[Castra Aestiva Legionum Seditiosorum Verona] Das Hauptlager der Rebellen bei Verona

  • Nanu, das hätte jetzt zu den Dingen gehört, die er gerne auf seine Frage hin erfahren hätte. Und nicht nur auf eine Nachfrage hin. Ein kleiner Rüffel sollte folgen, aber zuerst wollte er eventuelle Befürchtungen entkräften.
    "Allen vorhanden Einschätzungen nach haben wir eine leichte Übermacht. Nichts komfortables, aber ausreichend. Sowas würde ich übrigens in Zukunft gerne sofort erfahren, wenn ich nach der Stimmung der Truppe fahre."
    So ganz sicher war das nicht, es konnte immernoch sein, dass ihnen Informationen fehlten. Oder der Feind die Truppen überbesetzt hatte. Aber es hatte keinen Sinn den Soldaten den Gegner stark zu malen. Das würde irhe Phantasie wohl von allein besorgen, wie Licinus befürchtete. Seine Aufgabe war es dafür zu sorgen, dass die Laune oben blieb. Und ebenso war es die des optios.
    "Sag den Männern, dass es gut aussieht. Außerdem werden wir taktische Vorteile durch das Gelände haben. Höhere Postition, eventuell ein Fluss. Was man sich nur wünschen kann."
    Er grinßte kurz schief und fügte sofort wieder ernst geworden hinzu:
    "Alles, was man sich wünschen kann."

  • Fontinalis spitzte leicht seine Lippen und nickte, sowas hatte er sich schon gedacht.
    Besonders die Hügel hatten es ihm angetan.
    Die zurechtweisung des Centurios die nebenbei geschah komentierte der Optio. Ich habe verstanden Centurio
    Dann kam Fontinalis eine weitere Idee.
    Mein Centurio, was machen wir mit dem Frischfleisch wenn es zum Kampf kommt, wovon auszugehen ist.

  • Nachdem die großen Befehle ausgegangen waren, dass es noch im Morgengrauen des nächsten Tages losgehen würde um Vicetia im besten Falle noch vor dem Feind zu nehmen, hatte sich natürlich der Großteil des organisierenden Stabes auf den Abmarsch gestürzt... ein kleinerer, wenn auch nicht unwichtiger Teil bereitete das große Opfer vor, das am Abend noch dargebracht werden sollte.
    Hatte die Gegend von Verona bisher ohnehin schon stark unter der Last des zu versorgenden Riesenheeres geächzt, so wurde der Gegen zum Schloss noch einmal einiges abgetrotzt: einige Ochsenkarren zum Transport gewisser Feldartillerie und anderer schwererer Teile die man bei Vicetia nicht bauen konnte noch wollte.
    Am schwersten kam aber das Auftreiben geeigneter Tiere in Frage.. die meisten und schlauesten Bauern hatten einen Teil ihrer Tiere vor dem Eintreffen der Heere in Sicherheit gebracht, was die Anzahl der roten verfügbaren deutlich verringerte... letztlich waren es doch rund vierzig Tiere, die man im Namen des Annaeus Modestus und des Flaminius Cilo aufgetrieben hatte, teilweise durch halbgare Drohungen und teilweise durch sündhaft viel Geld erstanden.


    Nachdem man also einen Großteil des Lagers abgebaut hatte, wurden sämtliche Teile des Heeres, von den Wachen und einigen unumgänglich Abwesenden mal abgesehen, zum Opferplatz gerufen... immerhin mehr als zwanzigtausend Mann alleine vom Heer.
    Vala selbst kam dieses Mal in den Genuss, nurmehr andächtig lauschender Beobachter zu sein, während Flaminius Cilo und Annaeus Modestus die Opferherrn mimten. Er verfolgte recht gespannt, wie würdevoll und routiniert der ältere der beiden Legaten die rituelle Reinigung über sich ergehen ließ, ganz der Staatsmann und Repräsentant einer Idee. Die Toga, die der Flaminier trug war so gleißend weiß, dass Vala sich fragte wieviel man bei Loki in eine solche Weiße investieren musste... und wie der Legat das Ding in Verona erstanden hatte. WENN er es denn erstanden hatte. Das Gedudel der Musikanten (immerhin neunmal so viele wie bei seinem Opfer, der Flaminier machte hier keine halben Sachen: nichts wurde improvisiert, alles was man zum Opfer heranziehen mochte wurde auch herangezogen) hörte Vala schon gar nicht mehr. Ob dies nun an der Routine lag oder die Bläser und Pfeifer ihn einfach taubgedudelt hatten konnte er nicht sagen.. und wollte er auch gar nicht wissen.


    Der Opferraum selbst strafte die Improvisation der achten Legion zu Ehren von Mercurio nach der Alpenquerung als absolut lächerlich ab: war der aus dem Nichts aus Holz hochgezogene Raum noch klassisch arm an Verzierungen stand die große Statue des Mars (mit Dank verliehen aus Verona) in einem Meer aus Geschenken, die von den Soldaten des Rebellenheeres schon in den vergangenen Tagen dargebracht wurden. Alleine an kleinen selbstgeschnitzten Statuetten befand sich eine kleine Armee um das überdimensional große Standbild des Kriegsgottes, den die Griechen Ares, die Römer Mars und die Germanen Teiwaz nannten. Alleine dieser eine Raum würde jedem klar machen wem die Stadt neben der Stadt geweiht war: Mars. Mars. Mars. Und nebenbei noch Mars... ab und zu dem Mars. Und dann auch noch Mars. Und Mars. Nicht zu vergessen: dem Mars. Und bei seltenen Gelegenheiten auch ausnahmsweise mal dem Mars. Und sowieso: Mars.
    Vala hatte während der Vorbereitungen eine kleine Statue des Herkules entdeckt.. wohl weil jemand sie für eine des Mars gehalten hatte.


    Mit betont würdevoller Betonungslosigkeit verfolgte Vala wie der ältere Legat den Kriegsgott anrief.. mit seiner tiefen Bassstimme den Gott anrief (überraschenderweise in mehreren Namen, wohl um der multikulturellen Zusammensetzung des Heeres Rechnung zu tragen) und ihn als Vater Roms, aller Soldaten aller Ränge pries, und den großen Vater Mars demütigst um seinen Beistand und seinen Schutz bat. Er, im Angesicht des Mars nur ein ebenso kleiner Mensch wie jeder andere im Heer auch, bete imständigst um Beistand des Kriegsgottes, da kein einziger von ihnen frei sein von Zweifeln in dieser für Rom und das Imperium schweren Zeit. Er bat um Beistand im dem Moment, in dem sich Brüder und Söhne Roms auf dem Feld gegenüberstehen um die für Rom gerechte Sache zu verteidigen... oder sie (wie im Falle der Männer des Laberius, da gab es nicht den Hauch eines Zweifels dran) in den Staub zu treten.
    Der Flaminier schaffte es mit seinem Auftreten sofort, Vala vollkommen einzulullen.. der Mann war ohne jeden Zweifel ein Routinier. Der Weihrauch, der manigfaltig in die Luft geblasen wurde tat sein übriges dazu Valas Wahrnehmung zu entrücken. Ob das jetzt an den Nebelschwaden lag oder am dadurch entstehenden Sauerstoffmangel (den Vala nicht kannte, ihm wurde einfach nur schwindelig) mochte er nicht einschätzen können. Es bestand ebenso kein Zweifel daran, dass man hier quasi alles in die Waagschale warf was man hatte: nur die klamme Kasse des Heeres verhinderte, dass man vollkommen überdrehte.
    Nach dem Weihrauch folgten die Opferplätzchen, von den tausenden Contubernien des Heeres gestiftet... ebenso wie von den Bewohnern der Stadt Verona. Die waren erstens in Person ihrer wichtigsten Würdenträger ebenfalls anwesend... und hatten auch ein nicht geringes Interesse daran, dass man eben ihre Interessen im Olymp ebenfalls nicht vergaß: man hatte große Angst davor nach einer Niederlage des Heeres der Bevölkerung Pataviums ins Grab zu folgen.
    Was nun soviel war, dass man nicht nur eine Opferschale vor dem Heer an Mars-Figürchen postiert hatte, sondern derer drei. Dem Weihrauch war die Bitte um Beistand in der Schlacht gefolgt, der Klassiker der Wünsche an Mars. Den Keksen folgte die Bitte um Einsicht für ihre Gegner, auf dass sie schnell einsähen, welchem gefährlichen Irrtum sie aufsäßen und wie sie Rom gefährdeten. Dann folgte der Wein, mit dem als Zielwasser-Äquivalent die Bitte um sicher geführte Schwerter, haltende Schilde und eisernen Willen einherging, der die Männer in der Schlacht von jedem Zweifel befreien sollte ihren Mann gegen jene zu stehen, die Roma und ihre Verbündeten mit Schande und Niedertracht befleckten.. selbst wenn diese einst Brüder gewesen waren. Als letztes kam der Kuchen (wieder u.a. von ehrlichen und genuin besorgten Müttern Veronas gebacken, die sich um die Zukunft der Stadt und ihrer Kinder sorgten), mit welchem eine etwas unorthodoxe Bitte einherging: man bat um Vergebung, am morgigen Tage um der gerechten Sache wegen das Schwert gegen Männer zu erheben. Man bat um Vergebung, das Blut von Brüdern, Vätern und Söhnen Roms zu vergießen. Man bat um Vergebung einer gerechten Sache unschuldige Männer zu opfern, die einfach nur das Pech hatten in Legionen zu dienen die Männern dienten welche es sich auf die Standarten geschrieben hatten Roms Ehre mit Füßen zu treten. Und da ließ der ältere Legat garkeinen Zweifel dran: die waren schuld. Sie hätten dem Rest des Reichs den Bürgerkrieg aufgezwungen, sie hätten sich entschlossen Blut zu vergießen um den Tyrannen zu stützen der das Andenken aller Principes vor ihm besudelte, und sie hätten als Manifestum ihrer wahren Absicht Patavium dem Erdboden niedergemacht.
    Vala war von diesen Worten derart eingelullt, dass er beinahe nicht mitbekam, dass der Flaminier diese Worte wohl vor allem an seinen Stab richtete... und weniger, wenn doch auch an den Gott, der ohnehin das alles wahrscheinlich wusste.


    Das Voropfer war nach diesen wichtigen Worten getan, und die beiden Legati führten den Rest der honorablen Teilnehmer aus Heer und Volk aus dem Raum heraus, wo sie mehr als fünfundzwanzigtausend Augenpaare (es waren nicht wenige Bewohner Veronas selbst erschienen) erwarteten. Mit einem Stich nahm Vala wahr, wie der Flaminier nicht einmal den Mund aufmachen musste um für vollkommene Stille zu sorgen: er zuckte einfach einmal knapp mit der Hand, und schon war Ruhe im Karton.
    Ganz der Souverän schritt der Flaminier nach der erneuten rituellen Reinigung zu den Opfertieren, welche vor dem hölzernen Bau in vier Reihen festgebunden waren... jedes würde seinen eigenen Victimarius bekommen, auch dort hatte man sich nicht lumpen lassen. Die Tiere selbst waren meist rötlicher (oft auch nur angedeuteter, aber mit etwas Fantasie durchaus als rötlich zu betrachtender) Farbe gewesen.. und wo es nicht allzu offensichtlich war, hatte man einfach nachgeholfen. Jedes Tier, so es Hörner besaß (man hatte eine ganze Bandbreite herbeigeschafft, zwei Reiter einer Ala hatten es sogar fertig gebracht einen Wolf in den höheren Hügeln nahe der Alpen zu fangen), war an diesen vergoldet (was für eine Diskussion mit den Kassenwarten des Heeres!).. ansonsten hatte man den Tieren den klassischen Opferschmuck angedeihen lassen. Es sollte... es MUSSTE einfach alles stimmen, zu wichtig war dies Opfer.


    Wieder erhob der Flaminier die Stimme, und stimmte sowohl den Gott als auch die versammelte Menschenmasse auf das Opfer ein: Mars sei man untertan, und nur Mars würde ihnen in dieser schweren Zeit helfen können... Mars würde es sein, der ihnen den Sieg schenkt... oder ihn verweigert. Mars, Mars... und nochmals Mars. Hätte der Flaminier es nicht bis zur Perfektion heraus gehabt, jede noch so seltsame Phrase durch seine Stimme in absolut höchste Würden zu verfrachten, man hätte wohl den einen oder anderen Moment der Verzweiflung raushören können. Konnte man aber nicht: der alte Legat war ein Vollprofi, das hier war nicht das erste größere Gespräch mit dem Kriegsgott.
    Die Tiere und DIE Opfermesser wurden feierlich geweiht, erste schließlich mit Mola Salsa bestrichen und für den kritischen Punkt des großen Opfers besonders festgehalten.
    "Agone?", fragte symbolisch für alle der Hauptschlächter, der das größte und stattlichste Tier zu schlachten hatte. Der Flaminier war kein Idiot, er wusste um die Wichtigkeit dieses Moments... weshalb er ihn einen Moment lang ausreizte, in der die gesamte Masse die Luft anhalten zu schien. Selbst die Musikanten schienen einen Moment aus dem Takt zu geraten als sie aus den Augenwinkeln das Opfer zu beobachten versuchten.
    Als der alte Flaminius das Kommando gab, atmete nicht nur Vala erleichtert auf, auch wenn sich in ihm immernoch der Knoten der Ungewissheit befand. Ebenso wie viele andere schickte er ein Stoßgebet an... Teiwaz... in welcher er ihn wie damals vor einigen Jahren ebenfalls um Beistand und Führung bat. Das Röhren und Blöken und Blecken und Jammern der Opfertiere bekamen sie gar nicht mit... dazu waren sie schon taub von der gefühlten halben Legion an Musikanten. Aber sehen konnten sie, und das würde wichtig werden wenn man ihnen kundtat, ob das Opfer angenommen worden war...

  • Der Mann konnte Fragen stellen. Die Truppe hatte vermutlich hunderte von Fragen, doch die, die alle stäkrsten auf der Zunge lag war einfach die Frage danach, wie es nun weitergehen solle. Wo sollten sie hin, was sollten sie nun tun? Sie wurden von einem Punkt zum anderen geworfen und hatten einfach keine AUsbildung genossen, die all diese Frage beantworten würde. Thalatio ergriff also das Wort für die Truppe:
    "Optio, wir wissen einfach nicht genau, wie es jetzt weitergeht. Wo sollen wir hin und was erwartet uns?"

  • Da blieb dem Optio fast die Spucke im Hals stecken. Jetzt zeigte sich nin wirklich das es noch Frischlinge waren.
    Das ganze hier ist aufgebaut wie ein Castellum, nur das es Auf und abgebaut werden kann. Und hier sind zwei Legionen untergebracht.
    Der Optio zeigte auf den Boden.
    Seht ihr die Makierung dort. Diese besagt das eure Centurie hier ihre Zelte aufschlagt. Wenn das geschehn ist geht ihr zu eurem Versorgungswagen und holt euch eure Ration Korn. Ihr Kocht was zum Essen. Im Anschluss pflegt ihr eure Ausrüstung. Morgen trettet ihr dort auf dem Campus an, mit euren Waffen, dann werdet ihr in der Handhabung darin geschult. Fontinalis hoffze nun das alles klar war.

  • Nahezu alles Soldaten des Heeres war bei der Zeremonie gewesen. Nur wenige, kaum mehr als 100 Legionäre, vielleicht einige mehr oder weniger, war es nicht möglich gewesen bei der Zeremonie teilzunehmen. Doch anders als man vielleicht denken konnte waren diese über diese Tatsache wesentlich weniger beunruhigt oder verstimmt. Wie durch ein Wunder, naja viel mehr war es ein hochrangiger Centurio der die Einteilungen vorgenommen hatte und in einer anderen Rangfolge Heliodromus oder Sonnenläufer geführt wurde, ging das fast jedem der eingeteilten so. Als sie ihre Posten bezogen und von ihren Kameraden bedauernd wurden nahmen sie es wortlos hin das sie Wache halten mussten und warfen sich nur untereinander Blicke und Zeichen zu.
    Sie alle waren römische Bürger und die meisten im Glauben an die römischen Götter aufgewachsen und erzogen. Es war auch keineswegs so das sie die römischen Götter nicht mehr achteten oder gar verleugneten. Nein sie waren ja keine Spinner wie diese Christen. Doch sie alle waren zur Gemeinde eines anderen Gottes der ebenfalls aus dem Osten kam gestoßen.


    Stumm hielten sie also ihren Dienst ab und hörten nur am Rande einzelne Geräusche und dergleichen vom Opferplatz. Nicht wenige von Ihnen sprachen auch kurze Gebete zu Mars und den anderen aber keiner tat dies mit wahrer Inbrunst oder tiefer Anhängerschaft.


    Vielen Stunden später nachdem alle diese Männer abgelöst worden waren trafen sie sich erneut. Die Sache war wiederrum gut von dem alten Centurio/Sonnenläufer organisiert wurden. Die Wachen die sie sahen und durch das Tor ließen waren Eingeweihte und Symphatisanten die selber kurz davor standen die erste Initiationsstufe als Rabe zu erreichen. Unter den Männern die gingen war auch Lucius Helvetius Corvinus. Der Centurio war in den Rängen der Legion schon recht weit oben. Doch in den Reihen der Anhänger von Mithras war er gerade mal Nymphus/Bräutigam was dem zweiten Initiationsgrad entsprach und das auch noch nicht lange.
    Die Männer trafen sich schließlich in einer tieferen Senke. Es gab zwar ein Mithräum in Verona und die hiesige Gemeinde wurde von einem Perses/Perser geführt immerhin der 5 von 7 Initiationsgraden. Aber es war sehr klein und konnte maximal ein zwei Dutzend Männer aufnehmen. Deshalb hatten sie sich ausnahmsweise einmal hier getroffen unter freiem Himmel. Beim Ritualplatz angekommen legten alle ihre Legionärskleidung ab und trugen darunter recht kurze schwarze Tuniken. Sie vollzogen die vorgeschriebenen Waschungen und Rituale um sich auf die Zeremonie vorzubereiten. Kurze Zeit später begann dann der Heliodromus/Sonnenläufer. Sie konnten sich natürlich weder von der Zahl noch von den Opfertieren mit dem vorangegangenen großen Opfer messen. Doch organisiert durch den Perses aus Verona hatten auch sie einen Stier als Opfertier.


    Dieser stand neben dem klassischen Bildnis Mithras
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    und wartete auf sein Ende.
    Sehr routiniert führte der Heliodromus die Zeremonie durch, sprach die Gebete und opferte schließlich den Stier.
    Die anderen Gläubigen wiederholten in dieser Zeit ständig, schon fast schon in Trance versunken immer wieder das gleiche Gebet.



    Mithras, Herr des Lichtes
    Hilf mir, Vater unserer Väter.
    Lass mich ein guter Führer sein
    auf dass ich keine Schande
    über meine Legion bringe.
    Lass mich mir und meiner
    Familie Ehre bringen und
    deinen Ruhm mehren.


    Mithras, Herr des Lichtes
    Hilf mir, Vater unserer Väter.
    Lass mich ein guter Soldat sein
    auf dass ich kein Unglück
    über meine Legion bringe.
    Lass mich ihr und dir
    Ehre bringen und
    deinen Ruhm mehren.


    Mithras, Herr des Lichtes
    Hilf mir, Vater unserer Väter.
    Nimm dieses und jedes weitere
    unserer Opfer damit wir
    kein Unglück über unsere
    Legion bringen.


    Nachdem der Heliodromus fertig war mit der rituellen Tötung des Stieres und aus den Eingeweiden gute Vorzeichen gelesen hatte, hatten andere das Blut des Stieres aufgefangen und dieses in dem Rauch von Weihrauch gehalten.
    Schließlich nahm der Sonnenläufer den großen Kelch mit dem Blut und ging auf die Betenden zu.


    Jeden Einzelnen in der Reihenfolge ihrer Initiationsstufen ließ er aufstehen und seinen Oberkörper entblößen. Er tunkte seinen Daumen in das noch warme Blut. Anschließend tippte er dem Gläubigen einmal auf die Zunge, einmal auf dem Brustkorb über dem Herzen und einmal auf das Handgelenk seines Schwertarmes und sprach die Worte.


    "Das Licht der Sonne ist mir dir Bruder!"


    Danach trat er zum nächsten während der eben gesegnete sich still zurückzog.

  • Ah, also endlich gab es Infos. Was sollte man tun? Immerhin hatte die Tirones kaum eine Ahnung, wie die ganze Maschienerie so funktionierte. Das würde dann erst die Erfahrung bringen und natürlich die Ausbildung. Aber die Erklärungen des Optios war zweifellos eine Hilfe.
    "Danke für die Infos, Optio."
    Also begannen die Tirones auch schon damit, ihre Ausrüstung abzuladen und den Aufbau der Zelte vorranzubrngen. Das musste ihnen der Optio dann nicht auch noch erklären. Alles in Allem ein anstrengendes Unterfangen, doch etwas anderes hatte der Quintilier auch nicht erwartet. Das Soldatenleben war kein einfaches Leben, aber das hatte ja auch niemand gesagt.


    Und am nächsten Tag sollte es also denn mit dem essenziellstem von allem losgehen. Dem Umgang mit der Waffe. Man merkte den Tirones an, dass sie auf den Moment i gewisser Weise gewartet hatten, also standen sie auch alle am gewünschten Zeitpunkt da, wo sie sein sollten. Bereit für die nächste Herausforderung.

  • "Gute Frage," schnaufte Licinus. Mit diesen Anfängern konnte man kaum was anfangen, davon war er überzeugt. Stellten vermutlich mehr eine Gefahr für Kameraden dar als für den Feind.
    "Wenn du bis dahin einen frontfähig bekommst, nach vorne damit. Verschiedene Einheiten sind unter Soll. Wir könnten auch noch ein zwei Mann mehr brauchen. Aber da bitte wirklich nur die besten.


    Alle anderen... puh... Meldedienste? Eher nicht. Helfer im Lazarett kann man immer brauchen. Bolzenschlepper für die Artillerie."
    Sonst fiel im spontan nichts ein.


    Sim-Off:

    Sprich: Die Spieler dürfen mitmischen, wenn sie nix gegenteiliges schreiben. Wer lieber in der Etappe bleiben will, kann das aber auch gerne tun

  • Das ein Heer länger als einige Augenblicke vollkommen ruhig war, war eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Während des Voropfers und der Gebete war ständig etwas geschehen, die Soldaten hatten ihre eigenen Gebete mithin gemurmelt. Sich leicht bewegt, was die vielen Kettenhemden zum klingen brachten.
    Auch Licinus hatte stumm die Lippen bewegt. An Esquilina gedacht und Mars gebeten über sie zu wachen, falls er in den kommenden Tagen in Plutos Reich übergehen würde. Sicherlich eine ungewöhnliche Bitte an eben diesen Gott. Und dann vielleicht auch nicht. Licinus wollte den Gedanken gerade weiterdenken.


    Aber dann geschah es. Eine Handbewegung des Flaminiers und aus Richtung des Oferaltars kam eine Welle an- und wieder abschwelender Geräusche. Tausende von Soldaten, die ins state wechselnden, sei es, weil sie die Geste gesehen hatte, sei es weil sie in jahrelanger Routine ihre Vordermänner imitierten. Und dann war Ruhe. Alles was man noch hörte war das agone des Opferschlächters und dann schien es als würde die ganze legio die Luft anhalten.

  • Nun ging es also los, mit großem Opfer und großem Aufmarsch ab in die Schlacht. Das schwer befestigte Lager, das sie in den letzten Tagen errichtet hatten, sollte also nur ein sicherer Zufluchtsort sein, um ihnen moralische Rückendeckung für die Schlacht zu geben. Oder die Baumaßnahmen waren nur Einstimmung, um die Soldaten in die richtige Laune für ein gefecht zu versetzen. Priscus wusste es nicht und es war ihm auch egal. Andere Dinge bestimmten sein Denken und Handeln in diesem Moment. Angst war kaum dabei. Natürlich konnte er sterben. In dieser Schlacht wie in jeder anderen auch. Bisher hatte er alle überlebt. Warum also nicht auch diese? Sorge und sogar ein bisschen Abscheu war dabei, weil hier Römer gegen Römer kämpften. Selbst wenn sie gegen Verräter kämpften, erschien ihm das nicht richtig. Sie waren alle Römer, um die Welt zu beherrschen und nicht um sich gegenseitig zu bekämpften. Aber nun musste es eben so sein.


    Er trieb die Männer in seiner Centurie an und achtete darauf, dass sich keine verdrückte. Er beruhigte, wo es nötig war, und stachelte auf, wo es ebenso nötig war. Ausrüstungskontrolle, nochmal Vollzähligkeit, Bereitmeldung der Sanitäter, Anweisungen für die Trossknechte die im Lager blieben. Bis es losging, raus aus dem Lager, ran an den Feind.

  • An diesem Morgen war es Priscus zum kotzen. Er hatte unruhig geschlafen, trotz der müden Glieder, das Schanzen steckte ihm in den Knochen. Nun war der Befehl gekommen, sich bereit zu machen. Es summte im Lager wie in einem Bienenstock, als die Männer ihren Puls herunterschlangen und sich für den Tag stärkten. Es würde wieder anstrengend werden und man hatte den Soldaten gesagt, sie sollten tüchtig essen. Priscus bekam kaum einen Bissen hinunter und musste seinen Brei herunterwürgen, um zumindest etwas im Magen zu haben.
    Eine Mischung aus Wut, Angst, Ungewissheit und dem Gefühl von Durchfall machte sich in ihm breit, es würde seine erste Schlacht werden. Fahrig fuhr er sich mit den Fingern durch das Haar, das wohl wieder einmal eine Wäsche vertragen konnte, dann kontrollierte er zum hundertsten Mal den Sitz seiner Lorica, das Focale beengte ihn und er zog und zupfte daran, um den Hals möglichst frei zu haben. Der Mulio des Contuberniums lud gerade die letzten Habseligkeiten auf sein Tier, kontrollierte noch einmal die Verteilung des Gewichtes. Gerade bei einem solchen Gewaltmarsch würde es darauf ankommen, Tiere und Menschen so zu belasten, dass kein Schaden entstand. Müde Tiere, eine unordentliche Marschkolonne, alles konnte zu Verzögerungen führen.


    Überall wurde gebrüllt, Legionäre suchten Ausrüstungsteile, Töpfe klapperten. Dann ein letztes Antreten, Opferungen, danach noch einmal Ausrüstungskontrolle und anschließend würde sich die Legion I mit den übrigen Verbänden in Marsch setzten, um endlich eine Entscheidung herbeizuführen. Das Schanzen der letzten Tage war umsonst gewesen, hatte die Männer zumindest beschäftigt. Nervös blickte Priscus auf seinen Namensvetter, den Optio, der die Ruhe selbst schien. Ein Veteran, dachte sich der Iunier, im Kampfe gestählt und ein starker Rückhalt. Auch der Centurio gab Rückhalt, mit der vitis trieb er die letzten Trödler unerbittlich an.

  • Fontinalis ging nochmal schnell die möglichkeiten durch, die nun wirklich nicht zahlreich waren.
    Helfer im Lazarett hört sich gut an. Aber wir könnten sie als Reserve halten. Falls die Ausfälle wärend der Schlacht in irgend einer Centurie zu groß werden. Wie auch immer, ich werde mein bestes geben so schnell wie möglich aus den Knaben Soldaten zu machen.


    Dann wurde Fontinalis ruhig. Seine Gdanken kreisten um die Schlacht. Das Schlimme war nur, es ging nicht gegen Germanen oder sonst einen Stamm, nein, es ging gegen Brüder.


    Was denkst du wie es nach dem Krieg weiter geht?

  • Die Nacht war kurz, zu Kurz. Fontinalis hatte seine Ausrrüstung gepflegt und danach noch ein paar Holzpfähle in den Boden gehauen. Schließlich bauchten die Rekruten Ziele für ihren ersten "großen" Kampf.
    Schnellen Schrittes Eilte der Optio nun in Richtung Campus, wenn wann den Platz so nennen konnte. Die Tirones waren bereits da, alle in Reih und Glied. Was recht überraschend war.
    Männer, heute werdet ihr Lernen mit dem Gladius zu Kämpfen. Normalerweise wird mit Übungsschwerter gekämpf. Aber weil wir uns auf dem Weg in eine Schlacht befinden führen wir diese nicht mit. Also werden wir heute nur gegen diese Kameraden Kämpfen.
    Die Hand des optios wanderte in Richtung der Holzstämme.
    Zuvor möchte ich Wissen was ihr über eure Waffe wisst. Wofür ist sie gedacht. Wie wird sie geführt?!

  • Zitat

    Original von Caius Quintilius Thalatio
    Ah, also endlich gab es Infos. Was sollte man tun? Immerhin hatte die Tirones kaum eine Ahnung, wie die ganze Maschienerie so funktionierte. Das würde dann erst die Erfahrung bringen und natürlich die Ausbildung. Aber die Erklärungen des Optios war zweifellos eine Hilfe.
    "Danke für die Infos, Optio."


    Weiterhin schwieg ich. Von Mantua weg bis nach Verona versuchte ich kein Wort von mir zu geben um nicht in kleinere oder grössere Probleme zu geraten. Meine Meinugn zu dem ganzen Affenzirkus hier war definitiv kontraproduktiv für mich. Ich hatte es auch geschafft mich jedesmal aus der Affaire zu ziehen wenn es um Befehle ging. Meist, trotz des enormen Grössenunterschied zu den meisten hier, konnte ich mich verdeckt im Hintergrund halten um nicht aufzufallen.


    Wie froh war ich dass wir nun endlich in Verona angekommen waren. Hier war die Wahrscheinlichkeit noch grösser nicht aufzufallen.


    Ich dachte ich höre nicht recht. Irgendwer kam nun von uns, den Tirii, daher und wollte doch glatt wissen wo wir hin mussten. Und als er Antwort bekam die mit Arbeit zusammenhing bedankte er sich auch noch dafür. Den Jungen werd ich mir noch genauer ansehen. Ich war ihm nicht böse..nein wirklich nicht. Aber manchmal konnte ich einfach niemanden leiden. Is so. Und gut is es.

  • Optio. Tiro Matinus Avianus.Das Gladius ist ca. 2 Fuß lang. Wird an der rechten Seite getragen hauptsächlich als Stichwaffe benutzt. Die Klinge ist an beiden Seiten geschliffen und spitz zulaufend.


    meldete ich mich mit knapper Ausführung zu Wort und blickte ohne Wimpernzucken geradeaus.

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala


    Das hier ist ewig, ewig für heute
    Wir steh'n nicht still, für diese große Schlacht
    Kommt ich trag' euch, durch die Meute
    Habt keine Angst, ich gebe auf euch Acht!
    Wir sehen die Feinde, rücken vorwärts, stürmen auf sie ein
    Dreh'n unsere Kreise, kommen nicht mehr runter, sind schwerelos


    In Schlachten wie diesen, wünscht man sich Unsterblichkeit
    In Schlachten wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
    In dieser Schlacht der Schlachten, die uns so viel verspricht
    Erleben wir das Schicksal, kein Ende ist in Sicht


    Kein Ende in Sicht
    Kein Ende in Sicht
    Kein Ende in Sicht

  • Der Optio war verwundert. Prompt bekam er eine Antwort wie er sie sich erhofft hatte, so wie ein Soldat anworten sollte, schnell und informativ.
    Nur sagte der Name und das Gesicht des Tiro dem Optio rein gar nichts, aber das konnte schon passieren das ein Tiro Tagelang nicht bemerkt wurde, wenn dieser es darauf ankommen lies, gerade zu so einer Zeit.
    Richtig. Warum wird das Schwert Rechts getragen und nicht links? Gibt es überhaupt Männer die es Links tragen? Und was schleppt ihr noch für eine Waffe mit euch rum??
    Damit war das Scutum gemeint, es diente ja eigendlich dazu den Träger vor Pfeilen und sonstigen Angriffen mit Waffen zu Schützen, aber zur Not konnte es eben auch als Waffe eingesetzt werden.
    Auffordernd sah der Optio nun durch die Reihen.





    Sim-Off:

    Waffenkunde

  • Optio. Das Gladius wird recht getragen da sonst zuwenig Platz wäre in der Linie. Es wäre nicht möglich ohne den Nebenmann in der Bewegung zu stören. Das Sctutum wird in der rechten Hand geführt daher das Schwert auch recht. Offiziere tragen das Gladius links da sie frei stehen...dabei grinste er recht hämisch :P.....Der Legionär hat ausserdem noch das Pilum dabei. Es dienst als Einmalwaffe zum Fernangriff.


    Natürlich kann das Scutum ebenfalls als Waffe benutzt werden jedoch ist es recht unhandlich in dessen Gebrauch und sollte nur im schlimmsten Fall benutzt werden. fügte der Matinier noch hinzu um die Frage des Optios vollens zu beantworten.

  • Scheinbar kannte sich der Kamerad recht gut aus! Dem Quintilier war er vorher gar nicht aufgefallen, aber vermutlich war er trotzdem schon die ganze Zeit bei der Truppe. Jedenfalls konnte sich Thalatio nicht vorstellen, dass er gerade erst im Lager dazugestoßen ist. Obwohl, bei diesem scheinbaren durcheinander, in welches er mit seiner Grundausbildung hineinplatzt, schien alles möglich. Aber da war es auch wahrscheinlich, dass er Thalatio bisher nicht aufgefallen. Mit seiner Aussage jetzt war er das aber sehr wohl.
    Doch vergessen hatte er scheinbar eine Waffe.
    Und da hatte Thalatio vielleicht schon das richtige im Sinn, jedenfalls sagte er, was er dachte:
    "Ebenfalls gibt es da noch das pugio. Ein kleiner Dolch, welcher aber vor Allem zur Selbstverteidigung im Nahkampf geeignet ist."

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