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"Das stimmt, aber das ist ja jetzt vorbei. Hast du Schwestern?"
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"Das stimmt, aber das ist ja jetzt vorbei. Hast du Schwestern?"
"Nein. Ich war das einzige Kind meiner Eltern."
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"Sei froh... mit einer großen Schwester ist das wirklich nicht einfach und ich hab seit der Heirat von meinem Bruder quasi gleich zwei davon. Brüder sind aber auch nicht viel einfacher. Malchus denkt nur an Geld. Hamilkar ist.... gemein und grob und Adherbal", Nicaea seufzte tief,
"Er ist bei einer Ala in Africa, also eigentlich in Confluentes wurde dann aber versetzt. Wir haben schon seit Monaten nichts mehr von ihm gehört. Hast du denn Verwandte die bei der Armee sind?"
"Was denn?"
erwiderte Lucius etwas unwirsch - er hatte längere Zeit über den Formulierungen gesessen und auch sein Vater war einigermaßen einverstanden gewesen. Was wollte der Magonide jetzt noch ändern?
Mathayus ließ sich von dem Ton nicht irritieren. Er hatte drei Söhne und kannte das zur Genüge.
Es war eine Tabula Änderungen ließen sich also jederzeit auch wieder zurück ändern. Er schrieb also
COLLEGIUM FABRORUM
I. Das Collegium Fabrorum dient der Feuerbekämpfung im Vicus Apollinensis und im Vicus Navaliorum.
II. Es setzt sich aus maximal L Collegiati aus freiwilligen Handwerkern der betreffenden Vici zusammen, deren Profession sie zur Feuerbekämpfung bzw. zum Abriss von Häusern befähigt. Finden sich nicht ausreichend freiwillige Kandidaten, können die Duumviri geeignete Personen als Munera zu dieser Aufgabe befehlen.
III. Die Leitung übernimmt ein Magister. Er wird durch die Collegiati gewählt den Ordo Decurionum ernannt.
IV. Die Collegiati werden von der Civitas mit Spritzen, Äxten, Leitern, Decken und Eimern ausgestattet. Dieses Gerät wird in der Curia oder in den Haushalten der Collegiati aufbewahrt, wobei der Magister eine Liste für die Funktionsfähigkeit und Verfügungsbereitschaft verantwortlich ist Ebenso führt er eine Ausgabeliste an wen Material ausgeben wurde. Das Material muss bei Austritt aus dem Collegium zurückgegeben werden.
V. Im Falle eines Feuers ist der Magister zu informieren, der die entsprechenden Collegiati herbeiholt. Gemeinsam übernimmt das Collegium dann die Bekämpfung des Feuers.
VI. Um auf die Feuerbekämpfung gut vorbereitet zu sein, trainieren die Collegiati regelmäßig an Feiertagen unter Aufsicht ihres Magisters.Bei Eintritt untersucht der Magister die Eignung des neuen Mitgliedes. Diese wird während der Übungen an den Feiertagen erneut überprüft.
"Also. Es mag an meinen Sprachkenntnissen und der anderen Muttersprache liegen aber das mit der Liste hab ich an der einen Stelle gestrichen da es meiner Meinung macht so keinen Sinn macht. Ich würde weiter noch aufnehmen das überwacht wird wer welches Material bekommen hat und das er es auch wieder zurückgibt. Werkzeug ist teuer und die Handwerker nutzen es sonst für eigene Zwecke. Ich würde den Abschnitt V irgendwie umformulieren wollen. Den halte ich für zu allgemein gehalten.
Das im Abschnitt VI ist so gemeint das man nur geeignete Mitglieder aufnimmt. So kann man zum einen diejengien, Unruhestifter meinetwegen, raushalten die man nicht haben will. Zum anderen verhindert die regemäßig Eignungsprüfung das das Collegium zu einem reinen ... Säufertreffen wird."
Der Flüchtigkeitsfehler ließ Lucius ein bisschen erröten - er hasste es, ertappt zu werden. Aber natürlich konnte er dagegen nicht einwenden und in seiner Scham ersparte er Mathayus auch weitere Diskussionen, sondern nickte, als wären es Entscheidungen seines Vaters.
"Gut, machen wir das so."
fasste er daher zusammen, auch wenn er nicht wusste, wie das mit dem Säufertreffen gemeint war - diese Funktion von Collegia war ihm bisher nicht bekannt...
"Herrvorragend", stimmte Mathayus zu.
"Bringst du den Vorschlag bei der nächsten Sitzung ein und ich unterstütze den Antrag dann gleich?"
"Oh. Das tut mir leid. Ist bestimmt nicht einfach, wenn man immer Angst um einen nahen Verwandten haben muss",
erwiderte Octavena ehrlich mitfühlend,
"Ich glaube, es gibt bei mir in der Familie ein oder zwei Männer, die im Moment bei der Armee sind, aber keine mit denen ich enger verwandt bin oder die ich näher kenne."
Eine Rede vor dem Ordo Decurionum - so etwas hätte den jungen Petronier vor einigen Monaten noch in Angst und Schrecken versetzt, ihm den Schlaf geraubt und so nervös gemacht, dass er vor den Stadtvätern kein Wort mehr herausgebracht hätte. Das war jetzt allerdings anders - er wusste, wer er war und dass er um Längen besser war als all die Krämer und Barbaren, die in der Curia versammelt waren!
"In Ordnung. Machen wir's so."
stellte er also fest und lächelte sogar ein bisschen - das alles war quasi seine Idee gewesen und jetzt durfte er sogar die Lorbeeren dafür ernten.
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"Das ist alles so schrecklich... und ich versteh das auch nicht. Warum müssen die Römer... also wir alle jetzt auch noch untereinander kämpfen. Gegen diese schrecklichen Barbaren wie Adherbal in Afrika ist ja schon schlimm aber jetzt auch noch untereinander....", Nicaea schien dieser Gedanke fast körperliche Schmerzen zu bereiten und sie trank in einem Zug ihren Becher unverdünnten Wein aus.
Ein wenig unwohl rutschte Octavena auf ihrem Platz herum.
"Das ist nun einmal der Lauf der Dinge", erwiderte sie schließlich zögernd, "Das macht es nicht weniger schrecklich, aber es hilft nichts, sich über Dinge aufzuregen, die man nicht ändern kann."
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Die Antwort brachte Nicaea nicht wirklich weiter aber sie war viel zu froh endlich scheinbar eine Freundin gefunden zu haben. Da wollte sie sich nicht streiten oder Themen besprechen bei denen sie beide nicht auf der gleichen Wellenlänge lagen.
Die nächste Zeit verging also wie im Fluge und Nicaea, durch zwei-drei weitere Gläser Wein angeregt, plapperte wie ein Wasserfall und ging alle wichtigen Themen wie Frisuren, Männer/Jungs, Kleider, Jungs, Eltern, Theater, Konkurrentinnen, Männer und allgemeinen Tratsch der Stadt durch.
Octavena genoss es, mit ihrer frisch gewonnenen Freundin einfach zu quatschen.
Allerdings findet alles einmal sein Ende und irgendwann verabschiedte sie sich schließlich gut gelaunt und machte sich auf dem Heimweg.
Mella hatte mich auf der Straße angequatscht. "Hast du schon gehört? Magonidas, du weißt schon, der Punier, zieht hier weg".
In dem ganzen Schlammassel wegen des Bürgerkriegs hatte ich das gar nicht mitgekriegt. Aber Mella war halt doch eine verlässliche Verbreiterin von Klatsch. Ich dreht auf dem Absatz herum und ging zum Haus von Magonidas.
Ich dachte mir, dass es ziemlich blöd wäre, wenn der einfach hier verschwinden würde, ohne dass ich ihn verabschiedet hätte.
Ich klopfte an seiner Porta.
Ein vorbei kommender Nachbar von Magonidas machte mich darauf aufmerksam, dass die Familie schon vorgestern abgereist sei.
Ich war dann doch etwas angesäuert, dass mir kein Schwein Bescheid gesagt hatte und ging nach Hause.
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