Centurio Marcus Artorius Massa
Die letzten beiden Maultiere sprangen an Land und gesellten sich zur Herde. Das Resümee der Centurionen war zufriedenstellend: Nur eines der Tiere war durch den Kastanienangriff durchgegangen, die anderen konnten noch rechtzeitig ergriffen werden. Dieses eine Tier trug Zelt, Mahlstein und weitere im Feld dringend benötigte Utensilien eines Contuberniums. Noch wusste niemand, um wessen Tragtier es sich handelte, denn einige Trossknechte waren ihren Kameraden zu Hilfe geeilt und hielten nunmehr ein anderes Tier oder gar zwei. Der Kastanienangriff hatte für Verwirrung gesorgt und sogar bewirkt, dass ein Lasttier durch die eigenen Reihen brach. Eine Verfolgung war zum damaligen Zeitpunkt nachrangig, zuerst musste der Tross übersetzen und die Centurien zusammengeführt werden. Zersplitterte Gruppen boten den Angreifern einen größeren Erfolg.
Die Centurionen besprachen sich kurz, dann ertönten Sammelsignale.
"Convenite!", rief Massa. "In agmen venite!" Dann agierte er mit Handzeichen und Vitis.
Die sich formierende Kolonne ließ - anders als beim Marsch hin zur Furt - die Lasttiere auf der Seite zum Fluss laufen. Die Soldaten flankierten sie, indem sie sich zwischen Lasttiere und Waldsaum aufstellten.
"Aequatis passibus! Pergite!"
Sie strebten dem geplanten Brückenkopf zu - eine Landmeile weiter Flussauf.
Die Strecke lag hinter ihnen, als ein "Consistite!" erklang. "Sarcinas deponite!", befahl Massa und wartete, bis das Marschgepäck abgelegt war.
"Unsere Centurie übernimmt das Roden des Platzes nach Anweisung der Vermesser. Die ersten Markierungen werden bereits gesetzt. Ansonsten…" Er sammelte sich kurz, bevor er weitersprach. "Es handelt sich wohl um eines unserer Maultiere, das ausgebrochen ist. Im Augenblick können wir nur hoffen, dass sich Reitereinheiten um die Verfolgung kümmern und das Ganze glückt.
Ausrücken zum Roden!"
Zwei andere Centurien übernahmen die Sicherung, während die beiden letzten Centurien bereits zum Schanzwerkzeug griffen. Der Brückenbau würde die restlichen Legionäre noch einige Zeit aufhalten.