[Grundausbildung] Iullus Terentius Varro


  • Centurio Marcus Artorius Massa


    Der Centurio entschied, den Schwierigkeitsgrad zu steigern. Schon mancher Miles war an dieser Aufgabe escheitert.
    "Achtung, Probati. Mit dem korrekten Abarbeiten der bisherigen Übung könnt ihr noch nicht in der Kolonne marschieren. Dort gehen mehrere Männer nebeneinander, meist fünf. Das können wir heute nicht nachsimulieren, aber wir erhöhen den Bedingungen entsprechend.


    Also, Artorius, Brutus, Claudius, Decimus progredere! Aufstellen in einer Linie nebeneinander kennt ihr ja bereits, das Kommando dazu lautet: in aciem venite! Ausführen.
    Das Gegenstück dazu heißt Ordo, dann steht ihr alle hintereinander. Aus einer Acies wird dann ein Ordo, wenn ihr euch alle gleichzeitig nach links oder rechts dreht. Aus einem Ordo wird wieder eine Acies, wenn ihr dasselbe nochmal macht. Wenn ihr euch also alle gleichzeitig zweimal dreht, guckt ihr zwar in die andere Richtung, aber eine Acies bleibt eine Acies und ein Ordo ein Ordo.
    Ich hoffe, ihr könnt mir folgen.


    Nun kann man aus einem Ordo auch zwei machen. Das Kommando dazu lautet 'Duo ordienes formate!'. Wenn ihr im Tritt seid und es hört, geht einfach jeder zweite Mann nach links vorne neben seinen Vordermann. Wenn ihr wieder zurück in einen Ordo sollt, heißt es 'Ordinem formate!' und die links laufenden Leute rücken einfach wieder nach rechts hinter ihre Nebenmänner ein, während diese normal weiterlaufen.
    Wie geht das dann weiter? Aus zwei Ordines macht man vier, indem jede zweite Acies des Doppelordo nach außen und vorne aufrückt. Der linke Mann geht nach links vorne neben seinen Vordermann, der rechte Mann nach rechts vorne neben seinen Vordermann. Und das alles passiert nach dem Kommando 'Quatuor ordines formate!'. Zurück auf zwei Ordines geht es dann wieder per 'Duo ordienes formate!' und die beiden außen Laufenden rücken wieder hinter ihre Nebenmänner ein.



    Wir üben das erst einmal mit den vier Aufgerufenen, also in Vierergruppe. Ihr macht das der Einfachheit halbert auf der Stelle tretend, also 'In loco calcate!'


    Artorius, Brutus, Claudius, Decimus, ihr steht bereits in einer Linie. Befolgt jetzt nachfolgende Kommandos. Achtung!


    Ad dextram! Aequtis passibus in loco calcate. Duo ordiens formate! Ad dextram! Quatuor ordienes formate! Retro! Duo ordines formate! Ad sinistram! Ordinem formate! Constitite!"
    Sollte das Ausführen der Befehle heute drunter und drüber gehen, würden die Probati in den nächsten Wochen genügend Gelegenheit haben zu üben.


    Sim-Off:

    Frage hier: Wer steht neben bzw. hinter wem? Aufmalen hilft.



  • Artorius, Brutus, Claudius und Decimus setzten sich also in Bewegung um diese Formationen herzustellen.

    Sim-Off:

    Artorius Steht neben Claudius und vor Brutus, Brutus hinter Artorius & neben Decimus. Claudius steht rechts neben Artorius und vor Decimus und Decimus steht hinter Claudius und rechts neben Brutus. Bin mir aber nicht sicher, das Quator Ordinates hat mich verwirrt, da es "nur" 4 Personen sind ergibt das dann ja ein Acies. Oder?


  • Centurio Marcus Artorius Massa


    Der Centurio sah ein, dass zu viele neue Kommandos an einem Tag die Probati zu sehr verwirrten. Sie machten schon jetzt einen ziemlich geschundenen Eindruck, was ihn mit Zufriedenheit erfüllte.


    "Acies dirigite!", erklang es zum Abschluss des Tages. "Für heute soll es das gewesen sein. Mit dem Endergebnis kann ich mich zufrieden zeigen, auch wenn Verbesserungen immer drin sind und ich die morgen auch sehen will. Überlegt euch bis morgen, wie die Befehlsweitergaben bei einer Legion funktionieren. Beim Appell möchte ich die Antworten hören. Morgen bringt ihr außerdem euer gesamtes Marschgepäck inklusiver aller Waffen mit. Wir werden erst unter erschwerten bedingungen marschieren, dann beginnen wir mit dem Waffentraining. Und bis dahin möchte ich keinen Krümel Staub mehr auf euren Sachen sehen. Zurück in die Quartiere und Rüstungen putzen. Abite!"


    Am Ende des Ausbildungstages machte sich der Centurio noch Notizen darüber, welcher der Probaten sich willig und fähig gezeigt hatte, welcher durch Abwesenheit geglänzt oder durch grobe Fehler und Undiszipliniertheit sowie möglicherweise durch körperliche Defizite aufgefallen war.




  • Früh am morgen stand ich in meiner sauber geputzten Rüstung da. Mein komplettes Marschgepäck sowie meine Waffen geschultert da. Niemand ausser ich war schon hier. Hmm, wohl ein wenig zu früh dachte ich mir. Aber schlimm war dies sicherlich nicht.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    "Acies dirigite!", empfing der Centurio die Probati. Seine Stimme klang frisch und unternehmungslustig, vielleicht auch etwas laut in den Ohren mancher. Die Arme in die Hüften gestützt beobachtete er, wie die Probati sich daraufhin bemühten, die Reihenfolge vom Vortag wiederzufinden. Offenbar hatten sie über Nacht vergessen, dass zum Appell eine sofortige Aufstellung gefordert war.
    Als schließlich alle Probaten in sauberer Reihe und korrekter Reihenfolge standen, kontrollierte der Centurio den Zustand der kompletten Ausrüstung. An vielem hatte er etwas auszusetzen. Nicht weil er ein notorischer Nörgler war, sondern weil er die Probaten von Anbeginn zu Disziplin und Ordnung erziehen wollte.


    "Die Schienen deiner Lorica segmentata sind stellenweise noch verstaubt" , bemängelte er bei einem der Probati. "Und bei dir ist eine Schnalle verbogen. Sag mal merkst du das nicht? Die eine Schiene sitzt dadurch nicht korrekt." Der nächste Probat reizte ihn zum Lachen. Er trug sein Schwert auf der linken Seite. "Beim Mars, wer hat dir denn das gezeigt? Es hat seinen Grund, warum die Gladii von den Mannschaften auf der rechten Seite getragen werden. So besteht keine Kollisionsgefahr mit dem schweren Schild. Ändern!"


    Vor dem Nächsten blieb er relativ zufrieden stehen. Die Rüstung war auffallend gut geputzt. Im ruhigen Tonfall gab er einen Tipp.
    "Fass die Schnürhaken enger. Dann sitzt die Rüstung besser und drückt weniger auf die Schultern. Ansonsten bin ich zufrieden."


    Doch schon beim Nachbarn runzelte er unwillig die Stirn. "Da ist ein Loch in deiner Tunika und die Riemen an deiner Militärsandale sind auch nicht alle in Ordnung. Damit das klar ist…" Der Centurio stellte sich vor die gesamte Reihe und brüllte unzufrieden los. "… Ich werde jetzt jeden Morgen den Zustand eurer Ausrüstung kontrollieren. Angefangen von den Nägeln in euren Caligae, über die Sauberkeit von Rüstung und Kleidung bis hin zur Pflege eurer Waffen. Alle wegtreten und die Mängel beseitigen. In einer halben Stunde sehen wir uns an dieser Stelle wieder und damit keiner glaubt, die Zeit wird euch geschenkt. Nein, die hängen wir hinten dran."


  • Ich fasste mir wie befohlen die Schürhaken fester. Erstaunlich, sie sass wirklich sehr viel besser. Nach dem ich dies getan hatte, half ich den andern.


    Während des wartens kamen wir miteinander ins Gespräch. Wir sprachen zusammen über unsere Heimat, wo wir her kamen. In diesem Moment wurde mir schlagartig klar wie sehr ich meine Familie vermisste. Aber ich war nun eben auch als Probati bei der Legion, dem Kaiser verpflichtet und das war auch gut so. Nach der Grundausbildung, möchte ich sie mal besuchen. dachte ich mir leise.


    Brutus, war ein bisschen emotionaler, ich sah einige Tränen als wir über unsere zuhause sprachen. Ich sagte zu ihm He, komm schon Brutus. Kopf hoch du kannst sie ja auch besuchen gehen! Doch da erzählte mir Brutus Meine Eltern besuchen? Meine Familie? Nein..Sie sind alle tot. Abgeschlachtet von Germanen wurden sie, auf brutalste weise. Ihre Köpfe aufgespiesst. Deshalb bin ich hier ich will vergeltung.. Vergeltung, hmm eine gefährliche Motivation dachte ich. Claudius, Artorias und ich wussten nicht mehr was zu sagen. Schockiert blickten wir den armen Brutus an der nun vollkommen in Tränen versunken war. Brutus, du wirst deine Rache bekommen, da bin ich mir sicher. Früher oder später..


    Da bemerkte ich dass der Centurio wohl alles gehört hatte, er stand recht nah. Brutus verdeckte sich, es war ihm peindlich so vom Vorgesetzten gesehen zu werden.


    Kommt, wir müssen zurück. Sonst kommen wir zu spät.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Auch wenn der Centurio nicht zum ersten Mal emotionale Entgleitungen oder gar Zusammenbrüche während der harten Zeit des Drills erlebte, er wollte und durfte darauf keine Rücksicht nehmen. Im Gegenteil: Seine Aufgabe bestand darin, bei den Probati die Spreu vom Weizen zu trennen. Letztere durften sich nach vier Monaten Soldaten nennen, erstere wurden nicht aufgenommen.


    "Acies dirigite!", befahl er, als die Gruppe an Probaten eintraf. Das Ausrichten verlief von Mal zu Mal schneller. Korrekturen gab es kaum noch. Der Centurio hielt eine Ansprache für notwendig, während er die Linie entlanglief und jeden einzelnen kontrollierte. "Ihr werdet hier noch öfters an eure Grenzen gelangen - emotional, kräftemäßig und mental. Die Klasse eines Soldaten zeigt sich darin, immer wieder aufzustehen, immer wieder die Kräfte zu mobilisieren, sich das Ziel vor Augen zu halten und den Willen zu stärken. Wer das nicht schafft, wird nicht einmal diese Ausbildungszeit überstehen, so viel kann ich garantieren." Etwas zu nörgeln, fand er nicht, also trat er wieder vor die Gruppe.


    "Heute steht das Waffentraining auf dem Programm. Zuvor werdet ihr aber einige Runden in voller Montur auf dem Platz drehen. Probati, state!", brüllte er. "Ad sinistram! Aequatis passibus! Pergite!“ Noch war das Tempo moderat, ein guter Zeitpunkt für die Kontrolle der Stubenaufgabe.


    "Es gab eine Aufgabe. Wie funktioniert die Befehlsweitergaben bei der Legion?"


  • Wir liefen also los. Claudius, Artorias und ich hatten uns entschieden Brutus durch die Ausbildung zu ziehen. Wir konnten ihn nicht durchfallen lassen. Nein, er sollte eine Rache bekommen. Jetzt aber galt es eine Aufgabe zu erfüllen. Claudius sagte Weiss irgendwer noch wer die Befehlsweitergabe in der Legion regelt??..Ich war mir da aber auch nicht gerade sicher, ob das was ich wusste wohl richtig war? Ich lief noch eine Weile dann aber rief ich Die Befehlsweitergabe in der Legion erfolgt durch die Signifier, die die Befehle optisch weiter. Claudius hatte die Füsse voller Blasen, aber der Befehl des Centurios zum aufhören war noch nicht gekommen, so packten wir ihn unter den Armen und halfen ihm. Das war unsere Abmachung, wir halfen uns gegenseitig. Claudius brummte ein leises
    Danke..


    Die Reaktion des Centurios konnte ich noch nicht einschätzen. Einerseits schaute er so das es ihm nicht gefiel anderer seits könnte er dennoch zufrieden sein.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    "Los, los, los", trieb der Centurio die Probaten an. "Bald gibt es den ersten Übungsmarsch, dafür müsst ihr fit sein. Das Spazieren hier ist nahezu lächerlich im Vergleich zu den Strecken, die ihr dann zurücklegen müsst. Außerdem habt ihr hier noch eine ebene Fläche unter den Füßen. Was glaubt ihr wohl, wie anstrengend der Marsch im Gelände ist?" Sein prüfendes Auge erfasste die ersten Schwächen einzelner.


    "Bist du verwundet, Claudius?", brüllte der Centurio mit in die Seite gestützten Händen. "Wenn nicht, dann lauf gefälligst alleine! Im Gefecht könnt ihr euch unterstützen, meinetwegen auch auf einem Übungsmarsch. das stärkt den Truppenzusammenhalt. Beim Formaltraining läuft aber jeder alleine!" Erst danach ging er auf die Antwort zur Befehlsweitergabe ein. "Der Signifer ist richtig. Er trägt das Feldzeichen, das weithin zu sehen ist. Ich gebe das Kommando für die Marschrichtung bzw. die Truppenbewegung, unser Signifer schwenkt ab, ihr seht das und folgt, natürlich geordnet! Unsere Centurie besitzt einen besonders erfahrenen Mann. Niemand sorgt so gut wie er für den moralischen Zusammenhalt, außerdem zahlt er euch später den Sold aus. Verderbt es also nicht mit ihm."


    Als Brutus in der Nähe des Centurio vorbeikam, landete ein Schlag mit der Vitis auf dessen rechter Schulter. "Das Scutum wird nicht hinterher geschleift, sondern so gehalten, dass es den Boden nicht berührt!" Brutus sah nicht aus wie ein Schwächling, aber das Gewicht des Schildes zog anfangs so manchen Arm immer tiefer.


    "Wir sind noch nicht mit dem Thema Befehlsweitergabe am Ende. Wie wollt ihr das Zeichen erkennen, wenn die Sicht verdeckt ist? Oder wie wollt ihr den Abmarsch mitbekommen, wenn er mitten im Nachtschlaf stattfindet?"


  • Nach der Rückmeldung des Centurios meinte Claudius Lasst mich los! AArtorius und ich, stützten ihn, wir waren uns nicht sicher ob es schlau war also Fragte Artorius Bist du dir sicher?? Verdammt noch mal! Ich bin Tiro der Legion, ich muss es alleine schaffen! Nungut, wenn dies sein Wunsch ist... dachte ich, so liessen wir ihn los.


    Wir liefen alleine weiter Komm schon Brutus Scutum hoch! Du schaffst es! rief ich. Ich hatte ja absolut keine Probleme, so konnte ich die andern anspornen..


    Während des laufens dachte ich über die Frage nach, was war das noch gleich..da fiel es mir ein
    Centurio, der Cornicen gibt mit seinem Horn dem Cornu ebenfalls die Befehle! So kann man sie hören und nicht nur anhand des Sigifer sehen! antwortete ich...


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    "Richtig, ein weiterer wichtiger Mann ist der Cornicen. Für jedes Kommando gibt es ein klar definiertes Signal und ich rate jedem, sich die jeweiligen Tonfolgen genau einzuprägen. Der Cornicen ist meine Stimme, auch dann, wenn ich mich im Kampfgetümmel nicht mehr verständigen kann." Endlich hatte der Centurio ein Einsehen und ließ die Probati anhalten.


    "Consistite!" Das Rühren gestattete er jedoch nicht, denn es ging in der Ausbildung weiter.


    "Wir beginnen heute mit dem Pilatraining. Wir benutzen dazu Übungswaffen, die über keine Eisenspitze verfügen. Euer Ziel sind Holzpfähle, die Entfernung wird zunächst bei 10 Schritt liegen. Wem das zunächst lächerlich kurz erscheinen mag, der wird spätestens nach den ersten Würfen seinen Irrtum einsehen. Einen Speer passgenau ins Ziel zu setzen, erfordert ein immens langes Training."


    Der Centurio wusste das aus eigener Erfahrung. Das Pilum war alles andere, aber nicht seine Lieblingswaffe. Nicht, weil er sich etwa ungeschickt angestellt hätte, sondern weil es nicht einfach war, einen Speer korrekt zu handhaben. Besonders nicht nach dem vorherigen Exerzieren in kompletter Ausrüstung.


    "Die Aufstellung ist folgendermaßen: Ihr macht einen Ausfallschritt nach vorn. Das Pilum liegt in eurer rechten Hand. Ihr werdet schnell herausfinden, an welcher Stelle des Schaftes es zweckmäßig ist zuzufassen. Es muss ein gewisses Gleichgewicht vorliegen. Anschließend streckt ihr den rechten Arm nach hinten aus und wählt einen entsprechenden Flugwinkel, der leicht schräg sein sollte. Mit dem Arm Schwung holen, ihn nach vorn ziehen und erst dann den Speer fortschleudern, wenn der Arm aus der Beuge heraus wieder gestreckt ist.
    Dabei ist zu beachten, dass ihr selbst nicht mit vorn überfallt."


    Da Zeigen immer besser als erklären war, nahm sich der Centurtio einen Holzspeer von einem Karren, stellte sich in einer Entfernung von 15 Schritt auf und demonstrierte einen Wurf. Es hatte ungezählte Übungsstunden gedauert, bis er nun in der Lage war, ein Pilum zielgenau zu schleudern. In einem sauberen Bogen landete der Speer im Pfahl.


    "So, das üben wir jetzt. 10 Schritt Entfernung, zunächst ohne Schilder und aus dem Stand. Die Übungswaffen liegen dort." Er zeigte auf den Karren, der bislang unbeachtet geblieben war.


  • So liefen wir zum Wagen um unsere Übungsspeere zu holen. Hm, im Umgang mit dem Bogen mag ich sehr gut sein aber mit dem Speer? Dachte ich.


    Ich trat nach vorne, machte ein Ausfallschritt zog meinen Arm nach hintenund schoss. Voll danaben, das kann man von dem Schuss behaupten. Doch der Centurio hatte uns gesagt es sei sehr schwer, das war aber erlernbar.


    Nun schoss Artorias, der streifte den Holzpfahl schon. Aj, leider knapp verfehlt.. rief er uns und dem Centurio zu, der leicht gegen die Holzpfahle an der Seite aussen stand. Wir waren alle noch nicht so gut, aber Brutus, der schoss sogar gegen den Centurio. Auch daneben aber dennoch. Damit wird er wohl garnicht zufrieden sein, sagte ich leise zu mir...


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    "Ja, alles Übungssache", kommentierte der Centurio. "Und nach dem fünfzigsten Versuch werden euch eure Arme wie dehnbare Stricke vorkommen, aber ihr habt auch etwas mehr Gefühl für das Anvisieren entwickelt. Am Ende eurer Grundausbildung müssen die Dinger ins Ziel gehen, also übt entsprechend. Nützlich dafür kann auch ein Muskelaufbau sein, Brutus. Das Zielen nützt alles nichts, wenn der Arm nicht in der Lage ist, den Speer über die geforderte Distanz zu schleudern." Der Centurio schüttelte den Kopf, aber weil er derartige Ausrutscher bereits kannte, hatte er sich wohlweislich nicht in die Nähe der Zielpfähle gestellt. Er wollte schließlich seinen Ruhestand noch erleben.
    "Artorius wird uns jetzt zeigen, ob der Wurf ein Zufallstreffer war oder nicht. Ich tippe mal auf einen Zufallstreffer." Denn besonderes Talent half an dieser Stelle wenig, so lange nicht entsprechend geübt wurde. "Und keine Sorge, so gut wie jeder lernt am Ende diese Waffe zu beherrschen. Anfängliche Misserfolge sind absolut normal."



  • Verstanden Centurio! mit diesen Worten setzte sich Artorius in Position. Er warf den Speer, nicht mehr so gut wie vorhin aber immer noch sehr nahe. Angemerkt, die ganze Sache war wirklich sehr schwer. Brutus schaute den Centurio an .
    Centurio, danke für euren Rat! Ich werde ihn berücksichtigen und mit dem Aufbau der Muskeln beginnen!


    Natürlich wollte ich auch nochmals probieren, so setzte auch ich mich in Position und warf den Speer - mitten ins schwarze..Was für ein Treffer! rief ich voller Freude aus. Wobei ich wusste, das dies nur reiner Zufall waf denn ich war noch nicht sonderlich geschickt mit dem Speer, aber wir kamen der Sache anscheinend näher.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Der Centurio wusste jede Menge Tipps und Kniffe, auch für Brutus. Er trat an ihn heran.
    "Nun, wie ich sehe, haben deine Pila zumindest schon einmal in die richtige Richtung getroffen. Es ist durchaus nichts Ungewöhnliches, wenn erste Versuche komplett danebengehen. Entscheidend ist in jedem Fall, dass du beim Fortschleudern des Speeres, diesen nicht verziehst. Die Armführung muss eine ganz saubere sein. Damit haben die Meisten ihre Probleme. Flugwinkel und Kraftaufwand sind dann schnell gefunden und richtig eingeschätzt.
    Mach einen Wurf und ich beobachte deine Bewegungsabläufe."


    Zwei der Probati zählten aber offenbar zu den Sonderfällen zu tun. Normalerweise waren die ersten Wurfversuche eher ein Grund, sich zu amüsieren. Ab und an gab es aber diese Talente, doch ob sich die Trefferquote bei größerer Entfernung und mit Schild halten würde, wagte der Optio stark zu bezweifeln.


    "Gut, gut. Da gibt es nicht viel zu korrigieren, Varro und Artorius. Ihr - Abstand zum Pfahl verdoppeln. Der Rest der Probati erhöht die Distanz um fünf Schritt. Scuta sursum! Wurf!"



    Die Umstellung von den schweren Holzpila auf die Wurfspeere, die tatsächlich in der Legion verwendet wurden, würde auch wieder nicht ohne Probleme verlaufen. Beide Waffen zeigten große Unterschiede in ihrem Flugverhalten.



  • Brutus probierte es nocheinmal und traf schon näher heran als vorher. Der einzige der wirklich noch etwas Mühe hatte war Claudius. Er schoss wieder daneben, wenn auch ein bisschen näher Aber auch der wird es hinbekommen dachte ich mir..


    Artorius und ich verdoppelten den Abstand. Zuerst warf Artorius er schien wirklich Talent zu besitzen, wieder nur wenig neben dem Holzpfahl vorbei. Wenn das im Gefecht so geht, treffe ich wenigstens der nebenmann.. sagte er laut und schallend lachend.


    Nun, ich warf auch. Mein Schuss ging voll in den Holzpfahl. Ich stand verblüfft da und gab nur ein Volltreffer! freuend von mir. Ich war sehr muskulös, so konnte ich den Speer schön schwingen.
    Centurio, mit welchem Abstand werden wir in einem Gefecht zirka zu tun haben? fragte ich. Natürlich wusste ich, dass sowas variieren kann.. Das Flugverhalten ist anders, es ist irgendwie einfacher. meinte ich auch zum Centurio.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Die Flugbahnen der Speere beschrieben unterschiedliche Verläufe. Mal fielen die Speere wie ein Stein nach unten, weil der Winkel nach dem Abwurf zu steil gewählt wurde. Ein anderes Mal beschreib die Waffe schon einen brauchbaren Bogen und selten, aber immer einmal wieder, traf sie sogar in das erklärte Ziel.


    "Sehr gut", lobte der Centurio. "Auch wenn ihr jeden Tag etwas Neues dazulernen werdet und täglich weite Strecken marschiert, damit ihr am Ende die geforderte Marschlänge leisten könnt, wird ebenfalls täglich das Waffentraining absolviert. Wir kommen heute auch noch zu den Gladii. Zunächst aber zu dir, Artorius. Auch wenn du deine Bemerkung gerade sehr lustig fandest. Soo lustig ist sie nicht. Wir kämpfen oft gegen geschlossene Reihen an Gegnern und tatsächlich ist es so, dass auch ein abgetriebener Speer zumeist trifft. Ihr wisst, wozu die Pilasalven abgeschossen werden?" Der Centurio sah in die Runde. "Sie sollen die geschlossenen Reihen des Gegners lichten. So ein Pilum, wenn es möglichst nicht steil herunter kommt, sondern annähernd frontal trifft, hat so viel Wucht, dass es Schilde durchbohren kann. Und der Haupteffekt ist der, dass sich der Wurfspieß verbiegt, so gut wie nicht mehr herausgezogen werden kann und dem Gegner damit seines Schutzes beraubt. Versucht einmal, ein Schild mit dranhängendem Pilum zu händeln. Es wird euch kaum gelingen, ihr habt ja schon Schwierigkeiten, wenn ihr über längere Zeit ein Scutum ohne Ballast halten sollt."


    Der Centurio stellte sich breitbeinig hin und verschränkte die Arme vor der Brust.


    "Und woran liegt es, dass sich ein Pilum beim Aufprall verbiegt?"


    Auf Varros Frage ging er anschließend ein. "Der Abstand beim Gefecht wird sehr unterschiedlich sein und deswegen benutzen wir ja auch unterschiedliche Waffen. Du meinst jetzt den Abstand für den Einsatz von Pila, nehme ich an. Und auch da gibt es nur von-bis-Spannen. Je nachdem wie viel Gewicht angebracht wurde, setzt man Pila meist auf Entfernung von zehn bis maximal zwanzig Doppelschritt ein."



  • Entschuldigt bitte, Centurio! rief Artorius. Er hatte wohl seinen Fehler bemerkt und schämte sich nun dafür.


    Ich machte einen weiteren Wurf..Sicherlich war das nur ein Glückstreffer.. dachte ich mir. Doch er landete diesmal im Holzpfahl drin. Ich war selbst erstaunt. Auch Brutus schien nun ein gewisses Händchen zu bekommen, er traf beinahe den Pfahl. Nur einige Zentimeter fehlten noch.


    Auf die Frage des Centurios antwortete ich nach meinem Wurf Das Pilum verbiegt sich bei einem Treffer weil die Spitze des Pilum nicht gehärtet ist, Centurio!. Ich hoffte dass es bald zu dem Gladii weitergieng. Dies stellte ich mir sehr interessant vor.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Die Antwort reichte dem Centurio.
    "Wie bereits angekündigt steht auf dem heutigen Plan noch das Training mit dem Gladii. Zuvor werde ich euch wieder die korrekte Haltung erklären. Wie bereits beim Appell erwähnt, trägt der einfache Legionär, wie der Optio übrigens auch, sein Schwert auf der rechten Seite. Centurionen, die mit einem kleineren Schild ausgestattet sind, tragen ihren Gladius auf der linken Seite. Das Schwert wird im Kampfeinsatz grundsätzlich waagerecht auf Höhe der Hüfte gehalten.


    Der Schild soll seinem Zweck als Schutzwaffe gemäß so vor dem Körper gehalten werden, dass er sowohl den Rumpf als auch größtmöglich das Gesicht schützt. Ihr haltet ihn also derart mit der linken Hand, dass seine Oberkante knapp unter euren Augen liegt.


    Und bevor ihr diese Haltung jetzt einmal übt, dürft ihr euch mit einem Holzschwert und einen Weidenschild bewaffnen. Wie gehabt - im Karren."



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