Schlacht bei Vicetia – Das Heerlager der kaisertreuen Legionen und der Prätorianer

  • Da dackelte der Artorier wieder einmal hinterher, ungewiss, was man wohl diesmal mit ihm vorhatte. Das Leben war manchmal einfach zu aufregend für jemanden, der sich meist eigentlich eher nach Ruhe sehnte, aber da hätte er wohl besser nicht in die Legion gehen sollen. Er stapfte immer leicht versetzt und etwas hinter dem Evocatus her, aber immer Bewusstsein, dass er eigentlich noch schneller hätte laufen können. Der alte Legionär war eben doch nicht mehr der allerflinkeste, dachte er sich nur. Etwas verwirrt war er allerdings als sie in das Lager kamen und erst einmal ein Zelt nach dem andern links liegen ließen. Die Unerfahrenheit und Jugend des Artoriers wollte ihn eigentlich gleich das erstbeste Zelt plündern lassen und er verstand das ganze Gesuche irgendwie nicht. Immer wenn sie an einem interessant aussehenden Zelt vorbeikamen oder an einem, welches noch nicht geplündert aussah, sagte er "Ähm, wie wärs denn mit dem da" oder "Warum nehmen wir nicht das hier?" Doch der Evocatus ließ sich nicht bedrängen, lief eisern weiter und es ging schon wieder stark an die Nerven des Regulus. "Am Ende ist das doch wieder alles umsonst. Warum mute ich mir sowas immer nur wieder zu?", waren seine Gedanken. Aber dann machte Burdo doch tatsächlich eine Entdeckung. "Wie? Was sollen wir uns holen?" Und er erblickte im nächsten Moment ebenfalls den Wagen. Da soll Beute sein?


    Regulus blieb hinter Burdo und deckte ihm den Rücken, während er den Wagen bestieg. Auf dessen rhetorische Frage, sprach der Artorier nur neugierig: "Ist da Beute? Ist da etwa wirklich was brauchbares drin?"

  • Zitat

    " ... Was haben wir denn da?"


    Zitternd und starr vor Schreck kauerte die Aurelia mit ihren Sklavinnen in der hintersten Ecke des Reisewagens und sie rechnete fest damit, dass ihr Leben jeden Moment ein jähes Ende nehmen würde. Doch keiner von ihren Bewachern ließ sich blicken, stattdessen deuteten alle Geräusche - die gedämpft ins Innere des Wagen drangen - darauf hin, dass die verbliebenen Wachen das Lager vielmehr fluchtartig verließen. Wäre das nicht die Gelegenheit gewesen, um sich unbemerkt davon zu schleichen? Nein! Ohne zu wissen wer oder was sie da draußen erwarten würde, wagte es die Aurelia nicht auch nur einen Fuß vor die Türe zu setzen. Also blieb ihnen nichts anderes übrig, als weiter zu warten und zu beten, dass die erhoffte Rettung bald nahen würde.


    In dem Augenblick jedoch, als die Türe aufgerissen wurde und eine Männerstimme in das Innere des Wagens schallte, wurde jede Hoffnung der Aurelia auf eine Rettung jäh zunichte gemacht. 'Was haben wir denn da?' Erschrocken kreischte Prisca auf und drängte sich noch enger mit ihren Sklavinnen zusammen als sie den bärtigen Mann in seiner vollen Rüstung im Türrahmen erblickte. Wie der erhoffte Retter aus der Not, den sie sich hoch und stolz zu Ross vorgestellt hatte, sah dieser Kerl nun wirklich nicht aus und egal, welche Absichten er auch verfolgen mochte, seine Frage trug nicht gerade dazu bei ihn als selbstlosen Samariter erscheinen zu lassen (und auch nicht der andere Mann, der soeben hinter ihm in den Wagen kletterte). Zumindest nicht auf den ersten Blick. Aber das lag wohl daran, dass Wirklichkeit und Wunschvorstellung eben meist weit auseinander lagen.


    "Nichts, was euch zu interessieren hätte!... , hörte sich Prisca in der nächsten Sekunde bereits zur Antwort geben, indem sie die Männer regelrecht anblaffte. Sie wusste nicht was in sie gefahren war und sie war sich fast sicher, dass sie die Beiden wohl kaum damit beeindrucken könnte, aber die ganze Situation wirkte plötzlich so unwirklich und bedrohlich - fast wie in einem Albtraum. "Geht weg! …. Lasst uns in Ruhe! …", schrie sie den Kerl an, den Blick aus glänzenden Augen heraus und starr vor Angst auf ihn gerichtet. Mit beiden Händen hielt sie den Dolch abwehrend vor sich und ihre beiden Sklavinnen, so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten und so zitternd, dass sie kaum fähig wäre mit diesem ernsthaften Schaden anzurichten …


  • "Volltreffer", sagte Burdo triumphierend über die Schulter zu Regulus.


    "Wir haben glaube ich das Gepäck mindestens von einem der feindlichen Legaten, vom Prätorianerpraefekten oder gar vom totem Feldherren hier Junge. Und typisch dekandentes Patrizierpack hat der Kerl sich gleich drei Lupas mitgenommen!"


    Burdo schaute nun wieder die drei Frauen an und musterte sie eine nach der anderen um einzuschätzen was sie wert waren, wie alt sie waren und welche Stellung sie wohl gehabt haben. Es gab ja durchaus einen Unterschied zwischen einer Sklavin die dem Herren mal gefügig ist ansonsten aber seine Füße wäscht oder aber der absoluten Edellupa die sich schon fast wie seine Frau anzog und aussah. Das Messer beunruhigte ihn überhaupt nicht. Mit einem wirklich fiesen Grinsen tippte er kurz auf den Griff seines Gladius
    "Mädchen mach mir keinen Ärger. Ich hab alleine gestern ein Dutzend Bäuche damit aufgeschlitzt und wer doch wirklich schade wenn wir hier gleich in deinen Gedärmen stehen. Also pack das Ding weg und ich werd sanft bleiben!"

  • Frauen? Sie hatten Frauen gefunden? Naja, immerhin, dachte sich Regulus, sich noch gar nicht darüber bewusst, dass es sich um das Gepäck von einer hohen Persönlichkeit halten könnte, was sie hier vorfanden, bis es Burdo erwähnte. Doch dann blaffte dieses Frauenzimmer auch schon los und hielt uns - niedlicherweise - einen Dolch entgegen. Wahrlich nichts, was ein paar Legionäre, die in letzter Zeit nur Blut und Innereien gesehen hatten, schockieren konnte. Während Burdo die Rolle der bösen Stadtwache spielte, blieb wohl die Rolle der guten Stadtwache bei Regulus. Ein altes Spielchen, um jemanden zur Einsicht zu bringen. "Ja, also ich würde ja tun was er sagt. Der Mann hier ist unberechenbar. Selbst im eigenen Lager fürchten wir uns vor ihm. Also, seid doch lieb und leistet keinen sinnlosen Widerstand. Ihr habt so schöne Gesichter, die wollt ihr doch nicht verunstalten lassen?" Wenn nicht die Drohung des Burdo, dann doch die etwas sanftere Herangehensweise von Regulus. Irgendwas davon brachte sie hoffentlich zum Einlenken, auf das sie sich unnötige Keilereien ersparen konnten.

  • "Volltreffer ... Patrizierpack ... Lupas ... Bäuche aufschlitzen … In meinen Gedärmen stehen?" Prisca wurde übel, wie sie den Mann so reden hörte und alles um sie herum begann sich zu drehen. Der Alte machte ihr große Angst. Dazu sein fieses zufriedenes Grinsen. Was werden die jetzt mit uns machen..., schoss es ihr als nächstes durch den Kopf und der Blick fiel dabei auf den Dolch, den sie immer noch mit beiden Händen vor den Körper hielt und ihren Scarabäus Ring, in welchem ein kleiner Giftdorn verborgen war. Prisca wusste was sie zu tun hatte. Eigentlich. Wenn sie nur nicht so sehr an ihrem Leben hängen würde! Aber was wäre dieses Leben noch wert, wenn sie geschändet worden wäre? Sie und ihre beiden Sklavinnen, denn offensichtlich hielten die Beiden sie für Lupae, die zum Vergnügen der hohen Herren mitgereist waren. Das ist doch wohl ein schlechter Scherz?! Erkannten diese Banausen denn keine echte Patrizierin, selbst wenn sie in - zugegeben - etwas einfacher Gewandung, wenig Schminke und lose geflochtenem Haar vor ihnen stand? Offenbar nicht und das lag wohl daran, dass hier nicht Rom war sondern ein Kriegsschauplatz und sie in keiner noblen Villa standen, sondern in einem einfachen Reisewagen.


    Das alles entspannte die Situation nicht unbedingt und bei dem Gedanken daran, auf welche Gedanken die beiden Kerle kommen könnten, lief es der Aurelia eiskalt den Rücken herunter. Also lieber gleich den Freitod wählen, ehe sie am Ende doch von dem gladius eines alternden Legionärs aufgeschlitzt würde? Während Prisca noch mit sich haderte, sprach der Zweite und seine Worte machten zumindest ein wenig Hoffnung, dass sie womöglich ungeschoren davon kommen könnten. Mit einem knappen Nicken lenkte Prisca ein, aber den Dolch senkte sie dennoch nur zögerlich: "Ich werde euch keinen Ärger machen, wenn ihr versprecht, dass ihr mich und meine Sklavinnen in Ruhe lasst." Nur was wäre dieses Versprechen wert, selbst wenn die Kerle auf ihre Forderung eingingen? Herzlich wenig. Aber vielleicht hilft es ja, wenn ich gleich vorweg klar stellte mit wem sie es zu tun haben, überlegte Prisca weiter und fasste allen Mut zusammen, um wenigstens mit fester Stimme und erhobenen Hauptes weiter zu sprechen: "Ich bin im übrigen keine lupa, sondern Aurelia Prisca, die Cousine des Legaten Titus Aurelius Ursus. Falls ihr zu den Rebellen gehört, sollte euch dieser Name eigentlich etwas sagen ..."Ein fragender Blick - Oder etwa nicht? "Ich wurde von dem Anführer der Prätorianer hierher verschleppt und gefangen gehalten, aber wie es aussieht ist dieser Mistkerl Decimus Serapio endlich besiegt und hoffentlich längst tot", spie sie den verhassten Namen den beiden Soldaten regelrecht vor die Füße und in dieser Sekunde wich die Angst in Prisca sogar der erwartungsvollen Haltung, dass ihre Odyssee doch ein gutes Ende nehmen könnte ...


  • "Ja genau", lachte Burdo Aurelia ins Gesicht.


    "Darf ich mich dann auch vorstellen? Ich bin Caesarion, Caesars Sohn und der eigentliche Herrscher über die Welt. Also da wirst du und "deine" Sklavinnen doch sicherlich einsehen das ich den Längeren hab und den dickeren Strahl hier pisse!"


    Äußerlich war Burdo ziemlich sicher. Aber er war ja nicht umsonst Evocatus geworden. Wenn ihm auch das letzte Quentchen gefehlt hatte um ins Centurionat aufzusteigen. Aber in der Mannschaftslaufbahn hatte er es weit gebracht und war am Ende sogar zwei Jahre Signifer gewesen bevor er zu den Evocati kam. Von daher rasten seine Gedanken über dem gesagtem. Vom Namen her kannte er den Legaten der Prima natürlich. War nicht ihr Tribun auch ein Aurelier.... Sie kannte auch den Namen vom Praefectus Praetorio des Gefangennahme nach der Schlacht natürlich die Runde bis zu jedem Legionär gemacht hatte. Seine Blicke suchten nach einem Siegelring oder sowas. Das trugen die verdammten Patrizier doch ständig.
    Er schaute kurz zum jungen Artorier
    "Erklär ihr was mit ihrem Luden Decimus Serapio passiert ist. Ich muss mal eben nachdenken."

  • Aurelia? Wenn es stimmt, was sie sagte, dann mussten Burdo und Regulus hier wahrlich aufpassen. Wenn ihr was passierte und die beiden Legionäre dafür verantwortlich gemacht werden konnten, würden wohl der Tribun und der Legat der I. sie beide direkt in die Unterwelt jagen. Fast hätte der Artorier Burdo darauf hingewiesen, als er seine lockere Sprechweise gegenüber den Weibern auflegte, was Regulus nicht allzu klug fand, sollte sich als wahr herausstellen, was diese Frau sagte. "Dieser geschniegelte Praetorianerpraefekt?", fragte er nur rein rhetorisch und lachte dabei. Im Lager ist die Geschichte in der Tat schon herumgegangen und nicht wenige schmunzelten über den ungeschickten Praefekten, der sich bei Beginn der Schlacht gleich außer Gefecht setzen ließ. "Der ist leider nicht tot... noch nicht. Aber seine Gefangennahme war überaus amüsant. Da reitet dieser Wicht - die Schlacht hatte noch gar nicht richtig begonnen - auf seinem Gaul, schreit seinen Männern noch irgendwelches sinnloses Zeug entgegen, spielt sich noch einmal ganz groß auf, bevor sein Pferd dann plötzlich von einem unserer Scorpiones niedergeschossen wurde. Bei den Göttern, muss das lustig ausgesehen haben. Wenn ich nur sein Gesicht in diesem Augenblick hätte sehen können. Danach wurde er sofort geschnappt und schmorrt jetzt irgendwo vor sich hin." Ja, das war schon eine schöne Geschichte, die sich da verbreitet hat. Wenn die Götter mal nicht selbst das Geschoss in das Pferd gelenkt haben. "Jedenfalls hat er uns damit einen großen Gefallen getan. Die Praetorianer müssen danach wirklich verzweifelt gewesen sein, dass ihr schöner Praefekt so einfach gefangengenommen wurde. Das mag den Kampf nicht unwesentlich beeinflusst haben und vielleicht geht dieser Trottel sogar in die Geschichte ein, als derjenige, der durch seine Tölpelhaftigkeit die entscheidende Schlacht verlor." Das sollte dieser Frau wahrlich gefallen, wenn sie tatsächlich von den Praetorianern hier festgesetzt wurde. In der Zwischenzeit hatte sich Burdo hoffentlich Gedanken über das weitere Vorgehen gemacht.

  • ...


    Es ritten bei Aquileia zur Grenze herein - oho
    Salinators Schergen, die sahen gar gruselig drein - so, so
    Sie dachten, hier scheint es uns gerade recht
    Ein bißchen Plündern ist auch nicht schlecht
    So, so - so, so - so so!
    Die Legionäre des Palma sind auch noch do


    Und links aus goldnem Getreidefeld - nanu
    ein Bolzenschuss und dann noch einer fällt - puh, puh
    Die haben paar Sättel leer gemacht
    da sind die Schergen davongejagt
    Nunau - nanu - nanu
    Was lauft ihr denn immerzu

    Und als die Moeser genommen reißaus - naja
    da hoben sich aus dem Getreide heraus - naha
    Drei Mogontiner, die haben sich totgelacht
    daß sie gewonnen die große Schlacht
    Haha - haha - haha
    das sind ja Tausendsassa

    Wo wird, so hat wohl mancher gefragt - jaja
    wo wird geschlagen die erste Schlacht - hurra
    O Vicetia, dich hat das Schicksal begabt
    du hast ja die dicksten Hügel gehabt
    Jaja - haha- hurra
    Die Männer des Palma sind immer noch da



    ..schallte es aus mehreren Kehlen, als sich das Contubnerium Sönkes mit ein paar anderen Männern, die genug geplündert hatten, schwankend der Stelle näherte an der sich der Wagen befand. Schon aus einiger Entfernung hatten sie gesehen, wie sich mehrere Legionäre darin zu schaffen machten, und die Neugier hatte sie hergetrieben.
    "Moooohltiet.." , grüßte er die anderen Legionäre, als sie erkannten, dass es Leute von ihnen waren... sogar aus ihrer eigenen Centuria. Irgendjemand hinter ihm rief etwas, aber Sönke verstand es nicht... noch klingelte das Geschrei des Weibs in seinen Ohren, das es nicht geschafft hatte sich aus ihrem Griff zu winden wie das zuvor. Dafür hatte sie doppelt so laut geschrien... und gebissen. Sönke war zwar selbst nicht zum Schuss gekommen (wahrscheinlich weil die Furie ihn gebissen hatte), aber ein Andenken im Arm hatte er trotzdem davon getragen. Selbst dann hatte er es nicht fertig gebracht sie zu schlagen, so wie sein Kamerad es vorher getan hatte.. was ihm dann doch eher seltsam vorkam, immerhin hatte er sie vorher festgehalten. Und dabei nicht das geringste verspürt... nahezu losgelöst von sich selbst hatte er beobachtet, wie er sich als willfähriger Scherge bei einer Vergewaltigung verhielt. Und nicht den geringsten Gedanken darüber anstellte, ob das nun richtig oder falsch war...


    "Was habtn ihr do faanes?", fragte einer der anderen Legionäre in Sönkes Gruppe, die eigentlich gerade auf dem Weg aus dem Lager heraus war.. vielleicht würde man ja schon heute einen guten Preis in Vicetia für das Beutegut erhalten. Auch wenn das meißte schlichte Bronze war: Sönke hatte einen ganzen Beutel voll mit schönen Dingen, für die er sicher gutes Geld bekommen würde. Er hatte sogar zwei Phalerae aus Silber und eine Armillae aus Gold abgestaubt. Die andere hatte er nach kurzem Streit dem Veteran ihrer Truppe abgeben müssen. Dafür hatten sie Leckereien gefunden... und Wein! Dementsprechend blau war die Truppe.. und in Feierlaune! Sie hatten gute Beute gemacht! Sie hatten die Schlacht überlebt! Wenn das kein Grund zu feiern war...
    Bevor jemand antworten konnte, reichte Sönke auch schon einen Weinschlauch in den Wagen hinein: "Doa, proscht!"

  • Langsam wanderte Priscas Augenbraue nach oben, während sie den Alten ungläubig (aber auch mit einem Funken Wut in den Augen) anfunkelte. Das gibt es doch nicht. Der machte sich glatt über mich lustig! Wäre die Angst vor dem, was die Männer mit ihr und ihren Sklavinnen anstellen könnten nicht so groß gewesen, hätte sie diesem vulgären Kerl sicherlich eine patzige Antwort zurück gegeben. Von wegen Cäsars Sohn, Herrscher der Welt, der mit dem Längeren pissen kann und mich, mich eine Aurelia, als billige lupa bezeichnet . Pah! … Caesarion Vulgaris Longus, oder mit wem habe ich die Ehre? Pass nur auf. Wenn ich meinem Cousin erzähle wie du mit seiner Cousine umgesprungen bist, wird er dir dein Teil eigenhändig abschneiden! Dann kannst du zu sehen, wie du künftig auf deine alten Tage pissen wirst Tja nur leider, ...leider musste sich Prisca diese, gedanklich so schön zurecht gelegte, Antwort wohl oder übel verkneifen, da sie den Alten auf keinen Fall provozieren wollte.


    Zumal sich der Jüngere durchaus zurück haltend ihr gegenüber verhielt und er mit seinem Bericht über das peinliche Versagen des Decimers, Prisca sogar kurzzeitig zum schmunzeln brachte: "Oh ja, ich hätte ebenfalls nur zu gerne sein dämliches Gesicht gesehen", nickte sie dem Mann beifällig nickend zu: "Das geschieht diesem Widerling Recht. Schade nur, dass das Geschoss das arme Tier und nicht seinen Reiter zerfetzt hat", fügte Prisca in einem Anflug von Genugtuung seufzend hinzu. Der Decimer war also gefangen genommen worden und damit hatten sich die Briefe, mit denen sie ihn hinsichtlich seiner homosexuellen Neigungen hatte erpressen wollen, wohl endgültig erledigt. Ebenso war die Gefahr, von dem Decimer wegen selbiger Briefe auf unschöne Weise beseitigt zu werden damit vorüber.


    Aufatmen konnte die Aurelia allerdings noch lange nicht. Schon waren Stimmen zu hören, die sich gröhlend und lauthals singend rasch dem Wagen näherten. "Ihr könnt mich meinetwegen halten wofür ihr wollt, ..., sagte Prisca deshalb schnell zu ihren beiden Entdeckern und machte zähneknirschend gute Miene zu der infamen Behauptung, sie wäre eine lupa: " Aber wenn ihr mich und meine Sklavinnen unbeschadet zu Aurelius Ursus bringt, so soll es Euer Schaden nicht sein. Versteht ihr? Hier nehmt das als Anzahlung …"Mit diesen Worten ließ Prisca den Dolch endgültig fallen um stattdessen nach einem Kästchen* zu greifen, welches direkt neben ihr auf einer Truhe stand. Dieses schob sie dem Älteren nun regelrecht in die Arme, gerade noch rechtzeitig ehe auch schon ein angetrunkener Kerl einen Weinschlauch in das Innere reichte und irgend etwas unverständliches daher faselte. Priscas Augen weiteten sich augenblicklich und angsterfüllt starrte sie auf die Türe und auf die Betrunkenen, die sich plötzlich um den Wagen herum scharten.


    *) In dem Kästchen selbst war nur ein kleiner Teil des Schmucks derAurelia enthalten, den sie hatte mitnehmen dürfen und darunter befanden sich auch die typischen aurelischen Insignien, in Form eines Löwenkopfanhängers an einer wertvollen Goldkette und der Siegelring ihres verstorbenen Onkels Marcus Aurelius Corvinus. Recht viel mehr an Wertsachen gab es im übrigen im Wagen nicht mehr zu finden, von den seidenen Gewändern und den edlen Düften mal abgesehen, die sich noch in den herum stehenden Truhen befanden.


  • Burdo dachte angestrengt nach mit jedem Wort der Aurelierin, er war sich inzwischen halbwegs sicher das sie nicht log, verdüsterte sich seine Laune. Ihr Ton war einfach zu anders, eine Lupa würde nie so sprechen auch wenn er keine von denen kannte die in Senatorenhäuser ging. Die kleine Schatztruhe mit den aurelischen Wappen überzeugte ihn endlos und das näher kommende Gegröhle setzte ihn unter Druck eine Entscheidung zu treffen.
    [SIZE=7]Scheiße ... [/SIZE]Scheiße ... Scheiße ... Scheiße .... Scheiße! .... ging es ihm durch den Kopf wobei er das letzte laut ausprach.


    Als der Kopf dann durch die Plane schaute giftete er den vorerst Unbekannten an:
    "Verpiß dich wir waren zuerst hier!"
    und sagte dann zu Regulus:
    "Halt die noch nen Moment auf ich klär das hier."


    Die Frau hatte ihren Dolch weggesteckt weshalb von ihr erstmal keine Gefahr mehr ausging so das denn vorher der Fall gewesen wäre.
    Mit schnellen geübten Handgriffen langte er in die kleine Truhe und glaubte alles an neutralen Schmuck hinaus und warf es sich in den Kragen. Den Siegelring warf er der Aurelia genauso zu wie den Löwenkopfanhänger den er von der Goldkette trennte. Er warf einen schnellen Blick nach draußen und sah die Anzahl an besoffenen Legionären.


    Er kam der Aurelia auf Armlänge nah und sagte zu ihr:
    "Schwöre mir bei deinen Ahnen das mir nichts passiert und ich das hier behalten kann und ich bringe dich unberührt hier raus. Die Alternative ist da draußen ungefähr zwei Dutzend aufgekratzte und betrunkene Legionäre die es nach rosa Fleisch giert."

  • Die Freude über das Schicksal des Praefekten schien seitens dieser Frau nicht wirklich gespielt zu sein, auch wenn Regulus wohl nicht gerade die Person war, die so etwas einfach durchschauen konnte. Mit der Realisierung, dass es sich hierbei tatsächlich um eine Aurelia handelte, konnte der Artorier erleichtert aufatmen. Zum Glücken hatten sie dieser Patrizierin noch kein Haar gekrümmt, sonst wäre es ihnen sicher schlecht ergangen. Als sie dann auch noch eine Belohnung andeutete, schien dies wirklich der Hauptgewinn zu sein. Diese Patrizier hatten doch Geld wie Heu, ganz besonders der Legat musste einiges haben. Da konnte eine entsprechende Belohnung doch nur üppig ausfallen. Dementsprechend wurde der Artorier nun allerdings auch nervös in dem Bewusstsein, dass er draußen schon die feiernde Meute hörte. Das konnte ihnen womöglich noch einen Strich durch die Rechnung machen. So schaute Regulus auch etwas verdutzt drein, als plötzlich auch noch ein Schlauch in den Wagen gereicht wurde. Den Anweisungen folgend, trat er aus dem Wagen heraus und sah dann seinen alten Gefährten Madarus, der offensichtlich schon einiges Intus hatte, zusammen mit einigen andere Legionären. "Kameraden, lasst uns trinken.", sprach Regulus etwas feierlich und künstlich, während er kurz nach dem Weinschlauch in den Händen von Madarus griff. Anschließend fasste er den Marier auf den Rücken und bemühte sich ein wenig mit ihm vom Wagen wegzugehen. "Wie du gesehen hast, ist Opiternius Burdo noch da drin. Er hat noch ein wenig zu tun, wenn du verstehst, was ich meine." Und ein überdeutliches Augenzwinkern folgte, während der Artorier Madarus anblickte. "Du kennst sie ja, die Veteranen, die haben nun einmal Vorrang. Lassen wir dem alten Burdo doch ein paar stille Minuten." Den letzten Satz sprach er etwas lauter, damit die umstehenden Legionäre begriffen, dass sie auch damit angesprochen waren, obwohl sie natürlich auch in der Lage waren, alles andere bisher gesagte zu vernehmen. "Wollen wir wetten, dass ich euch heute noch alle unter den Tisch trinke?" Damit bemühte er sich nun vollends das Thema ruhen zu lassen, auf dass die Legionäre mit ihm hoffentlich woanders hingingen, damit Burdo die Patrizierin irgendwie wegschaffen konnte. Ob das aber so einfach klappen würde, stand in den Sternen. Regulus war nicht gerade der Überzeugendste und wer genau hinhörte, konnte merken, dass er aus irgendeinem Grund etwas anders sprach als sonst. Fragte sich nur, ob die bereits angetrunkenen Soldaten das noch so genau mitbekommen würden.

  • Da keiner von ihnen eine Ahnung hatte, was letztlich in dem Wagen überhaupt zu finden gewesen war, ließ Sönke sich auch willfährig von dem Artorier wegführen... griff den Faden mit dem Evocatus aber auf eine Art auf, die eher dem Wein entsprach als echtem Nachdenken: "JUNGS!!! JUNGS!! Nu hört doch mal zu... JUNGS!! Der olle Burdo steckt da drinnen gerade einen weg!"
    Lautes Gelächter und noch lauteres Gejohle folgte von der Meute, ein paar stießen auch auf das Liebesglück des alten Mannes an, bevor Sönke sich rufend wieder Gehör verschaffte: "Ich glaube, der alte Mann schafft das nicht alleine! Wir müssen ihn UNTERSTÜTZEN!!" Noch lauteres Gejohle, die Männer feierten lauthals den alten Mann und begannen ihn anzufeuern:
    "MACH SIE FERTIG, OPI!!!!", rief da einer...
    "BESORGS IHR SO RICHTIG!", ein anderer
    "ZEIG IHR MAL WAS IN SO ALTEN KLÖTEN NOCH STECKT!!", brachte einer das Gelächter der gesamten Truppe auf seine Seite.
    "REIN! RAUS!! REIN!! RAUS!!!", gab schließlich einer den Takt vor, in den alle grölend einstimmten.


    Sönke griff sich den Weinschlauch wieder und nahm selbst einen kräftigen Schluck, bevor er ihn dem Artorier wieder in die Hand drückte, und lachte laut "Deine Saufstärke wäre dann noch zu beweisen, hah!" , bevor er zum Takt des Rein-Raus-Rein-Raus ein neues Lied anstimmte:


    Ein Kesselflicker, dem´s gut geht
    Verdient sein täglich Brot
    Wenn er sein Handwerk nur versteht
    So leid´t er keine Not
    Und er macht sich gar nichts draus
    Tra tri trallalla
    Und flickt alle Pfannen aus
    Tra tri juchhe


    Einst kam er auf der Wanderschaft
    Wohl an ein großes Haus
    Da schaut in voller Jugendkraft
    Ein schönes Weib heraus.
    Kesselflicker komm herein,
    Tra tri trallalla,
    Hier wird was zu flicken sein!
    Tra tri juchhe


    Sie reicht ihm ihre Kupferpfannen
    Rabenschwarz von Ruß
    Da schob er einen Bolzen rein
    Hei, da lob ich mir den Mann
    Tra tri trallalla
    Der barbarisch flicken kann.
    Tra tri juchhe


    Und als die Arbeit war getan,
    Die Pfanne war geflickt
    Da hat sie ihm in jeder Hand
    Ein Talerstück gedrückt.
    Kehre wieder bei mir ein,
    Tra tri trallalla,
    Stets wird was zu flicken sein
    Tra tri juchhe

  • Zitat

    ..."Schwöre mir bei deinen Ahnen das mir nichts passiert und ich das hier behalten kann und ich bringe dich unberührt hier raus. Die Alternative ist da draußen ungefähr zwei Dutzend aufgekratzte und betrunkene Legionäre die es nach rosa Fleisch giert."



    Prisca musste nicht lange darüber nachdenken, ob sie dem Alten einen Eid schwören wollte oder nicht. Die Betrunken vor dem Wagen und deren lautes Gegröle reichten da vollends aus, da musste er ihr nicht erst die Alternative vor Augen führen: Ich schwöre es dir bei der Ehre meiner Ahnen und auf Jupiters Stein! Du hast mein Wort. Du und dein Begleiter werdet es nicht bereuen, sofern ihr mich heil hier heraus bringt", bekräftigte Prisca ihr Versprechen nochmals mit einem flehentlichen Blick in seine Augen. Seine Absicht, sie hier tatsächlich heraus schaffen zu wollen, machten ihr den weißbärtigen Griesgram fast schon sympathisch. Aber nur fast! Jedoch hätte er genauso gut anders handeln können und sie einfach der Meute überlassen, sobald er den Schmuck in seinen Händen hatte. Aber gut, womöglich hatte der Name ihres Cousins einen doch so großen und respekteinflößenden Bekanntheitsgrad, dass keiner von den Soldaten sich so einfach mit ihm anlegen wollte. … Oder war es schlichtweg die Gier nach noch mehr Gold, die den Mann dazu trieben ihr zu helfen? Der Aurelia war dies letztendlich egal. Hauptsache er half ihr. Sollte er sie also ruhig als willkommene Gelegenheit betrachten, seine dürftige Pensionskasse nochmal ordentlich aufstocken zu können.


    Allerdings hatte Prisca so ein mulmiges Gefühl im Magen, dass der Alte und sein Begleiter am Ende den Betrunkenen nicht her werden könnten. Das änderte sich auch nicht, als die Kerle da draußen plötzlich anfingen, lauthals seinen Namen und anzügliche Bemerkungen aus zu rufen. Im Gegenteil, jetzt wurde ihr so richtig übel wie sie hörte, was die da draußen von ihm und ihr hier drinnen dachten. "Die … die scheinen dich ja richtig zu mögen. ..." Oh bitte bitte ihr Götter, macht, dass ihm niemand seine "Beute" streitig machen will, bemerkte Prisca dazu mit versagender Stimme, als sie stumm ein Gebet zum Himmel schickte und sich Schutz suchend hinter den Rücken des Mannes flüchtete. Ihre beiden Sklavinnen taten es ihr augenblicklich nach und zu Dritt drängten sie sich zitternd halb hinter dem Rücken des Alten zusammen - inständig darauf hoffend, dass dieser die Situation im Griff behalten würde.

  • Die meisten ihrer Gedanken drehten sich um ihren Geliebten Hektor. Um die wenigen Tage, die sie miteinander verbracht hatten, bevor sie zurückgegangen war. Immer wieder rief sie sich sein Gesicht in Errinnerung, seine sanften Küsse, seine wandernden Hände. Tilla zehrte von den Errinnerungen. Diese allein hielten sie am Leben, sie wollte wieder mit ihm zusammen sein. Aber da war der Gehorsam und die Pflicht der Herrin gegenüber. Tilla bereute ihren Entschluß Prisca nicht alleine zu lassen immer wieder. Was nur tat sie hier und was bloß sollte die dreifache Anwesenheit auf diesem Fleckchen Erde bezwecken? Sie kannte schönere Fleckchen als diese hier, zum Beispiel ein gewisses Lavendelfeld mit einem alten knorrigen Baum oder den gemütlichen Laden ihrer Mutter, wo es nach vielfältigen Kräutern aus aller Herren Ländern duftete.


    Stumm wie sie seit vielen Jahren war, hockte sie neben der Herrin und umarmte Mara immer wieder zur Beruhigung. Die Kleine war verstört und sprach kaum mehr. Diese Reise hatte Mara einen unglaublichen Schrecken eingejagt, aber auch Tilla. Sie sah keine einzige Chance sich auftun, um unbeschadet und ohne Aufmerksamkeit zu erregen von diesem Fleckchen Erde wegzukommen. Leise schüttelte sie den Wasserschlauch und stellte fest, dass nur noch wenig Wasser drin war. Das kostbare Wasser hatten sie zu dritt gerecht geteilt und nun neigte es sich zum Ende zu. Einen neuen Vorrat brauchten sie, nur wie und woher? Behutsam setzte Tilla den Wasserschlauch an Maras Lippen und zwang diese etwas zu trinken. Dann kam Prisca dran und dann sie selbst. Der Wasser war nun alle. Still genoß sie das kühle Nass auf den Lippen und speicherte die Errinnerung im Kopf.


    Draußen tat sich etwas. Na endlich! Ein Kopf, nein zwei Köpfe die zu zwei quicklebendigen Leibern von Soldaten gehörten. Tilla war im Allgemeinen überhaupt nicht gut auf den Anblick von Soldatenuniformen zu sprechen, denn diese hatten ja das Ganze hier eingebrockt. Die verängstigte Miene auf ihrer Miene täuschte über die innere Verärgerung hinweg. Stumm hörte sie dem Worten zu, die zwsichen ihrer Herrin und den Soldaten hin und her flogen. Der Schuldige an dieser ungewollten Reise war in Gefangenschaft, weil sein prächtiges Pferd gefallen war. Mit scheinbar zitternden Händen gab sie Prisca das mit kostbaren Dingen gefüllte Kästchen in die Hände.


    Strophen eines unzüchtigen Trinkliedes näherten sich dem Wagen, welcher derzeit das schützende Dach über dem Kopf war. Tilla zog die Kleine zu sich heran und hiess sie flüsternd sich die Ohren zuzuhalten. Für sich bemühte sie sich, die unschönen Worte nicht zu nah an sich ranzulassen und beobachtete Priscas Verhalten aufmerksam. Mein Gott, mach dass die hustend zu Boden fallen, weil der Wein schlecht ist! Soldaten befragten und entführten nicht nur, sie tranken und wollten das Eine. Die Verärgerung kämpfte gegen die Verängstigung. Der fallengelassene Dolch der Herrin blinkte verheissungsvoll. Die Waffe konnte ihr helfen oder auch nicht. Immerhin, es war eine Waffe. Ihre Rolle der verängstigten Sklavin spielend zog sie Mara helfend auf die Füße und stellte den Fuß auf.den Dolch. Soviel Licht drang nicht in den Wagen ein, es war mehr Schatten vorhanden.


  • Das Lied und das Gesinge was er draußen hörte hatte ihn fast zum schmunzeln gebracht. Ach wenn er doch nur jünger wäre. Dann würde er darauf scheißen und mit den Kameraden zusammen und den drei "Damen" hier den Sieg feiern. Aber er war nicht mehr jung. Er fühlte sich steinalt und die Aussicht darauf ein paar Frauen zu haben reizte lange nicht mehr so wie ein Lebensabend der mit dem Gold welches nun in seinem Kragen steckte um einiges angenehmer werden konnte. Er hatte sein erstes Entlassungsgeld und das kleine Stück Land was er da bekommen hatte schon in einen kleinen Bauernhof in der Nähe von Mogo investiert. Der Entschluss dann nochmal eine Dienstzeit als Evocatus drauf zu legen und sich von dem Geld was er da verdiente noch ein bisschen was für das Haus zu genehmigen. Mit dem Gold würde er bestimmt nen Sklaven wenn nicht mehrere kriegen und konnte so auf seine alten Tagen nicht nur den Germanen die jetzt schon die Felder bestellten zuschauen sondern musste gar nicht mehr mit anfassen. Dann musste er sich nur noch ne junge Germanin suchen die in warm hielt und der perfekte Lebensabend.... Burdo merkte das er gehörig abschweifte. Erst mal musste er die Situation hier durchstehen. Wenn er die Aurelia jetzt hinterging würde sie bestimmt rumschreiben das er schon ihr Gold hatte oder sowas.


    Sie hatte inzwischen zugestimmt und geschworen was ihm reichte. Diese Patrizier legten doch immer soviel Wert auf ihre Ahnen usw. Er schaute ihr mit nachdenklich, grimmigen Blick, die Stimmung draußen war ja wirklich recht "ausgelassen", in ihr Gesicht:


    "Gut dann solltest du gleich mitspielen. Schrei ruhig rum, fluch ordentlich wenn du das kannst und zappel auch ein bisschen. Nur nicht zuviel das du am Ende noch runterfällst!" Er nestelte während er das aussprach ein wenig an seinem Cingulum und der Tunika rum, ganz so als ob er alles gerade wieder runtergezogen hätte.


    Burdo rief Regulus wieder rein. Als dieser den Kopf reinsteckte deutete er auf die Sklavinnen.
    "Nehm die mit sobald es geht. Wir treffen uns beim unserem Zelt und suchen dann den Tribun!"


    Mit seine letzten Worten setzte er seine Schulter an Priscas Becken und warf sie sich über die Schulter.
    Mit voller Kraft schlug er ihr mit der flachen Hand anschließend auf den Hintern das es nur so Klatschte und brüllte anschließend aus Leibeskräften.


    "ICH KANN DAS NICHT BEI DIESEM LÄRM, VERDAMMTE SCHEIßE!!!"


    Burdo trat mit Prisca auf der Schulter aus dem Wagen. Die Hand fest auf ihren Hintern gepresst und sie damit an sich gedrückt.


    "Das ihr einen alten Mann so demütigen müsst ihr Spritzer. Ich such mir nen ruhigeren Ort."


    Danach schickte er sich an zwischen den Männer hindurch zu treten und strammen Schrittes wegzumarschieren.

  • "Ooooooooooohhhhhhh.....", klang es mitleidvoll aus den Kehlen der Männer, als der alte Evocatus sich mit seiner Puppe verdrückte, und erneut brandete schallendes Gelächter auf.


    "Na kommt, dann gehen wir uns eben woanders Spaß holen...", rief einer, und die Meute machte sich auf genau das woanders zu tun. Sönke legte dabei seinen Arm um den Artorier, und flößte ihm erneut einen großen Schwall Wein ein: "Hier, trink du Hund... du lebst! Das gehört gefeiert..."
    Wenig später waren die Männer in einer anderen Ecke des Lagers verschwunden, und hatten den Wagen vollkommen vergessen.

  • "Wie bitte, ...ich soll was???", stammelte Prisca atemlos und fassungslos starrte sie den Alten an. Sie war nicht begriffsstutzig, aber irgendwie wollte sie den schützenden Wagen auch nicht verlassen. Hatte er denn keine Augen im Kopf? Da draußen standen gut ein Dutzend besoffener Idioten herum, die ihr womöglich sofort die Kleider vom Leib reißen würden. "Vergiss es." So einfach fasste niemand eine Aurelia an. Auch er nicht. Egal, ober ihr nun helfen wollte oder auch nicht: "Was hast du jetzt vor?", verfolgte Prisca argwöhnisch seine Bewegungen und wie er plötzlich vor ihr in die Hocke sackte:"Oh nein. Nein nein nein, wag es ja nicht. Finger Weg! Verdammt nochmal, ... aaah", mit einem spitzen Aufschrei verlor Prisca den Boden unter den Füßen und fand sich im nächsten Moment kopfüber nach unten hängend über der Schulter ihres "Retters" wieder. Aber damit nicht genug. Zu allem Überdruss versetzte dieser Kerl ihr auch noch einen Klaps auf den Po, der so hart war, dass Prisca glaubte ihr Hintern würde Feuer fangen.


    Arrrrggghh Das hatte dieser Kerl doch absichtlich gemacht! "Lass mich sofort runter! Du ...du… Schwein! Ich will nicht. Hörst du schlecht? ", fauchte Prisca wütend und mit hochrotem Kopf und spätestens jetzt musste sie ihre "Rolle" nicht mehr sonderlich spielen, als sie schluchzend und mit den Füßen strampelnd durch die Reihen der Betrunkenen davon getragen wurde als wäre sie ein Stück Vieh, das man zur Schlachtbank brachte. Am liebsten wäre Prisca augenblicklich vor Scham im Boden versunken, denn das war mit Abstand das Demütigste, das sie jemals über sich ergehen lassen musste: Von Dutzenden Augenpaaren anzüglich angestarrt zu werden, dazu das beifällige Gejohle und die vulgären Anfeuerungsrufe.


    Einfach nur widerlich und gleichzeitig derart furchteinflößend, dass Prisca bittere Tränen weinte, von denen allerdings die der Erleichterung und die des Dankes darüber überwogen, dass der alte Legionär sie letztendlich doch heil aus dieser auswegslos erscheinenden Situation heraus gebracht hatte. ...

  • In der Tat hatte der Artorier noch seine Trinkfestigkeit zu beweisen, was zweifellos eine gute Ablenkung von der eigentlich Situation war, sich aber negativ auf den geistigen Zustand von Regulus auswirken konnte. Jetzt musste er aber erstmal einen großen Schluck nehmen, während die bereits betrunkenen Legionäre Sprechchöre anstießen, die überaus lustig waren. Es dauert aber nicht lange, da musste er schon wieder an den Wagen herantreten. Offenbar hatte Burdo jetzt einen Plan gefasst. Er steckte seinen Kopf in den Wagen und bekam nun gesagt, er solle sich sobald es geht um die beiden anderen kümmern, während er offenbar die Patrizierin wegschaffte. Den Kopf wieder aus dem Wagen gezogen musste er gleich wieder den nächsten Schluck Wein nehmen und kurz darauf spazierte Burdo mit der Aurelia heraus, die er fest packte. Die Ausrede war gut gewählt und die anderen schienen tatsächlich zu glauben, dass er nur einen ruhigeren Platz suchen würde, um sich an der schicken Dame zu vergehen. Soweit alles nach Plan, doch vor welch unlösbare Aufgabe war Regulus nun wieder gestellt? Wie sollte er denn die beiden anderen Weiber aus dem Wagen schaffen, während er hier noch mit seinen Leuten trinken musste. Immer wieder kam jemand an, der mit ihm saufen wollte und er hatte sie ja auch selbst dazu angestiftet. Nun hatte er den Salat. Mit Madarus Arm auf der Schulter musste er sich erst einmal vom Wagen entfernen und ein bisschen feiern. Hoffentlich würde er seinen Geisteszustand noch einigermaßen in Ordnung halten, zumindest bis die anderen so voll waren, dass sie sich gar nicht mehr dafür interessierten, wenn der Artorier noch einmal zurück ging, doch bis dahin musste er noch weiter mit einstimmen. "Dann lasst uns trinken, dem Wein keine Gnade", rief er, um nicht aus seiner Rolle zu fallen. "Auf den großen Burdo, der heute einen noch größeren Fang gemacht hat! Aber was sag ich da, Größe spielt ja bekanntlich keine Rolle, hoffentlich weiß das dieses Mädel auch, HAHA." Und wieder setzte er an und wartete bis sich ein passender Moment bieten würde, um sich irgendwie loszureißen. Wenn das mal gut ging...


  • Wie sie so zappelte und keifte und dazu er ihren Hintern fest im Griff hatte regte sich bei Burdo doch noch was. Aber nur für einen kurzen Moment. Denn zum einen war auch er natürlich aufgeregt ob die Kameraden ihn einfach so durchlassen würden und zum anderen siegte das reife Alter im Kopf über die nach verblasster Jugendlichkeit rufenden Lenden.
    Bis auf ein paar Kommentare und Lacher ließen sie Burdo und seine Fracht so passieren. Nachdem sie ein paar Meter weg waren ließ er ihren Hintern dann auch los den er vor Aufregung dann wohl doch wesentlich fester als nötig angefasst hatte. Vielmehr "umarmte" er jetzt ihre Hüfte und trug sie so weiter. Im Vorbeigehen raffte er sogar noch ein Stück Tuch auf und schob es zwischen seine Schulter und ihren Bauch. Wusste er doch das so getragen zu werden nicht sehr angenehm war und dazu die Patrizierin es wohl auch alles andere als gewohnt war. Beim aufheben des Tuches bemerkte er auch ihr Schluchzen und es kam sogar Mitleid bei ihm auf wenn er an die junge Frau und nicht an die junge Patrizierin dachte.
    "T´schuldigung", brummelte er, offen lassend wofür genau und fügte noch an.
    "Ne andere Lösung hab ich nich gesehen da raus zu kommen."


    Sie marschierten das ganze Stück bis zu ihrem Lager wobei Burdo möglichst allen Kameraden auswich, die meisten von denen waren aber eh stark damit beschäftigt das Lager zu plündern. Es spielten sich einige unschöne Szenen ab die so üblich waren bei solchen Gelegenheiten.


    Schließlich kamen sie beim Zelt an was Burdo und sein Contubernium bewohnten. 3 der 8 Männer waren gefallen und 4 lagen noch im Lazarett würden aber wohl alle wieder in den aktiven Dienst zurückkehren können. Eine seltsame Mischung wenn man Burdo als den mit Abstand ältesten aber dafür nahezu unverletzten ansah. Hier setzte Burdo Aurelia jedenfalls ächzend ab und regte sich danach erst einmal mit krachendem Rücken. Das war für den alten Legionär ganz schön anstrengend gewesen. Er kramte ein wenig rum und reichte Aurelia einen sauberen Focale und trank selber gierig aus einem Schlauch mit Posca.
    "Auch ´n Schluck... is aber Soldaten"wein"!"

  • Zitat

    Original von Lucius Helvetius Corvinus"


    Irgendwann verlor Prisca jegliches Zeitgefühl, wie sie da kopfüber baumelnd durch die Gegend geschleppt wurde. Wohin auch immer. Es war ihr egal. Das Gekreische und Fluchen hatte sie kurz darauf eingestellt, nachdem die Meute außer Sicht war und bis auf ein leises Wimmern ließ sie sich widerstandslos von ihm weiter bis zum Ziel tragen. So eine gepanzerte Schulter konnte dabei ganz schön weh tun, aber dank der Fürsorge des Alten ging es mit dem Tuch zwischen ihnen ganz gut so. Er entschuldigte sich sogar bei ihr! Na sowas. Er kann ja richtig nett sein, bemerkte Prisca stumm für sich, nachdem sie endlich wieder Boden unter den Füßen hatte. Jedem Anderen hätte sie wohl umgehend eine Ohrfeige für so eine rabiate Vorgehensweise verpasst und noch eine Weitere für den Klaps auf den Hintern. Aber irgendwie konnte sie dem Alten nicht böse sein und ihre Wut verfolg in dem Augenblick, als er ihr etwas zu trinken anbot


    Mit einem knappen Nicken nahm Prisca die Focale entgegen, wischte sich damit die Tränen ab und trank anschließend - all ihre guten Manieren vergessend - einen tiefen Schluck von dem Essig"wein". Uwwwääääh, fast hätte sie das Zeug umgehend wieder ausgespuckt, aber gerade noch konnte sie es prustend hinunter würgen. "Das soll Wein sein?"Puh!, ächzte Prisca als sie bemerkte, dass es nur Essig war nachdem sie wieder Luft bekam. Gleich darauf nahm sie noch einen Schluck und würgte das Gesöff dieses Mal tapfer hinunter: "Schmeckt ... wirklich, ...mmmmh ... gut …", log sie dabei ungeniert, als sie das Gefäß den Wasserschlauch anschließend dem Mann zurück reichte.


    Prisca blickte den Alten an und kam nicht umhin, sein faltiges und grimmig wirkendes Gesicht, mit dem stoppeligen Weißbart und den buschigen Augenbrauen, eingehend zu betrachten. Definitiv kein gut aussehender junger Recke auf einem stolzen Ross. Keine glänzende Rüstung und auch kein jugendlicher gestählter Körper den sie da vor sich sah und dennoch: Er war ihr Retter! Ja das war er in der Tat. Das konnte selbst sie (eine sonst so oberflächlich erzogene Patriziern) nicht einfach so als selbstverständlich abtun. "Danke!" Nur dieses eine, aber ehrlich gemeinte Wort brachte Prisca schließlich nach einer weiteren, endlos scheinenden Phase des Schweigens zwischen den Lippen hervor, gefolgt von einem leicht verlegenen Lächeln, das sie dem Mann schenkte.


    Mit einer fahrigen Handbewegung versuchte die Aurelia dabei eine wilde Haarsträhne aus dem Gesicht zu bändigen und angesichts der Vorstellung, wie schlimm sie gerade aussehen musste, wurde ihr ganz anders. Du meine Güte, ich sehe bestimmt aus wie die letzte Straßenlupa. Kein Wunder, dass er mich für so Eine gehalten hat. Zum Glück gab es hier nirgendwo einen Spiegel, in dem sie sich hätte betrachten können, sonst wäre sie wahrscheinlich glatt in Ohnmacht gefallen! Tja und so schnell kamen die alltäglichen Gedanken einer Patrizierin wieder zurück und damit die übliche Sorge um das eigene gepflegte und makellose Äußere. "Ich ehm , … glaubst du, wir könnten noch einmal zu dem Wagen zurück gehen? Vielleicht später? Und ein paar von meiner Sachen holen? Und meine Sklavinnen auch?" Die Fragen konnte sie sich letztendlich doch nicht verkneifen. Allerdings wählte Prisca bewusst einen leisen vorsichtigenTonfall, gepaart mit einem bittenden Augenaufschlag, um den Alten nach Möglichkeit davon zu überzeugen, dass ihre persönlichen Sachen wirklich - wirklich - wirklich absolut überlebens-notwendig für sie wären ...


    [Sim-Off] @ Helvetius Corvinus: Danke für deinen Hinweis. :) Ja da habe ich ordentlich was durcheinander gebracht mit dem Tuch und dem Essig. Sorry. Mit dem nachträglichen edit hab ich versucht meinen Text so zu berichtigen, dass es sinngemäß immer noch zu deinem post passt. (rot markiert und durchgestrichen). [/simoff]

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