• Sein Schweigen ärgerte sie. Und das ungemein. Denn sie hatte das Gefühl, er wollte sie und was sie sagte, nun nur ignorieren und nicht ernst nehmen, weil er sich nicht eingestehen wollte, dass sie Recht hatte.
    "Hörst du mir überhaupt zu?", fauchte sie durch seine fehlende Antwort nur noch mehr in Fahrt und verschrenkte die Arme vor der Brust.

  • Als Octavena ihn auch noch ankeifte, fuhr Lucius' Hand schon unter die Toga - das beste war es wohl, ihr das anzutun, was er Caius angetan hatte. Dann zuckte sie allerdings zurück und der junge Petronier blieb stehen und wandte sich seiner Verwandten zu. Seine Nasenflügel bebten und sein Blick wirkte, als würde er gleich Blitze schießen.


    "NEIN, UND ES IST MIR AUCH SCHEISSEGAL!"


    brüllte er sie an und eine Passantin drehte sich etwas verwirrt um. Armin und die Veteranen hielten auch an und verscheuchten die Frau mit einem bösen Blick. Unterdessen fuhr Lucius nicht mehr ganz so laut, aber unvermindert aggressiv fort:


    "Ich habe genügend Freunde! Und du? Wie weit hast du's denn schon mit deinen achso schlauen Ratschlägen gebracht, hä?"


    Er stemmte die Arme in die Hüfte.

    cu-tribunuscohortisurbanae.png petronia2.png

    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Erschrocken zuckte Octavena zusammen und riss die Augen auf, um ihn dann für einen Augenblick nur perplex anzustarren. Mit so einer heftigen Reaktion hatte sie nicht gerechnet. Dass er wütend wurde, vielleicht, dass er sie anmotzte oder weiterhin abblockte, durchaus, aber wenn sie ehrlich war hätte sie nicht gedacht, dass er sie auf offener Straße so anbrüllen würde. Er wirkte geradezu, als wollte ihr am liebsten den Hals umdrehen! Und das im wahrsten Sinne des Wortes!
    Langsam erwachte sie aus ihrer Schockstarre und blinzelte ein paar Mal bevor dann langsam die Wut über sein Verhalten in ihr Bewusstsein sickerte. Nur weil er unfähig war, eine vernünftige Diskussion mit ihr zu führen! Aber bitte! Wenn er sich streiten wollte, konnte er das haben!
    Vielleicht wäre es an dieser Stelle klug gewesen, den Mund zu halten, aber dafür war Octavena zum einen zu stolz und zum anderen zu stur, weshalb sie ihn trotzdem trotzig und sehr böse anfunkelte und das Kinn dabei ein ganzes Stück weiter vor reckte.
    "Achso schlaue Ratschläge?! Tut mir leid, dass ich mich für die Menschen um mich herum interessiere und versuche, ihnen ab und zu auch einmal zu helfen!", gab sie wütend und ausgesprochen zickig zurück, "Aber davon hast du wahrscheinlich keine Ahnung! Du scheinst dich ja sowieso nur für dich selbst zu interessieren!"

  • "Das ist nicht wahr!"


    gab Lucius zurück - er wusste, dass so eine Haltung für einen Römer absolut inakzeptabel war! Dass Octavena ihm so etwas unterstellte, zeigte nur, dass sie keine Ahnung hatte und von sich auf die ganze Welt schloss.


    "Ich tue alles für meine Familie! Und für mein Volk!"


    Familie und Vaterland - diese beiden Werte hatte der Alte ihm eingetrichtert.

    cu-tribunuscohortisurbanae.png petronia2.png

    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Irgendwie drifteten sie immer weiter von ihrem ursprünglichen Streitthema und wenn Octavena ehrlich war, hatte sie auch nicht wirklich daran gezweifelt, dass ihm seine Familie und "sein Volk" wie er es nannte, wobei sie schon allein über die Definition dieses Begriffs versucht war, eine Diskussion mit ihm anzufangen, wichtig waren.
    Sie schnaubte. "Darum geht's doch gar nicht! Es ist ja schön und gut, wenn du deiner Familie gegenüber loyal bist, aber trotzdem könntest du dich auch ruhig mal für Leute interessieren, mit denen du nicht verwandt bist! Ich für meinen Teil tue das!"

  • "Schön für dich!"


    gab Lucius zurück und reckte seinerseits das Kinn vor. Die Argumentation, warum er seine Zeit mit belanglosem Gerede verschwenden musste, nur weil Octavena dies tat, leuchtete ihm nicht ein. Und genaugenommen bestätigte es nur wieder die Dinge, die sein Vater und viele andere über Frauen behaupteten:


    "Das ist ja wieder typisch Frauen, dass sie ihre Nasen in fremde Angelegenheiten stecken!"

    cu-tribunuscohortisurbanae.png petronia2.png

    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • "Wie bitte?"
    Fassungslos starrte Octavena ihren Cousin an. Typisch Frauen?
    Gut, sie musste zugeben, dass sie auch die Erfahrung gemacht hatte, dass Frauen oftmals mehr tratschten als Männer, aber dennoch war seine Arroganz völlig übertrieben!
    "Du bist doch nur neidisch!", giftete sie dann zurück und hätte ihm am liebsten die Zunge raus gestreckt. Seine herablassende Art weckte irgendwie wieder etwas Kindisches in ihr.

  • Die Aussage Octavenas war mehr als unlogisch - wieso sollte er neidisch darauf sein, dass sie neugierig war? Wieder einmal zeigte sich, dass Frauen einfach nicht vernunftbegabt war.


    "Neidisch auf deine Neugier? Also bitte, das ist absurd!"


    warf er ihr deshalb entgegen.

    cu-tribunuscohortisurbanae.png petronia2.png

    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • "Pff! Absurd ist, dass du am liebsten nichts mit deinen Mitmenschen zu tun haben möchtest und auf mich herab siehst, weil ich das nicht so sehe!", gab Octavena zurück und funkelte ihn dabei trotzig an.
    Sollte er doch einmal sehen, wie lange er sich noch so auf seinem hohen Ross halten konnte! Auch wenn ihr Streit inzwischen nicht mehr wirklich etwas mit logischer Argumentation zu tun hatte, so wollte sie ihn noch immer von ihrer Meinung überzeugen.

  • "Das ist nicht wahr!"


    gab Lucius zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, um nicht doch dazu verführt zu werden, sein Gladius zu ziehen.


    "Ich sehe - äh"


    Gerade noch rechtzeitig bemerkte er, dass er gerade dabei war, Octavena ein starkes Argument zu liefern - also bog er den Satz schnell um


    "...nur nichts sinnvolles daran, sich Getratsche anzuhören!"


    Die beiden Veteranen hatten unterdessen ihre Köpfe zusammengesteckt und kicherten. Armin wirkte dagegen ziemlich unglücklich und sah von einem Petronier zum anderen.

    cu-tribunuscohortisurbanae.png petronia2.png

    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Octavena bedachte die beiden Veteranen mit einem giftigen Blick, der vermutlich, wenn Blicke töten könnten, sie sofort hätte tot umfallen lassen. Was fiel denen auch ein, so blöd zu lachen?! Sie verkniff sich allerdings jede weitere Reaktion auf die beiden und wandte sich stattdessen gleich wieder Lucius zu.
    "Du wiederholst dich", ging sie trocken auf sein vorheriges Argument ein, "Aber wo du schon wieder davon anfängst: Manchmal ist es nun mal sogar sehr sinnvoll, anderen einfach zu zuhören!"

  • "Du bist auch nicht gerade abwechslungsreich in deiner Argumentation! Nur weil du es öfter sagst, wird es nicht wahrer!"


    gab Lucius zurück. Eumenius hätte zwar vermutlich etwas anderes gesagt, aber Xanthippus, der Hobby-Philosoph hatte auch vor den Nebenwirkungen und Verführungen der Rhetorik gewarnt.

    cu-tribunuscohortisurbanae.png petronia2.png

    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Octavena schnaubte.
    "Pah! Ich habe Recht. Also muss ich den Wahrheitsgehalt meiner Aussagen schon mal gar nicht durch Wiederholung bestärken!"
    Als ob sie es nötig gehabt hätte, sich mit ihren Argumenten im Kreis zu drehen! Was konnte sie denn dafür, wenn Lucius immer wieder dieselben brachte und sie dann eben ihre Entkräftung wiederholen musste?

  • "Was du sagst, ist absolut unlogisch! Dein unwahres Postulat kann wohl kaum verifizieren, dass mein Argument unwahr ist."


    hakte Lucius sofort ein. Wenn man seine Argumente nicht durch Wiederholung bestätigte, weil das Argument wahr war, war dies eine Tautologie - so hatte Eumenius es ihnen beigebracht.


    "Du musst dir schon etwas einleuchtenderes einfallen lassen, wenn du mich überzeugen willst."


    fügte er an und verschränkte die Arme. Die beiden Veteranen hatten ihr Grinsen kurz unterbrochen - der philosophische Exkurs ihres Arbeitgebers überstieg scheinbar ihre Kapazitäten...

    cu-tribunuscohortisurbanae.png petronia2.png

    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • In Octavena kochte langsam Wut wieder heiß hoch und sie ballte die Hände zu Fäusten.
    "Mit dir kann man einfach nicht diskutieren!", gab sie zornig und gleichzeitig müde zurück. Sie drehten sich mit ihrem Streit im Kreis und offenbar hatte er nicht vor, auch nur in Erwägung zu ziehen, dass sie Recht hatte, warum sollte sie sich also den Mund fusselig reden?
    Sie hatte es gut gemeint, aber wer nicht will, der hat schon!

  • Als Octavena kapitulierte, setzte Lucius eine zufriedene Miene auf - dank scharfer Logik und klarer Gedanken hatte er die Auseinandersetzung gewonnen. Das ganze wieder anzuheizen, indem er sie darauf aufmerksam machte, dass sie diejenige war, die schlecht diskutierte, ließ er lieber bleiben - auch er hatte keine Lust, mit einer uneinsichtigen Verwandten vor ganz Mogontiacum herumzustreiten.


    "Dann können wir ja weitergeh'n!"

    cu-tribunuscohortisurbanae.png petronia2.png

    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • "Ja, können wir!", giftete Octavena spitz und setzte sich mit verschränkten Armen wieder in Bewegung.
    Vermutllich ging er nun davon aus, gewonnen zu haben und auch wenn sie selbst das nicht so definieren würde, so ärgerte es sie doch sehr, dass er auch nur glaubte, er könnte über sie triumphiert haben.

  • Nichtsahnend was für eine geladene Stimmung zwischen den zwei Petroniern herrschte ging Alwina an ihnen vorbei. Sie trug den Korb mit Honigtöpfen auf dem Rücken. Eine Lieferung ins Lagerhaus von Valgiso. Die Bienen waren während der vergangenen Wochen fleißig und das äußerte sich an in der Vielzahl an Honigtöpfen und Wachs, das Alwina jeden Tag ins Lagerhaus brachte.
    Auf der Höhe des Petronier's krabbelte es in ihrer Nase. " Hatschi." zum Glück nur ein trockenes Niesen. :D Im Korb klapperte es verhalten.

  • "Gesundheit!", sagte Octavena höflich, als eine junge Frau an ihnen vorbei ging und nieste.
    Dabei bedachte sie Lucius mit einem demonstrativen Blick, mit dem sie ihn noch einmal darauf hinweisen wollte, dass sie sich im Gegensatz zu ihm für ihre Mitmenschen interessierte. Auch wenn es nur darum ging, höflich einer Fremden Gesundheit zu wünschen.

  • Aus ihren Überlegungen gerissen, was sie heute weiter zu erledigen hatte, drehte sie ihren Kopf zu Petronia Octavena und bedankte sich freundlich. " Danke und einen schönen Tag. Donar möge dich beschützen." Mit einer gewissen Neugier betrachtete sie Octavena. Sie war nicht von hier. Fragen? Sie trafen sich bestimmt wieder. Mogontiacum war nicht sehr groß. Ging sie davon aus, wie oft sie ihr bekannte Personen traf. Alwina rückte ihren Korb zurecht und ging langsam weiter.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!