[Clades Vicetia] Die Schlacht bei Vicetia - Die nördliche und südliche Flanke

  • Der Atier lächelte und meinte salopp:
    Tribun. Wenn es danach ginge sind wir alle schon Verräter. Vale Tribun. Ein kurzer Druck mit der Ferse in die Flange seines Pferdes ließ ihn wenden und ohne viel Rücksicht auf die umstehenden Personen preschte er davon um seinen Leuten die Lage näherzubringen. Jemanden vor die Nase gesetzt zu bekommen ist nicht unbedingt etwas um motiviert zu sein. Doch Scarpus nahm es hin.

  • Romanus Scarpus trat an seinen Verwanten heran und blickte besorgte über das Schlachtfeld.


    Du solltest dich nun von deiner Rüstung trennen. Oder willst du im Gewand der Üraetorianer gegen sie kämpfen? Es kennt dich niemand ausser die Equites der ALA. warnte er seinen Cousin.

  • Die Perspektive des Offiziers wollte Vala so gar nicht eins werden. Mit zunehmender Dauer des Gefechts verwandelte sich seine Nervosität in eine beinahe unerträgliche Anspannung die seine Magengrube auszuhalten hatte... wie lange schlugen sich seine Männer jetzt schon mit den Kaiserlichen an den Verschanzungen? Eine Stunde? Zwei? Und wie lange lag der annaeische Legat jetzt schon schwer verwundet in seinem großen Zelt im wäldlichen Lager? Eine Stunde?
    Die Kaiserlichen schienen das Fehlen des Rebellenführers förmlich zu riechen, denn immer wieder brachen sie mit Macht durch die Löcher, die sie in die Verschanzung getrieben hatten, und an nicht wenigen Stellen hatten sie diese komplett überwunden und trieben die Männer der achten Legion langsam den Hügel hinauf. Hunderte waren schon gefallen, und Vala schien das Geschrei der Verwundeten und Sterbenden schon gar nicht mehr zu hören.. sonst wäre er wohl schon taub.

    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer11.png Der Primus Pilus der achten Legion, der mit seiner Centurie bisher gleich drei Mal ganz vorne an der Front gewesen war und sich seitdem mit Blut und Dreck schmückte, besah sich neben dem Tribunen und dessen Reittier stehend das Geschehen an ihrem Teil des Schlachtfeldes, und gab sich dabei recht wenig angetan.
    "Hat denen jemand erzählt, dass wir den Praefectus Praetorio beherben?", murrte der alte Haudegen mit deutlich unerfreuter Tonlage, und nickte in Richtung des südlicheren Teils ihrer Front, wo ein Wechsel der kaiserlichen Centurien der vierten Cohors gerade richtig einheizte.
    "Ich hoffe doch..." , ächzte Vala zurück, nahm den Helm ab und wischte sich den Schweiss von der Stirn, "..anders möchte ich mir den Druck nicht erklären, den die auf uns machen."
    "Pah." , schnaufte der Paccier verächtlich, "Wir haben bisher in den zwei Stunden fast eintausend Männer verloren... entweder verletzt, oder gleich tot. Die zweite Cohors haben die so kleingeschlagen, dass wir nach der Schlacht..."
    "Ich weiß deine Zuversicht wirklich zu schätzen, wo du schon anfängst von der Zeit NACH der Schlacht zu reden..." , ätzte Vala mit nur halbherzigem Lächeln, "..aber wir stecken noch mittendrin."
    "Dann wird es gleich Zeit die beiden Cohortes aus dem Wald zurück zu holen, Tribun." , nickte der ältere Centurio in Richtung des Waldrandes, hinter dem sich immernoch fast eintausend Mann die bisher nichts getan haben als Däumchendrehen.
    "Noch nicht..." , murrte Vala, und nickte stattdessen in Richtung des abfallenden Geländes, dorthin wo sich die kaiserlichen und rebellischen Auxiliare gerade um die äußerste Flanke schlugen, "...geben wir dem Sempronier noch etwas Zeit. Der Effekt von frischen Verstärkungen dürfte noch stärker sein, wenn sie zeitgleich mit der einbrechenden Flanke eintritt."
    "Du spielst verdammt hoch, Junge!" , gab der Paccier zu Bedenken, "Wir müssen arg aufpassen, dass WIR nicht gleich einbrechen!"
    "Ein paar Momente noch... lass den Auxiliaren Zeit." , drängte Vala.
    "Mit jedem dieser Momente sterben mehr unserer Männer. Und deine Söldner sind auch nicht wieder aufgetaucht." , gab der Paccier sich wenig überzeugt.
    "Ein paar Momente noch..." , wiederholte Vala, als würde er ein Mantra runterbeten...
    "So Mars sie dir gibt. Du riskierst gerade nicht weniger als unsere Legion." , verschränkte der Primus Pilus die Arme, und blickte finster auf das Fechten nicht allzu weit vor ihnen.

  • Viel Freude hatte es dem Präfekten der Ala Prima nicht gemacht, als er beim Aufmarsch des Gegners erkannte, dass ihm eine zweieinhalbfache Übermacht an Reitern und Auxiliaren entgegenmarschierte. Auch wenn die Prätorianer für ihn nicht mehr als in andere Farben gehüllte Paradeaffen waren, das würde ein ernstes Problem für ihn und seine Männer darstellen, das war klar.
    Entsprechend passiv verhielten sie sich, als die kaiserlichen Auxiliare erst einmal einfach nur die Fußtruppen abschirmten während diese sich dem Fluss näherten, und unter ersichtlich heftiger Gegenwehr denselben zu überqueren versuchten. Den Fall des Prätorianerpräfekten bekamen sie nicht mit, dafür waren sie einfach zu weit weg... was sie allerdings mitbekamen war, wie sich aus der Masse an kaiserlicher Reiterei eine große Menge löste und auf sie zuhielt.


    "Auf geht's, Männer...", brüllte er noch seinen Leuten zu und zog das Schwert. Großartige Reden hatte er vorher schon gehalten.. jetzt galt es Taten sprechen zu lassen.
    Dem Aufeinanderprallen der beiden Reiterheere folgte ein Stakkato an Schreien von sowohl Mensch als auch Tier... und im Sekundentakt das metallene Klirren wenn Stahl auf Stahl traf.
    Anfangs sah es ganz und gar nicht gut aus... die Rebellen mussten in Kauf nehmen von der schieren Masse der Kaiserlichen in eine beliebige Richtung gedrängt zu werden, und die Rebellen hatten arge Verluste zu verkraften wenn sie sich aus der Umklammerung lösen wollten. Doch noch waren sie nicht geschlagen... noch.

  • Auch Vespa hatte mit seiner Turma secunda Position bezogen und somit stand die Reiterei geschlossen an der Flanke, um die XXI. zu decken. Den nichtssagenden Gesichtsausdruck und die wenigen Worte war man von dem Decurio gewohnt, so bemerkten es seine Männer nicht, dass ihm die vielen Männer und Pferde auf der anderen Seite des Flusses Unbehagen bereitete. Es stand außer Frage, dass er nicht sein Leben für diese Sache geben würde, allerdings hatte er auch nicht vor sich und seine Männer sinnlos in den Tod reiten zu lassen. Die gegnerischen Truppen schienen sich langsam in Bewegung zu setzen. Für viele seiner Männer war dies die erste Schlacht und es wäre wahnwitzig zu sagen, dass dies einer Übung gleiche. Die Geschehnisse dieser Schlacht würden noch Jahrhunderte nach ihnen überdauern, man würde sich immer wieder die Geschichten darüber erzählen, aber.. wie würden diese Geschichten ausgehen? Das interessierte Vespa alles nicht, er war mit seinen Männern hier, für ihn zählte das jetzt. Leben oder Tod.


    Der Decurio drehte sich zu seinen Männern um und suchte zu jedem einzelnen den Blick Kontakt. Er würde alles daran setzen, sie unbeschadet aus der Schlacht zu führen, doch jeder einzelne von ihnen wusste, dass dies unumgänglich war.. der Tod wartete auf sie.

  • Angepisst kam der Atier von seinem Besuch im Lager zurück und blickte nun seine Männer streng an. Das nun jemand anderer den Befehl über die ALA hatte störte iihn nicht sonderlich doch der Umstand woher der Befehl kam ließ ihn zähneknrischen.


    Irgendwas zwischendurch-----Angriff der Auxiliare




    Ihr habt es gehört. Wir greifen an. Equites.......AAAAANNNGRRIIIIFFFFFFF


    Schon gab er seinem Gaul die Fersen und preschte vorwärts. Knapp hinter sich hunderte weiterer Reiter. Langsam zog sich der Pulk auseinander und man konnte erkennen wie sich eine Linie bildete. Je näher sie dem Feind kamen desto weiter griffen die Pferde aus, das Tempo erhöte sich und schon bald erreichten sie den Feind. Rücksichtlos sprengten die 500 Reiter durch die Reihen, mit gezogenen Spatha und schlugen auf jeden ein der sich in den Weg stellte oder auch nur annähernd in Reichweite des Schwertarms kamen.

  • Titus Sempronius Blaesus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/30.jpg Im Chaos des Kampfes fiel dem Sempronier die für ihre Zeit doch recht antiquierte Form des Kavalleriekampfes vor, welche die Reiter der Ala II noch praktizierten... hatte doch ein Großteil der römischen Kavallerie nach den vernichtenden Niederlagen des zweiten punischen Krieges die Taktik der leichten Kavallerie adaptiert und griff nur noch fliehende Kavallerie im Sturm an. Aber der ehemalige Praefect der Ala Numidia hatte wohl eine etwas traditionellere Taktik für seine Leute gewählt.
    Die Männer der Ala Prima folgten eher der Taktik der leichten Kavallerie, welche viele, VIELE Stellungswechsel und kleine Manöver beinhaltete um den Gegner so lange zu umreiten und nach Lücken in der gegnerischen Formation zu suchen, bis man sie gefunden hatte und mit Hieb und Schildstoß ebenfalls Chaos in die Reihen des Gegners zu treiben.


    Doch der schlug sich außerordentlich wacker, was Sempronius Blaesus ihm schon nach wenigen Minuten zugestehen musste. Die Formation passte, und auch wenn sich das Kampfesgetümmel der ineinander verhakten Reitereigruppen weit über die Ebene bewegte, die sich südöstlich von den kämpfenden Linien befand, fanden sie keine Möglichkeiten in die Formation der Kaiserlichen einzudringen... egal wie wild sie um sich schlugen. Vor allem mussten sie aufpassen, dass sie bei ihrer offensiven Strategie nicht auseinandergedrängt wurden.


    Noch nicht einmal zuende gedacht, wurde der Gedanke auch schon bittere Realität: einige Schritte von Blaesus selbst entfernt zeigte sich, dass mehrere Kaiserliche zwischen seine Männer gerieten und diese Stück für Stück zusammentrieben... auch wenn er selbst nahe der kämpfenden Linie war und hin und wieder einen Schlag austeilte um die nahen Gegner beschäftigt zu lassen: wenn seine Leute das nicht in den Griff bekamen und die Kaiserlichen wieder zurückdrängten würden sie arge Probleme bekommen...

  • Fast alle ihrer Centurie waren heil über den Fluss gekommen. Beinahe ein Wunder wenn man den Beschuss Seitens der Gegner bedachte.
    Auch an Avianus war die Enführung des Präfekten praktisch unbemerkt vorbeigezogen. Als er jetzt, in den wenigen Sekunden, in denen sich die Centurie wieder ordnete, den Hals rekte und sich umsah, erblickte er nirgendwo das Pferd mit dem Decimer. "Wo ist unser Praefectus abgeblieben?", fragte er über den Lärm hinweg gerade noch verständlich den Mann neben sich.
    "Das ist eine Schlacht, Kleiner, sei froh, wenn der da den Überblick behält", antwortete dieser und deutete mit einem Nicken zu Seneca.
    Die Centurie setzte sich in Bewegung und während sie näher an die Feinde kamen, konnte Avianus zwischen deren Soldaten besorgte Gesichter erkennen. Sie haben genausoviel Schiss vor der Sache wie ich, dachte er. Der erwünschte beruhigende Effekt dieser Tatsache blieb jedoch aus.
    "Mittite!", erscholl es auf der anderen Seite des Schlachtfeldes so laut, dass selbst der Iunier es noch hören konnte und der Himmel füllte sich erneut mit Speeren.

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer09.png Seine Beine schmerzten. Sein Kopf surrte vom ganzen Wein. Das penetrante Lärmen der Schlacht, das ihn umgab wie ein wütender Schwarm Mücken der sich einfach nicht vertreiben ließ. Und vor allem: er hatte nicht die geringste Ahnung wo sie waren.
    Doch, hatte er natürlich schon, immerhin war unschwer auszumachen von wo der Lärm kam. Das schlimmste an der ganzen Sache war, zu wissen dass die Schlacht ziemlich weit weg war.. und schon seit einiger Zeit wütete. Ohne sie.
    "Ich will ja nicht allzu penetrant wirken..." , versuchte er mit schmerzendem Kopf (verdammter Wein!) abermalst ihren Anführer zu bewegen, "...aber sollten wir nicht langsam mal zusehen, dass wir unseren Teil zu den Kämpfen beitragen?"
    Der großgewachsene, blonde und vor allem strunzdumme Anführer ihrer tausendköpfigen Truppe würdigte den Kleinwüchsigen nicht einmal eines Blickes... obwohl er nach jedem Wort von Lintrad auf eine Idee kam, die der des Zwergs immer recht ähnlich war. Natürlich vollkommen selbstständig.
    "Nein...", brummte Uodalrihhi und verschränkte die Arme, während er wieder einmal in einer Pose durch die Gegend starrte, die er offensichtlich für imposant und beeindruckend hielt.
    "Wie, nein?" , fragte Lintrad mit kritischem Blick nach. Offene Widerworte war er von dem Fürstensohn gewohnt, immerhin musste der seinen Stand vor seinen Männern verteidigen, in dem er sich von einem Halbwüchsigen nichts sagen ließ.
    "Nein halt.", donnerte ihr Anführer, blickte eine Weile lang betont herrisch und männlich, und schob dann doch eine Erklärung nach, "Vielleicht finden wir doch noch einen Hof, bei dem wir etwas Wein und so finden!"
    "Es wird uns nicht weiterbringen, trunken zu der Schlacht aufzulaufen... die nun schon seit einiger Zeit vor sich geht!" , wandte Lintrad mit vorwurfsvollen Blick ein, denn seine Geduld hatte schon deutlich gelitten... und erntete dafür von dem germanischen Fürstensohn, der sich doch bisher als so lenkbar erwiesen hatte, einen vernichtenden Blick: "Wer sagt, dass wir das überhaupt noch wollen?"
    Lintrad lief es bei diesen Worten kalt den Rücken runter.. nicht allein, weil Uodalrihhi auf einmal so etwas wie einen eigenen Willen zeigte, sondern, dass er dies gerade auch in dieser brenzligen Situation tat. Er wollte sich gar nicht ausmalen was es für Konsequenzen haben würde, wenn sie noch weiter in der Gegend rumtingelten und auf eins dieser bizarr großen Landgüter stießen, die die Römer Latifundia nannten. Oder doch, vielleicht war das gar nicht so schlecht...
    "Oh Uodalrihhi, das ist eine wahrlich vortreffliche Idee..." , versuchte Lintrad es daher auf eine andere Art und Weise, "...wir könnten weiterhin plündernd durch diese fruchtbare Gegend ziehen und warten, bis sich die Heere der Römer gegenseitig aufgerieben haben, um dann mit reicher Beute zurück gen Norden zu ziehen. Eine große Idee von einem großen Mann... dem sicher auch ein großer Plan inne ist, wie wir uns den Römern erwehren, so die Schlacht einmal vorüber ist."
    "Wie?", zeigte der große Germane sich sichtlich irritiert, während er einem seiner Schwertmänner einen der zuvor erbeuteten Weinschläuche reichte, "Was für Römern sollten wir uns dann erwehren?"
    "Och..." , spielte Lintrad den arglosen und blickte den ihn um mindestens vier Köpfte überrangenden Mann als Wicht der Unschuld an, "...diejenigen, welche die Schlacht gewinnen wollen und danach an uns Rache nehmen wollen. Entweder, weil wir nicht auf ihrer Seite in den Kampf eingegriffen haben... oder weil wir im vorneherein nicht auf ihrer gestanden haben."
    "Öh... sollten die Kaiserlichen uns nicht dafür danken, dass wir den Rebellen nicht geholfen haben? Vielleicht sollten wir zurückkehren und gleich auf ihrer Seite eingreifen, dann können wir uns ihres Dankes sicher sein!" , postulierte Uodalrihhi und überzeugte Lintrad damit wieder einmal auf's Neue, dass er nur altes Laub zwischen den Ohren hatte.
    "Sicherlich auch eine Idee, die zu bedenken wäre.." , heuchelte Lintrad mit aller Überzeugungskraft, die er in seine Stimme legen konnte, "...dummerweise ist der Feldherr der Kaiserlichen, ein Mann namens Manius Laberius Maturus, als ein Mann von besonderer Ehrenhaftigkeit und Tugend bekannt. Er soll Verrat und Hinterhalt über alles hassen. Als er mitbekommen hat, dass einer seiner Feldherrn sich seinem Befehl widersetzt hat, Patavium und seine Bevölkerung mit aller Ehrenhaftigkeit zu behandeln und dem größten Schutz angedeihen zu lassen, soll er des großen Leids wegen tausend Tränen geweint haben... und den Offizier als Exempel vor dem ganzen Heer gehäutet haben... aber ich bin mir sicher, wenn du dich ihm nur überzeugend genug erklärst, wird er dir für deinen Seitenwechsel vergeben und uns alle mit der Beute aus den Höfen umher und der Schlacht einfach gehen lassen."
    Das ließ den Anführer der germanischen Söldner eine Zeit lang in nachdenkliches Schweigen versinken.. wobei man ihm das Nachdenken nicht ansah, denn der Fürstensohn kannte nur zwei Gesichtsausdrücke: wütend und dumm. Im Moment sah er also ziemlich dumm drein... was Lintrad normalerweise andächtig staunen ließ (auch Dummheit barg ihre eigene Faszination), ihn im Moment aber unter all dem, was auf dem Spiel stand nur auf die Nerven ging.
    "MÄNNER!", schrie Uodalrihhi schließlich, ohne auch nur ein weiteres Mal auf Lintrad einzugehen, "ES WIRD ZEIT, DASS WIR UNSEREN TEIL DER ABMACHUNG EINHALTEN! MACHT EUCH BEREIT, WIR SCHREITEN ZUR SCHLACHT!!"
    "Na endlich..." , raunte Lintrad, auch wenn er jetzt den ganzen Weg wieder zurücklaufen durfte.
    "Öhm...", lehnte Uodalrihhi sich dann doch noch einmal zu ihm herunter, "...wo issen die?"
    "Wo ist wer?" , fragte Lintrad irritiert.
    "Nun... also... die Schlacht?", brummte Uodalrihhi sichtlich zerknirscht.
    "Ach, die... da... einfach da lang, immer dem Lärm nach."
    "MÄNNER! MIR NACH, ICH WEIß WO ES LANG GEHT!", rief Uodalrihhi erneut, und zeigte mit der Selbstsicherheit des Idioten in die gleiche Richtung, "IMMER DEM LÄRM NACH!!"

  • Ran an den Feind! war das Credo meines alten Centurios Flavius Aristides gewesen, und nachdem ich all die Worte von Ehre, Treue, Pflicht, Besten der Besten und natürlich Donativum heute ein weiteres Mal zu meinen Soldaten gesprochen hatte, und wir kühn ins Feld gezogen waren, war es nunmehr, in der Hitze des Kampfes, nur das 'Ran an den Feind' was noch zählte. Der Fluss brachte unser Vorrücken zum Stocken, und die feindliche Feldartillerie führte zu empfindlichen Verlusten... wobei es nur eine Frage der Zeit war, bis wir dieses Hindernis überwunden hätten... aber Zeit, die blutig bezahlt werden mußte.
    Zu Beginn der Schlacht hielt ich mich noch weit hinten, auf einer Erhebung des Geländes, überblickte die gewaltigen Bewegungen der Heere vom Rücken meines Rappen (der keinen Namen hatte, ich hatte schon zu oft Pferde im Kampf verloren, um noch irgendeine Bindung zu ihnen haben zu wollen.)
    Es war ein unglaublicher Anblick, zugleich das schönste und schrecklichste was ich je gesehen hatte, wie die Armeen gegeneinander brandeten – keine Parther oder Blemmyer standen da auf der anderen Seite, sondern im Kampfe ebenbürtige Römer – die Feldzeichen wehten, die Loricae blitzten, und die Cornua erklangen auf beiden Seiten... Die Garde kämpfen zu sehen, erfüllte mein Herz mit Stolz. Nach allem was wir durchgemacht hatten wären andere Einheiten wahrscheinlich schon längst desertiert.


    Aber die Verzögerungen am Fluß, die machten mir zunehmend Bedenken. Meine Männer waren, bei all ihrer Exzellenz, erschöpft in diese Schlacht gegangen, und wenn es einmal nicht mehr Vorwärts ging, war es zum Rückwärts auch nicht mehr so weit. Und dann diese verfluchte Feldartillerie... Ich umfasste mit der Rechten die Amulette, die ich um den Hals trug – das alte abgegriffene Ancilium des Mars, und das Serapis-Amulett (Fortuna fehlte, was mich ganz kurz an Massa denken ließ, und ich war unpatriotischerweise froh, dass er nicht in diese Knochenmühle hier geraten war). Dann zog ich meinen Helmriemen fest, warf mein todschickes Paludamentum über die Schulter zurück, und gebot meinen prätorianischen Prätoriern mich zu begleiten – nach vorne. Um die Männer aufzustacheln, anzufeuern und zu inspirieren!
    Bei der XXII, im Dodekaschainon hatte das damals ja ganz ausgezeichnet funktioniert. So unterm Strich.


    Ich ritt mit wehendem Mantel durch die Reihen, hocherhobenen Hauptes, das Kinn tatkräftig gereckt. Ich war hier und jetzt ja eher ein Symbol als ich selbst. Und Angst hatte ich tatsächlich keine, seitdem wir von den "Verhandlungen"zurückgekommen waren, und es vollkommen klar war, dass wir losschlagen würden, stand ich eher wie ein Beobachter neben mir, und sah mich funktionieren. Und falls die Götter in ihrer Willkür uns wider Erwarten das Los der Niederlage zuteilen sollten – dann konnte ich mir eh gleich mein Schwert in den Bauch rammen. Von daher zögerte ich nicht, und ließ auch das Sterben und Krepieren und Verstümmelt werden was hier vor mir geschah nicht an mich heran, ich sprengte mitsamt Leibwachen zum Flussufer, dann dort entlang, und rief meinen Soldaten wiederholt in alle möglichen Varianten zu:
    "Militees! Ran an den Feind! Zerschmettert die Treulosen! Schickt die dreckige Verräterbrut in den Orkus wo sie hingehören! Voran, immer voran! Für Rom und für die Phalerae, die euch Tapferen winken!!"
    Gerade setzte ich an, um für den ersten, der sich das feindliche Ufer erkämpfte eine goldene Corona ...ripae (würde ich einführen müssen) zu versprechen.....


    ... als meine Welt zersprang.
    Das feuchte Röcheln meines Pferdes, vor meinen Augen wurde alles was ich sah hinweggerissen, ein schwerer Stoß, Funken sprühten in der Schwärze, ich fiel...... und Chaboras, ich bin dort gestorben, der Chaboras trägt mich fort....... und kämpfte gegen das Wasser, das eisig kalt in meine Lungen drang.... Todesstille, und verschwommen sah ich ein Wirrwar von Schemen vor einer bläulich gläsern irisierend schwankenden Oberfläche, die sich dann trübte, Schwaden von Rot waberten aus den Schemen, und einer sank und trieb an mir vorbei, ein verzerrtes Gesicht, starre Augen, der Helmbusch der Garde aufgefiedert und wogend wie eine seltsame Wasserpfanze... -


    Abwechselnd Flusswasser und Galle kotzend und um Luft ringend, kam ich wieder leidlich zu mir, mich irgendwo zwischen einer Menge caligaetragender Füße am Boden krümmend. Dass diese Füße dem Feind gehörten, realisierte ich so langsam, als ich sogleich gepackt wurde, und verschleppt wohin auch immer. Dass es sich eigentlich gehören würde, Widerstand zu leisten, fiel mir in meinem unbeschreiblichen Elend auch erst auf, als es längst zu spät war. Und auch, dass sich die Leute hier alle mächtig freuten, mich zu Gesicht zu bekommen, linderte meine Misere nicht. Die Prunkscheide meines Gladius baumelte leer an meiner Seite.
    "Gebt mir mein Schwert." war das erste was ich krächzend verlangte, als ich irgendwann wieder einen Gedanken zu fassen vermochte. Haltung, Faustus! Jetzt gab es schließlich nur noch eines was ich tun konnte. Was ich tun mußte.

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png Sirius gehörte definitiv zu den Menschen, die fünf Opfer darbringen würden wenn dieser vermalledeite Krieg endlich sein Ende hatte.. und sie nach Rom zurückkehrten. Wo alles wieder so würde wie früher... Intrigen! Mord! Affairen! Alles war besser als das, was er in den letzten Monaten erleben durfte... Flöhe. Schlechtes Essen. Noch mehr Flöhe. Jeden Tag marschieren. Die Berge. Die stinkenden Pack- und Reittiere. Die noch viel schlimmer stinkenden Soldaten. Das miese Wetter. Und sowieso: Germania!
    Jetzt, wo das alles seinem Ende zuging, verspürte Sirius so etwas wie allumfassende Hoffnung. Hoffnung, dass es bald wieder zurückging.. nach Rom. Dass dabei tausende Männer ins Gras beißen würden und sie schlussendlich keine schlechten Chancen hatten diese Schlacht zu verlieren, was unweigerlich zur Hinrichtung seines Herrn und damit auch zu seiner eigenen führen würde, spielte dabei keinerlei Rolle und wurde in regelrechtem Perfektionsimus verdrängt. Wichtig war: er kam zurück nach Rom.


    Nach dem ewigen Warten vor der Schlacht, bei der Sirius nichts weniger getan hatte als Nichts, war schließlich die Schlacht selbst eingetreten... bei der Sirius wiederum nicht viel mehr tun konnte als: Nichts. Für die niederen Tätigkeiten gab es hinreichend besser qualifizierte, und um seinen Herrn hinterherzudackeln gab es jene, die vor allem darin geübt waren die Klappe zu halten und niemandem auf die Nerven zu gehen. Also blieb Sirius nicht viel mehr, als das Zelt seines Herrn zu hüten.. was er aus purer Langeweile schon drei Mal in schiere Unordnung gebracht hatte, nur um es danach wieder aufräumen zu können.
    Er hatte das vierte Mal Unordnung beinahe abgeschlossen, da kamen gleich zehn der stinkenden Soldaten anmarschiert und packten ungefragt jemanden auf das Feldbett des Tribuns, der auffällig anders gekleidet war als die meisten anderen der stinkenden Typen die man so in eine Armee steckte: schwarz.
    "Oh, Besuch." , freute Sirius und betrachtete den bewusstlosen Neuankömmling wie ein Koleopterologe einen neu entdeckten und noch vollkommen unbekannten Käfer, und wandte den Blick nur geringfügig ab um sich von einem der Soldaten sagen zu lassen, dass der Mann auf direkten Befehl seines Herrn und des flaminischen Feldherrn persönlich hier sei, und er alles dafür zu tun habe, dass der Mann ordentlich versorgt wäre.
    "Ahja..." , war Sirius einzige, wenn auch offen enttäuschte Reaktion auf die blecherne Ansage, hatte er sich doch etwas spannenderes von dem unerwarteten Besuch erwartet als nur die stumpfe Tätigkeit eines Haussklaven ausführen zu dürfen.
    Viel gab es dahingehend auch nicht wirklich zu tun... der Bewusstlose blieb eine ganze Weile lang bewusstlos, ein Capsarius kam in gewissen Abständen (zunehmend blutverschmierter) zu, und der dumpf durch die Zeltwände wabernde Schlachtlärm blieb ein ebenso monotones Kaleidoskop an unterschiedlich emotional aufgeladenem Geschrei und allerlei militärischen Krach. Also flüchtete Sirius sich in seine eigenen Gedanken...


    Faustus Decimus Serapio, der Prätorianerpräfekt höchstselbst. Sirius fragte sich ja schon wie man es fertig gebracht hatte, einen der wichtigsten Kerle der gegnerischen Armee so schnell zu kaschen. Nicht, dass er wusste, welche genaue Funktion der Prätorianerpräfekt in der Armee der Kaiserlichen gehabt hatte... aber so ein Prätorianerpräfekt hatte es an sich überall wo er auftauchte der wichtigste Kerl zu sein. Außer, der Kaiser war anwesend... allerdings gab es von denen gerade zwei, also wurde der zweitwichtigste durch diese seltsame Konstellation eigentlich der drittwichtigste... auch wenn die beiden Aspiranten auf den Thron sich rein formell den ersten Platz teilten, und der folglich drittwichtigste wiederum doch der zweitwichtigste Mann war.


    Und dann wachte der Kerl auf. Sirius erwartete ja schon freudestrahlend ein Donnerwetter, irgendetwas explosives, dass die den Präfekten innerhalb und vielleicht sogar die ihn außerhalb des Zeltes bewachenden Soldaten dazu bringen würden den zweit/drittwichtigsten Mann Roms einmal richtig windelweich zu schlagen... immerhin würde das ein Anblick sein, denn man in Sirius' Stellung nicht oft geboten bekäme. Und auf das Glück zu erleben, wie einer der beiden Kaiser windelweich geprügelt würde, wollte er sich nicht verlassen. Dann also lieber gleich hier bei der Gelegenheit mit dem Prätorianerpräfekt anfangen.
    Allerdings rührten sich die Soldaten kein Stück. Kein. Verdammtes. Stück.
    Nicht einmal nen lockeren Tritt in die Magengrube gab es. Der Kerl durfte sogar ungeschoren Worte formulieren! Nach seinem Schwert verlangen! Bei der Untätigkeit der Soldaten erwartete Sirius nichts anderes, als dass sie es ihm mit einem Höflichkeitsknicks in rosa Seide eingepackt und einer Schleife versehen reichen würden. Taten sie aber auch nicht. Sie taten gar nichts!
    Was Sirius nach einigen Momenten der Stille dazu anließ, sich händeringend zu erheben und den Zweit/Drittmächtigsten Mann des römischen Reichs schief anzugrinsen: "Eh... nein." Es dauerte einen weiteren Moment, in der die Soldaten sich nicht rührten und Sirius dümmlich grinste, bevor ihm gewahr wurde, dass das wohl nicht der optimalste Start war, weshalb er sich zu ein wenig Förmlichkeit aufraffte: "Ich fürchte, du wirst auf dein Schwert warten müssen, bis man entscheidet es dir erneut zukommen zu lassen. Du bist offensichtlich Gefangener des Legatus Augusti Gaius Flaminius Cilo und des Tribunus Legionis VIII., Titus Duccius Vala. Ich bin Sirius, und hier, um dir deine Gefangenschaft bis zum glorreichen Sieg der Männer des Cornelius Palma... blabla... oder bis wir hier alle von den Horden des Salinator niedergetrampelt werden so angenehm wie möglich zu machen. Lass dich nicht davon irritieren, dass sich draußen tausende Männer gegenseitig massakrieren, das ist nur temporär... und gleich wieder vorbei. Möchtest du etwas trinken? Wir hätten da... Wasser... Wein... Wein mit Wasser, Wasser mit Wein. Bier. Bier mit Wasser. Wasser mit Bier. Zudem Wein mit Bier... und Bier mit Wein. Einen kleinen Happen vielleicht? Wir hätten da Brot.. und Käse... und Brot mit Käse... und Käse mit..." , diese Litanei nahm so schnell nicht ihr Ende, und ließ vor allem auf die Kreativität schließen, die man brauchte um sich die arg reduzierte Speisekarte eines Heeres schönzureden. Sehr. Schönzureden.



    SKLAVE - TITUS DUCCIUS VALA

  • Die Speere rasten auf die Männer zu, "Deckung!", brüllte Seneca, während die ersten Geschosse in einige Schilde, und in ein paar Miles eindrangen, manchmal auch in beides.. "Lasst die Schilde zurück!", befahl der Iunier weiter, denn mit einem Pilum im Schild waren diese so oder so unbrauchbar, und von daher waren diese kein Vorteil mehr.. Doch plötzlich sah er wie sich hinter der Linie einige Truppen zurückzogen, es war die Chance die Linie zu durchbrechen, die anderen Centurien hatten es ja auch über den Fluss geschafft, sodass die Prätorianer nun mit Schlagkraft attackieren konnten..
    "ANGRIFF!", brüllte Seneca, der immer noch nichts vom Schicksal des Präfekten mitbekommen hatte. Energisch preschte er nach vorne und trieb seine Männer an, die leichte Steigung war am Ufer kaum spürbar, sodass die Schilde mit voller Wucht aufeinander prallten.
    Bald schon befand sich Seneca mit seiner Truppe im Kampf, es war schon seltsam gegen Römer zu kämpfen, kämpfte man doch gewissermaßen gegen sein Spiegelbild.. Deckung, Stich, Deckung, bis man vom Hintermann abgelöst wurde, oder es einen erwischte. Seneca brach sein "Bürgerkriegerisches Eis" indem er einem Miles beherzt sein Gladius in den Hals rammte, nun war die Unschuld dahin, und das Blut der eigentlichen Kameraden klebte nun auch an seiner Hand, sodass auch die moralischen Bedenken, zumindest in diesen hektischen Augenblickes dahin waren..

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca
    ...


    In der Natur von Rückzugsgefechten lag es, dass eine Seite relativ halbherzig kämpfte und vor allem darauf bedacht war heilen Fußes zur neuen Stellung zu gelangen ohne irgendwas metallisches zwischen die Schulterblätter zu bekommen. Die Männer der XXI. Legion wehrten daher die Versuche der Prätorianer ab, ohne wirklich großartige Waffenwut an den Tag zu legen... es schien eher so, als würden sie die Vorstöße der Schwarzgewandeten aus dem Weg schlagen ohne selbst zustechen zu wollen. Dafür ging es Schritt für Schritt zurück... elend lange Minuten, in denen weiterhin Männer starben und man den Prätorianern mehr Platz gab, bis die XXI. schließlich zu ihrer neuen Stellung westlich von Vicetia gelangt war, und die kleine Ebene zwischen Fluss, Stadt und westlichen Hügeln vollends den Prätorianern und der siebten Legion überlassen wurde. Die Cohortes, die zuletzt die neuen Stellungen erreichten und auf dem Rückzug die größten Verluste zu vermelden hatten, marschierten einfach durch die schon länger Stehenden hindurch um die neue alte Reserve zu stellen, während vorne nun einigermaßen ausgeruhte Truppen warteten. Die ganze Hoffnung lag nun auf der linken Flanke, die von der mehr als 600 Reiter starken konzentrierten Legionsreiterei bestand. Ansonsten stand man den anrückenden Kaiserlichen mit nichts anderem im Wege als der schieren Masse an Mensch und Metall: hier waren keine Verschanzungen erstellt worden.


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/plots/imperium_buergerkrieg_schlachtkarte3.png]


    1. Legio XXI. - frei im Felde westlich von Vicetia, wenige Geschütze, noch ca. 4200 Mann
    2. Legio VI. - hält Vicetias Stadtmauern mit Geschützen, und anderen Abwehrwaffen, noch ca. 4500 Mann
    3. Legio I. - hinter halbwegs ausgebauten Verschanzungen auf einem flachen Hügel, viele Geschütze - noch ca. 4500 Mann
    4. Legio II. - hinter halbwegs ausgebauten Verschanzungen auf einem flachen Hügel, viele Geschütze - noch ca. 4500 Mann
    5. Legio VIII. - hinter halbwegs ausgebauten Verschanzungen auf einem flachen Hügel, viele Geschütze - noch ca. 4500 Mann
    6. 20 Turmae Legionsreiterei - ca. 640 Mann
    7. Ala I. Flavia - berittene Auxiliare - ca. 500 Mann
    8. Cohors III. Brittanorum - berittene Auxiliare - ca. 500 Mann
    9. Ala I. Scubulorum - berittene Auxiliare - ca. 450 Mann
    10. Ala II. Numidia - berittene Auxiliare - ca. 500 Mann
    11. Cohortes Praetoriae - überquert den Fluss - noch ca. 4600 Männer
    12. Legio VII. - überquert den Fluss - noch ca. 4100 Männer
    13. Legio XIII. - greift Brücke von Vicetia an - noch ca. 4500 Männer
    14. Legio XIV. - greift Legio I. an - noch ca. 4500 Männer
    15. Legio XXV. - greift Legio II. an - noch ca. 4500 Männer
    16. Legio XXXIII. - greift Legio VIII. an - noch ca. 4500 Männer
    17. Equites Singulares - deckt nördliche Flanke der Kaiserlichen - ca. 1000 Mann
    18. Cohors V Callaecorum Lucensium equitata - deckt nördliche Flanke der Kaiserlichen - ca. 500 Mann
    19. Cohors III Batavorum equitata miliaria - deckt nördliche Flanke der Kaiserlichen - ca. 1000 Mann
    20. Ala I Ulpia - deckt südliche Flanke der Kaiserlichen - ca. 500 Mann
    21. 8 Turmae Legionsreiterei - deckt südliche Flanke der Kaiserlichen - ca. 250 Mann
    22. Mercenarii Germani - verschwunden - ca. 1000 Mann

  • Angriff. Das Wort hallte in Avianus Kopf wider wie ein Echo. Er hätte nicht einmal selbst zu gehen gebraucht, so sehr schoben sich die Männer in seinem Rücken den feindlichen Truppen entgegen.
    Dann trafen die Schilde aufeinander und mit dem Donnern, das dabei ertönte, wurden alle restlichen Gedanken aus seinen Gehirnwindungen weggewischt. Er brauchte mit einem Mal nur noch zu funktionieren. Unfassbar lange fühlte es sich an, wie die Prätorianer vor ihm, die ihn von den Rebellen trennten, nacheinander fielen oder verletzt wurden und man immer weiter vorrückte.
    Der Iunier stand inzwischen näher am Geschehen als ihm lieb war. Der Gladius eines Gegners traf sein Scutum. Keine Zeit blieb, um erneut darüber nachzudenken, gegen wen man eigentlich kämpfte.
    Avianus' Schwert schnellte vor, glitt von den Schulterplatten der gegnerischen Rüstung ab und bohrte sich in den Oberarm des Rebellen. Den Schmerzensschrei des jungen Mannes nahm der Iunier kaum wahr, bei dem Lärm der um sie herum herrschte und dem Pfeifen das ihm in den Ohren lag.
    Mit wachsender Beunruhigung stellte Avianus jedoch fest, dass der Feind immer weiter zurückwich und hoffte, dass Seneca es schnell genug bemerkte, sollte etwas dahinterstecken.

  • Die Mini-Schlacht der Reiterei im Norden zog sich hin... und im Gegensatz zur Kampfweise der Infanterie, bei der zwei große Blöcke sich immer mehr ineinanderschoben und der eine den anderen schließlich überwalzte, war es bei der Kavallerie eher mit zwei wütenden Bienenschwärmen zu vergleichen. Das Klirren von Metall auf Metall, das wütende und angsterfüllte Geschrei der Männer und das ebenso aufgeregte wie furchterfasste Wiehern der Pferde drang nicht zu den entfernt kämpfenden Legionären. Dafür aber das dumpfe Donnern tausender auf den Boden stampfender Hufe... die binnen weniger Minuten die Weiden und Felder unter ihnen zu steinhartem Klump traten.


    Die Sache für die etwa eintausend Rebellen sah nach wie vor nicht gut aus.. zwar konnten sie sich trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit der rund eintausendfünfhundert Kaiserlichen stets verwehren umfasst und schließlich in Bewegungslosigkeit vom Gegner niedergemacht zu werden, aber der Blutzoll zeugte eindeutig vom erfolgreicheren Verlauf dieser Schlägerei zu Pferde für die Equites Singulares und die salinatorischen Auxiliare. Lange würden die Rebellen diesen Tanz hier nicht mehr aufführen können ohne sich Stück für Stück auseinanderpflücken zu lassen...


    TDV

  • Es war ein Meldereiter der die Nachricht vom flaminischen Feldherrn persönlich überbrachte: die vielen Turmae der konzentrierten Legionsreitereien sollten sich NICHT an dem Kampf gegen die Prätorianer und die VII. Legion beteiligen, sobald diese ihre Stellung am Fluss verließen und Vicetia sowie die wartende XXI. Legion angriff... sondern dieses Schlachtfeld umgehen und weiter nördlich so schnell es ging in die Mini-Schlacht der Reiterei eingreifen.
    Den Grund dafür nannte man nicht, aber offenbar wog im Kommandostab die Befürchtung schwerer, von der noch stehenden kaiserlichen Kavallerie später komplett umgangen und aufgerieben zu werden, als dass man jetzt die Prätorianer per Kavallerie vom Feld jagte.


    Man mochte von der Entscheidung halten was man wollte, für die Equites der Legionen bedeutete dies vor allem: ein anderes Schlachtfeld wartete auf sie... und keine Gegner zu Fuß, sondern ebenfalls hoch zu Pferde.


    TDV

  • Titus Sempronius Blaesus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/30.jpg Trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit der Rebellen-Kavallerie war es auch für diese kein verlustfreies Kämpfen. Die Kaiserlichen wehrten sich verbissen, und mehr als nur einmal musste der Sempronier beobachten wie einer seiner Leute vom Pferd geholt und unten niedergetrampelt wurde. Das ging nicht spurlos an ihm vorbei, auch wenn er den Tod schon oft gesehen hatte... egal waren ihm die Leben seiner Männer nicht. Allerdings hielt ihn das Geschehen des Kampfes stark in Beschlag, so dass er sich großartige Trauer nicht leisten konnte und wenig mitbekam. Auch nicht, wie sich weit in seinen Augenwinkeln versteckt etwas weiter entfernt einiges in den Feldern bewegte.


    Der Blutzoll war hoch, als sie den Vorstoß der Kaiserlichen in ihre eigene Formation zunichte machten und die Anhänger des Ursupators auf ihren Pferden zurück in die eigene Formation trieben.. gewonnen hatten sie dadurch allerdings noch lange nicht. Weiterhin traf Eisen auf Eisen, wurden wütend Fußtritte und Schildschläge ausgeteilt und schrien Männer vor Wut oder Schmerzen auf, wenn sie getroffen wurden.


    Der Süden stand den anderen Schauplätzen der Schlacht in nichts nach...


    TDV

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer09.png War es seine Idee gewesen, zurück zum Schlachtfeld zu marschieren? So wie seine Beine sich anfühlten waren sie quer durch Italia gelaufen um schließlich wieder dahin zurückzufinden wo sich gerade zigtausende Römer gegenseitig den Schädel einschlugen... dabei waren sie nur etwas mehr als eine Stunde durch die Gegend getigert!
    Lintrad war sicherlich alles andere als ein perfekter Stratege, und Uodalrihhi hatte mehr Ratgeber als nur ihn um die tausend germanischen Söldner zu befehligen. Letztlich waren sie den Weg wieder hochmarschiert, den einige Stunden zuvor die kaiserlichen Truppen hochmarschiert waren... und auf einmal tauchten sie mitten im Rücken der kaiserlichen Schlachtlinie auf. Das war auch für einen Laien wie Lintrad gar nicht mal so blöd.. hatte allerdings auch seine Risiken. Von unten herab konnte er sehen, wie sich in der südlichen Flanke des Schlachtfeldes, unter dem Kommando seines ehemaligen Schützlings, Kaiserliche und Rebellen zu hunderten massakrierten... aber daran liefen sie vorbei. Sie liefen auch an der zweiten Legion vorbei, die sich mit der XXV. Legion schlug... und ebenso an der ersten Legion, welche versuchte die vierzehnte Legion vom Sturm auf die Hügelkette abzuhalten. Alles in allem aus der Entfernung betrachtet ein interessanter Anblick... und doch ging ihm nicht im geringsten auf, wo sie jetzt eigentlich hinwollten.
    Als sie die erste Legion und ihren Gegner passierten, sah Lintrad die Gelegenheit gekommen das zu tun, was er immer tat kurz bevor die ersten Kampfhandlungen losgingen: er verpisste sich.
    In seinem Fall war das relativ einfach... er ließ sich einfach ins Gras abseits der Straße fallen. Auf ihn achten würde sowieso niemand... und ihn vermissen? Nein, sicher nicht.
    So konnte er aus sicherer Entfernung beobachten, wie sich Uodalrihhi und die ihm folgenden Germanen die zig Schritte zum Schlachtfeld in immer sichtbarerer Anspannung zurücklegten... und schließlich zwischen der XIII. und der XIV. Legion quasi beiden in den Rücken fielen. Natürlich waren die Römer nicht dumm und hatten sich bereits zur Abwehr der unerwartet und doch nicht plötzlich auftauchenden Germanen aufgestellt... und doch: das, was nun hinten gebunden wurde, erleichterte den Verteidigern Vicetias und den Männern der Legio I. oben auf dem Hügel die Arbeit.
    Lintrad konnte nicht einmal ausmachen, mit welcher Verve sich die Barbaren aus dem Norden auf die Römer warfen.. aber er hatte eine recht gute Vorstellung davon. Jeder Römer trug Metall am Leib, dass im freien Germania einen guten Preis abwerfen würde. Jeder tote Römer bedeutete mehr Beute.. und mehr Beute war genau das, was die Germanen sich holen wollten.

  • Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg ..war natürlich einer der beiden Feldherrn der Rebellen, und nach dem Malheur mit dem annaeischen Legaten auch der einzige, der noch effektiv das Kommando über das Heer inne hatte. Wobei die unterschiedlichen Legati und Tribuni durchaus ihren Teil dazu beitrugen. Dem Flaminier fielen nur selten Entscheidungen zu, die direkt in den Schlachtverlauf eingriffen.. die meiste Zeit war er eher damit beschäftigt Neuigkeiten entgegenzunehmen und sie in ihrer Wichtigkeit zu bewerten.. nur um sie dann wieder weiter zu leiten.


    Bisher lief es ganz gut für sie... ganz gut deshalb, weil sie trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit noch nicht überrannt worden waren, und dem Gegner bereits den einen oder anderen empfindlichen Stich versetzen konnten. Er war angerannt gegen ihre Stellungen, hatte keine Rücksicht auf seine Männer genommen und sich dem vernichtenden Artilleriefeuer ausgesetzt nur um zu ihren Stellungen zu gelangen. Bis dahin hatte man dem Gegner maßgebliche Verluste beifügen können... aber sobald die Verschanzungen auf dem Hügel und am Fluss einmal gefallen waren, war es zum blutigen Gemetzel mutiert das in keinem Lehrbuch der Akademie Erwähnung fand. Da ging es Mann gegen Mann, und das auf die niederste Art und Weise, selbst wenn nur ein Bruchteil der Verluste Soldaten waren die fielen und nicht wieder aufstanden: jeder Mann der nicht mehr kämpfen konnte fehlte vorne. Und so wie der Flaminier die aktuelle Lage bewertete, waren die Verschanzungen schon an viel zu vielen Stellen offen. Die südliche Flanke machte Hoffnung, wenn auch nur vage... dafür war die nördliche Flanke hemmungslos unterlegen, und er hoffte, dass ein Wunder geschah und die gen Norden geschickten Legionsreiter die Ala Prima und die Cohors Tertia retten konnten. Ebenso wie er hoffte, dass die bereits stark angeschlagene Legio XXI. noch einige Zeit durchhielt. Vicetia war hingegen ein fester Anker: die Stadtmauern waren noch nicht gestürmt worden, und so konnten die darauf positionierten Artilleristen in quasi alle Richtungen feuern und Verluste austeilen. Das war dann aber auch der einzige Fleck des Schlachtfeldes, an dem es für die Rebellen nicht lichterloh brannte..


    Noch hielten die Rebellen sich verbissen auf den Hügeln... noch.


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/plots/imperium_buergerkrieg_schlachtkarte3.png]
    1. Legio XXI. - schlägt sich frei im Felde mit Prätorianern und Legio VII., noch ca. 3000 Mann
    2. Legio VI. - hält Vicetias Stadtmauern und die Brücke mit Geschützen, und anderen Abwehrwaffen, noch ca. 4300 Mann
    3. Legio I. - wehrt Angriff der Legio XIV. ab - noch ca. 3100 Mann
    4. Legio II. - wehrt Angriff der Legio XXV. ab - noch ca. 3200 Mann
    5. Legio VIII. - wehrt Angriff der Legio XXXIII. ab - noch ca. 3100 Mann
    6. 20 Turmae Legionsreiterei - greifen Equites Singulares und Cohors V. an - noch ca. 640 Mann
    7. Ala I. Flavia - berittene Auxiliare - ca. 300 Mann
    8. Cohors III. Brittanorum - berittene Auxiliare - ca. 300 Mann
    9. Ala I. Scubulorum - berittene Auxiliare - ca. 350 Mann
    10. Ala II. Numidia - berittene Auxiliare - ca. 400 Mann
    11. Cohortes Praetoriae - überquert den Fluss - noch ca. 4300 Männer
    12. Legio VII. - greift Legio XXI. und Vicetia an - noch ca. 3600 Männer
    13. Legio XIII. - greift Brücke von Vicetia an und erwehrt sich germanischer Söldner - noch ca. 4000 Männer
    14. Legio XIV. - greift Legio I. an - noch ca. 2800 Männer
    15. Legio XXV. - greift Legio II. an - noch ca. 2900 Männer
    16. Legio XXXIII. - greift Legio VIII. an - noch ca. 2900 Männer
    17. Equites Singulares - greifen Ala I. und Cohors III. an - ca. 800 Mann
    18. Cohors V Callaecorum Lucensium equitata - greift Ala I. und Cohors III. an - ca. 400 Mann
    19. Cohors III Batavorum equitata miliaria - deckt nördliche Flanke der Kaiserlichen - ca. 1000 Mann
    20. Ala I Ulpia - greift Ala I. und Ala II. an - ca. 350 Mann
    21. 8 Turmae Legionsreiterei - greifen Ala I. und Ala II. an - ca. 150 Mann
    22. Mercenarii Germani - greifen Legio XIII. und XIV. an - ca. 1000 Mann

  • Der Feind versuchte im Rückzugsgeplänkel Zeit zu schinden, Seneca war vorsichtig, witterte eine Finte, aber ein Blick nach links und rechts zeigte ihm dass da auf dem offenen Feld nichts zu sehen war, und generell, das Gebiet war nicht allzu sehr bewaldet, ein wenig hügelig, große Hinterhalte waren da nicht drin, Vicetia, das war der Punkt um den sich die Truppen zu scharen schienen, wenn Vicetia fallen würde, dann würde auch die nördliche Flanke fallen, aber es lag nicht an Seneca den Sturm auf die Stadt zu befehlen, mit seinen mittlerweile nur 22 kampffähigen Männern, es gab einige Verletzte und ja, auch einige Tote, war es wohl kaum alleine möglich die Stadt zu nehmen, auch wenn sich die Centurie des Iuniers mittlerweile ziemlich weit vorne in der Schlachtordnung befand und somit wohl als eine der ersten Einheiten vor den Mauern stehen würde, erst einmal hatten sie noch mit den Männern vor den Mauern zu tun, und dort war es ein Hauen und Stechen, und eventuell war es Selbstüberschätzung, oder aber der Vorteil der Vorteil der Truppe vorzurücken und nicht zurückzufallen, aber der Centurie hatte das Gefühl dass die Prätorianer im offenen Feld eine Überlegenheit ausstrahlten.


    Mittlerweile waren die wenigsten Rüstungen sauber, Schlamm und Blut klebte an überall, und Seneca achtete streng darauf dass die Truppe beim Vormarsch in einer engen Kampfformation blieb. Über Leichen und Verletzte marschierten sie, immer wieder warfen sich Einheiten des Gegners gegen die Prätorianer, kleinere Geplänkel während Rückzugs, während weiter gen Süden das wohl größere Gemetzel stattfand. Zumindest hatte Seneca die Sicherheit dass seine Centurie nicht an der äußersten Flanke lief, so hatte man zumindest ein paar Augenblicke Zeit sich auf Reiter-Angriffe vorzubereiten, umso überraschter war er jedoch als diese zunächst einmal ausblieben...


    "Weiter! Weiter Richtung Vicetia! Seht nur wie sie Laufen!", brüllte Seneca um seine Männer anzuspornen, wohlwissend dass sich die Legion keineswegs vom Schlachtfeld zurückzog, mittlerweile hatten die meisten Soldaten bereits einen Gegner getötet, oder zumindest verwundet, von den anfänglichen Bedenken Römer zu bekämpfen war auf beiden Seiten nicht mehr viel übrig, und wenn die Linien nachher zum stehen kommen würden, würden noch viel mehr Verluste auf die Truppen zukommen...

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