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Nach dem, mich vollkommen überraschenden und ebenso vollkommen erschütternden, Auftauchen meines Gastes, und dem spontanen Entschluss, dass er hier verweilen würde, ließ ich sofort ein Zimmer für ihn richten. Da das Haus zur Zeit mal wieder ziemlich voll war, und weil ich kein Aufsehen erregen wollte, wurde es aber eines der weniger repräsentativen - ein schlichtes Cubiculum im Obergeschoß des hinteren Teils des Hauses, ohne großen Luxus, aber mit einem hübschen Fresko an der Wand, und mit allem was man so brauchte eingerichtet. Die Fenster gingen hinaus auf den Nutzgarten, boten Aussicht auf Kräutertöpfe, ordentliche Reihen von Rüben und abgeerntete Bohnenbeete. Es war mir zwar schon etwas unangenehm, meinem noblen Gast keine elegantere Unterkunft zur Verfügung zu stellen... aber dieses Zimmer passte nun mal genau zu dem was er hier war: Aton.
"Aton aus Alexandria", so stellte ich ihn der Hausgemeinschaft vor. Ein Freund aus meiner Zeit in Ägypten, ein Gelehrter, der hier in der Hausbibliothek aushelfen würde. Unseren eigentlichen Bibliothekar, Orosius, der "Aton" hätte erkennen können, schickte ich unter einem Vorwand auf Reisen. Er sollte mir un-be-dingt eine Abschrift des verschollenen Dramas "Tarpeia" besorgen. Angeblich gab es in Arelas einen Sammler, der noch ein Exemplar hütete. Wie auch immer, Orosius war aus dem Weg, und Aton zog ein.