[CUBICULUM] Decima Messalina

  • Sie lächelte ihre neue Scriba an. "Ja, ja. Du kannst deinen Bruder ruhig befragen." Wäre sie eine normale Frau gewesen, die sich der sexuellen Triebe hingab, hätte sie bestimmt danach gefragt, ob der Bruder gut aussah, groß und stattlich zum Beispiel war. So aber. "Ich denke nicht, dass er etwas dagegen hätte. Wenn er Kenntnis davon hat, dass du von nun an einer Vestalin dienst." Sie machte eine kurze Pause, um sich wieder in der vorigen Position zu begeben, damit Auza die Frisur zu Ende bringen konnte. "Da kommen wir auch gleich zu einem Problem hier, die Zutrittsregeln sind seit Jahren verschärft, somit ist es Männern absolut nicht erlaubt, dass Atrium zu betreten, außer sie arbeiten hier oder werden von der Maxima hereingebeten. Nachts sogar, darf absolut keine männliche Person das Atrium betreten, das war schon immer so." Messalina fand die Zutrittsregeln viel zu streng, doch dass die Männer somit keinen Zutritt hatten, war doch etwas Positives gewesen.


    Da sie davon ausging, dass ihre neue Scriba sowieso im Atrium wohnen würde. "Ich werde dir ein Zimmer herrichten lassen, du wohnst dann im oberen Geschoss, in der Nähe der Bibliothek. Ja, da kommen wir zu den nächsten Regeln. Es gibt Bereiche, die du auf keinen Fall betreten darfst, zum einen der Tempel, die Bäckerei und die Bibliothek. An diesen Orten werden nämlich heilige Gegenstände, Dokumente oder Kultmittel aufbewahrt." Sie dachte kurz darüber nach, ob sie einen Bereich vergessen hatte. "Alle anderen Bereiche sind mehr oder weniger frei zugänglich. Dass jemand private Räume betritt, nehme ich nicht an." Sie kannte niemanden, der die Frechheit besessen hätte, sich einfach in einem intimen Raum zu begeben, ohne vorher danach gefragt zu haben. "Hast du irgendwelche Fragen, Auza?"

  • An eines schien Messalina gewöhnt zu sein, ihren Willlen zu bekommen. Typisch römische Oberschicht, dachte Auza nur. Auf was hatte sie sich hier nur eingelassen? Außerdem war sie sich sicher das ihr Bruder eher belustigt auf die Vorstellung reagieren würde, dass seine Schwester ins Atrium Vestae ziehen würde und nicht beeindruckt, wie Messalina offenbar annahm. Da Messalina sich inzwischen wieder umgedreht hatte, machte Auza sich daran den Ährenzopf weiter zu flechten.


    "Wie sieht es mit dem Verlassen des Atrium Vestae aus? Wird abends die Tür verriegelt, so dass niemand mehr das Haus betreten oder verlassen kann?"
    Auza hoffte inständig, dass dem nicht so wäre. Denn die einschränkenden Regeln des Hauses wären zumindest halbwegs zu verkraften, wenn man dafür wenigstens kommen und gehen konnte wann man wollte und man nachts nicht hier drin eingesperrt wäre. Eigentlich hatte Auza zwar nicht vor nachts allein durch Rom zu streifen, viel zu gefährlich. Aber es war trotzdem ein gutes Gefühl rein theoretisch die Freiheit zu haben, gehen zu können wenn man wollte. Inzwischen war Auza mit dem Flechten des Zopfes fertig und steckte ihn kunstvoll auf dem Hinterkopf Messalinas fest. Jetzt musste sie sich nur noch um die abgeteilte Haarpartie vorne kümmern.


    "Und ich bekomme doch sicher eine kurze Einführung in meine Aufgaben?"

  • "Da fragst du was, wir Vestalinnen verlassen am Abend eigentlich das Atrium nicht. Ich denke aber, dass der Zutritt trotzdem gewährt wird, eben nur Männern nicht. Du solltest deswegen einen der hier tätigen Tempelverwalter fragen. Die können dir bestimmt weiter helfen." Es gab auch Dinge, die Messalina nicht wusste, warum auch. Solange es ihr nicht selber betraf, war es ihr recht egal gewesen. Viel wichtiger war es, dass die zurechtgemacht Frisur gut saß und schick aussah. Deshalb hatte sie keine weiteren Gedanken damit verschwendet, darüber nachzudenken, ob jemand abends das Atrium betreten darf.


    Messalina lies sich von ihrer Sklavin einen Spiegel geben, gleich wird das Werk begutachtet werden, ob Auza gut oder schlecht gearbeitet hatte. Trotzdem würde sie weiterhin ihre Scriba bleiben, denn Frisieren war die Aufgabe von Nysa gewesen. Zum anderen hatte Messalina bisher keine Freunde und vielleicht würde Auza eine werden, auch wenn sie älter war, das erinnerte sie an Axilla, die etwa im gleichem Alter von Auza sein musste. Das wirkliche Lebensalter kannte sie ja nicht. Sie hoffte, dass Auza nicht wie Axilla, ihre Freundschaft später annehmen würde.


    "Ja! Nysa wird dich morgen einweisen. Dir deine Unterkunft zeigen. Später werde ich dich dann im restlichen Atrium herumführen und dann hätte ich auch schon eine erste Aufgabe für dich, ein Brief, nicht offiziell, an meine Verwandten. Den können wir dann auch gerne zusammenschreiben." Auza hatte ja daraufhingewiesen, dass sie erst noch Schreiben lernen musste, also sich verbessern. "Komm morgen einfach zur achten Stunde ins Atrium und Nysa wird dich dann in deinem Zimmer aufsuchen." Nysa war von dieser Idee absolut gar nicht begeistert, viel lieber hätte sie den Boden geschrubbt, was sie aber nicht tun musste, das taten andere, sie hatte als Sklavin, anders als viele andere Sklaven, reichlich Freiheiten.


    edit: Link eingefügt

  • Die Vestalinnen verließen abends nicht das Atrium Vestae? Auza zog verduzt die Augenbrauen hoch. Womit verbrachten die Vestalinnen eigentlich ihre Zeit, wenn sie nicht ihren Pflichten Vesta gegenüber nachginge. Auza sollte es sicher bald herausfinden, sobald sie hier eingezogen wäre. Aber erstmal musste sie unbedingt einen der Tempelverwalter ausfindig machen, um herauszufinden wie es wirklich um Öffnungszeiten des Atrium Vestae bestellte war.


    "Und wo kann ich einen der Tempelverwalter finden?"


    Endlich hatte sie auch Messalinas Frisur vollendet. Die Haare vorne, hatte sie nach innen eingeschlagen, über die Finger zu Locken gedreht und mit Haarnadeln festgesteckt. Die Frisur passte Auzas Meinung nach sehr gut zu Messalinas hübschem Gesicht. Außerdem bot diese Frisur, die Möglichkeit hinter der vorderen Haarpartie einen Schleier festzustecken, so dass man nur noch die Locken sah. Trugen Vestalinnen nicht einen Schleier? Allerdings konnte Messalina durchaus zu einem ganz anderen Urteil kommen.


    "So die Frisur ist fertig. Ihr könnt euch gerne im Spiegel betrachten."


    Auza nahm einen zweiten Spiegel zur Hand und hielt ihn hoch, so dass Messalina auch sehen konnte wie die Frisur hinten aussah.


    "Gut dann komme ich morgen früh um acht zum Atrium Vestae. Dein Angebot mir bei dem Brief zu helfen, würde ich gerne annehmen." Zum Glück sollte Nysa nicht auch noch diese Aufgabe übernehmen. Auza bezweifelte arg, dass die Sklavin sich morgen von einer anderen Seite zeigen würde.

  • In wenigen Augenblicken würde sie sich in einem der Spiegel betrachten, sind hatte einige davon besessen. Ganz gespannt wartete sie also darauf, dass die letzten Handgriffe getätigt wurden. "Jemand wie der, der dich zu mir gebracht hatte. Ich denke, du findest einen Tempelverwalter am Tor. Vielleicht auf deinem Heimweg?" Als dann die Frisur fertig war, nahm sich Messalina den zurecht gelegten Spiegel zur Hand und betrachtete das Werk. Jede Position wurde begutachtet, ob sie saß, keine Fehler aufwies, weil erst dann konnte sie ein Urteil fällen. Dass Auza einen weiteren Spiegel hoch hielt war sehr aufmerksam von ihr gewesen. "Uhi, das ist ja suppi, Auza. Hast du wirklich toll gemacht. Wenn du auch später so geschickt mit der Feder bist, wirst du eine hervorragende Scriba sein.", lächelte sie ihr entgegen. Ihr gefiel die Frisur ohne wenn und aber, nicht nur ihre Sklavin konnte frisieren, nein auch ihre Scriba, hervorragend. Somit konnte sie auf zwei Personen zurückgreifen, vielleicht würden Nysa und Auza sogar zusammen frisieren, dann ginge alles schneller. Zeit war kostbar wie sie bereits festgestellt hatte.


    Bevor Messalina die Abschlussworte aussprechen konnte, öffnete Nysa die Tür nach draußen. "Also bis morgen Auza, ich freue mich sehr darauf und ich werde dir wie gesagt helfen, gerne sogar." Dabei betrachtete sie weiterhin ihre Frisur an und tastete sie sanft ab. "Wirklich toll gemacht, hach ja." Nysa hingegeben würde der neuen Scriba die Zunge rausstrecken, bevor sie aus der Tür ging. 'Blöde Kuh', dachte sie sich nämlich.

  • Jetzt gewann doch die Freude in ihr die Oberhand und Auza strahlte über das ganze Gesicht. So oft kam es schließlich auch nicht vor, dass sich jemand so anerkennend über ihre Arbeit äußerte. Da konnte ihr auch Nysa in diesem Moment nicht die Laune verderben.


    "Das freut mich wirklich, dass dir die Frisur gefällt. Ich freue mich auch schon auf meinen ersten Arbeitstag. Bis morgen also."


    Da Nysa ihr inzwischen die Tür aufhielt, war es wohl wirklich an der Zeit zu gehen. Ja die Sklavin wollte sie wirklich los werden, dass merkte man nur zu deutlich. Mit den Worten "Danke das wäre doch wirklich nicht nötig gewesen." und einem Lächeln, dass eine Spur zu freundlich war verabschiedete sie sich von der Sklavin und verließ dass Zimmer von Messalina. Am liebsten hätte sie Nysa gesagt, dass das ziehen von Grimassen zu vorzeitigen Falten führte, denn das tat die Sklavin jetzt mit Sicherheit, aber das ging in Anwesenheit von Messalina leider nicht.

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    Der Türhüter führte mich hinein, und ich folgte ihm, erfüllt von großer Ehrfurcht gegen diesen unantastbaren Ort, an dem die Hüterinnen des Heils unseres gesamten Imperiums residierten. Und so stand ich schließlich wieder meiner Nichte gegenüber, die schon lange nicht mehr klein war, nein, sie war zu einer blühenden jungen Dame herangewachsen. Wäre sie nicht Vestalin, die Bewerber um ihre Hand würden uns jeden Tag das Atrium verstopfen. Ich hatte den Impuls, sie herzlich in die Arme zu schliessen, aber die enorm ehrwürdige Atmosphäre, und dazu natürlich die aus dem gewöhnlichen, dem weltlichen Leben herausgehobene Stellung, die sie nun einnahm, die hemmten mich, und so blieb ich nur lächelnd vor ihr stehen.
    "Messalinilla, salve! Ich hoffe ich störe nicht, aber ich kam sowieso gerade vorbei, und da dachte ich... Es ist schön dich zu sehen!"

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    Klient - Decima Lucilla

  • Messalina erblickte Serapio, sofort sprang sie auf, für einen Moment vergaß sie ihr Vestalindasein, ohne zu Antworten warf sie sich hemmungslos samt Oberkörper und allem was sich darunter befand, mit offenen Armen um seinen Körper und Hals. Dabei presste sie ihren Brustkorb an ihm und streckte leicht ihre Zehen aus. Sie war größer geworden, trotzdem um einiges kleiner als ihr liebster Onkel. Als sie ihm zuletzt gesehen hatte, wurde er extra für ihn stattfindenden Parade zum Präfekten ernannt, wie Majestätisch er auf dem Schimmel ritt. Dieses Ereignis hatte sie nicht vergessen können, ganz und gar nicht, sie war sogar neidisch, darauf, dass er im Mittelpunkt stand, ein Umstand den Messalina ebenso gern genoss. Er sah wirklich atemberaubend in seiner schwarzen, jedoch glänzenden Uniform aus. Wieso er immer noch keine Ehefrau hatte blieb ihr weiterhin ein Rätsel. Der damalige Versuch ihren Onkel deshalb auszufragen lief ja leider schief, er hatte keine direkte Antwort gegeben, um genau zu sein eigentlich gar keine. Mit der Zeit hatte sie sich von dem „Äh-Igitt-Männersyndrom“ abgewandt, mittlerweile waren sie nur noch „Äh“ und nicht mehr „ÄH-Igitt“, daher auch die Berührungen zu ihrem Onkel. Was sie damals auf keinen Fall getan hätte, wenn auch sie ihren Onkel schon immer besonders mochte, war sie bisher auf Distanz geblieben. Mit dem heranschreiten des Alters änderten sich teils Ansichten, mal positiv mal negativ. Doch eines war sie immer noch gern, - frech nämlich. Und ihr Onkel gab ihr einen Anlass dazu, er nannte sie Messalinilla, also ein kleines Mädchen war sie wohl wirklich nicht mehr und sie erinnerte sich,… "Salve Onki." …dass er damals gewünscht hatte, ihm nie Onkel zu nennen. Tja, das hatte er nun davon.


    Sie löste sich allmählich. "Du störst doch nicht, niemals! Bin sogar total froh dass du mich besuchst. Komm setz dich." Sie nahm auf ihrer Kline Platz und gab mit der linken Hand zu erkennen, dass er sich neben ihr setzen soll. "Und erzähl bitte, ob du viele Männer mit Bärten gefangen hast.", grinste sie. Vielleicht würde er die Anspielung verstehen, da er gerne ihre Geschwister damit erschreckte.

  • Ich drückte sie freudig und umarmte sie fest, aber, bei allen Göttern, gab es eine schlimmere Bezeichnung, als die, die mir da gerade zuteil wurde?! Ich verzog das Gesicht nur halb-scherzhaft zu einer Grimasse des Grauens, und flehte mit schmerzlich zusammengebissenen Zähnen: "Oh Messalina, tu das nicht!"
    Darauf setzte ich mich, trotzdem froh über diesen herzlichen Empfang, der das Eis vollständig gebrochen hatte.
    "Danke. - Männer mit Bärten? Äh...." Wie kam sie denn jetzt darauf? "Wie... äh, meinst du wegen der germanischen Aufrührer?" Da es dort oben ja so schrecklich kalt war, man ständig in Schnee und Eis leben mußte, waren dort sicherlich Bärte angesagt. Hier in Rom dagegen war mit dem Tode Valerianus' auch diese Mode wieder erloschen.
    "Nein" antwortete ich, schon wieder ernst, "aber wir werden bald gegen die Aufständischen ausrücken. Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du dann bei Gelegenheit bei den Göttern ein gutes Wort für meine Männer einlegen könntest..." Ich blickte auf ihre weißen Gewänder. "...so als Vestalin. Wie ergeht es dir hier, erzähl!"
    Als wir uns das letzte mal in Ruhe unterhalten hatten, da hatte sie doch noch ziemlich gehadert.

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  • Doch, doch und wie ich es tue, so du mir, so ich dir, lieber lieber Onki!… Den Gesichtsausdruck ihres Onkels amüsierte sie, so sehr, dass sie kichern musste, dabei tief Luft einatmete und einen Schluckauf bekam. *hieks* Ertönte leise aus ihrem Munde. Göttin Poena hatte wohl ihren Spaß daran. Schadenfreude wurde noch nie redlich belohnt. "Weiß nicht, O… ähm Serapio. Meine Brüder Albinus und Dexter meinten, du hast sie vor einiger Zeit damit aufziehen können und gemeint dass du gegen Männer mit Bärten gekämpft hast, aber nicht gegen meinen Pappi oder?" Dieser hatte ebenso einen Bart vorzuweisen, der aber im Gegensatz zu den Barbarenbärten natürlich gepflegter und einen gewissen modischen Stil aufwies, wenn auch kaum wer in Rom einen Bart trug. Wobei manche mit einem Bart bestimmt männlicher wirken würden anstatt glatt rasiert und wie ein Milchbubi aussehend. Messalina stellte sich somit grob vor, wie ihr Onkel wohl mit Bart aussehen würde, dass wäre so komisch gewesen. Seine Narbe wäre auf jeden Fall verdeckt, doch sein hübsches Gesicht auch. "Lass dir bloß kein Bart wachsen!", platzte aus ihr heraus, von ihrem Gedenken entrissen. Dann wurde sie ernster und blickte leicht auf. "Ich werde gerne Vesta darum bitten dich und deine Männer zu beschützen. Aber auch ihre Familien, damit sie in der schwierigen Zeit nicht allzu viel Leid erfahren müssen." Es war nichts Außergewöhnliches dass die Vestalinnen darum gebeten wurden für das allgemeine Wohl des Volkes zu beten, für alle zu beten. Messalina würde später beim Gebet nicht nur die Männer von Serapio einschließen, sondern alle Römer, egal ob Rebellen oder Freunde. Dass der Krieg so schnell wie möglich vorbei ginge. "Besser seit dem Besuch in Ostia. Das Lernen macht mir weiterhin viel Spaß, auch habe ich hier viele Verpflichtungen. Ich spüre den Unterschied zu den anderen Vestalinnen nicht." Im Grunde waren alle Vestalinnen gleichberechtigt, doch gab es immer welche die sich mehr hervorhoben. "Ich habe letztens auf dem Markt einen Sklaven geschenkt bekommen. Auch habe ich eine eigene Scriba. Kennen gelernt hast du sie aber nicht zufällig oder? Sie war ja bereits bei der Casa. Wie geht es eigentlich Seiana?" Kaum abwartend legte sie ihre beiden Hände ineinander gefaltet auf ihren Schoß und ihr Gesichtsausdruck wurde deutlich trauriger. Die Götter konnten nur eine Partei gewinnen lassen, wobei im Grunde beide verloren, da Brüder gegen Brüder. Und wer weiß, ob die Götter auf der Seite vom derzeitigen Imperator standen. "Nicht ohne Grund bist du erschienen. Du nimmst an, dass es eine Reise ohne Wiederkehr sein wird?" Sei es auch seelisch oder gar körperlich. Weil warum sonst sollte ihr Onkel privat darum bitten, eine Vestalin zu bitten ein Gebet abzulegen.

  • „Ich danke dir.“ Aquila folgte dem Ianitor ins Atrium Vestae, und natürlich konnte er nicht umhin, als sich ausgiebig umzusehen im Inneren, in das man sonst nicht gerade häufig kam. Ziemlich bald allerdings kamen sie an einer Tür an, die zu den Räumen seiner Base führte – immerhin bummelten sie nicht gerade durch das Gebäude, nur weil Aquila sich umgucken wollte –, und Aquila klopfte an.

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    Sporus lieferte den jungen Knilch bei Vestalin Decima ab. Beide wartete also dass sich die Tür öffnete und das tat sie auch kurze Zeit später. Nysa die erste Sklavin von Messalina blickte durch den etwas größeren Türspalt und sah Aquila tief in die Augen. Er sah irgendwie wie ein Iberer aus. Immerhin hatte sie einige von denen in den letzten Jahren kennen lernen dürfen, stammt doch ihre Domina vom selben Volksstamm ab. Wenn auch ihre Domina sich als Römerin sah. Doch Wurzeln bleiben Wurzeln.
    "Salve?!" Daraufhin sah sie den alten mürrischen Mann von der Porta an. "Das hier ist Decimus Aquila. Ist denn Vestalin Decima zu sprechen?" Sie atmete einmal tief durch. Dachte sie doch, dass es sich um ein mehr als nur Verwandter handelte. "Wartet einen Moment bitte." Sie lies den Türspalt offen und begab sich zu ihrer geliebten Domina. Diese gab zu erkennen, dass Aquila natürlich eintreten durfte. Als sie nach etwa einer Minute zurück kam. "Decimus, du darfst eintreten." Sporus winkte ab und verschwand wieder zu seinem Bereich. "Kommst du?", grinste sie.


    Messalina saß zur gleichen Zeit in der Sitzecke und verfasste eine Wachstafel an ihren neuen lieb gewonnenen Senator. Sie trug diesmal keine Vestalinnen-Tracht, sondern ihr Körper war von einer schlichten Tunika umgeben. Ihr Haar geöffnete und es duftete nach Rosenblüten. Hatte sie sich doch gerade von ihrer Nysa massieren lassen.



    ERSTE SKLAVIN - DECIMA MESSALINA
    CUBICULARIA - DECIMA MESSALINA

  • „Salve“, grüßte Aquila mit einem leicht schelmischen Grinsen zurück, als ein ziemlich hübsches Mädel die Tür öffnete, überließ dann aber erst mal dem Ianitor das Reden, wartete im Anschluss bis das Mädchen wiederkam – und lächelte erfreut zurück, als sie ihn angrinste. „Klar. Vielen Dank, das ging ja wirklich schnell.“ Er folgte ihr in die Gemächer hinein und entdeckte eine junge Frau in einer Sitzecke. Aus einer gewissen Familienähnlichkeit zu Vater und Bruder, die Aquila ja beide schon kennen gelernt hatte, und der Tatsache dass sonst keiner da war schloss er, dass das Messalina sein musste. „Salve, Messalina“, grüßte er sie freundlich, als er näher kam. „Ich bin Marcus Aquila, Enkel von Meridius, also einer deiner Vettern aus Tarraco. Ich bin seit einiger Zeit in Rom und dachte mir, es wird endlich mal Zeit, dass wir uns kennen lernen.“

  • Was für ein Tag. Nicht nur, dass es elend heiß war, Messalina zum ersten Mal bereute die Tracht tragen zu müssen. Sie schwitze wie ein Brutkasten. Nein, auch eine Nachricht samt Päckchen ereilte sie. Eine Nachricht von ihrem Liebsten Dives... *hust* Marcus Iulius Dives, derzeit Tribun Cohortis Urbanae. Sie wollte die Wachstafel erst gar nicht öffnen, sondern direkt in den Tiber werfen. Sodass sie erst nach ca. zwei Stunden den Mut wie auch die Lust verspürte diese zu öffnen. Sie las und las, dabei stöhnte sie abermals, zwickte sich mit linken Daumen und Zeigefinger in den linken Oberschenkel, pustete durch ihre geöffneten Mund frische Luft in Richtung Nase und lies ein paar Tropfen Schweiß von der Stirn auf die Tafel fallen. "Was denkt er sich nur? Ich bin doch nicht käuflich!", erwiderte sie zornig aber blickend auf das am Boden liegende Päckchen.


    Sie war so sehr wütend, dass sie das Fenster neben ihrem Bett öffnete, das Päckchen nahm und es hinauswerfen wollte. Gerade als sie Schwung holen wollte, sah Vestalin Lartia Restituta wie sie in den Gärten ein paar Blüten pflückte, dabei einem Mädchen einen Blumenkranz steckte. Das dieser Anblick sie gar und nimmer mehr wütend hielt, sondern sich ihre Laune schlagartig veränderte. Sie zusätzlich irritiert wie auch leicht traurig war. Wollte sie tatsächlich das Geschenk entsorgen? Oder freute sie sich doch darüber und wenn sie Pech hatte, was das Geschenk nun in Bruch gegangen.


    Sie setzte sich auf ihr Bett, nahm das Päckchen zur Hand, hob es ein wenig hoch, direkt zu ihrem rechten Ohr um es besser hören zu können und schüttelte es ein wenig. Hmmm.... Diesmal gab es kein Geräusch von sich. Glück gehabt oder wie? Sie öffnete dieses und sah eine kleine wunderschöne vergoldete Statuette. Sie führte diese an ihren Augen heran und konnte keine Bruchstelle feststellen. Puhhh...
    Am Ende war sie doch glücklich darüber gewesen, nicht das Päckchen hinausgeworfen zu haben. Sie betrachtete die Statuette noch eine ganze Weil bis sie dann diese auf den Tisch, der gegenüber der Bettkante stand, neben der Büste vom Augustus stellte. Dabei streichelte sie einmal über Gaius Octavius Gesicht und gab ihm einen Kuss auf den Mund. Die Statuette machte sich neben der Büste richtig gut, vor allem, wenn sie morgens aufstand, richtete sich ihr erster Blick dorthin.

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