.


    Mit den Fingern ein paar Mal durchs Haar. Der Bart sah gepflegt aus. Tunika und cingulum saßen perfekt. Mit mir hadernd, legte ich das Amulett Fortuna's ab um es gleich wieder anzulegen. Es war von ihm. Wer sagte, dass er jemanden einfach so aus seinem Gedächtnis streichen konnte der log. Zwei Amulette unter der Tunika verborgen, so sollte es sein. Ein Duftöl war seit Ägypten immer in meinem Gepäck. Der Duft von Zeder, gemischt mit verschiedenen Essenzen. Stärke, Selbstvertrauen, Ausstrahlung, Harmonie, mein Duft.
    Ein Sklave geleitete mich zum Triclinium. Pünktlich erschien ich, reine Gewohnheitssache. Iulius Dives war bereits anwesend. " Salve, Iulius. Ein herrlicher Ausblick und die untergehende Sonne. Sehr geschmackvoll und romantisch." sinierte ich, sah der untergehenden Sonne hinterher.

  • Der Decimer betrat militärisch pünktlich das Triclinium, während Dives noch immer fasziniert - oder doch eher gedankenversunken? - die Gläser auf dem Tisch beobachtete. Erst als Massa ihn grüßte, bemerkte er diesen und sah von einem Glas auf, das einen kleinen Regenbogen auf die Wand warf.
    "Salve, Decimus!", grüßte er freundlich zurück und lächelte leicht.
    "Ein herrlicher Ausblick, ja... und geschmackvoll, da hast du Recht...", sprach der Iulier dann weiter und musterte die angenehme Erscheinung des civilen Centurios, während jener wohl den Sonnenuntergang kurz auf sich wirken ließ. Ob Massa dieses Kompliment - denn Dives hatte sich mit seinen Worten eben nicht auf die untergehende Sonne bezogen - in der Situation überhaupt bemerken würde?


    "Aber setz dich doch.", deutete Dives auf die Kline zu seiner Rechten. Zu jener Seite lag er nämlich auch mit dem Kopf und da es fraglich war, ob Sabinus noch zu ihnen stoßen würde, erschien ihm dies durchaus passend.
    "Mein Cousin Sabinus lässt sich übrigens entschuldigen. * Er konnte noch nicht genau sagen, wieviel Zeit sein jüngstes berufliches Projekt heute in Anspruch nehmen wird. Vielleicht kann er es noch einrichten, vielleicht aber auch nicht. Ich hoffe, das ist trotzdem okay für dich?", fragte der junge Decurio nach, wenngleich der Decimus genauso wenig daran ändern könnte, wie Dives selbst.


    "Wie möchtest du deinen Wein?", erkundigte er sich dann auch gleich in beiläufigem Tonfall weiter und eine schwarzhaarige Sklavin aus der Provinz Asia trat etwas heran, um Massa in gewünschtem Verhältnis einzuschenken. Anschließend gab der Iulier, während er nun den Decimer erstmal zu Wort kommen ließ, ein kleines Handzeichen, woraufhin der erste Gang bestehend aus halbierten gekochten Eiern und verschiedenen Dipps - schärferen, milderen; süßeren, saureren - aufgetragen wurde.


    Sim-Off:

    * Mit dem Spieler aus diesem Grund abgesprochen. ;)

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  • Während es sich die beiden jungen Männer auf den bereitstehenden Klinen gemütlich machten und bereits der erste Gang aus hartgekochten Eiern und verschiedenen Saucen serviert wurde, trat unauffällig der Ianitor mit einer soeben an der Porta abgegebenen Botschaft hinzu.


    "Salve Dominus Dives, ein Kurier hat soeben diesen Papyrus hier abgegeben." "Es handelt sich um eine Botschaft deines Vetters."


    Mit diesen Worten überreichte der Sklave das Schreiben seinem Herren.




    salve marcus die arbeit an den skulpturen des kaisers schreitet voran allerdings macht mir die arbeit am pferd schwer zu schaffen es ist ein ausgesprochen mühsames geschäft das tier aus jenem riesigen marmorklotz herauszumeißeln wiewohl ich eine solch anspruchsvolle sache vorher noch nie durchgeführt habe und daher lehrgeld zahlen muss so bin ich doch guter hoffnung denn meine gehilfen und die steinmetzen sind ausgesprochen tüchtige leute und mit viel eifer bei der sache jeder gibt sein bestes ich werde heute erst gegen mitternacht nach hause kommen weise doch bitte die sklaven an das balneum zu heizen und lass sie auch massageöle anrichten den ich bin müde und mir schmerzen alle muskeln und knochen im leibe habe auch eine menge marmorstaub geschluckt der ganze dreck muss runter um abendbrot musst du dich nicht kümmern denn ich habe schon hier in der werkstadt gegessen aber gekühlten wein und quellwasser lass bitte bereitstellen grüsse deinen erlauchten gast von mir und genieße den abend vale bene sabinus

  • Beim Umdrehen sah ich flüchtig, dass der Blick des Iulier's nicht dem Sonnenuntergang, sondern mehr meiner Statur galt. Er könnte es also mehr auf mich bezogen haben, als auf diesen untergehenden Feuerball. Sicher war ich mir nicht. Ein hintergründiges Lächeln von mir beim Platz nehmen.
    Schade und wieder auch nicht, das Sabinus nicht anwesend sein konnte. Bedauerlich, war er ein interessanter junger Mann. Erfreulich, ich mit Dives wesentlich offener über persönliche Dinge reden. " Ja, natürlich, der Beruf geht manchmal vor. " Ich machte es mir auf der Kline richtige bequem. Praktisch für uns, Kopf an Kopf ließ es sich prima Plaudern. " Bitte unverdünnt, nach diesem langen Tag und dem vielen Wasser, was ich zu sehen bekommen habe." Die Vorspeise die gereicht wurde war eine von denen, die ich nicht missen mochte. Gekochte Eier, mit Dipps, eingelegt, gefüllt, alle Varianten waren gern bei mir gesehen. " Ahh. Du weißt was gut tut und schmeckt. Etwas Gutes für den entwöhnten Gaumen eines Centurio." Ich hatte nur einen calo, zwei standen mir als Centurio zu. Ein Sklave oder eine Sklavin, die sich um meine Esserei, meine Sachen und alles kümmerte, fehlte noch. In Rom hatte ich Pech bei zwei Versteigerungen, bei denen ich mitgeboten hatte." Ich hoffe du hattest einen guten und erfüllten Tag."

  • Unverdünnter Wein, nein sowas. Der Centurio musste wohl einen harten Tag hinter sich haben, dass er jetzt am Abend einige Probleme einfach so herunterspülen wollte. Aber als Soldat vertrug der Mann sicherlich auch deutlich mehr als der Iulier, dem nach solcheinem Glas vinum merum mit Sicherheit mindestens etwas duselig im Kopf geworden wäre. Unweigerlich lag damit wieder ein kleiner Vergleich auf dem Tisch, der einen weiteren Unterschied zwischen Massa und Dives offenbarte. Wieder also ein Punkt, in dem sie sich nicht glichen und der den jungen Decurio einmal mehr vor die Frage stellte, was genau es war, dass Serapio an ihnen beiden mochte...
    Der Wunsch des Gastes wurde unterdessen kommentarlos von der hervorgetretenen Sklavin erfüllt, bevor diese dann wieder im Schatten einer Raumecke verschwand.


    "Ja, also...", begann Dives dann auf die Frage nach seinem Tag zu antworten, als eine Nachricht seines Cousins Sabinus ankam. Sorgenvoll blickte er den Boten an und nahm dem das Schreiben fluchs ab. Was mochte wohl passiert sein? Doch wohl hoffentlich kein großes Unglück? Man hörte ja schon hin und wieder von diversen Tragödien und was könnte sonst der Grund für eine Botschaft von Sabinus sein? Der Iulier überflog die Nachricht auf der Suche nach Schlüsselworten und allmählich entspannten sich seine Gesichtszüge wieder. Es handelte sich nur um eine schriftliche Bestätigung dessen, was Sabinus bereits mündlich vage angekündigt hatte: Er würde bis in die Nacht hinein arbeiten - welche Erleichterung!
    "Mein Cousin lässt dich grüßen und richtet aus, dass er erst gegen Mitternacht wieder hier sein wird.", fasste Dives an Massa gewandt zusammen und legte die Botschaft zur Seite. Er nahm sich ein Ei, tunkte es in eine der Pasten und verspeiste es, während er beim Kauen überlegte, was er zuvor hatte sagen wollen.
    "Und mein Tag... der war im Prinzip - abgesehen von deinem, mich ehrenden Besuch - praktisch wie jeder andere. Es wird viel geredet, derzeit besonders auch über die Versorgungslage, denn die Getreidevorräte werden immer knapper. Ich hoffe einfach, dass dieser Krieg schnellstmöglich ein Ende findet und wieder Ruhe im Imperium einkehrt. Nur der innere Frieden ermöglicht uns unseren Wohlstand..." Letzteres war nur Dives' ganz persönliche Meinung zur Sache. Um einem Schluck seines stark verdünnten Weines zu nehmen, machte er eine Pause und leitete anschließend wieder von diesem schweren, politischen Thema weg:


    "Aber lass uns den heutigen Abend nicht mit solchen schweren Problemen kämpfen, die wir auch schon tagsüber ständig zu lösen versuchen. Du erzähltest, du seist ein Cousin von Decimus Serapio. Ihr kennt euch seit eurer Kindheit?", erkundigte der Iulier sich. Das Thema interessierte ihn persönlich gerade viel mehr, als die heutigen Erlebnisse des Centurios hier in Ostia oder der Machtkampf zwischen dem Fettwanst und dem Patrizier. Außerdem lief er so auch nicht Gefahr, dass er seine Haltung gegenüber dem Vescularier mit einer ungeschickten Bemerkung offenbarte.

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  • Der Iulier hatte recht, weg damit und einen freien unbeschwerten Abend verbringen. Der Wein war vorzüglich und lockerte die Anspannung in mir. Was mich dazu veranlasste, Dives Frage ausführlicher zu beantworten. " Wir kennen uns seit Ägyptus. Ich trat in die XXII. Legion ein, in der er Tribun war. Eine heiße, trockene von einem Sandsturm heimgesuchte Nacht, war es, in der wir uns kennenlernten. Er hatte mich in sein Zelt geladen. Eine stürmische Nacht, die uns zusammen brachte. " Eindeutig, zweideutig was ich von mir gab. Ein feines wissendes Lächeln auf den Lippen, trank ich einen kleine Schluck. Der arme Ravdushara musste wegen mir draußen im Sandsturm aushalten. " Wir kennen uns beide sehr gut, seit dem Feldzug. Dann kam die Versetzung, Serapio zur Garde und wir verloren uns etwas aus den Augen." Seit dem ging jeder, genau genommen, seinen eigenen Weg. Bis alles wegen mir zerbrach. Ich hatte es mir lange genug eingeredet und mich damit abgefunden. Aber er schien einen guten Ersatz für mich gefunden zu haben. Schnell und unkompliziert. Wozu den Versuch starten, sich bei ihm zu entschuldigen. Es würde ihn nicht interessieren, er hatte was er brauchte und wollte und ich hatte ihn neben mir. Nur mit Ansehen begnügen? Die Verlockung war groß zu erkunden, was Serapio an ihm gefiel.

  • Neugierig hörte Dives zu, wie sich die beiden Decimer kennengelernt hatten. Ein bisschen überraschte es ihn dabei, dass sie sich nicht wirklich bereits aus Kindertagen kannten. Immerhin waren sie ja Cousins! Andererseits war diese Bezeichnung aber natürlich ein dehnbarer Begriff. Auch der Iulier hatte mit Centho einen ihm sehr nahestehenden Cousin und mit beispielsweise Sabinus einen doch ein Stück weit entfernteren...
    "Das tut mir Leid.", kommentierte Dives die Kurzform der Bekanntschaftsgeschichte. Und das meinte er sogar durchaus ernst, obwohl er selbst ja wohl nicht wenig von der Situation profitiert hatte. Die Frage war: Profitierte er noch immer? War die Sache nun aus? Oder wie sonst stand es um die beiden?
    "Und wie war er damals so? Ich mein, wie lang ist das her?" Der Iulier hatte schließlich keine Vorstellung davon, wie schnell ein talentierter Mann zum Centurio aufsteigen könnte; geschweige denn davon, wie lange man brauchte, um sich zum Praetorianerpraefectus zu qualifizieren. Ob Serapio sich seit seiner Zeit in Aegyptus verändert hatte? Bestimmt... oder?


    Während Dives noch einen Schluck seines wässrigen Weines nahm, gab er das Zeichen den nächsten Gang aufzudecken und verschaffte Massa damit auch ein wenig Zeit zum Nachdenken. Die Fragen verleiteten schließlich geradezu dazu ein wenig in Erinnerungen zu schwelgen, bevor man antwortete. Nachdem die Eier abgedeckt waren, fand ein bunter Salat mit Lauch den Weg auf den Tisch, wie gleichsam auch einige mit Seeigel gefüllte Saueuter. Sogleich bediente sich der junge Decurio dann auch an letzteren, nahm dazu eine Scheibe Brot und ein wenig einer der auf dem Tisch verbliebenen Pasten und war gespannt, was der Centurio erzählen würde...

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus


  • Ad
    Marcus Iulius Dives
    Villa Rustica Iuliana Ostiensis
    Ostia - Italia


    Salve Sodales Iulius,


    ich wollte dich, wie versprochen, über den Stand der Vorbereitungen für das große Opfer in Kenntnis setzen. Gleich zu Beginn muss ich dir auch mitteilen, dass ich einige Änderungen vorgenommen habe, die mir zweckmäßiger für unser Vorhaben erschienen.


    Der Anlass und das Datum ändern sich nicht. Die Schlacht von Actium wird nach wie vor unseren Hintergrund für die Opferung bilden. Allerdings habe ich beschlossen, dass wir nicht mehr dem Divus Augustus opfern werden, sondern stattdessen Apollon. Wie du selbst geschildert hast, wird die Schlacht von Actium auch als Sieg des Apollon über den Bacchus verstanden und dass zwischen Augustus und Apollon eine enge Verbindung besteht, brauche ich dir sicher nicht weiter erläutern.


    Der Ort für das Opfer wird der Tempel des Apollo Sosianus sein. Im Morgengrauen werden wir mit dem Voropfer beginnen und anschließend eine Prozession durchführen. Ich habe mich bereits um alles gekümmert und werde dir im folgenden die Stationen für die Prozession mitteilen, damit du dich darauf einstellen kannst:


    - Tempel des Apollo Sosianus
    - Weg entlang des Porticus Octaviae
    - Vorbei am Theatrum Balbi
    - Zwischen Porticus Divorum und Saepta Iulia
    - Vorbei am Templum Minervae auf die Via Flaminia
    - Auf der Via Flaminia zum Forum Romanum
    - Zwischen Basilica Iulia und Domus Caligulae zum Forum Boarium
    - Vom Forum Boarium Richtung Theatrum Marcelli
    - Zurück zum Tempel des Apollo Sosianus


    Ich halte die Route für angemessen. Sie ist nicht allzu lang und muss auch meiner Ansicht nach nicht durch die ganze Stadt führen, wie dies zu anderen Festlichkeiten geschieht, zumal wir auch nicht absehen können, wie viele sich der Prozession tatsächlich anschließen werden. Sollte dir an der Route etwas missfallen, so schicke einen Boten zu mir. Entsprechende Aushänge, die das Ereignis ankündigen, habe ich ebenfalls anfertigen lassen.


    Nach der Prozession soll für Apollon ein Ochse dargebracht werden. Wie abgesprochen, werde ich den Opferherrn geben. Des Weiteren soll den Abschluss des Tages ein feierliches Bankett in den Räumlichkeiten des Vereinshauses der Societas bilden. Ich hoffe du bist damit einverstanden und ich würde mich gleichsam sehr freuen, wenn du für die entsprechende Speisung finanziell etwas beisteuern könntest. Derzeit wird dies aufgrund des Krieges und der drohenden Nahrungsmittelknappheit sicher nicht billig, aber soweit ich weiß, stammst du aus keiner armen Familie. Wenn du genug übrig hast, könntest du dich schon während der Prozession mit milden Brotgaben beliebt machen. Es gibt sicherlich derzeit keinen besseren Zeitpunkt für den wohlhabenden Mann, um durch so etwas auf sich aufmerksam zu machen. Aber hier schätze deine Möglichkeiten selbst ein.


    Ich erwarte dich pünktlich zur Opferung.


    Vale,
    Lucius Tiberius Lepidus

  • Das war eine lange Nachricht, die der Tiberier Dives da hatte zukommen lassen und so dauerte es etwas, bis letzterer jene dann auch gelesen hatte. Einige Dinge hatte Lepidus einfach nur präzesiert, andere hingegen, wie beispielsweise den Gott, dem geopfert werden sollte, hatte er gänzlich geändert. Doch alles in allem war der Iulier nach wie vor zufrieden mit der Idee. Stellte sich nun nur langsam die Frage, wie er selbst seine Zeit plante, damit er sowohl an der Veranstaltung der Societas teilnehmen konnte, als auch zu seiner eigenen Wahl hier in Ostia anwesend wäre...


    Einge Zeit über diesem Problem gebrütet, machte der junge Decurio es letztlich, wie folgt:
    Am Morgen des ersten Wahltages gab er seine Stimmen - die für das Duumvirat gingen natürlich an ihn selbst und seinen Mitbewerber Cassius - frühstmöglich ab, um sich anschließend schleunigst aufzumachen 'gen Roma. Das Voropfer würde er mit Sicherheit verpassen und mitunter auch den ersten Teil des Prozessionszuges, doch zum blutigen Teil der Veranstaltung, wie auch zu den Festlichkeiten danach, wäre er hoffentlich spätestens da. Das war wohl auch die Hauptsache, denn dann würden auch die meisten Menschen der Veranstaltung der Societas beiwohnen.
    Das Brot, welches der Tiberier wünschte, lagerte bereits in der Casa Iulia zu Roma und wartete nur darauf an jenem Festtag vor den Tempel des Apollo Sosianus transportiert zu werden, wo es nach dem Prozessionszug verteilt werden würde.


    Noch am selben Abend, so der Plan, würde Dives auch wieder den Rückweg nach Ostia antreten, um sich auch am zweiten Wahltag in der Stadt, in der er Duumvir werden wollte, zeigen zu können. Alles in allem ein straffes Programm, doch letztlich hieß es wohl einfach: 'Augen zu und durch!'

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  • In Gedanken spulte ich zurück. Der Feldzug, die Kämpfe, die Entbehrungen, der erste Schicksalsschlag. Dagegen, die Nächte, Annäherung, verheißungsvoll, berauschend, intensiv, viel zu kurz. Der nächste Schicksalsschlag....
    " Der Feldzug gegen die Blemmyrer sagt dir nichts? Ich weiß nicht, ob es überhaupt bis Rom vorgedrungen ist. Eine kleine Erwähnung in der Acta. Der Feldzug schweißte uns zusammen. Er der geborene Anführer. Er riss uns mit. Heroisch, mit einem Hang zur Dramaturgie. Man kann sagen, er holte den Sieg für uns. Ich in seinem Schatten." heute konnte ich sogar darüber lächeln. Damals war es pure Angst ihn zu verlieren. Bis heute blieb mir vieles verborgen. Mein Verstand weigerte sich immer noch, mir alles zu offenbaren, was vorgefallen war. Keiner sprach darüber. Alle wichen mir aus. Ich akzeptierte es. Irgendwann oder nie, werde ich alles erfahren.


    Das Essen war ausgezeichnet. Ich legte mir auf, kostete, vorzüglich. " Verluste schweißen zusammen. Ich begann den Feldzug als Tiro, verlor meinen besten Freund im ersten Gefecht. Serapio war mein Halt, ich seiner. Er war euphorisch, riss mich mit. Ein geistvoller Mensch, gefühlvoll. Manchmal passte er nicht in diese raue Wirklichkeit, die der Feldzug mit sich brachte. Nach dem Feldzug war er anders. Naja, das hat sich in Rom scheinbar zum Guten gewendet." Die letzten Worte waren bitter. Hatte mich das Gute doch von ihm getrennt. Gab er mir die Schuld an seiner Schwäche. " Der Feldzug war eine Erfahrung, die ich gerne nie gemacht hätte und doch nicht missen möchte. Als Tiro ins kalte Wasser, in die grausame Wirklichkeit eines Krieges. Als Legionarius zurück, an der Seite des Tribuns Decimus Serapio, gefeierter Held Rom's." Ich war Stolz auf Torques und Phalera. " Ruhige Zeiten brachen an, Schreibtischarbeit als Optio, Adjutant des Praefecten." Das gefüllte Saueuter schmeckte köstlich. " Und nun muss ich das Vertrauen des Praefecten in mich bestätigen. Das es gerechtfertigt ist. Und ich werde es tun. Davon wird mich nichts abhalten." In die Arbeit stürzen, nicht an diesen Alptraum denken. Über Romana musste ich mir noch klar werden. Ein Aufschieben. Bis zum Herbst, eine Frist, die schneller um war als man glaubt. Irgend etwas zog mich zu ihr, eine Trotzreaktion? Aber da war noch jemand anderes im Spiel. Zu viele Gedanken.


    "Vorzüglich, Decurio. Deine Küche ist ausgezeichnet." Die Villa ein Traum, dazu die Küche, was kam noch? Spürbare Entspannung setzte ein. Alles blieb langsam hinter mir. Ich lehnte mich etwas zurück, pausierte einen Augenblick, ließ es sacken. "Wie bist du auf Decimus Serapio gestoßen?"

  • Blemmyrer, Blemmyrer... die Blemmyrer! Doch natürlich, von denen hatte der Iulier bereits gehört. Er konnte sich sogar daran erinnern, irgendwann mal mit irgendwem das Thema mindestens kurz tangiert zu haben. Wann war das? Richtig, vor einer gefühlten Ewigkeit in der Taverna Apicia! Aber als jemand, der praktisch nur aus der Acta davon wusste, hatte der junge Decurio die Sache damals recht schnell wieder aus seinem Gedächtnis gestrichen und wusste folglich auch nicht mehr von der namentlichen Erwähnung sowohl Massas als auch Serapios... Dennoch nickte er bejahend und ein 'doch' lag ihm auch sichtlich auf den Lippen. Aber um Massa nicht zu unterbrechen, ließ er es auch genau dort und sprach es nicht aus.
    Dass so ein Feldzug zusammenschweißte, konnte sich Dives gut vorstellen. Das hieß, genaugenommen konnte er es sich ganz und garnicht vorstellen, da er sich mit dem Militär und allem, was dazu gehörte, praktisch absolut nicht auskannte. Doch es klang mehr als logisch, sodass er es zumindest nachvollziehen konnte. Die nachfolgenden Worte sog er dann nur so in sich auf. Manches schien sich wirklich kaum bis garnicht verändert zu haben. Den Ton angeben konnte der Praefectus Praetorio in jedem Fall noch immer - und das nicht nur auf dem Schlachtfeld gegenüber Soldaten. Und auch heroisch war er absolut. Mit seinem Charisma und seinem Timing (Dives musste an Serapios Auftritt mit der Biga auf dem Fortunafest denken.) war er wirklich einzigartig und atemberaubend! Darauf nahm der Iulier dann erstmal einen kräftigen Zug aus seinem Glas. Das Lächeln im Gesicht des jungen Decurios bekam einen Dämpfer, als er vom Tod Massas besten Freundes hörte. Das Soldatsein war eben wirklich ein lebensgefährlicher Job, wenn es ernst wurde. Der zu erwartende Kampf zwischen Römern und Römern würde das mit Sicherheit bestätigen.


    Dann hörte er, dass Serapio geistreich und gefühlvoll sei. Ersteres stimmte ohne jede Frage auch heute noch. Allein wie aufmerksam er damals im Theater zu Ostia dem Stück gefolgt war und jede Konversation mit seinen Sitznachbarn möglichst gering gehalten hatte, zeigte doch welch hohen Stellenwert die Künste für ihn haben mochten. In dieser Hinsicht passte er wohl auch wirklich nicht so ganz in das Bild eines eisernen Tribuns oder nun Praefecten, eben die raue Wirklichkeit. Aber das Wort 'gefühlvoll' löste bei Dives ein leichtes Unbehagen aus. So hatte er selbst den Decimer bisher nicht wirklich erlebt. Im Theater war er vor allem stürmisch und fordernd gewesen, ganz der Leidenschaft verschrieben. Und auch auf dem Fortunafest hatte er den Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Gefühl absolut nicht verstanden. Da bot man(n) ihm den Praenomen an und statt darauf irgendwie einzugehen, forderte er zunächst nur wieder... Nicht, dass es dem Iulier nicht gefallen hätte, doch unter 'gefühlvoll' stellte er sich etwas anderes vor. Nun stand er also vor der Frage: Hatte die Zeit beim Militär, bei den Praetorianern das Gefühlvolle in ihm verdrägt oder zumindest tiefer in ihm verborgen? Oder lag es eben schlicht an Dives, dem gegenüber er nicht so gefühlvoll sein konnte oder wollte, wie gegenüber Massa? Er zweifelte an sich.
    Der junge Decurio nickte, wenngleich er nicht den ganzen Sinn dessen erfasste, was Massa wohl meinte. Ein Feldzug veränderte einen Mensch bestimmt - und er hatte sicherlich auch Massa verändert, spekulierte Dives. Und dass sich das in Roma gebessert hätte, war auch irgendwie logisch. Die Zeit heilte bekanntlich viele Wunden und der räumliche Abstand zu den Geschehnissen tat wohl sein übriges. Der Rest handelte nicht von Serapio und klang auch ansonsten weit weniger spannend. Aber wann war Schreibtischarbeit auch schon wirklich spannend?


    "Dann habt ihr beide ja schon richtig viel zusammen erlebt, was?", resümierte Dives und in seinen Worten schwang auch ein kleiner, feiner, eifersüchtiger Unterton mit. Soviel hatten Serapio und er nicht miteinander erlebt und sollte tatsächlich noch etwas zwischen Massa und seinem Cousin laufen, dann wären die Karten für den Iulier denkbar ungünstig verteilt. Doch sie hatten sich aus den Augen verloren! Ja, das hatte Massa gesagt. Hoffentlich...
    "Und vielen Dank für das Kompliment, aber noch hast du den Hasen ja garnicht gekostet." Ein Fingerzeig und ein Sklave kümmerte sich um das Abdecken der Vorspeisen, während sich eine Sklavin auf machte, den Hasen aus der Küche zu holen.
    "In dieser Hinsicht trifft es sich jetzt sogar ganz gut, dass wir nur zu zweit essen. Dann gibt es wenigstens keinen Streit um die beiden Schultern.", meinte der junge Decurio augenzwinkernd. Diese Stücke galten schließlich als als besonders edel.


    "Zu deiner Frage: Nun, genaugenommen, ist er wohl auf mich gestoßen.", begann Dives mit einem zweideutigen Lächeln, denn dem war tatsächlich in mehr als einer Hinsicht so. Er nahm noch einen kleinen Schluck aus seinem Glas und sortierte kurz seine Worte.
    "Ich habe vor einer ganzen Weile eine Theateraufführung hier in Ostia finanziert, um mich bekannter zu machen. Bald finden wieder Wahlen hier statt und ich möchte Duumvir werden, weist du. Seinen... Verwandten Decimus Flavus hatte ich bereits zuvor kennengelernt und dazu eingeladen der Veranstaltung gerne auch mit Begleitung beizuwohnen. Daraufhin brachte er dann gefühlt eure ganze Gens mit - sofern ihr eben nicht allzu weit weg wart." Dives lächelte etwas entschuldigend, wenngleich er eigentlich ja nichts dafür konnte, dass Massa nicht dabei gewesen war.
    "Dein Cousin Serapio und ich, wir saßen während des Stücks nebeneinander und haben das eine oder andere Wort miteinander gewechselt. Er schien mir wirklich ein absoluter Theaterliebhaber zu sein, nicht wahr? Wie er immer so gebannt das Geschehen auf der Bühne verfolgte und sich kaum ablenken ließ..." Dives nickte leicht. In diesem Moment hoppelte ein Häschen ins Zimmer und brachte den angekündigten Hasen aus der Küche. Das kurze Lächeln der Sklavin beim Abstellen der großen Silberplatte auf dem Tisch offenbarte, weshalb der Iulier diesen tierischen Spitznamen für sie hatte.
    "Während die anderen nach der Vorstellung mehr oder minder direkt wieder gegangen sind, haben dein Cousin Serapio und ich uns anschließend noch ein wenig ungestört unterhalten...", beendete der Iulier seine Ausführungen nun zweideutig und schnell und bedeutet Massa sich doch als erstes am Hauptgang zu bedienen. Der Hase und das ihn umgebende nett angerichtete diverse Gemüse glänzte appetitlich im Licht der Öllampen und Fakeln. Dives nahm sich schonmal eine weitere Scheibe Brot.


    "Sind dein Cousin Serapio und du... Also ich meine, seid ihr noch... Oder wart ihr überhaupt richtig... Also... Ach komm, du weißt schon...", schlich Dives verbal wie die Katze um den heißen Brei und konnte letztlich also nicht mehr zurückhalten, was ihn gerade nach dieser 'Gefühlvoll'-Nummer jetzt besonders beschäftigte...

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  • Der Ort und das Geschehen, eine Theateraufführung, das richtige Ambiente für Faustus. Es hat den Anschein, dass sich die beiden sehr schnell einig waren und Dives meinen Platz eingenommen hatte. Mistkerl, alles gespielt um mich los zu werden. Ich müsste das wahr machen, was ich mir zurecht gelegt hatte. Den Tag über hatte ich Zeit mein Vorgehen zu planen und jetzt? Mir war nicht der Sinn danach. Ich wollte einfach alles nur hinter mir lassen. Was hatte es gebracht, Verständnis für Faustus missliche Lage aufzubringen, ihn in Schutz zu nehmen. Er gab letztendlich mir die Schuld daran.
    Ungestört unterhalten. Ich wusste wie ungestörte Unterhaltungen mit ihm begannen und endeten. Ein feines Lächeln im Gesicht, musterte ich den angerichteten Hasen. natürlich kam ich seiner Aufforderung ohne zögern nach und bediente mich am Hasen, löste eine der Schultern, feines Gemüse dazu. Der Hase war aufs beste zubereitet. Ich nickte Dives anerkennend zu.


    Schmunzelnd nahm ich seine Frage auf. Er wollte es ganz genau wissen. Aber irgend etwas mahnte mich zur Vorsicht. Alles offen lassen? Oder ? Ich bediente mich des oder.
    " Nein, waren wir nicht. Habe ich Grund zu der Annahme gegeben wir wären gewesen ? " Eine Lüge, eine hundsgemeine Lüge. Nein, es ging keinen etwas an. " Man kommt sich auf einem Feldzug sehr nahe. Hat tagein, tagaus die gleichen Männer um sich. Wir sind vom Prinzip her alle wie Brüder. Dein Nebenmann in der Schlachtreihe ist dir wichtiger als dein leiblicher Bruder. Du lernst sie besser kennen, als du jemals deine Frau kennenlernst. Du vertraust ihm dein Leben an, so wie er dir seines anvertraut." Ich holte tief Luft. " Nein. wir waren wie Brüder. Da war nichts anderes." LÜGE!!
    Wein, ein Schluck Wein, er sollte diese häßliche Lüge ertränken. Das Unterfangen war sinnlos. Sie blieb stehen, war ausgesprochen. Wie man sich danach fühlt? Elend, mehr als Elend, leer unendlich leer. Mit einem Satz alles gewesene weggewischt. Ein Teil von einem selbst, den man für nie vorhanden erklärt hat. Den es nie gab. Als ob das Thema für mich abgeschlossen war, bediente ich mich am Hasen. Es wurde nie wieder so, wie es einmal war. Jeden verglich ich mit Faustus. Es wurde Zeit mir einzugestehen, dass es nur ihn für mich gab und wenn er es nicht sein durfte, dann kein anderer.

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