Aias

  • Zitat

    Helvetius Varus & Germanicus Aculeo


    Also konntest du das Haus in Ostia von dem du erzähltest verkaufen? Ich freue mich für dich. Freundlich lächelte das Blondchen. Doch als Varus ihr Otternasen anbot, verzog sich ihre herzoges Antlitz kurzweilig zu einer Grimasse.
    Äh nein danke... ich bevorzuge dann doch eher Honig oder Trauben..
    Dann lauschte sie, was die anderen zu erzählen hatten. Aculeo neben ihr bot erneut auf den Sklaven, der sich zwar nicht als Rhetoriker, jedoch als belesen herausstellte. Nicht jeder kannte Sappho (Als stolze Römerin mit griechischen Wurzeln und in Griechenland aufgewachsen, kannte man natürlich Sappho)
    Da vernahm sie eine bekannte Stimme. Massa - er bot stolze 700 Sesterzen auf den dürren Sklaven. Mit einem Schmunzeln wartete sie weiter ab was geschah. Bisher fand Stella es spannend.

  • Mittlerweile hatten sich immer mehr Menschen eingefunden. Doch war er es nicht gewohnt, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen? In der Vergangenheit hatte es doch immer Augen gegeben, die auf ihn gerichtet waren und das hatte schon früh begonnen. Als er acht Jahre alt war hatte er Schilder bemalen sollen, um sie vor der Schülerschaft hin und her zu tragen, während sie Wörter aufzählen sollten, die mit eben jenem Buchstaben begannen. 'F' ~ Wie 'Fischer', 'faul', 'fröhlich', 'Firsich' und 'Filosof'Theodosius hatte das kreative Lehrmethoden genannt, quasi als Erweiterung zu ihrem kreativen Lebenskünstlertum. Als einige Wörter falsch gewesen waren, rief er immer: Herrschaften! Na! Mich deucht's ihr sprecht im F ieber!“ Nun ja, als er noch so jung war, war es ihm natürlich eine Ehre, mitmachen zu dürfen und er wäre beinahe vor Stolz geplatzt, als Theodosius einige 'seiner' Schilder über die Tür der windschiefen Unterrichtsbaracke genagelt hatte, wo sie in etwas krakeliger Ausführung die Worte 'U N S E R E S C H U L E' bildeten. Doch die Menschen hier waren keine rotznasigen, kleinen Kinder, die sich fast den Arm ausrissen, um sich eifrig, mit der Zunge im Mundwinkel, zu melden, nur um etwas sagen zu dürfen. Ganz im Gegenteil. Die junge Dame beendete das Gedicht Sapphos und Aias linste wieder zu ihr hinüber. Freude stand ihr ins Gesicht geschrieben. Offenbar war sie eine Freundin der Lyrik.


    “650 Sesterzen!“ Es war wieder einer der Männer, die neben der eleganten jungen Frau mit dem Palmenwedel standen. Der andere Herr hatte sich gebückt und Aias machte andeutungsweise einen langen Hals, um zu sehen wohin sein Hund verschwunden war. Banu müsste irgendwo dort in der Menge sein und das war er tatsächlich. Der Herr lockte ihn mit irgendwelchen Knabbereien. Aias Atem stockte einen Moment, doch dem Hund schienen das absonderliche Naschwerk herzlich willkommen zu sein. Natürlich ließ er sich ködern und Aias konnte es ihm auch nicht verübeln, auch wenn ihm allmählich die Hände feucht wurden und er sie sich an der groben Tunika reiben musste. “700 Sesterzen?“ Seine Lippen formten noch einmal ungläubig diesen Betrag und er war sich sicher, dass er es laut ausgesprochen hatte, auch wenn das gar nicht seine Absicht gewesen war. Siebenhundert! Aias Augen weiteten sich ein wenig. Nein, das war wirklich keineswegs wie in der Schule, die ja im Übermaß genossen, ein wenig weltfremd machen sollte. Schon oft war er einem Podest vorbei gekommen, auf dem man Sklaven verkaufte, doch niemals war er derartig emotional involviert gewesen, doch er musste sich einfach zusammenreißen.

  • Zitat

    Original von Decima Stella



    Nun...Aculeo überlegte ob er noch ein wenig draufsetzen sollte. Das Geld selbst war nicht wirklich ein Problem aber...der Nutzen...da musste er sich wirklich nochmals genau überlegen ob dieser gegeben war. Mit einem Sklaven der Philosphen zitieren konnte und all das Zeug wofür man nur ein wenig selbst nachdenken müsste wusste der Germanicer nicht viel anzufangen. Kinder hatte er keine...wie auch ohne Frau...denen das Wissen vllt weitergegeben werden konnte und er selbst zerbrach sich lieber selbst den Kopf üder dies und das und sah es recht sinnfrei die Gedanken anderer aufzunehmen wo die Gefahr bestand diese nicht zu verstehen weil sie so verwirrend waren.


    Bitte verzeiht. Ich werde mich noch ein wenig umsehen. Vllt begegne ich noch jemanden bekannten. sprach er Stella und Varus gleichzeitig an.


    Ich vermute ihr beide werdet sowieso ohne mir besser ins Gespräch kommen. Mit einer leichten Verbeugung und nettem Lächeln verabschiedete er sich ohne, gegen seiner Gedanken, den Arm zu heben


    750 Sesterzen

  • Zitat

    Original von Octavia Nasica
    [...] Meine Augen leuchteten förmlich. Ich wollte ihn haben, jemanden der Sappho aus dem Stehgreif rezitieren konnte.


    Pappili ich mag ihn haben... Flehend blickte ich meinen Vater an.


    Einen Moment lang schaute Victor ziemlich verblüfft drein, als der Sklave anfing eine Zeile zu deklamieren. Was ihn überraschte, war nicht so sehr, dass der Junge das überhaupt konnte als vielmehr seine Auswahl. Mir aber schreckt das Herz im Busen; denn wenn ich nur flüchtig blicke zu dir hinüber, dann bricht mir die Stimme? Und das sagte er zu des Senators kleiner Tochter? Ein wenig verstimmt blickte der Octavier deshalb zu Titus Tranquillus, da der scheinbar nichts dagegen unternahm..., umso überraschter schaute Victor dann aber auch drein, als sein kleiner Spatz, das Zitat vervollständige. Da taten sich plötzlich Abgründe in der Einschätzung seiner Tochter auf, die Victor lieber nicht gesehen hätte.


    Immerhin entschuldigte sich der Sklave gleich für seinen... Ausbruch. Und stammelte dann ein bisschen herum. Da hörte sich das mit dem Griechisch schon besser an. Außerdem war da natürlich noch die Sache, dass seine Tochter scheinbar voll entflammt für diese wandelnde Bibliothek war. "Schön, meine Kleine. Wenn du mir versprichst keine Lyrik zu Liebe oder Leidenschaft durchzugehen, wenn ich in Hörweite bin! Davon bekommt ein Vater Bauschmerzen. Versprichst du das? Dann wollen wir versuchen ihn zu ersteigern."


    Unglücklicherweise war das hier ja kein Wettbewerb, wobei es darum ging als erste den Festbetrag zu nennen, weshalb Victor nicht versprechen konnte, den Sklaven auf jeden Fall zu erwerben. Aber wenn er seiner Tochter damit eine Freude machen konnte, war die Schmerzgrenze bei dem Senator recht hoch, was das Limit für das Mitbieten anging.
    "1000 Sesterzen!"

  • Natürlich konnte ich das versprechen. Und als mein Pappili dann 1000 Sesterzen auf den Sklaven bot, färbten sich meine Wangen vor Freude rot und mit einem quietschen, das ich nicht ganz unterdrücken konnte, herzte ich ihn und drückte meine Lippen auf seine Wange. Es hatte sein gutes ein "leicht" verwöhntes Töchterchen eines Senators zu sein.


    Aber weißt du Pappili, Sappho ist wichtig. Sie wurde unter anderem zum Vorbild des Horaz. Und auch Catull war von ihr und ihrer ausdrucksstarkenSprache begeistert, er zitiert sie sogar. Und Platon nennt sie die 10. Muse. Und sind dies nicht alles berühmte schlaue Köpfe, die nur recht haben können?


    Versuchte ich mich da gerade rauszureden, weil ich die Gedichte von Sappho kannte? Nun gut, nur einige... Aber sie waren voller Posie und wunderbare Bilder zogen vor meinem inneren Auge auf, wenn ich mich mit Sapphos Werken beschäftigte. Ich glaube ein Mann, hätte nicht so schöne Worte finden können.

  • Zitat

    Also konntest du das Haus in Ostia von dem du erzähltest verkaufen? Ich freue mich für dich. Freundlich lächelte das Blondchen. Doch als Varus ihr Otternasen anbot, verzog sich ihre herzoges Antlitz kurzweilig zu einer Grimasse.
    Äh nein danke... ich bevorzuge dann doch eher Honig oder Trauben..
    Dann lauschte sie, was die anderen zu erzählen hatten. Aculeo neben ihr bot erneut auf den Sklaven, der sich zwar nicht als Rhetoriker, jedoch als belesen herausstellte. Nicht jeder kannte Sappho (Als stolze Römerin mit griechischen Wurzeln und in Griechenland aufgewachsen, kannte man natürlich Sappho)
    Da vernahm sie eine bekannte Stimme. Massa - er bot stolze 700 Sesterzen auf den dürren Sklaven. Mit einem Schmunzeln wartete sie weiter ab was geschah. Bisher fand Stella es spannend.


    "Ja es hat sich einiges getan in den letzten Tagen. Danke für deine Glückwünsche und wie war es bei dir nach der Cena?"


    Als sie und auch Aculeo die angebotenen Otternasen ausschlug zuckte er mit den Schulter


    "Ja Honig und Trauben sind auch gut... aber ich finde auf den Sklavenmarkt passt wenn dann eher was deftiges. Wobei ich sagen muss diese sind nicht besonders gut. Sind überhaupt nicht kross und auch gerade so durch."


    Er beugte sich wieder zu dem Hündchen runter und gab ihm die restlichen Nasen. Wuschelte ihm dann nochmal durchs Fell und widmete sich wieder der Auktion.



    Aculeo verabschiedete sich und auch wenn Varus die Anspielung jetzt etwas unpassend fand sprach er ihm ein freundliches
    "Vale bis zum nächsten mal am Vogelschrein!", hinterher.


    Auculeo bot 750 Sesterzen aber gleich im nächsten Moment kam aus einer anderen Richtung, der Senator, ein neues Gebot.
    1000 Sesterzen... Varus hatte sich ein Limit gesetzt welches mit Aculeos Gebot bereits erreicht war. 1000 Sesterzen war da schon sehr weit drüber. Er drehte sich wieder zu Stella
    "Ich glaube ich bin raus... wie ist es mit dir?"

  • Sie verabschiedete Aculeo genauso freundlich wie er sich von ihr. Auch wenn sie nicht so ganz verstand, wieso er so plötzlich ging.
    Dann wand sie sich wieder Varus zu.
    Massa hat sich noch entschuldigt bei mir... jetzt ist er leider abgereist wieder. Ich hätte ihn gerne begleitet und dabei etwas von Italien gesehen.
    Sie pustete sich eine Locke aus dem Gesicht und vernahm mit staunen von einem unbekannten Mann - Senator verbesserte sie sich selbst - die ungeheure Summe von 1000 Sesterzen. Hatte sie sich verhört? Nein.. das Getuschel der herumstehenden Leute bewies das es stimmte.
    1000 Sesterzen für diesen Sklaven - das war mehr, als Stella gedacht hatte, was der Sklave einbringen würde.


    Ich wollte gar nicht bieten Helvetius Varus. Ich bin nur aus neugierde hier...Wieso denn auch. Ich habe 3 Sklaven die mir gehören. Das reicht mir erstmal. In der Casa Cecimus gibt es genug.

  • "Na ich denke mal die Classis wird sehr viel zu tun haben im Moment", versuchte er die Abreise zu erklären.


    Er bedeutete den Jungen etwas weniger zu wedeln als sie sich die Locke aus dem Haar pustete.


    "Ja in der Casa Helvetia gibt es auch genug und ich selber habe bisher noch gar keinen und auch keinen gebraucht. Nur eine Haushälterin die sich ein wenig um mich kümmert. Aber ich hab mir ja ein eigenes Haus gekauft und da braucht es Personal. Ist deine Neugierde denn gedeckt? Ich denke der Sieger steht fest."

  • Der Junge stammelte auf der Bühne ein Gedicht zusammen, versuchte auf die Fragen zu antworten. Er tat Axilla wirklich ausgesprochen leid. Die Gebote kamen, fünfhundert, siebenhundert... schließlich tausend Sesterzen. Sehr viel Geld für einen gerade Mal siebzehn Jahre alten Sklaven, der einem Lehrer gehört hatte. Aber er war gebildet, er war gehorsam. Er war etwas jünger als Axilla, aber nicht sehr viel.
    Sie biss sich auf der Unterlippe herum. Imperiosus würde sie für verrückt erklären, wenn sie den Sklaven zu kaufen versuchte. Sie brauchte ihn nicht einmal wirklich. Atticus war noch viel zu klein, als dass er einen Lehrer brauchte. Er konnte gerade mal laufen und kaum mehr als fünf Worte sprechen, noch nicht einmal zusammenhängende Sätze, auch wenn das sicher bald kommen würde. Was also sollte sie da mit einem Lehrer für Kinder? Andererseits hätte sie dann jemanden zum reden. Jemanden in ihrem Alter, mit dem sie einfach auch ihre Sorgen teilen konnte. Einen Verbündeten. Vielleicht.
    Sie biss so sehr auf ihrer Unterlippe herum, dass sie den metallischen Geschmack von Blut wahrnahm. Ihr Blick fiel wieder auf den Hund, der hier brav unter den Menschen saß. Axilla nahm Hunde meistens als im Dreck wühlende Streuner hier in der Stadt war. Die meisten, die nicht irgendwo angekettet waren, waren verhungerte Tiere, denen man nicht zu nahe kommen sollte, die die Müllberge nach fressbarem durchsuchten und sich auch gegenseitig mal an die Gurgel gingen und auch töteten aus lauter Hunger, sofern sie nicht vorher von der armen Bevölkerung der Stadt selbst gejagt und gebraten wurden. Und wenn ein ungewolltes Kind noch blutig und schreiend auf einem dieser Müllhaufen ausgesetzt wurde, waren es nicht selten die Hunde, die das Problem dann für den Hausherrn, der das neue Maul unter seinem Haus nicht wollte, lösten, ehe jemand anderes das Kind finden konnte. Elende und gefährliche Tiere waren diese Hunde. Aber dieser hier, der war brav, saß ruhig da, zuckte höchstens mal zurück, wenn ihm jemand zu nahe kam, schien aber ganz und gar nicht aggressiv zu sein. Vielleicht konnte er ja auch ein paar Hunde für die Casa Pompeia abrichten? Einen Wachhund vielleicht, der ihrem Haus etwas mehr Sicherheit noch geben würde? Und vielleicht war dieser Hund hier auch brav genug für Atticus, so dass ihr Sohn Tiere ein wenig näher kennen lernen konnte. Leider hatten sie in der Casa außer den Papageien, die Vala ihr zur Hochzeit hatte überbringen lassen, keine Tiere, und die beiden Vögel waren garstige und mitunter recht laute Tiere. Ein Hund war da... männlicher, und damit besser für ihren Sohn.


    Sie zögerte, rang mit ihren Händen, sah fragend zu Malachi. Der hatte natürlich wie immer keine Antwort für sie. Schweigsamer Schatten, und in solchen Fällen keine Hilfe. Es war so teuer! Und im Gegensatz zu ihrem Mann hatte Axilla kein so großes Vermögen. Immerhin war die Vermischung von Vermögenswerten von Mann und Frau nicht nur verpönt, sondern auch verboten.
    Sie würde gegen einen Senator bieten müssen. Auch noch einen Octavier. Axilla konnte sich keine neuen Feinde leisten, sie hatte so schon so viele. Wenn das wieder ein Decimer gewesen wäre oder der Terentier, da hätte sie nicht einmal überlegen. Da hätte sie schon aus Trotz mitgeboten, und sei es nur, um das Gebot in die Höhe zu treiben. Aber mit den Octaviern hatte sie noch keinen Streit bislang. Axilla war sich auch nicht sicher, welcher der Octavier ebenso wie ihr Mann Klient von Salinator war. War das Senator Octavius Macer oder Senator Octavius Victor? Und wenn, welcher von beiden war der da hinten? Axilla hatte nur grob die Standesabzeichen sehen können, aber so gut kannte sie weder die Senatorenschaft noch die Octavier.
    Bei den Octaviern hatte der Sklave es sicher auch nicht schlecht. Die Gens war wohl situiert, dort hatte er sicher auch besseres zu tun als bei ihr. Hatten die Octavier irgendwelche Kinder? Egal, dort ging es ihm sicher auch gut, die Octavier galten nicht als grausam. Auf der anderen Seite....
    “Eintausendzweihundertundfünfzig Sesterzen“, hörte sie sich selbst sagen. Verdammt viel Geld für einen nicht wirklich dringend gebrauchten Sklaven, aber... trotzdem glaubte Axilla, dass es richtig war.

  • Zitat

    Original von Octavia Nasica
    [...]
    Aber weißt du Pappili, Sappho ist wichtig. Sie wurde unter anderem zum Vorbild des Horaz. Und auch Catull war von ihr und ihrer ausdrucksstarkenSprache begeistert, er zitiert sie sogar. Und Platon nennt sie die 10. Muse. Und sind dies nicht alles berühmte schlaue Köpfe, die nur recht haben können?
    [...]


    Bei den Worten seiner Tochter blieb Victor gar nichts anderes übrig, als heftig zu schmunzeln. So entschlossen wie sie ihre scheinbare Lieblingsdichterin verteidigte, hatte das etwas sehr niedliches an sich. So schüttelte er auch nur sanft den Kopf und legte Nasica eine Hand auf die Schulter. "Ich will gar nicht in Abrede stellen, dass sie eine bedeutende Dichterin war, mein Spatz. Aber heiße Liebesschwüre, auch wenn sie von überragender literarischer Bedeutung sind, hört kein besorgter Vater gerne aus dem Mund seiner kleinen Tochter." Und da war es eigentlich auch egal, wie klein die Tochter wirklich war. Für Victor würde Nasica immer sein kleiner Liebling bleiben.


    Unterdessen trennte sich bei den Bietern die Spreu vom Weizen, zumindest was die Größe des Geldbeutels anging und nachdem die Dame, die schon zuvor Fragen gestellt hatte, nun als bisher einzige noch weiter gegen Victor bot, schien es auf ein Duell hinaus zu laufen. Einen Moment lang überlegte der Senator, ob er im vernünftigen Maße den Preis steigern sollte, aber seine Tochter wollte den Sklaven ja zu gerne, da war ein deutliches Zeichen notwendig. Hoffentlich würde sich nicht in der letzten Sekunde noch ein bisher völlig unbekannter Bieter dazwischen drängeln.


    "2000 Sesterzen!"

  • Zweitausend Sesterzen, das war nicht mehr vernünftig. Axilla blickte zu dem Octavier und nickte ganz leicht anerkennend, aber erkennbar. Ihr Geldbeutel ließ zwar durchaus zu, da noch weiter zu bieten, allerdings wäre das dann doch wirklich etwas übertrieben. Sie brauchte den Sklaven nicht dringend, und bis Atticus in einem entsprechenden Alter wäre, würde sich sicher ein Lehrer finden. Sie blickte dennoch noch einmal leicht bedauernd zu dem Sklaven. Irgendwie hätte sie ihn schon gerne gehabt, aber so war es auch gut.
    Als der Sklavenhändler zu ihr rüberschaute, schüttelte sie den Kopf zum Zeichen, dass sie kein weiteres Gebot abgeben würde.

  • Aias schaute einfach nur zwischen den beiden Bietern hin und her. Für ihn waren es ein wohlhabender Römer von hohem Rang, wohl ein senator und eine wohlhabende Römerin. Die Beträge die sie nannten kannte er nur aus Träumen.... geträumt in einer schlichten Ein-Zimmer Wohung ohne Balkon. Sollte er jetzt beten? Nein, stattdessen dachte er an Theodosius und das was er immer gesagt hatte: Eines Tages wirst du es besser haben. Das stimmte bestimmt! Ein Lehrer konnte sich einfach nicht irren. Oder?

  • Zweitausend Sesterzen nicht übel, die Klienten des Senators konnten sich glücklich schätzen, jemanden zu haben, der so vermögend war. Titus hätte es sich auch leisten können, immerhin erwirtschaften seine Betriebe wöchentlich genug Sesterzen. Die Leute hier hätten bestimmt dumm aus der Wäsche gekuckt, wenn ein Notarius Zweitausendfünfhundert Sesterzen als Angebot abgegeben hätte. Aber da Titus sowieso keinen Sklaven brauchte, da die Familie Decima ausreichend von denen besaß, ging er von dannen Richtung Casa.

  • Die Gebote kamen, und Titus war sehr erfreut. War wohl doch nicht das allerschlechteste, noch in dieser miefigen Stadt festzusitzen, zumindest sein Geldbeutel freute sich gerade sehr. Er selbst hatte den Sklaven doch deutlich günstiger erhalten. 500, 700, 1000! So musste das gehen. Schade, dass die Frau des Procurators nicht noch ein wenig höher gehen wollte, das hätte dem Senator sicher noch ein paar Sesterzen mehr aus der Tasche gekitzelt. Aber sie schüttelte den Kopf und auch sonst bot niemand mehr. 2000 war auch wirklich ein stolzer Preis.
    “Verkauft an den Senator Octavius für 2000 Sesterzen“ winkte er den Mann auch näher zu sich heran. “Soll der Sklave zu deiner Villa geliefert werden oder möchtest du ihn gleich mitnehmen? Oh, und ich bräuchte dann dein Siegel auf dieser Wachstafel, damit mein Bote bei deinem Haus das Geld abholen kann. Natürlich nahm Titus nicht an, dass irgendjemand mit so viel Geld durch die Gegend rennen würde. Jeder, der mehr als ein paar Sesterzen mitnahm, war wahnsinnig und gefundenes Fressen für Beutelschneider.


    Sim-Off:

    An Staatskasse II

  • Ha! Irgendwie löste es ja immer ein unbestimmtes Glücksgefühl aus, wenn man bei einer Auktion den Zuschlag erhielt. Hier und Heute wurde dieses Gefühl bei Victor noch dadurch verstärkt, dass er seinem Spatz einen Gefallen erweisen konnte. Der Gefallen an sich hatte zwar einen stolzen Preis, aber er war noch nicht so schwindelerregend, dass er sich am nächsten Morgen darüber ärgern würde. Kurz blickte der Octavier noch mit einem Grinsen zu seiner Tochter. "Ich glaube, dass hat Pappili wohl ganz gut hinbekommen. Gibt es dafür einen Kuss?"


    Im Anschluss ging Victor in Begleitung seiner Tochter nach vorne, hielt aber unterwegs bei der Frau, die so kräftig gegen ihn geboten hatte, an und hob zum Gruße eine Hand. "Salve, ich hoffe ihr seid nicht zu enttäuscht, dass ich euch dieses Angebot weggeschnappt habe? Die Dame hier," Victor legte beide Hände auf die Schultern von Nasica. "wollte ihn aber gar zu gerne haben."


    Nach dem kurzen Plausch drückte der Senator dann aber endlich sein Siegel in die Wachstafel bei Titus Tranquillus und legte den Kopf schief. "Öhm, was meinst du Nasica. Gleich mitnehmen oder liefern lassen?" So aus der Nähe musterte Victor seinen Neuerwerb auch noch mal genauer. Viel fülliger sah er aber auch von näher dran nicht aus. Allerdings ging es ja bei seinem Kauf auch nicht darum, was dran sondern was drin ist, im Sklaven.


    Sim-Off:

    überwiesen

  • 2000 Sesterzen Aias stockte nun wirklich der Atem. Bei allen Göttern... Bona Dea oder sonstwem... Würde es nicht Theodosius stolz machen? Banu, satt und zufrieden, fiepte noch immer im Publikum. Doch Aias konnte nur einfach auf den Mann schauen, der ihn erworben hatte. Erworben. Wie seltsam das klang! Er war immer nur 'Aias' gewesen. Der Mensch, der zu Theodosius gehört hatte. Und nun? "Möchtest du ihn gleich mitnehmen?" Er schluckte. Du wirst es eines Tages besser haben...... Es war noch immer in seinem Kopf. Er kannte nichts von diesem Mann und der jungen Dame neben ihm, auf deren Schultern er seine Hände gelegt hatte. War er wirklich ein hochgestellter Römer? Natürlich! Er atmete neuerlich tief ein. 2000 Sesterzen. Man hätte nach Alexandria reisen können, für solch eine Summe.

  • “Wenn ich jetzt 'ja' sage, überlegst du es dir dann noch einmal?“ fragte Axilla mit ihrem charmantesten Lächeln, als der Octavier sie ansprach. Natürlich war das ein Scherz und in ihrer Tonlage auch deutlich als solcher erkennbar, aber die Vorlage war zu gut, um sie ganz ungenutzt verstreichen zu lassen. “Ich hoffe, die junge Dame hat ihre Freude an dem Sklaven. Es war immerhin ein sehr stattlicher Preis. Ich fürchte, zu viel, um ihn vor meiner Familie rechtfertigen zu können.“ Gut, Axilla musste sich vor niemandem rechtfertigen und hätte auch noch höher gehen können. Aber so dringend wollte sie dem Sklaven dann auch nicht helfen. Und darüber hinaus hatte sie noch immer das Gefühl, dass es auch nicht recht war, wieder jemanden so nahe an sich heranzulassen wie Leander damals. Eine Sache, die sie aber hätte zulassen müssen, um das zu bekommen, was sie wollte.
    “Und falls du es nicht bemerkt haben solltest, ich glaube, du hast auch gleich einen Hund mit erstanden.“ Axilla deutete mit einem Finger in Richtung der Promenadenmischung. “Wenn mich nicht alles täuscht, gehört er zu dem Jungen.“ Vielleicht brachte der kleine Hinweis den Senator ja dazu, in einer Geste des Großmutes das Tier dem Sklaven zu gestatten.


    Allerdings war der Senator auch gleich wieder mit der Kaufabwicklung beschäftigt, und Axilla wollte auch ganz sicher nicht aufdringlich sein und sich in Dinge einmischen, die sie da nichts angingen. Der Octavier schien auch mit seiner... Tochter? Nichte? Axilla hatte keine Ahnung, auf jeden Fall schien er sich auch eher ihr widmen zu wollen, und Axilla hatte da auch nichts dagegen. Aufdrängen lag nicht in ihrer Natur. Zumindest nicht diese Art.

  • Mein Gebot, lächerlich gegenüber dem, was der Mann unweit von mir geboten hatte. Ein Senator allem Anschein nach. 2000 Sesterzen, die der Sklave nicht wert war. In meinen Augen nicht wert war. Er hätte wahrscheinlich noch mehr geboten um dem Wunsch seiner Tochter zu entsprechen.


    Die Frau die weiter vorn stand war mir zu bekannt. Iunia Axilla . Was saß denn da herum. War das der Hund , der was mit dem Sklaven da oben zu tun hatte? Ein schneller Griff in den Nacken des Tieres. Ein erschrockenes Jaulen. Er zappelte einen Augenblick, bis ich die handvoll in der Armbeuge hatte. Mit dem Hund auf dem Arm blieb ich neben der Tochter des Senators stehen.
    "Salve. Der gehört dann wohl zum Kauf dazu junge Domina." Den Schrecken hatte der Hund gut verdaut. Er saß ruhig und ließ sich im Nacken kraulen. " Salve, Iunia Axilla." Eine Begrüßung war immer angebracht und vollkommen Werte frei.

  • Vor der Bühne war man nun ins Gespräch gekommen und Aias schaute einfach nur zu. Was hätte er auch sagen können oder sollen? Immer wieder spähte er zu dem edlen, etwas älteren Herrn hinüber, der ihn ersteigert hatte. Wenn hohe Geldsummen auch immer zu den Träumen von Theodosius und ihm gehört hatten, so gehörte ein Wechsel des Besitzers nicht dazu und gedanklich hing er immer noch an seinem alten, väterlichen Freund. Und nun? Gleich mitnehmen oder liefern lassen? Es hörte sich an wie bei einem schnellen Imbiss bei Duria. Nun war er fassungslos und lauschte, was die Herren und Damen sich zu sagen hatten. Offenbar waren die Gespräche auf den Hund gekommen und sofort haftete Aias Blick auf Banu, der -das Warten anscheinend leid- Anstalten machte, wieder mit dem Kläffen anzufangen.


    Doch dazu kam es nicht. Einer der Herren hatte ihm im Nacken gepackt, sodass der Hund jaulte und sich im nächsten Moment auf dem Arm des Römers wieder fand. Alarmiert schreckte Aias zusammen und hob eine Hand. “Banu!“, platzte es aus ihm heraus und er bestätigte somit die Vermutung der Dame und des Herrn. “Bitte tu ihm nicht weh, Herr, das ist doch mein Hund!“ Er war schon fast versucht von dem Podest herunter zu springen, hatte auch schon den Ansatz dazu getätigt, doch er besann sich eines Besseren und blieb stehen, denn der Hund zeigte eindeutig, dass es ihm auf dem Arm des Herrn nicht sonderlich schlecht gefiel. Flehend blickte er dann zu seinem neuen Besitzer und dessen Tochter hinüber. "Darf ich ihn behalten, bitte? Er wüsste doch sonst gar nicht, wohin! Vielleicht war es ein Fehler, nun den Mund aufzutun, um als erste Tat vor seinem neuen Herrn das Betteln anzufangen, doch es war Aias nun einmal derartig wichtig, dass es ihn nicht scherte, dass er die situationsangemessene Schicklichkeit einfach fahren ließ.



    Sim-Off:

    Irgendwie ist meine Signatur weg -.^ Hat bestimmt der Hund gefressen. :D

  • Einen Kuß nur? Ich hätte meinen Pappili mit Küßchen zudecken können, so stolz war ich auf ihn. Ich dachte wieder einmal das ich den weltbesten Pappili hatte. Aber das dachte - glaub ich - jedes Kind von seinem Pappili.


    Wir traten näher heran und mein Vater unterhielt sich noch mit einer Römerin, die ebenfalls sehr hoch geboten hatte. Ich nickte ihr freundlich zu und streckte ihr meine Hand entgegen.
    Als diese die Sprache auf den Hund brachte, nickte ich. In der Casa meines Vaters ist bestimmt Platz für einen kleinen Hund. Damit hatte ich beschlossen, ihn mitzunehmen. Mochte ich doch Tiere sehr. Und dieser kleine Wuschelhund sah einfach zu liebenswürdig aus.
    Kaum hatte ich die Worte über die Lippen gebracht, nahm einer der umstehenden Männer - an seiner Kleidung erkannte ich ihn als Centurio der Classis - den Hund hoch.
    Ich streckte die Hände aus, um den Hund gleich an mich zu nehmen. Zwar würde ich hinterher ein langes Bad benötigen, doch wenn der Hund dazu gehörte, wollte ich ihn haben.


    Wir nehmen ihn gleich mit... nicht war Pappili? Ich hatte Banu - so hieß der Hund also - auf dem Arm und kraulte ihn, während ich hinauf schaute zu dem Sklaven.
    Beide brauchen dringend ein Bad und was zu essen... und der Sklave eine andere Tunika. Der Fetzen ist keinem Servus eines Octaviers würdig. Wie nannte dich eigentlich dein Besitzer? Wand ich mich an den Sklaven.

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