Gedenkfeier zu Ehren des Drusus - Die Gladiatorenspiele



  • Am Tag der Supplicatio wurde dem Drusus selbstverständlich nicht nur in Form von Opfergaben Tribut gezollt. Überall in der Stadt herrschte Festtagsstimmung. Die Schänken und Garküchen waren vollgestopft mit gut gelaunten Menschen, die bereits während des Vormittags die Festivitäten begossen hatten. Schon vor den Mittagsstunden lag in mancher Ecke ein Trunkenbold, der unfreiwillig ausnüchtern musste. Auch das Forum war entsprechend umgestaltet worden. Dort, wo sonst Marktstände und die Rednerbühne ihren Platz hatten, befanden sich nun ellenlange Tisch- und Bankreihen, an denen die Leute sich niederlassen konnten, um bei Speis und Trank den Tag zu genießen. Bäcker und Metzger brachten Fleischpasteten und süße Teilchen unter die Leute, an anderer Stelle verkauften Jungen mit Bauchläden Nüsse oder Trockenfleisch. Und natürlich fehlte auch hier der Alkohol nicht. An jeder Ecke stand ein Mann mit einem Bierfass und bot den guten Gerstensaft seinen durstigen Kunden an. Aber nicht nur solcherlei leckere Dinge fand man vor, sondern selbstredend hatte auch die Stadt selbst eine Volksspeisung durchführen lassen, so dass auf den Kreuzungen und Plätzen Mogontiacums Karren mit Brotspenden der geifernden Menge harrten und auch etliche kostenlose Bieranbieter fand man - im Namen des Ordo Decurionum - in den Straßen vor.


    Bereits während der Supplicatio hatten sich hunderte Menschen auf dem Forum zu Feiern versammelt und als das Theater sich im Laufe des Mittags leerte - nachdem das offizielle Großopfer beendet worden war und nunmehr die einzelnen Civitates oder der einzelne Bürger kleine Opfergaben darbringen konnte -, wurde der Festplatz zeitweise so voll, dass man sich nur mit niedrigster Schleichgeschwindigkeit voranbewegen konnte. Und Musik wurde gespielt! Es hatte sich viel fahrendes Volk eingefunden und so gab es hier und dort kleine Kunststücke zu sehen und aus jeder Richtung drang fröhliches Gefiedel, Geflöte oder Getrommel an des Besuchers Ohr. Und Taschendiebe gab es natürlich auch! Einen hatte man bereits erwischt und so schleifte man den armen Kerl bereits unter wüsten Beschimpfungen, Tritten und recht zielgenauem Spuckeregen hinüber zum Stadtkerker, wo er bis zum Ende der Festivitäten wohl erst einmal auf seinen Prozess würde warten müssen.


    Zu Beginn des Nachmittags traten dann schließlich Schreihälse auf die verschiedenen Bühnen des Forums und räusperten sich ausgiebig, bevor sie das Interesse der Masse erneut getreu dem Motto 'Brot und Spiele' auf sich lenkten.
    "LEUTE, HÖRT HER! FINDET EUCH EIN IM THEATRUM GERMANICA, DENN ES FINDEN ERSTMAL SPIELE STATT, IN DENEN MÄCHTIGE UND BERÜHMTE GLADIATOREN IHRE KRÄFTE MESSEN WERDEN! HÖRT HER, GLADIATORENSPIELE IM THEATRUM! KOMMT UND SEHT, WAS DIE DUUMVIRN EUCH BIETEN!"


    Und so strömte bald wieder eine große Menschenzahl auf die Zuschauerränge und staunte nicht schlecht, als es die Theaterbühne verändert vorfand. Kein Altar zeugte mehr von den großzügigen Opfergaben des Vormittags. Sand war ausgestreut worden, um Wettkampffähigen Boden zu schaffen. Doch den Blickfang machte eindeutig noch immer die glänzende Statue des Drusus her, zu deren Füßen sich nun die Gaben stapelten und deren metallene Augen über die Zuschauer wie die Streiter wachen würden.
    Auf den Rängen verschafften sich erneut Hausierer Gehör, die allerlei Knabberzeug an den Mann bringen wollten oder Süßspeisen für die Kinder parat hatten. "HONIGBROT! GEGRILLTE SCHWEINEOHREN! WALNÜSSE, HASELNÜSSE, GERÖSTETE KASTANIEN! GESCHMORTES EICHHÖRNCHEN AM SPIEß!" Mancher Halunke war sich auch vor nichts zu fies. Im Hintergrund begleitete das wilde Treiben derweil eine Musikergruppe mit fröhlichen Klängen, bei denen sich auch ein Cornicen mit seinem Instrument eingefunden hatte, der abwartend um sich blickte und ein wenig nervös an seiner Tunika nestelte. Bei ihm stand ein Mann, dessen Bauchumfang von guter Resonanz kündete, der wohl jener Ausrufer war, der die Menge an diesem Tag durch das Spektakel führen würde, also Ankündigungen tätigen und Kommentare in die Kämpfe einwerfen würde. Jetzt mussten sich nur noch die Ränge füllen und die Gladiatorenkämpfe konnten beginnen!

  • Natürlich waren auch Crispus und Lucius in das Theater zurückgekehrt, nachdem sie als Snack eine Kleinigkeit bei einem der fahrenden Händler gekauft hatten. Tatsächlich freute sich der alte Petronier schon sehr auf die Gladiatorenspiele, die Marsus ausrichten wollte - und auch Lucius wirkte bereits begeistert und ein wenig angespannt. So saßen die beiden nun erwartungsvoll auf ihren Bänken und begutachteten die veränderte Szenerie.

  • Das waren ganz neue Eindrücke. Menschen über Menschen auf den Bänken. Alwina hatte sich einen Platz ergattert. In ihren Händen, Honigbrot und Haselnüsse. Von diesen Spektakeln hatte ihr Vater erzählt. Männer kämpften gegeneinander zur Schau. Der Sinn erschloss sich Alwina nicht richtig. Männer kämpften um ihre Sippe zu verteidigen, aber nicht aus Spaß gegeneinander. Nur so konnten sie Ruhm und Ansehen erringen. So erkämpften sie sich ihren Platz in der Sippe.
    Aufgeregt knabberte sie ihre Nüsse und biss vom Honigbrot ab. Ihr Blick ging zu ihrem Nachbarn. Neben ihr der ältere Mann sah aus, als ob er das alles kannte und genauso angespannt auf den Beginn des Spektakels wartete wie sie.

  • [Blockierte Grafik: http://img5.imageshack.us/img5/2298/ateualus2k.jpg]Lucius Ateualus Capito


    Capito musste seinen Eibenstock kräftig zuhilfe nehmen, um sich die steilen Stufen der Tribüne hinauf zu wrengeln. Er blieb schnaufend stehen und schaute sich um. Erspähte zwei leere Plätze neben einem Mädchen, wackelte hin, nickte ihr zu und setzte sich erleichtert. "Hier her, Arionus!" rief er und winkte mit seinem Stock Bellicius her.


    [Blockierte Grafik: http://img40.imageshack.us/img40/5666/bellicius3k.jpg]Quintus Arionus Bellicius


    "Na, ja, sie haben hier ja ein ganz prächtiges Theater, aber an das in Augusta Treverorum kann's nun wirklich nicht heranreichen". Er schob sich ein Stück Honigbrot unter seinen Schnäuzer und setzte sich.


    "Wir in der Silva Arduina haben gar kein Theater, was willst du? Ihr Treverer seid doch notorische Angeber", gab Capito zurück.


    "Und du hör auf, das Mädchen anzustarren. Das schadet bloß deinen alten Augen", maulte Bellicius.

  • Die zwei Alten waren zu komisch. Einer blieb dem anderen nichts schuldig. Alwina lächelte, oh ja sie lächelte, mit Mühe verbiss sie sich laut Los zu lachen. Sie konnte kaum noch, sah zu den beiden, begutachtete Capito . " Lass ihn doch, das einzige Vergnügen neben der Zänkerei mit dir, was er noch hat. Wenn ich euch beide so ansehe." Jetzt konnte sie doch nicht mehr, lachte laut los. Mit Mühe beherrschte sie sich wieder. " Entschuldige, aber das bot sich gerade so an. ja und damit ihr beide wisst mit wem ihr es zu tun habt. Alwina, Tochter des Otger."

  • Zitat

    Alwina: "Lass ihn doch, das einzige Vergnügen neben der Zänkerei mit dir, was er noch hat."


    Als das Mädchen ihn ansprach, reckte Bellicius sich kerzengerade und setzte sein freundlichstes Gesicht auf: "Schön, dich kennenzulernen, Alwina. Ich bin Arionus Bellicius und der junge Mann mit dem Eibenstock neben mir ist Ateualus Capito. Er hat nun fast schon neunzig Winter gesehen, aber du kannst sicher gehen, dass Mädchen gucken und Zanken mitnichten die einzigen Vergnügen sind, denen er sich mit Hingabe widmet".


    Capito nickte: "Sehr richtig. Und ich freue mich auch, dich kennenzulernen, Alwina. Das Bübchen, was da neben mir sitzt, ist noch nicht mal sechzig und will schon große Worte machen. Da sage ich nur: üben, üben und nochmal üben!"


    "Gaudeo discere*)", lächelte Bellicius.


    Sim-Off:

    *) Es macht mir Freude, zu lernen (Seneca)

  • Die Schamesröte schoß Alwina ins Gesicht. Wie konnte sie sich der Art im Ton gegenüber den zwei Männern im gesetzten Alter vergreifen. " 90 Winter, das ist ja ...Entschuldige, das ich so unhöflich zu dir war. Dann gehörst du sicher zu den angesehensten Männer deiner Sippe." Alwina wurde nicht fertig darüber, das Ateualus Capito schon so alt war. Es rang ihr einigen Respekt ab. " Mal abgesehen von deinem körperlichen Gebrechen ist dein Verstand sehr jung geblieben Ateualeus Capito. Du sprühst nur so vor jugendlichem Übermut." sie lachte wieder. " Und dein junger Begleiter mit nicht ganz 60 Wintern, lässt sich da nicht viel nehmen. Ihr seit mir welche." sie kicherte. "Was haltet ihr von einem frischen Schluck Met? Ich gehe uns welchen holen. " Alwina freute sich über die aufgelockerte Unterhaltung. Das lenkte sie von ihrer Aufregung ab. Die beiden waren keine verbohrten Alten. Ein paar Jahre jünger und es wäre sicher noch lustiger geworden. Wer weiß was sie alles auf den Kopf gestellt hätten.

  • | Lucius Petronius Crispus

    Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    Natürlich waren auch Crispus und Lucius in das Theater zurückgekehrt, nachdem sie als Snack eine Kleinigkeit bei einem der fahrenden Händler gekauft hatten. Tatsächlich freute sich der alte Petronier schon sehr auf die Gladiatorenspiele, die Marsus ausrichten wollte - und auch Lucius wirkte bereits begeistert und ein wenig angespannt. So saßen die beiden nun erwartungsvoll auf ihren Bänken und begutachteten die veränderte Szenerie.


    Folgsam nahm Lucius auch an diesem Teil der Feierlichkeiten Teil - allerdings weitaus lieber als an den unendlich langen, ermüdenden Opfern. Dass man hier in der Provinz einen Gladiatorenkampf zu sehen bekam, kam selten genug vor - tatsächlich hatte Lucius sogar noch nie in seinem Leben einen gesehen! Ein Wagenrennen schon einmal, aber dass man Männer herbeiholte, die auf Leben und Tod kämpften, geschah wirklich selten!


    Und so verspürte der junge Petronier ein angenehmes Kribbeln der Vorfreude, während er auf seinem Platz saß und - verdeckt von seinem Mantel - sein rechtes Bein nervös auf dem Fußballen wippen ließ. Ganz beiläufig ließ er den Blick auch über die Menschenmenge schweifen - vielleicht trat ja der unwahrscheinliche Fall ein, dass er Nicaea, die Tochter des Klienten seines Vaters sah!




  • Als ob die Götter den jungen Petronier erhört hatten sah er nur wenige Augenblicke nachdem er die Gedanken zu Ende gebracht hatte den ihm inzwischen bekannten jüngsten Sohn und Sekretär seines Vaters, Hamilkar Magonidas, in den gleichen Block indem auch sie waren eintreten.


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    Ihm folgte zuerst seine ältere Schwester Sicca die, mit einigen anderen Frauen sich aber in einen Pulk weiterer Frauen saß. Schienen alles Damen zu sein die im Theater arbeiteten. Dann aber folgte Nicaea.


    Hamilkar sah die beiden Petronier und kam auf sie zu.
    "Salve Marcus Petronius Crispus. Wäre für mich und meine Schwester wohl bei euch noch Platz?"


    Nicaea war ihrem Bruder gefolgt und hatte ihrer Schwester nur einmal kurz nachgeblickt. Nun stand sie hinter ihrem Bruder und lächelte Lucius nur einmal ganz kurz an.

  • Zitat

    Alwina: "Was haltet ihr von einem frischen Schluck Met? Ich gehe uns welchen holen. "


    Lucius Ateualus Capito und Quintus Arionus Bellicius im Chor:


    "Wir halten außerordentlich viel von einem frischen Schlückchen Met!"


    Capito wandte sich an Bellicius: "Sie ist ein ganz aufgewecktes Mädchen. Findet man selten, sowas". Bellicius setzte ein kurzes Grinsen auf, dann sagte er: "Du kannst sie ja in die Silva Arduina mitnehmen, ihr braucht doch da jede Menge aufgeweckter Mädchen." Capito schüttelte den Kopf und hob den Zeigefinger: "Ja, damit sie dann gleich vom nächstbesten Bären weggefressen wird. Die sind ganz wild auf aufgeweckte Mädchen".


    Massula:


    Als ich den Aufgang hinaufkam, sah ich gleich meine beiden Gallier, die ihre Köpfe zusammensteckten. Ich fand einen Platz in der Reihe hinter ihnen und begrüßte sie. Dann sah ich Petronius Crispus, der einige Sitze weiter nach links Platz genommen hatte. Neben ihm saß ein Junge, der sich den Hals nach einem Mädchen verrenkte, das gerade von der anderen Seite gekommen war. Ich winkte ihm zu: "Salve, Petronius Crispus. Ist das dein Sohn da neben dir?"

  • Durch die Reihe geschlängelt, nach draußen, war sie im nu bei den Ständen. Es war ärgerlich, solch Gedränge kannte Alwina nicht. Sie wusste sich mit Ellbogen und beherztem Auftreten Platz zuschaffen. Es dauerte nicht sehr lange und sie hatte einen relativ guten Met gefunden, den man trinken konnte. Einen Krug, drei Becher dazu, drängte sie sich zurück zu Capito und Bellicius. Den Krug und die Becher über den Kopf haltend, hüpfte sie über Füße, kletterte über ausgestreckte Beine. Einer war ihr zu aufdringlich, wollte sie nicht vorbei lassen. Ihm verpasste sie einen Tritt gegen sein Scheinbein, Seine Kumpane johlten, als er fluchs die Beine wegzog. Kein Auge für die Leute um sich, außer Capito und Bellicius, sank Alwina leicht aus der Puste auf ihren Platz. " Ein Krug, drei Becher." Sie verteilte die Becher und schenkte ein. " Den Met habe ich mir verdient. So gut wie selbstgemachter ist er nicht, aber bei diesen Massen ..." Alwina wartete mit dem Trinken, obwohl sie Durst hatte. Den ersten Schluck bekam Donar. Dann wartete sie auf Capito und Bellicius.

  • Zitat

    Alwina: "So gut wie selbstgemachter ist er nicht, aber bei diesen Massen ..."


    [Blockierte Grafik: http://img5.imageshack.us/img5/2298/ateualus2k.jpg] Ateualus Capito:


    Capito nahm den gefüllten Becher entgegen, verschüttete etwas von dem Met: "Für dich Tanaris, damit es uns gut geht. Dann mein Dank an dich Alwina". Bellicius folgte seinem Beispiel, aber bevor er den ersten Schluck nahm, drehte er sich um: "Willst du auch etwas von dem Met, Massula?"


    Massula:


    "Nein danke, ich hab mir selbst etwas mitgebracht. Trinkt! Möge es uns gut gehen!" Ich hob meinen Becher.

  • Bevor die eigentliche Attraktion des Tages auftrat - Marsus hatte eine Gladiatorenschule engagiert, die in ganz Germania auftrat und dementsprechend überregionale Bekanntheit genoss - kam wie üblich ein Vorprogramm zum Zuge.
    "LEUTE, HÖRT NUN, WAS DER DUUMVIR VON MOGONTIACUM, DER FREIGIEBIGE NUMERIUS DUCCIUS MARSUS EUCH ALS KLEINES VORPROGRAMM BIETET: DIE NEUROBATAE APOLLONIS MIT DEM UNGLAUBLICHEN XYSTUS!"


    Wer in der ersten Reihe saß und genauer hinsah, mochte jetzt erst erkennen, dass man oberhalb der drei monumentalen Tore auf der Bühne dünne Schnüre aus Darmsaiten gespannt hatte. Auf diese sprangen nun leichtfüßig jeweils drei junge Männer. Die Schnüre gaben etwas nach, sodass es schien, als würden die Neurobatae (wie es der Name schon sagte) in der Luft schweben. Sie verteilten sich gleichmäßig, kamen zum Stehen und verneigten sich als Eröffnung ihrer Darbietung. Über der Porta Regia stand zwischen zwei anderen Artisten der unglaubliche Xystus, der optisch durch einen feuerroten Schurz (im Gegensatz zu den blauen der übrigen) hervorgehoben war. Als erstes Highlight machte dieser prompt einen Sprung in die Luft und kam wieder sicher auf dem Seil zu stehen, das nun umso stärker schwankte.

    Sim-Off:

    Marsus kommt im Moment nicht so dazu, deshalb helfe ich mal etwas aus ;)

  • " Valgiso!" rief Alwina erfreut, drehte sich zu schnell nach ihm um und verschwappte den guten Met. " Ach bei...." murmelte sie verärgert vor sich hin. Ihre Freude wurde jedoch nicht wesentlich dadurch getrübt. Ihre Finger klebten, kein unabänderliches Missgeschick. " Willst du wirklich nicht?" Sie hielt ihm ihren Becher hin. " Es gibt besseren." sagte sie entschuldigend. " Zum Beispiel meinen. Den ich heimlich in Pausias Küche gemacht habe." das bemerkte sie am Rand. " Sag bloß du kennst Capito und Bellicius. Mit ihnen wird mir nicht langweilig. Es ist hier ziemlich aufregend. Gladiatoren, so was habe ich noch nie gesehen."


    Das Vorprogramm begann. Sie war richtig aufgekratzt. " SIEH NUR. OOOHHHHH, WAS FÜR EIN SPRUNG !!" Alwina war begeistert. War das ein Erlebnis.

  • Aufgrund des Lärmes eines Nusshändlers bemerkte Crispus seinen Lehrling erst beim zweiten Mal. Überrascht drehte er sich um und lächelte Hamilkar an.


    "Hier sitzen zwar eigentlich die Decuriones und ihre Familien, aber da du für mich arbeitest, gehörst du ja quasi dazu. Und für deine Schwester können wir auch eine kleine Ausnahme machen, denke ich."


    erklärte er freundlich und deutete auf den Platz neben sich, auf dem ursprünglich ein anderen Decurio gesessen hatte, der aber angeblich nach Hause gegangen war. Zwar konnte sich der alte Petronier noch immer nicht so recht an den karthagischen Namen seines Schützlings gewöhnen, doch vielleicht würde das schlicht mit der Zeit kommen.


    Lucius dagegen sah verschämt zu Nicaea hinüber, errötete ein wenig und sah dann wieder angestrengt auf die Bühne, wo das Vorprogramm begann. Diesem schenkte nun auch Crispus wieder seine Aufmerksamkeit, fragte aber zugleich


    "Gab' sowas auch auf eurer Insel?"


    Dummerweise war ihm der Name der Herkunftsinsel der Magoniden entfallen - es gab aber auch zu viele davon rund um Achaia!

  • [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/hlfb-i-6f49.jpg%20]


    "Hab Danke," bedankte sich Hamilkar kurz und setzte sich neben Crispus. Er schaute sich kurz nach Sicca um und sein Gesicht verfinsterte sich. Aber er entschloss sich heute nicht zu versuchen, sehr wahrscheinlich wieder erfolglos, ihr zu zeigen wo sie sich eigentlich hätte befinden sollen. Wenigstens Nicaea zeigte Anstand. Mit einer knappen Geste gab er ihr zu verstehen das sie sich ebenfalls setzen sollte und wandte sich dann dem Patron seines Vates zu der soeben eine Frage gestellt hatte.


    "Nun nicht direkt soweit ich mich erinnern kann. Meine älteren Brüder Malchus und Adherbal haben mir öfter erzählt das es ein gutes Stück von unserem Haus am anderen Ende von Melita eine Gladiatorenschule mit kleiner Arena mit Zuschauerrängen gab. Dort hatte wohl ein alter berühmter Gladiator aus Rom dem man die Freiheit geschenkt hatte nach unzähligen Siegen eine Ausbildungsstätte eröffnet. Ab und zu fanden dort dann Spiele statt. Ich selber war aber nie dabei und habe meine ersten Spiele in Massilia gesehen als wir dort waren. Ansonsten gabe es wohl gelegentlich in den Häusern der Reichsten einzelne Gladiatorenkämpfe aber keine richtigen Spiele."


    [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/hlfb-h-70ef.jpg%20]


    Unterdessen hatte sich Nicaea wie aufgetragen gesetzt und begrüßte nun den jungen Petronier mit einem schüchternen lächeln.
    "Salve Lucius ich hoffe es geht dir gut und ich störe dich nicht mit meiner Anwesenheit." Da sie relativ dicht an Lucius drann saß konnte dieser wieder die Düfte riechen die Nicaea verströmte, es schienen die gleichen zu sein wie bei dem Abendessen nur das sie hier ein wenig verdünnter wurden durch das drum herum.

  • Zitat

    Alwina: " SIEH NUR. OOOHHHHH, ... "


    Capito:
    Capito war etwas zur Seite gerückt, als der überschwappende Met auf den Boden klatschte. Er grinste: "Ui, grade eben hast schon dem germanischen Tanaris geopfert. Welchen Gott willst du denn jetzt damit bezaubern, Alwina?"


    Bellicius:
    "Vielleicht wollte sie nicht, dass die anderen Götter neidisch werden."


    Massula:
    "Nein danke, Alwina, ich hab doch schon einen vollen Becher Met dabei". Ich schüttete ein bißchen aus: "Das ist für die Götter, die du eventuell noch nicht beglückt hast. Ja, Capito kenne ich schon länger. Vor einigen Jahren, als er noch ein kleines bißchen jünger war, habe ich ihn in der Silva Arduina mal besucht. Bellicius habe ich erst jetzt kennengelernt. Die beiden sind hierher zum Fest gekommen, um die gallischen Civitates zu vertreten. Für diese Zeit sind sie meine Gäste. ... Was ist? Oh, das habe ich jetzt nicht gesehen".


    Bellicius:
    Bellicius gluckste: "Das kommt davon, wenn man junge Mädchen anglotzt, Massula. Du wirst noch dein Augenlicht verlieren".

  • Zitat

    Original von Hamilkar
    "Nun nicht direkt soweit ich mich erinnern kann. Meine älteren Brüder Malchus und Adherbal haben mir öfter erzählt das es ein gutes Stück von unserem Haus am anderen Ende von Melita eine Gladiatorenschule mit kleiner Arena mit Zuschauerrängen gab. Dort hatte wohl ein alter berühmter Gladiator aus Rom dem man die Freiheit geschenkt hatte nach unzähligen Siegen eine Ausbildungsstätte eröffnet. Ab und zu fanden dort dann Spiele statt. Ich selber war aber nie dabei und habe meine ersten Spiele in Massilia gesehen als wir dort waren. Ansonsten gabe es wohl gelegentlich in den Häusern der Reichsten einzelne Gladiatorenkämpfe aber keine richtigen Spiele."


    "Naja, mit Massilia werden die hier nicht mithalten können."


    meinte Crispus, der selbst einmal durch die große Hafenstadt in Gallia Narbonensis gekommen war, die mit Mogontiacum nicht zu vergleichen war. Dort pulsierte das Leben, das Leben war vollkommen römisch und es lebten wohl mehr Griechen als Gallier in der Stadt. Er war zwar nicht im Amphitheater gewesen, aber er ging davon aus, dass dieses nur unwesentlich kleiner sein musste als das Theater hier, das immerhin für den gesamten Provinziallandtag gebaut worden war.


    "Aber immerhin, Xystus ist nicht nur hier in der Gegend bekannt."

  • | Lucius Petronius Crispus

    Zitat

    Original von Nicaea
    Unterdessen hatte sich Nicaea wie aufgetragen gesetzt und begrüßte nun den jungen Petronier mit einem schüchternen lächeln.
    "Salve Lucius ich hoffe es geht dir gut und ich störe dich nicht mit meiner Anwesenheit." Da sie relativ dicht an Lucius drann saß konnte dieser wieder die Düfte riechen die Nicaea verströmte, es schienen die gleichen zu sein wie bei dem Abendessen nur das sie hier ein wenig verdünnter wurden durch das drum herum.


    Lucius spürte die Wärme Nicaeas, als diese sich neben ihn setzte und auch seine Nase nahm sie wahr - wie gut sie roch! Sein Blick allerdings war starr geradeaus gerichtet und er sah nur ganz kurz und verschämt zu ihr hinüber, um kurz und abgehakt auf ihre Bemerkung einzugehen.


    "Neinein, kein Problem!"


    Dann sah er wieder geradeaus und fragte sich, warum sie wohl so nah an ihn herangerückt war. Er hatte keinerlei Erfahrungen mit Mädchen (zumindest nichts außer einer Schlägerei mit einem, als er noch ein Kind gewesen war). Zwar hatten er und seine Mitschüler sich schon öfter von den käuflichen Mädchen in den Canabae erzählt und Caius behauptete sogar, schon einmal bei ihnen gewesen zu sein, aber wie das im normalen Leben aussah, davon wusste er wenig. Deshalb fragte er sich nun auch, ob es normal für Mädchen war, sich so zu verhalten oder ob sie irgendetwas damit sagen wollte...




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