Marsch durch die Wälder

  • Wir blickte alle im moment ziemlich dumm aus der Wäsche. So angestrengt wir auch alle überlegten., niemand kam auf die losung. Schliesslich waren wir einfache soldaten und keine Optios. Ich wollte schliesslich ja mal centurio werden, oder im besten fall noch weiter aufsteigen, aber ein Meister war ich noch lange nicht. Wir haben keine ahnung damit sprach ich aus was alle dachten.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Eine ehrliche Antwort wog mehr als leeres Gebabel oder schöne Worte, hinter denen Unwissenheit verborgen bleiben sollte. Der Centurio sah daher kein Problem darin, wenn von Seiten der Legionäre kein Vorschlag mehr kam. Die meisten besaßen noch keine Felderfahrung.


    "Wir wollen also angreifen. Eine Angriffsfront auf breiter Lionie bietet selbst Angriffsfläche, außerdem ist die Durchschlagskraft auf einen Mann reduziert. Wir wählen daher eine Keilformation, um die Kraft zu ballen. Damit ist in der Regel ein Durchbruch der feindlichen Linie garantiert. Im Innern eines solchen Keils, einen Cuneus, halten sich oft Bogenschützen auf. Geschützt durch die annähernd geschlossene Deckung können sie ihre todbringenden Geschosse auf die gegnerischen Linien absetzen." Er ließ den Männern Zeit, sich die Formation und die Umsetzung bildlich vorzustellen, dann forderte er auf.


    "Wir üben jetzt den Aufbau einer solchen Formation. Ihr werdet sehen, das Formieren will geübt sein und braucht seine Zeit. Ebenso Übung erfordert die Bewegung innerhalb der Spezialformation."


    Mit der Vitis auf die einzelnen Contubernia zeigend, schritt Artorius die Reihen entlang..


    "Jeweils zwei Contubernia bilden einen Keil. Dazu begebt ihr euch in zwei Acies. Einer der beiden Gruppenältesten der Zeltgemeinschaften markiert die Spitze des Keils. Bei dem Kommando 'cuneum formate!' rückt die linke Hälfte links neben diesen Mann, die rechte Hälfte rechts neben ihn. Jeder steht immer eine halbe Schrittlänge weiter hinten seinem inneren Nebenmann. Schilde nach vorn und mit dem Nachbarn überlappen. Alles klar?


    Also, aufteilen, den Mittelmann bilden und Cuneum formate!"


  • Sofort machten wir uns daran den Befehl auszuführen. Was sich aber als nicht so leicht herausstellte. Ich stand am der Spitze dieser Formation. Auf das kommando stellte einer nach dem anderen auf meine linke seite. Mit einem halbem Schritt abstand nach hinten versetzt. So war es auch auf der rechten Seite. Soweit war das auch noch nicht schwierig. Auch wenn wir noch etwas langsam waren. Aber späterstens beim Schilde überlappen zeigten siibh die defizite. Die abstände stimmten überhaupt nicht.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Als die Unförmigkeiten zu groß wurden, stoppte der Centurio die Männer und ließ sie umdrehen, damit er beim Rücklauf die Formationen aus der Sicht eines Verteidigers erleben zu konnte. Jede Fehlhaltung der Schilder würde er so erkennen. Und Anzählen sollte bessere Ergebnisse bringen.


    "Consistite! Gladios condite! Duo acies formate! Retro!
    Merkt euch für den Fall, wo ihr in eine Schlacht verwickelt seid, dass zuerst der Gladii gezogen werden, bevor die Formation gebildet wird. Hier haben wir Gelegenheit zum üben und deswegen machen wir es schwerer als es später in der Praxis gehandhabt wird.


    Milites, Cuneum formate! Cuneum perge!
    Die kurzen Schritte sind dazu da, dass ihr die Formation halten könnt, während ihr euch in Bewegung setzt. Das muss natürlich bei der Beschleunigung so bleiben."


    Der Centurio zählte vor dem Kommando an.


    "Gladios stringite! Unus - duo - tres - quartuor. Unus - duo - tres - quartuor. Milites, celerite!"



  • Natürlich hatte dem Centurio unser erste anlauf nicht gefallen, wir mussten unsere Schwerter Weg stecken und kehrt machen. Auch wurde unsere Schrittlänge kleiner und es wurde angzählt. Und es klappte immer besser. Schwerter ziehen, Formieen und dann die Schilder überlappen. Es klappte immer besser und die Zeit verging im Flug


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Schon besser, dachte sich der Centurio, als er die Formationen auf sich zukommen sah. Mit der Vitis wies er auf Mängel hin. Das Bemühen diese zu verbessern, registrierte er, auch wenn nicht alles auf Anhieb klappte.


    "Rechter Cuneus, auf die Höhe der Schilde achten! Ich sehe mindestens drei Nasen!
    Ihr da."
    Er wies auf den links mittig laufenden Keil. "Bei euch stimmen die Schrägen nicht. Der rechte Flügel ist weitaus schräger als der linke!
    Beim Mars! Der Cuneus ganz links. Bei euch klaffen mannstarke Lücken. Merkt ihr noch, dass ihr nicht mal im Gleichschritt lauft?"


    Bei Erreichen des Ausgangspunktes ließ er die Männer stoppen.
    "Consistite! Das Ganze machen wir noch ein paar Mal."
    In der Folge hetzte der Centurio die Soldaten hin und her, bis er sich mit dem Ergebnis zufrieden zeigen konnte ...



  • Der Centurio schickte uns noch viele male von einem Eck der Lichtung zum anderen Eck, bei jedem Durchgang gab es was auszusetzten. Mal klafften große Lücken in den Schildern, mal waren es die Schrägen die den Centurio unzufrieden stimmten. Aber schließlich nach einem halben Tag über die Lichtung rennen war es soweit, wir hatten es geschafft, Centurio Massa war zufrieden, zumindest fürs erste, aber beim nächsten Marsch gab es bestimmt die wiederholung, da konnten wir uns sicher sein.
    Eigendlich hätte ich erwartet das wir eine weitere Nacht im Marschlager verbringen würden, aber es wurden andere Befehle ausgegeben. Auf nach Hause...
    Schnell bauten wir unser Lager zurück, die Zelte wurden abgebautauch der Graben und der Wall wurde zurückgebaut und alles auf die bereitstehenden und ausgeruhten Lasttiere verladen, das ganze ging westentlich schneller als der Aufbau, so das wir uns bald auf den Weg zurück ins Castellum waren.


















  • Mein Rücken schmerzte, doch was weit mehr schmerzte waren die Worte des Centurios die noch immer in meinen Ohren halten. *Vielleicht steckt ja in dir ein Mädchen*
    Was bildete der sich ein. Es gehörte mehr Mut und Schneid dazu zu seiner Gesinnung und seinen Worten zu stehen, als nur nickend den Anweisungengen zu folgen. Es gaben viele Sklaven die behaupteten einem besonderen Grund zu haben um die Römer zu hassen und angeblich sehnten sie ihre Freiheit herbei. Doch wenn es ihnen dadurch besser ging, rühmten sie sich plötzlich damit die Freunde ihres Herrn zu sein. Sie erfanden die irrsinnigsten Entschuldigungen für ihr reden und handeln. Sie belogen sich ständig selber.
    Der Centurio hatte meine Ehre und Stolz verletzt, dies würde ich nicht so schlucken egal was er dann mit mir machte.
    Ich wartete einen günstigen Moment ab und stellte mich vor ihn. Möglichst laut damit es viele hörten redete ich einmal wieder unaufgefordert los.
    "Du hast gemeint, vielleicht steckt ja in dir ein Mädchen", bei diesen Worten zog ich den Lendenschurz runter,"dann schau her ich habe alles was ein Mann hat, gut ich stehe auf Männer, das tuen viele, nur mit dem Unterschied ich stehe dazu. Ich fasse keine Waffe an weil ich es meinem , dem einzig wahren Gott geschworen habe. Noch etwas ich bin mehr Mann als viele von euch je sein werden, meine Männlichkeit beweise ich, egals welche Konsequenzen daraus entstehen, indem ich zu meinem Reden und Handeln stehen. So und nun darfst du mich wieder schlagen um allen zu zeigen welch ein Mann du bist."


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Artorius wusste es schon immer: Ein Sklave besaß weder Höflichkeit noch sonstige Umgangsformen. Jetzt quatschte er ihn mitten in der Ausbildung an, was alleine eine Unverschämtheit darstellte. Und zu guter Letzt zog er noch blank. Ein solch würdeloses Auftreten hatte Artorius in seiner gesamten Dienstzeit noch nicht erlebt. Nur für einen Moment blieb ihm die Spucke weg, aber bevor er sich dazu hinreißen ließ, dem Sklaven eine passende Antwort an den Kopf zu knallen, schluckte er runter.


    Nach seiner Ansicht erkannte man in seinem Gegenüber den Mann an seiner Denkweise, seinem Auftreten, besonders aber seiner Verliebtheit in Frauen, in schnelle Pferde, in Waffen, in Schlachten, in Kräftemessen allgemein. Das Streben, Bester zu sein, wurde einem Mann bei der Geburt mitgegeben wie der gefüllte Lendenschurz.


    Artorius rief sich ins Gedächtnis, dass Sklaven keine Menschen waren, sondern nur Dinge oder Sachen. Und er hatte sich bereits viel zu lange mit diesem Sklaven auseinandergesetzt.


    "Genau", sagte er schließlich, so als habe er die ganze Zeit über eine Strategie nachgedacht. Stattdessen setzte er seinen Plan um, einen überraschenden Aufbruch zu inszenieren. "Und die Taktik des Testudo nehmen wir uns das nächste Mal vor.


    Jeeetzt Milites! Zelte abbrechen, Lagerwälle glätten und Marschbereitschaft herstellen! Abite!"



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