Trainingsrennen der Factio Veneta

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives


    Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo


    Sedulus unterhielt sich kurz mit seinem Sklaven Teutus als er plötzlich seinen Namen hörte.


    Ähm was? Achso. Ja sicher geht das in Ordnung. Allerdings verbitte ich mir, unsere Casa als Villa Kunterbunt zu bezeichnen du Witzbold Aculeo. Was den Termin angeht, so soll Aculeo diesen aus machen.


    Und wandte sich wieder an Teutus.

  • Es war soweit. Der Zeitpunkt der Wahrheit war gekommen - zum zweiten Mal binnen nur kurzer Zeit. Denn vor kurzem, als ich die Idee dieses Qualifikationsrennens dem Princeps Factionis Germanicus verkaufte, da bangte ich ja schon einmal, bevor mich der Senator schlussendlich mit seinem Einverständnis von meinem Bangen erlöste. Damit war der erste Schritt in Richtung einer möglichen Teilnahme an den Totenspielen des verstorbenen Kaisers gegangen. Es folgten die Informierung meiner beiden Kontrahenten Hamiris und Oxtaius über dieses Trainingsrennen, die Organisation einer Rennbahn und... ich hatte dem Germanicus ja versprochen, dass ich mich um alles kümmerte und er nichts tun müsste außer zuzuschauen: Also lud ich auch den Vicarius des Germanicers ein. Denn irgendwer musste ja das Startsignal geben und die Mappa werfen.
    Am Eingang des Trainingsgeländes hing eine kleine Ankündigung:


    ____________________________________________________________

    QUALIFIKATIONSRENNEN
    zur Teilnahme an den


    LUDI FUNEBRES
    CORNELII PALMAE AUGUSTI


    an den
    ID FEB DCCCLXV A.U.C.
    (13.2.2015/112 n.Chr.)



  • In der Tat fand sich so freundlich extra dazu eingeladen natürlich auch der iulische Vicarius zur angekündigten Zeit an den Februariden auf dem Veneta-Trainingsgelände ein. Er ließ es sich nicht nehmen, einen flüchtig inspizierenden Blick auf den Rennbahn zu werfen, die jedoch wenig Grund zur Beschwerde zu liefern schien. Überhaupt war Dives durchaus angetan davon, dass praktisch alles soweit organisiert und geplant schien, die Teilnehmer samt Gespannen vollzählig anwesend waren und ihm selbst tatsächlich am Ende - oder besser: Anfang - wohl nicht viel mehr zu tun blieb, als die Mappa zu werfen.
    "Salvete.", grüßte er zunächst die Aurigae und versicherte sich im Anschluss kurz, dass jene auch wirklich bereit waren und wussten, was hier und heute von ihrem Laufergebnis wahrscheinlich abhing. Anschließend begab er sich auf die Zuschauerränge, wo selbstredend auch ein paar ganz hart gesottene Veneta-Anhänger und -Fans saßen. "Salvete.", grüßte er auch jene. So fehlte nur einzig noch sein guter Freund Sedulus, und er könnte das weiße Tuch werfen, um das Rennen zu beginnen...



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  • Sim-Off:

    Sorry, Sedi. Aber aus terminlichen Gründen muss ich jetzt einfach mal etwas aufs Tempo drücken. Ich geh einfach mal davon aus dass du jetzt da bist.


    Der Iulier erschien. Wir Fahrer machten uns bereit. Und wenig später dann ging es auch schon los: Die Mappa fiel und das Rennen begann...


    Die erste Runde lag vor uns und ich gab erstmal Vollgas! Sollten die anderen beiden doch sehen, wo sie blieben - ich wollte mich heute für die Totenspiele des verstorbenen Kaisers empfehlen und qualifizieren. Da hieß es für mich jetzt alles oder nichts - und ich wollte später nicht der unglückliche Dritte sein, der das Nichts bekam! Die erste Wendemarke war erreicht. Noch immer lag ich vorn, auch wenn ich aufgrund mit geringeren technischen Erfahrung in der scharfen Linkskurve etwas Boden verlor. Ein schneller Blick hinter mich: Oxtaius erwischte die Kurve am besten und schrammte fast noch den Wendepunkt selbst, so eng ließ er sein Gespann in die Kurve gehen. Hamiris fuhr einen etwas größeren Bogen und kam als letzter auf die zweite Gerade. Mein Blick ging wieder nach vorn. "Schneller! Schneller! Hy-ja!", feuerte ich meine vier Rösser energisch an und ließ die Zügel etwas lockerer, damit sie rannten, rannten und rannten. Die erste Runde war beinahe geschafft und noch immer führte ich das kleine Feld an. Ich! "Jaa! Weiter so! Weiter so!", jubelte ich dann meinem Gespann zu, nachdem ich diese Runde dann wirklich auch für mich entschied. Anschließend warf ich wieder einen kurzen Blick zurück: Hamiris hatte zu Oxtaius aufgeschlossen und fuhr nun gleichauf mit ihm. Ein kurzes Manöver, ein kleiner Schlenker in Oxtaius Bahn, und der Massilier ließ Hamiris fast kampflos vorbeiziehen, um keinen Crash zu provozieren. So beendete Hamiris die Runde als Zweiter, der Gallier Oxtaius als Dritter.


    Und Hamiris zog weiter an und kam näher. "Los, Daraeios! Los!", feuerte ich mein Leitpferd, das schneeweiße ganz links in meinem ansonsten nachtschwarzen Gespann, lauthals an. Aber wirklich schneller ging es nicht. War ich zu kämpferisch gestartet? Hatte ich zu viel auf einmal gewollt? Hätte ich weniger verbissen an und in dieses Rennen gehen sollen? Drei Fragen, keine Antwort. Denn ich hatte jetzt keine Zeit für irgendein Grübeln. Ich musste die Kurve gut erwischen und möglichst eng fahren, damit Hamiris nicht an mir vorbeizog. "Tja, so einfach mach ichs dir nicht!", rief ich meinem Mitauriga zu, nachdem ich ein Überholmanöver auf der linken Seite abwehren konnte. Ich überstand die Kurve und ging auch in der zweiten Runde als erster in die zweite Gerade. Doch Hamiris war mir dicht auf den Fersen. Jetzt setzte er rechts an mich zu überholen. Ich schwenke ebenfalls ein kleines bisschen nach rechts und konnte ihn auch bis in die zweite Kurve erfolgreich hinter mir halten. Knapp lag ich auch nach dieser Runde also noch immer phänomenal vorn! Hamiris beendete die Runde als Zweiter, nicht mehr als eine Pferdelänge hinter mir. Oxtaius hingegen fand irgendwie nicht ins Rennen. Oder nahm er die Sache einfach nicht ernst? War er sich vielleicht einfach sicher, dass er ungeachtet des heutigen Rennergebnisses trotzdem zusammen mit Hamiris starten würde? Selbst dann, wenn ich hier vielleicht sogar gewann??


    Ich gab Dareios, so benannt natürlich in Gedenken an die Erfolge des großen Veneta-Auriga Dareios, und den anderen drei Rössern wieder ein bisschen die Zügel. Und tatsächlich zogen sie das Tempo wieder etwas mehr an. Jedoch Hamiris abzuschütteln, das schaffte ich trotzdem nicht. Ich blickte immer wieder zurück. Er blieb mir dicht auf den Fersen. Und nun gab plötzlich auch Oxtaius dahinter noch Gas. "Fuck!", rief ich dann aus, als ich meine Augen wieder nach vorne richtete. Doch es war zu spät. Diese Linkskurve fuhr ich viel zu groß, weil ich Dareios erst viel zu spät bremste. Und natürlich ließ sich der erfahrenere Hamiris diese einladende Gelegenheit nicht nehmen, fuhr eng um die Wendemarke und ließ mich hinter sich. Doch noch war ich Zweiter. "Lauft! Lauft! Los, Dareios! Schneller!", peitschte ich verbal (und nur verbal) mein Gespann wieder nach vorn. Aber die Führung war erstmal verloren. Und so wie der Gallier hinter mir raste und näher kam, musste ich aufpassen, dass ich nicht gleich ganz nach hinten durchgereicht wurde! - Aber bloß nicht wieder zu sehr nach hinten orientieren, ermahnte ich mich. Denn vorne, da spielte die Musik. "Los, holt euch den Dalmatier!", spornte ich meine Rösser an. Und im Windschatten von Hamiris stürmten sie über die Rennbahn. Ich musste bei all dem aufgewirbelten Staub die Augen ganz eng zusammenkneifen, um trotzdem nicht aus dem Blick zu verlieren, wann die nächste Wendemarke auf mich wartete. Dann kam sie. Und kurz darauf hatte ich die dritte Runde hinter Hamiris und vor Oxtaius als Zweiter beendet.


    Auf in Runde vier! Ich war noch immer voll und ganz eingenommen von dem Gedanken an eine Teilnahme an den Totenspielen des verstorbenen Kaisers. Und noch immer kämpfte ich deshalb verbissen um jede einzelne Pferdelänge, die zwischen Hamiris und mir lag. "Ja, Dareios! Zieh! Zieh!", feuerte ich unentwegt mein leuchtend weißes Leitpferd und natürlich auch seine drei dunkelschwarzen Kollegen an. Und war das zu glauben? Kurz vor der Wendemarke, an der ich durch einen dummen Fahrfehler eine Runde zuvor meine Führung an Hamiris verloren hatte, da fand ich mich und mein Gespann plötzlich rechts neben dem seinen wieder. Oxtaius, der irgendwo hinter uns erneut etwas zurückgefallen war, war in desem Moment wie vergessen. Stattdessen war ich nur konzentriert und fixiert auf den Dalmatier links neben mir in der Bahn. Gleich ging es in die Linkskurve, die doch immer so entscheidend war. Hier wurden Führungen gewonnen und Führungen verloren, Führungen verteidigt und mitunter große Unfälle produziert. Jetzt ging es in die Kurve... Doch halt! Was machte Hamiris denn da?!?

  • Zunächst noch nicht allzu euphorisch mit irgendeinem der Fahrer mitfiebernd - nicht zuletzt gehörten sie eh allesamt zur Veneta, sodass das Endresultat 'Veneta siegt vor Veneta und Veneta' längst feststand - änderte sich diese Sache, nachdem Dives das Startsignal gegeben hatte und die Gespanne Fahrt aufnahmen. Denn natürlich hatte man bereits vor dem Rennen absehen können, dass es zu einem kleinen Duell zwischen dem Dalmatier Hamiris und dem aus Massilia stammenden Gallier Oxtaius kommen würde. Doch wer hätte gedacht, dass dieses Duell der beiden Erfahreneren nicht etwa an der Spitze stattfand, sondern am Ende? Wer hätte vermutet, dass der Bithynier Prusias so selbstbewusst und überzeugt von seinem Können gleich erstmal die Führung an sich riss? Ja, wer hätte geglaubt, dass Kynegros, der Jäger, heute einmal den Gejagten geben würde?


    "Ein ziemlich schneller Start.", wandte sich Dives an seinen ebenfalls die Augen nicht vom Renngeschehen abwendenden Nachbarn. "Aber ob er dieses Tempo auch bis zum Ende halten kann, das ist die Frage." Sein Sitznachbar machte eine wegwerfende Handbewegung. "Es ist doch nicht wichtig, ob er das Tempo so halten kann oder nicht. Denn er muss ja nicht schnell sein. Er muss nur schneller sein als seine beiden Verfolger." Der Iulier beobachtete, wie es in die zweite Runde ging. Hamiris holte immer weiter auf. "Willst du mir etwa sagen, dass du glaubst, dass der an letzter Position Gesetzte, der 'Underdog', der Jäger... dass der gewinnt?" So wie Oxtaius am Ende bummelte und nicht in die Gänge kam, mochte Prusias vielleicht sogar eine realistische Chance darauf haben, nicht Letzter zu werden. Aber Erster? "Wollen wir wetten? 10 Sesterzen, dass der Jäger gewinnt." Dives blickte kurz zu seinem Gesprächspartner. Dann lächelte er, der er üblicherweise alles andere als wettfreudig war. "Nun, Wetten sind nicht so ganz meine Sache.", lehnte er dementsprechend auch ab. "Aber wenn du recht hast, dann besorge ich dir ein Autogrammaton von Kynegros." Sein Nachbar zögerte nicht lange und schlug ein. "Deal!"


    "JUNGE!", rief der Fan neben dem Iulier schon kurz darauf warnend aus und sprang dabei halb auf, bevor er sich mit einem enttäuschten Kopfschütteln nur langsam wieder zurücklehnte. "schau nach vorn.", beendete er dann elanlos seinen Satz. Denn just da zog nun in der Mitte der dritten Runde Hamiris erwartungsgemäß an Prusias vorbei. "Sieht nicht so gut aus für dein Autogrammaton, was?", konnte sich Dives schelmisch grinsend einen Kommentar dazu nicht verkneifen. Doch so schnell gab sich der Bithynier offenbar nicht geschlagen - sodass auch der wettfreudige Venetafan schnell wieder hoffnungsvoll dabei war. "Schau, der ist hartneckig. Der schafft das.", ließ er Dives mehr als überzeugt wissen. Denn tatsächlich dauerte es keine ganze Runde, bis die beiden Fahrer wieder gleichauf waren. "Er hat einen guten Kampfgeist.", antwortete der Iulier und musste zugeben, dass auch er nach einem nunmehr halben Rennen doch durchaus Sympathie für diesen Jäger entwickelte...



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  • Es gab nur eine kleine unscheinbare Ankündigung am Trainingsgelände und beinahe hätte Lucia davon überhaupt nichts mitbekommen. Es war am selben Tag, wie das Rennen stattfinden sollte, dass sie durch Zufall davon erfuhr. Sie wollte sich das auf keinen Fall entgehen lassen! Aber es blieb ja kaum mehr Zeit sich irgendwie groß darauf vorzubereiten, wenn sie das Rennen noch mitbekommen wollte musste sie sofort los! Rasch warf sie sich noch eine dunkelblaue Palla über und musste sich selbst dann als Ausgehfertig ansehen. Ein Glück und ein Pech zugleich, dass sie noch davon erfahren hatte!


    „Oh, nein wir sind zu spät!“, rief Lucia enttäuscht aus, als sie auf die Zuschauerränge trat und schon das Trampeln der Pferdehufen vernahm. „Es hat schon angefangen!“ Sie blickte sich nicht nach den anderen um, sondern winkte ihnen nur zu dass sie sich beeilen sollten. „Die wievielte Runde das wohl schon ist?“, fragte sie mehr sich selbst als irgendwen sonst. Die Sitzenden konnten diese leise Frage unmöglich verstanden haben, musste Lucia doch noch zu diesen kommen, sie war aber viel zu sehr von dem Geschehen gefesselt, als dass sie sich grade um so was unbedeutendes wie Bewegen und Hinsetzen Gedanken machen konnte. Drei Fahrer? Sie wusste nur von Hamiris und Oxtaius… und diese lagen hinten! Lucia reckte den Hals. „Der letzte ist Oxtaius und der zweite Hamiris.“, erklärte sie, ohne sich sicher zu sein, dass ihr irgendwer zuhörte. „Schneller Hamiris! Den Knaben wirst du wohl in die Tasche stecken können! NA LOS!“, feuerte Lucia ihren aktuellen Lieblingsauriga an und wurde dabei ganz undamenhaft laut. Und tatsächlich nur zwei Kurven später setzte er sich an die Spitze. Lucia jubelte. Da sie den jungen Auriga nicht kannte und Oxtaius sie beim letzten großen Rennen so enttäuscht hatte, musste sie keinen Moment überlegen für wen sie bei diesem Rennen war: „HAMIRIS!“ Im nächsten Moment wurde sie mucksmäuschenstill, was machte der Junge denn da? In der Linkskurve recht vorbei? Lucia hielt den Atem an.

  • "HEY!", rief ich dem Dalmatier empört rüber. Denn was machte er da? Er versuchte mich eiskalt abzudrängen! Ich konnte ja rechts neben ihm erst dann in die Kurve gehen, wenn auch er nach links abbog und in die Kurve ging. Oder ich fuhr, so wie er gerade, weiter geradeaus. Da wäre ich allerdings der erste von uns beiden, der von der Bahn flog. - Aber das machte der nicht mit mir! Mit aller Kraft riss ich also an den Zügeln und bremste mein Gespann abrupt, sodass ich schlagartig hinter Hamiris zurückfiel. Der schien davon selbst etwas überrascht zu sein... genauso wie davon, dass ich direkt im Anschluss meine Quadriga wieder anspornte und in die Gänge trieb und dabei so scharf nach links steuerte, dass ich noch zwischen der Wendemarke und Hamiris die Lücke fand und nutzte. Der Dalmatier seinerseits versuchte nun natürlich auch schleunigst in die Kurve zu kommen, konnte am Ende jedoch nichts mehr dagegen ausrichten, dass sein Manöver, mit dem er mich abdrängen und von der Bahn werfen wollte, für ihn nun also so nach hinten losgegangen war. Pech gehabt! Wir Bithynier konnten eben auch Quadriga fahren! "Ja! Ja! Los!", jubelte ich nach diesem Triumph und ließ mir meine Führung in dieser Runde nicht mehr abnehmen. Doch Hamiris blieb dran und in Reichweite. Nur der Gallier Oxtaius lag mittlerweile doch ziemlich zurück und beendete auch diese Runde nur als Dritter.


    So ging es also in die fünfte Runde. Nur noch dreimal musste ich die Ziellinie überfahren. Und verdammt: Ich führte! "Ja! Super! Los, Dareios! Lauf!", feierte ich meinen bisherigen Erfolg in diesem Rennen. Da begannen meine Pferde plötzlich wieder langsamer zu werden. Das war vermutlich der Preis, den ich für das abrupte Bremsen und gleich danach wieder schnelle Anfahren zu zahlen hatte. Das ging gehörig an die Substanz der Tiere. Kein Wunder also, dass schon eine Runde nach seinem linken Manöver Hamiris wieder auf Augenhöhe rechts neben mir fuhr. Doch ich wiederholte seinen Fehler nicht und ließ mich nicht von ihm beeindrucken. Da konnte er dreimal Hamiris heißen und rennerfahrener sein als ich! Als Pferdetrainer des tolimedischen Gespanns hatte ich einst von Tolimedes selbst gelernt: Die Aurigae kochten alle nur mit Wasser! Solide fuhr ich also ohne Tricksereien in die Kurve. Und solide kam ich als erster auch wieder auf die anschließende Gerade. Genauso solide allerdings war schon kurze Zeit später der Dalmatier wieder an meiner rechten Seite, gab mächtig Gas und schob sich ganz langsam immer weiter an mir vorbei. Am Ende der Geraden war es fast eine halbe Pferdelänge! Doch zum vollständigen Überholen reichte es ihm nicht, sodass auch in der zweiten Kurve dieser Runde ich innen fuhr und er die längere Außenbahn nehmen musste. Am Ende überquerten wir praktisch zeitgleich die Ziellinie! ... Und, war da nicht noch was? Richtig. Ich konnte nicht sagen, ob es nun eine halbe Runde oder sogar schon etwas mehr war, die Oxtaius hinter uns lag. In jedem Fall aber war es doch erschreckend viel.


    Also auf in Runde sechs, die natürlich gleich auf der ersten Gerade schon damit begann, dass Hamiris nun mit Leichtigkeit an mir vorbeizog und in Führung ging. Meine Rösser unterdessen wurden immer langsamer und langsamer. Ich verlor Geschwindigkeit und Hamiris, dessen Pferde sein Manöver aus Runde vier weit besser überstanden und verkraftet hatten als mein Gespann, flog davon. Unter diesen Voraussetzungen, das musste ich mir, als es in die Linkskurve ging, eingestehen, konnte ich einen Sieg in diesem Qualifikationsrennen eigentlich abschreiben. Stattdessen nahm ich mir vor, wenigstens den zweiten Platz hier noch ins Ziel zu fahren. Anderthalb Runden waren es noch. Das sollte machbar sein. Und just als ich in die zweite Gerade einbog, wurde das Rennen für einen winzigen Augenblick doch noch einmal spannend: Mitten auf der Rennbahn war das gallische Gespann einfach stehengeblieben. Oxtaius Leitpferd schien sich verletzt zu haben und humpelte. (Später würde sich herausstellen, dass es einen unglücklichen Tritt abbekommen hatte und umgeknickt war.) Aber viel entscheidender an dieser Stelle war natürlich erstmal, dass Hamiris unserem gallischen Kollegen unfallfrei ausweichen konnte. Denn niemand wollte schließlich Oxtaius einfach so über den Haufen fahren, wie allerdings auch niemand durch ein zu scharfes Ausweichen selbst ein vorzeitiges Rennaus in Kauf nehmen wollte. Doch mit seiner Erfahrung meisterte der Dalmatier die Situation souverän. Und ich, der ich ja noch ein bisschen mehr Reaktionszeit zur Verfügung hatte, ließ mein Gespann einfach in der Spur Hamiris fahren. Und so ging dann die vorletzte Runde zu Ende. Hamiris führte deutlich. Ich kam dahinter. Oxtaius führte seine Quadriga ins Seitenaus.


    Damit wurde die siebte und finale Runde, die eigentlich doch die spannendste hätte sein sollen, zur langweiligsten von allen. Oxtaius war ausgeschieden, meine Pferde pusteten schon vor Erschöpfung und Hamiris schonte sein Gespann so sehr, dass ich trotzdem nochmal ein oder zwei Pferdelängen zu ihm aufholte. Der Sieg des Dalmatiers allerdings war am Ende ungefährdet. Er wurde Erster. Ich überquerte als Zweiter die Schlusslinie. Und bevor unsere Quadrigae auch nur zum Stillstand gekommen waren, da hatte sich der frühzeitig ausgeschiedene Oxtaius bereits längst zum iulischen Vicarius begeben. Anhand der ausladenden Gesten und seines aufgebrachten Gebahrens war es ein Leichtes zu erraten, was er wollte:


    Sim-Off:

    @ Sedi: Du hattest ja in deiner PN schon zugestimmt, deshalb nehm ich dir hier die Entscheidung einfach mal ganz dreist ab. ^^


    "Iulius, mit allem Respekt, aber dieses Ergebnis kann so nicht stehenblieben." Er deutete auf sein Gespann. "Sieh es dir selbst an! Iacobina hat einen heftigen Tritt schon beim Start abbekommen! Deshalb kam mein ganzes Gespann dann auch kaum in die Gänge. Dann ist sie am Ende mit genau diesem Fuß auch noch umgeknickt... Da hatte ich natürlich keine Chance gegen die anderen beiden!" Ja, die arme Jacqueline, wie man den latinisierten hebräischen Namen seines Leitpferdes durchaus ungefähr übersetzen könnte. "Ich möchte also, wenn dieses Rennen einen Qualifikationscharakter für die kommenden Totenspiele haben soll, dass wir dieses Rennen wiederholen. In einer halben Hora. Mit jeweils frischen und fitten Gespannen." Ja, das war seine Forderung. Halb auffordernd, halb Hilfe suchend streifte sein Blick kurz die Zuschauer in der Nähe. Gleich noch ein weiteres Rennen. Wären sie vielleicht dafür zu begeistern? Immerhin kamen ein paar der Leute ja auch erst etwas später und hatten folglich noch gar kein ganzes Rennen gesehen, oder? Die eine oder andere Stimme des Zuspruchs konnte Oxtaius jetzt wirklich gebrauchen. "Ich bitte dich, Iulius! Sieh, der Prusias Kynegros", deutete er in dessen Richtung, "der hatte überhaupt erst die Idee dieses Qualifikatiosrennens. Ohne den stünden wir heute alle gar nicht hier. Er hat darum gebeten, dass man ihm eine Chance gibt, um sich zu beweisen. Nun bitte ich darum, dass man auch mir die Chance gibt, um zu beweisen, dass ich besser bin als das!" Besser als nur ein frühzeitig ausgeschiedener dritter Platz. Nach seinem bittenden, appellierenden Redeschwall für die Gerechtigkeit und eine zweite Chance holte der Gallier erstmal tief Luft, bevor er mit bangem Blick der kommenden Antwort harrte.

  • Zitat

    Original von Tiberia Lucia
    „Oh, nein wir sind zu spät!“, rief Lucia enttäuscht aus, als sie auf die Zuschauerränge trat und schon das Trampeln der Pferdehufen vernahm. „Es hat schon angefangen!“


    Lucia reckte den Hals. „Der letzte ist Oxtaius und der zweite Hamiris.“, erklärte sie, ohne sich sicher zu sein, dass ihr irgendwer zuhörte. „Schneller Hamiris! Den Knaben wirst du wohl in die Tasche stecken können! NA LOS!“


    Als Tiberia Lucia voller Vorfreude und Aufregung in die Casa Accia Ducciaque gestürmt war und die gesamte Bewohnerschaft wegen des Trainingsrennens der Factio Veneta aufgescheucht hatte, hatte auch Caius nicht ruhig sitzenbleiben können. Neben dem ganzen Stress, den er schon als Tiro des amtierenden Consuls hatte, war Caius auch noch mit der Vorbereitung seiner Feststellungsklage vor dem Praetor beschäftigt. Da kam ihm Lucias Einladung gerade recht. Das war seine Gelegenheit, einmal aus dem Haus zu kommen ohne gleich wieder Arbeit am Hals zu haben. Also schnappte er sich Radbod und eilte der Hausherrin hinterher.


    Beim Trainingsgelände angekommen musste Caius enttäuscht feststellen, dass das Rennen schon begonnen hatte. Er blieb neben Lucia stehen und starrte gebannt auf die Rennbahn, wo er in diesem Moment ein Manöver beobachtete, das offensichtlich schiefging. Radbod stand ein Stückchen hinter ihm, vom schnellen Marsch zum Rennen erschöpft. Caius hatte keine Ahnung, wer da fuhr. Er war daher dankbar für Lucias Erläuterungen zu den Aurigae. Hamiris und Oxtaius fuhren einem anderen jüngeren Auriga hinterher.
    "Der gibt ja ganz schön Zunder", bemerkte Caius anerkennend, um dann wieder zu verstummen. Denn in den nächsten Runden fiel der Jäger langsam zurück, Hamiris holte auf. Oxtaius dagegen blieb völlig auf der Strecke. Caius bedachte Lucia hin und wieder mit einem belustigten Seitenblick, da er so viel Begeisterung von der bisher so damenhaften Tiberia nicht erwartet hatte. Als das Rennen schließlich ein recht unspektakuläres Ende fand, konnten sich die anderen Fans auf den Rängen offenbar nicht recht zwischen Jubeln und Grummeln entscheiden. Viele hatten Oxtaius favorisiert, die meisten natürlich Hamiris. Fast keiner hatte dagegen mit dem jüngsten Auriga gerechnet.


    "Der heißt Prusias Kynegros, hab ich grad erfahren", schnaufte Radbod von der Seite. "Aha", machte Caius. "Der Jäger? Na, das trifft es irgendwie."


    Zitat

    Prusias Kynegros
    "Ich bitte dich, Iulius! Sieh, der Prusias Kynegros", deutete er in dessen Richtung, "der hatte überhaupt erst die Idee dieses Qualifikatiosrennens. Ohne den stünden wir heute alle gar nicht hier. Er hat darum gebeten, dass man ihm eine Chance gibt, um sich zu beweisen. Nun bitte ich darum, dass man auch mir die Chance gibt, um zu beweisen, dass ich besser bin als das!" Besser als nur ein frühzeitig ausgeschiedener dritter Platz. Nach seinem bittenden, appellierenden Redeschwall für die Gerechtigkeit und eine zweite Chance holte der Gallier erstmal tief Luft, bevor er mit bangem Blick der kommenden Antwort harrte.


    Was dann folgte ließ Caius und Radbod einen verwunderten Blick wechseln. Oxtaius fühlte sich offenbar ungerechet behandelt. Von Fortuna, selbstredend, nicht vom Iulius. A propos Iulius, den kannte Caius doch! Das war Marcus Iulius Dives, der Quaestor, den er im Gespräch mit Vala bereits kennen gelernt hatte! Neugierig trat Caius einen Schritt näher und spitzte die Ohren. Auch die umstehenden Fans waren nun aufmerksam geworden. Sie rochen bereits eine Wiederholung des Rennens. Manche allerdings murrten auch, denn sie waren mit der Nominierung von Prusias Kynegros auch mehr als einverstanden.
    "Im ernsthaften Rennen gegen andere Factiones kann ihm das doch auch passieren", kommentierte Radbod die Einwände des Auriga hingegen beinahe unhörbar. Er hatte Angst, dass andere Fans ihm zürnen könnten, deswegen murmelte er seine Bemerkung nur in seinen nicht vorhandenen Bart hinein. Caius schmunzelte und warf Lucia nun einen fragenden Blick zu. Was sie wohl darüber dachte?

    Sim-Off:

    Edit: Einen Rechtschreibfehler korrigiert und oben einen Link zum NSC-Bild eingefügt für alle, die noch nicht in der Casa Accia Ducciaque mitgelesen haben.

  • Ein ganz schön gewagtes Manöver! Lucia entließ ihren Atem mit einem Zischen. Der Junge musste aufpassen, dass er die teuren Pferde nicht zu Schanden lenkte! Zuerst hatte er damit zwar Erfolg aber die nun folgenden Runden zeigten, dass es ein Fehler gewesen war. Lucia feuerte weiterhin ihren Liebling an, ohne sich irgendwelche Gedanken zu machen, wie das auf Calistus und seinen Freund wirken mochte. Sie bemerkte zuerst überhaupt nicht, dass Oxtaius Probleme hatte, erst als Hamiris ihn überrundete… „Ein Glück ist das gutgegangen!“, seufzte Lucia, das wäre ja noch schöner, wenn die Veneta-Auriga sich gegenseitig zu Matsch fuhren. Am Ende gewann Hamiris deutlich und Lucia jubelte. Sie fühlte sich dabei aber bei weitem nicht so befriedigt, wie sie es nach einem bis zum Ende spannenden Rennen gewesen wäre. Schade, dass sie zu spät gekommen waren! Die ersten zwei Runden waren sicher auch noch spannend gewesen! „Das war es wohl leider schon…“, sprach Lucia mehr zu Calistus, als zu seinem Freund, wie sie sich eigentlich meistens mehr an den Verwandten ihres Mannes wandte. Der erfuhr grade wie der Neuling hieß und Lucia nickte bestätigend. „Aber ein ziemlich ungestümer Jäger!“, fügte sie noch amüsiert an, da stapfte Oxtaius auf die Zuschauertribüne.


    Neugierig kam Lucia langsam näher und spitzte die Ohren. Er wollte noch ein Rennen? Ihre Augen blitzen begeistert bei der Idee und sie entschied spontan sich für den von ihr eigentlich nicht favorisierten Oxtaius einzusetzen. „Also ich würde mich über ein weiteres Rennen freuen!“, sprach sie fröhlich und trat nun endgültig zu der kleinen Gruppe um Iulius. Diesen begrüßte sie dann auch zunächst mit einem Strahlen: „Salve Iulius, entschuldige bitte, dass ich mich so unverfroren einmische, aber ich und meine Begleiter sind leider für das Rennen eben ein wenig zu spät erschienen. Du kennst das ja sicher auch von deiner Frau, wir brauchen immer ein wenig länger, gerade wenn wir uns beeilen müssten.“ Sie schmunzelte gespielt verschämt und fuhr fort: „Ich hatte mich so auf diese Möglichkeit gefreut unsere vortrefflichen Auriga in Aktion zu sehen und jetzt habe ich grade mal ein halbes Rennen mit nur zwei Dritteln der Teilnehmer beobachten können…“ Lucia setzte den besten Dackelblick auf, den sie zu bieten hatte.

  • Sedulus hatte es sich als Vorstand der Veneta natürlich nicht nehmen lassen dem Rennen beizuwohnen. Etwas verspätet kam er an, da er noch einiges an Arbeit auf seinem Schreibtisch hatte. Dazu kamen noch die verstopften Straßen Roms.
    Allerdings hatte er nur den Start verpasst und da er nicht groß auffallen wollte da es ihm doch ein wenig peinlich war, hatte er sich einen belibigen Platz ausgesucht.
    Da es ja alles Fahrer der Veneta waren, konnte er sich das Rennen entspannt anschauen.
    Als das Rennen beendet war, war der Jäger sogar Zweiter geworden, er hatte also nicht zu viel versprochen.
    Ich suchte Dives auf um mit ihm zu reden welcher gerade mit einem der Aurigae zu tun hatte.


    Salve mein Freund. Entschuldige die Verspätung, ich hatte noch einiges an Arbeit. Senator halt.


    Lächelte Sedulus entschuldigend.


    Also das Rennen war gar nicht so schlecht. Vorallem hat mich der Jäger sehr überzeugt.


    Dies würde dem Oxtaius sicherlich nicht passen, aber so hatte es Sedulus eben gesehen.


    Was meinst du Dives?

  • "Die schenken sich wirklich nichts.", kommentierte Dives mit einem zufriedenen Lächeln das stete Hin und Her zwischen Prusias und Hamiris an der Spitze. Die beiden kämpften und schienen - im Gegensatz zu Oxtaius - tatsächlich alles zu geben und siegen zu wollen. Und der Siegeswille war für den Erfolg nicht unwichtig! Dazu machte natürlich auch genau dieses spannende Hin und Her ein Rennen überhaupt erst für die Zuschauer interessant. Denn wer fühlte sich schon von einem Duell unterhalten, bei dem die Platzierungen schon vor dem Startsignal wie in Stein gemeißelt feststanden? - Keiner! "Ich sag ja, der Jäger wird gewinnen!", stimmte der iulische Sitznachbar auch gleich ein, nachdem er zuvor lauthals gefeiert und gejubelt hatte über das prusische Ausmanövern des hamirischen Manövers (oder wie auch immer man diese Situation in der Mitte der vierten Runde beschreiben wollte).
    "KOMM, JUNGE! ZIEH! PRUSIAS!" Doch alles Anfeuern des Mannes half am Ende nichts. Zu Beginn der sechsten Runde schließlich zischte das dalmatische Gespann am bithynischen in einer Geschwindigkeit vorbei, die klar machte, dass die Entscheidung an der Spitze gefallen war. "Na, komm.", versuchte sich der Iulier im Aufmuntern. Denn der Fan schien trotz des relativen Erfolges dennoch etwas geknickt. "Wenn er wenigstens Zweiter wird und damit die Qualifikation schafft, dann besorg ich dir trotzdem dein Autogrammaton." Ein bisschen widerwillig zwar, weil er nach der ersten Hälfte des Rennens durchaus noch mit ein bisschen mehr von 'seinem' Fahrer gerechnet hatte, schlug der Veneta-Fan dennoch ein. Gemeinsam überstanden Dives und er dann auch den kurzen Schockmoment, als es für einen kleinen Augenblick so aussah, als würde Oxtaius gleich von Hamiris wortwörtlich überrollt werden. Dann ging das Rennen mit einem zweitplatzierten Prusias Kynegros doch noch versöhnlich zu Ende...


    Zumindest für die meisten. Denn kaum, dass Hamiris die Ziellinie überquert hatte, stand auch schon Oxtaius bei Dives auf der Matte und erklärte sich und seine Leistungen wortreich, bevor er nach einer Rennwiederholung verlangte. Als er dabei seinen Blick über die Veneta-Anhänger schweifen ließ, guckte sich auch der Vicarius einen Moment lang um... und erblickte unter anderem Tiberia, die Schwester seines Verbündeten Lepidus!
    "Tiberia, salve!", grüßte er sie sogleich lächelnd zurück, bevor sie hier offenbar ebenfalls für die Idee des Galliers plädieren wollte. 'Na prima!', dachte sich der Iulier nur seinen Teil dazu und verkniff sich ein Augenrollen. Denn das hatte ihm gerade noch gefehlt, dass Oxtaius hier für so viel Unruhe sorgte, dass man das Rennen am Ende wirklich wiederholen müsste. Dabei sollte eigentlich doch ein Qualifikationsrennen zum großen Rennwettkampf auch tatsächlich qualifizieren. Ansonsten war das Qualifikationsrennen schließlich kein Qualifikationsrennen sondern nur ein Einlaufen, wenn man sich dabei eben noch nicht qualifizieren konnte. Doch bevor er hier eine Entscheidung fällte, so entschloss sich Dives, begrüßte er zunächst erst einmal auch die Begleiter, von denen die Patrizierin gesprochen hatte. Er schaute in die Richtung, aus der sie wohl gekommen sein musste, und erblickte dort einen etwas pummeligeren - um nicht zu sagen speckigeren - Typen neben... einem... mittelgroßen jungen Mann, der einen gewissen Sinn fürs Modische zu haben schien, seinen Körper offenbar weitaus und sehr viel besser in Form zu halten wusste als sein Nebenmann und wirklich alles andere als abstoßend, im Gegenteil sogar eher attraktiv und anziehen wirkte. Dives schluckte einmal. Erst nach diesem kleinen Moment konnte er seinen sich zuvor kurzzeitig bei diesem Beau verhakten Blick unter leichtem Blinzeln lösen.


    "Okay. Es gibt ein zweites Rennen - die _letzte_ Chance für dich. Ein weiteres Rennen für dich oder die beiden anderen wird es heute ganz sicher nicht geben. Sag ihnen das!", beendete er sodann doch erst das Gespräch mit Oxtaius, wobei er diesem in erster Linie deshalb seinen Willen ließ, um ihn erstens schnell wieder loszuwerden ohne eine erst ellenlange Diskussion. Und zweitens galt es hier nun natürlich auch der Tiberia ihren Wunsch zu erfüllen, damit sie und ihre Begleiter nicht nur noch ein bisschen länger hier blieben, sondern der Iulier drittens auch die Chance hatte, vor allem den Hübscheren ihrer beiden Gefährten über eine gut gelaunte und mit seiner Entscheidung zufriedene Patrizierin kennenzulernen. Falls man sich nämlich hier oder dort schon einmal über den Weg gelaufen sein sollte, hatte zumindest Dives seinerseits wohl einen absoluten Tunnelblick gehabt, diesen jungen Mann einfach so zu übersehen!
    "So, und nachdem das geklärt wäre, lass mich dich noch einmal richtig begrüßen, Tiberia.", erklärte er dann mit seinem charmantesten Lächeln und betrachtete einmal von oben bis unten ihr Erscheinungsbild. "Wirklich großartig siehst du heute wieder aus. Und dieses Venetablau" Ob hellblau, mittelblau oder dunkelblau wie diese Palla... am Ende war für ihn doch alles irgendwo ein Venetablau. "steht dir wirklich ausgezeichnet!" Er lehnte sich etwas zu ihr. "Und vor allem passt es auch so schön zu unseren Augen, nicht wahr?", fügte er etwas gedämpfter hinzu, bevor er sich wieder etwas aus ihrer Nähe zurückzog. Damit hatte er ihr hoffentlich erstmal genug geschmeichelt. Er schaute an ihr vorbei zu ihren Begleitern. "Was hälst du davon, wenn ich mich für dieses zweite Rennen ein bisschen zu dir und... deinen beiden Männern dort geselle?" Eine gewisse Neugier in der Stimme konnte Dives bei dieser Frage wohl kaum ganz verbergen, hatte er doch schon genug damit zu tun, das vorfreudige Grinsen in seinem Gesicht für ein freundlich neutrales Lächeln zu unterdrücken...


    Sim-Off:

    Aarrgh! Gerade ist mein Beitrag fertig, da gibts 'ne weitere Antwort... ^^


    Da kam nun auch noch Sedulus zu ihm. Was für ein ausgesprochen mieses Timing!
    "Äh... salve, Sedulus... und... ja. Ich habe Oxtaius gerade eine zweite Chance in einem zweiten Lauf versprochen. Wenn Prusias da nochmal ähnlich gut abliefern kann, dann sollten wir vielleicht wirklich lieber ihn zusammen mit Hamiris starten lassen.", bemühte er sich um Kürze. Denn er musste jetzt diesen toll aussehenden, attraktiven, jungen, hübschen, feschen, optischen Hochgenuss, den die Tiberia hier mit angeschleppt hatte, unbedingt treffen und kennenlernen! "Wenn du willst, dann können wir ja nach dem zweiten Rennen nochmal darüber reden... ansonsten vertraue ich dir und deinem Gespühr natürlich auch so voll und ganz." Genau. Zur Not entschied Sedulus einfach alleine. Dives wollte jetzt los, bevor sich die Patrizierin womöglich noch ohne ihn wieder zu ihren Begleitern begab. "Also... bitte entschuldige mein Kurz-angebunden-sein, aber... also... du siehst ja, dass ich hier die Wahl habe zwischen dir, mein guter Freund, und der wunderbaren Tiberia hier." Er lächelte entschuldigend und mit einem kleinen Augenzwinkern und hoffte, dass sich jetzt nicht noch jemand zwischen ihn und das Kennenlernen dieses... jugendlich schönen Typen stellte. Er atmete einmal tief durch, fand zu einem etwas entspannteren Lächeln zurück und wandte sich wieder zur Schwester seines Verbündeten Lepidus. "Also, wollen wir?"



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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Für einen Moment glaubte Lucia tatsächlich, Dives würde ihre Bitte ablehnen. Sie biss sich auf die Zunge und hoffte… und wurde belohnt. Dives gab entsprechende Anweisungen an Oxtaius und Lucia grinste breit. „Ich danke dir, Iulius!“ Sie war erleichtert und vorfreudig zugleich : Zum einen hatte sie vor den Augen des jungen Verwandten ihres Mannes gezeigt, dass sie einen gewissen Einfluss hier in der Veneta hatte und zum anderen würden sie gleich noch ein Rennen sehen, das hoffentlich genauso spannend sein würde wie die drei mittleren Runden im letzten.


    Der nun folgende Wortwechsel ließ Lucia nicht zum ersten Mal mit ihrem Schicksal hadern. Wie konnten die Götter nur zulassen, dass jemand wie Sergia Dives abbekam und sie, wenn sie schon keinen Patrizier heiratete, nicht? Sie sonnte sich in Dives charmantem Lächeln und sog durstig jedes seiner Worte auf. „Ich muss doch der Welt zeigen, welcher Factio ich angehöre!“, Lucia bewegte ihre Schultern etwas, damit der hübsche Schal ihren nicht minder hübschen Hals besser zur Geltung brachte. Dann lehnte sich Dives zu ihr und Lucia konnte ein leises Giggeln nur unzureichend unterdrücken. „Ach hör auf, du machst mich ja ganz verlegen!“ Das musste sie jetzt wohl leider sagen, auch wenn sie nur zu gerne mehr davon verlangt hätte. „Es wäre mir eine Freude, ich muss euch ohnehin noch vorstellen!“, bestätigte sie darauf die Selbsteinladung ihres Freundes mit einem breiten Strahlen.


    In diesem Moment trat Sedulus hinzu, wurde aber recht schnell von Dives abgefertigt. Lucia wollte sich da nicht wirklich einmischen, als hielt sie sich im Hintergrund und grüßte den Princeps Factionis nur mit einem freundlichen „Salve Germanicus!“ Wirklich kennen tat sie ihn ja noch immer nicht und es sah auch nicht so aus, als würde sich das heute ändern. Offensichtlich wollte Dives ihren Factiokollegen nicht dabei haben, also sah sich Lucia auch gezwungen eine höfliche Einladung ihnen doch ebenfalls Gesellschaft zu leisten hinunterzuschlucken und lächelte verlegen. „Ja“, bestätigte sie Dives und führte ihn zu ihren beiden jungen Begleitern.


    „Callistus, Crassus. Ich möchte euch jemanden vorstellen.“, wandte sie sich dann auch gleich an die beiden. „Das hier ist Marcus Iulius Dives. Er ist der Vicarius Principis der Factio Veneta und Quaestor Urbanus. Oh… das hätte ich eigentlich anders herum nennen müssen, oder?“ Immerhin kam normalerweise der wichtigere Titel zuerst. „Aber ich denke hier ist dein Posten als Vicarius fast wichtiger, hm?“ Lucia grinste nicht im mindesten Verlegen, sie war immer noch auf Höhenflug dank Dives lieben Komplimenten. „Iulius, darf ich dir Caius Duccius Callistus vorstellen? Er ist ein Verwandter meines Mannes und ist erst kurz vor dem Tod des Kaisers aus Germania Superior hierhergekommen um der Tiro Fori meines Mannes zu werden.“ Lucia machte mit Gesten deutlich wen der beiden jungen Männer sie meinte. „Und das hier ist sein Freund Crassus, der ihm als Scriba zur Seite steht.“

  • 'Na super!', dachte ich bei mir, als Oxtaius uns beiden anderen Wagenlenkern verkündete, dass wir heute alle noch ein zweites Rennen zu bestehen hätten, bevor es eine endgültige und verbindliche Entscheidung geben würde. Nur eine halbe Stunde hatten wir Zeit, um unsere Ersatzgespanne startbereit zu machen. Dabei wollte ich gar nicht daran denken, wie ich jetzt ohne Dareios im Team auch nur ansatzweise so gut wie eben fahren sollte. Denn mit meinem Ersatzgespann trainierte ich ja nicht annähernd so viel... Ich warf auch einen kurzen Blick auf Hamiris und Oxtaius bei deren Vorbereitung, während ich hoffte, dass auch die mit ihren Ersatzgespannen deutlich weniger gefahren waren und trainiert hatte, als mit ihrem ersten Gespann. - Das folgende Rennen würde es wahrscheinlich zeigen.


    Sim-Off:

    Nur weil ich hier einen kleinen Zeitsprung mache, muss ebenjener im Publikum natürlich nicht zwangsläufig auch gemacht werden. Your choice!


    Nachdem wir in einigem Stress hektisch und zugleich auch wieder nicht hektisch - die Pferde merkten sowas nämlich und ein hektisches und deshalb weniger konzentriertes Gespann war alles andere als gut - unsere Ersatzgespanne bereit gemacht und in Position gebracht hatten, begann nach einem weiteren Startsignal also das zweite Rennen. Deutlich nervöser als beim ersten Lauf ließ ich meinen rotbraunen Iulianus - benannt nach dem letzten vergöttlichten, dem letzten wirklich großen Kaiser - und seine drei kastanienbraunen Kollegen nicht ganz so schnell anlaufen. So in der Kürze der Zeit kaum eingelaufen wie sie waren, hielten die sonst nämlich bestimmt keine vollen sieben Runden durch! Aber auch Hamiris und Oxtaius fuhren - wieder - nicht gleich mit Vollgas an. Sie überließen mir erneut die Führungsarbeit an der Spitze, fuhren aber deutlich näher in meinem Rücken als zu Beginn des vorherigen Rennens. Um eine Pferdelänge führte ich, sah die Gespanne meiner Konkurrenten beide rechts und links neben mir. Der Vorsprung war also wirklich nichts. Dann ging es in die erste Kurve und ich schaffte es, auf die Bahn ganz innen zu wechseln. Hamiris fiel dadurch ein bisschen zurück, blieb aber mit Oxtaius, der in der Außenbahn eine etwas größere Linkskurve fahren musste, gleichauf. Auf der zweiten Gerraden kam es dann zum direkten Duell zwischen dem jetzt deutlich motivierteren Oxtaius und einem nach seinem vorherigen Sieg nun etwas entspannter fahrenden Hamiris. Kein Wunder also, dass sich in diesem Zweikampf nun der Gallier durchsetzte und vorübergehend den Platz in meinem Rücken einnahm. Und so beendeten wir dann auch die Runde: Ich kam als Erster, Oxtaius als Zweiter, Hamiris als Dritter über die Ziellinie - allesamt doch dicht beieinander.


    In der zweiten Runde dann zog ich das Tempo langsam etwas mehr an. Dabei war ich noch immer mehr nervös, als dass ich hier selbstbewusst auf Sieg fahren würde. Denn ich konnte einfach nur schlecht einschätzen, wie stark meine Mitstreiter mit _ihren_ Zweitgespannen trainiert hatten. Oxtaius zeigte, dass ihm das höhere Tempo nichts ausmachte. Er ging sofort mit und fand sich noch auf der ersten Geraden der Runde rechts neben mir wieder. "Los, Dareios!", rief ich instinktiv, obwohl Dareios sich ja längst in seinem Stall ausruhte. "Iulianus, lauf!", schickte ich also noch hinterher, versuchte einfach nur irgendwie vorne zu bleiben und den Gallier nicht vorbeikommen zu lassen. Es glückte. Mit einer scharfen Linkskurve ließ ich ihn vorerst wieder hinter mir. Und dahinter wiederum holte nun auch Hamiris langsam wieder auf. Das Feld blieb eng beisammen. Am Ende der Runde fuhren wir alle nur mit leicht vergrößerten Abständen über die Ziellinie. Ich war weiterhin vorne - und nervös. Kurz hinter mir beendete Oxtaius seine zweite Runde. Kurz dahinter kam Hamiris übers Ziel.


    Die dritte Runde hatte begonnen. Erneut attackierte mich Oxtaius schon auf der ersten Geraden. 'Klasse!', ging es mir durch den Kopf. Denn wenn das auch in den nächsten Runden so weiterging, wäre es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis sich der Gallier vor mich setzte. Und überholte er mich in diesem Lauf, dann hätte er bewiesen, dass er auch besser fahren könnte als ich. Und dann nahmen der Germanicus und Iulius wahrscheinlich doch lieber ihn als Erfahreneren mit - und nicht mich. "Tempo, Tempo, Tempo! Lasst ihn nicht vorbei!", flehte... äh... feuerte ich mein Gespann an. Derweil hatte auch Hamiris nun doch erheblich an Fahrt aufgenommen und nährte sich mit großer Geschwindigkeit von hinten. Doch viel zu angespannt war ich, um mich auch noch darauf zu konzentrieren. Ich musste vor allem vor dem Gallier neben mir bleiben! Doch einmal mehr brachte die Linkskurve die vorübergehende Erlösung und schüttelte Oxtaius etwas ab. Meine Hände wurden etwas feucht und ich gab unfreiwillig Zügel. Mein Gespann nahm erneut an Tempo auf, sodass ich auch die dritte Runde letztlich für mich entscheiden konnte. Hinter mir indes hatte Hamiris zu Oxtaius aufgeholt. Es fehlte nicht viel, und Hamiris hätte sich für ihr Duell der ersten Runde dieses Rennens revanchiert. Noch noch bevor er allerdings auf gleiche Höhe mit dem Gallier kommen konnte, ging der bereits in die Linkskurve. Oxtaius blieb auf Rang zwei, Hamiris auf drei.


    Auf in Runde vier! Die Mitte des Rennens war beinahe erreicht. Ich schaute immer wieder nervös nach rechts, wo ich nun abermals den Gallier neben mir erwartete. Und ich musste wohl gestehen, dass meine Nerven langsam doch echt blank lagen: Ich fuhr mit einem weniger trainierten Gespann. Ich fühlte mich deshalb alles andere als optimal im Rennen. Ich hatte jetzt schon zweimal Oxtaius direkt neben mir, wo ausgerechnet _der_ mich auf gar keinen Fall überholen durfte, wenn ich zu den Totenspielen starten wollte. Dazu kannte ich weder die Ersatzgespanne meiner beiden Mitstreiter sonderlich gut, noch deren Trainingsstand. Und das erste Rennen war ja auch gerade mal einen Wimpernschlag lang her. Ganz zu schweigen davon, dass dieses Zweitrennen alles andere als erwartet über mich hereingebrochen war. Wortwörtlich also ging dieses gerade stattfindende Rennen doch gewaltig auf meine Nerven. Dann hatte ich die Linkskurve erreicht - Halbzeit. Oxtaius war nicht neben mir aufgetaucht. Ich wagte einen vorsichtigen Blick zurück: Bereits ganz zu Beginn der vierten Runde hatte sich Hamiris vor den Gallier gesetzt. Jetzt nährte sich der Dalmatier unter kämpferischen Schlachtrufen in einem Affenzahn selbstbewusst meinem Gespann. Für einen kurzen Augenblick fühlte ich mich beinahe etwas ohnmächtig gegen diese kraftvoll anrollende Lawine aufgewirbelten Staubs, an deren Spitze sich Hamiris und seine vier Rösser befanden. Scheinbar völlig unaufhaltsam rollte er immer näher und näher...

  • Sedulus grüßte die Tiberia.


    Salve Tiberia Lucia. Schön dich hier bei dem Rennen zu sehen.


    Als Dives andeutete, dass sie los wollten, lächelte Sedulus.


    Laßt euch von mir nicht aufhalten. Wir werden uns dann später sprechen denke ich.


    Etwas später begann dann das zweite Rennen. Sedulus unterhielt sich mit einem seiner Klienten und sie machten ein kleines Wettspiel ohne Einsatz war dieses denn nun gewinnen würde.


    Auch dieses Rennen war nicht ohne. Fast noch spannender als das erste Rennen, schenkten sich die Aurigae auch in diesem nichts. So sollte es sein. Die Veneta würde nur die Besten ins Rennen schicken wobei alle drei ihren Mann standen. Es war eigentlich schade, dass nicht alle beim großen Rennen teilnehmen durften.

  • Sim-Off:

    Mea culpa.


    Ich schüttelte meinen Kopf und versuchte damit dieses Gefühl der Ohnmacht zu vertreiben und mich stattdessen wieder zu konzentrieren und fokussieren auf diesen Lauf. Doch verlor ich trotzdem mit jeder Pferdelänge, die ich zurücklegte, auch mindestens eine halbe - so wenigstens fühlte es sich an - auf meinen dalmatischen Verfolger. Und selbst Oxtaius hatte trotz seiner Situation erneut am Ende des Feldes zu liegen dieses Rennen noch lange nicht aufgegeben. Am Ende der zweiten Geraden dann, kurz bevor es in die Kurve ging, zog Hamiris nach einem kurzen Zweikampf rechts an mir vorbei. Sofort hatte ich das Bild im Kopf, wie in den vorherigen beiden Runden Oxtaius stets versucht hatte, mich zu überholen. Und ich sah vor meinem geistigen Auge, wie er genau dies auch weiter Runde für Runde versuchen würde... bis er es genauso schaffte wie Hamiris. NEIN! Das durfte nicht passieren. Unter keinen Umständen! Und so war dieses Überholmanöver des Dalmatiers dann wie ein Weckruf: Ich lenkte mein Gespann eng um die Wendemarke. Und zwar waren meine Pferde hier langsamer als die von Hamiris. Dafür aber fuhr er noch immer etwas weiter außen in der Kurve - logisch, denn mit hohem Tempo eine enge Kurve zu kratzen, das barg die Gefahr eines umkippenden Wagens. Und so kam mein Gespann ungefähr eine (Pferde-)Kopflänge vor dem des Hamiris über die Ziellinie. Hauchdünn und knapp war ich wieder vorn. Hamiris beendete die Runde als Zweiter, Oxtaius nur wenig später als Dritter.


    Die Runde fünf hatte begonnen. Immer wieder und wieder zog das dalmatische Gespann an dem meinen einige Passus vorbei. Immer wieder und wieder kam ich zurück, gab nicht auf und blieb mit Hamiris auf Augenhöhe, sodass der hinter uns fahrende Oxtaius wirklich Probleme hatte, nicht nur in unserer doppelten Staubwolke nicht komplett unterzugehen und die Orientierung zu verlieren, sondern auch irgendeine Chance zu finden, um uns anzugreifen. Denn ich fuhr ganz links auf der Bahn, Hamiris rechts neben mir und der Gallier hätte erst NOCH weiter rechts überhaupt einen Angriff starten können - und das, wo es gleich schon wieder in die Linkskurve ging. Und so blieb dann Oxtaius also erstmal auf seiner Position, während Hamiris und ich uns die Spitze erstmal teilten. Doch diesmal erwischte ich keine so gute Linie in der Kurve, fuhr etwas zu groß, driftete etwas zu weit nach rechts außen... und behinderte damit unbeabsichtigt wiederum den Dalmatier ein wenig. Auch der war nun gezwungen seine Bahn zur Vermeidung einer Kollision etwas anzupassen und größer zu fahren. Die Folge: Während ich auf der zweiten Geraden wieder schleunigst zurück in die linke Spur fand und Tempo gab, fiel das dalmatische Gespann - vorerst - wieder ein bisschen zurück. Nicht zuletzt war es sicherlich auch kräftezehrend immer auf einer größeren Außenbahn fahren zu müssen, so hoffte ich. Und so endete dann die Runde fünf kurz darauf, wie auch bereits die Runde zuvor: Prusias, also ich, hielt mich vorn. Dicht auf den Fersen war mir Hamiris. Und auch noch immer viel zu nah dahinter kam Oxtaius über die Ziellinie geschossen.


    'Alles oder nichts', sagte ich mir dann zu Beginn der sechsten und damit vorletzten Runde. Denn noch war ich auch weiterhin in Führung. Und wenn ich nur diese Runde nun schnell geung fuhr und hinter mich brachte, dann hätte der Gallier Oxtaius nurmehr eine einzige Runde, um mir meinen Startplatz bei den kommenden Totenspielen streitig zu machen. Also: "Auf, auf! Los, gebt alles!", spornte ich Iulianus und die anderen drei Rösser meines Gespanns an und gab ihnen schön die Zügel, damit sie liefen und liefen und immer schneller liefen. Und tatsächlich, auch wenn ich versuchte meinen Blick immer vorn zu halten und möglichst nicht zurückzuschauen, vergrößerte sich der Abstand hinter mir. Hamiris schien mich - vorerst - erstmal ziehen zu lassen, während er auf der anderen Seite den Gallier in seinem Rücken auch genau dort zu halten versuchte - hinter sich in seinem Rücken. Ich erreichte die Wendemarke. 'Only just one an'a half more to go', ging es mir in meiner griechischen Muttersprache durch den Kopf. Noch anderthalb Runden. Das sollte doch zu schaffen sein, da jetzt nicht noch hinter Oxtaius zurückzufallen, oder? Ich konnte es nur schwer hoffen... und konnte meine Rösser nur unnachgiebig anfeuern weiterzulaufen, nicht aufzugeben, Tempo zu machen und nur diese anderthalb Runden bitte, bitte noch durchzuhalten. So ging es dann auf die zweite Gerade. Ich gab das Tempo vor. Der Platz zu meiner rechten blieb leer. Hamiris schien seine Kräfte wohl für die finale Runde aufsparen zu wollen. Oxtaius seinerseits kam an dem etwas älteren und rennerfahreneren Dalmatier nicht vorbei. Abermals in der Folge blieben die Platzierungen der Fahrer am Ende der Runde die gleichen: Ich lag vorn. Hamiris befand sich in Reichweite hinter mir. Und kurz dahinter und damit ebenfalls noch lange nicht ungefährlich folgte Oxtaius...


    ... Doch diese Ruhe und Konstanz war trügerisch. Denn sie war doch tatsächlich nur die Ruhe vor dem großen Sturm! Es war die Ruhe vor der siebten Runde, die Ruhe vor dem letzten Kampf, dem Finale: "Schneller! Schneller! Beim größten Zeus, beim siegreichen Apollon, bei Epona und Hippona! Lauft um euer Leben!", flehte ich angespannt und versuchte mit allen Mitteln das Tempo meines Gespanns aufrecht zu erhalten. Dennoch verlor ich nach der letzten mit Vollgas gefahrenen Runde nun leicht an Geschwindigkeit. Hamiris und Oxtaius indes nahmen selbige auf und schlossen allmählich auf. Ihre antreibenden Rufe und das den Fahrbahnstaub aufwirbelnde Getrampel der Pferde ihrer Gespanne, es DRÖHNTE mir förmlich in den Ohren! Immer näher kamen sie mir und hatten meinen in der gesamten letzten Runde herausgefahrenen Vorsprung schon kurz vor der Linkskurve wieder gutgemacht. Schweißperlen nicht nur der Anstrengung sondern auch der Nervosität und Angst um meine Teilnahme liefen mir die Schläfen entlang. 'Just don't look back!' Ja, das war eine gute Idee. Immer nach vorne gucken, nicht zurück. So ging es nun in die vorletzte Kurve. Ich spürte, wie der Dalmatier hinter mir wieder etwas nach außen zog, um auf der folgenden Geraden vermutlich dann zum Überholen anzusetzen. "Apollon, steh mir bei. Gib mir, gib meinem Gespann die Kraft jetzt nicht zu verlieren. Schenk mir den Sieg und dieser Sieg ist dein, oh großer Apollo Victor." Vielleicht half es ja etwas, dieses kleine Stoßgebet zum Himmel. Immerhin schaden konnte es ja eigentlich nicht. Gänzlich unbeeindruckt setzte der Dalmatier sodann wie erwartet dazu an, mich rechts zu überholen. Ich lenkte mein Gespann zur Abwehr also ebenfalls leicht nach rechts, bevor ich bemerkte, dass Oxtaius direkt hinter mir fuhr. Zog ich also zu weit nach rechts, käme er links an mir vorbei! Und hinter Oxtaius zurückzufallen, das wäre meinem Ziel der Totenspiel-Teilnahme eindeutig abträglicher als ein Zurückfallen hinter Hamiris. Ich zog also wieder etwas zurück nach links und machte diese Seite damit zu. Dafür gab der Dalmatier rechts weiter Tempo. Ich gab Zügel, feuerte Iulianus und die drei anderen Pferde meines Gespanns an, flehte darum, dass sie bitte, bitte schneller laufen mochten. "Oh Zeus. Apollon. Epona und Hippona." Und waren es die Götter oder fühlten sich die Rösser meines Gespanns einfach nur zusätzlich angespornt, als die des Hamiris neben ihnen auftauchten? Ich wusste es nicht. Ich merkte nur, wie der Dalmatier ganz langsam, Stück für Stück, wieder aus meinem Blickfeld verschwand und Boden auf mich verlor. Es folgte die letzte Kurve. Dahinter wartete sodann die Ziellinie auf uns. Noch ein allerletztes Mal für heute ging ich konzentriert zur Sache: Ich nahm Iulianus die Zügel, damit er etwas langsamer wurde und sich meine Quadriga sodann in die Kurve nach links begab. Einen letzten Blick warf ich nach rechts. Noch tauchte Hamiris dort nicht wieder auf. Mit nur einem Fünkchen Glück blieb das auch so! Und dann, noch ehe ich mich versah, hatte ich die Ziellinie auch schon überquert - nur ganz knapp und unmittelbar vor dem Dalmatier Hamiris, der wiederum nur einen vergleichsweise kleinen Vorsprung vor dem Gallier Oxtaius, im zweiten Lauf nun deutlich stärker gefahren als zuvor, hatte.


    Vollkommen erschöpft liefen meine Pferde aus und wurden dabei nun kurz hinterm Ziel letztlich doch noch wieder von Hamiris überholt. Aber nach dem Ziel war nach dem Ziel, oder? Ungläubig starrte ich auf meinem Wagen stehend auf den Rennbahnboden und konnte nicht glauben, was sich soeben hier abgespielt hatte. Ich war 16 Jahre alt. Oxtaius war 19, Hamiris sogar schon 22. Die beiden waren bei den Munera zu Ehren des Tiberius Durus schon im Finale an den Start gegangen. Eine vergleichbare Rennerfahrung hatte ich selbst nicht. Gut, im Team des Tolimedes, wo ich mich um dessen Pferde gekümmert hatte, da hatte ich natürlich schon auch einiges gelernt - vom Zuschauen. Aber das Zuschauen bei einem Rennen war mit dem tatsächlichen Start bei einem großen Rennen ja nicht zu vergleichen. Ich wurde einmal etwas durchgeschüttelt, als meine Quadriga mit dem rechten Rad durch eine kleine Kuhle in der Rennbahn fuhr. Dabei löste sich eine kleine Träne aus meinem rechten Auge. Denn nicht nur mein auslaufendes Gespann war nach diesem Rennen nun fix und fertig, auch ich selbst war körperlich wie seelisch vollkommen erschöpft...

  • Zitat

    Original von Tiberia Lucia
    „Ja“, bestätigte sie Dives und führte ihn zu ihren beiden jungen Begleitern.


    „Callistus, Crassus. Ich möchte euch jemanden vorstellen.“, wandte sie sich dann auch gleich an die beiden. „Das hier ist Marcus Iulius Dives. Er ist der Vicarius Principis der Factio Veneta und Quaestor Urbanus. Oh… das hätte ich eigentlich anders herum nennen müssen, oder?“ Immerhin kam normalerweise der wichtigere Titel zuerst. „Aber ich denke hier ist dein Posten als Vicarius fast wichtiger, hm?“ Lucia grinste nicht im mindesten Verlegen, sie war immer noch auf Höhenflug dank Dives lieben Komplimenten. „Iulius, darf ich dir Caius Duccius Callistus vorstellen? Er ist ein Verwandter meines Mannes und ist erst kurz vor dem Tod des Kaisers aus Germania Superior hierhergekommen um der Tiro Fori meines Mannes zu werden.“ Lucia machte mit Gesten deutlich wen der beiden jungen Männer sie meinte. „Und das hier ist sein Freund Crassus, der ihm als Scriba zur Seite steht.“


    Sim-Off:

    Ich gehe erstmal nicht auf den Rennverlauf ein. Das Gespräch kann damit von mir aus erstmal noch ein bisschen vor dem Start dahinplätschern.


    Caius hatte neugierig den Lauf des Geschehens beobachtet und war nun doch erfreut, dass sie Zeugen eines weiteren Qualifikationsrennens sein würden. Er klopfte Crassus grinsend auf die Schulter und musste stark an sich halten um nicht wie ein kleiner Junge mit den Armen zu wedeln und in die Luft zu boxen.


    Als Lucia schließlich mit Dives im Schlepptau herankam, riss Caius sich zusammen und grüßte den Iulier artig: "Äh, ist mir eine Freude dich kennen zu lernen, Iulius." Er streckte Dives seine Rechte zu einem festen Händedruck entgegen und versuchte sich in einem nervösen Lächeln. Denn das hatte er von seinem Vater gelernt: Immer höflich Lächeln und Hände schütteln, so fand man einen guten Einstieg in die politischen Kreise. Wenn man dann auch noch eine gesunde Portion unbedeutenden Smalltalk über die Lippen brachte, hatte man quasi schon einen Fuß über die Schwelle zum Vigintivirat gesetzt.


    Radbod, der mittlerweile keine Schwierigkeiten mehr damit hatte, dass man ihn Crassus nannte, schaffte es dagegen wiederum nicht, einen halbwegs souveränen Auftritt hinzulegen. Er presste ein zittriges "Salve, Iu... Iulius" hervor und verstummte daraufhin wieder.
    Caius wollte die Aufmerksamkeit des Quaestors schnell wieder auf sich lenken, indem er bereits mit dem allgemeinen Plaudern begann: "Ein spannender Auftritt der blauen Aurigae war das gerade."
    Begleitet wurde diese Aussage mit einem durchaus anerkennenden Schürzen seiner Lippen. In Mogontiacum gab es gelegentlich auch Pferderennen oder zu ganz besonderen Anlässen sogar mal ein Wagenrennen auf einem extra dazu errichteten Kurs. Aber die Möglichkeiten, die die Factiones hier in Rom genossen, beeindruckten den jungen Duccier doch in großem Maße. "Hat jede Factio solche Übungsfazilitäten?", fragte er daher anschließend.

  • Erleichtert nahm Dives zur Kenntnis, dass Sedulus ihn offenkundig nicht weiter aufzuhalten gedachte - und sich der durchaus vorhandenen Gelegenheit zum Trotz auch wenigstens vorerst dem tiberisch-iulischen Duo nicht anschloss. Ganz egoistisch gedacht bedeutete dies nämlich einen Konkurrenten weniger um die Aufmerksamkeit des einen der beiden Begleiter der Tiberierin...
    "Sicher. Also bis später.", verabschiedete er sich folglich also noch einmal - und nun doch deutlich entspannter - bei seinem germanicischen Freund, bevor er der Patrizierin voller Vorfreude zu ihren beiden Gefährten folgte: Callistus und Crassus. Dabei war es wohl auf Anhieb mehr als offenkundig, wer von den beiden hier der Callistus - vom griechischen kalos, schön; kallistos, am schönsten - und wer nur der dicke Crassus war. Sodann machte die einzige Dame der Runde die Männer miteinander bekannt und stellte zunächst den Iulier vor, was zweifellos bedeutete, dass ebenjener es hier nicht nur mit einem Beau und einem Crassus zu tun hatte, sondern überdies auch noch mindestens einer der beiden gesellschaftlich höher stand als Dives. Welch ein Glück, dass er mit Serapio vor einer Weile schon, noch während seines Tribunats nämlich, abgeschlossen hatte!
    Doch dann das: Zunächst vom vor allem auf den Schönsten hier fokussierten Iulier unbemerkt unterlief der Tiberia ein kleiner Fauxpas, der an und für sich gerade in diesem Rahmen eines kleinen Trainingsrennens der Factio Veneta alles andere als schlimm war. Dass sie jedoch sogleich und insbesondere vor diesem Callistus ebendieses offenkundige Versehen auch noch einmal in aller Ausführlichkeit ausbreiten musste... Dives lächelte etwas peinlich berührt, während seine Ohren kurzzeitig zu glühen begannen, so fühlte es sich an. Eine geschätzte Ewigkeit verging, bis die Schwester seines Verbündeten Lepidus hernach zur erlösenden umgekehrten Vorstellung kam.


    "Oh.", war der Iulier anschließend in der Tat überrascht zu erfahren, dass dieser Callistus ein Duccier war, der verwandt mit dem duccischen Consul gleich jenem aus der germanischen Provinz stammte. Denn ungleich dem ungewöhnlich großen Duccius Vala sah der doch mitnichten aus wie ein Germane. Wo zum Beispiel war, abseits seiner weniger gewaltigen Körpergröße, sein germanischer Bart?! "Ich meine natürlich, die Freude ist ganz meinerseits, Duccius.", ergriff Dives die ihm gebotene Hand und lächelte möglichst unbefangen zurück. Ob man den Beau wohl darauf ansprechen durfte? Gewissermaßen schließlich wäre es doch ein Kompliment, wenn er einen römischeren Eindruck machte, als man bei seinem bloßen Namen vielleicht vermutet hätte. Andererseits jedoch waren die meisten Leute aus der Provinz doch eher empfindlich, wenn es um ihre Herkunft ging - in einer ganz ähnlichen Weise wie Dives selbst mitunter empfindlich darauf reagieren konnte, wenn jemand ihn bewusst oder unbewusst auf seine kleine Schwäche für attraktive Männer stieß. "Salve, ähm...", verzichtete er also vorerst auf eine entsprechende Nachfrage und wandte sich stattdessen diesem Scriba zu. "Crassus?", versicherte er sich dann, da er nicht ganz sicher war, ob er das Gentilnomen dieses Mannes nur fahrlässig überhört hatte oder ob dieser Mann vielleicht auch einfach nur ein peregriner Germane ohne irgendeinen Gentilnomen war.


    "Oh, danke. Findest du?" Fantastisch! Der Callistus schien sich auch noch für Wagenrennen begeistern zu können! "Tiberia hat dir sicherlich schon ein bisschen erzählt über unsere drei größten Hoffnungen zur Zeit. Hamiris, der hier eben gewonnen hat, stammt aus einen kleinen Dorf in Dalmatia und war das größte Talent aus seiner Provinz, als die Veneta ihn verpflichtet hat. Jetzt versucht er auch Roma für sich gewinnen zu können. Oxtaius, der eben nicht ganz seine ülichen Leistungen abzurufen imstande war, stammt hingegen aus Gallien - wie Casetorix früher. Ich hoffe, dass er bei seinem zweiten Lauf später ein bisschen mehr zeigen wird, was in ihm steckt. Denn normalerweise fährt er eigentlich doch ganz gut." Die Veneta verpflichtete schließlich per se keine schlechten Aurigae. "Und Prusias Kynegros, Prusias der Jäger, kommt ursprünglich aus Bithynien. Er gehört schon etwas länger zur Veneta und war einige Zeit lang die rechte Hand des Tolimedes. Nachdem der vergangene Bürgerkrieg allerdings die Karriere unseres früheren Star-Auriga beendet hat, versucht der Jäger nun in dessen Fußstapfen zu treten... und zeigt dabei durchaus ein gewisses Potenzial, wie ich finde.", war Dives in der Tat angetan von dessen jüngster Leistung.
    "Solche Übungsfazilitäten ferner haben in dieser oder ähnlicher Form eigentlich alle großen Factiones zu bieten, meine ich. Natürlich hat dabei nicht jede Factio das Glück, hier so zentral in Roma die Möglichkeit zu derartigen Trainingsrennen zu haben. Ich glaube, die Factio Albata zum Beispiel trainiert auf dem Land... irgendwo bei Mantua, wenn mich nicht alles täuscht. Und natürlich muss man bei aller Bescheidenheit auch sagen, dass die Veneta einige überaus namhafte Gönner und Unterstützer hat, darunter den dreifachen Consular Aelius Quarto, meinen Patron Vinicius Hungaricus, den Senator und derzeitigen Factioführer Germanicus Sedulus oder natürlich auch Tiberia hier. Davon, dass sogar der Senator Germanicus Avarus, Besitzer eines großen Gestüts irgendwo jenseits der Alpen, oder auch der Senator Iulius Centho, der ein etwas kleineres Gestüt bei Mantua sein Eigen nennt, der Veneta angehören und sie unterstützen ganz zu schweigen. Und auch ich selbst habe mir bei Bovillae - das liegt etwas südlich von Roma und hat eine besondere Bedeutung für meine Gens - ein hübsches Gestüt aufgebaut." Er lächelte, während er merkte, dass er hier viel zu viel redete und erzählte. "Aber so viel von mir... Wie ist es so, in diesen schwierigen Tagen einem Consul zur Seite zu stehen? Ene aufregende Erfahrung?" Dives biss sich nervös auf die Unterlippe, während er hoffte, dass er damit kein allzu ungünstiges Thema angeschnitten hatte.



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    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus


  • Oh??? Caius musste angesichts dieser Reaktion des Iuliers erstmal schlucken. Hatte Iulius Dives sich zunächst überaus freundlich gegeben, zeigte seine Reaktion auf die Nennung von Caius' Gentilnomen deutlich, dass es mit dem Namen Duccius ein Problem gab. Dabei war Iulius Dives doch Klient von Vinicius Hungaricus, ebenso wie Vala. Caius konnte sich keinen Reim darauf machen.


    War aber auch egal, denn der Vicarius Principis Factionis revidierte seinen Ersteindruck mit einer betont freundlichen - richtigen - Begrüßung. Crassus nickte nur nochmal, sagte jedoch nichts mehr. "Oh ja", bekräftigte Caius schließlich auf die Nachfrage bezüglich des spanennden Rennens. Mehr zu sagen war ihm daraufhin allerdings nicht mehr vergönnt, denn Iulius Dives sprudelte plötzlich über vor Informationen. Erst beschrieb er die Herkunft und den Trainingsstand eines jeden blauen Aurigas, was Caius wirklich interessant fand. Es folgte eine Erläuterung der Übungsstätten der Factiones, was Caius' Frage beantwortete und seine Neugierde dahingehend stillte. Anschließend begann der Quaestor darüber zu dozieren, welche Gönner und Gestüteigner sich in den Reihen der Factiones umtrieben. Da waren ja einige namhafte Persönlichkeiten dabei, befand Caius und nickte mit anerkennend geschürzten Lippen.


    Letztlich fand Caius aber auch hiernach keine Gelegenheit das Gesagte zu kommentieren oder Nachfragen zu stellen, denn der Iulier wechselte urplötzlich das Thema und kam auf Caius' Tirocinium beim duccischen Consul zu sprechen. "Oh ja, aufregend ist es allemal", bejahte Caius diese Annahme und ergänzte: "Anstrengend natürlich auch, weil es eine ganze Menge Arbeit gibt. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Consul so viel um die Ohren hat, erst Recht in diesen Tagen. Aber naja... da muss man dann durch. Habe mich ja dafür entschieden." Er grinste verschmitzt. Sicherlich hatte Dives als Tiro seinerzeit eine ähnliche Erfahrung gemacht.

  • Was. Für. Ein. Hinreißend süßes, phänomenal fesselndes, absolut entwaffnendes Lächeln! Da konnte sich Dives in der Tat nicht helfen und lächelte einen Hauch verträumt zurück, während er zu den Worten des Ducciers leicht nickte. Dieses Lächeln stand diesem Callistus aber auch überaus gut zu Gesicht! Und überhaupt hatte er ein jugendlich schönes Gesicht mit einigen markenten Zügen und einem Paar Augen, denen bei genauerer Betrachtung etwas verborgen ein Glanz innewohnte, der von dem eines Opals wohl kaum zu unterscheiden war: 'ihm ist ein Feuer zu eigen, feiner des im Carbunculus, er besitzt den purpurnen Funken des Amethystes und das Seegrün des Smaragdes und eine überhaupt unglaubliche Mischung des Lichts.' So hatte der ältere Plinius den teils wertvoller als Diamant gehandelten Opal dereinst beschrieben. Da musste der Iulier tatsächlich kurz ein Seufzen unterdrücken beim Gedanken daran, wie er insbesondere dieses Feuer der Leidenschaft - ein in der Tat feines Feuer; kein brutales, gewaltsames wie es durchaus im Carbunculus genannten Rubin schlummern mochte - in seinem Gegenüber nur allzu gerne entfachen würde... Und so nickite Dives noch immer einen Hauch verträumt lächelnd, nachdem der Duccier bereits geendet hatte.


    "Äh... Das klingt tatsächlich überaus spannend.", versuchte er sogleich nach Bemerken seiner kleinen Tagträumerei wieder in dieses Gespräch zurückzufinden. "Dabei möchte ich gar nicht vorgeben, ich könnte mir vorstellen, wie das wohl ist. Denn diese Ehre, einem amtierenden Consul als Tiro zur Seite zu stehen, die wird und wurde bei weitem nicht jedem zuteil.", sprach er anerkennend. "Aber dass explizit du diese Entscheidung getroffen und dich dafür entschieden hast... bedeutet das, dass dein Vater..?" Der Satz blieb unbeendet, da es hier doch mehrere mögliche Possibilitäten gab. Vielleicht tobte der Vater des Duccius in der Heimat vor Wut, weil der Sohn jetzt in Roma Karriere machte, anstatt womöglich dem Vorbild des Vaters zu folgen und in der Provinz irgendwie, irgendwo aufzusteigen. Vielleicht aber auch teilte dieser Callistus das divitische Schicksal, dass der eigene Vater schlicht und einfach früh verstorben war, sodass es beinahe schon zwangsläufig so sein musste, dass der Sohn nun seine eigenen Entscheidungen zu treffen hatte. Dives kannte das nur allzu gut. "Ich hoffe, diese Frage ist nicht zu persönlich?", erkundigte er sich schlussendlich mit mitfühlendem Blick und spürte, wie er den hübschen Beau an dieser Stelle gern einfach nur in die Arme schließen würde, obgleich er sich leidlich darüber bewusst war, dass dies in dieser Situation in Gegenwart vor allem der Tiberia aber natürlich auch des dicken Crassus und überhaupt Sedulus und der anderen Veneta-Anhänger alles andere als möglich wäre.



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    QUAESTOR URBANUS - CURSUS HONORUM
    DECURIO - OSTIA
    VICARIUS PRINCIPIS FACTIONIS - FACTIO VENETA

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Nach ersten Anlaufschwierigkeiten klang das doch äußerst vielversprechend. Lucia hielt sich während dieser ersten Begrüßung zufrieden Lächelnd im Hintergrund. Sie nickte jedes Mal, wenn ihr Name fiel und wunderte sich kein Stück über die extreme Redseligkeit des Iuliers. Er wollte es Callistus offensichtlich einfach machen, hatten die jungen Burschen doch häufig einen beinahe übertriebenen Respekt gegenüber Höhergestellten. Selbst in so zwangloser Umgebung wie hier an der Rennbahn bekamen sie den Mund kaum auf und diesem peinlichen Schweigen wollte Dives offensichtlich entgegenwirken. Er war ja so einfühlsam! Eindeutig nicht zum ersten und garantiert auch nicht zum letzten Mal bedauerte Lucia es zu tiefst, dass eine gewisse andere Person gerade diesen Mann abbekommen hatte. Das Leben könnte so schön sein, wäre das alles ein bisschen anders gelaufen!


    Die Frage letzte, persönliche an Callistus ließ nun auch Lucia aufhorchen. Das wollte sie auch nur zu gerne wissen! Soweit es sie betraf, war der junge Bursche eines Tages plötzlich aufgetaucht. Vermutlich war sein kommen schon länger angekündigt gewesen, nur eben nicht explizit ihr… Um ihr Gesicht zu wahren hatte sich Lucia jede einzelne Frage in diese Richtung verkniffen, umso interessanter wenn Iulius sie jetzt stellte. Möglichst unauffällig lehnte sich Lucia ein wenig nach vorne und spitzte die Lauscher.

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