- Der Hof der Casa Decima mit Schuppen und Wirtschaftsgebäuden -
Das Geheimnis des Stahls
In einem Schuppen, der an den Hof angrenzte, hatte ich für meinen Germanen eine einfache Schmiedewerkstatt einrichten lassen. Es war ein Raum mit grob gemauerten Wänden, nach vorne hin offen. Früher hatten wir hier mal Schweine gehalten, aber das letzte war schon langer Zeit geschlachtet worden, dann war es eine Abstellkammer gewesen. Nachdem das Gerümpel rausgeräumt, die Spinnweben entfernt und alles gründlich saubergemacht war, sah es schon wieder ganz passabel aus. Eine Esse, Hammer und Amboss, Werkbank, Kübel und alle möglichen Zangen waren bereit, benutzt zu werden.
Der Anlass für meinen Aktionismus, war eigentlich nur eine einfache Schmiedearbeit, die ich gerne im Haus erledigt haben wollte. Meine Schwester wünschte sich nämlich für ihre Hochzeit eine Hasta caelibaris von mir, also, eine Waffe, die ich selbst geführt hatte, und weil ich keine Hasta zu bieten hatte, würde ich kurzentschlossen mein Gladius zu einer umschmieden lassen. Ich dachte mir aber, dass es sowieso ganz nützlich wäre, wenn Theseus hier seinem Handwerk nachgehen könnte, es fiel ja immer wieder mal was an.
Ein paar Tage waren noch bis zur Hochzeit, als ich mich morgens früh mit meinem Gladius dorthin begab. Ich hatte Theseus Bescheid geben lassen, dass ich ihn dort treffen wollte, und wartete, das Gladius in seiner reichverzierten Scheide in der Hand, an einer Ecke lehnend auf ihn. Die Tauben gurrten friedlich in den Pinien neben dem Hofeingang, und zwei Sklaven waren geschäftig dabei, die Mauern neu zu weißen.